Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

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Tyralis Fiena
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Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Tyralis Fiena »

Hoppala hat geschrieben: 23 Mai 2018 22:46
Eine reale Begegnung ist keine persönlichere Kommunikation? Ich vermute, du beginnt hier mit den Begriffen zu spielen, und "persönlich" bereits mit einigen von dir gewerteten Inhalten zu spezieller abzugrenzen.
Von Angesicht zu Angesicht ist persönlich. Es geht bei dieser Diskussion nicht um das, was ist, sondern das, was sachlich sein kann. Die Frage ist: "Ist es möglich, dass ..." Ob die Möglichkeiten dann realisiert werden, ist eine andere Frage und nur am Einzelfall beantwortbar. Aber was nicht möglich ist, wird garantiert nicht realisiert.
Nein, eine reale Begegnung ist für mich keine persönlichere Kommunikation - jedenfalls nicht notwendigerweise. Aber anscheinend definierst du "persönlich" anders. Ich vermute mal, demnach wäre es auch bei dir auch "persönlich", sobald eine direkte Kommunikation innerhalb der Rufreichweite stattfindet.
Hoppala hat geschrieben: 23 Mai 2018 22:46 Diese "Filter" sind bei technischer Vermittlung ebenso vorhanden und somit für die Diskussion ignorierbar. Deine persönlichen Wahrnehmungshemmnisse - insbesondere die emotionalen, denn genau um diese geht es hier ja - verschwinden ja nicht, nur weil du einen Bidlschirm vor dir hast, der die Elemente, die dir eventuell Probleme bereiten, gleich erst mal gar nicht mit Inhalt füllt ...
Was du außerdem hier vernachlässigst: was diu als Hindernisse beschreibst, sind in der personalen Kommunikation wichtige Informationmsträger! Ob du speziell die nun entsprechend wahrnimmst oder nicht.
Die es bei technischer Vermittlung nicht gibt, weil das nun mal technisch nicht übertragen wird - je nach dem unterschiedlich (Videotelefonie ist was anderes als Forenbeiträge ist was anderes als in 60cm Abstand voreinander stehen) , aber auf jeden Fall immer vergleichsweise defizitär.

Etwas erschreckend finde ich, dass du zentrale zwischenmenschliche Kommunikationselemente, die biologischen und neurologischen Gegebenheiten, in erster Linie als Hindernisse benennst, anstatt als das, was sie sachlich gesehen sind: wichtige (emotionale) Informationsträger. Wenn ein entsprechender "Absender" dahinter steht und die Kanäle ungefiltert auf deine, wie du sagst, Vorfilter treffen.
Maximale Kommunikation findet statt bzw. ist möglich, wenn unsere Sinne maximal den Lebensäußerungen einer anderen Person "ausgesetzt" sind. Also im Nahbereich (oder sogar mit Hautkontakt ...) in realer Präsenz. Mehr geht nicht, solange wir die Sache mit der Sinnesverschmelzung noch nicht zuverlässig im Griff haben ... :-)
Alles, was diese Situation verringert, macht es vergleichsweise defizitär. Zwischengeschaltete Technik ebenso wie 3 Mauern.

Das ist so schlicht einfach.
Aber "wir" haben uns daran gewöhnt, viel mehr reinzuinterpretieren; so sehr, dass es uns schwerfällt, die recht schlichte Realität zu akzeptieren - weil uns dann plötzlich die kommuniaktive (emotionale) Leere bewusst werden könnte, in die wir uns mit dem ganzen Technikgedöns begeben, je mehr wir es - in bester, aber falsch verstandener Absicht - "ersatzweise" verwenden.
Ja, diese Filter existieren natürlich auch technisch, die sind aber auch real aktiv. Ich glaube, deine Argumentation stützt sich auf die Bandbreite der sinnlichen Kanäle. Von dem Ansatz kann man digitale Kommunikation als eingeschränkt verstehen, richtig. Aber auch real wird nichts an emotionalen Informationen übertragen. Jemand mag mich vielleicht berühren, aber der taktile Reiz wird mir nichts darüber verraten, was diejenige wirklich empfindet. Ich bin immer auf die Interpretationen angewiesen, die mir mein Kopf bereitstellt. Daran ändert sich auch nichts, wenn ich nun mehr Sinne dazu nehme. Und auch der Absender wird es nicht ungefiltert vortragen. Bei vermischten Empfindungen mag manches beim Versuch des Ausdrucks verlorengehen (sei es aus Absicht oder weil eine Empfindung dermassen dominiert, das daneben nichts anderes mehr Platz zum Ausdruck findet).

Wie auch immer, real besteht für mich auch keine Chance, die wie du ausdrückst "schlichte Realität" wahrzunehmen. Ob jetzt anhand eines Text auf den emotionalen Zustand des Verfassers versuche zu schliessen oder ob ich real an hand verschiedener Sinneseindrücke versuche, einen möglichen emotionalen Zustand zu interpretieren, macht für mich abgesehen von der veringerten Bandbreite keinen Unterschied. Im worst case kann mich auch jemand mit einstudierten Bewegungen und Worten in die Irre führen, damit ich dann anhand meiner Interpretation glaube, dass derjenige so und so fühlt, obwohl das real nicht stattfindet. Objektiv sind da eben nur Bewegungen und es fallen Worte. Schon allein, wie das in meiner Wahrnehmung zusammenspielt bzw. sich darstellt, ist schlichte Interpretation meines Hirns anhand von Erfahrungen, Kontext etc. Und meinem Hirn ist es anscheinend egal, ob es nun anhand eines digitalen Textes versucht, eine emotionale Interpretation über den Verfasser zusammenzustellen oder es sich dabei auf ein Symposium verschiedener sinnlicher Reize und vertonter Worte stützt, um daraus eine mögliche passende Interpretation zu basteln. In beiden Fällen gehe ich erstmal davon, dass da eine gefühlsmässige Ebene vorhanden ist, um dementsprechend mehr oder minder taktvoll zu kommunizieren (egal ob nun off- oder online).

Glockenspiel hat geschrieben: 23 Mai 2018 23:05
Da hast du sicherlich recht, dass Handeln zu einem höheren Selbstwert verhilft, aber nicht notwendigerweise, da es sich eben nur auf spezielle Bereiche konzentriert und auch davon abhängig ist, was für Leistung du bringst. Das ist aus meiner Sicht eine ziemlich instabile Zufriedenheit mit der man sich zu begnügen hat, da bei Misserfolg schnell der gewonnene Selbstwert wieder verloren geht. Ersteres ist wie jemand, der zwar beruflich erfolgreich ist, aber sozial in Interaktionen mit anderen Menschen bzw. im privaten Umfeld gar nicht so viel von sich hält.
Natürlich begünstigen Handlungen den Aufbau von einem höheren Selbstwert, da kann ich dir sicherlich zustimmen, aber ohne einen gewissen Selbstwert werden andere Menschen sich diese Schwachstelle zunutze machen oder man ist anfällig für Mobbing. Auch genießt man sicherlich nicht den Respekt oder die Anerkennung, die man sich von Mitmenschen erhofft.
Moment, das Handeln muss nicht unbedingt an eine Leistung geknüpft sein, die es zu erreichen gilt. Das öffnet ja wieder den Bezug zu Fremdeinschätzungen bzw. Vergleichen mit anderen (ausser man orientiert sich schlicht nur an den eigenen Leistungen). Es geht doch erstmal nur darum, schlicht sich etwas zu suchen, was einem selbst mehr Zufriedenheit verschafft.

