Wozn hat geschrieben: ↑06 Feb 2018 20:03
Hier wäre die interessante Frage was Menschen dazu treibt sich für die sprichwörtlichen 15 Minuten Ruhm derart zu entwürdigen
Die diesjährige Gewinnerin hat das eigentlich ganz gut zusammengefasst: "Hier werde ich als der Mensch wahrgenommen, der ich bin; nicht immer nur als Schwester von ...". Na gut, ganz so hat sie es nicht ausgedrückt. Aber sinngemäß ging es schon um das alte "ich möchte für das geschätzt werden, was ich wirklich bin. Nicht für die Rolle, die ich sonst spiele."
Und wenn Du Dir die letzten Dschungelkönige so anguckst: gewonnen hat meist jemand, der sich da von seiner menschlichen, verletzlichen Seite gezeigt hat. Was ich eigentlich als guten Gegenpol zu der sonstigen Oberflächlichkeit der TV-Landschaft empfinde. Paradebeispiel ist da die ehemalige DSDS-Witzfigur Menderes - den hab ich im Dschungelcamp erstmals als liebenswerten, symphatischen Menschen wahrgenommen und respektiert. Und dass er das Dschungelcamp gewinnen konnte, dürfte seinem Selbstbewusstsein ziemlich gut getan haben.
GNTM finde ich da schon noch eine Spur perfider, weil hier offensichtlich junge Frauen/Mädchen mit einem ziemlich üblen Mesnchenbild indokriniert werden - außerdem wird letztlich die Botschaft transportiert dass Schule vollkommen unwichtig ist, wenn man nur hübsch genug ist & sich dem semi-militärischen Kleiderständerdrill unterwirft.
Ähnlich schlimm (bzw. aufgrund seiner größeren Nähe zum Alltagsleben noch gefährlicher) finde ich "Shopping Queen". Da ist das Mittel, sich soziale Anerkennung zu sichern, in möglichst kurzer Zeit ein möglichst gut zum Thema passendes Outfit zu kaufen. Meine Tochter hofft immer noch, mich da mal anmelden (und dann beraten) zu dürfen