Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

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absynth

Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von absynth »

Ich habe gerade auch ein sehr trauriges Erlebnis hinter mir, dass ich gerade versuche zu verarbeiten. Eine Hilfe bei sehr extremen Ereignissen wie diesen, ist alles komplett niederzuschreiben, was ich gerade gemacht habe. Da die „Geschichte“ eigentlich über 14 Seiten gehen würde, habe ich das hier "gekürzt" aber richtig kurz wird das nicht:

Ich habe eigentlich mehrere langjährige, gute Freunde die meinen AB-Status kennen. Ausserdem hatte ich eine alte, extrem attraktive Freundin, die ich seit 33 Jahren kenne und mit der ich den Kontakt bis zu diesem Wochenende aufrecht gehalten hatte. Wir wussten viel voneinander und sie selbst war auch eine schwierige, anstrengend Person und hat selbst viele „Leichen im Keller“. Sie hatte eine überdurchschnittlich, beeindruckende Karriere gemacht, ist eine hoch dotierte Akademikerin und war weltweit unterwegs. Mehr möchte aus Gründen der Wahrung ihrer Anonymität nicht sagen. Eine Beziehung konnte ich mir mit ihr nie vorstellen und auch sie hatte auf dieser Basis kein Interesse an mir. Trotzdem fand ich sie rein erotisch immer sehr anziehend. Wir haben über viele Jahre immer wieder mal miteinander telefoniert und irgendwie waren wir auch unser gegenseitiger Kummerkasten, denn auch sie hatte schon mal suizidäre Tendenzen. Von mir hörte sie meistens von meinen Problemen eine Frau zu finden und ich war auch fest im Glauben, dass sie wusste dass ich noch Jungfrau bin. In jungen Jahren, habe ich immer wieder mal wieder bei ihr übernachtet und mit ca. 21 Jahren hatte ich schon mal Annäherungsversuche bei ihr gemacht die mit Ablehnung endeten. Vor 18 Jahren hatte sie mich schon mal besucht und nach meinem 50. Geburtstag, hatte sie sich nun eine weiteres Mal zu einem dreitägigen Besuch angekündigt worauf ich mich sehr freute, denn sie hatte wohl nur wenige Menschen, die ihr etwas bedeuteten. Dass ich davon wenigstens einer war, machte mich glücklich. Leider wurde ich mehrere Tage vor ihrem Besuch immer nervöser und in mir bauten sich Tagträume auf bei den ich hoffte, dass sie mit mir Sex haben wolle. Das waren solche abstrusen Fantasien wie, dass sie lange keine Sex mehr hatte und den vielleicht nun ausgerechnet mit mir wollte, dass sie mir meine Jungfräulichkeit als „Geburtstagsgeschenk“ nehmen wolle oder dass sie - bitte nicht lachen - mich als Samenspender nutzen will, um mit 45 noch ein Kind zu bekommen. Ich wusste da noch nichts über ihren Beziehungsstatus, da sie mir darüber nie etwas erzählt hatte und letztlich war mir auch bewusst, dass ich keinen Sex mit ihr haben werde - es war eben nur so ein Tagtraum aus „Verzweiflung“ (nicht aus Geilheit!).

Meine alte Freundin kam am Freitag Nachmittag an, wirkte angetrunken und war unangenehm laut und nervig (was sie immer wurde sobald sie etwas getrunken hatte). Sie wollte alles von meinen „Frauengeschichten“ wissen und redete relativ viel Unsinn. Ich machte gute Mine und wir gingen etwas essen. Im Restaurant, trank sie relativ viele Wein, war laut und überdreht, wirkte teilweise gar geistig verwirrt und stellte mehrfach die selben Fragen, aber ich kannte sie ja und wusste mit ihr umzugehen. Angenehm war das nicht. Irgendwann kam sie auf meine „Frauengeschichten“ und ich teilte ihr traurig mit, dass sich meine Probleme egal ob im richtigen Leben oder Single-Portalen nur fortsetzen und es wohl keine Lösung für mich mehr geben wird. Ich meinte zu ihr, dass sie als attraktive Frau auch in solchen Portalen kaum Probleme hätte aber sie erwähnte, dass da ohnehin ein Freund wäre. Nun war für mich endgültig klar, dass nichts zwischen und passieren würde und ich war noch einmal deutlich entspannter. Nach dem Essen machten wir einen Abendspaziergang und sie hing sich bei mir ein und wirkte traurig.