Und idealerweise löst man sich doch auch vom Werturteil anderer. Natürlich kann es sein, dass es Menschen gibt, die versuchen einen zu mobben, weil sie eine in ihren Augen definierte Schwachstelle sehen. Ebenso kann es passieren, dass andere ihre Wertvorstellungen herantragen und dabei versuchen, diese einem aufzudrücken Aber beides ist meines Erachtens schlicht nicht verhindern. Es bleibt nur die Frage, ob man darauf anspringt oder sich eben nur auf sich konzentriert. Respekt und Anerkennung mag zwar nett sein, aber ich würde darauf nicht hoffen noch bauen. Allein die Hoffnung öffnet wieder einen Punkt, wo jemand an einen herantreten kann, um den eigenen Selbstwert möglicherweise unterminimieren zu wollen.
Gatem

Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Gatem »

Glockenspiel hat geschrieben: 23 Mai 2018 21:59 Es spielt insofern eine Rolle, als dass du weniger Opfer deines Schicksals bist, sondern dir flexibel deine Umgebung gestalten kannst, so wie es dich persönlich am glücklichsten macht.
Wenn man nicht an sich bzw. seinem Selbstwert arbeitet, dann ist man zwangsläufig darauf angewiesen, was die Umgebung für einen übrig hat.
Ich denke hier vermischst du zwei Dinge, die mal rein gar nichts miteinander zu tun haben.
Der Wille, oder die Fähigkeit sein Umfeld zu gestalten (oder auch nicht) ist m.E. komplett unabhängig vom jeweiligen Selbstbewusstsein der Person zu betrachten.
Ich sehe mich zum Beispiel als eine Person, die ein ziemlich ausgeprägtes Selbstbewusstsein hat. Dennoch bin ich niemand, der sein Umfeld aktiv gestaltet. Ich bin eine Person, die auf die Außenwelt reagiert, niemand der agiert.
Insofern gehören diese Aspekte in meinen Augen nicht zusammen.
Stabil

Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Stabil »

Tyralis Fiena hat geschrieben: 23 Mai 2018 20:54
Stabil hat geschrieben: 23 Mai 2018 07:01 Was ich persönlich auch immer wichtig nehmen möchte, ist die Tatsache dass wir alle an unserem Selbstwertgefühl laufend arbeiten sollten. Das hilft jedem, auch uns selbst. Entwicklungspotential ist da für jede Person drin.
Warum? Ich meine, vielleicht verstehe ich das falsch. Aber was kommt dabei heraus, wenn ich an einem Gradmesser für den eigenen Wert arbeite? Das wäre für mich so, als würde ich ein Messinstrument manipulieren, weil mir vielleicht gerade nicht gefällt, was es anzeigt.
Hallo, deinen Einwand verstehe ich. Er geht aber von einem anderen Verständnis des Begriffs aus. Teilweise wird der Begriff auch so verstanden, wie du ihn aufgefasst hast. Es gibt tatsächlich keine einheitliche Verwendung für die Wörter in dem Bereich.
Ich persönlich meine selfesteem, wie ihn Nathaniel Branden in "The six pillars of selfesteem" darlegt. Der Titel der deutschen Übersetzung heisst: "Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls ".
Vielleicht, sollte man eher die korrekte und wörtlichere Übersetzung nehmen und "Selbstwertschätzung" verwenden.
Tyralis Fiena hat geschrieben: 23 Mai 2018 20:54 Oder geht es nur darum, einen ideellen Wert zu kreieren, losgelöst von allen anderen, sei es Leistungswertungen, sei es soziale Integrität oder anderer Selbstwertquellen ? Spielt es dann überhaupt noch eine Bedeutung, ob ich mir einen beliebigen Selbstwert gebe oder nicht?
Deine Überlegungen bezüglich Lösen von Leistung und externen Bewertungen gehen schon ein Stück in die richtige Richtung.
Selfesteem ist aber nicht ein ideeller Wert, sondern eine persönliche Haltung, die viele emotionale Einstellungen und Überzeugungen enthält, und umfassende so wie weit reichende Einflüsse auf unser Erleben und Handeln hat.

Solche Kurzzusammenfassungen klingen natürlich fürchterlich abstrakt, aber zu mehr reicht der Platz hier nicht aus. Das Buch geht aber recht anschaulich und praxisbezogen ins Detail.
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Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Hoppala »

Tyralis Fiena hat geschrieben: 24 Mai 2018 00:23
Hoppala hat geschrieben: 23 Mai 2018 22:46 Eine reale Begegnung ist keine persönlichere Kommunikation? Ich vermute, du beginnt hier mit den Begriffen zu spielen, und "persönlich" bereits mit einigen von dir gewerteten Inhalten zu spezieller abzugrenzen.
Von Angesicht zu Angesicht ist persönlich. Es geht bei dieser Diskussion nicht um das, was ist, sondern das, was sachlich sein kann. Die Frage ist: "Ist es möglich, dass ..." Ob die Möglichkeiten dann realisiert werden, ist eine andere Frage und nur am Einzelfall beantwortbar. Aber was nicht möglich ist, wird garantiert nicht realisiert.
Nein, eine reale Begegnung ist für mich keine persönlichere Kommunikation - jedenfalls nicht notwendigerweise. Aber anscheinend definierst du "persönlich" anders. Ich vermute mal, demnach wäre es auch bei dir auch "persönlich", sobald eine direkte Kommunikation innerhalb der Rufreichweite stattfindet.
Auf jeden Fall persönlicher als per Forenbeitrag.

Der Punkt ist, dass du "persönlich" anders mit Inhalt füllst, als das hier bisher in der Auseinandersetzung getan wurde. Du setzt auf deine Wertung der von dir verstandenen Inhalte. Das ist aber gerade der Unterschied, um den es geht: was ist selbst gewertet/gedacht, was wurde transportiert bzw. kann überhaupt transportiert worden sein.

Es geht um die verschiedenen Möglichkeiten, überhaupt etwas (Inhalte, und hier besonders: emotionale) zu kommunizieren.

Je näher ich einem Menschen (phyisisch) bin, umso mehr persönliche Ausdrucksmöglichkeiten und Wahrnehmungsmöglichkeiten gibt es, inklusive all der subtilen Winzigkeiten, die schwer zu beschreiben sind, aber am Ende doch so entscheidend für das Gefühl.
Zwischengeschaltete Technik mag das ein oder andere hinzufügen, per Verstärkung oder Fokussierung. Immer aber filtert es was weg, und je weiter entfernt/je unpersönlicher das Medium, um so mehr.
Besondere Kunstwerke zum Beispiel sind eine Art der Information, die oft - nicht immer - auf emotionale Inhalte setzen. Es ist die Kunst des Künstlers, das so hinzubekommen, dass die von ihm beabsichtigte emotionale Wirkung entsteht - allerdings auch immer nur bei einem gewissen Teil der Betrachter. An anderen geht es völlig vorbei, oder sie lesen was völlig Unbeabsichtigtes raus.

