Andersartigkeit

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Kief

Re: Andersartigkeit

Beitrag von Kief »

FrankieGoesTo... hat geschrieben: 13 Mai 2018 11:55 Hallo Leutz,

kommt Ihr Euch auch so vor, als ob ihr nirgendwo richtig reinpasst?
[ ... ]
Ich mache immer genau so viele Dinge anders, dass ich selbst unter Sonderlingen noch anders ticke.
Ich finde durchaus immens viele Gruppen, bei denen ich genug reinpasse, um Kontakte zu knuepfen.
Und mich auch akzeptiert und wohl zu fuehlen.
In all diesen verschiedenen Gruppen fuehle ich mich dann auch zuhause.

Allerdings bin ich auch sonderlich genug, um in saemtlichen Gruppen noch irgendwie herauszustechen.
Damit ich in einer Gruppe nicht auffalle muss ich mich schon zurueckziehen - oder das muessen echt krass bunte Voegel sein.

Von daher habe ich dieses auffaellig-sein als Lebensnormalitaet abgehakt.
Allerdings jetzt nicht zwangslaeufig irgendwie negativ konnotiert.
Schwierig wird es halt, wenn ich gesellschaftliche Prozesse bewegen will, dafuer Dinge in der Oeffentlichkeit anstossen muss, bei denen ich jetzt schon weiss, dass das Aufmerksamkeit und Medien zu mir zieht - obwohl ich mein Privatleben nicht opfern will.
Ich muss also in die Oeffentlichkeit treten, mit schillernden Zielen und Vorgehensweisen,
waehrend ich gar keinen Wert auf Oeffentlichkeit lege, nichts von mir bekannt werden lassen will, weil dann erst recht jeder Popel meines Lebens unter die Lupe genommen wird.

Das ist der einzige Punkt, an dem mir die Andersartigkeit grundsaetzlich unangenehm ist.


K
Strange Lady
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Re: Andersartigkeit

Beitrag von Strange Lady »

Ich bin total mainstream, das ist meine größte Errungenschaft. Finde es geil, nix besonderes zu sein und in der Masse unauffällig untertauchen zu können.

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“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
Saraj
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Re: Andersartigkeit

Beitrag von Saraj »

Ich fühle mich gerade unter Altersgenossen oft andersartig. Nach ca. 10 Jahren sehr profilierter AB-Entwicklung mit Krankheits-/Rückzugsphase noch mehr als zu Jugendzeiten. Ist es heute die Tatsache, dass ich in entscheidenden Phasen ganz andere Erfahrungen gemacht habe als die Masse, war es damals vor allem mein Charakter. Ich war immer viel ernster und grüblerischer als die anderen, viel zurückhaltender, hatte einen anderen Humor und andere Interessen. Sachen, bei denen andere kreischend ausgeflippt sind vor Begeisterung, haben mich oft nicht berührt. Stattdessen habe ich mich mit Themen beschäftigt, die vor allem die Mädchen damals eher seltsam fanden. Meist hatte ich auch nur so ein bis drei Nerd-Freunde. Typische Außenseiterin. Damals war ich unzufrieden damit, nicht reinzupassen.
Heute macht es mich nicht mehr unzufrieden, dass ich einen etwas abwegigen Lebenslauf habe, und ich möchte mein daraus resultierendes Wesen und meine Interessen nicht aufgeben, nur um irgendwo dazuzugehören. Da es überall in meinem Umfeld nun um Haus bauen, Kinder kriegen, sesshaft werden geht, passe ich immer noch überhaupt nicht rein. Manchmal ärgert es mich, weil es die Suche nach Freundschaften erschwert und ich gerade in letzter Zeit erfahren habe, wie viele neue Leute den Kontakt zu mir abbrechen. Aber im Grunde ist mir das nicht mehr wichtig. Wichtiger ist es mir, einen Weg zu finden, zu mir zu stehen, durch neue Erfahrungen mein Profil zu schärfen statt zu revidieren und weniger auf Anpassung aus zu sein. Das ist nämlich eine Schwäche von mir, dass ich mich automatisch im Umgang mit neuen Leuten möglichst an die Interessen des Gegenübers anpassen will, um irgendwie akzeptiert zu werden. Womöglich noch eine Nachwirkung aus der Zeit der krassen Ablehnung, als ich allen entweder "zu hässlich" oder "zu verrückt" oder "zu langweilig" war. (Original-Wortlaute) Ich arbeite daran, stattdessen mein seltsames Dasein zu akzeptieren und vielleicht sogar lieben zu lernen und authentisch dazu zu stehen. Auch wenn es vielleicht nicht so viele Abnehmer findet.
Dann achte ich zumindest mehr darauf, dass es die richtigen Leute für mich sind und nicht ich die richtige Person für die anderen.
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TheRealDeal
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Re: Andersartigkeit