Am nächsten Tag war meine alte Freundin nüchtern, supernett und wir verstanden uns bestens. Sie erzählte mir von zwei Liebesbriefen die sie am morgen von ihrem Freund und einem anderen Mann erhalten hatte und ich schmunzelte und freute mich für sie. Sie genoss es sichtlich begehrt zu sein. Im Gegensatz zum Vortag, wirkte sie sehr reflektiert, allerdings auch sehr berechnend, aber so war sie nun mal. Der Tag verlief bis dahin schön und wir gingen abends wieder etwas essen. Sie erzählte mir von dem Schreiber des zweiten Liebesbriefs, einem Mann den sie wohl immer wieder mal auf ihren Reisen weltweit getroffen hatte mit dem sie aber wohl nichts hatte, den sie aber charmant und lustig fand.
Nun erzählte sie mir von einem Plan den sie hätte und ich hatte keine Ahnung in welche Richtung das gehen könnte. Sie erzählte, dass sie beschlossen hätte mit 45 Jahren noch ein Kind zu bekommen. Ich wurde nervös und dachte sofort an meinen abstrusen Tagtraum, aber auch direkt darüber nach, ob ich wirklich so unverantwortlich handeln würde sie zu schwängern, nur um einmal im Leben Sex zu haben. Mir wurde ganz anders. Sie erzählte mir nun, dass sie mal nachgerechnet habe und dass der folgenden Mittwoch zu ihren fruchtbarsten Tagen gehören würde und sie sich mit dem Schreiber des Liebesbriefs zum Sex treffen wolle um sich von ihm befruchten zu lassen. Der Typ wäre sehr intelligent und sprachbegabt (klang aber ein bisschen nach PUA-Tricks) und sie glaube, dass da bestimmt mit ihr was gutes bei rauskäme. Mir fehlten die Worte und ich war den Tränen nahe. Sie merkte, dass etwas nicht mir in Ordnung war und wollte wissen was los war. Da wir in einem öffentlichen Restaurant waren, wollte ich zuerst nichts sagen, aber im Umkreis saß niemand und ich fragte sie leise ob sie eigentlich nicht wüsste was mit mir los wäre. Sie wusste es offensichtlich nicht. Da wir immer sehr offen und ehrlich zueinander waren, erzählte ich ihr von meiner verzweifelten Situation und von meinen schrägen Tagträumen, direkt mit dem Hinweis, dass ich sie niemals um Sex gebeten hätte, schon weil ich ja nun von ihrer Beziehung wusste. Da sie nun quasi zur Zeugung eines Kinds fremdgehen wollte, fiel für mich dann auch wieder die Schranke mit ihr Sex haben zu wollen, da sie das offensichtlich recht locker zu sehen schien. Sie war über mein Problem erstaunt, reagierte mit einer relativ unsensiblen Bemerkung („warum nicht erst mal einen blasen lassen“) und musste erst mal eine Zigarette rauchen gehen. Sie kam dann zurück um mir zu sagen dass nichts zwischen uns stattfinden wird. Ich sagte ihr, dass ich dass auch absolut nicht erwartet hätte und sie mir bitte nicht böse sein soll, dass ich so etwas gehofft hatte und das dies bitte nichts an unsere Freundschaft ändern soll. Unabhängig davon versuchte ich sie von dieser blöden Idee, als starke Raucherin, dem Alkohol durchaus nicht abgeneigt und mit einigen psychischen Problemen, noch mit 45 Jahren ein Kind in die Welt zu setzen, dass wahrscheinlich ohne richtigen (oder wechselnden) Vater aufwachsen würde. Nebenbei war der aktuelle Freund sterilisiert und fiel daher als Erzeuger aus. Sie gab mir das Gefühl, dass zwischen uns alles halbwegs ok ist, aber Abend war trotzdem gelaufen

Am dritten Tag sahen wir uns wieder, machten etwas Sightseeing und wollten aufgrund des schlechten Wetters anschließend in meine Wohnung, die sie noch nicht gesehen hatte. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nun nicht doch wieder etwas Hoffnung in mir aufkam, dass sie es sich über die Nacht vielleicht anders überlegt haben könnte, aber ich erwartete nichts. Irgendwann kamen wir nun doch wieder zu dem Thema und meine alte Freundin wollte mein altes Single-Portal sehen und ein paar Frauen für mich raussuchen. Ich erzeugte einen Account für sie. Sie suchte aus, machte Sprüche zu Frauen bei der jeder Chauvi noch etwas lernen hätte können und wollte, dass ich diese Frauen kontaktierte. Ich erklärte ihr, dass dies ziemlich sinnlos wäre und ich in jedem Single-Portal letztlich scheitern würde. Sie wurde immer aggressiver, lauter im Ton, unsensibler und konnte sich meine Not einfach nicht vorstellen und unterstellte mir überhaupt keine Beziehung zu wollen. Für mich war das alles eine Gratwanderung, da mit jedem Erklärungsversuch von mir, quasi unausgesprochen im Raum war, dass alles gut würde, wenn sie nur mit mir schliefe. Ich sagte daher auch, dass es durchaus auch sein könnte, dass im Falle eines „Scheitern“ meinerseits, alles nur noch schlimmer würde - mir war das schon bewusst und ich hatte ihre Entscheidung ja längst akzeptiert.

