Zeitfenster verpasst

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Michael Knight

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von Michael Knight »

Neuling92 hat geschrieben: 24 Feb 2018 09:54 Trotzdem hatte ich im Laufe meiner Schulzeit/und kurzen Studienzeit zwei beste Freundinnen mit denen ich über alles reden konnte und die mir auch alles, wirklich alles erzählt haben. Und irgendwann habe ich natürlich dort auch mehr versucht. Aber es hieß halt immer ich sei nicht ihr Typ. Es gab sogar auf den "Pre-Abipartys" die unser Jahrgang veranstaltet hatte Momente wo ich gezielt zu angetrunkenen Mädels gegangen bin um was zu "reißen" aber diese mich wegstießen und meinten ich sei hässlich.

Im Endeffekt spielen also mehrere Faktoren mit hinein aber Glück ist schon der größte Faktor. Was nützt mir ein großer Freundeskreis, mega viel Selbstbewusstsein und Charme, wenn meine Herzensdame mich trotzdem hässlich findet? Da muss halt schon die Chemie stimmen, und das ist halt Glückssache...
Ich glaube nicht, dass es zielführend ist, bei der besten Freundin "mehr" im Sinne einer Beziehung zu versuchen. Meiner Meinung nach kommt man zu so einer engen langjährigen Freundschaft nur, wenn man sich gegenseitig sexuell nicht anziehend findet. Ich habe seit vielen Jahren eine beste Freundin und würde nie auf die Idee kommen, beziehungsmäßig etwas zu versuchen, da sie überhaupt nicht mein Typ ist. Das beruht allerdings auf Gegenseitigkeit. Im freundschaftlichen Sinne ist sie mir allerdings extrem wichtig, denn ich bekomme immer eine ehrliche Rückmeldung und wir haben großes Vertrauen ineinander.

Außerdem gibt es ja im Leben in der Regel (Automobilist ist da eher die Ausnahme) nicht nur eine Herzensdame. Wenn die dich häßlich findet, ist es halt so.
FrankieGoesTo...

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von FrankieGoesTo... »

Michael Knight hat geschrieben: 24 Feb 2018 10:32
Neuling92 hat geschrieben: 24 Feb 2018 09:54 Trotzdem hatte ich im Laufe meiner Schulzeit/und kurzen Studienzeit zwei beste Freundinnen mit denen ich über alles reden konnte und die mir auch alles, wirklich alles erzählt haben. Und irgendwann habe ich natürlich dort auch mehr versucht. Aber es hieß halt immer ich sei nicht ihr Typ. Es gab sogar auf den "Pre-Abipartys" die unser Jahrgang veranstaltet hatte Momente wo ich gezielt zu angetrunkenen Mädels gegangen bin um was zu "reißen" aber diese mich wegstießen und meinten ich sei hässlich.

Im Endeffekt spielen also mehrere Faktoren mit hinein aber Glück ist schon der größte Faktor. Was nützt mir ein großer Freundeskreis, mega viel Selbstbewusstsein und Charme, wenn meine Herzensdame mich trotzdem hässlich findet? Da muss halt schon die Chemie stimmen, und das ist halt Glückssache...
Ich glaube nicht, dass es zielführend ist, bei der besten Freundin "mehr" im Sinne einer Beziehung zu versuchen. Meiner Meinung nach kommt man zu so einer engen langjährigen Freundschaft nur, wenn man sich gegenseitig sexuell nicht anziehend findet. Ich habe seit vielen Jahren eine beste Freundin und würde nie auf die Idee kommen, beziehungsmäßig etwas zu versuchen, da sie überhaupt nicht mein Typ ist. Das beruht allerdings auf Gegenseitigkeit. Im freundschaftlichen Sinne ist sie mir allerdings extrem wichtig, denn ich bekomme immer eine ehrliche Rückmeldung und wir haben großes Vertrauen ineinander.

Außerdem gibt es ja im Leben in der Regel (Automobilist ist da eher die Ausnahme) nicht nur eine Herzensdame. Wenn die dich häßlich findet, ist es halt so.
Geht mir mit meinen Freundinnen genauso. Es funktioniert super, weil wir uns nicht anziehend finden.
Hellblau

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von Hellblau »

Nasobem hat geschrieben: 23 Feb 2018 21:50 Ich denke mir manchmal, durch das Jammern über Dinge, die man nicht mehr haben kann, verpasst man möglicherweise dann auch noch Dinge, die man noch haben könnte.
So sehe ich das auch. Ich denke, es ist nie im Leben zu spät, um die erste Beziehung zu haben.

