Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Stabil

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Stabil »

Seb-X hat geschrieben: 12 Aug 2018 19:36 Diese Fragen wurden schon oft genug mit Therapeuten durchgekaut - und beantwortet. Und? Davon wurde auch nichts besser.
Das verstehe ich so, dass dich deine Auseinandersetzung mit diesen Fragen noch nicht befriedigt hat.
Seb-X hat geschrieben: 12 Aug 2018 19:36 Ich sehe keinen neuen Weg.
Ja, das ist klar. Den Weg kennt man erst, wenn man ihn gegangen ist.
Seb-X hat geschrieben: 12 Aug 2018 19:36 Wenn der Kampfsport auch nicht zu mehr Selbstakzeptanz führt, war es das.
Die Selbstwertschätzung ist eine Einstellung, die wir in uns selbst entwickeln können.

Kampfsport zu betreiben, kann einen dabei unterstützen, oder auch nicht. Bekanntlich bekommen die Teilnehmer an einem KS Kurs die Selbstwertschätzung nicht eingetrichtert. Etwas das von aussen kommt, kann das, was innen sich entwickelt, nicht ersetzen. Es KANN nur fördern.

Ich weiss nicht, was du als Verbesserung in deinem Leben empfinden würdest, wenn deine Selbstwertschätzung ein Stück von dem Selbsthass ersetzen wird.
Stabil

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Stabil »

Hallo moody,

so hast du begonnen:
moody hat geschrieben: 30 Jul 2018 18:32 Kann mir jemand Tipps geben wie ich mich überwinden kann?
und in kurzer Zeit, 10 Tage später schreibst du:
moody hat geschrieben: 09 Aug 2018 15:43 Ganz ehrlich, ich werd das sowieso nicht schaffen.
Aus deinen Antworten habe ich einen ganz bestimmten Eindruck gewonnen.

Du scheinst dich auf das zu konzentrieren, was dich schon bisher nicht weiter gebracht hat. Die zahlreichen konkreten Hinweise auf die Bereiche Wohlfühlen und Selbstwertschätzung hast du wortlos ignoriert. Da ist ein konsequentes Vermeidungsverhalten zu sehen. Gegen ein Vermeidungsverhalten ist nichts ein zu wenden. Es ist nur gut, wenn man sich das bewusst macht, um zu wissen, wo man ein bislang ungenutztes Potential liegen hat. Zur gegebenen Zeit kann man das aufgreifen.
Sinnsucher

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Sinnsucher »

Stabil hat geschrieben: 14 Aug 2018 11:54 Hallo moody,

so hast du begonnen:
moody hat geschrieben: 30 Jul 2018 18:32 Kann mir jemand Tipps geben wie ich mich überwinden kann?
und in kurzer Zeit, 10 Tage später schreibst du:
moody hat geschrieben: 09 Aug 2018 15:43 Ganz ehrlich, ich werd das sowieso nicht schaffen.
Aus deinen Antworten habe ich einen ganz bestimmten Eindruck gewonnen.

Du scheinst dich auf das zu konzentrieren, was dich schon bisher nicht weiter gebracht hat. Die zahlreichen konkreten Hinweise auf die Bereiche Wohlfühlen und Selbstwertschätzung hast du wortlos ignoriert. Da ist ein konsequentes Vermeidungsverhalten zu sehen. Gegen ein Vermeidungsverhalten ist nichts ein zu wenden. Es ist nur gut, wenn man sich das bewusst macht, um zu wissen, wo man ein bislang ungenutztes Potential liegen hat. Zur gegebenen Zeit kann man das aufgreifen.
+1
Gut zusammengefasst. :)
fredstiller

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von fredstiller »

Sinnsucher hat geschrieben: 12 Aug 2018 20:57 glaubst du wirklich, dass es dir besser gehen wird, wenn du deine Prioritäten verschiebst? Warum solltest du in irgendeinem anderen Bereich mehr Erfolg haben, glücklicher werden, wenn du dich selbst hier im Stich lässt?
Vielleicht aus Erfahrung?

Man ringt in vielen anderen Bereichen ja auch mehr/ausschliesslich mit sich selbst, und ist nicht auf andere angewiesen.
Wer mehr lernt oder mehr Sport und gesünder isst, wird als Folge davon bessere Noten schreiben, Gewicht abnehmen, eine sportlichere Figur bekommen und gesünder leben.
Wer mehr Frauen anspricht oder kennenlernt wird deshalb nicht unbedingt eine Freundin oder erfüllende Beziehung bekommen.
Sinnsucher hat geschrieben: 12 Aug 2018 20:57 Würdest du es einem guten Freund durchgehen lassen, kurz bevor es ernst wird einen Rückzieher zu machen? Wie dankbar wäre er dir, dass du ihm einen sanften Schubs gegeben hast als ihn der Mut verlassen hat?
Hat moody das Gefühl "kurz bevor" etwas zu stehen?
Oder erscheint es ihm unerreichbar fern bzw. schier unmachbar?