Unsere Forenbeiträge sind demgegenübernur ein paar gelangweilte Striche auf ner Serviette. Emotionaler Inhalt im Normalfall gegen Null. Wenn wir uns sehr anstrengen, schaffen wir es, damit Sachinformationen rüberzubringen. Das Medium bestimmt darüber mit, welche Inhalte überhaupt möglich sind.
Und wenn Inhalte nicht möglich sind, aber vom Adressaten dennoch "verstanden" werden, dann hat er sie sich notwendigerweise selbst ausgedacht. Auch wenn es ihm selbst 10omal anders vorkommt.
Tyralis Fiena hat geschrieben: 24 Mai 2018 00:23 Ja, diese Filter existieren natürlich auch technisch, die sind aber auch real aktiv. Ich glaube, deine Argumentation stützt sich auf die Bandbreite der sinnlichen Kanäle. Von dem Ansatz kann man digitale Kommunikation als eingeschränkt verstehen, richtig.
Das hast du richtig - wenn auch so noch nicht vollständig beschrieben, was aber auch nicht nötig ist - verstanden. Danke.
Es ging bei meiner Äußerung, die Kief dann kritisierte, eben genau darum: Erst mal festzustellen, was physisch überhaupt passiert sein kann. Um dann davon ausgehend zu beurteilen, ob ein Inhalt durch den Kanal gekommen sein kann, oder vom Empfänger selbst beigetragen worden sein muss.

Meine Behauptung war und ist: solange hier im normalen Umgangston sachlich geschrieben wird, sind emotionale Inhalte - insbesondere negative, Abwertungen, unterschwellige Vorwürfe etc. - gar nicht durch den Kanal zu bekommen. Da müsste man schon explizit einen Vorwurf formulieren.

Während Kief meint - wenn ich das richtig verstanden habe -, dass schon die schlichte Bemerkung, man könne vielleicht noch was (konkret: am Selbstbewusstsein) verbessern - zu Recht als Vorwurf schuldhafter Versäumnisse und Angriff gewertet werden könne, der auf den Absender zurückgehe. Noch dazu ganz egal, ob er das beabsichtigte oder nicht. Und es sei schuldhaft vom Absender, das nicht von vornherein berücksichtigt und in seiner Miteilung ausgeschlossen zu haben

Und ich sage: das kann gar nicht sein. Das erwartet viel zuviel vom Absender - teils sachlich Unmögliches - und nimmt den Empfänger aus jeder Verantwortung. Da ist vielmehr die Empfängerseite zu betrachten, warum sie sowas hineininterpretiert.
Ich bin nämlich der Böse mit den sträflich missachteten blinden Flecken. (Ein Schelm, wer in dieser Bemerkung keinen emotionalen Inhalt feststellt!)
Tyralis Fiena hat geschrieben: 24 Mai 2018 00:23 Aber auch real wird nichts an emotionalen Informationen übertragen.
Das dachte ich früher auch. Es hat mich enorm in meiner Entwicklung behindert, erst sehr spät erkannt zu haben, wie falsch das ist. Wie blind ich für diese ungeheuren emotionalen Kommunikationswelten war, die im realen Kontakt möglich sind und denen nichts sonst gleich kommt.
Was ja auch irgendwie nicht unlogisch ist, bedenkt man, wie die Menschheit sich die meiste Zeit ihrer Existenz hauptsächlich untereinander verständigt hat.
Emotionen sind der Inbegriff von Kommunikation und jedweder Verständigung. Ausgangspunkt und Messlatte.
Umso gravierender, wenn sie nur eingeschränkt bis gar nicht mehr im Medium vorkommen. Deshalb tendiert der Mensch ja so stark sazu, sich diese emotionalen Inhalte dazuzudenken, und sie für von Anfang an mitgeteilte Inhalte zu halten.
Einfach gesagt: wir Menschen sind für diese hoch abstrakten Informationswege schlicht "noch nicht gebaut". Vielleicht in ein paar Jahrhunderten. Da braucht man sich nur anschauen, wie lange es dauerte, bis allein Schrift bzw. Schriftzeichen - was uns heute so selbstverständlich vorkommt, es aber die meiste Zeit der Menschheit nicht war und besonderen Themen und Anlässen vorbehalten war - sich endgültig von magischen (emotionalen) Zuschreibungen emanzipiert hat; und im Grunde bis heute nicht vollständig ...

Meine ursprüngliche Idee, Emotionen seien auch nur etwas "Vermitteltes", so wie der Sachinhalt eines Satzes: "Das ist ein Fahrkartenautomat" - "Aha: Fahrkartenautomat" ist im Nachhinein derart albern und beschränkend ...
Tyralis Fiena hat geschrieben: 24 Mai 2018 00:23 Jemand mag mich vielleicht berühren, aber der taktile Reiz wird mir nichts darüber verraten, was diejenige wirklich empfindet. [/quiote]Du wirst dich wundern, wenn du erst mal was anderes erlebst. Oh doch: Berührungen erzählen (können erzählen) ganze emotionale Geschichten aus den tiefsten Tiefen des Berührten. In wenigen Augenblcken. Enorme Informationsdichte. Ebenso Tonfall, Sprachfrequenzen, mimische Veränderungen, Körperhaltung etc pp.
Die meisten Menschen registrieren das instinktiv, mal mehr mal weniger reduziert, aber für sie ausreichend. Es ist ja mehr als genug davon vorhanden.

Ich habe da jahrzehntelang eine ganze - die wichtigere - Kommunikationssphäre ausgeblendet und mich dann gewundert, warum ich mich so oft allein und unverstanden fühlte ... ich hatte nur 20% meines kommunikativen Potentials genutzt.

Deswegen achte ich ja so sehr darauf bzw. registriere, wenn diese Ebene wegbricht. Ich weiß, wie es sich ohne sie anfühlt. Und dann schaue ich, ob ich da was ausblende; oder ob es das Medum ist.
Tyralis Fiena hat geschrieben: 24 Mai 2018 00:23 Ich bin immer auf die Interpretationen angewiesen, die mir mein Kopf bereitstellt. Daran ändert sich auch nichts, wenn ich nun mehr Sinne dazu nehme. Und auch der Absender wird es nicht ungefiltert vortragen. Bei vermischten Empfindungen mag manches beim Versuch des Ausdrucks verlorengehen (sei es aus Absicht oder weil eine Empfindung dermassen dominiert, das daneben nichts anderes mehr Platz zum Ausdruck findet).