Ich versuchte ihr klarzumachen, dass mein Problem noch Jungfrau zu sein, mich in einer Endlosschleife gefangen hält, Frauen mir das ansehen und reißaus nehmen würden und begann zu schluchzen, da mir gerade meine Aussichtslosigkeit wieder bewusst wurde. Sie behandelte mich hart und meinte, dass Frauen nicht darauf stehen würden wenn Mann weinen würde. Mir war das schon klar, aber sie saß ja als Freund bei mir, zumal ich sie auch schon mal weinend von Suizidgedanken am Telefon abgebracht hatte. Es folgten noch viele wirklich unsensible Tipps und Kommentare („ich solle mit einer Gummipuppe üben“, „ich soll mir einen Porsche leihen um Frauen zu beeindrucken“ und ähnlicher Unsinn)

Sie ging eine rauchen und während sie weg war begann ich nun richtig an zu weinen und heftige Suizidgedanken kamen in mir auf. Sie kam zurück und sagte mir dass sie nicht weiss wie sie mir helfen könne und ich schluchzte zu ihr, dass ich das auch nicht erwarten würde und ließ den dummen Satz „ich will einfach nichts mehr fühlen müssen“ fallen, der meine aufkommenden Gedanken an Suizid umschrieb. Sie verstand die Umschreibung aber und meinte, dass sie mit der Situation komplett überfordert wäre und nun gehen wolle. Wir verabschiedeten uns so, als ob wir uns nicht mehr sehen würden und sie ging.

Nachdem sie weg war, rief ich nun verzweifelt einen guten Freund an der mich etwas beruhigen konnte und nach ca. zwei Stunden rief ich meine alte Freundin noch mal an und sagte ihr, dass sie sich keine Sorgen machen müsse und ich mich wieder halbwegs gefangen hätte. Sie hatte sich immerhin noch Sorgen gemacht und versucht einen meiner Freunde ausfindig zu machen. Ich schlug ihr vor, sie am nächsten Tag noch zum Bahnhof zu fahren denn ich fand unseren Abschied nicht angemessen das sie nun mal mein Gast war.

Am nächsten Tag sah meine alte Freundin ganz toll aus und ich hatte schon den Verdacht, dass es wohl nun zur Kinderzeugung gehen würde, was mich innerlich zerreißen wollte, aber ihr Sexleben ging mich nun mal nichts an. Ich entschuldigte mich noch mal für die wirklich doofe Aktion zwischen uns und hoffte, dass sie mit mir auch eine halbwegs schöne Zeit hatte und nichts übel nahm. Ich versuchte ihr auch noch mal ins Gewissen wegen ihrem Kinderwunsch zu reden und merkte an, dass ich auch Angst hätte, dass sie ein behindertes Kind bekäme, aber sie tat das alles unbeeindruckt ab und meinte sie könne dann ja abtreiben. Wir verabschiedeten uns, ich machte ein letztes wundervolles Foto von ihr und gingen unsere Wege.

Am Dienstag Abend kam unerwartet ein Anruf von ihr und ich hoffte, dass sie mir erzählen würde, dass sie es sich mit dem Kind anders überlegt hätte. Leider teilte sie mir stattdessen mit, dass sie nichts mehr mir zu tun haben wolle und ich sie nie wieder kontaktieren solle. Ich war perplex und erwiderte, dass sie ja auch selbst etwas zu der Situation beigetragen hätte und ich ja nichts von ihr verlangt hätte, dass ich ihre Reaktion schon etwas unfair fände und sehr traurig über ihre Entscheidung wäre, das aber respektieren würde. Ich sagte ihr auch abschließend, dass ich den Eindruck hätte, dass auch sie irgendwie psychische Hilfe benötigen würde (Details warum habe ich hier aufgrund der Länge nicht weiter ausgeführt - sie war schon ziemlich schräg drauf). Sie wurde wieder aggressiver im Ton, sprach von „Unverschämtheit". Ich sagte, weil ihr Verhalten wieder so laut und geradezu hysterisch war, dass ich glaube, dass sie etwas getrunken hätte und darauf legte sie auf. Ich schrieb ihr noch eine kurze Whatsapp/E-Mail in der ich noch mal betonte wie traurig ich unser Ende fand und teilte ihr mit, dass meine Tür für sie weiter offen bleiben würde. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass sie mich aus ihrem Adressbuch geworfen hat und werde wohl nie wieder etwas von ihr hören.

Mir selbst ist leider relativ schnell klar geworden, dass ich sie extrem unter Druck gesetzt habe, aber auch ihr Verhalten war ziemlich daneben oder? Mittlerweile denke ich aber auch, dass wir uns doch einfach nicht gut genug gekannt haben und hier zwei ungewöhnliche Situationen aufeinander getroffen sind, die leider zu diesem Desaster geführt haben. Ich hätte mir gewünscht, dass sie wenigstens nicht den Kontakt mit mir abbricht, zumal wir ja eh' nun 3-4 mal im Jahr Kontakt hatten.