Reicht ein "sanfter Schubs"?
Haben mir auch schon Freunde (ein, zwei Mal) versucht zu geben.
Stabil hat geschrieben: 14 Aug 2018 11:54 so hast du begonnen:
moody hat geschrieben: 30 Jul 2018 18:32 Kann mir jemand Tipps geben wie ich mich überwinden kann?
und in kurzer Zeit, 10 Tage später schreibst du:
moody hat geschrieben: 09 Aug 2018 15:43 Ganz ehrlich, ich werd das sowieso nicht schaffen.
Schwanken zwischen "konstruktiver Aufbruchstimmung" und "deprimierter Resignation".
Kenne ich auch.
Sinnsucher

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Sinnsucher »

Es klingt als hätte mein Post den Eindruck vermittelt, ich würde deinen vorigen Beitrag in Frage stellen. Das tut mir leid. Das war nicht meine Absicht. :)
fredstiller hat geschrieben: 14 Aug 2018 21:12 Vielleicht aus Erfahrung?
Ich kann nur für mich sprechen. Mehr kann ich in diesem Forum nicht anbieten.
Mir war meine Erfahrung stets ein schlechter Berater. Das Verschieben von Prioritäten, das Aufschieben und Vorbereiten auf den großen Schritt, war in meinem Fall immer eine Alibihandlung. Das, wovor man sich am meisten fürchtet ist meist, was man am dringendsten tun sollte. Wenn die Angst ist, Interesse zu zeigen, ist die Erfahrung dann ein guter Leitstern? Eine Angst, bei der die schlimmsten Konsequenzen die ausgemalten sind.
Moody scheint diese Angst als seine größte Hürde erkannt zu haben und hat sich damit an uns gewandt. Daher gehe ich davon aus, dass eine Verschiebung der Prioritäten eine Alibihandlung wäre.

Ich will etwas erreichen, was ich noch nie hatte: erotische Intimität, gelebte Sexualität & partnerschaftliche Beziehung. Das liegt außerhalb dessen, wofür mir Erfahrung Orientierung bieten kann. Erfahrung ist all das, was mich bisher nicht zu meinem Ziel geführt hat. Deswegen verlasse ich mich nicht auf meine Erfahrung, sondern versuche das Neue zu wagen, ohne dass es mir Sicherheit bieten kann.
Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben.
~ Konfuzius zugeschrieben
Ich denke, dass darin viel Weisheit steckt.

Wenn du Erfolg hast und glücklich mit deinem Leben bist, wenn du nicht das Gefühl eines Mangels von Intimität und Sexualität hast, dann berichte mir davon. Besonders wie du deine Erfahrungen nutzen konntest um dorthin zu kommen!
Ich glaube es ist durchaus möglich. Mich interessiert es also ehrlich. :)
fredstiller hat geschrieben: 14 Aug 2018 21:12 Schwanken zwischen "konstruktiver Aufbruchstimmung" und "deprimierter Resignation".
Kenne ich auch.
Ich kenne es auch. :)
Mein Ziel ist es, durch meine Worte andere hier lange genug auf der Seite "konstruktive Aufbruchsstimmung" zu halten, bis sie diese in Handlungen umsetzen können.
Was ist dein Ziel, Fred? :)

LG Sinnsucher
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Egil
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Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Egil »

Hallo moody,
kenne das alles nur zu gut, die Agst vor Ablehnung, die sich gelegentlich einstellende Resignation etc. Aber hey, im Vergleich zu mir bist du schon weiter. Blickkontakt mit einer (fremden) Frau in einer Menschenmenge o.ä. (jedenfalls nicht in einem persönlichen Gespräch)? Für mich undenkbar, obwohl ich mich hinterher oft genug selbst ohrfeigen könnte. Wenn sie Anstalten macht, meinen Blick zu erwidern, schaue ich reflexartig, geradezu zwanghaft, weg, schneide wohl sogar fast so etwas wie eine Grimasse :sadman: Bis die Selbstkontrolle einsetzt und die Reflexe überstimmt, ist es idR zu spät. Hatte erst gestern wieder so einen Fall...
Ich kann dir nur raten, nicht aufzugeben und einfach weiter an dir zu arbeiten.
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.

Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.
moody

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von moody »

Was ich bei mir noch als großes Problem ansehe ist, dass ich unterbewusst gar nicht auf reale Frauen stehe.
Bei mir spielt es sich hauptsächlich in der Fantasie ab, bei uns nennt man das Hirnwichserei. Also nicht gerade
gesund, psychisch gesehen. Es ist oft so, wenn ich eine attraktive Frau in der realen Welt sehe, bin ich in dem
Augenblick nicht wirklich erregt, ich nehme sie nur als hübsch war, erst zuhause startet dann die Fantasie.
Es ist auch so, dass ich keine richtige Beziehung will. Also ich fantasiere auch nie darüber eine fixe Freundin
zu haben oder so, es dreht sich eigentlich alles nur um Sex. Und bei dem Punkt bin ich mir auch nicht sicher,
nämlich ob ich überhaupt Sex haben will. Seit ich denken kann hab ich mich vor anderen Menschen geekelt.
Körperkontakt war mir immer unangenehm und diese Küsschen auf die Wange bei Begrüßungen haben
mich immer extrem gestört. Mal davon abgesehen bin ich gern allein und auch nicht an einer Freundschaft
mit einer Frau interessiert und suche auch keine für gemeinsame Hobbys. Ich bekomme auch keine Neidgefühle
wenn ich andere Typen mit Frauen sehe oder mir meine Freunde von ihren Eroberungen erzählen. Das lässt
mich total kalt. Also kurz gesagt, anders als auf der Triebebene bin ich kaum an Frauen interessiert. Es ist komisch,
das ist klar, ich fühle mich nicht normal, das ist auch klar. Aber in letzter Zeit denke ich mir oft, dass mein
jetziger Zustand vielleicht sogar der beste für mich ist. Wären da nicht der sexuelle Trieb und der soziale Druck,
wär ich wahrscheinlich ziemlich zufrieden mit meiner Situation. Ich will in Zukunft daran arbeiten, meine sexuelle
Energie in konstruktive Bahnen zu lenken, Stichwort Sublimierung.
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Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von fifaboy1981 »

moody hat geschrieben: 18 Aug 2018 14:35 und der soziale Druck
Also da solltest du dir keinen Druck machen, DU bist DU und nicht die anderen.
Seb-X

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Seb-X »

Stabil hat geschrieben: 14 Aug 2018 11:07
Seb-X hat geschrieben: 12 Aug 2018 19:36 Diese Fragen wurden schon oft genug mit Therapeuten durchgekaut - und beantwortet. Und? Davon wurde auch nichts besser.
Das verstehe ich so, dass dich deine Auseinandersetzung mit diesen Fragen noch nicht befriedigt hat.
Seb-X hat geschrieben: 12 Aug 2018 19:36 Ich sehe keinen neuen Weg.
Ja, das ist klar. Den Weg kennt man erst, wenn man ihn gegangen ist.
Seb-X hat geschrieben: 12 Aug 2018 19:36 Wenn der Kampfsport auch nicht zu mehr Selbstakzeptanz führt, war es das.
Die Selbstwertschätzung ist eine Einstellung, die wir in uns selbst entwickeln können.

Kampfsport zu betreiben, kann einen dabei unterstützen, oder auch nicht. Bekanntlich bekommen die Teilnehmer an einem KS Kurs die Selbstwertschätzung nicht eingetrichtert. Etwas das von aussen kommt, kann das, was innen sich entwickelt, nicht ersetzen. Es KANN nur fördern.

Ich weiss nicht, was du als Verbesserung in deinem Leben empfinden würdest, wenn deine Selbstwertschätzung ein Stück von dem Selbsthass ersetzen wird.
Ich wüsste was helfen könnte: Motivation. Sich nicht mehr fast ausschließlich zwingen müssen. Erst dann wage ich wirklich was neues.

Eine Verbesserung in meinem Leben? Ein anderer Mensch zu sein. Vor allem kein Grübler mehr zu sein.

Schlag doch was vor, was ich neues wagen könnte. Mir fällt absolut nichts ein. Und gib mal einen Tipp, wie man zu mehr Motivation kommt. Sich nicht mehr zu allem zwingen, sich aufraffen zu müssen. Das geht übrigens schon seit der Kindheit so.
Sinnsucher

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Sinnsucher »

moody hat geschrieben: 18 Aug 2018 14:35 Was ich bei mir noch als großes Problem ansehe ist, dass ich unterbewusst gar nicht auf reale Frauen stehe.
Ich kenne von mir, dass ich in Situationen, in denen ich drauf und dran war mutig zu sein und nen ernsten Schritt machen wollte, im letzten Moment vollkommen das Interesse verloren habe. Teilweise war auch das Gefühl von Abgestoßensein (ähnlich wie bei Ekel) dabei. Ich denke es ist gut, dass du das erkennst. :) Du wirkst wie jemand der sich gut selbst beobachten kann. :)

Ich würde es so formulieren: Unsere Psyche hat Angst vor Veränderung. Wir streben nach Sicherheit und die geht bei einem Umbruch verloren. Deswegen wird der Körper kreativ um uns davon abzuhalten. Bei attraktiven Frauen spürst du keine Erregung, bei Nähe überkommt dich Ekel. Das ist nicht so häufig, das ist vielleicht auch nicht klassisch "gesund". Aber es ist jetzt auch kein Grund die Situation als hoffnungslos zu betrachten. :)
Ängste drücken sich auf vielfältige Weise körperlich aus. Und Ängste sind (im Gegensatz zur Furcht) großteils irrational, d.h. unbegründet. Wenn man will kann man dran arbeiten.
Ist halt eine Frage ob man das will.

