Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Beschützer?

Ich bin weiblich und war schon mal in einer Partnerschaft und wurde dort eher beschützt
4
8%
Ich bin weiblich und war schon mal in einer Partnerschaft und war dort eher die Beschützerin
4
8%
Ich bin weiblich und war noch nie in einer Partnerschaft und glaube, dass der Mann das schützen übernehmen würde.
8
16%
Ich bin weiblich und war noch nie in einer Partnerschaft und glaube dass ich das übernehmen müsste
2
4%
Ich bin männlich und war schon mal in einer Partnerschaft und war der Beschützer.
6
12%
Ich bin männlich und war schon mal in einer Partnerschaft und hab mich auf meine Freundin verlassen.
3
6%
Ich bin männlich und war noch nie in einer Partnerschaft und halte mich für einen Beschützer.
10
20%
Ich bin männlich und war noch nie in einer Partnerschaft und tue das eher nicht.
7
14%
Ich habe eine ganz abweichende Meinung
6
12%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 50

Bergkristall

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Bergkristall »

Nonkonformist hat geschrieben: 19 Jul 2018 18:02
Endura hat geschrieben: 19 Jul 2018 17:53
Nonkonformist hat geschrieben: 19 Jul 2018 17:26 Hass ist momentan ein zu grosses wort, ein groll bestimmt noch. Meine geschichte fand statt in 1979: ich bin sie an einen gymnasium-jublaeun-treffen 1994 noch mal begegnet, von ihr aus kam ein kontaktversuch, den ich abgelehnt habe. Ich habe sie nachdem noch ein oder zwei mal in der innenstadt gesehen und ignoriert. Nein, da ist nie frieden gekommen und es wird auch nie frieden geben. Es gibt bei mir ein point of no return, und die hat sie ueberschritten.
Und was hat sie dir großartig angetan, was du ihr bis heute nicht verzeihen kannst? :gruebel: Sie war war mit einem anderen zusammen. Das hat sie aber nicht getan um dir weh zu tun. Irgendwie scheinst du die Handlungen deiner OdBs etwas persönlich zu nehmen.
Sie hat ihren geknutsch mit ihm mehr als einmal ziemlich abgestimmt auf den moment das ich im blickfeld kam. Ein paar mal waehrend den geknutsch auch mich angeschaut um meine reaktionen sehen zu koennen. Ihren freund hat einmal einen dreckichen tafelwischer zum fenster geschmissen, wo ich mit einen freund geredet habe, an einen moment das sie nicht in der naehe war. Ich unterstelle da mal absicht.
Ich fass mich kurz:
Ich hab bezüglich dieses Mädchens schon bei Stabil eine Art Empfehlung raus gelesen diesen Groll zu hinterfragen.
Sicher war so ein Verhalten nicht schön.
Ihr wart aber halbe Kinder. Du und sie auch.
Vielleicht war es ein unbeholfener und blöder Versuch dich zu kriegen. Auf gut deutsch: Eifersüchtig machen. Was sie Jahre später mit dem Wissen einer erwachsenen Frau nie mehr in der Form getan hätte.
Oder nicht oder doch. Weiß man nicht.
Auf jeden Fall bist du es, der sein halbes Leben damit verbringt etwas übel zu nehmen für das er nicht mal die eigentlichen Gründe kennt.
Loslassen wär dein Stichwort und könnte dir möglicherweise gut tun.

Ansonsten:
Ich stell mir verliebt sein in OdB s nicht idyllisch vor. Auch ich hab damals nächtelang geweint, weil ER was sagte was meine Hoffnungen schmälerte oder so.
Aber dennoch hab ich unter den Wirren der Kennenlernphasen eines realen Partners weit mehr gelitten. Oder jetzt unter den Lügen und Verletzungen durch meinen jetzigen Ex.
So sehr ich mich bemühe das Positive zu bewahren und mich nicht in eine Opferrolle zu begeben:
Im Moment fühl ich mich betrogen und benutzt und das emotional und sexuell.
Niemals passiert dir sowas mit einem OdB.
Oder solche Folgeschäden materieller Art wie sie deinen Bruder getroffen haben.
Nonkonformist

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Nonkonformist »

Bergkristall hat geschrieben: 19 Jul 2018 18:39
Nonkonformist hat geschrieben: 19 Jul 2018 18:02
Endura hat geschrieben: 19 Jul 2018 17:53
Und was hat sie dir großartig angetan, was du ihr bis heute nicht verzeihen kannst? :gruebel: Sie war war mit einem anderen zusammen. Das hat sie aber nicht getan um dir weh zu tun. Irgendwie scheinst du die Handlungen deiner OdBs etwas persönlich zu nehmen.
Sie hat ihren geknutsch mit ihm mehr als einmal ziemlich abgestimmt auf den moment das ich im blickfeld kam. Ein paar mal waehrend den geknutsch auch mich angeschaut um meine reaktionen sehen zu koennen. Ihren freund hat einmal einen dreckichen tafelwischer zum fenster geschmissen, wo ich mit einen freund geredet habe, an einen moment das sie nicht in der naehe war. Ich unterstelle da mal absicht.
Ich fass mich kurz:
Ich hab bezüglich dieses Mädchens schon bei Stabil eine Art Empfehlung raus gelesen diesen Groll zu hinterfragen.
Sicher war so ein Verhalten nicht schön.
Ihr wart aber halbe Kinder. Du und sie auch.
Vielleicht war es ein unbeholfener und blöder Versuch dich zu kriegen. Auf gut deutsch: Eifersüchtig machen. Was sie Jahre später mit dem Wissen einer erwachsenen Frau nie mehr in der Form getan hätte.
Oder nicht oder doch. Weiß man nicht.
Auf jeden Fall bist du es, der sein halbes Leben damit verbringt etwas übel zu nehmen für das er nicht mal die eigentlichen Gründe kennt.
Loslassen wär dein Stichwort und könnte dir möglicherweise gut tun.
Ich bin damit nicht taeglich beschaeftigt, wann du das meinst.
Habe sie ewig nicht mehr gesehen, nicht mehr seit ich nach Deutschland umgezogen bin.
Aber ich glaube nicht das ich bei eine ebentuelle neue begegnung da gross mit sie ueber die gute alte zeit reden moechte.
Sie hat sich meine theorie nach verschmaet gefuehlt und mich das heim gezahlt.
Es gab eine periode das sie noch nicht wirklich zusammen waren wo spekuliert wuerde ob ich nicht was unternehmen wuerde, aus aufmerkungen von mitschuelern die ich ueberhoert habe. Das war mal kurz ein richtiges thema, wie das aufs gymnasium anscheinend so mal geht bei adoleszenten.
Ich rechne sie zu den OdBs wo es eine periode gab das ich wahrscheinlich reelle chancen bei ihr gehabt habe.
Bergkristall hat geschrieben: 19 Jul 2018 18:39 Ansonsten:
Ich stell mir verliebt sein in OdB s nicht idyllisch vor. Auch ich hab damals nächtelang geweint, weil ER was sagte was meine Hoffnungen schmälerte oder so.
Aber dennoch hab ich unter den Wirren der Kennenlernphasen eines realen Partners weit mehr gelitten. Oder jetzt unter den Lügen und Verletzungen durch meinen jetzigen Ex.
Ich glaube dir sofort wann du sagst das es innerhalb einer beziehung noch mal eine stufe schlimmer ist.
Ich habe auch einige frauen, inklusive OdBs, getrostet wann sie in destruktive beziehungen waren.
Trotzdem hinterlassen OdBs tiefe narben, vor allem in spaetere kumpelschiene-perioden. Dazu brauche ich nicht in einen realen beziehung sein.
Bergkristall hat geschrieben: 19 Jul 2018 18:39 So sehr ich mich bemühe das Positive zu bewahren und mich nicht in eine Opferrolle zu begeben:
Im Moment fühl ich mich betrogen und benutzt und das emotional und sexuell.
Niemals passiert dir sowas mit einem OdB.
Oder solche Folgeschäden materieller Art wie sie deinen Bruder getroffen haben.
Sexuell nicht, ich hatte ja nie sex und ohne beziehung kann mir keiner fremd gehen: emotional bei mir schon.
Eine meiner OdBs hat fuer ihren ego verehrer gebraucht und mich, und auch anderen, immer ausreichend hoffnung gegeben um verehrer zu bleiben. Sie wuerde ein jahr frueher von ihren damaligen grosse liebe mit ihren besten freundin betrogen, was sie mich auch mal erzaehlt hat, und deswegen auf rachezueg gegen alle maenner, anscheinend inklusive mich, habe ich spaeter rausgefunden. Sie hat ihre verehrer gebraucht, wer ihr dann zu nah kam, den hat sie verletzt, nicht nur mich. Gegen der zeit das man das wirklich rafft fuehlt man sich ziemlich ausgenutzt. In gegensatz zu ihren anderen racheobjekte ist sie zu mir immer wieder zurueckgekommen. Ich vermute das sie auch wirklich was fuehr mich gefuehlt hat und und fuer diese emotionen angst hatte. Ich konnte ihr nicht zu nah kommen aber immer wann ich auf distanz gegangen bin war sie dann mal wieder eine periode total lieb und hat dan wieder mit flirten angefangen, bis zum naechsten riesenkrach. Ich war so dumm es nicht frueher ab zu brechen.

