Lebenspartner mit Behinderung?

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Antimainstream
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Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Antimainstream »

Ich glaube mich dunkel zu erinnern, dass das schon das Ein oder Andere Mal Thema war. Es hat mich diese Woche etwas beschäftigt.

Im Supermarkt ist mir ein Mädel mit sichtbarer Einschränkung begegnet (gehfehler, weil Bein abgeknickt). Ich habe sie schon öfters in meinem Ort gesehen. Hässlich ist sie nicht, deshalb ist sie mir auch entsprechend aufgefallen. Und geistig ist sie auch super drauf, was ich jetzt im Supermarkt mitbekommen habe. Und das war irgendwie der Auslöser, was mich doch etwas grübeln hat lassen. Habe ich ihr bisher keine gesteigerte Aufmerksamkeit gewidmet, weil sie diese sichtbare Einschränkung hat? Natürlich unbewusst. Ist sie für mich deshalb noch nie in Frage gekommen? Ich will ehrlich zu mir selbst sein und fürchte diese Frage mit "ja" beantworten zu müssen.
Diese Erkenntnis hat mich nicht mit einem guten Gefühl zurück gelassen. Es war jetzt nicht so schlimm, dass ich ein schlechtes Gewissen gehabt hätte. Aber mir war doch unwohl. Mensch! Optisch braucht sie sich nicht zu verstecken und geistig ist sie ja auch auf Zack. Und gerade ich als AB sollte mal mit Ansprüchen vorsichtig sein, was nicht heißt, dass ich irgendein Mädel nehmen will, hauptsache ich habe ne Freundin. Passen sollte es schon.

Und was ich immer noch nicht eindeutig beantworten kann: Könnte ich mit einer Freundin klar kommen, die Einschränkungen hat? Habe schon etwas hin und her überlegt, aber ich weiß es nicht. Für mich gibt es schon einiges Für und Wieder. Ich weiß nur Eins: ein Partner mit geistiger Einschränkung wäre nichts für mich. In meinem Leben habe ich schon öfters mit Leuten zu tun gehabt oder habe noch, die geistige Defizite aufweisen. Und als Dauerzustand könnte ich mir das nicht vorstellen. Das ist mir zu anstrengend und es ermüdent. Ich glaube nicht, dass Das auf Dauer gut ginge, zumal ich nicht gerade der Geduldigste bin.

Wie steht ihr zu diesem Thema? Wäre es für euch ein Problem, solch eine Person als Lebenspartner zu haben? Und habt ihr euch auch schon mal erwischt, jemanden auf grund seiner Einschränkung ausgeschlossen zu haben? Wie ging es euch?
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Carmen1452
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Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Carmen1452 »

Das ist echt ein gutes Thema. Da ich selber eine leichte körperliche Einschränkung habe würde ich erstmal sagen das ich damit kein Problem habe. Ich glaube aber das es dann schon einen Unterschied machen würde was derjenige hat. Bei einem Gehfehler sehe ich jetzt zum Beispiel kein Problem. Wenn jetzt jemand im Rollstuhl sitzen würde hätte ich vielleicht ein größeres Problem. Liegt aber halt daran das ich selber Einschränkungen habe und mir deswegen eher jemand fitten wünsche der mir auch mal helfen kann.

Bei dem Thema geistige Einschränkung sehe ich es wie du. Ich glaube damit käme ich jetzt nicht wirklich klar. Bin nämlich auch nicht immer die geduldigste und ich brauche auch jemand der auf dem gleichen geistigen Niveau ist.
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mak1
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Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von mak1 »