Alles was du beschreibst klingt für mich so als würde da sehr sehr viel unter der Oberfläche gären. In irgendeiner Form wird sich das seinen Weg bahnen. Sublimieren ist sicher ein guter erster Schritt. Es vermindert die Symptome. Du wirst das, was unten drunter gärt, aber wohl weiterhin mit dir rumtragen.

Egal was du tust, es wird das Richtige sein. Unsere Psyche tut immer das was sie gerade braucht und was sie sich selbst zumuten kann. Manchmal führt das in eine Negativspirale. Ich hab erst Depressionen und Angstkomplexe bekommen müssen, bevor ich mir mein Bedürfnis nach Sexualität und Partnerschaft zugestanden habe.

Ich will anderen ermöglichen die Kurve früher zu kratzen als ich. Aber jeder und jede muss eigene Erfahrungen machen.

Viel Erfolg, Moody. :)
Sinnsucher

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Sinnsucher »

Seb-X hat geschrieben: 18 Aug 2018 18:19 Ich wüsste was helfen könnte: Motivation. Sich nicht mehr fast ausschließlich zwingen müssen. Erst dann wage ich wirklich was neues.
Klingt so als würdest du eine Zielvorstellung anstreben, die eigentlich gar nicht deinen Bedürfnissen entspricht. Zum Beispiel wenn man eine Beziehung eig nur wegen der gesellschaftlichen Normalität will, oder wegen dem Sex. Oder wenn man Sex eig nur wegen der Nähe will, etc. Sich klar zu werden, was genau es ist was man will, kann oft neue Motivation freisetzen. Wichtig ist dass man die gesellschaftlichen "Gesamtpakete" hinterfragt.

Seb-X hat geschrieben: 18 Aug 2018 18:19 Eine Verbesserung in meinem Leben? Ein anderer Mensch zu sein. Vor allem kein Grübler mehr zu sein.
Ein anderer Mensch wirst du zum Beispiel wenn du etwas machst, was du noch nie gemacht hast. Eigentlich ziemlich easy. ;) Du kannst also morgen schon ein anderer Mensch sein. Wenn du bereit dazu bist.
Seb-X hat geschrieben: 18 Aug 2018 18:19 Schlag doch was vor, was ich neues wagen könnte. Mir fällt absolut nichts ein.
Du könntest Vipassana-Meditation probieren. Kein Erfolgsrezept. Auch nicht für jeden zu empfehlen.
Aber kann durchaus zu einschneidenden Lebenswandeln führen.
http://www.dhamma.org/de/index
Seb-X hat geschrieben: 18 Aug 2018 18:19 Und gib mal einen Tipp, wie man zu mehr Motivation kommt. Sich nicht mehr zu allem zwingen, sich aufraffen zu müssen. Das geht übrigens schon seit der Kindheit so.
Gibt es Dinge die dich (zumindest für eine Zeit) interessieren und motivieren? Dich für eine Zeit richtig gehend in ihren Bann schlagen? Und wenn du sie verstanden und ausprobiert hast auf einmal ziemlich langweilig werden?

LG Sinnsucher
Stabil

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Stabil »

Hallo moody,

jetzt präsentierst du eine andere, vollständigere Geschichte. Das zeigt nur, dass du noch nicht schlüssig bist, wie du deine Situation einschätzen sollst. So geht es vermutlich sehr vielen Menschen. Es gibt Situationen, da sucht man eine Weile nach der Bedeutung von einzelnen Aspekten und auch nach der Bedeutung der Situation insgesamt.
moody hat geschrieben: 18 Aug 2018 14:35 Was ich bei mir noch als großes Problem ansehe ist, dass ich unterbewusst gar nicht auf reale Frauen stehe.
Das wäre eine falsche Schlussfolgerung. Und du widersprichst dem auch selbst. Du hast sexuelle Phantasien zu den realen Frauen:
moody hat geschrieben: 18 Aug 2018 14:35 ... zuhause startet dann die Fantasie.
Übrigens ist das durchaus normal.