Materielle schaden habe ich in der tat nie gelitten, ich habe nie gross in meine OdBs investiert und die haben mich auch mehr als einmal eingeladen wann ich doch mal etwas ausgegeben habe, die bilanz hat da immer gestimmt.
Nonkonformist

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Nonkonformist »

Endura hat geschrieben: 19 Jul 2018 18:36
Nonkonformist hat geschrieben: 19 Jul 2018 18:02
Endura hat geschrieben: 19 Jul 2018 17:53
Und was hat sie dir großartig angetan, was du ihr bis heute nicht verzeihen kannst? :gruebel: Sie war war mit einem anderen zusammen. Das hat sie aber nicht getan um dir weh zu tun. Irgendwie scheinst du die Handlungen deiner OdBs etwas persönlich zu nehmen.
Sie hat ihren geknutsch mit ihm mehr als einmal ziemlich abgestimmt auf den moment das ich im blickfeld kam. Ein paar mal waehrend den geknutsch auch mich angeschaut um meine reaktionen sehen zu koennen. Ihren freund hat einmal einen dreckichen tafelwischer zum fenster geschmissen, wo ich mit einen freund geredet habe, an einen moment das sie nicht in der naehe war. Ich unterstelle da mal absicht.
Soll vorkommen, dass Teenager rum knutschen. Warum warst du eigentlich dauernd in ihrer Nähe? Schulen sind doch groß genug, um sich aus dem Weg zu gehen. :gruebel:
Ich war nicht daurend in ihrer naehe. Die zentrale schulhalle liess sich schwierig vermeiden, zwisschen den klassenraume. Das meiste fand dort statt.
Stabil

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Stabil »

naptime hat geschrieben: 19 Jul 2018 12:49
Stabil hat geschrieben: 19 Jul 2018 12:39Unvermeidlich fällt das auf dich zurück. Wenn du andere aufwertest und abwertest, kannst du nicht anders, als zu erwarten, dass das andere auch mit dir tun. Du fühlst dich aufgewertet und abgewertet. Dein Wert wird abhängig von anderen. Das muss sich schrecklich anfühlen. Zumindest ist das meine Vorstellung dazu. Wie geht es dir mit der Vorstellung, eine Frau würde dir Wert zuschreiben: Mal mehr und wenn es nicht funktioniert, einen ziemlich gesunkenen Wert. Was fühlst du dabei?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich aufgrund meiner Lebensumstände als minderwertig/wertlos betrachtet werde und daher auch nie als potenzieller Partner in Frage komme. Insofern hat NK Recht, Leute bewerten Andere und behandeln sie entsprechend unterschiedlich. Das ist kein abwegiges Pessimistendenken, sondern die Realität.
Gemeint ist das so:
Selbst wenn einem gesagt würde, man sei minderwertig, macht es einen Unterschied, ob man jemand ist, der anderen Menschen unterschiedlichen Wert zuschreibt, oder ob man jemand ist, der weiss, alle sind gleich wertvoll. Wenn ich selbst jemand bin, der Menschen bewertet, trifft mich das, wenn es mir gesagt wird. Wenn ich Menschen nicht bewerte, dann ist es für mich leichter, zu erkennen, dass mein Wert NICHT davon abhängt, was andere zu mir sagen.

Wurde dir wörtlich gesagt, du seist "minderwertig"?
Oder hast du aus Verhalten und Worten geschlossen, dass du als minderwertig angesehen würdest?
Da besteht ein grosser Unterschied.
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Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von TheRealDeal »

Stabil hat geschrieben: 20 Jul 2018 05:25Selbst wenn einem gesagt würde, man sei minderwertig, macht es einen Unterschied, ob man jemand ist, der anderen Menschen unterschiedlichen Wert zuschreibt, oder ob man jemand ist, der weiss, alle sind gleich wertvoll.
Ich würde da noch hinzufügen wollen, dass das so, weil wir alle richtig sind, so, wie wir sind. Und zwar quasi "Out of the Box", also ohne, dass wir etwas dafür tun, oder gar etwas leisten müssten...
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Nonkonformist

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Nonkonformist »

Stabil hat geschrieben: 20 Jul 2018 05:25 Gemeint ist das so:
Selbst wenn einem gesagt würde, man sei minderwertig, macht es einen Unterschied, ob man jemand ist, der anderen Menschen unterschiedlichen Wert zuschreibt, oder ob man jemand ist, der weiss, alle sind gleich wertvoll. Wenn ich selbst jemand bin, der Menschen bewertet, trifft mich das, wenn es mir gesagt wird.
Ich verstehe dieses ganzes prinzip der geleichen wert nicht.
Wert in dieser sinne ist fuer mich gleich zu stellen mit persoenlicher bedeutung.
Mal angenommen, du haettest kinder.
Haetten die kinder deiner nachbarn genau die gleichen bedeutung fuer dich als deine eigen kinder?
Oder welche kinder in einen ort weit weit weg die du mal im fernsehen siehst?

Menschen haben einen unterschliedichen bedeutung fuer mich.
Darum verbringe ich mit manche zeit und mit manche gar kein zeit.
Darum fehlen mit aus meinen vergangenheit nur wenigen und kann ich mich an eine ganze menge menschen nicht mal mehr erinnern.
Diese bedeutung nimmt fuer mich zu je nachdem ich sie besser kennen lerne und die zusaetslich auf eine gleiche wellenlaege sind. Davon gibt es auch nicht viele. Und was rar ist, gewinnt an wert.
Frauen in den ich mich verliebe bedeuten mir auch mehr als frauen in denen ich mich nicht verliebe. Davon gab es keine zwanzing. Frauen in den ich mich nicht verliebe gibt es wie sand am meer.
Und, auch wann ich da kein noten verwerte, manche meiner OdBs haben mich mehr bedeutet als andere. Fehlen mich mehr als andere.

Funktioniert das bei dir ganz anders?
Sind totale fremden dir genau so viel wert als deine engsten freunde?

Jedenfalls gehe ich davon aus das menschen mich, bewusst oder unbewusst, auch einen wert und einen prioritaet zuschreiben. Und danach handeln. Fuer mich ist das auch das normalste prinzip der welt.

(Wert ist auch ein prinzip das sachen mit einander vergleicht. Und wann alles gleich viel wert hat, hat in prinzip nichts mehr einen wert, ist alles volkommen austauchbar. Dieses prinzip ist fuer mich nur schrecklich.)
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 20 Jul 2018 12:53, insgesamt 2-mal geändert.
Stabil

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Stabil »

TheRealDeal hat geschrieben: 20 Jul 2018 08:00
Stabil hat geschrieben: 20 Jul 2018 05:25Selbst wenn einem gesagt würde, man sei minderwertig, macht es einen Unterschied, ob man jemand ist, der anderen Menschen unterschiedlichen Wert zuschreibt, oder ob man jemand ist, der weiss, alle sind gleich wertvoll.
Ich würde da noch hinzufügen wollen, dass das so, weil wir alle richtig sind, so, wie wir sind. Und zwar quasi "Out of the Box", also ohne, dass wir etwas dafür tun, oder gar etwas leisten müssten...
Gut gesagt. Out of the Box.
Dem stimme ich voll und ganz zu.
Stabil

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Stabil »

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Nonkonformist hat geschrieben: 20 Jul 2018 12:42
Stabil hat geschrieben: 20 Jul 2018 05:25 Gemeint ist das so:
Selbst wenn einem gesagt würde, man sei minderwertig, macht es einen Unterschied, ob man jemand ist, der anderen Menschen unterschiedlichen Wert zuschreibt, oder ob man jemand ist, der weiss, alle sind gleich wertvoll. Wenn ich selbst jemand bin, der Menschen bewertet, trifft mich das, wenn es mir gesagt wird.
Ich verstehe dieses ganzes prinzip der geleichen wert nicht.
Wert in dieser sinne ist fuer mich gleich zu stellen mit persoenlicher bedeutung.
Mal angenommen, du haettest kinder.
Haetten die kinder deiner nachbarn genau die gleichen bedeutung fuer dich als deine eigen kinder?
Oder welche kinder in einen ort weit weit weg die du mal im fernsehen siehst?

Menschen haben einen unterschliedichen bedeutung fuer mich.
Darum verbringe ich mit manche zeit und mit manche gar kein zeit.
Darum fehlen mit aus meinen vergangenheit nur wenigen und kann ich mich an eine ganze menge menschen nicht mal mehr erinnern.
Diese bedeutung nimmt fuer mich zu je nachdem ich sie besser kennen lerne und die zusaetslich auf eine gleiche wellenlaege sind. Davon gibt es auch nicht viele. Und was rar ist, gewinnt an wert.
Frauen in den ich mich verliebe bedeuten mir auch mehr als frauen in denen ich mich nicht verliebe. Davon gab es keine zwanzing. Frauen in den ich mich nicht verliebe gibt es wie sand am meer.
Und, auch wann ich da kein noten verwerte, manche meiner OdBs haben mich mehr bedeutet als andere. Fehlen mich mehr als andere.

Funktioniert das bei dir ganz anders?
Sind totale fremden dir genau so viel wert als deine engsten freunde?

Jedenfalls gehe ich davon aus das menschen mich, bewusst oder unbewusst, auch einen wert und einen prioritaet zuschreiben. Und danach handeln. Fuer mich ist das auch das normalste prinzip der welt.