Es gibt bestimmt ein Zeitfenster, in dem es am günstigsten ist, erste Beziehungserfahrungen zu sammeln, und das ist die Jugend. Einfach, weil es generell die Zeit ist, in der das Interesse am anderen Geschlecht erwacht und weil man in der Regel als Jugendlicher sorgloser und unbeschwerter ist und sich eher auf Neues einlässt.
Und das Jugendalter ist nunmal eine extrem prägende Phase. Wenn es einem hier gelingt, positive Erfahrungen zu sammeln, wird man auch als Erwachsener selbstsicherer an das Thema Partnerschaft rangehen und nicht so starke Probleme haben. Umgekehrt hat man es als Erwachsener nicht so leicht, wenn es schon in der Jugend nicht funktioniert hat.
Trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass es in jedem Alter möglich ist, eine Beziehung zu haben. Auch wenn es mit zunehmendem Alter mehr Überwindung kostet und schwerer erscheint.
schmog

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von schmog »

Eliza Jane hat geschrieben: 23 Feb 2018 21:23 Hjalmar hat geschrieben:
Das finde ich ziemlich wichtig. Komme mit der sozialen Isolation relativ schlecht zurecht und denke, ein einigermaßen intaktes soziales Umfeld (Freunde) wäre eigentlich noch wichtiger, als eine Partnerschaft. Leider bekomme ich keines davon auf die Reihe.
Mein Empfinden: Eine Partnerschaft ist gewissermaßen die Eintrittskarte ins soziale Leben.
Ich war einmal ganz kurz mit jemandem zusammen. Es war keine richtige Partnerschaft und sehr destruktiv, aber die Menschen in meiner Umgebung benahmen sich trotzdem anders. Ein Mann aus meinem damaligen Singlekreis, der nie mit mir sprach, grüßte mich plötzlich. Eine Kollegin auf meiner Arbeitsstelle lud mich mit Partner ein. Auf der anderen Seite habe ich auf einer Arbeitsstelle erlebt, dass wir überlegten, wer mit wem mittags in die Kantine geht. Eine Kollegin sagte: "Eliza Jane lebt alleine, dann kann die auch alleine in die Kantine gehen, die ist das doch gewohnt."
Das sehe ich auch so!

Mein MAB Status wäre mir heute manchmal fast egal, wenn ich nicht täglich damit konfrontiert würde.
Es gibt quasi kein Entrinnen davor.
schmog

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von schmog »

Simonetta hat geschrieben: 23 Feb 2018 19:52
schmog hat geschrieben: 23 Feb 2018 16:46
Neuling92 hat geschrieben: 22 Feb 2018 13:20 Wo ich gerade mit Grippe zu Hause hocken muss, ist mir zu der Zeitfensterthematik auch noch was eingefallen.
Ich finde sehr sehr viel hat auch einfach mit Glück zu tun, das die Chemie passt oder man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.
Meine Rede! Das kann man hier nicht (immer wieder) genug hervorheben. :daumen:

Gute Besserung.
Das sehe ich ehrlich gesagt nicht ganz so. Glück gehört zwar sicherlich auch dazu, den richtigen Partner zu finden, aber wenn man auf Dauer alleine bleibt und es einfach gar nicht klappt mit einer Beziehung, dann hat das Gründe. Und man sollte dann so ehrlich zu sich selbst sein, diese Gründe zu hinterfragen. Früher dachte ich auch, ich hätte einfach nur Pech, aber mittlerweile weiß ich so ziemlich genau, woran es gescheitert ist. Und das macht es mir auch viel leichter, damit umzugehen.
Für mich gehört ein grosser Anteil Glück mit dazu!
Das habe ich in meinem langen und einsamen Dasein gemerkt.

Meine psychisch kranke Kollegin aktzeptierte mich vor über 10 Jahren (mit meiner schwierigen Art) so wie ich war.
FrankieGoesTo...