Ich bin wirklich mal auf fremde Meinungen zu meinem Vorfall gespannt, auch wenn ich vielleicht nicht gut dabei weg komme.

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Ddorf
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Re: Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von Ddorf »

Hallo Absynth,
auf wenn ich seit Jahren kaum noch schreibe, möchte ich hier doch noch meinen Senf dazugeben:

Sie mit Deinem Wunsch nach Sex zu konfrontieren war sicherlich nicht die beste Idee. Das eigentliche Problem ist aber ein anderes:
Du hast ihr genau das Richtige gesagt, was ihre Kinderpläne angeht und das wusste sie. Deswegen war sie auch so aggressiv.
Sie war verzweifelt, weil ihre biologische Uhr abläuft und wusste, wie verzweifelt und dumm ihre Aktion war.
Möglicherweise ist das Sex-Date dann auch noch schiefgelaufen und ihr Freund hat dabei nicht mitgespielt. Das ist aber rein Spekulation.

Was Du erlebst hast, nennt man Kassandra-Effekt. Der Bote der schlechten Nachrichten wird erschlagen.
Du kannst also nur abwarten, ob sie irgendwann zur Vernunft kommt und sich ggf. doch nochmal meldet.
Aber das ist nicht sehr wahrscheinlich. Du hast ihr eine Wahrheit gesagt, die sie schon kannte und damit konnte sie die Wut und den Frust bei Dir abladen und dann den Kontakt abbrechen, um sich nicht mehr damit zu konfrontieren.


Abgesehen davon hat sie aber auch recht: Wenn Du Dir selbst einredest, daß Du scheiterst, versuchst Du es gar nicht und scheiterst. Dann ist Deine Prophezeiung eingetroffen! Sie hatte letztendlich recht damit, daß Du gar keine Beziehung willst, weil Du Dich selber blockierst. Ihre Hilfe im Single-Portal hättest Du annehmen sollen. Es ist total einfach, dort Frauen anzuschreiben und Antworten zu bekommen, wenn man selbstbewusst genug schreibt und nicht so vorsichtig ist, wie viele ABs leider sind.


LG Thomas
Viele Grüße

Thomas
Strange Lady
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Re: Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von Strange Lady »

Puh, sehr traurige Geschichte.
Mich würde interessieren, warum ihr überhaupt befreundet wart? Es klingt nach einer sehr schrägen Allianz. Was habt ihr einander so lange Jahre bedeutet und gegeben?
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
absynth

Re: Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von absynth »

@Thomas: Danke für Deine Antwort und ich gebe Dir wirklich in vielem Recht. Da der Text schon so recht lange wurde, konnte ich nicht alles noch detaillierter erklären. Ich muss aber betonen, dass ich sie nicht um Sex gebeten hatte, sondern ihr nur ehrlich meine seltsame Reaktion auf ihren Kinder-Plan erklären wollte, da sie auch "nachgebohrt" hätte, wenn ich nichts erklärt hätte. Der "Samenspender" war ja übrigens eben nicht ihr Freund sondern quasi ein Fremder und der hat mitgespielt ohne zu wissen welches Spiel das war. Ich habe auch mehrfach betont, dass für mich vollkommen klar war, dass nichts laufen würde, aber natürlich lag der Wunsch nun unausgesprochen im Raum. Im Laufe des Gesprächs merkte ich auch immer mehr, dass sie mir das, was ich wirklich suche, auf keinen Fall geben konnte, denn es ging mir dabei auch um Nähe und nicht nur um eine schnelle Befriedigung.
Dass es mit Frauen total einfach ist hat sie mir auch gesagt und ihr Frauen- aber auch Männer-Bild empfand ich mehr als bedenklich, aber vielleicht ist auch meins vollkommen falsch. Ich habe mir mal diverse Artikel über PUA's durchgelesen und kann gar nicht glauben.

Ansprechen in Single-Portalen habe ich übrigens alles schon hinter mir, sogar einen längeren Kontakt via Mail gehabt (fast ein Jahr) und ein relativ schnelles Treffen mit einer anderen Frau. Spätestens ab dem gewissen Punkt ist alles gelaufen und dann verlässt mich der Mut, denn ich weiss dass ich irgendwann in eine Situation kommen werde, wo man mir spätestens meine Unsicherheit anmerken wird. Und wenn ich hier so lese, bekomme ich den Eindruck dass Frau einfach keine Interesse an einem ABler hat, also outen ist wahrscheinlich die schlechteste Option.