Ich weiss nicht, wo du deine Vorstellungen über Normalität her nimmst. Aber den Ablauf, den du beschreibst, erlebe ich gleich und finde ihn auch normal. Auch von Anderen weiss ich, dass sie so erleben:
moody hat geschrieben: 18 Aug 2018 14:35 Es ist oft so, wenn ich eine attraktive Frau in der realen Welt sehe, bin ich in dem Augenblick nicht wirklich erregt, ich nehme sie nur als hübsch war, erst zuhause startet dann die Fantasie.
Das ist schon gut so, dass die Erregung nicht augenblicklich da ist. Begegnungen mit Frauen würde nicht wirklich leichter sein, wenn du im Alltag augenblicklich voll sexuell erregt wärest.

moody hat geschrieben: 18 Aug 2018 14:35 Es ist auch so, dass ich keine richtige Beziehung will.
Auch das wäre eine falsche Schlussfolgerung. Du hast noch gar keine Gelegenheit gehabt, heraus zu finden, ob du eine der möglichen Arten Beziehung zu Frauen willst. Du schreibst auch, was dich noch daran hindert, herauszufinden, ob du dich mit Frauen wohl fühlen kannst, ob du ihre Nähe magst, was du mit ihnen erleben willst.

Dass du gerne allein bist, das ist schon mal eine gute Basis, aber ob du auch gerne mit einer Frau zusammen bist, kannst du in deiner jetzigen Situation noch nicht wissen. Es ist noch nicht vorstellbar für dich.

Ekel hindert dich nicht nur, dich den Frauen tatsächlich zu nähern, sondern auch mit ihnen unbefangen zu reden und dich im Umgang mit ihnen WIRKLICH WOHL ZU FÜHLEN.
moody hat geschrieben: 18 Aug 2018 14:35Seit ich denken kann hab ich mich vor anderen Menschen geekelt.
Damit kommst du dem Kern der Sache schon beträchtlich näher. Vollständig ist diese Beschreibung aber noch nicht. Es stellt sich noch einmal die Frage nach dem, was dahinter steht.

Ekel ist eine normale Emotion, die für uns eine wichtige Schutzfunktion hat. Ekel schützt beispielsweise vor Infektionen und Krankheiten, aber auch vor Übergriffen und Unvorsichtigkeit, und Ekel schützt manchmal auch vor verwirrenden Erlebnissen. Der Ekel ist nicht das Problem. Aber seine Verallgmeinerung, die sich ziellos gegen die Menschen generell und gegen Nähe generell richtet, behindert dein Erleben. Noch dazu hast du dich mit dem Ekel arrangiert, und richtest dein Leben zu einem grossen Teil danach aus.

Es ist aber nicht notwendig, dass du dich so stark beeinträchtigen lässt. Es ist möglich, den Ekel zu hinterfragen. Es ist möglich einen neuen Umgang damit zu finden, was hinter dem Ekel steht. In weiterer Folge kannst du so neue Möglichkeiten entdecken, wie du mit Frauen umgehen kannst, wie du dich wirklich wohlfühlen kannst in ihrer Nähe, und welche Formen von Beziehungen mit ihnen dir offen stehen. Der Preis dafür besteht darin, sich eine Zeitlang zielstrebig und konsequent mit dem Thema Ekel und was dahinter steht, auseinander zu setzen. Das ist nicht immer leicht aber zum Glück gibt es die Möglichkeit, gute professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. In einem Forum darüber zu kommunizieren ist etwas zu wenig. So wie du deine Situation beschreibst, würde ich an deiner Stelle Psychotherapie in Anspruch nehmen. Ich selbst habe gute Erfahrung mit systemischer Therapie gemacht und finde sie empfehlenswert. Die Therapie ist eine gute Unterstützung in der Auseinandersetzung mit dem Thema und bringt neue Möglichkeiten ein, auf die man selbst oder in Diskussionen nicht ohne weiteres kommt. Eine gute Therapie ist auch ein Schutz davor, dass man sich in der Auseinandersetzung mit seiner Angelegenheit nicht übernimmt. Alles sollte in bewältigbaren Schritten erfolgen.

Inhaltlich kann es zunächst darum gehen, bei dir selbst nach zu sehen, wovor dich der Ekel schützt. Dabei sehe ich zwei Bereiche. Das eine sind Erinnerungen an Ereignisse oder Situationen, wo du möglicherweise tatsächlich einmal Schutz gebraucht hast. Und der Andere Bereich könnte eventuell sein, dass dich körperliche Nähe und Emotionen verwirren, weil dein Erleben leicht autistische Züge aufweist. Aus deinem Schreiben kann ich diesbezüglich nichts heraus lesen oder vermuten. Ich erwähne das nur, weil grundsätzlich die Möglichkeit besteht und du darauf achten kannst. Vielleicht hast du dazu auch schon mehr Info, als du in deinen Beiträgen zum Ausdruck gebracht hast.