(Wert ist auch ein prinzip das sachen mit einander vergleicht. Und wann alles gleich viel wert hat, hat in prinzip nichts mehr einen wert, ist alles volkommen austauchbar. Dieses prinzip ist fuer mich nur schrecklich.)
Nonkonformist hat geschrieben: 20 Jul 2018 12:42 Ich verstehe dieses ganzes prinzip der geleichen wert nicht.
Ja, das hast du schon mehrfach zum Ausdruck gebracht.
Das ist auch kein Problem. Ich will dir meine Art zu denken und zu fühlen nicht verkaufen.
Deine Fragen habe ich schon beantwortet. Du kannst meine Antworten nochmals durchlesen.

Der Wert der Menschen ist unantastbar. Ich masse mir nicht an, den Menschen Wert zu zu schreiben.
Ich liebe meine Frau und nicht ihren Wert. Diese Frau ist einzigartig und nicht austauschbar. Wert wäre austauschbar und aufrechenbar, aber das hat hier keinen Sinn.
Ich liebe mein Kind und nicht seinen Wert. Mein Kind ist einzigartig und nicht austauschbar.
Ich empfinde Liebe für meine Expartnerin, mit der ich Beziehung nicht mehr länger leben konnte. Sie ist einzigartig und sie wurde NICHT ausgetauscht. Die neue Beziehung hat die alte Beziehung nicht ersetzt. Die neue Beziehung ist in meinem Leben zu der alten Beziehung HINZUGEKOMMEN.
Ich bin in eine Bekannte verliebt und nicht in deren Wert. Wir werden uns nicht näher kommen und wir werden keine Beziehung versuchen. Sie ist einzigartig und kann nicht ausgetauscht werden. Eine neue Verliebtheit tritt NICHT an die Stelle der früheren Verliebtheit, sie kommt in meinem Leben zu der früheren Verliebtheit dazu.
Ich fühle Freundschaft zu meinem besten Freund. Er ist einzigartig und nicht austauschbar.

Das brauchst du alles nicht nachfühlen zu können.

Die beschriebene Art zu denken und zu empfinden hängt unmittelbar damit zusammen, dass ich meinen Wert nicht von anderen Menschen abhängig sehe.

Wenn sich herausstellt, dass aus einer Verliebtheit keine Beziehung wird, dann verliere ich die Verliebtheit nicht. Sie bleibt mir, ich muss nur von der Phantasie abschied nehmen, dass meine Wünsche an das Leben mit dieser Frau in Erfüllung gehen könnten. Und ich muss von den Wünschen Abschied nehmen, die direkt an diese Frau gerichtet waren. Das stellt meine Selbstwertschätzung nicht in Frage.

Wenn sich herausstellt, dass eine Beziehung nicht mehr weiter gelebt werden kann, dann tut das fürchterlich weh. Und wenn ich meine Lektion gut genug gelernt habe, mich vom Schmerz und aus der Bindung gelöst habe, dann finde ich die Liebe zu dieser Frau wieder, wenn sie vorübergehend verdeckt war. Auch das stellt meine Selbstwertschätzung nicht in Frage. Im Prozess der Ablösung kann vorübergehend viel Ärger auftreten, aber der Hass, der in mir viel zerstören würde, bleibt mir erspart.

Da selbst im Schlimmsten Fall meine Selbstwertschätzung unangetastet bleibt, könnte ich mit wenig Bindungsangst an neue Bekanntschaften, Annäherungen und Beziehungen herangehen - wenn ich jetzt Single wäre.

Wie gesagt, ich will dir meine Denkweise nicht verkaufen. Jeder darf mit seiner Denkweise glücklich sein. Jeder hat die Möglichkeit, seine Denkweise zu hinterfragen, wenn er mit ihr nicht glücklich ist. Teile der eigenen Denkweise kann nur jeder selbst hinterfragen und dieses Hinterfragen zum Thema machen. Hinterfragst du eigentlich etwas von deinem Denken und Handeln?


An deinen Beschreibungen fiel mir manches auf und ich kommentiere es. Ich spreche KEINE Empfehlungen aus, etwas davon zu hinterfragen. Das kannst - wie gesagt - nur du tun, wenn du es willst. Das Hinterfragen löst auch noch nichts, selbst wenn man etwas lösen will, es wäre nur der erste Schritt. Das Hinterfragen kann zusätzlich vorübergehend Schrecken und schmerzliche Erinnerungen auslösen. Darum sind wir immer vorsichtig mit dem Hinterfragen.

In deiner Kindheit und Jugend warst du mit der sehr konservativen und strengen religösen Einstellung deines Vaters konfrontiert. Ich nehme an, dass du hier das Zuschreiben von unterschiedlichem Wert an die Menschen kennen gelernt hast.

Du hast betont, dass du nicht einen allgemeingültigen Wert zuschreibst (,wie das religiöse Fanatiker tun), sondern deinen persönlichen Wert. Du findest möglicherweise, dass das ein Fortschritt ist. Aber in bestimmten Auswirkungen sind die beiden Systeme gleich.

Das Aufwerten und Abwerten der Menschen untergräbt in beiden Systemen die Selbtstwertschätzung. Man wird abhängig von der Wertschätzung durch Quellen, die ausserhalb der eigenen Person liegen.

Nach deiner Beschreibung endeten deine Verliebtheiten im besten Fall durch das, was du "Bindungsangst" bezeichnest. Bindung macht in einem gewissen Sinn immer abhängig. Ganz vieles was die Partner tun, betrifft auch den Anderen Teil. Wenn man keine unbedingte Selbstwertschätzung erlebt, sondern stark von der Wertschätzung durch andere abhängig ist, dann kann Bindung bedrohlich werden.

Du hast sehr viel von Groll, Hass und Abwerten geschrieben. Das ist der Vordergrund.
Im Hintergrund stehen Schmerz, Angst und ähnliches.

Der Vordergrund verdeckt lange Zeit den Hintergrund und ist eine Art von Schutz davor. Der Hintergrund hört aber nicht auf zu wirken. Wenn man etwas in seinem Leben verändern will, ist es oft erforderlich, die Emotionen im Hintergrund zu bearbeiten. Solange sie verdeckt sind, ist das aber kaum möglich.
Nonkonformist

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Nonkonformist »

Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51 Die beschriebene Art zu denken und zu empfinden hängt unmittelbar damit zusammen, dass ich meinen Wert nicht von anderen Menschen abhängig sehe.
Selbstwert ist ein schoenes ding aber meiner meinung nach kann man es damit uebertreiben.
Menschen sind keine insel und es gibt immer interaktion.
Eine frau die nicht verliebt in mich ist wird keine beziehung mit mir anfangen, die menschen die mich gemobbt haben waren menschen die ein problem mit mir hatten, damit hat der art wie anderen mich wahrnehmen einfluess auf meinen realitaet.
Um mal ein krass extremes beispiel zu nehmen: ein sklave kann selbstwert haben was er will, aber einfluesse von aussen bestimmen das er nur ein voelig fremdgesteuertes leben leben kann. Selbstwert trennt einem nicht von der wahrnehmung und aktionen der anderen. Es ist fuer mich eine illusion das selbstwert zum gluecklich sein ausreicht.
Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51 Wenn sich herausstellt, dass aus einer Verliebtheit keine Beziehung wird, dann verliere ich die Verliebtheit nicht. Sie bleibt mir, ich muss nur von der Phantasie abschied nehmen, dass meine Wünsche an das Leben mit dieser Frau in Erfüllung gehen könnten. Und ich muss von den Wünschen Abschied nehmen, die direkt an diese Frau gerichtet waren. Das stellt meine Selbstwertschätzung nicht in Frage.
Ist bei mir abhaengig davon, wie das prozess statt fand. Eine respektvolle ablehnung (die es auch gegeben hat) fuehrt dazu das ich bis in aller ewigkeit positive gefuehle fuer diesen person behalte: behandelt sie mich mies, dehmuetigt sie mich, verletzt sie mich absichtlich, etc, dann aendert das auch meine gefuehle. Ich sehe daran nichts aussergewoehnliches oder fragwuerdiges. Aktion und reaktion.
Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51 Wenn sich herausstellt, dass eine Beziehung nicht mehr weiter gelebt werden kann, dann tut das fürchterlich weh. Und wenn ich meine Lektion gut genug gelernt habe, mich vom Schmerz und aus der Bindung gelöst habe, dann finde ich die Liebe zu dieser Frau wieder, wenn sie vorübergehend verdeckt war. Auch das stellt meine Selbstwertschätzung nicht in Frage. Im Prozess der Ablösung kann vorübergehend viel Ärger auftreten, aber der Hass, der in mir viel zerstören würde, bleibt mir erspart.
Du scheinst wohl sehr viel mit selbstwertschaetzung beschaeftigt zu sein.
Credo, ich bin unabhaengig von der meinung der anderen und brauche keine anderen ausser mich.
Fuer mich wirkt das kuenstlich und wie ein mantra aus selbstschutz.
Wir schutzen uns beide gegen schmerzempfinden, ich mit meinem abwehraktionen aus bindungsangst, du mit anderen mitteln, aber der grundsatz ist die gleiche: emotionaler selbstschutz.
Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51 Wie gesagt, ich will dir meine Denkweise nicht verkaufen. Jeder darf mit seiner Denkweise glücklich sein. Jeder hat die Möglichkeit, seine Denkweise zu hinterfragen, wenn er mit ihr nicht glücklich ist. Teile der eigenen Denkweise kann nur jeder selbst hinterfragen und dieses Hinterfragen zum Thema machen. Hinterfragst du eigentlich etwas von deinem Denken und Handeln?
Meine denkweisen haben nicht zum zweck mich gluecklich zu machen. Wer gluecklich sein zum zweck seiner denken macht kann zum komischen konstrukten kommen. (So wie ich alle religionen und selbsthilfegurus ziemlich komisch und kuenstlich finde)
Ich bin mal christlich erzogen worden und wuerde, umkreist von nichts als anderen christen, zum atheist.
Ich hinterfrage alles.
Deswegen suche ich die ursache meiner miserfolge auch bei mir und nicht bei den frauen.
Ein anfangsinteresse gab es immer und an irgendwelcher stelle ist es dann schief gelaufen.
Und dann findet man muster.
Wann frauen reagieren, deren verhalten aendern, gibt es bei mir ein ausloeser, etwas worauf sie reagieren.
Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51 In deiner Kindheit und Jugend warst du mit der sehr konservativen und strengen religösen Einstellung deines Vaters konfrontiert. Ich nehme an, dass du hier das Zuschreiben von unterschiedlichem Wert an die Menschen kennen gelernt hast.
Mein vater war sehr extrem. Der einzige gute muslime war fuer ihm ein toter muslime, und ich koennte besser sterben als eine katholische heiraten. Und nur eine bestimmte art von Christen war fuer die himmel vorbestimmt.
Ich habe da gelernt gruppen und ideologieen zu mistrauen.