Freunde die informiert sind und gar meine Mutter (ernsthaft) meinen, dass ich vielleicht mal einer Prostituierte zum "üben" versuchen soll, aber an diesen Gedanken habe ich mich immer noch nicht gewöhnt und empfinde das als Kapitulation.
Zuletzt geändert von absynth am 07 Apr 2018 15:27, insgesamt 4-mal geändert.
absynth

Re: Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von absynth »

@strange lady: Ich kann eigentlich gar nicht wirklich sagen, warum wir so lange den Kontakt aufrecht gehalten haben und wir hatten ja auch nicht ständig Kontakt. Sie war eine Frau die problemlos richtig interessante Männer an jeder Hand haben konnte, da sie weltweit und an interessanten Orten unterwegs war. An diesem Wochenende sagte sie mir mal, dass sie sich bei mir nicht verstellen müsse. Ich vermute, sie war lange darüber froh mal einen Mann zu kennen, der nicht mit ihr "in die Kiste" wollte, was ich ja dann indirekt deutlich versemmelt habe :wuetend: . Vielleicht war auch ein bisschen "Helfersyndrom" ihrerseits dabei, denn sie gefiel sich gut in der Rolle einer Helfenden (und tut wirklich viel gutes wovor ich größten Respekt habe). Sie hielt sich auch irgendwie für nicht "liebenswert" und war sich bewusst darüber, dass viele nur Sex mit ihr wollten. Eine gewisse Kälte strahlte sie auch immer aus, aber das war immer nur Tarnung. Ich selbst fand immer sehr liebenswürdige Seiten an ihr, auch wenn sie insgesamt eine extrem anstrengende Person war (besonders mit bereits wenig Alkohol). Sie hat für mich auch klar einen psychischen Schaden, aber auch das weiss sie eigentlich selbst, denn sie ist nicht dumm. Ich kenne auch mehr Hintergründe aus ihrer Kindheit/Vergangenheit aber die möchte ich hier nicht erzählen, aber das passt selbst für einen "Hobby-Psychologen" wie mich voll ins Bild. Ich selbst habe ebenfalls eine relativ krasse Vergangenheit weiss schon warum ich solche Probleme habe. Wahrscheinlich war es so ein bisschen gegenseitiges Helfersyndrom ;-)
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Re: Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von Reborn »

Also ich sehe das so: Deine Situation belastet dich nunmal und es ist völlig in Ordnung auch als Mann traurig zu sein, oder zu weinen. Ein guter Freund sollte soetwas in meinen Augen verstehen. Und auch dass man dann eben mal solche Sex-Tagträume hat. Das ist halt dann normal, wenn man in so einer Situation steckt. Ich habe z.B. auch eine platonische Freundin die mir schon sexuelle Gedanken in Bezug auf mich gestanden hat. Wo ist da jetzt das Problem? Darauf kann man auch ganz gelassen und verständnisvoll reagieren. Ist doch etwas völlig normales und menschliches und solange man den anderen dann nicht unter Druck setzt ist da kein Problem. Gerade als Freund den man schon seit Jahrzehnten kennt.

Ok jetzt mag man sagen deine Gedanken zu äußern (gerade das mit den Tagträumen) war vielleicht nicht der klügste Schachzug. Aber ich vermute, dass du diese Offenheit auch wolltest weil du dir Verständnis gewünscht hast. Um so enttäuschender dann die Reaktion der Frau.

In meinen Augen hast du garnichts falsch gemacht und ich würde dir empfehlen nicht traurig zu sein wegen dieser Sache (soweit dir das möglich ist). Sie ist so wie ich das sehe einfach keine gute Freundin!
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RomeoKnight
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Re: Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von RomeoKnight »

Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, was du an der findest. Wahrscheinlich habt ihr euch einfach nur aneinander gewöhnt. Ich würde sagen, sei froh, dass du sie los bist. Vielleicht war sie mehr ein Bremsklotz in deinem Leben als alles andere. Nachdem, was du schreibst, ist mein subjektiver Eindruck einfach nur : katastrophale Person. Und das mit dem Gutes tun... naja Helfersyndrom zur Gewissenserleichterung. Davor hab ich absolut keine Achtung.
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Re: Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von Frangipani210 »

Strange Lady hat geschrieben: 07 Apr 2018 14:23 Puh, sehr traurige Geschichte.
Mich würde interessieren, warum ihr überhaupt befreundet wart? Es klingt nach einer sehr schrägen Allianz. Was habt ihr einander so lange Jahre bedeutet und gegeben?
Ich glaube nicht, dass das eine richtige Freundschaft war.
Menschen bezeichnen andere Menschen oft zu schnell als Freunde. Meistens würde der Begriff "Bekannter" besser passen.
Die einzigen 3 Dinge, die ein Mann an seiner Frau verändern sollte:

Ihren Nachnamen, ihre Adresse und ihre Sicht auf Männer
absynth

Re: Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von absynth »