Zusätzlich möchte ich noch eine Überlegung zum Ausdruck bringen, die einen entlasten kann. Du hast als Säugling und als Kleinkind Nähe zu anderen Menschen erlebt. Wäre das nicht so gewesen, hättest du nicht überleben können. Du wärest emotional verhungert und daran gestorben. Es hat dich damals auch nicht vor der Nähe zu Menschen geekelt. Vielleicht hilft es, wenn du dir bewusst machst, dass du einmal die Nähe zu anderen Menschen geliebt hast. Das verändert nicht deinen Ekel in der Gegenwart, aber zeigt, dass etwas anderes wieder möglich sein kann.
Stabil

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Stabil »

Seb-X hat geschrieben: 18 Aug 2018 18:19 Ich wüsste was helfen könnte: Motivation. Sich nicht mehr fast ausschließlich zwingen müssen. Erst dann wage ich wirklich was neues.
Das klingt sehr mühsam.

Vielleicht magst du etwas zu den Rahmenbedingungen deiner Situation etwas sagen:
Bist du eigentlich körperlich voll fit? Ohne Fitness wird mein Leben voll mühsam und auch mit Fitness ist es manchmal beschwerlich.
Hast du Schilddrüsenfunktion u.ä. testen lassen?
Hast du eine psychiatrische Diagnose?

Seb-X hat geschrieben: 18 Aug 2018 18:19 Eine Verbesserung in meinem Leben? Ein anderer Mensch zu sein. Vor allem kein Grübler mehr zu sein.
Wenn dein Grübeln so starkt nachlässt, dass du das als Verbesserung empfindest: Was würdest du tun? Was würdest du dann denken?

Seb-X hat geschrieben: 18 Aug 2018 18:19 Schlag doch was vor, was ich neues wagen könnte.
Ich kann nicht wissen, was für dich neu wäre. Ich kann auch nicht wissen, was du anders machen könntest, so dass es wie neu erlebt wird.

Seb-X hat geschrieben: 18 Aug 2018 18:19 Und gib mal einen Tipp, wie man zu mehr Motivation kommt.
Von den vielen Dingen, die du mit wenig Motivation machst, was tust du da noch am liebsten?
Seb-X

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Seb-X »

Sinnsucher hat geschrieben: 20 Aug 2018 21:55
Klingt so als würdest du eine Zielvorstellung anstreben, die eigentlich gar nicht deinen Bedürfnissen entspricht. Zum Beispiel wenn man eine Beziehung eig nur wegen der gesellschaftlichen Normalität will, oder wegen dem Sex. Oder wenn man Sex eig nur wegen der Nähe will, etc. Sich klar zu werden, was genau es ist was man will, kann oft neue Motivation freisetzen. Wichtig ist dass man die gesellschaftlichen "Gesamtpakete" hinterfragt.
Hä? Ich will mich beweisen, mir zeigen, dass ich es drauf haben. Das ist Ziel Nummer 1. Beziehung kann immer noch folgen.
Sinnsucher hat geschrieben: 20 Aug 2018 21:55 Ein anderer Mensch wirst du zum Beispiel wenn du etwas machst, was du noch nie gemacht hast. Eigentlich ziemlich easy. ;) Du kannst also morgen schon ein anderer Mensch sein. Wenn du bereit dazu bist.
Interessant. Vor zwei Jahren hatte ich mit Kampfsport begonnen. An meiner Persönlichkeit hat sich nichts geändert. Ich kann auch nicht behaupten, dass es mir auch sonst was gebracht oder positive Einflüsse auf andere Dinge in meinem Leben hat. So unlocker und ungelassen wie aktuell war ich wohl noch nie in meinem Leben.
Was soll denn also das nächste Neue sein, wenn das mit dem Kampfsport nichts gebracht hat? Ich werde ihn natürlich fortsetzen - das halte ich für eine Pflicht.
Neue Freunde habe ich mir auch vor wenigen Jahren gesucht und gefunden. Ein Rumhänger bin ich sicher nicht. Aber alles braucht stets einen Sieg über den inneren Schweinehund.
Also? Wozu neuem sollte ich mich jetzt zwingen?
Sinnsucher hat geschrieben: 20 Aug 2018 21:55 Du könntest Vipassana-Meditation probieren. Kein Erfolgsrezept. Auch nicht für jeden zu empfehlen.
Aber kann durchaus zu einschneidenden Lebenswandeln führen.
http://www.dhamma.org/de/index
Mal schauen, wenn ich mich dazu zwingen kann. Danke für den Tipp.
Sinnsucher hat geschrieben: 20 Aug 2018 21:55 Gibt es Dinge die dich (zumindest für eine Zeit) interessieren und motivieren? Dich für eine Zeit richtig gehend in ihren Bann schlagen? Und wenn du sie verstanden und ausprobiert hast auf einmal ziemlich langweilig werden?
Nein, mit Begeisterung hab ich schon lange nichts mehr am Hut. Ich bin nicht sehr leidenschaftlich und kaum begeisterungsfähig. Ich nehme neues nüchtern oder gar mit Schulterzucken wahr. Ich hab im Job und mit Grübeln ausreichend Beschäftigung.
Sinnsucher

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Sinnsucher »