Mein werteinschaetzungen fuer anderen sind einfach sachen die ich natuerlich fuehle.
Ich liebe menschen nicht weil sie wertvoll sind, sie sind mir wertvoll weil ich sie liebe, weil es meine freunde sind, etc. Und dann gibt es immer eine gewisse abhaengigkeit. Fuer mich eist es eine illusion so zu tun ob wie das nicht so waere.
Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51 Du hast betont, dass du nicht einen allgemeingültigen Wert zuschreibst (,wie das religiöse Fanatiker tun), sondern deinen persönlichen Wert. Du findest möglicherweise, dass das ein Fortschritt ist. Aber in bestimmten Auswirkungen sind die beiden Systeme gleich.
Die einzig denkbare alternative waere fuer mich gleichgueltigkeit, oder so eine fuer mich obstruese Buddhistisch/New Age-aehnliche lebenshaltung, die fuer mich sehr kuenstlich ist, und sehr weit entfernt von den menschlichen natur.
Auch du schreibt sachen einen unterschiedlichen wert zu. Dein selbstwert ist heilig und mehr wert als was anderen von dich halten. Denn nur so kannst du immun sein und dich fuer schmerzen schuetzen.
Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51 Das Aufwerten und Abwerten der Menschen untergräbt in beiden Systemen die Selbtstwertschätzung. Man wird abhängig von der Wertschätzung durch Quellen, die ausserhalb der eigenen Person liegen.
Wie gesagt, ich bin nicht sehr obsessiv mit meinem selbstwertschaetzung beschaeftigt. Und auch dann, ist mein wert davon abhaengig von was ich schaffe, nur sein verleiht mich keinen wert. Ich glaube auch nicht an doktrinen die mich diese wertvorstellungen verkaufen wollen. Um wirklich was im leben zu erreichen, muss man von anderen geschaetzt werden. Die ultimative konsequensz von nur selbstwert ist zum Diogenes in seinen fass zu werden, oder zum buddhistischer moench. Danke, aber nein, danke.
Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51 Nach deiner Beschreibung endeten deine Verliebtheiten im besten Fall durch das, was du "Bindungsangst" bezeichnest.
Es ist zur zeit die erklaerung die am meisten sinn macht, als erklaerung fuer meinen staendigen scheitern. Irgendwas wortloses sabotiert mich an momenten das ich bewusst weiss das ich handeln soll und macht mich handlungsunfaehig und lasst mich erstarren - wortlos, wie beim erstarren wann zum beispiel ein gefaehrliches tier wie ein tiger einem bedroht. Ich kenne dieses erstarren weiter nur aus der zeit das mein vater mich geistig und (leicht) koerperlich mishandelte und ich nur noch angst gefuehlt habe.
Ich vermute das mehrere faktoren zusammen spielen und das bindungsangst ein wichtiges aspekt ist, aber nicht das einzige.
Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51 Bindung macht in einem gewissen Sinn immer abhängig. Ganz vieles was die Partner tun, betrifft auch den Anderen Teil. Wenn man keine unbedingte Selbstwertschätzung erlebt, sondern stark von der Wertschätzung durch andere abhängig ist, dann kann Bindung bedrohlich werden.
Im grunde ist es mehr als alles verlassensangst, der mich dazu bringt mich selbst ab zu lehnen bevor der andere das machen kann. Ich gib sie nicht mal die chance mich zu verlassen.
Durch mobbing, durch meinen vater, habe ich gelernt, das akzeptanz bei vielen davon abhaengig ist, ob man sich brav fuegt und konformiert. Man kann selbstwert haben bis geht nicht mehr, und sich nicht fuegen, und ich bin da auch immer mich selbst treu geblieben, aber man wird verstossen und ausgegrenzt. Ich habe gelernt das sich selbst sein zum liebesentzug und ausgrenzung fuehren kann. Vor allem selbstwert sorgt dafuer das man sich nicht leicht fuegt, und das der chance auf ablehnung gross ist. Und nur selbstwert reicht fuer gluecklich sein nicht aus.
Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51 Du hast sehr viel von Groll, Hass und Abwerten geschrieben. Das ist der Vordergrund.
Im Hintergrund stehen Schmerz, Angst und ähnliches.
Klar, die sachen haengen immer zusammen.
Wir haben nur wenige basisemotionen und alles andere basiert sich darauf.
Ziemlich viele emotionen basieren auf das empfangen von liebe und liebesentzug.
Und jeder findet seine eigene strategieen um sich zu schutzen.
Auch du.
Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51 Der Vordergrund verdeckt lange Zeit den Hintergrund und ist eine Art von Schutz davor. Der Hintergrund hört aber nicht auf zu wirken. Wenn man etwas in seinem Leben verändern will, ist es oft erforderlich, die Emotionen im Hintergrund zu bearbeiten. Solange sie verdeckt sind, ist das aber kaum möglich.
Klar.
Ich glaube nur das wir beide unterschiedlche schutzmechanismen gewaehlt haben. Es ist gut das du dich in deinen schutzmechanismus wohl fuehlst, aber fuer mich wuerde sie nicht funktionieren. Ich will nicht viel an mich veraendern und trotzdem eine passende partnerin finden. Ist das nicht moeglich, dann bleibe ich alleine. Das einzige das ich an mir wirklich aendern will ist das wortlose sabotagemechanismus zum schweigen bringen. Mit alles weitere kann ich gut leben.
Stabil

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Stabil »

Du antwortest nicht auf das, was ich geschrieben habe. Du veränderst das, was ich beschrieben habe und antwortest dann auf das von dir Veränderte.


Das habe ich geschrieben:
Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51 Wenn sich herausstellt, dass eine Beziehung nicht mehr weiter gelebt werden kann, dann tut das fürchterlich weh. ...

Und das hast du daraus gemacht.
Nonkonformist hat geschrieben: 22 Jul 2018 09:34 Wir schutzen uns beide gegen schmerzempfinden,... emotionaler selbstschutz.

Du hast noch eine Reihe von weiteren Veränderungen an meinen Aussagen vorgenommen und du unterstellst mir eine Reihe von Aussagen, die ich nicht getätigt habe. Das Antworten auf veränderte Aussagen und auf Unterstellungen ist keine Diskussion mehr. Mehrfache Korrekturen hast du ignoriert. Darum stelle ich nichts mehr richtig. Und ich verzichte auch darauf, diese Textveränderungen und Unterstellungen im Detail aufzuzeigen. Deine Textveränderungen und Unterstellungen interessieren mich nicht und ich belasse es dabei.
Bergkristall

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Bergkristall »

Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51
Die beschriebene Art zu denken und zu empfinden hängt unmittelbar damit zusammen, dass ich meinen Wert nicht von anderen Menschen abhängig sehe.

Wenn sich herausstellt, dass aus einer Verliebtheit keine Beziehung wird, dann verliere ich die Verliebtheit nicht. Sie bleibt mir, ich muss nur von der Phantasie abschied nehmen, dass meine Wünsche an das Leben mit dieser Frau in Erfüllung gehen könnten. Und ich muss von den Wünschen Abschied nehmen, die direkt an diese Frau gerichtet waren. Das stellt meine Selbstwertschätzung nicht in Frage.

Wenn sich herausstellt, dass eine Beziehung nicht mehr weiter gelebt werden kann, dann tut das fürchterlich weh. Und wenn ich meine Lektion gut genug gelernt habe, mich vom Schmerz und aus der Bindung gelöst habe, dann finde ich die Liebe zu dieser Frau wieder, wenn sie vorübergehend verdeckt war. Auch das stellt meine Selbstwertschätzung nicht in Frage. Im Prozess der Ablösung kann vorübergehend viel Ärger auftreten, aber der Hass, der in mir viel zerstören würde, bleibt mir erspart.

Da selbst im Schlimmsten Fall meine Selbstwertschätzung unangetastet bleibt, könnte ich mit wenig Bindungsangst an neue Bekanntschaften, Annäherungen und Beziehungen herangehen - wenn ich jetzt Single wäre.
Hättest du was dagegen vor Allem auf die fett markierten Punkte noch etwas einzugehen?
Mich würde vor Allem interssieren, wie man es schaffen kann sich eine dermaßen gesunde Einstellung zuzulegen.

Vor Allem weil die Gefühle von Wut etc. im Zuge einer Trennung ja ganz unvermeidlich sind, wenn man z.B. vom Partner irgendwie hintergangen wurde.