Wie auch immer, real besteht für mich auch keine Chance, die wie du ausdrückst "schlichte Realität" wahrzunehmen.
Viel zu entdecken der junge Padawan da noch hat. Freu dich drauf! Das ist dann wie ein never-ending Feuerwerk. Ja, auch du hast die Chance dazu. Du bist ein Mensch. Du kannst das.
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Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Hoppala »

Kief hat geschrieben: 23 Mai 2018 23:16
Hoppala hat geschrieben: 23 Mai 2018 22:46
Kief hat geschrieben: 23 Mai 2018 19:08 Warum faellt es Dir so schwer, ernsthaft in Betracht zu ziehen, dass andere etwas mehr von anderen mitbekommen?
Warum fällt dir so schwer, digitale Zeichen auf einen Bildschirm als das zu sehen, was sie sind?
Tja, wie erklaert man jemandem, der etwas nicht sieht, nicht wahrhaben will, und deshalb herumtaumelt,
dass andere Leute weniger herumirren, und sich unterscheidbar deutlich besser orientieren koennen ...

ich habe es jetzt gruendlich genug versucht, Dich darauf hinzuweisen.
Jetzt bin ich ueberzeugt, dass Du wirklich nicht willst.
Also lasse ich Dich damit jetzt in Ruhe.


K
Solange du bemerkst, dass du genau dieselben Worte im Anschluss an diese Debatte auch an dich selbst richten könntest ...

Denn du weißt nicht und kannst nicht wissen, ob ich oder du "weniger" herumirren und sich "besser" orientieren können
Und eventuell fällt dir dann auch auf, inwieweit du fortwährend übergriffige Beiträge formulierst.
Ich nehm dir das nicht übel. Es ist nichts Vorwerfbares, denn es geschieht mutmaßlich nicht absichtlich. Es fällt mir angesichts deines eigenen immer wieder formulierten Anspruchs - an dich und andere - nur fortwährend als Diskrepanz auf.

Dass deine Sichtweise dennoch fallweise wertvoll sein kann, habe ich bereits erwähnt.
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Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Hoppala »

Tintenmalerin hat geschrieben: 23 Mai 2018 23:32
Hoppala hat geschrieben: 23 Mai 2018 22:46Warum fällt dir so schwer, digitale Zeichen auf einen Bildschirm als das zu sehen, was sie sind?
So weit ich das sehe, kommunizieren wir hier nicht mit digitalen Zeichen auf einem Bildschirm, sondern mit Worten.
Und Worte haben Bedeutung und Gewicht. Worte können Gefühle transportieren und eine emotionale Verbindung herstellen.
Warum sonst gibt es Gedichte, Romane, Geschichten? Wie sonst sollte es möglich sein, mit Romanfiguren - fiktiven Menschen - mitzufühlen und sich mit ihnen zu identifizieren? Wie sonst kann man sich Menschen erklären, die sich bisher nur schriftlich kennen und trotzdem eine Beziehung führen?
Worte sind eine Form der Kommunikation, wenn nicht das Hauptmedium, und - genau wie das, was du als "wichtige (emotionale) Informationsträger" bezeichnest - nicht eindeutig, sondern immer der Interpretation unterworfen und damit anfällig für Missverständnisse.
So kann man das sehen, zumal es im Ergebnis an meiner Darstellung nichts ändert: auch der Empfänger hat zu prüfen, ob er da nicht was fehlinterpretiert. Anstatt darauf zu verweisen, das sei ja so mitgeteilt worden.

Meine Argumentation setzt an der technischen, als physischen Sachbeschreibung an. "Worte" ist daher zuviel, denn wie du schon sagst: das ist schon ne Menge Zusatzinhalt. Zeichen sind eindeutiger. Ganz korrekt hätte ich auf Pixel, Bildpunkte, oder gar die als 1 und O interpretierten elektrischen Signale verweisen müssen ...
Der Vorteil der "digitalen Zeichens" als Fokus ist, dass dabei auch die besondere Situation des Auf-den Bildschirm-Guckens dabei ist. Eine ganz eigene Form der (Selbst)Hypnose, genau genommen ("und nun gucken wir ganz konzentriert auf diesen hellen Punkt - und du spürst, wie du am Strand liegst ... du wirst eins mit diesem Bild ...") ... und so ganz anders, als zwischenmenschliche Verständigung sein sollte / ist ...
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Kief

Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Kief »

Hoppala hat geschrieben: 24 Mai 2018 11:09 Denn du weißt nicht und kannst nicht wissen, ob ich oder du "weniger" herumirren und sich "besser" orientieren können
Es gibt durchaus Moeglichkeiten, derlei zu beurteilen.
Die meisten nutzen sie sogar intuitiv.

Aber das fuehrt in denselben Gespraechsstil.



Ja, ich spreche unangenehme Dinge an.
Ich bemuehe mich dabei um ein einfuehlsames Vorgehen.
Und ich glaube, die meisten bekommen das (intuitiv) mit.

Allerdings mache ich das nicht fahrlaessig oder blindlings.
Sondern beispielsweise indem ich es vorher mal dezenter mittels eine rhetorischen Frage probiere.

Also ja, ich spreche unangenehme Dinge an,
nein, ich sehe darin kein vorwerfbares Vorgehen,
weil ich ggf. auch mal behutsamer vorgehe.


K
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Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Tyralis Fiena »

Hoppala hat geschrieben: 24 Mai 2018 11:00 Auf jeden Fall persönlicher als per Forenbeitrag.

Der Punkt ist, dass du "persönlich" anders mit Inhalt füllst, als das hier bisher in der Auseinandersetzung getan wurde. Du setzt auf deine Wertung der von dir verstandenen Inhalte. Das ist aber gerade der Unterschied, um den es geht: was ist selbst gewertet/gedacht, was wurde transportiert bzw. kann überhaupt transportiert worden sein.

Es geht um die verschiedenen Möglichkeiten, überhaupt etwas (Inhalte, und hier besonders: emotionale) zu kommunizieren.

Je näher ich einem Menschen (phyisisch) bin, umso mehr persönliche Ausdrucksmöglichkeiten und Wahrnehmungsmöglichkeiten gibt es, inklusive all der subtilen Winzigkeiten, die schwer zu beschreiben sind, aber am Ende doch so entscheidend für das Gefühl.
Zwischengeschaltete Technik mag das ein oder andere hinzufügen, per Verstärkung oder Fokussierung. Immer aber filtert es was weg, und je weiter entfernt/je unpersönlicher das Medium, um so mehr.
Besondere Kunstwerke zum Beispiel sind eine Art der Information, die oft - nicht immer - auf emotionale Inhalte setzen. Es ist die Kunst des Künstlers, das so hinzubekommen, dass die von ihm beabsichtigte emotionale Wirkung entsteht - allerdings auch immer nur bei einem gewissen Teil der Betrachter. An anderen geht es völlig vorbei, oder sie lesen was völlig Unbeabsichtigtes raus.