Seb-X hat geschrieben: 28 Aug 2018 19:07 Hä? Ich will mich beweisen, mir zeigen, dass ich es drauf haben. Das ist Ziel Nummer 1. Beziehung kann immer noch folgen.
Und warum willst du dich beweisen?
Seb-X hat geschrieben: 28 Aug 2018 19:07
Sinnsucher hat geschrieben: 20 Aug 2018 21:55 Ein anderer Mensch wirst du zum Beispiel wenn du etwas machst, was du noch nie gemacht hast. Eigentlich ziemlich easy. ;) Du kannst also morgen schon ein anderer Mensch sein. Wenn du bereit dazu bist.
Interessant. Vor zwei Jahren hatte ich mit Kampfsport begonnen. An meiner Persönlichkeit hat sich nichts geändert. Ich kann auch nicht behaupten, dass es mir auch sonst was gebracht oder positive Einflüsse auf andere Dinge in meinem Leben hat. So unlocker und ungelassen wie aktuell war ich wohl noch nie in meinem Leben.
Du scheinst die Standards sehr hoch zu setzen was den "Effekt" einer neuen Verhaltensweise betrifft. Ein anderer Mensch bist du aber so oder so geworden. Davor warst du jemand der keinen Kampfsport betrieben hat. Jetzt bist du ein Mensch der Kampfsport betreibt. Du bist also ein anderer Mensch. ;)

Dir geht also wohl weniger darum ein anderer Mensch zu sein, sondern darum, gewisse Charaktereigenschaften (nicht) zu haben. Die Emotionen und Bedürfnisse die wir haben können wir aber nicht ändern. Es ist also sehr schwierig darauf hin zu arbeiten, endlich nicht mehr eine unlockere Person zu sein oder kein Grübler zu sein. Wenn man das verbissen tut, wird man ja umso unlockerer und grüblerischer.

Stattdessen könntest du den Gefühlen, Bedürfnissen und Erlebnissen die eintreten mit Interesse und Neugier begegnen. Über die eigene Einstellung hat man mehr Kontrolle als über die eigene Persönlichkeit.

Keep it up! :daumen:
Seb-X hat geschrieben: 28 Aug 2018 19:07 Was soll denn also das nächste Neue sein, wenn das mit dem Kampfsport nichts gebracht hat? Ich werde ihn natürlich fortsetzen - das halte ich für eine Pflicht.
Neue Freunde habe ich mir auch vor wenigen Jahren gesucht und gefunden. Ein Rumhänger bin ich sicher nicht. Aber alles braucht stets einen Sieg über den inneren Schweinehund.
Also? Wozu neuem sollte ich mich jetzt zwingen?
Du sprichst davon dich zu etwas zu zwingen. Das klingt so, als würdest du etwas gegen deinen Willen tun müssen, um etwas zu bekommen das du willst. Das klingt paradox.

Wenn du es willst, dann solltest du dich nicht zwingen müssen. Wenn du dich zwingen musst, dann willst du es (in dieser Form) wohl auch nicht.

Gegenfrage: Welchen Ratschlag würde die glücklichste Version deines 80-jährigen Ichs dir geben? Welche konkrete(n) Maßnahme/Schritt/Aktion würde es sagen, solltest du tun?
Seb-X hat geschrieben: 28 Aug 2018 19:07
Sinnsucher hat geschrieben: 20 Aug 2018 21:55 Du könntest Vipassana-Meditation probieren. Kein Erfolgsrezept. Auch nicht für jeden zu empfehlen.
Aber kann durchaus zu einschneidenden Lebenswandeln führen.
http://www.dhamma.org/de/index
Mal schauen, wenn ich mich dazu zwingen kann. Danke für den Tipp.
Das ist ein 10-tägiger Retreat wo man sich einfach nur anmelden, hinfahren und es durchziehen muss.

Also entweder passts und du landest dort, oder es passt halt nicht. ;)
Sich dazu zwingen bringt jedenfalls nichts. :)
Seb-X hat geschrieben: 28 Aug 2018 19:07
Sinnsucher hat geschrieben: 20 Aug 2018 21:55 Gibt es Dinge die dich (zumindest für eine Zeit) interessieren und motivieren? Dich für eine Zeit richtig gehend in ihren Bann schlagen? Und wenn du sie verstanden und ausprobiert hast auf einmal ziemlich langweilig werden?
Nein, mit Begeisterung hab ich schon lange nichts mehr am Hut. Ich bin nicht sehr leidenschaftlich und kaum begeisterungsfähig. Ich nehme neues nüchtern oder gar mit Schulterzucken wahr. Ich hab im Job und mit Grübeln ausreichend Beschäftigung.
Hm, okay.
Wenn Motivation bei dir schon so lang ein Problem ist, dann würd ich wie Stabil auch nach einer psychodiagnostischen oder psychiatrischen Abklärung fragen.
Mir hat die geholfen mich zu verstehen und meine Stärken und Schwächen zu akzeptieren (und auch mit Medikamenten die Motivation für Veränderung zu erlangen).

