Mobbing

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Momo
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Mobbing

Beitrag von Momo »

Das Thema ist in diesem Thread aufgekommen. Um es von dem konkreten Fall zu lösen;

Was zählt für euch als Mobbing?
Habt ihr damit Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
Was für Spätfolgen gibt es?

Was kann man strukturell dagegen machen? Was kann man als Betroffener tun, wie kann man sich wehren oder jemandem helfen, der betroffen ist?
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Frangipani210
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Re: Mobbing

Beitrag von Frangipani210 »

Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39 Was zählt für euch als Mobbing?
Sobald man andere Menschen spüren lässt, dass diese nicht dazugehören und ihnen das auf eine gemeine Art zeigt, also körperliche oder seelische Angriffe.
Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39 Habt ihr damit Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
Damals in meiner Klasse gab es kein spezielles Mobbingopfer. Da war jeder mal an der Reihe. Dadurch war dann aber auch der Zusammenhalt gleich 0.

Ich kam zum ersten Mal mit sowas in Berührung als ich 9 Jahre alt war. In den Sommerferien war ich für 2 Wochen auf einem Reiterhof und hatte mir es eigentlich ganz toll vorgestellt. Wurde am Ende aber die Hölle. Man könnte sagen, dass ich systematisch fertiggemacht wurde. Die Täter (Mädchen) waren damals zu 5 und deutlich älter als ich (14-15Jahre). Später hatte sich dann noch ein 12-jähriges Mädchen dazugesellt, welches sich zuerst bei mir eingekratzt und mir dann später "das Messer in den Rücken gestochen" hat.

Ich war damals total auf mich allein gestellt und konnte mich gegen die Angriffe auch nicht zur Wehr setzen, also habe ich es über mich ergehen lassen.
Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39 Was für Spätfolgen gibt es?
Positiv könnte man sagen, dass mich diese Zeit härter und kälter gegen gewisse Dinge des Lebens gemacht hat. Hab mir also eine dicke Haut zugelegt. Diese hat mir, im Nachhinein betrachtet, schon sehr oft geholfen.
Man knickt eben nicht so schnell ein, wie Menschen die noch nie mit sowas in Berührung gekommen sind.

Negativ könnte man sagen, dass mir Freundschaften mit anderen gleichaltrigen Frauen sehr schwer fallen bzw. unmöglich sind.
Mit deutlich älteren Frauen ist es dann aber auch wieder kein Problem.
Ist eben auch so eine Sache des Vertrauens.
Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39 Was kann man strukturell dagegen machen? Was kann man als Betroffener tun, wie kann man sich wehren oder jemandem helfen, der betroffen ist?
Natürlich ist es einfacher jemandem zu helfen als sich selbst zu helfen. Man geht einfach dazwischen und hofft sich dadurch nicht selbst ins aus zu schießen.
Grundsätzlich würde ich heute jedem raten sich zu wehren, sobald man angegriffen wird. Notfalls auch mit Gewalt, da die Spätfolgen, die so ein Mobbing mit sich bringt, nicht abzusehen sind.
Solange man noch die Kraft dazu hat sich zu wehren, sollte man es auch machen und sich auch niemals auf andere Menschen verlassen, so nach dem Motto "Irgendwann wird mir schon jemand helfen." Man muss sich selbst helfen.
Die einzigen 3 Dinge, die ein Mann an seiner Frau verändern sollte:

Ihren Nachnamen, ihre Adresse und ihre Sicht auf Männer
Sinnsucher

Re: Mobbing

Beitrag von Sinnsucher »

Uff, das Thema ist schwer nicht mit einem seitenlangen Bericht über die eigene Lebensgeschichte zu beantworten.

1., Mobbing ist für mich das psychische Angreifen von anderen Menschen. Das gezielte Ausgrenzen und Herabwürdigen.
2., Ja, ich hatte Erfahrung mit Mobbing. Ich war uncool, habe mich selbst vernachlässigt, war ein neunmalkluger Streber (bin ich immer noch :brille1: ) und habe das so richtig schön zu spüren bekommen. Aber: andere hatten es noch schlimmer. Die wurden gezielt und systamtisch ausgegrenzt. ich habe mich dabei auch nicht mit Ruhm bekleckert (ich war Mitläufer).
Ich habe mich als etwas besseres, erhabenes gefühlt, habe mich isoliert und mir stattdessen Bestätigung bei Erwachsenen geholt.
3., Es hat seinen Beitrag zu meinem AB-Tum beigetragen. Ich würde es aber nicht überschätzen. Nichts unüberwindbares... Viel besser ist: Ich habe das Außenseitertum als Ansporn zur Kompensation genutzt. Jetzt bin ich sehr outgoing und sociable (extrovertiert wäre immer noch nicht zutreffend). Ich spreche gerne vor großen Menschengruppen, hab ein offenes Ohr für Menschen mit verschiedenen Sichtweisen. Es hat mich die Wichtigkeit von wertschätzendem Miteinander gelehrt. Ich misch mch gern unter Leute und mag Menschen. :D