Beitrag von TheRealDeal »

Saraj hat geschrieben: 14 Mai 2018 15:51Ich arbeite daran, stattdessen mein seltsames Dasein zu akzeptieren und vielleicht sogar lieben zu lernen und authentisch dazu zu stehen. Auch wenn es vielleicht nicht so viele Abnehmer findet.
Dann achte ich zumindest mehr darauf, dass es die richtigen Leute für mich sind und nicht ich die richtige Person für die anderen.
Wenn ich so etwas lese, lacht mein Herz... :umarmung2: Sind wir mal ehrlich: Wie sollten wir denn Menschen finden, die wir lieben können, wenn alle Menschen gleich wären? Außerdem verstehe ich den Sinn der Schöpfung darin, dass Menschen ihre Individualität ausleben sollen. Für mich ist das ausdrücklich erwünscht.

Ich bin auch anders und mittlerweile stolz drauf. :coolgun:
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Re: Andersartigkeit

Beitrag von IronAngel »

Gute Frage.
Ich fühle mich an manchen Tagen wie gestrandeter auf einer fremden Insel und die Eingeborenen verstehe ich nicht.

Ich habe einen überschaubaren Freundeskreis, den ich seit der Schule pflege. Neue Leute kommen nicht hinzu.
Als "Sonderling" tat ich mir entsprechend schwer im Liebesleben. Die Anzahl der Frauen, mit denen ich einigermaßen harmoniere und eine Beziehung aufzubauen könnte, ist verschwindend gering.

Meine "Traumfrau" existiert wahrscheinlich garnicht.

Ich arbeite an meiner Autonomie und versuche, die Abhängigkeit vom Mainstream auf ein Minimum zu reduzieren.
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Re: Andersartigkeit

Beitrag von Saraj »

TheRealDeal hat geschrieben: 14 Mai 2018 16:55 Wenn ich so etwas lese, lacht mein Herz... :umarmung2:
Warum lacht dein Herz? :gruebel:
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TheRealDeal
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Re: Andersartigkeit

Beitrag von TheRealDeal »

Saraj hat geschrieben: 15 Mai 2018 16:39
TheRealDeal hat geschrieben: 14 Mai 2018 16:55 Wenn ich so etwas lese, lacht mein Herz... :umarmung2:
Warum lacht dein Herz? :gruebel:
Weil du es geschafft hast aus deinem Schatten heraus zu treten. Trotz gewisser Schwierigkeiten, Bürden, Irrungen und Wirrungen.

Und das zeigt mir, dass alles im Leben kostbar ist und nichts sinnlos. Außerdem benutzt du Wörter wie "lieben" und "authentisch sein". Außerdem hast du auf deinem Erkenntnisweg offensichtlich auch erkannt, dass es sinnvoll ist, bei sich zu bleiben, statt sich daran zu orientieren, was andere Menschen wohl vielleicht und eventuell, oder auch nicht, von dir halten. Du bist immer richtig, weil dich der Schöpfer vermutlich genau so haben wollte.