Ich hatte eine langjährige Beziehung zu einer blinden Frau. Ihre Blindheit war überhaupt kein Problem. Sicher, über Farben brauchte ich mit ihr nicht zu diskutieren. Aber wenn wir spazieren gingen oder in neuer Umgebung waren, hatte ich sehr oft eine Art Wahrnehmungsflash. Mir sind Dinge aufgefallen, die ich mit Sehenden nie so gesehen hätte. Sei es ein besonders gekrümmter Ast im Wald oder schön gewachsenes Moos. Natürlich auch ungewöhnlich aussehende Menschen fielen mir mit ihr, oder mit anderen Blinden stärker auf.
Wie Carmen1452 schreibt hätte ich auch Probleme mit jemandem im Rollstuhl. Aber ich sehe immer wieder Paare wo einer im Rollstuhl ist, und da scheint es eine Normalität zu sein.
Sicher kommt es immer auf einen selbst an wie man eingestellt ist. Wer kommunikativ ist, würde vermutlich nicht mit einem Gehörlosen zurecht kommen. Wobei die Gebärdensprache ja erlenbar ist. Nur ist es halt keine verbale Kommunikation.
Wenn also eine ungewöhnliche Gangart kein persönliches Hindernis darstellt, sollte es kein Grund sein sich in eine Beziehung einzulassen.
Tyrion

Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Tyrion »

Sehr interessante Frage. Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Das liegt aber wohl daran, dass hier in der Umgebung kaum Menschen mit Behinderungen leben, denn wo ohnehin weniger Menschen sind, sind noch viel weniger Menschen mit Einschränkungen.

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann geht es mir ähnlich wie meinen Vorrednern. Bis zu einem gewissen Grat an körperlichen Einschränkungen hätte ich überhaupt keine Probleme. Wenn jemand im Rollstuhl sitzt und querschnittsgelähmt ist, dann wäre das schon eine Herausforderung. Wobei es wohl für Frauen mit gelähmten Männern schlimmer wäre, weil man dem Partner hier und da auch helfen muss, ihn vllt sogar heben muss. Dafür braucht man ja selbst erstmal eine gewisse körperliche Konstitution.
Eine geistige Behinderung wäre für mich wohl auch mehr als schwierig, weil ich schon jemanden brauche, mit dem ich mich richtig gut unterhalten kann. Das ist mir sogar das wichtigste.
schmog

Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von schmog »

Mit meiner schizophrenen Kollegin ging es recht gut.
Ausser sie war psychotisch und redete im ÖV laut mit sich selber.
Schüler meinten einmal sie sei betrunken.
Don Rosa

Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Don Rosa »

mak1 hat geschrieben: 25 Feb 2018 08:11 Sicher kommt es immer auf einen selbst an wie man eingestellt ist. Wer kommunikativ ist, würde vermutlich nicht mit einem Gehörlosen zurecht kommen. Wobei die Gebärdensprache ja erlenbar ist. Nur ist es halt keine verbale Kommunikation.
Stell dir einfach vor, Gehörlose sprechen eine andere Muttersprache, die sich mittels Handformen, Ausführungsort und Bewegung statt in Lauten ausdrückt. Diese Fremdsprache ist für dich erlernbar und Gehörlose sind sehr kommunikativ in ihrer Muttersprache. Das Deutsche ist für sie eine Fremdsprache, die sie mühsam erlernen müssen, insbesondere in der Schrift, die ja eine Kodierung der ihnen unbekannten Lautsprache in Buchstaben ist. Daher sind sie abends gerne unter sich und quatschen in ihrer Muttersprache. Sie leiden noch unter dem Stigma, dass wenn sie in Lautsprache kommunizieren, aufgrund der ungewöhnlichen Aussprache für geistig behindert gehalten werden.
Das sind meine Erfahrungen zum Thema GL, die ich an der Uni in einem Seminar in Kontak mit GL machen konnte.
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mak1
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Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von mak1 »