Vor nicht allzulanger Zeit hatte ich auch mit Bossing/Workplace-Bullying Erfahrung gemacht. Dunkle-Triade, volles Programm. DAS ist ein anderes Kaliber, meine Lieben. Da hab ich Depressionen und veritable Angstzustände davongetragen. Einzige Lösung: Das weite suchen.
Diese Seite ist Gold wert: http://www.kickbully.com/

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Fred91

Re: Mobbing

Beitrag von Fred91 »

Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39 Das Thema ist in diesem Thread aufgekommen. Um es von dem konkreten Fall zu lösen;

Was zählt für euch als Mobbing?
Habt ihr damit Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
Was für Spätfolgen gibt es?

Was kann man strukturell dagegen machen? Was kann man als Betroffener tun, wie kann man sich wehren oder jemandem helfen, der betroffen ist?
Habt ihr damit Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
Was für Spätfolgen gibt es?


Ja, in der Schule wurde ich gemobbt, weil ich mich und meine Körperhygiene komplett vernachlässigt habe und in der Schule mit den sozialen Interaktionen manchmal überfordert war, sodass ich von vielen als dumm/verwirrt bezeichnet wurde. Zumal ich auch immer sehr sehr sehr nervös vor jedem VOrtrag/Referat war und mir wirklich einen abgestottert habe, so dass kein klarer Satz mehr zu zustandekam.
Habe mich damals immer gefragt, warum das so ist wie es ist und habe viel über mich selbst erfahren.
Auf Anhieb wüsste ich von keinen Spätfolgen, die mich immer noch prägen.

Was kann man strukturell dagegen machen? Was kann man als Betroffener tun, wie kann man sich wehren oder jemandem helfen, der betroffen ist?

Meiner Erfahrung nach hilft es sehr bereits die frühen Anzeichen von potentiellem Mobbing zu erkennen. Auf dem Pausenhof waren es halt erstmal freche Sprüche, die nicht gekontert wurden.
Sobald man das Gefühl hat gemobbt zu werden, sollte man auf jeden Fall den Mobbern Paroli bieten, in dem man, je nach dem wie das Mobbing ausfällt, zeigt, dass man sowas nicht mit sich machen lässt. Wenn Leute dich konsequent ignorieren ohne erkennbaren Grund, dann stell sie zur Rede, was das denn soll.
Man wird nur gemobbt, weil sich der Mob sicher ist, dass man sein Opfer so behandeln kann, ohne Gegenwehr erwarten zu können.
Deshalb kann selbst so eine simple Tat wie über den Kopf strubbeln bei einem Kerl, wenn man jetzt in keiner Freundschaft ist, dazu führen, dass man sich immer mehr gefallen lässt.
Je früher du jemandem deine Grenzen aufzeigst, desto weniger sind diese Leute gewillt dich als Opfer zu sehen.
zumsel

Re: Mobbing

Beitrag von zumsel »

Ich bin gerade in einen Fall von übler Nachrede verwickelt. Aus dem Nichts heraus bekam ich einen Anruf mit verdeckter Nummer von einer Person die sich als Kommisar ausgab und sehr glaubhaft wirkte, da sie sehr routiniert und abgeklärt auftrat und sich durch Nachfragen nicht aus der Ruhe bringen lassen konnte. Mir wurde von dieser Person gesagt es gäbe eine Zeugenaussage einer Frau, die mich einer Straftat bezichtigt. Ich sollte mich entweder am selben oder am Folgetag auf der Wache zur Vernehmung melden.

Natürlich bekam ich durch einen Rückruf bei der Polizei heraus, dass es ein Fake-Anruf war. Erst dachte ich, dass irgendeine Abine sich an mir rächen wollte und meine Nummer an irgendeinen hasserfüllten Mab weitergegeben hat, aber das war für mich dann doch zu weit hergeholt. Vorsichtshalber habe ich Anzeige erstattet.