Unsere Forenbeiträge sind demgegenübernur ein paar gelangweilte Striche auf ner Serviette. Emotionaler Inhalt im Normalfall gegen Null. Wenn wir uns sehr anstrengen, schaffen wir es, damit Sachinformationen rüberzubringen. Das Medium bestimmt darüber mit, welche Inhalte überhaupt möglich sind.
Und wenn Inhalte nicht möglich sind, aber vom Adressaten dennoch "verstanden" werden, dann hat er sie sich notwendigerweise selbst ausgedacht. Auch wenn es ihm selbst 10omal anders vorkommt.
Ausgedacht ist vielleicht das falsche Wort, eher kreativ erschaffen. Das passiert auch real. Was wird denn real übertragen? Düfte , Zeichen, Laute usw. Um da einen Sinn hereinzubringen, muss mein Hirn dabei auch kreativ etwas erschaffen. Idealerweise deckt sich dann die eigene Interpretation mit dem, was der Absender meinte. Phantasie brauche ich in beiden Welten. Dass dir das gerade bei Onlinekommunikation ziemlich abzugehen scheint, wundert mich nicht (scheinst du in der Hinsicht biased zu sein). Jedenfalls kommt in bei jeder Kommunikation Interpretation und damit ein Erschaffen zustande. Jegliche Wahrnehmung ist daran gebunden, egal wie groß die Informationsdichte ist.

Hoppala hat geschrieben: 24 Mai 2018 11:00 Das hast du richtig - wenn auch so noch nicht vollständig beschrieben, was aber auch nicht nötig ist - verstanden. Danke.
Es ging bei meiner Äußerung, die Kief dann kritisierte, eben genau darum: Erst mal festzustellen, was physisch überhaupt passiert sein kann. Um dann davon ausgehend zu beurteilen, ob ein Inhalt durch den Kanal gekommen sein kann, oder vom Empfänger selbst beigetragen worden sein muss.

Meine Behauptung war und ist: solange hier im normalen Umgangston sachlich geschrieben wird, sind emotionale Inhalte - insbesondere negative, Abwertungen, unterschwellige Vorwürfe etc. - gar nicht durch den Kanal zu bekommen. Da müsste man schon explizit einen Vorwurf formulieren.

Während Kief meint - wenn ich das richtig verstanden habe -, dass schon die schlichte Bemerkung, man könne vielleicht noch was (konkret: am Selbstbewusstsein) verbessern - zu Recht als Vorwurf schuldhafter Versäumnisse und Angriff gewertet werden könne, der auf den Absender zurückgehe. Noch dazu ganz egal, ob er das beabsichtigte oder nicht. Und es sei schuldhaft vom Absender, das nicht von vornherein berücksichtigt und in seiner Miteilung ausgeschlossen zu haben

Und ich sage: das kann gar nicht sein. Das erwartet viel zuviel vom Absender - teils sachlich Unmögliches - und nimmt den Empfänger aus jeder Verantwortung. Da ist vielmehr die Empfängerseite zu betrachten, warum sie sowas hineininterpretiert.
Ich bin nämlich der Böse mit den sträflich missachteten blinden Flecken. (Ein Schelm, wer in dieser Bemerkung keinen emotionalen Inhalt feststellt!)
In puncto Verantwortlichkeit tragen beide Seiten ihren Anteil dazu. Nur der Absender kann zumindest in einem öffentlichen Raum wie hier unmöglich wissen, wer wie und warum auf die Botschaft reagieren. Derjenige kann unmöglich vorausahnen, wer auf was besonders empfindlich reagiert. Die Ausnahme sind sehr allgemeine Regeln für die Gestaltung einer Botschaft. Aber die sind ja zumeist auch digital in Forenregeln gegossen.
Bei einer Zweierkommunikation ist unter Umständen schon möglich, sich ein wenn auch unvollständiges Bild davon zu machen, wie jemand so tickt.
Wie auch immer, Metakommunikation kann helfen, Missverständnisse auszuräumen. Es ist ja auch nicht immer so glasklar, welche Intentionen der Absender einer Botschaft verfolgt.
Hoppala hat geschrieben: 24 Mai 2018 11:00Das dachte ich früher auch. Es hat mich enorm in meiner Entwicklung behindert, erst sehr spät erkannt zu haben, wie falsch das ist. Wie blind ich für diese ungeheuren emotionalen Kommunikationswelten war, die im realen Kontakt möglich sind und denen nichts sonst gleich kommt.
Was ja auch irgendwie nicht unlogisch ist, bedenkt man, wie die Menschheit sich die meiste Zeit ihrer Existenz hauptsächlich untereinander verständigt hat.
Emotionen sind der Inbegriff von Kommunikation und jedweder Verständigung. Ausgangspunkt und Messlatte.
Umso gravierender, wenn sie nur eingeschränkt bis gar nicht mehr im Medium vorkommen. Deshalb tendiert der Mensch ja so stark sazu, sich diese emotionalen Inhalte dazuzudenken, und sie für von Anfang an mitgeteilte Inhalte zu halten.
....

Du wirst dich wundern, wenn du erst mal was anderes erlebst. Oh doch: Berührungen erzählen (können erzählen) ganze emotionale Geschichten aus den tiefsten Tiefen des Berührten. In wenigen Augenblcken. Enorme Informationsdichte. Ebenso Tonfall, Sprachfrequenzen, mimische Veränderungen, Körperhaltung etc pp.
Die meisten Menschen registrieren das instinktiv, mal mehr mal weniger reduziert, aber für sie ausreichend. Es ist ja mehr als genug davon vorhanden.
Und wieder kommt die Phantasie zum Tragen, idealerweise kreieren beide Seiten daraus eine gemeinsame Phantasie - jeder für sich in seinem Kopf. Gott sei dank, denn der taktile Reiz alleine wirkt recht farblos, wenn nicht dazu noch ein kreatives Feuerwerk im Kopf ablaufen würde. So ist das Hirn auch ziemlich großes Sexualorgan. Das funktioniert auch online und der Mensch tendiert nicht erst seit der Einführung dieser Medien zum "Dazu denken" emotionaler Inhalte. Und doch bei all den Informationen und der Phantasie besteht keine Möglichkeit, jemals vollständig über den inneren Zustand meines Gegenübers gewahr zu sein. Bestenfalls kann ich Ausschnitte erahnen. Ansonsten muss ich mich darauf stützen, was mir das Gegenüber vermittelt.

Oben habe ich missverständlich ausgedrückt. Die ungeheuren emotionalen Kommunikationswelten real Zustandekommen können, ist klar. Das können sie auch online. Beschränkend wirkt das Medium in der Informationsdichte. Und doch verhindert diese Einschränkung nicht, dass Menschen mit bestimmten Ausdrücken bzw. Aussagen getriggert werden könnten. Die vollständige Emanzipation der Schrift vom Emotionalen werden wir beide nicht erleben. Das ist wohl auch nicht möglich, nicht solange es Menschen gibt. Hinter all diesen Zeichen und Worten stecken Menschen, die zahllose Bedeutungen für all das in sich vereinigen und diese schlicht nicht vom Emotionalen zu trennen ist. Selbst eine abstrakte Sprache wie Mathematik löst bei den einem oder anderen Angstempfindungen aus.

Hoppala hat geschrieben: 24 Mai 2018 11:00 Ich habe da jahrzehntelang eine ganze - die wichtigere - Kommunikationssphäre ausgeblendet und mich dann gewundert, warum ich mich so oft allein und unverstanden fühlte ... ich hatte nur 20% meines kommunikativen Potentials genutzt.