Don Rosa hat geschrieben: 25 Feb 2018 09:25
mak1 hat geschrieben: 25 Feb 2018 08:11 Sicher kommt es immer auf einen selbst an wie man eingestellt ist. Wer kommunikativ ist, würde vermutlich nicht mit einem Gehörlosen zurecht kommen. Wobei die Gebärdensprache ja erlenbar ist. Nur ist es halt keine verbale Kommunikation.
Stell dir einfach vor, Gehörlose sprechen eine andere Muttersprache, die sich mittels Handformen, Ausführungsort und Bewegung statt in Lauten ausdrückt. Diese Fremdsprache ist für dich erlernbar und Gehörlose sind sehr kommunikativ in ihrer Muttersprache. Das Deutsche ist für sie eine Fremdsprache, die sie mühsam erlernen müssen, insbesondere in der Schrift, die ja eine Kodierung der ihnen unbekannten Lautsprache in Buchstaben ist. Daher sind sie abends gerne unter sich und quatschen in ihrer Muttersprache. Sie leiden noch unter dem Stigma, dass wenn sie in Lautsprache kommunizieren, aufgrund der ungewöhnlichen Aussprache für geistig behindert gehalten werden.
Das sind meine Erfahrungen zum Thema GL, die ich an der Uni in einem Seminar in Kontak mit GL machen konnte.
Danke für Deinen Hinweis Don Rosa. Du hast halt Erfahrung mir Gehörlosen machen können, ich mit Blinden. Auf beide Welten muss man sich einlassen können. Wie ich ja schrieb, Gebärdensprach ist erlernbar.
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Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Berglöwe »

Ich würde selber einmal sehr überraschend und sehr konkret mit dieser Frage konfrontiert.

Bisher habe ich nur eine Erkenntnis dazu, wo man eine für sich selber vertretbare Grenze auf annehmbare Art ziehen kann, ob der oder diejenige mit Behinderung als Lebenspartner in Frage kommt: Es kommt sehr auf die konrete Behinderung an und inwieweit diese Einschränkung des möglichen Partners auch eine Einschränkung der eigenen Lebenspläne/-ziele bedeutet und ob man bereit ist, diese Pläne ggf. aufzugeben, gegen andere zu ersetzen oder man eine Lösung findet, trotzdem diese umzusetzen auf andere Weise.
Pferdefreundin

Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Pferdefreundin »

Da ich im Familien- und Freundeskreis einige Menschen mit körperlichen Einschränkungen habe und selbst eine Autoimmunerkrankung habe, bin ich diesbezüglich sehr offen, ich hätte auch kein Problem damit, wenn mein Partner im Rollstuhl sitzen würde.
Bei geistigen Einschränkungen hingegen habe ich festgestellt, dass es da sehr anstrengend wird ,aber kleine Einschränkungen waren jetzt auch noch nicht das Problem.
Wozn

Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Wozn »

Da ich selber eine ziemlich sichtbare Behinderung habe, käme ich mir irgendwie ein wenig heuchlerisch vor, wenn ich Behinderte als Lebenspartner ausschliessen würde.

Allerdings kommt es hier wirklich sehr auf die konkret vorhandene Einschränkung an, denn da kann es wirklich sein dass der Umgang damit große Schwierigkeiten macht. Ich hätte z.B. Hemmungen wenn meine potenzielle Partnerin Glasknochen hätte, da ich Angst hätte sie unbeabsichtigt zu verletzen...Auch bei geistigen Einschränkungen wird es doch arg schwierig, weil das große Auswirkungen auf das Zusammenleben & die Kommunikation hat.

Meine eigenen Erfahrungen sagen mir dass es in diesem Zusammenhang tatsächlich sehr, nun ja, emotional werden kann.
Ich habe z.B. den starken Verdacht dass mein erstes Date (die Älteren werden sich erinnern ;)) den Kontakt tatsächlich deswegen abgebrochen hat, weil sie nur schwer mit meiner Behinderung klar gekommen ist - beweisen kann ich das nicht, ich bin mir aber ziemlich sicher. Elli hingegen scheint damit, meines Wissens, keine Probleme zu haben - es hat zwar seine Auswirkungen darauf wie man mit einander umgeht, bzw. wie man Aktivitäten plant, aber zumindest in meinem Fall lässt sich das Alles durchaus machen, wenn man wirklich will.