Ich würde das wirklich gern auch können, weil es sich wirklich gesund und vernünftig anhört.
Kannst du also irgendwie eingrenzen wie du da vorgegangen bist? Wie du hinbekommen hast das zu lernen?

Ich spreche z.B. Niemandem seinen Wert ab und ich bin auch im Großen und Ganzen sicher, dass Alles Gründe hat und Gut für Etwas ist etc.
Dennoch kann ich nicht einfach locker die Schultern zucken und weiter Liebe/ Verliebtheit/ Zuneigung empfinden, wenn ich weiß dass ich nach Strich und Faden hintergangen wurde.
Ich schaffe es maximal mir zu sagen, dass nicht alles schlecht war.

Aber es stresst sehr und du hast in einem Punkt auch sehr Recht: Ich spüre, dass es am Selbstwert zehrt.
Da hatte ich mir schon mal einen besseren Stand erarbeitet.
Jetzt, mit dem Gefühl Hintergangen und Belogen worden zu sein und all der Wut geht es mir lange nicht so gut wie vor meiner Beziehung.
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Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von TheRealDeal »

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52
Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51
Die beschriebene Art zu denken und zu empfinden hängt unmittelbar damit zusammen, dass ich meinen Wert nicht von anderen Menschen abhängig sehe.

Wenn sich herausstellt, dass aus einer Verliebtheit keine Beziehung wird, dann verliere ich die Verliebtheit nicht. Sie bleibt mir, ich muss nur von der Phantasie abschied nehmen, dass meine Wünsche an das Leben mit dieser Frau in Erfüllung gehen könnten. Und ich muss von den Wünschen Abschied nehmen, die direkt an diese Frau gerichtet waren. Das stellt meine Selbstwertschätzung nicht in Frage.

Wenn sich herausstellt, dass eine Beziehung nicht mehr weiter gelebt werden kann, dann tut das fürchterlich weh. Und wenn ich meine Lektion gut genug gelernt habe, mich vom Schmerz und aus der Bindung gelöst habe, dann finde ich die Liebe zu dieser Frau wieder, wenn sie vorübergehend verdeckt war. Auch das stellt meine Selbstwertschätzung nicht in Frage. Im Prozess der Ablösung kann vorübergehend viel Ärger auftreten, aber der Hass, der in mir viel zerstören würde, bleibt mir erspart.

Da selbst im Schlimmsten Fall meine Selbstwertschätzung unangetastet bleibt, könnte ich mit wenig Bindungsangst an neue Bekanntschaften, Annäherungen und Beziehungen herangehen - wenn ich jetzt Single wäre.
Jetzt, mit dem Gefühl Hintergangen und Belogen worden zu sein und all der Wut geht es mir lange nicht so gut wie vor meiner Beziehung.
Das tut mir ehrlich leid, liebe Bergkristall... :umarmung2:

Was "Stabil" schreibt klingt sehr stabil... ;) Für mich ist der entscheidende Punkt der, dass man energetisch "bei sich" bleibt. Weil die Antworten für nahezu alle relevanten Fragen bei sich "im Innen" zu finden sind. Und weil das so ist, bin ich die entscheidende Instanz dafür, wie ich mit den Dingen, die mir widerfahren, umgehe. Mit meinem Schicksal und dem, was meine Seele möchte, sowieso.

Ich liebe meine Ex-Freundin immer noch, jetzt halt nur auf etwas andere Weise. Sie hat mir nichts getan und weil Sie ein u. a. ein sehr gütiger Mensch ist, gönne ich Ihr von Herzen Glück und Erfolg.

Der Punkt, bei sich zu bleiben, beinhaltet eben manchmal auch, dass man lernen sollte, sich zu schützen. Bitte nicht als Vorwurf verstehen, liebe Bergkristall, ich hoffe du weißt ungefähr, was ich von Dir halte, es hat aber immer etwas mit einem selbst zu tun, es macht nicht einfach jemand etwas mit dir, woran du unbeteiligt wärst.

Was die Wut angeht: Ja, du darfst wütend sein. Sogar sehr. Mir hilft es, wenn ich in diesen Situationen in ein Kissen schreie. Er geht dabei auch nicht primär darum, sich "besser" zu fühlen, sondern vollständiger. Denn auch, wenn es weh tut, gehören Gefühle wie Trauer und Wut zum normalen menschlichen Gefühlsspektrum dazu.

Krisen sind für mich immer auch Chancen. Du hast die Chance, jetzt etwas anders zu machen. Aber sei Dir bewusst, dass nirgendwo geschrieben steht, dass Menschen nicht leiden dürfen. Das muss ich so schreiben, weil ich oft gelitten habe. Ich bin bei meinem Liebeskummer bewusst voll in den Schmerz gegangen, weil ich diese Chance nicht verstreichen lassen wollte. Aus diesem Prozess bin ich stärker zurück gekommen. Liebe Bergkristall, du hast speziell in den letzten Monaten so viel richtig gemacht. Das muss mal wieder deutlich gesagt werden, damit du es nicht vergisst... :umarmung2: :vielglueck:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Bergkristall

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Bergkristall »

TheRealDeal hat geschrieben: 22 Jul 2018 18:44
Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52
Stabil hat geschrieben: 22 Jul 2018 07:51
Die beschriebene Art zu denken und zu empfinden hängt unmittelbar damit zusammen, dass ich meinen Wert nicht von anderen Menschen abhängig sehe.

Wenn sich herausstellt, dass aus einer Verliebtheit keine Beziehung wird, dann verliere ich die Verliebtheit nicht. Sie bleibt mir, ich muss nur von der Phantasie abschied nehmen, dass meine Wünsche an das Leben mit dieser Frau in Erfüllung gehen könnten. Und ich muss von den Wünschen Abschied nehmen, die direkt an diese Frau gerichtet waren. Das stellt meine Selbstwertschätzung nicht in Frage.

Wenn sich herausstellt, dass eine Beziehung nicht mehr weiter gelebt werden kann, dann tut das fürchterlich weh. Und wenn ich meine Lektion gut genug gelernt habe, mich vom Schmerz und aus der Bindung gelöst habe, dann finde ich die Liebe zu dieser Frau wieder, wenn sie vorübergehend verdeckt war. Auch das stellt meine Selbstwertschätzung nicht in Frage. Im Prozess der Ablösung kann vorübergehend viel Ärger auftreten, aber der Hass, der in mir viel zerstören würde, bleibt mir erspart.

Da selbst im Schlimmsten Fall meine Selbstwertschätzung unangetastet bleibt, könnte ich mit wenig Bindungsangst an neue Bekanntschaften, Annäherungen und Beziehungen herangehen - wenn ich jetzt Single wäre.
Jetzt, mit dem Gefühl Hintergangen und Belogen worden zu sein und all der Wut geht es mir lange nicht so gut wie vor meiner Beziehung.
Das tut mir ehrlich leid, liebe Bergkristall... :umarmung2:

Was "Stabil" schreibt klingt sehr stabil... ;) Für mich ist der entscheidende Punkt der, dass man energetisch "bei sich" bleibt. Weil die Antworten für nahezu alle relevanten Fragen bei sich "im Innen" zu finden sind. Und weil das so ist, bin ich die entscheidende Instanz dafür, wie ich mit den Dingen, die mir widerfahren, umgehe. Mit meinem Schicksal und dem, was meine Seele möchte, sowieso.

Ich liebe meine Ex-Freundin immer noch, jetzt halt nur auf etwas andere Weise. Sie hat mir nichts getan und weil Sie ein u. a. ein sehr gütiger Mensch ist, gönne ich Ihr von Herzen Glück und Erfolg.

Der Punkt, bei sich zu bleiben, beinhaltet eben manchmal auch, dass man lernen sollte, sich zu schützen. Bitte nicht als Vorwurf verstehen, liebe Bergkristall, ich hoffe du weißt ungefähr, was ich von Dir halte, es hat aber immer etwas mit einem selbst zu tun, es macht nicht einfach jemand etwas mit dir, woran du unbeteiligt wärst.

Was die Wut angeht: Ja, du darfst wütend sein. Sogar sehr. Mir hilft es, wenn ich in diesen Situationen in ein Kissen schreie. Er geht dabei auch nicht primär darum, sich "besser" zu fühlen, sondern vollständiger. Denn auch, wenn es weh tut, gehören Gefühle wie Trauer und Wut zum normalen menschlichen Gefühlsspektrum dazu.

Krisen sind für mich immer auch Chancen. Du hast die Chance, jetzt etwas anders zu machen. Aber sei Dir bewusst, dass nirgendwo geschrieben steht, dass Menschen nicht leiden dürfen. Das muss ich so schreiben, weil ich oft gelitten habe. Ich bin bei meinem Liebeskummer bewusst voll in den Schmerz gegangen, weil ich diese Chance nicht verstreichen lassen wollte. Aus diesem Prozess bin ich stärker zurück gekommen. Liebe Bergkristall, du hast speziell in den letzten Monaten so viel richtig gemacht. Das muss mal wieder deutlich gesagt werden, damit du es nicht vergisst... :umarmung2: :vielglueck:
Danke dir. :umarmung2:

Wie immer enthält auch deine Meinung viel Wertvolles. Danke für die Denkanstöße.
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Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von TheRealDeal »

Ach, ich schreibe doch nur das, was mir gerade in den Sinn kommt... :umarmung2:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Stabil

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Stabil »

Hallo Bergkristall
Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Hättest du was dagegen vor Allem auf die fett markierten Punkte noch etwas einzugehen?
Das mach ich gerne. Es ist ja auch für mich interessant, etwas zu hinterfragen.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Mich würde vor Allem interssieren, wie man es schaffen kann sich eine dermaßen gesunde Einstellung zuzulegen.
Dass meine Einstellung so toll ist, wie sie in einer Kurzbeschreibung erscheint, bezweifle ich schon einmal. In der Beschreibung gehen durchaus Ecken und Kanten verloren, die in der Realität immer vorhanden sind.