Deswegen achte ich ja so sehr darauf bzw. registriere, wenn diese Ebene wegbricht. Ich weiß, wie es sich ohne sie anfühlt. Und dann schaue ich, ob ich da was ausblende; oder ob es das Medum ist.
Das mag bei dir so gewesen sein. Ich nutze halt alles, was mir innerhalb meiner Grenzen zur Verfügung steht. Das Alleinsein ist zumindest in meinem Fall objektiver Tatbestand. Das ich das auch im Beisein Anderer empfinde, liegt in meiner Natur der Wahrnehmung
Hoppala hat geschrieben: 24 Mai 2018 11:00 Viel zu entdecken der junge Padawan da noch hat. Freu dich drauf! Das ist dann wie ein never-ending Feuerwerk. Ja, auch du hast die Chance dazu. Du bist ein Mensch. Du kannst das.
Ich kann dir zumindest versichern, dass ich eher ein mittelalter Knacker bin und kein Bedürfnis nach einem Meister verspüre. ;)
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Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Momo »

Hoppala hat geschrieben: 24 Mai 2018 11:18So kann man das sehen, zumal es im Ergebnis an meiner Darstellung nichts ändert: auch der Empfänger hat zu prüfen, ob er da nicht was fehlinterpretiert. Anstatt darauf zu verweisen, das sei ja so mitgeteilt worden.
Hab mal das entscheidende Wort markiert. Zur Kommunikation gehören immer zwei.
Meine Argumentation setzt an der technischen, als physischen Sachbeschreibung an. "Worte" ist daher zuviel, denn wie du schon sagst: das ist schon ne Menge Zusatzinhalt. Zeichen sind eindeutiger. Ganz korrekt hätte ich auf Pixel, Bildpunkte, oder gar die als 1 und O interpretierten elektrischen Signale verweisen müssen ...
Der Vorteil der "digitalen Zeichens" als Fokus ist, dass dabei auch die besondere Situation des Auf-den Bildschirm-Guckens dabei ist. Eine ganz eigene Form der (Selbst)Hypnose, genau genommen ("und nun gucken wir ganz konzentriert auf diesen hellen Punkt - und du spürst, wie du am Strand liegst ... du wirst eins mit diesem Bild ...") ... und so ganz anders, als zwischenmenschliche Verständigung sein sollte / ist ...
Das Argument verstehe ich nicht. Ich kommuniziere doch nicht über Pixel, Bildpunkte oder Binärcode, sondern mit Worten und da ist es im Grunde egal, ob ich dafür auf einen Bildschirm gucke oder auf ein Blatt Papier.
I want to be a mystery, yet be known
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Der Schussel
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Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Der Schussel »

Worum ging es hier im Thread eigentlich nochmal? :gruebel:
Ich bin dann auch weg. Man sieht sich vielleicht im ab-forum.de .
Aber ich bin ja nur ein ExAB, der auch nicht viel Ahnung hat.
Glockenspiel

Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Glockenspiel »

"Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?" :coolgun:
Hathor

Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Hathor »

Der Schussel hat geschrieben: 24 Mai 2018 22:34 Worum ging es hier im Thread eigentlich nochmal? :gruebel:
Gute Frage, tja, was war das noch gleich? Ob man als Durchschnittsmann noch eine Chance hat, oder so?

Aber machen wir uns nix vor: hat mann natürlich nicht. Übrigens als Durchschnittsfrau ebenso wenig. :omg:

Sensibilisiert durch diesen Thread, konnte ich neulich entsprechende Beobachtungen auf einem Volksfest machen, das ich mit meinem Freund besucht habe. Was soll ich sagen? Ausnahmslos alle Pärchen bestanden aus überdurchschnittlich attraktiven - ach Quatsch, "attraktiv" - aus schönen, jugendlichen Menschen, hochgewachsen, mit schlanken, sportlichen Körpern, die Männer breitschultrig, mit wohldefinierten Muskeln, schmalen Hüften, dichtem Haar und markanten Gesichtszügen, die Frauen mit langen, üppigen Wallemähnen, niedlichen Schmollmündchen, großen Strahleaugen, schöner Oberweite, schlanker Taille und knackigen Pos. (Tja, so Leute wie mein Freund und ich eben, also vergesst es lieber, wenn ihr nicht in dieser Liga spielt. :frech2: )

Natürlich waren auch jede Menge griesgrämige, frustrierte Singles da, die mit Leichenbittermiene durch die Gegend schlurften: durch die Bank übergewichtige, nachlässig gekleidete Schlaffis oder unförmige Frauenspersonen, wo man nicht erkennen kann, wo vorne und hinten ist, alle kleiner als 1,80 m und älter als 35 - solche Gestalten haben echt grundsätzlich null Chancen beim anderen Geschlecht - klingt komisch, ist aber so. :mrgreen:
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Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Hoppala »

Kief hat geschrieben: 24 Mai 2018 11:55
Hoppala hat geschrieben: 24 Mai 2018 11:09 Denn du weißt nicht und kannst nicht wissen, ob ich oder du "weniger" herumirren und sich "besser" orientieren können
Es gibt durchaus Moeglichkeiten, derlei zu beurteilen.
Die meisten nutzen sie sogar intuitiv.
Klar. Beurteilen kann man alles und jedes, mit mal mehr mal weniger guten Gründen, notfalls auch ganz ohne. Intuitiv oder nicht. Tut hier nur genau deshalb gar nichts zur Sache.
Ich schrieb: "wissen".