Übrigens fällt mir auf das Frauen grundsätzlich heftiger auf Behinderungen reagieren als Männer - Männer sind da eher reserviert, während Frauen die Sache oft ein wenig schwerer nehmen. Die extremsten Reaktionen (allerdings nicht im Sinne von "unfreundlich" sondern eher etwas "dramatisch") habe ich jedenfalls von Frauen erlebt, aber gut die Frau als solche gilt ja auch als latent emotionaler als der Mensch mit Testosteronhintergrund - ob nun zu Recht oder zu Unrecht, sei hier mal dahingestellt...
Reborn

Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Reborn »

Für mich wäre es damals (bevor ich zum MGTOW wurde) kein großes Problem gewesen solange mir die Frau von Ihrer Art her gefällt.
Schneeleopard

Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Schneeleopard »

Wenn ich mich für einen Menschen entschieden habe und dann passiert ein Unfall
oder eine Krankheit, dann hoffe ich, dass mir Gott die Kraft gibt zu ihm zu stehen.
Ich werde jedenfalls mein Möglichstes dazu tun!

Bei der Beziehungswahl (was hoffndlich nie mehr vorkommt) muss ich zugeben, dass es
drei Schubladen gibt:
Frauen bei denen mich die Behinderung unterbewusst abstößt. Das finde ich schade
und da versuche ich bewusst entgegenzuarbeiten.
Frauen die ich als nicht sexuell attraktiv oder als nicht zu mir passend empfinde aufgrund
ihrer Behinderung. Das sind vorallem entstellende Dinge wie Downsyndrom aber auch
starkes Rauchen oder sehr deutliche Forman von Autismus.
Frauen bei denen mich ihre Behinderung nicht stört. Für sie zählen alle Maßstäbe, die
auch für Frauen ohne Behinderung gelten.

Eine Fehlstellung des Beines wäre kein Hindernis und klar Klasse 3 ;-)
Schneeleopard

Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Schneeleopard »

Wozn hat geschrieben: 27 Feb 2018 13:21 Übrigens fällt mir auf das Frauen grundsätzlich heftiger auf Behinderungen reagieren als Männer - Männer
sind da eher reserviert, während Frauen die Sache oft ein wenig schwerer nehmen.
Das erscheint mir nur logisch. Aus der Sicht des Neanderthalers, der immer noch in uns allen steckt, ist
die Frau auf einen großen starken leistungsfähigen Ernährer angewiesen während der Mann eigentlich
ales verknuspert was gesunde Kinder zur Welt bringen kann.
Gerade in den unterbewußten Reaktionen zeigt sich immer noch der Höhlenmensch :-(
Hathor

Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Hathor »

Mit jemandem, der bereits beim Kennenlernen durch ein Handicap so eingeschränkt ist, dass er bei alltäglichen Tätigkeiten, z. B. auf der Toilette oder bei der Körperpflege, regelmäßig und dauerhaft auf Hilfe angewiesen ist, könnte ich mir sehr wahrscheinlich keine Beziehung vorstellen.
Schneeleopard hat geschrieben: 27 Feb 2018 14:41 Wenn ich mich für einen Menschen entschieden habe und dann passiert ein Unfall
oder eine Krankheit, dann hoffe ich, dass mir Gott die Kraft gibt zu ihm zu stehen.
Ich werde jedenfalls mein Möglichstes dazu tun!
Stimmt, das ist etwas anderes; in so einem Fall würde auch ich versuchen, meinen Partner nach Kräften zu unterstützen.
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Einsamer Igel
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Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Einsamer Igel »

Déjà-vu-Thread. Hatten wir nicht exakt denselben schon vor Jahren? Ich meine nicht nur das Thema... mir kommen die Beiträge (ungeachtet der aktuellen Daten) sowas von bekannt vor... wtf... :shock:
Wozn

Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Wozn »

@Schneeleopard
Ich bin ja immer recht vorsichtig was dieses ganze Konzept "in uns steckt immer noch der Höhlenmensch" angeht - es hat zwar sicher durchaus einen gewissen Wahrheitsgehalt, allerdings nur bis zu einem bestimmten Punkt. Man weiß ja auch gar nicht wirklich wie "wild" der Neandertaler wirklich war - es ist gut möglich daß die Neandertaler sehr viel intelligenter waren, als man es bisher für möglich gehalten hat & man sollte sich den Menschen der Urzeit nicht unbedingt als Ugg! Ugg! schreienden Affenmenschen vorstellen - die Fähigkeit zu sprechen & sich zu organisieren war wohl deutlich früher entwickelt als die meisten annehmen...