Ich stelle mir auch gerade die Frage ob sie schlichtweg doch nicht die gute Freundin war, die ich in ihr gesehen habe. Bremsklotz war sie aber definitiv nicht, da der Kontakt extrem selten aber da irgendwie sehr offen und ehrlich war. Das Outing alleine war sicher nicht der größte Fehler, sondern eher die versteckte Ankündigung von Suizid. Im Prinzip ist sie irgendwie auch eine "katastrophale Person" und das weiss sie wohl auch selbst, da ich aber zu viele Hintergründe kenne, fällt es mir irgendwie schwer kein Verständnis für sie aufzubringen. Mir tut der Kontaktabbruch schon weh, aber ich vermute sie wollte schlichtweg nicht mitbekommen, falls mir was passieren würde und sich dann noch die Schuld dafür geben müssen (auch wenn sie die ohnehin nicht hätte). Es gäbe noch andere mögliche Gründe für den Kontaktabbruch, aber da hoffe ich mich zu irren, denn dann wäre sie wirklich völlig gewissenlos.

Irgendwie hat mir das Erzählen dieser Sache hier schon ein bisschen weitergeholfen. Danke! Ich selbst habe in einer Woche über 4 Kilo abgenommen - wie war das noch: "Es kann nichts so schlecht sein, dass es nicht auch für etwas gut ist." :daumen:

P.S: Sorry für so einige Rechtschreibfehler - irgendwie sehe ich die immer im Nachhinein und fasse mir an den Kopf, aber kann dann nichts mehr korrigieren.
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RomeoKnight
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Re: Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von RomeoKnight »

Das mit dem Bremsklotz bezog ich mehr auf dein Innenleben. Auch wenn ihr euch nicht oft gesehen habt, hat sich da was bei dir im Kopf fest gesetzt. Diesen "Dämon" musst du los werden. Klare Verhältnisse sind jedenfalls nie das schlechteste im Leben.
Hagen Stolz

Re: Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von Hagen Stolz »

Absynth, es fällt mir schwer so aus der Distanz ein Urteil zu fällen, aber ich werde es mal versuchen. ;)

Zuerst einmal, was dein Verhalten betrifft:
Ich kann dein Problem, eine langjährige platonische Freundin bzw. Bekannte zu begehren, nachvollziehen.
In meiner Vergangenheit und Gegenwart gab/gibt es die ein oder andere Frau die ich begehrlicher fand als es mir zustand.
Soweit ich das beurteilen kann ist das ein Problem, dass alles andere als neu ist, und ja, sogar Frauen sollen dieses Problem ab und an haben. O_O

Es war jetzt vielleicht nicht so klug dies deiner Freundin zu gestehen - jedenfalls wenn es dir darauf ankam, eure platonische Freundschaft auf Teufel komm raus nicht zu gefärhden - aber auch dass ist nicht erst dir so passiert.
Auf jeden Fall hast du eine Grenze überschritten, und es gab nur zwei mögliche Richtungen: ihr kommt zusammen oder ihr geht in Zukunft getrennte Wege. (Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn das alles schon früher passiert wäre. Ist es aber nicht.)
Der Ausgang der Geschichte war also einigermassen absehbar, aber es hätte auch schlimmer für dich kommen können: sie hätte einwilligen können!
Was mich zum Verhalten deiner Freundin bringt.

Um es kurz zu machen: mir haben sich beim Lesen deines Berichts mehrfach die Nackenhaar aufgestellt ob das von dir geschilderten Verhaltens ihrerseits.
Um es lang zu machen:
Sie ist Akademikerin, und offenbar gerne mal über Gebühr alkoholisiert. (Ich wollte hier grade den Chemiker-Witz "Alkohol ist keine Lösung - sondern ein Destillat" einbringen. Lustigerwseise meinte mein Gehirn hier schreiben zu müssen "Probleme sind keine Lösung!" Keine Ahnung, was es mir damit sagen wollte, aber ich lass das mal so stehen, in der Hoffnung, dass es noch jemand anderes ausser mir amüsant findet. Wer weiss, vielleicht druckt jemand diesen Unsinn auf ein T-Shirt, wird reich, und beteiligt mich aus Dankbarkeit an seinem Geldsegen? .... :D )
Sie will ein Kind haben, was an sich - auch trotz des relativ fortgeschrittenen Alters - kein grosses Problem sein sollte.
Allerdings frage ich mich in dem Zusammenhang, warum sie es nicht von ihrem Freund haben will - ja, ich weiss, sterilisiert, aber auch das ist heute kein Problem mehr. Also, was ist der Grund dafür dass sie das Kind von dem anderen Verehrer will?
Wenn der Grund ist, dass ihr Freund keine Kinder will, so bin ich gesapnnt, wie sie ihre überraschende Schwangerschaft ihrem Freund erklären will.
Ausserdem bedeutet dies, dass sie sich über den Wunsch ihres Partners hinwegsetzt, was für eine Beziehung wohl kaum eine optimale Basis sein dürfte.