Zum Rest: ja. Hätte ich auch so von mir schreiben können. Kein Widerspruch. Aber auch: hier akut ohne Relevanz.
Tyralis Fiena hat geschrieben: 24 Mai 2018 19:00 Ausgedacht ist vielleicht das falsche Wort, eher kreativ erschaffen. Das passiert auch real. Was wird denn real übertragen? Düfte , Zeichen, Laute usw. Um da einen Sinn hereinzubringen, muss mein Hirn dabei auch kreativ etwas erschaffen.
Nicht muss. Kann. Und da entfaltet sich der Unterschied zwischen realer Verständigung und vorgestellter.
Tyralis Fiena hat geschrieben: 24 Mai 2018 19:00 Jedenfalls kommt in bei jeder Kommunikation Interpretation und damit ein Erschaffen zustande. Jegliche Wahrnehmung ist daran gebunden, egal wie groß die Informationsdichte ist.
Richtig. Das sagt nichts darüber aus, ob und dass es etwas jenseits der Interpretation geben kann. Und gibt. Für die meisten Menschen. Bei realer Begegnung.
Tyralis Fiena hat geschrieben: 24 Mai 2018 19:00 Und wieder kommt die Phantasie zum Tragen, idealerweise kreieren beide Seiten daraus eine gemeinsame Phantasie - jeder für sich in seinem Kopf.
Nein, das ist nicht das Ideal. Das Ideal ist, dass die Fantasie für das gemeinsame nicht erforderlich ist.
Und genau das geschieht. Bzw. kann geschehen. Du weißt es, wenn es passiert.
Der Mensch ist Individuum UND soziales Wesen. Das eine geht nicht ohne das andere. Nur wenn du beides denkst - und wichtiger: konkret erlebst - ist die Sache rund.
Tyralis Fiena hat geschrieben: 24 Mai 2018 19:00 Und doch bei all den Informationen und der Phantasie besteht keine Möglichkeit, jemals vollständig über den inneren Zustand meines Gegenübers gewahr zu sein.
Wie gesagt: beides. Vollständig den inneren Zustand eines Gegenübers geahr sein, würde dessen Individualität ausblenden.. Die hier angenommene Totalität ist aber auch absolut nicht erforderlich für meine Konstruktion und insofern eher Erläuterung eines Aspekts, als Gegenargument.
Tyralis Fiena hat geschrieben: 24 Mai 2018 19:00 Die ungeheuren emotionalen Kommunikationswelten real Zustandekommen können, ist klar. Das können sie auch online. Beschränkend wirkt das Medium in der Informationsdichte.
Nicht nur. Du blendest mit deinem "Dichtefokus" aus, dass unterschiedliche Kanäle unterschiedliche Informationen transportieren, bzw. manche Kanäle eben manche schlciht nicht transportieren können. Die Dichte ist dann egal: es fehlt was. Maximal menschenmögliche Verständigung ist nur im direkten Kontakt möglich. Alles andere ist notwendigerweise im Möglichkeitsraum defizitär.
Online kann schlciht nicht transportieren, was reale Begegnung transportieren kan.
Ob du speziell das dann auch wahr-nimmst, ist eine andere Sache. Ich wünsche dir, dass du eines Tages mehr davon erleben kannst. Du wirst es wissen, wenn es passiert. Und dann, wie ich, denken: "Was war ich ein blinder Dummkopf! So KONNTE das gar nicht klappen!"
Tyralis Fiena hat geschrieben: 24 Mai 2018 19:00 Das Alleinsein ist zumindest in meinem Fall objektiver Tatbestand. Das ich das auch im Beisein Anderer empfinde, liegt in meiner Natur der Wahrnehmung
Alleinsein lässt sich in bestimmten Fällen objektivieren. Einsam sein nicht. Alleinsein ist kein Problem, wenn man dabei nicht einsam ist. Ob deine "Natur der Wahrnehmung" nicht nur deine erlernte und im Verhältnis zum Möglichen reduzierte Gewohnheit ist, weißt du erst, wenn sich deine "Natur der Wahrnehmung" als fehlerhafte Idee herausstellt.
Tyralis Fiena hat geschrieben: 24 Mai 2018 19:00 Ich kann dir zumindest versichern, dass ich eher ein mittelalter Knacker bin und kein Bedürfnis nach einem Meister verspüre. ;)
Klasse! Dann besteht gute Aussicht, dass du die Sache mit der Gefühlskommunikation eines Tages auch alleine hinbekommst. Es wäre vielleicht hilfreich, bis dahin offen dafür zu sein, dass es passsieren kann.
Tintenmalerin hat geschrieben: 24 Mai 2018 20:35
Das Argument verstehe ich nicht. Ich kommuniziere doch nicht über Pixel, Bildpunkte oder Binärcode, sondern mit Worten und da ist es im Grunde egal, ob ich dafür auf einen Bildschirm gucke oder auf ein Blatt Papier.
Woraus bestehen die Worte, die Zeichen, die du hier gerade siehst? Auf physischer Ebene?
Und nein: es macht erwiesenermaßen einen Unterschied, ob man die gleiche Mitteilung auf einem Bildschirm oder einem Stück Papier, ob gedruckt oder womöglich gar handschriftlich, wahrnimmt. Das Medium ist Teil der Botschaft, formt sie mit. Der Träger der Botschaft ist kein neutraler Faktor, weder für die Erstellung, noch für den Transport oder das Verstehen.
Der Schussel hat geschrieben: 24 Mai 2018 22:34 Worum ging es hier im Thread eigentlich nochmal? :gruebel:
Naja, mal ehrlich: da diese Threadfrage mit einem schlichten Ja empirisch unwiderlegbar endgültig beantwortet werden kann, kann man sich auch ein paar Randaspekten widmen, oder?
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Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von LonesomeCoder »

Glockenspiel hat geschrieben: 24 Mai 2018 22:50 "Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?" :coolgun:
Was soll die Aussage dieses Beitrag sein?!
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Der Schussel »

LonesomeCoder hat geschrieben: 25 Mai 2018 11:25
Glockenspiel hat geschrieben: 24 Mai 2018 22:50 "Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?" :coolgun:
Was soll die Aussage dieses Beitrag sein?!
Das ist ne Antwort auf meine Anfrage im Post davor,
Der Schussel hat geschrieben: 24 Mai 2018 22:34 Worum ging es hier im Thread eigentlich nochmal? :gruebel:
...nachdem zuletzt nur noch über - wie Hoppala es ausdrückt - "Randaspekte" diskutiert wurde.
:hierlang:
Ich bin dann auch weg. Man sieht sich vielleicht im ab-forum.de .
Aber ich bin ja nur ein ExAB, der auch nicht viel Ahnung hat.
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Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Der Schussel »

Hathor hat geschrieben: 24 Mai 2018 23:16
Der Schussel hat geschrieben: 24 Mai 2018 22:34 Worum ging es hier im Thread eigentlich nochmal? :gruebel:
Gute Frage, tja, was war das noch gleich? Ob man als Durchschnittsmann noch eine Chance hat, oder so?

Aber machen wir uns nix vor: hat mann natürlich nicht. Übrigens als Durchschnittsfrau ebenso wenig. :omg:

Sensibilisiert durch diesen Thread, konnte ich neulich entsprechende Beobachtungen auf einem Volksfest machen, das ich mit meinem Freund besucht habe. Was soll ich sagen? Ausnahmslos alle Pärchen bestanden aus überdurchschnittlich attraktiven - ach Quatsch, "attraktiv" - aus schönen, jugendlichen Menschen, hochgewachsen, mit schlanken, sportlichen Körpern, die Männer breitschultrig, mit wohldefinierten Muskeln, schmalen Hüften, dichtem Haar und markanten Gesichtszügen, die Frauen mit langen, üppigen Wallemähnen, niedlichen Schmollmündchen, großen Strahleaugen, schöner Oberweite, schlanker Taille und knackigen Pos. (Tja, so Leute wie mein Freund und ich eben, also vergesst es lieber, wenn ihr nicht in dieser Liga spielt. :frech2: )

Natürlich waren auch jede Menge griesgrämige, frustrierte Singles da, die mit Leichenbittermiene durch die Gegend schlurften: durch die Bank übergewichtige, nachlässig gekleidete Schlaffis oder unförmige Frauenspersonen, wo man nicht erkennen kann, wo vorne und hinten ist, alle kleiner als 1,80 m und älter als 35 - solche Gestalten haben echt grundsätzlich null Chancen beim anderen Geschlecht - klingt komisch, ist aber so. :mrgreen:
:lach: So ein Schiet, ich gehöre wahrscheinlich eher zur zweiten Gruppe. :schuechtern: :mrgreen:
Ich bin dann auch weg. Man sieht sich vielleicht im ab-forum.de .
Aber ich bin ja nur ein ExAB, der auch nicht viel Ahnung hat.
Tyralis Fiena
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 862
Registriert: 13 Jun 2015 21:25
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB

Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Tyralis Fiena »

Hoppala hat geschrieben: 25 Mai 2018 01:21 Nicht muss. Kann. Und da entfaltet sich der Unterschied zwischen realer Verständigung und vorgestellter.
Lies nach, wie Wahrnehmung zustande kommt. Dann können wir uns vielleicht mal weiter unterhalten.