Ich glaube eher das Frauen generell ein anderes Verhältnis zu Gefühlen haben als Männer & auch zu ihrem Körper & dem der Anderen (allerdings nicht zwangsläufig ein Besseres).

Ich war gerade beim Allergologen & mußte da eine Zeit lang im Wartezimmer rumsitzen, wegen der Hypo - ich bekomme was gespritzt das mich gegen die Stoffe, gegen die ich allergisch bin, immunisieren soll & muß dann eine halbe Stunde beim Arzt bleiben.

Da es dort nichts zu tun gibt, gucke ich mir manchmal die Zeitschriften an, die da so rumliegen, wirklich lesen kann ich die zwar nicht, ist aber wohl kein echter Verlust...

Dabei ist mir aufgefallen dass all diese Lifestyle - Postillen wie Schöner Trinken, Besser Essen, Teuer Wohnen, Lecker Kacken oder diese ganzen Landzeitschriften wie Landflucht, Landmine oder Landfriedensbruch primär an ein weibliches Publikum gerichtet sind.

Männer lesen scheinbar vor allem irgendwas über Fußball, Autos oder Politik (mein Arzt hatte allerdings nur den Ficus, also mehr so eine Art Spiegel-Ersatz für Hirnamputierte...). Da geht es nicht um zwischenmenschliche Beziehungen, sondern um Gewinnen/Verlieren, Status, Leistung, also vor allem um Dominanz über Andere, während Frauen sich eben sehr dafür interessieren wie sie sich & ihre Umwelt verbessern können (hat natürlich auch mit Konkurrenzdenken zu tun, wie Alles in unserer neoliberal geprägten Gesellschaft).

Ich habe auch das Gefühl daß Frauen tendenziell mehr auf sich achten als Männer (deshalb die Neigung viel über Diäten und dergleichen zu lesen). Männer fangen erst an auf ihre Gesundheit zu achten, wenn der Sensenmann von der anderen Straßenseite winkt, bis dahin Essen sie viel Fleisch, brechen sich beim Fußball die Beine oder saufen sich beim Fußballgucken die Rübe zu, fahren sich gegenseitig mit ihrem überteuerten Brummbrumm tot oder lassen sich gern in politische Ämter wählen, um dann jedem der nicht bei 3 auf dem Baum ist sämtliche Sozialleistungen streichen zu können.

Nicht das Frauen etwa die besseren Menschen wären (man denke nur an Margret Thatcher, Ayn Rand, Beatrix von Storch...), aber ich glaube schon daß Frauen tendenziell empathsicher sind als Männer - was allerdings wirklich nicht viel aussagt, weil Männer oft eben sehr grobschlächtig sein können...
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Elli
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Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Elli »

Wozn hat geschrieben: 27 Feb 2018 13:21Elli hingegen scheint damit, meines Wissens, keine Probleme zu haben - es hat zwar seine Auswirkungen darauf wie man mit einander umgeht, bzw. wie man Aktivitäten plant, aber zumindest in meinem Fall lässt sich das Alles durchaus machen, wenn man wirklich will.
Am Anfang hat sich das doch sogar positiv ausgewirkt, also indirekt halt, hatte ich Dir schon mal gesagt: Wenn man eh schon den ganzen Abend untergehakt gegangen ist, wird man leichter übermütig. :D