Dazu kommt noch der Zeitfaktor. Auf vieles, was mir grosse Mühe bereitet hat, blicke ich heute gelassen zurück und finde es ganz easy. Das ist nicht Angeberei, sondern so funktioniert die Erinnerung. Was man überwunden hat, dem widmet man nicht mehr so viel Speicherplatz im Gehirn. In der Rückschau beschreibt man oft ein Endergebnis und das, was man für den Prozess gebraucht hat, weiss man oft nicht mehr. Die Folge ist, dass das Übertragen und übernehmen bei Weitem nicht so einfach ist, wie eine Beschreibung klingt.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Vor Allem weil die Gefühle von Wut etc. im Zuge einer Trennung ja ganz unvermeidlich sind, wenn man z.B. vom Partner irgendwie hintergangen wurde.
Ja, Wut, Ärger, Niedergeschlagenheit usw. treten auf. Selbst dann, wenn man NICHT hintergangen wurde, aber auch dann.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Ich würde das wirklich gern auch können, weil es sich wirklich gesund und vernünftig anhört.
Ja es fühlt sich gut an, wenn es gelingt. Es braucht aber oft beträchtliche Zeit, um sich durch zu arbeiten. Manchmal ist es einfach.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Kannst du also irgendwie eingrenzen wie du da vorgegangen bist? Wie du hinbekommen hast das zu lernen?
Das will ich versuchen, zunächst beantworte ich mal die unmittelbaren Fragen.
Gelernt habe ich das stückweise. Mal dort wo es am meisten gezwickt hat, mal dort wo sich am leichtesten etwas neu zusammen gefügt hat. Systematisch werde ich das alles nicht darstellen können. Dazu sind meine Gedanken vermutlich viel zu ungeordnet. Vielleicht ist es deshalb auch gut, wenn ich mich an deinen Fragen orientiere.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Ich spreche z.B. Niemandem seinen Wert ab und ich bin auch im Großen und Ganzen sicher, dass Alles Gründe hat und Gut für Etwas ist etc.
Der erste Teil ist eine gute Grundlage.
Beim zweiten Teil bin ich recht bescheiden.
Ich meine, der Sinn den eine schmerzhafte Erfahrung hat, ist nicht vorgegeben. Sinn ist etwas, was wir selbst den Ereignissen zuschreiben. Diese Einstellung hilft mir, ein vergebliches Suchen zu unterlassen.
Zusätzlich meine ich, dass ich die Gründe nicht wirklich wissen kann und, dass ich die Gründe nicht wissen muss.
Und schliesslich meine ich, dass nicht alles für etwas gut sein muss. Und wenn, dann kann ich auch nicht wissen, wofür es letztendlich gut sein wird. Manches kann ich für etwas nutzen. Manches muss ich hinnehmen. Gegen manches brauche ich mich nur ab zu grenzen. Wie immer ist die Unterscheidung schwierig: Wann ist was zutreffend?

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Dennoch kann ich nicht einfach locker die Schultern zucken und weiter Liebe/ Verliebtheit/ Zuneigung empfinden, wenn ich weiß dass ich nach Strich und Faden hintergangen wurde.
Ja, mit Schulter zucken geht nichts. Das liegt nicht an dir. Das ist bei mir ebenso und vom Schulter zucken habe ich - wie du ja weisst - auch nicht geschrieben. Dass es zunächst so schwer ist, liegt auch nicht unbedingt am Hintergehen. Es ist nicht immer das Auffälligste, was die heftigsten Schmerzen verursacht.


Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Ich schaffe es maximal mir zu sagen, dass nicht alles schlecht war.
Das ist aber schon das Wichtigste! Ich kann mich deutlich erinnern, dass mit diesem Gedanken das erste Mal ein Lichtblick in mein aus gerade gegebenen Anlass verdüstertes Denken gelangte.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Aber es stresst sehr und du hast in einem Punkt auch sehr Recht: Ich spüre, dass es am Selbstwert zehrt.
Da hatte ich mir schon mal einen besseren Stand erarbeitet.
Jetzt bin ich nicht ganz sicher was du meinst, mit dem "es", das so zehrt.
Vielleicht denkst du, die Ungerechtigkeit, die Niedertracht, das üble Handeln zehrt am Selbstwert.
Da habe ich eine andere Erfahrung gemacht.

Das eigene Böse sein, die eigenen Versäumnisse und die eigene Selbsttäuschung zehren am Selbstwert. Wenn man über diese drüber hinweg ist, bleibt manchmal das Verhalten des Partners noch als übles Verhalten in der Erinnerung vorhanden aber es zehrt nicht mehr am Selbstwert. Oft kommt man auch drauf, dass man sich einfach missverstanden hat oder inkompatible Bedürfnisse entwickelte. Es kann so viel verschiedenes passiert sein, dass man das nicht so einfach zusammenfassen kann.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52
Jetzt, mit dem Gefühl Hintergangen und Belogen worden zu sein und all der Wut geht es mir lange nicht so gut wie vor meiner Beziehung.
Das fühlt sich schlimm an. Da bist du anscheinend noch nicht drüber hinweg. Selbst wenn man weiss, wie man mit den vergangenen Ereignissen umgehen kann, löst das noch nicht alles auf einen Schlag.

Ein paar Erinnerungen an frühere Veränderungsprozesse und Beziehungsverarbeitungen bei mir kann ich mal zusammen stellen. Das wird wohl kaum vollstäng sein. Hilfreich war Klarheit zu finden über:

Was überhaupt guter Umgang mit einander in einer Beziehung ist.
Wo ist mir dieser gelungen, wo will ich in Zukunft etwas anders machen.
Was war von Partner ok, was will ich in Zukunft einfordern. Was davon sind Wünsche und was ist unbedingt erforderlich.
Wie kann ich das, was vom Partner nicht ok war, früher erkennen.
Wie ich eine Beziehung definieren will.
Was war klar definiert, was will ich in Zukunft klarstellen und einfordern.
Wo habe ich die Beziehung wahrnehmen können, wie sie war und wo habe ich mir Illusionen gemacht.
Wie kann ich in Zukunft das besser unterscheiden.

Wie du siehst, sind das jetz nur plakative Sätze. Die ähneln mehr Kapitelüberschriften zu Teilthemen. Das alles auszuführen ergäbe ein Buch. Also muss ich sie mal so stehen lassen. Ich habe keine Ahnung ob sie dir bei deinen persönlichen Fragen weiter helfen.

Du hast deutlich gemacht, dass du an deiner letzten Beziehung und ihrer Beendigung noch was zu erledigen hast, und du weisst nicht so recht was und wie das geht. Vielleicht kannst und willst du etwas konkreter beschreiben, womit du jetzt versuchst, zurecht zu kommen. Möglicherweise kann ich dann besser versuchen darauf einzugehen.

PS: danke für die für mich anregenden Fragen.
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Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von TheRealDeal »

Es befindet sich halt alles im Fluss und wir befinden uns in Prozessen. Wenn ich noch nie im Leben verliebt war, bin ich dankbar dafür, wenn es mir passiert. Bleibt diese Liebe unerwidert bin ich irgendwann glücklich, wenn diese erwidert wird. Entdecke ich meine Sexualität, will ich mehr davon, vielleicht auch mal mit einem anderen Partner. Führe ich glückliche Liebesbeziehung, soll diese bitteschön immer so weitergehen, am besten bis zum Sankt Nimmerleinstag, wann immer der auch ist. Und jetzt hast du die Erfahrung gemacht, dass es offensichtlich möglich ist, trotz anders lautender Bekenntnisse (nehme ich an), dass du unter dem Strich keinen Mehrwert von deiner letzten Beziehung hattest, weil du letztlich nicht nur deine Themen, sondern auch noch seine "an der Backe" hattest. Und deswegen werden sich deine Prioritäten bei der nächsten Liebesbeziehung, die garantiert kommen wird, etwas verschieben. Auch, wenn scheinbar nichts weiter passiert ist, wirst du heute anders darüber denken, als in 5, oder in 10 Jahren. Das ist ganz normal.

So, wie ich dich erlebe, ist es wichtig, den Glauben an die Liebe nicht zu verlieren und eine glückliche Liebesbeziehung anzustreben. Dich weiterhin einzulassen. Wohin dich das bringen wird, kannst du nicht wissen. Was du aber tun kannst ist, dir die schönen und glücklichen Momente in deinem Herzen zu bewahren. So ist ein Wagnis nämlich kein Wagnis mehr, sondern der Weg zu einem vielfältigen, schönen und fruchtbaren innerem Garten. Wo du aber eben mal gewisse Teile umpflügen musst und das Unkraut zu jähten wirst du auch nicht lassen.