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von FrankieGoesTo... »

Hellblau hat geschrieben: 24 Feb 2018 10:54
Nasobem hat geschrieben: 23 Feb 2018 21:50 Ich denke mir manchmal, durch das Jammern über Dinge, die man nicht mehr haben kann, verpasst man möglicherweise dann auch noch Dinge, die man noch haben könnte.
So sehe ich das auch. Ich denke, es ist nie im Leben zu spät, um die erste Beziehung zu haben.

Es gibt bestimmt ein Zeitfenster, in dem es am günstigsten ist, erste Beziehungserfahrungen zu sammeln, und das ist die Jugend. Einfach, weil es generell die Zeit ist, in der das Interesse am anderen Geschlecht erwacht und weil man in der Regel als Jugendlicher sorgloser und unbeschwerter ist und sich eher auf Neues einlässt.
Und das Jugendalter ist nunmal eine extrem prägende Phase. Wenn es einem hier gelingt, positive Erfahrungen zu sammeln, wird man auch als Erwachsener selbstsicherer an das Thema Partnerschaft rangehen und nicht so starke Probleme haben. Umgekehrt hat man es als Erwachsener nicht so leicht, wenn es schon in der Jugend nicht funktioniert hat.
Trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass es in jedem Alter möglich ist, eine Beziehung zu haben. Auch wenn es mit zunehmendem Alter mehr Überwindung kostet und schwerer erscheint.
Das glaube ich auch. Man muss dafür halt auf den passenden Menschen treffen.
anbandoned

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von anbandoned »

Hellblau hat geschrieben: 24 Feb 2018 10:54
Nasobem hat geschrieben: 23 Feb 2018 21:50 Ich denke mir manchmal, durch das Jammern über Dinge, die man nicht mehr haben kann, verpasst man möglicherweise dann auch noch Dinge, die man noch haben könnte.
So sehe ich das auch. Ich denke, es ist nie im Leben zu spät, um die erste Beziehung zu haben.

Es gibt bestimmt ein Zeitfenster, in dem es am günstigsten ist, erste Beziehungserfahrungen zu sammeln, und das ist die Jugend. Einfach, weil es generell die Zeit ist, in der das Interesse am anderen Geschlecht erwacht und weil man in der Regel als Jugendlicher sorgloser und unbeschwerter ist und sich eher auf Neues einlässt.
Und das Jugendalter ist nunmal eine extrem prägende Phase. Wenn es einem hier gelingt, positive Erfahrungen zu sammeln, wird man auch als Erwachsener selbstsicherer an das Thema Partnerschaft rangehen und nicht so starke Probleme haben. Umgekehrt hat man es als Erwachsener nicht so leicht, wenn es schon in der Jugend nicht funktioniert hat.
Trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass es in jedem Alter möglich ist, eine Beziehung zu haben. Auch wenn es mit zunehmendem Alter mehr Überwindung kostet und schwerer erscheint.
Naja die Jugend...
Ich hab schon in dem Alter gemerkt, dass irgendwas nicht mit mir stimmt und ehrlich gesagt ne gewisse Vorahnung hatte ich auch schon mit 15, 16, 17 was mir noch blühen wird oder besser gesagt nicht blühen wird :D
Sorgloser war man in dem Alter vielleicht schon, aber wenn man null Selbstbewusstsein hat und man noch nichtmal freundschaftlich was mit Mädchen zu tun hatte - was jetzt natürlich genau gegenteilig ist :D - da merkt man schon dass man anders ist.
Als ich 17 war hat ein damaliger Kumpel mal versucht mich zu verkuppeln mit der besten Freundin seiner festen Freundin und das ist natürlich nach hinten losgegangen. Zuvor sah es aber so aus als hätte es klappen können^^ aber auch da habe ich mir schon gedacht:
"Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen mit einem Mädchen fest zusammen zu sein, geschweigedenn hier eine nach Hause einzuladen!? Keine Ahnung wie das gehen soll..." :sadman: Letztendlich ist sowieso nichts draus geworden, da sie auch kein Interesse hatte.
Schon da war das überhaupt gar nicht greifbar oder wahrnehmbar für mich und heute sowieso erst recht nicht mit den ganzen anderen Problemen die noch hinzukommen.
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Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von Eliza Jane »