Hoppala hat geschrieben: 25 Mai 2018 01:21Richtig. Das sagt nichts darüber aus, ob und dass es etwas jenseits der Interpretation geben kann. Und gibt. Für die meisten Menschen. Bei realer Begegnung.
Und bei Onlinebegegnungen...was du ja nach wie vor verleugnest. Viele andere Menschen aber nicht.
Hoppala hat geschrieben: 25 Mai 2018 01:21 Nein, das ist nicht das Ideal. Das Ideal ist, dass die Fantasie für das gemeinsame nicht erforderlich ist.
Und genau das geschieht. Bzw. kann geschehen. Du weißt es, wenn es passiert.
Der Mensch ist Individuum UND soziales Wesen. Das eine geht nicht ohne das andere. Nur wenn du beides denkst - und wichtiger: konkret erlebst - ist die Sache rund.
Es geht nicht um den Punkt, das ein Mensch ein Individuum und soziales Wesen ist. Darüber dürfte man sich einig sein. Das du aber auch Phantasie verleugnest bzw. als unnötig hinstellst, spricht schon Bände.
Hoppala hat geschrieben: 25 Mai 2018 01:21 Wie gesagt: beides. Vollständig den inneren Zustand eines Gegenübers geahr sein, würde dessen Individualität ausblenden.. Die hier angenommene Totalität ist aber auch absolut nicht erforderlich für meine Konstruktion und insofern eher Erläuterung eines Aspekts, als Gegenargument.
Ne, deine Konstruktion bricht schon vorher zusammen. Selbst die partielle Annahme ist nicht möglich.
Hoppala hat geschrieben: 25 Mai 2018 01:21 Nicht nur. Du blendest mit deinem "Dichtefokus" aus, dass unterschiedliche Kanäle unterschiedliche Informationen transportieren, bzw. manche Kanäle eben manche schlciht nicht transportieren können. Die Dichte ist dann egal: es fehlt was. Maximal menschenmögliche Verständigung ist nur im direkten Kontakt möglich. Alles andere ist notwendigerweise im Möglichkeitsraum defizitär.Online kann schlciht nicht transportieren, was reale Begegnung transportieren kan.
Ob du speziell das dann auch wahr-nimmst, ist eine andere Sache. Ich wünsche dir, dass du eines Tages mehr davon erleben kannst. Du wirst es wissen, wenn es passiert. Und dann, wie ich, denken: "Was war ich ein blinder Dummkopf! So KONNTE das gar nicht klappen!"
Ich habe schon deine Meinung verstanden. Und im Lichte deiner Skepsis kann ich das sogar nachvollziehen. Was du jetzt mit nicht klappen meinst, weiß ich gerade nicht. Real komme ich ganz gut zurecht und deinen Heureka-Moment werde ich dort gewiss nicht erleben.
Hoppala hat geschrieben: 25 Mai 2018 01:21Alleinsein lässt sich in bestimmten Fällen objektivieren. Einsam sein nicht. Alleinsein ist kein Problem, wenn man dabei nicht einsam ist. Ob deine "Natur der Wahrnehmung" nicht nur deine erlernte und im Verhältnis zum Möglichen reduzierte Gewohnheit ist, weißt du erst, wenn sich deine "Natur der Wahrnehmung" als fehlerhafte Idee herausstellt.

Nun, meine Wahrnehmung ist auf keine Idee angewiesen. Sie ist wie sie ist, fluide aber eben auch naturgemäss stets begrenzt. Ich schrieb auch bewusst nur vom Alleinsein, nicht von Einsamkeit.
Hoppala hat geschrieben: 25 Mai 2018 01:21Klasse! Dann besteht gute Aussicht, dass du die Sache mit der Gefühlskommunikation eines Tages auch alleine hinbekommst. Es wäre vielleicht hilfreich, bis dahin offen dafür zu sein, dass es passsieren kann.
Danke, aber das wünsche ich dir auch. Vielleicht erkennst du deinen Fehler, den du real mal gemacht hast, nun auf einer anderen Ebene wieder. Aber dafür müsste man natürlich anerkennen, dass für gewöhnlich hinter all den Beiträgen auch Menschen mit Empfindungen sitzen, die darüber angesprochen werden können. Gut, in einer Umgebung voller Bots ist das nicht notwendig, schon klar. :hut:
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Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Wild West Zorro »

Naja der Durchschnitt sagt es ja schon, natürlich hat man als Durchschnittsmann eine Chance. Ich denke ABs fehlt es an entscheidenden sozialen Fähigkeiten in Bezug auf die Partnersuche und sind somit nicht durchschnittlich. Lässt sich aber alles aneignen. Viel hat auch einfach mit dem Wohnort etc zu tun.
Rohdiamant

Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Rohdiamant »

Wild West Zorro hat geschrieben: 25 Mai 2018 20:49 Naja der Durchschnitt sagt es ja schon, natürlich hat man als Durchschnittsmann eine Chance. Ich denke ABs fehlt es an entscheidenden sozialen Fähigkeiten in Bezug auf die Partnersuche und sind somit nicht durchschnittlich. Lässt sich aber alles aneignen. Viel hat auch einfach mit dem Wohnort etc zu tun.
Ja das stimmt bestimmt auch. In einer Großen Stadt hat man ja mehr Kontakt zu Menschen als auf dem Land. Wobei es ja auch auf dem ABler ankommt wenn er ganz schüchtern ist hilft ihm das wohl auch eher weniger. :wuetend:
Stabil

Re: Hat man als Durchschnittsmann noch eine Chance?

Beitrag von Stabil »

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Rohdiamant hat geschrieben: 26 Mai 2018 11:14
Wild West Zorro hat geschrieben: 25 Mai 2018 20:49 Naja der Durchschnitt sagt es ja schon, natürlich hat man als Durchschnittsmann eine Chance. Ich denke ABs fehlt es an entscheidenden sozialen Fähigkeiten in Bezug auf die Partnersuche und sind somit nicht durchschnittlich. Lässt sich aber alles aneignen. Viel hat auch einfach mit dem Wohnort etc zu tun.
Ja das stimmt bestimmt auch. In einer Großen Stadt hat man ja mehr Kontakt zu Menschen als auf dem Land. Wobei es ja auch auf dem ABler ankommt wenn er ganz schüchtern ist hilft ihm das wohl auch eher weniger. :wuetend:
Allgemein denke ich, haben die Menschen auf dem Dorf auch viel Kontakt. Aber er ist anders.
Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Ich war schüchtern und unbeholfen. Dieses fortlaufende beobachtet Werden fand ich schrecklich.
In der Stadt konnte ich anonym und viel experimenteller mit meinen Problemen umgehen. Der Ruf, ungeschickt und schüchtern zu sein, verfolgt einen nicht so unerbittlich.