Es bleibt ein Gefühl der Hilflosigkeit, dass sich jemand heimlich mit mir auseinandersetzt und ich nichts davon weiß. Ein bischen merke ich jetzt, wie sich Mobbingopfer fühlen müssen, obwohl ein Fake-Anruf für mich jetzt noch lange kein Mobbing ist. Aber gut, bin jetzt auch nicht so empfindlich. Mache ja auch gerne Späße hier im Forum in der Öffentlichkeit. Vielleicht manchmal fragwürdig und schräg, aber nicht so ein krasses Zeug... Da hört der Spaß auf.
Nonkonformist

Re: Mobbing

Beitrag von Nonkonformist »

Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39 Das Thema ist in diesem Thread aufgekommen. Um es von dem konkreten Fall zu lösen;

Was zählt für euch als Mobbing?
A) Sozialer ausgrenzung deswegen, das man in irgendwelchen bereich anders ist als den anderen.
Das geht sowohl über physichen gewalt als über psychischen gewalt (systmatisch lächerlich gemacht werden)

B) Systematische versuche der gruppe dich über zwang zu konformieren.
Habt ihr damit Erfahrungen gemacht?
Ja, aber nicht dauerhaft und zum glück nicht allzu schlimm.

Würde aufs gymnasium von den tollen alphatiere lächerlich gemacht.
(Und dabei manchmal von insgesammt zwei meiner OdBs beschutzt, komischerweise. Beide ziemlich hübsche mädchen, mit einen hohen gruppen-status, den die jungs zugehört haben wann die mal wütend geworden sind.)
War aber nur in bestimmten klassen den fall, ich würde nicht dauerhaft gemobbt und es gab auch mal jahre ohne mobbing.

In der Lehrerschule, wo die lehrer frustriete 68er waren, gab es ene art politische indoktrination - alles ab so SPD waren deren meinung nach faschisten. Dazu war in der fachgruppe zeichnen alles was nicht abstrakt war verpönt und mit sicherhait alles was illustrativ war teuflisch. (Während ich da vor allem illustrativ zeichnen hätte lernen wollen.) Da haben lehrer systematisch versucht den schuler geistig zu brechen - mit gehirrnwache und unter drohung der ausbildung nicht abschließen zu können.
Ich hatte wochentliche private sessions mit zwei der lehrer der fachgruppe zeichnen, wo es besonderes schlimm war. (Man studierte dort zwei fächer, in diesen damaligen Niederländischen NLO-system, und meine andere fachgruppe, englisch, war volkommen in ordnug, da hatte ich nicht die geringste probleme.)
Wie seid ihr damit umgegangen?
Was den normalen psychischen lächerlich gemacht werden angeht, habe ich gelernt mich verbal zu wehren, schlagfertiger und zynischer zu werden, und manchmal meine mobber selbst lächerlich zu machen. Dann hören die mobber nach eine weile schon auf, und werden sie anfangen dich zu meiden.

Meine lehrerschule habe ich ohne diplom abgebrochen, wie ziemlich viele der anderen studenten auch.
Da gab es keine aussichte sich durch zu setzen, da konntee man nur verlieren.
Es gibt eine Niederländische website wo alte mitschuler und kommilitonen sich zurück finden und erinnerungen schreiben; es gibt so einige kommentare die der lehrerschule als indoktrinationsort bezeichnen.
Was für Spätfolgen gibt es?
Ich bin deswegen zum nonkonformist geworden und hasse homogene gruppen mit viel gruppenzwang und gruppendynamik.
Ich meide diese wie die pest.
Ich kam immer am besten mit aussenseiter, nerds und geeks aus.
Das ist im grunde so geblieben.

Habe eine ziemliche abneigung gegen tolle alfa-tiere bekommen.
Was kann man strukturell dagegen machen? Was kann man als Betroffener tun, wie kann man sich wehren oder jemandem helfen, der betroffen ist?
Wenig.
Macht ist wo macht liegt, und macht wird häufig misbraucht..
Mobbbing ist meist die gruppe gegen den einzelnen, geht selten von einzelpersonen aus; es gibt immer den mitläufer.
Als einzelperson ist man da in der unterzahl.

Man kann lernen keine große wert drauf zu legen der gruppe nicht zu zu gehören, als einzelgänger zurecht zu kommen.
Wann es einem nichts mehr ausmacht kein teil der gruppe zu sein, haben die mobber im grunde nicht sehr viel macht, wann es nur auf psychischen ausgrenzung auskommt.

Man kann gruppen verlassen und meiden. Macht haben nur diejenigen die man macht über sich gibt, und soziale abhängigkeit macht in diesen bereich schwach.

Mit physischen gewalt habe ich in den zusammenhang keinerlei erfahrung, ich weiß nicht wie man sich dagegen wehren kann wann der gewalt gruppenmäßig stattfindet.

Zwangskonformierungen kann man verhindern, wann man homogegene gruppen mit viel gruppenzwang meidet, und seinen sozialkreis sorgfältig auswählt. Deswegen habe ich den künstlerischen kollegenkreis in der trickfilmwelt so geschätzt; da konnte ich einfach mich sein, und so akzeptiiert werden wie ich bin.