Aber keine Sorge, falls du nicht verstehen solltest, warum mich das erfreut. Ich kann damit leben, nicht verstanden zu werden... ;)
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Re: Andersartigkeit

Beitrag von asymetric »

Konsequenz macht einsam, und ich versuche konsequent nicht einseitig zu sein. Ich bin schon sehr lange Vegetarier, kann aber genausogut mit einem Jäger das Aufbrechen und ausnehmen von Wild reden.
Ich habe einige gegensätzliche Aspekte kultiviert, von denen ich BEIDE nicht missen will. Doch die meisten Menschen sind tendenziell einseitig. Meine "Vielseitigkeit" erlaubt mir mit vielen verschiedenen Menschen Kontakte zu knüpfen, doch die wenigsten verstehen das ich mich eben bewusst mit gegensätzlichen Dingen beschäftige.

Am besten komme ich oftmals doch mit Menschen klar, denen die Meinung des Mainstreams auch wenig zählt. Mit angepassten Normalos komm ich am wenigsten klar, die verstehen mich am wenigsten und halten mich nur für nen Spinner.
Liebe wird aus Mut gemacht.
Endura

Re: Andersartigkeit

Beitrag von Endura »

Ich fühle mich mein ganzes Leben schon irgendwie anders. Bereits im Kindergarten gehört eich irgendwie nicht richtig dazu. Das zog sich dann auch durch die Schullaufbahn, was dort sicherlich durchs Mobbing noch verstärkt wurde.
Gerade mal die letzten drei Schuljahr eich nach einem Klassenwechsel einigermaßen genießen. Ich war wurde ein Streber. Auch irgendwie ein Außenseiter, aber zum Glück waren diese Eigenschaften in der HTL sehr begehrt.
Vom Studium hätte ich mir mehr erwartet. Irgendwie hatte ich die Hoffnung unter auter Strebern besser Anschluss zu finden, was aber überhaupt nicht gelangt, und nach ein paar Semestern brach ich da Studium auch ab. Wahrscheinlich auch weil mich zwischenmenschlich überhaupt nichts dort hielt.
Selbst hier m Forum fühle ich mich anders. :crybaby:
Nonkonformist

Re: Andersartigkeit

Beitrag von Nonkonformist »

Endura hat geschrieben: 16 Mai 2018 05:29 Ich fühle mich mein ganzes Leben schon irgendwie anders. Bereits im Kindergarten gehört eich irgendwie nicht richtig dazu. Das zog sich dann auch durch die Schullaufbahn, was dort sicherlich durchs Mobbing noch verstärkt wurde.
Gerade mal die letzten drei Schuljahr eich nach einem Klassenwechsel einigermaßen genießen. Ich war wurde ein Streber. Auch irgendwie ein Außenseiter, aber zum Glück waren diese Eigenschaften in der HTL sehr begehrt.
Vom Studium hätte ich mir mehr erwartet. Irgendwie hatte ich die Hoffnung unter auter Strebern besser Anschluss zu finden, was aber überhaupt nicht gelangt, und nach ein paar Semestern brach ich da Studium auch ab. Wahrscheinlich auch weil mich zwischenmenschlich überhaupt nichts dort hielt.
Selbst hier m Forum fühle ich mich anders. :crybaby:
Sich selbst zu sein ist nicht schlecht.
Deswegen irgendwie anders als die meisten zu sein, ist nicht schlecht.
Nur deswegen ausgegrenzt zu werden, oder sogar gemobbt, ist kacke.
Man muess irgendwie eine nische fuer sich finden, wo man rein passt.
(Und das kann zeit brauchen, bevor man so eine findet...)
Endura

Re: Andersartigkeit

Beitrag von Endura »

Nonkonformist hat geschrieben: 16 Mai 2018 05:40 Man muess irgendwie eine nische fuer sich finden, wo man rein passt.
Die habe ich jetzt zumindest beruflich gefunden. Nur privat (Freundeskreis und Beziehung) ist es noch ein Trauerspiel.
canarias

Re: Andersartigkeit

Beitrag von canarias »

jo, ist cool. Ich würde auch nie meine Authentizität aufgeben um irgendwo "dazugehören" zu wollen. Sicherlich musst du ab und zu "Tiefschläge" hinnehmen, aber mich machen die eher immer stärker als schwächer.