Anbandoned hat geschrieben:
Naja die Jugend...
Ich hab schon in dem Alter gemerkt, dass irgendwas nicht mit mir stimmt und ehrlich gesagt ne gewisse Vorahnung hatte ich auch schon mit 15, 16, 17 was mir noch blühen wird oder besser gesagt nicht blühen wird
Ich wusste schon mit 11 Jahren, dass ich alleine bleiben würde.
Man sieht die Nacht kommen und erschreckt doch vor der Dunkelheit.
Nasobem

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von Nasobem »

jim-dandy hat geschrieben: 23 Feb 2018 22:05 Diesbzgl. habe ich z.B. eine andere Einstellung. Ich bin der Meinung, dass man sehr wohl noch auch mit 30 und 40 unbeschwerte Erfahrungen und Schmetterlinge im Bauch wie ein Teenager haben kann. Das wird keine Altersfrage sein, sondern eher vllt. eine Frage der Persönlichkeit bzw. eine Typfrage.

Zumindest habe ich mir vorgenommen, nicht mit dem Mindset da ranzugehen, dass das total unmöglich ist, um mir selbst die schönen Erfahrungen nicht zu versauen. :)
Du hast mich vielleicht falsch verstanden. Mit "unbeschwert" meine ich den gewissen naiven Blick aufs Leben, den man nur ohne Lebenserfahrung haben kann. Mit dreissig hast du deinen Job im Kopf, laufende Kosten, die du bedienen musst wie z.B. Mieten, Krankenversicherung usw. Mit sechzehn hast du das halt nicht.
Dandy

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von Dandy »

Nasobem hat geschrieben: 25 Feb 2018 00:22 Du hast mich vielleicht falsch verstanden. Mit "unbeschwert" meine ich den gewissen naiven Blick aufs Leben, den man nur ohne Lebenserfahrung haben kann. Mit dreissig hast du deinen Job im Kopf, laufende Kosten, die du bedienen musst wie z.B. Mieten, Krankenversicherung usw. Mit sechzehn hast du das halt nicht.
Hm, ich denke schon, dass ich dich richtig verstanden habe - du meinst, dass die zunehmende Belastung durch Pflichten für eine reifere Sichtweise sorgt und dies letztendlich auch auf eine eventuelle Beziehung bzw. das Gefühlsempfinden abfärbt und dieses indirekt trübt, richtig?

Veilleicht habe ich tatsächlich eine komplett andere Perspektive, weil ich in der Jugend mit massiven Problemen konfrontiert war und diese Zeit eigentlich alles andere als locker war. Es kann daher aus meiner Sicht nur noch besser und unbeschwerter werden.
Hathor

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von Hathor »

jim-dandy hat geschrieben: 25 Feb 2018 10:37 Hm, ich denke schon, dass ich dich richtig verstanden habe - du meinst, dass die zunehmende Belastung durch Pflichten für eine reifere Sichtweise sorgt und dies letztendlich auch auf eine eventuelle Beziehung bzw. das Gefühlsempfinden abfärbt und dieses indirekt trübt, richtig?

Veilleicht habe ich tatsächlich eine komplett andere Perspektive, weil ich in der Jugend mit massiven Problemen konfrontiert war und diese Zeit eigentlich alles andere als locker war. Es kann daher aus meiner Sicht nur noch besser und unbeschwerter werden.
Zum Teil sehe ich das wie jim-dandy; meine von den schweren, letztlich tödlichen Krankheiten meiner Eltern überschattete Teenagerzeit war alles andere als normal und unbeschwert. Die Situation damals ist mit Sicherheit eine der Ursachen dafür, dass ich "mein" Zeitfenster verpasst habe: in dem Alter, in dem andere junge Mädchen in ihren Cliquen abhängen und erste Kontakte zu jungen Männern knüpfen, hatte ich ganz andere Probleme.
Die Folgen dieser Erfahrung - schon in jungen Jahren für schwerkranke und pflegebedürftige Angehörige dasein zu müssen - überschatten mein Leben jedoch bis heute; ich kann trotz meines Alters auch mal unglaublich albern sein, aber ein unbeschwertes Wesen habe und hatte ich nie (und werde es vermutlich auch nie haben).
Radioactivman

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von Radioactivman »

Ich glaube es ist etwas dran, was ihr geschrieben habt.

Durch Probleme in der Kindheit und Jugend, entwickelt man sich oft anders und ist relativ früh reifer, als andere im gleichen Alter. Dazu passt man wahrscheinlich oft nicjt zu gleichaltrigen.