Ich befinde mich momentan in einem, wo ich mich dabei ertappe, wie ich darüber nachdenke, wie viel ich wirklich bereit bin, an meinen Lebensumständen für eine Partnerschaft zu ändern. Und das, obwohl ich weiß, dass mir "Trockenübungen" in dem Bereich nicht weiterhelfen, weil in der Realität, sollte eine Frau in mein Leben treten, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen möchte, sowieso vieles anders aussehen wird. Also sei dir ruhig bewusst, dass diese Zeilen von einem unvollkommen Mann geschrieben wurden. Wenn auch nicht ohne einen gewissen Stolz für das bereits Erreichte... ;) :umarmung2:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Bergkristall

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Bergkristall »

Stabil hat geschrieben: 23 Jul 2018 20:24 Hallo Bergkristall
Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Hättest du was dagegen vor Allem auf die fett markierten Punkte noch etwas einzugehen?
Das mach ich gerne. Es ist ja auch für mich interessant, etwas zu hinterfragen.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Mich würde vor Allem interssieren, wie man es schaffen kann sich eine dermaßen gesunde Einstellung zuzulegen.
Dass meine Einstellung so toll ist, wie sie in einer Kurzbeschreibung erscheint, bezweifle ich schon einmal. In der Beschreibung gehen durchaus Ecken und Kanten verloren, die in der Realität immer vorhanden sind.

Dazu kommt noch der Zeitfaktor. Auf vieles, was mir grosse Mühe bereitet hat, blicke ich heute gelassen zurück und finde es ganz easy. Das ist nicht Angeberei, sondern so funktioniert die Erinnerung. Was man überwunden hat, dem widmet man nicht mehr so viel Speicherplatz im Gehirn. In der Rückschau beschreibt man oft ein Endergebnis und das, was man für den Prozess gebraucht hat, weiss man oft nicht mehr. Die Folge ist, dass das Übertragen und übernehmen bei Weitem nicht so einfach ist, wie eine Beschreibung klingt.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Vor Allem weil die Gefühle von Wut etc. im Zuge einer Trennung ja ganz unvermeidlich sind, wenn man z.B. vom Partner irgendwie hintergangen wurde.
Ja, Wut, Ärger, Niedergeschlagenheit usw. treten auf. Selbst dann, wenn man NICHT hintergangen wurde, aber auch dann.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Ich würde das wirklich gern auch können, weil es sich wirklich gesund und vernünftig anhört.
Ja es fühlt sich gut an, wenn es gelingt. Es braucht aber oft beträchtliche Zeit, um sich durch zu arbeiten. Manchmal ist es einfach.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Kannst du also irgendwie eingrenzen wie du da vorgegangen bist? Wie du hinbekommen hast das zu lernen?
Das will ich versuchen, zunächst beantworte ich mal die unmittelbaren Fragen.
Gelernt habe ich das stückweise. Mal dort wo es am meisten gezwickt hat, mal dort wo sich am leichtesten etwas neu zusammen gefügt hat. Systematisch werde ich das alles nicht darstellen können. Dazu sind meine Gedanken vermutlich viel zu ungeordnet. Vielleicht ist es deshalb auch gut, wenn ich mich an deinen Fragen orientiere.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Ich spreche z.B. Niemandem seinen Wert ab und ich bin auch im Großen und Ganzen sicher, dass Alles Gründe hat und Gut für Etwas ist etc.
Der erste Teil ist eine gute Grundlage.
Beim zweiten Teil bin ich recht bescheiden.
Ich meine, der Sinn den eine schmerzhafte Erfahrung hat, ist nicht vorgegeben. Sinn ist etwas, was wir selbst den Ereignissen zuschreiben. Diese Einstellung hilft mir, ein vergebliches Suchen zu unterlassen.
Zusätzlich meine ich, dass ich die Gründe nicht wirklich wissen kann und, dass ich die Gründe nicht wissen muss.
Und schliesslich meine ich, dass nicht alles für etwas gut sein muss. Und wenn, dann kann ich auch nicht wissen, wofür es letztendlich gut sein wird. Manches kann ich für etwas nutzen. Manches muss ich hinnehmen. Gegen manches brauche ich mich nur ab zu grenzen. Wie immer ist die Unterscheidung schwierig: Wann ist was zutreffend?

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Dennoch kann ich nicht einfach locker die Schultern zucken und weiter Liebe/ Verliebtheit/ Zuneigung empfinden, wenn ich weiß dass ich nach Strich und Faden hintergangen wurde.
Ja, mit Schulter zucken geht nichts. Das liegt nicht an dir. Das ist bei mir ebenso und vom Schulter zucken habe ich - wie du ja weisst - auch nicht geschrieben. Dass es zunächst so schwer ist, liegt auch nicht unbedingt am Hintergehen. Es ist nicht immer das Auffälligste, was die heftigsten Schmerzen verursacht.


Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Ich schaffe es maximal mir zu sagen, dass nicht alles schlecht war.
Das ist aber schon das Wichtigste! Ich kann mich deutlich erinnern, dass mit diesem Gedanken das erste Mal ein Lichtblick in mein aus gerade gegebenen Anlass verdüstertes Denken gelangte.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52 Aber es stresst sehr und du hast in einem Punkt auch sehr Recht: Ich spüre, dass es am Selbstwert zehrt.
Da hatte ich mir schon mal einen besseren Stand erarbeitet.
Jetzt bin ich nicht ganz sicher was du meinst, mit dem "es", das so zehrt.
Vielleicht denkst du, die Ungerechtigkeit, die Niedertracht, das üble Handeln zehrt am Selbstwert.
Da habe ich eine andere Erfahrung gemacht.

Das eigene Böse sein, die eigenen Versäumnisse und die eigene Selbsttäuschung zehren am Selbstwert. Wenn man über diese drüber hinweg ist, bleibt manchmal das Verhalten des Partners noch als übles Verhalten in der Erinnerung vorhanden aber es zehrt nicht mehr am Selbstwert. Oft kommt man auch drauf, dass man sich einfach missverstanden hat oder inkompatible Bedürfnisse entwickelte. Es kann so viel verschiedenes passiert sein, dass man das nicht so einfach zusammenfassen kann.

Bergkristall hat geschrieben: 22 Jul 2018 17:52
Jetzt, mit dem Gefühl Hintergangen und Belogen worden zu sein und all der Wut geht es mir lange nicht so gut wie vor meiner Beziehung.
Das fühlt sich schlimm an. Da bist du anscheinend noch nicht drüber hinweg. Selbst wenn man weiss, wie man mit den vergangenen Ereignissen umgehen kann, löst das noch nicht alles auf einen Schlag.

Ein paar Erinnerungen an frühere Veränderungsprozesse und Beziehungsverarbeitungen bei mir kann ich mal zusammen stellen. Das wird wohl kaum vollstäng sein. Hilfreich war Klarheit zu finden über:

Was überhaupt guter Umgang mit einander in einer Beziehung ist.
Wo ist mir dieser gelungen, wo will ich in Zukunft etwas anders machen.
Was war von Partner ok, was will ich in Zukunft einfordern. Was davon sind Wünsche und was ist unbedingt erforderlich.
Wie kann ich das, was vom Partner nicht ok war, früher erkennen.
Wie ich eine Beziehung definieren will.
Was war klar definiert, was will ich in Zukunft klarstellen und einfordern.
Wo habe ich die Beziehung wahrnehmen können, wie sie war und wo habe ich mir Illusionen gemacht.
Wie kann ich in Zukunft das besser unterscheiden.

Wie du siehst, sind das jetz nur plakative Sätze. Die ähneln mehr Kapitelüberschriften zu Teilthemen. Das alles auszuführen ergäbe ein Buch. Also muss ich sie mal so stehen lassen. Ich habe keine Ahnung ob sie dir bei deinen persönlichen Fragen weiter helfen.

Du hast deutlich gemacht, dass du an deiner letzten Beziehung und ihrer Beendigung noch was zu erledigen hast, und du weisst nicht so recht was und wie das geht. Vielleicht kannst und willst du etwas konkreter beschreiben, womit du jetzt versuchst, zurecht zu kommen. Möglicherweise kann ich dann besser versuchen darauf einzugehen.

PS: danke für die für mich anregenden Fragen.
Zunächst mal Danke für die ausführliche Antwort.
Ich werde nicht mehr auf ganz so viele Punkte eingehen, weil mir das schon sehr geholfen hat und ich die Off -Topic -Diskussion auch nicht endlos auswalzen will. ;)
Ich hab ja selbst, das eigentliche Thema aufgemacht aus dem einfachen Grund, weil ich nicht nur in der jetzigen Ex-Beziehung, sondern auch bei den vorherigen 2 eher die Herren in der Nehmer -Rolle erlebt habe.
(Im Großen und Ganzen und das halt oft auch so bei Anderen erlebe - wenn auch nicht nur. Mittlerweile gestaltet sich ja auch das Umfragergebnis ausgewogen.)
Wie du weiter unten ausführst, habe ich auch mein Verhalten diesbezüglich hinterfragt und werde daran arbeiten das Abzustellen, selbst wenn dies allein zu bleiben bedeuten sollte.

Es ist auch richtig, dass ich im Moment bezüglich meine Ex-Beziehung noch Einiges abzuarbeiten habe. Ich will hier nicht zu viel öffentlich hinschreiben. Aber ich denke es genügt zu sagen, dass sich u.a. mit ziemlicher Sicherheit herausstellte, dass die angebliche Ex-Frau die amtierende Frau ist, und ich daher unter Vorspiegelung einer Beziehungsabsicht als Geliebte genutzt wurde. Genutzt wurde im Rahmen der "Beziehung" noch so Einiges mehr, aber wie gesagt.: Pünktchen, Pünktchen...