Was die Beziehungen angeht ist es nur so, dass ich doch dazu neige das Thema "Bindung" als etwas Elementares zu sehen. Es gibt diesbezüglich auch die Betrachtung als "menschliches Grundbedürfnis". Das stimmt wohl auch, denn sonst hätte ich keine Sehnsucht nach Nähe und Zuneigung.

Aber soweit, dass ich deshalb meinen Lebensstil "angepasst" gestalte geht's dann eben doch nicht. Seltsam sind immer die Verpartnerten, die mir dann wieder signalisieren, dass ich das alles richtig gut mache und nach meinen Intuitionen lebe. Von denen hat ja kaum noch einer Zeit für irgendwas.

Natürlich geht's mir nicht immer so richtig gut so ganz ohne wirkliche Nähe. Ein anderes Mal denke ich aber auch wieder, dass ich auf verdammt hohem Niveau jammere. Wir Menschen haben alle zu akzeptieren, dass es uns nicht immer supergut gehen kann.
Endura

Re: Andersartigkeit

Beitrag von Endura »

canarias hat geschrieben: 16 Mai 2018 07:02 jo, ist cool. Ich würde auch nie meine Authentizität aufgeben um irgendwo "dazugehören" zu wollen.
Was nützt mir Authentizität, wenn ich meine Tage alleine verbringe?
canarias

Re: Andersartigkeit

Beitrag von canarias »

Endura hat geschrieben: 16 Mai 2018 07:13
canarias hat geschrieben: 16 Mai 2018 07:02 jo, ist cool. Ich würde auch nie meine Authentizität aufgeben um irgendwo "dazugehören" zu wollen.
Was nützt mir Authentizität, wenn ich meine Tage alleine verbringe?
Ich verbringe nicht so viele Tage alleine, weil ich nicht gut alleine sein kann. Ich habe nur keine Beziehung.
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Re: Andersartigkeit

Beitrag von Tyralis Fiena »

Andersartig bin ich sicherlich in negativer Hinsicht. Das ist nichts, worauf ich auch nur annähernd "stolz" sein will. Das macht die Selbstakzeptanz auch so schwierig, denn das käme für mich quasi einer Kapitulation vor meinem Selbst mit all seinen Abgründen gleich und bedeutet im Endeffekt, ich bin dazu gezwungen, den Rest meiner Tage ziemlich abgeschieden zu verbringen. In der Hinsicht wäre ich lieber "normaler".

Darüber hinaus gehe ich aber real erscheinungsmässig völlig unter bzw. erscheine als mainstreamartig. Diese Unauffälligkeit ist manchmal Freud, manchmal Leid eines gefühlt ewigen unbeteiligten Beobachters wie mir.
Endura

Re: Andersartigkeit

Beitrag von Endura »

canarias hat geschrieben: 16 Mai 2018 07:21
Endura hat geschrieben: 16 Mai 2018 07:13
canarias hat geschrieben: 16 Mai 2018 07:02 jo, ist cool. Ich würde auch nie meine Authentizität aufgeben um irgendwo "dazugehören" zu wollen.
Was nützt mir Authentizität, wenn ich meine Tage alleine verbringe?
Ich verbringe nicht so viele Tage alleine, weil ich nicht gut alleine sein kann. Ich habe nur keine Beziehung.
Schön, dass du irgendwo Anschluss gefunden hast. Ich versuche das seit Jahren vergeblich.
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Re: Andersartigkeit

Beitrag von TheRealDeal »

Endura hat geschrieben: 16 Mai 2018 07:13
canarias hat geschrieben: 16 Mai 2018 07:02 jo, ist cool. Ich würde auch nie meine Authentizität aufgeben um irgendwo "dazugehören" zu wollen.
Was nützt mir Authentizität, wenn ich meine Tage alleine verbringe?
Das nützt eine Menge in Sachen Persönlichkeitsentwicklung. Ohne authentisch zu sein ist es schwer, für andere Menschen überhaupt sichtbar zu werden. Und dann werden sie sich irgendwann die Frage stellen, wer du überhaupt bist? Ist das nicht klar, halten Menschen gerne Abstand...