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Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Reinhard »

Sinnsucher hat geschrieben: 11 Sep 2018 19:40 Gegenfrage: Welchen Ratschlag würde die glücklichste Version deines 80-jährigen Ichs dir geben? Welche konkrete(n) Maßnahme/Schritt/Aktion würde es sagen, solltest du tun?
Woher soll die glückliche Version meiner Zukunft wissen was zu tun ist? Wäre es nicht sinnvoller, die abgekackteste Version zu fragen, was ich vermeiden soll?
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Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von fifaboy1981 »

Sinnsucher hat geschrieben: 11 Sep 2018 19:40 Du sprichst davon dich zu etwas zu zwingen. Das klingt so, als würdest du etwas gegen deinen Willen tun müssen, um etwas zu bekommen das du willst. Das klingt paradox.

Wenn du es willst, dann solltest du dich nicht zwingen müssen. Wenn du dich zwingen musst, dann willst du es (in dieser Form) wohl auch nicht.
Das ist ein guter Satz, aber da ist doch was wahres dran. Eine Freundin oder Freund hätten wohl viele gerne, aber das was die Fantasie hergibt ist nunmal nicht immer das was auch die Realität mit sich bringt.

In der Realität kennst du nur abfuhren und negative Erlebnisse, in der Fantasie erst auch die andere seite. Folglich willst du zwar das haben aus der Fantasie, aber nicht das aus der Realität.

;)
Stabil

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Stabil »

Reinhard hat geschrieben: 11 Sep 2018 21:15 Woher soll die glückliche Version meiner Zukunft wissen was zu tun ist? Wäre es nicht sinnvoller, die abgekackteste Version zu fragen, was ich vermeiden soll?
Die unglücklichste Version weiss nur von ein Fehlern, die zu vermeiden sind. Das bringt nichts. Fehler zu vermeiden und nichts tun macht uns nicht glücklich. Neben den Fehlern, die zur Sprache kämen, bleibt noch eine Unzahl von ungenannten Fehlern, über die man nichts erfährt.

Die glücklichste Version weiss von den Aktivitäten, die zum Glück geführt haben.


Als Metapher würde ich das wie folgt ausdrücken. Vorher noch ein Disclaimer. Es soll nicht gesagt werden, dass das menschliche Leben wie der Mechanismus einer Maschine funktioniert. Es geht nur um die Struktur der Suche nach dem Funktionieren (auch wenn funktionieren ein nicht wirklich passendes Verb ist).

Wenn ich etwas über die Funktion einer Maschine erfahren will, dann schaue ich mir ein gut gewartetes Exemplar an, dass noch gut in Schuss ist und den Erwartungen gerecht wird. Kaputte Exemplare, denen wesentliche Teile fehlen, sind viel weniger aufschlussreich.
Sinnsucher

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Sinnsucher »

fifaboy1981 hat geschrieben: 12 Sep 2018 06:56 Das ist ein guter Satz, aber da ist doch was wahres dran. Eine Freundin oder Freund hätten wohl viele gerne, aber das was die Fantasie hergibt ist nunmal nicht immer das was auch die Realität mit sich bringt.

In der Realität kennst du nur abfuhren und negative Erlebnisse, in der Fantasie erst auch die andere seite. Folglich willst du zwar das haben aus der Fantasie, aber nicht das aus der Realität.

;)
Aus meiner eigenen Erfahrung muss ich sagen, dass es (bei mir) eher anders rum ist. ;) In der Realität bekomme ich normales menschliches Verhalten (Interesse/Desinteresse). In meiner Fantasie befürchte ich peinliche Abfuhren und erwarte zwingende negative Erlebnisse.
An unseren Gedanken leiden wir mehr als an den Tatsachen.
~ Seneca
Sinnsucher

Re: Extreme Angst davor Interesse zu zeigen...

Beitrag von Sinnsucher »

Reinhard hat geschrieben: 11 Sep 2018 21:15 Woher soll die glückliche Version meiner Zukunft wissen was zu tun ist? Wäre es nicht sinnvoller, die abgekackteste Version zu fragen, was ich vermeiden soll?
[+] Spoiler
Spielt es eine Rolle? Ich könnte dir schon meine Beweggründe nennen, aber dann würden wir doch wieder auf der Metaebebene philosophieren, statt etwas Neues auszuprobieren.
Daher nur kurz: Weil dein glücklichstes Selbst dort ist wo du hin willst und weiß wie es dort hingekommen ist.
Wenn wir uns erlauben den Impuls des Zerdenkens zu unterdrücken, dann erlauben wir unserer Intuition uns die Antwort auf die Frage zu sagen. :)

Mir hat das spontane, ehrliche Beantworten der Frage immer viel Klarheit verschafft.