Zur Threadfrage: Kann ich jetzt auch nicht allgemein beantworten. Blindheit und Gehörlosigkeit empfinde ich nicht als störend, nur als anders (es sei denn, derjenige könnte selbst nicht richtig damit umgehen und würde einen unselbständigen Eindruck machen). Ich würde mir auch zutrauen, zB Gebärdensprache relativ schnell zu lernen. Das wäre also sicher kein Hindernis.
Eine leichte Gehbehinderung, wie im Eingangsposting beschrieben, wäre mir wahrscheinlich einfach egal. Bei anderen Behinderungen sieht es aber anders aus. Ich denke schon, dass ich mich zB auch in jemanden verlieben könnte, der im Rollstuhl sitzt, aber da wären meine Berührungsängste und Bedenken deutlich größer, um ehrlich zu sein. (Das habe ich auch auf Gleichklang gemerkt - so ne Partnerbörse mit eher "alternativer" Ausrichtung, auf der ich einige Monate angemeldet war -, wenn es drum ging, mit wem ich Kontakt aufnehmen wollte bzw. de facto Kontakt aufgenommen habe. Eben nicht mit den Rollstuhlfahrern, obwohl da viele angemeldet waren. Ich glaube, wenn man sich schon ne Weile kennt, wäre es irgendwann vllt. egal, aber ich habe gemerkt, dass es beim Kennenlernen doch eine sehr große Hürde darstellen würde.) Und bei einer Körperbehinderung, die deutlich sichtbar ist - zB so etwas wie Muskelschwund -, würde ich mich halt erstmal nicht körperlich angezogen fühlen. Ich weiß nicht, ob ich darüber hinwegkommen könnte, wenn es auf geistiger Ebene ganz stark funken würde - vielleicht ja. Vielleicht aber auch nicht.

Dass es mit einer geistigen Einschränkung nicht funktionieren würde, versteht sich glaub ich von selbst ... Wobei das aber zB nicht auf sowas wie Autismus zutrifft (das ist ja nun auch nicht wirklich eine Behinderung, aber da das Stichwort schon fiel ...). Ich kann glaub ich ganz gut mit Leuten aus dem Autismusspektrum. Aber es kommt da natürlich auch stark auf den Grad an.

Und schließlich denke ich, auch der Umgang des Partners mit seiner Behinderung spielt ne große Rolle.
Clochard

Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Clochard »

zum Thema geistige Einschränkungen: Legasthenie und Dyskalkulie wären mir ziemlich wurscht bei ner Partnerin

P.S.: Im Pickup-Forum gibt es eine Kleinwüchsige, die ist 1,30 oder so - die hat Männergeschichten ohne Ende.
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Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Elli »

Clochard hat geschrieben: 27 Feb 2018 20:02 zum Thema geistige Einschränkungen: Legasthenie und Dyskalkulie wären mir ziemlich wurscht bei ner Partnerin
Naja, gut. Mir auch.

Ich fühle mich selbst dicht an der Grenze zur Kleinwüchsigkeit (1,56 m).
Wozn

Re: Lebenspartner mit Behinderung?

Beitrag von Wozn »

Ich denke auch daß der Umgang des (potenziellen) Partners mit seiner Behinderung einen wichtigen Punkt darstellt:

Leute die von Geburt an behindert sind kommen meist besser mit ihren Einschränkungen zurecht als Menschen die aufgrund eines Unfalls eine Behinderung haben. Ist ja auch durchaus klar - für Menschen die früher "normal" waren ist es eine Umstellung & besonders bei Menschen die früher vielleicht sehr sportlich waren, oder sich sehr über ihren Körper definiert haben, ist es dann fast tragisch daß sie nicht mehr "funktionieren".

Selbst auf mich trifft so etwas Ähnliches zu:
Obwohl ich sehr wenig sehe, ist das Sehen für mich durchaus wichtig. Es hilft mir tatsächlich dabei mich zu orientieren, außerdem habe ich durchaus Spaß an visuellen Medien - ich kann Filme/Serien gucken & tue das sehr gerne & ich kann, dank einer Sehhilfe, "normale" Bücher & sogar Comics lesen.
Sollte ich dereinst meinen Sehrest verlieren, was im höheren Alter wohl irgendwann unweigerlich eintreten wird, würde ich es tatsächlich vermissen - ich käme aber, was Orientierung & generelle Selbständigkeit angeht sicher besser zurecht als jemand der früher "normal" sehen konnte. Ich würde aber Filme & Comics sehr vermissen.