Wer wir sind spielt eine untergeordnete Rolle, solange wir dazu stehen können...
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
canarias

Re: Andersartigkeit

Beitrag von canarias »

@Endura

habe ja hier im Forum bereits einiges über mich geschrieben. Ich kann im allgemeinen recht gut sozial interagieren aber nur bis zu dem Punkt, wo ich die volle Kontrolle über mich und mein Leben behalte. Bei allem, was ich also tue kann ich auch "nein" sagen, ohne das es Konsequenzen nach sich zieht. Es geht also um Bindungsangst, Kontrollzwang und auch Verletzlichkeit bei mir.

Jetzt sehe ich in meinem Verhalten allerdings nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile. Hätte ich jetzt einen so immensen Leidensdruck, würde ich sehen, dass ich auch therapeutische Hilfe in Anspruch nehme. Nur ist dieser nicht so ausgeprägt, da ich immer Alternativen anwende, die mich nicht gerade unglücklich erscheinen lassen.

Jede soziale Interaktion ist in gewisser Hinsicht lernbar und überall ist es schon möglich, sich seine Individualität zu bewahren und das kommt deshalb nicht automatisch schlecht an. Vielleicht eben etwas "anders", aber da sind wir ja hier beim Thema.

Bei einer Beziehungsanbahnung ist alles jedoch viel intensiver und feinfühliger. Hier klappt oben Beschriebenes nicht so gut, denn eine Frau spürt es, wenn du gewisse Sachen erst später erlernt hast oder ob du sie aus deiner Kindheit/Jugendzeit schon "mitbringst". Sie will dich "richtig" kennenlernen und da muss ich dann auch raus mit tonnenweisen "Defiziten". Da sind Sachen dabei, das nimmt mir heute gar keiner mehr ab. Bei allen anderen Aktivitäten kann ich sowas getrost "unter den Tisch fallen lassen". Bei einer Partnerschaft jedoch nicht.
Endura

Re: Andersartigkeit

Beitrag von Endura »

canarias hat geschrieben: 16 Mai 2018 08:14 Bei einer Beziehungsanbahnung ist alles jedoch viel intensiver und feinfühliger. Hier klappt oben Beschriebenes nicht so gut, denn eine Frau spürt es, wenn du gewisse Sachen erst später erlernt hast oder ob du sie aus deiner Kindheit/Jugendzeit schon "mitbringst". Sie will dich "richtig" kennenlernen und da muss ich dann auch raus mit tonnenweisen "Defiziten". Da sind Sachen dabei, das nimmt mir heute gar keiner mehr ab. Bei allen anderen Aktivitäten kann ich sowas getrost "unter den Tisch fallen lassen". Bei einer Partnerschaft jedoch nicht.
Irgendwie schade, wie holprig die Anbahnung abläuft ist in einer Beziehung eigentlich total nebensächlich.

Gewisse Sache habe ich nie erlernt. Bis vor Kurzem habe ich noch nie um ein Date gefragt (natürlich hat sie nein gesagt, hätte ich mir auch sparen können :hammer: ). Wie soll das jemals bei mir funktionieren?
canarias

Re: Andersartigkeit

Beitrag von canarias »

Ich habe schon ab und zu Kontaktanzeigen geschaltet, auch auf welche reagiert und ab und zu auch Dates gehabt. Ich bin dann aber eben nicht derjenige für ne Beziehung. Ich denke auch, dass ich zu vorsichtig und auch unsicher bin, denn es könnte ja mein Leben nachhaltig verändern und es könnte auch alles kaputt machen.

Im Urlaub hingegen verliert sich das. Da ist die Situation eine andere. Ich bin zugänglicher, halte Ausschau, lass mir was einfallen. Ich bin einfach freier in den Gedanken, meine Präsentation wirkt da bestimmt schon anders. Wenn ich dummes Zeug mache kriegt das auch keiner mit und hier weiß es unter Umständen die halbe Stadt. Ich bin recht bekannt dort, wo ich wohne.