Dann ihr Umgang mit dir, genauer: ihr mangelndes bzw. nicht vorhandenes Verständis für deine Situation.
Diese ganzen Tips.... ich habe den Eindruck, dass diese Frau von sich auf andere schliesst. Wie ist dass: lässt sie sich von einer mobilen Penisverlängerung*... - Verzeihung... ich meine natürlich einem Porsche - beeindrucken?

*Ja, ich weiss, dass es auch Porschefahrer gibt, die einfach das Auto toll finden und die nicht beeindrucken wollen. Diese Klientel ist natürlich nicht gemeint und ich bitte den etwas drastischen Vergleich zu entschuldigen.

Nun ja, jedenfalls ist sie von den "äusseren" Werten des zweiten Liebesbriefschreibers so beeindruckt, dass sie ein Kind von ihm will. Kurz gesagt, sie will ihn benutzen.
Sei FROH dass dieser Kelch an dir vorbeigegangen ist (Stichwort: Unterhaltszahlung), und sei sehr, sehr, Sehr, SEHR vorsichtig, falls sie jemals wieder bei dir auf der Matte steht. Ja, Menschen könne sich ändern. Aber ich habe den rein subjektiven Eindruck, dass sie da einen wesentlich weiteren Weg vor sich hat als du. DU weist immerhin, dass du ein Problem hast. Sie scheint sich ihrer eigenen Defizite weit weniger bewust zu sein - vielleicht schiebt sie sie auch auf andere? Was der Umstand, dass sie den Kontakt zu dir radikal abgebrochen hat, nur allzusehr verdeutlicht: tötet den Boten. (Ausser jetzt dass sie dies aufgrund deines Geständnisses, dass du sie heimlich begehrst, getan hat - was ich im Moment allerdings nicht so recht glaube.)

Deine Schilderung von ihrem Verhalten hinterlässt bei mir keinen allzu positiven Eindruck.
Ihr Einfühlungsvermögen lässt sehr zu wünschen übrig.
Passt aber ins Bild: man kann halt nicht Karriere machen, wenn man Empathie zeigt.
Und am besten keine Empathie zeigen können immer noch die, die keine (bzw. wenig) haben.

Mag sein, dass ich ihr damit Unrecht tue. Du kannst das besser beurteilen.
Kann es sein, dass sie in ihrer Vergangenheit Schlimmes erlebt hat und sich quasi einen anti-emotionalen Schutzwall errichtet hat?


Wie auch immer: eure beiden Lebenswege und eure Erfahrungen klaffen sehr weit auseinadern. Und ganz offenbar hat auch euer gegenseitiges Bild voneinander nicht die Realität abgebildet.
Um, es mit deinen Worten zu sagen: die wirklich entscheidenden Leichen ihn euer beider Kellern habt ihr erst bei diesem, eurem letzen Treffen, dem jeweils anderen offenbart. Und euch hat beiden nicht gefallen, was ihr da gesehen habt. Das Resultat - die Trennung - mag hart sein, aber es war letzlich unvermeidlich.


Soweit ich das beurteilen kann war ein Ende eurer Freundschaft also nur eine Frage der Zeit. Und diese Zeit ist jetzt gekommen. Sie hätte früher kommen können - wenn ihr offener gewesen wärt. Wart ihr aber nicht. Nicht mehr zu ändern.

Diese Erfahrung die du grade gemacht hast wird dich formen - aber gleichzeitig kannst du umgekehrt auch dieser Erfahrung Form geben.
Der Umstand, dass du dich hier angemeldet hast und darüber schreibst, nährt in mir den Verdacht, dass du eher letzeres im Sinn hast - wenn auch vielleicht noch nicht ganz bewusst. ;)

Viel Erfolg dabei! :D

Ach ja, und:
Willkommen im Club! ;)
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Re: Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von Tania »

absynth, ich möchte jetzt gar nicht das Verhalten Deiner "Freundin" analysieren. Mich interessiert eher: was genau hast Du verloren? Welche Rolle hat sie in Deinem Leben gespielt? Du hast viel darüber geschrieben, warum sie mit Dir Kontakt gehalten hat - aber warum hast Du den Kontakt gehalten?

Auf jeden Fall tut es mir leid, dass Du so mies behandelt wurdest. Ich hoffe, der Aufenthalt hier im Forum kann Dir ein bisschen helfen - oder Dich wenigstens etwas ablenken.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von Siegfried »

Tania hat geschrieben: 08 Apr 2018 03:43 absynth, ich möchte jetzt gar nicht das Verhalten Deiner "Freundin" analysieren. Mich interessiert eher: was genau hast Du verloren? Welche Rolle hat sie in Deinem Leben gespielt? Du hast viel darüber geschrieben, warum sie mit Dir Kontakt gehalten hat - aber warum hast Du den Kontakt gehalten?

Auf jeden Fall tut es mir leid, dass Du so mies behandelt wurdest. Ich hoffe, der Aufenthalt hier im Forum kann Dir ein bisschen helfen - oder Dich wenigstens etwas ablenken.
Für mich brauchen das nur vergangene oder aktuelle, attraktive ObB's zu sein die zum Teil Bestandteil meiner feuchten Träumen sind.