Aberich kenne Personen, denen es auch so ging, sich allerdings doch anders als wir entwickelt haben. Sie hatten auch eine frühe Reife, aber keine Probleme, was Beziehungen, Sex usw. angeht.
Dandy

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von Dandy »

Hathor hat geschrieben: 25 Feb 2018 13:24 Zum Teil sehe ich das wie jim-dandy; meine von den schweren, letztlich tödlichen Krankheiten meiner Eltern überschattete Teenagerzeit war alles andere als normal und unbeschwert. Die Situation damals ist mit Sicherheit eine der Ursachen dafür, dass ich "mein" Zeitfenster verpasst habe: in dem Alter, in dem andere junge Mädchen in ihren Cliquen abhängen und erste Kontakte zu jungen Männern knüpfen, hatte ich ganz andere Probleme.
Die Folgen dieser Erfahrung - schon in jungen Jahren für schwerkranke und pflegebedürftige Angehörige dasein zu müssen - überschatten mein Leben jedoch bis heute; ich kann trotz meines Alters auch mal unglaublich albern sein, aber ein unbeschwertes Wesen habe und hatte ich nie (und werde es vermutlich auch nie haben).
Ja, ich hatte in der Familie auch einen Todesfall, der mich besonders erschüttert hat, ich hatte diverse gesundheitliche Probleme, die mein Leben beeinträchtigt haben, es gab massives Mobbing, und das alles führte zu einer "Kein-Bock-Mehr-Einstellung" und die wiederum führte beinahe zum totalen Absturz. So eine beschissene Zeit wird es nicht nochmal geben, da glaube ich fest daran. Zudem weigere ich mich auch einfach, nachzugeben und mir durch meine Vergangenheit alles versauen zu lassen. Daher nenne ich es z.B. auch nicht "Zeitfenster verpasst", sondern einfach "Zeitfenster verschoben". Klingt viel besser.
Hathor

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von Hathor »

Radioactivman hat geschrieben: 25 Feb 2018 13:32 Aberich kenne Personen, denen es auch so ging, sich allerdings doch anders als wir entwickelt haben. Sie hatten auch eine frühe Reife, aber keine Probleme, was Beziehungen, Sex usw. angeht.
Das stimmt; wahrscheinlich müssen immer mehrere ungünstige Bedingungen zusammen kommen, damit man AB wird :roll:
jim-dandy hat geschrieben: 25 Feb 2018 15:34 Zudem weigere ich mich auch einfach, nachzugeben und mir durch meine Vergangenheit alles versauen zu lassen. Daher nenne ich es z.B. auch nicht "Zeitfenster verpasst", sondern einfach "Zeitfenster verschoben". Klingt viel besser.
:good:
GoodHeart

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von GoodHeart »

Ich denke selbst mit >65 Jahren kann man durchaus noch das Ruder rumreißen. Außerdem ist es ja nicht so, dass man wegen verpasster Beziehungen, dass Leben verpasst hat... :gruebel: :mrgreen: :mrgreen:
Endura

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von Endura »

GoodHeart hat geschrieben: 28 Feb 2018 22:13 Außerdem ist es ja nicht so, dass man wegen verpasster Beziehungen, dass Leben verpasst hat... :gruebel: :mrgreen: :mrgreen:
Ich hab keine aufregenden Hobbys, reise nicht, treffe mich selten mit anderen Menschen. In den Augen vieler lebe ich nicht.
Endura

Re: Zeitfenster verpasst

Beitrag von Endura »

Nasobem hat geschrieben: 25 Feb 2018 00:22 Du hast mich vielleicht falsch verstanden. Mit "unbeschwert" meine ich den gewissen naiven Blick aufs Leben, den man nur ohne Lebenserfahrung haben kann. Mit dreissig hast du deinen Job im Kopf, laufende Kosten, die du bedienen musst wie z.B. Mieten, Krankenversicherung usw. Mit sechzehn hast du das halt nicht.
Mit 16 hast du die Sorge, ob du überhaupt eine Schule/Ausbildung abschließen wirst. Ich möchte ehrlich gesagt nicht noch mal 16 sein. Ich bin zum Beispiel ganz froh, mit dem Studium fertig gewesen zus ein, bevor ich mein erstes Smartphone hatte. Bei uns gab es in der Vorlesung als Ablenkung maximal die "Heute".