Der Teil, dass man die Gründe nicht hinterfragen soll, den halte ich noch für den Besten deiner Tipps.
Ich neige doch sehr dazu verstehen zu wollen. Und diese Frage: Wie konnte er das nur machen, auf die es -wie du richtigerweise sagst - nie eine Antwort geben wird, ist wenig zielführend.
Und wie The Real Deal richtigerweise sagt, wurde ja auch nicht einfach was mit mir gemacht.
Ich hatte ja Hinweise vor Augen und hätte schneller Verdacht schöpfen können und nicht so vertrauenselig sein oder was auch immer.

Dein Fragenkatalog ist eine gute Hilfe. Das halte ich in der Tat für wichtig. Du solltest ein Buch schreiben. ;)

Ich versuch noch eine kurze Antwort auf deine Frage mit dem "es" und dem Selbstwert, wobei das nicht so einfach ist.
Es ist eigentlich verrückt und ich weiß dass es nicht stimmt, aber es ist ein Überbleibsel meiner Abinen -Charackterzüge. :verwirrt:
Ich habe einen langen Weg hinter mir, von der Einbildung, ein hässliches, unwertes Entlein zu sein, dass keiner will, bis hin zu einer Frau, die sich im Großen und Ganzen für recht begehrenswert hält -hielt muss ich im Moment richtigerweise sagen.
Denn dieser hartnäckige Gedanke, der an mir kratzt ist: Wenn ich als "Opfer" für so eine Verarsche ausgesucht wurde, dann muss was nicht stimmen mit mir. :hammer:
So als wenn er dafür keine wirklich schöne, kluge Frau ausgesucht hätte, sondern nur eine, die signalisiert, dass sie als Opfer in Frage kommt.
Und da schwingt dann natürlich auch ne Menge Wut in dem Gedanken mit.

Ich muss einfach noch den Unfug wieder aus meinem Kopf kriegen. Er wird sicher er seine Gründe für sein gesamtes Verhalten gehabt haben.
Reel gesehen hat das aber nicht zu tun mit mir. Und da muss ich wieder hin. Damit ich wieder mit Freude in den Spiegel sehen kann und glauben kann, dass der nächste Mann mich aussucht, weil er mich will und nicht weil er "eine Dumme" braucht.
Bergkristall

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Bergkristall »

TheRealDeal hat geschrieben: 24 Jul 2018 07:13 Es befindet sich halt alles im Fluss und wir befinden uns in Prozessen. Wenn ich noch nie im Leben verliebt war, bin ich dankbar dafür, wenn es mir passiert. Bleibt diese Liebe unerwidert bin ich irgendwann glücklich, wenn diese erwidert wird. Entdecke ich meine Sexualität, will ich mehr davon, vielleicht auch mal mit einem anderen Partner. Führe ich glückliche Liebesbeziehung, soll diese bitteschön immer so weitergehen, am besten bis zum Sankt Nimmerleinstag, wann immer der auch ist. Und jetzt hast du die Erfahrung gemacht, dass es offensichtlich möglich ist, trotz anders lautender Bekenntnisse (nehme ich an), dass du unter dem Strich keinen Mehrwert von deiner letzten Beziehung hattest, weil du letztlich nicht nur deine Themen, sondern auch noch seine "an der Backe" hattest. Und deswegen werden sich deine Prioritäten bei der nächsten Liebesbeziehung, die garantiert kommen wird, etwas verschieben. Auch, wenn scheinbar nichts weiter passiert ist, wirst du heute anders darüber denken, als in 5, oder in 10 Jahren. Das ist ganz normal.

So, wie ich dich erlebe, ist es wichtig, den Glauben an die Liebe nicht zu verlieren und eine glückliche Liebesbeziehung anzustreben. Dich weiterhin einzulassen. Wohin dich das bringen wird, kannst du nicht wissen. Was du aber tun kannst ist, dir die schönen und glücklichen Momente in deinem Herzen zu bewahren. So ist ein Wagnis nämlich kein Wagnis mehr, sondern der Weg zu einem vielfältigen, schönen und fruchtbaren innerem Garten. Wo du aber eben mal gewisse Teile umpflügen musst und das Unkraut zu jähten wirst du auch nicht lassen.

Ich befinde mich momentan in einem, wo ich mich dabei ertappe, wie ich darüber nachdenke, wie viel ich wirklich bereit bin, an meinen Lebensumständen für eine Partnerschaft zu ändern. Und das, obwohl ich weiß, dass mir "Trockenübungen" in dem Bereich nicht weiterhelfen, weil in der Realität, sollte eine Frau in mein Leben treten, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen möchte, sowieso vieles anders aussehen wird. Also sei dir ruhig bewusst, dass diese Zeilen von einem unvollkommen Mann geschrieben wurden. Wenn auch nicht ohne einen gewissen Stolz für das bereits Erreichte... ;) :umarmung2:
Du hast im Großen und Ganzen wie immer Recht.
Was du schilderst ist der Entwicklungsprozess, wie ich ihn bisher auch wahrgenommen habe.
Mit einer Ausnahme:
Ich glaube nicht, dass meine Probleme unlösbar gewesen wären, wenn es nur darum gegangen wäre "zusätzlich seine Probleme an der Backe zu haben".
Leider ging es um weit mehr als das. (siehe oben)
Ich glaube wie du, dass nicht alles hält was man anfängt, dass es da auf ganz viel ankommt, wie den passenden Zeitpunkt und ob man eben seine einzelnen Bündel zu einem gemeinsamen auf Dauer schnüren kann.
Aber weiter Einlassen etc, offen bleiben, Vertrauen behalten... das sind in der Tat die goßen Herausforderungen.

Und wo immer du in deinem Prozess noch hin kommst: Ich denke ich darf auch behaupten, dass du zu Recht stolz auf dich sein kannst.
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TheRealDeal
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Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von TheRealDeal »

Bergkristall hat geschrieben: 24 Jul 2018 17:56 Es ist eigentlich verrückt und ich weiß dass es nicht stimmt, aber es ist ein Überbleibsel meiner Abinen -Charackterzüge. :verwirrt:
Ich habe einen langen Weg hinter mir, von der Einbildung, ein hässliches, unwertes Entlein zu sein, dass keiner will, bis hin zu einer Frau, die sich im Großen und Ganzen für recht begehrenswert hält -hielt muss ich im Moment richtigerweise sagen.
Denn dieser hartnäckige Gedanke, der an mir kratzt ist: Wenn ich als "Opfer" für so eine Verarsche ausgesucht wurde, dann muss was nicht stimmen mit mir. :hammer:
So als wenn er dafür keine wirklich schöne, kluge Frau ausgesucht hätte, sondern nur eine, die signalisiert, dass sie als Opfer in Frage kommt.
Und da schwingt dann natürlich auch ne Menge Wut in dem Gedanken mit.

Er wird sicher er seine Gründe für sein gesamtes Verhalten gehabt haben.
Reel gesehen hat das aber nicht zu tun mit mir. Und da muss ich wieder hin. Damit ich wieder mit Freude in den Spiegel sehen kann und glauben kann, dass der nächste Mann mich aussucht, weil er mich will und nicht weil er "eine Dumme" braucht.
Ja, er hat mit Sicherheit seine Gründe gehabt. Weil er Täter ist/war. Und diese schwachen Kreaturen sind nicht nur auf der Suche nach Opfern, sondern sie torpedieren geradezu den Selbstwert ihres Opfers, indem sie ihm einreden, dass es nicht nur irgendwie wertlos ist, sondern auch alles, was ihm widerfährt, verdient hat. Du hast keine Schuld daran. :umarmung2:

Liebe Bergkristall, in meinen Augen bist du ein wahres Juwel. Das habe ich gestern gesagt, sage ich heute und morgen ebenfalls. Präzise ausgedrückt: Immer, wenn du es hören willst... ;)

Ich will verdammt sein, wenn das nicht bald ein Mann mit ernsten und lauteren Absichten merkt. Vielleicht bist du ein ungeschliffener Diamant. Diese kann man auf den ersten Blick durchaus mit Kieselsteinen verwechseln... Aber welcher Mann, der etwas taugt, würde bei dir nur den einen, ersten Blick riskieren? :umarmung2:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Stabil

Re: Der Mythos vom Männlichen Beschützer

Beitrag von Stabil »

Bergkristall hat geschrieben: 24 Jul 2018 17:56 ...
Ja, auch ich danke für die ausführiliche Antwort.

Da ist schon viel Konkretes drin, was ich mir gründlich durch den Kopf gehen lassen will. So wird das Ganze schon recht gut fassbar. Dass du nicht zu präzise nachvollziebare biografische Details rein schreibst, finde ich auch gescheit. (Falls du etwas ausserhalb der Öffentlichkeit beschreiben oder beantwortet haben willst, stehe ich gerne per pn oder email zur Verfügung.)

Das Beschützer Thema ist mit dem Thema Affaire gegenüber Bindung und Beziehung eng verwoben. Es überrascht eigentlich nicht, dass die Themen in enger Nachbarschaft auftreten. Das Zweite Thema ist unter anderem deshalb so schwierig zu durchschauen, weil hier die klassische Psychologie und die Intuition versagen. Zum Glück hilft hier die evolutionäre Psychologie gut weiter, weil sie uns zeigt, in was für unterschiedlichen Situationen Frauen und Männer in intuitiver und emotionaler Hinsicht befinden. Die Evolution hat uns unterschiedlich programmiert und das führt erstaunlich oft zu Missverständnissen.

Liebe Grüsse.