Man hat kaum noch oder gar keinen Kontakt mehr zu der Person, aber stalkt noch heimlich hinterher z.B. über Facebook und man möchte den Kontakt nicht komplett einstellen weil immer noch in den Tagträumen die Hoffnung mitschwingt das das OdB doch noch erkennt was für ein guter Fang man doch wäre. Jeder Kontakt nährt dann auch wieder die Hoffnung das noch was passieren könnte zumindest in den Tagträumen wo man sich das zusammenkommen, den Sex, die Beziehung alles so toll und einfach vorstellt. Und schon kommt man über Jahre nicht von ObB's los zumindest als AB wo man ja auch keine Alternativen hat. Hätte ich ständig alternativen als mögliche Partner, Freunde, Sexpartner etc. hätte ich auch viel weniger Probleme mich von einzelnen Menschen komplett zu trennen. Da aber sonst niemand da ist, ist eine kaputte oder kaum vorhandene Beziehung (real oder platonisch) immer noch besser als gar nix auch wenn sie im Endeffekt kaum was bringt.
absynth

Re: Vom Verlust einer Freundin u.a. aufgrund AB-Outing

Beitrag von absynth »

@Hagen Stolz:
Es ist immer schwierig in einem Forum alles auch richtig rüber zu bringen, aber ich muss zumindest noch mal erklären, dass diese alte Freundin absolut nicht mein OdB ist oder war (sofern ich den Begriff OdB richtig interpretiere), das wäre bei 33 Jahren die wir uns kennen, schon ziemlich schräg und unrealistisch. Sie ist nun mal eine sehr attraktive Frau mit der man als Mann auch auch mal auf erotische Gedanken kommen kann, dummerweise auch noch genau mein „Beuteschema“. Bei mir hatte sich das nur wenige Tage vor dem Besuch "aufgebaut" was einfach mal besser nur in meinem Kopf geblieben wäre.

Trotzdem muss ich sie auch etwas verteidigen, denn da ich mehr Hintergründe kenne, kann ich ihr Verhalten schon eher nachvollziehen und bin ihr irgendwie auch nicht böse, was aber nicht heisst, dass man in seinem Leben alles mit seiner schlimmen Vergangenheit/Kindheit rechtfertigen kann. Einfach so unbedacht und in ihrer Situation ein Kind in die Welt zu setzen wollen , nur weil die biologische Uhr tickt und das Kindchen-Schema von Babys sie in die Laune bringt, ist schlichtweg egoistisch, unverantwortlich und erschreckend unreif. Diese Aktion finde ich auch wirklich daneben.

Übrigens lassen sie Porschefahrer usw. auch völlig unbeeindruckt, sie ist nicht sonderlich materialistisch eingestellt und eher genügsam. Aber offensichtlich hat sie kein gutes Frauenbild was auch in anderen Gesprächen so rüber kam. Und ja, sie hat sich einen anti-emotionalen Schutzwall eingerichtet. Ich halte sie immer noch für eine eigentlich sehr gutherzige Person, aber ich kann auch nachvollziehen, dass man aufgrund dem was ich hier so berichtet habe, einen anderen Eindruck bekommen kann.

Dass mich diese Erfahrung formen wird, kann ich bestätigen, denn ich stehe gerade so an eine Punkt wo ich nicht mehr so richtig weiss was richtig oder falsch ist. Auf Spiegel-Online gibt es gerade so eine Headline ""Aggressivität ist Teil der Sexualität". leider Spiegel Plus, aber alleine dieser Satz weckt bei mir schon Fragen auf. Dann noch diese Sachen über Pickup-Artists. Irgendwie bekomme ich gerade von mehreren Seiten den Eindruck, dass ich deutlich unverschämter und dummdreister vorgehen müsste. Ekelpakete wie Trump machen es vor. Aber das bin (glücklicherweise) nicht ich. Kleine Anmerkung am Rande - als ich irgendwann in den 30er war hat sie mir mal gestanden, dass ich sie problemlos "in die Kiste" hätte bekommen können. Tja, nur ein AB hat das nun mal gar nicht drauf...

@Tania:
Ich kann nicht genau sagen warum wir den Kontakt so lange gehalten haben. Wir mochten uns halt beide irgendwie immer und für mich war sie die einzige Frau in meinem Leben, die sich dafür interessiert hat wie es mir geht, die Freude daran hatte mir eine Freude zu machen und das war auch ein schönes Gefühl. Sie konnte manchmal wirklich sehr liebevoll sein. Gerade denke ich, dass ich ihr viel zu wenig zurückgegeben habe. Ich habe sowieso auch das Problem, dass ich bei einem netten Verhalten einer Frau auch superschnell verliebt bin.