(Den frauen war es überigens egal ob ich gemobbt würde oder nicht; in eine klasse wo ich ziemlich offensichtlich gemobbt würde hat sogar die klassenhübschste sich in mich verknallt. Da gibt es andere mechanismen. Jedemfalls glaube ich deswegen auch null an LMS-theorieen.)
08/15

Re: Mobbing

Beitrag von 08/15 »

Guten Morgen!

Ich wurde auf der Unterstufe im Gymnasium gemobbt.
Hintergrund war, dass ein Großteil der Klasse bereits in der Grundschule in einer Klasse war und ich aus einer anderen Grundschulklasse hinzu kam.
Geäußert hat sich dieses Mobbing in systematischer Ausgrenzung, dummen Sprüchen und einem eigentlich sehr blöden Spitznamen. Zu körperlicher Gewalt kam es nie, ich habe mich verbal gewehrt und mir Respekt verdient. Habe mal kurzzeitig überlegt, auf die Realschule zu wechseln. Dazu kam es nie, das meiste von damals hab ich selbst vergessen. So schlimm kann es also nicht gewesen sein...
Nach der Unterstufe war es vorbei, der blöde Spitzname ist bis heute geblieben... ;) Mit einigen der Mobber von damals bin ich bis heute befreundet, es waren halt Kinder damals. Kinder können grausam sein. Und ich muss noch heute lächeln, wenn ich daran denke, wie ich mich in der Schule von "ganz unten" nach "oben" durchgearbeitet hab...
Es hat keine offensichtlichen Spätfolgen bei mir hinterlassen, meinen AB-Status kann ich damit nicht rechtfertigen.

Beste Grüße

08/15
Saraj
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Re: Mobbing

Beitrag von Saraj »

Ich wurde ganz am Anfang gemobbt, weil ich immer sehr anders war. Ich hatte unter anderem aufgrund einer sehr starken Kieferfehlstellung ein außergewöhnlich hässliches Aussehen als Kind, war abartig schüchtern und immer sehr ernst und nachdenklich, wurde von meinen Eltern äußerst seltsam und dann auch noch im Partnerlook mit meinem Bruder gekleidet und schrieb immer nur fehlerfreie Arbeiten, ohne etwas dafür zu lernen. Keine gute Kombination. Es gab dann so eine Art Mobbing in Form von regelmäßigen, allmorgentlichen Schlägen von ner kleinen Gruppe, die sich besonders cool vorkam. Auf dem Hinweg zur Schule sprangen sie oft vom Straßenrand auf mich zu und schmissen mich vom Fahrrad. Die zwei Jahre Orientierungsstufe habe ich dann ganz schön in Erinnerung. Hier war ich zwar auch nicht die beliebteste, und stach immer noch komisch heraus, es gab oft Lacher auf meine Kosten, ich wurde zB öfters mal fotographiert und dann mit Personen aus diversen Horrorfilmen verglichen, aber die Leute waren irgendwie besser drauf, offener für seltsame Leute. Obwohl es auch dort Leute in meiner Klasse gab, die in der Pause mit dem Kopf ins Klo gesteckt wurden. Aber sie brauchten mich schließlich, um kollektiv Hausaufgaben abschreiben zu können. :mrgreen: Dadurch, dass sie merkten, dass ich keine Streberin war, gewann ich ihre Gunst ein wenig. Ich war früher aber auch unfähig, Nein zu sagen, weshalb ich viel ausgenutzt wurde. Das war mir aber egal, besser ausgenutzt und aufgenommen als von der Gruppe isoliert. Auf dem Gymnasium habe ich mich dann einerseits durch die soziale Phobie selbst ausgegrenzt und wurde andererseits auch ausgegrenzt, es war eine Mischung. Oder ich weiß nicht mehr, was als erstes kam. Mit Sozialphobie hat man ja auch oft einen Negativ-Tunnelblick auf die Reaktionen der anderen. So beantwortet sich die Frage, ob ich gemobbt wurde, nur aus meiner subjektiven Sicht aus der Phobie heraus, was nicht die Realität sein muss. Damals war es jedenfalls wahnsinnig anstrengend, und mir war jeden Morgen vor der Schule kotzübel vor Angst, bis zur Oberstufe. Aber zwischen Schule und jetzt ist so viel passiert bei mir, was wesentlich tragischer war, sodass mich das heute alles nicht mehr tangiert, es mir geradezu lächerlich erscheint. Ich finde auch nicht, dass es viel bringt, sich ständig mit seiner tiefsten Vergangeheit zu beschäftigen. Auch Ursachenforschung (Warum bin ich AB geworden?) hat mir nie viel gebracht. Ich schaue lieber, wo ich heute bin und was ich mit diesen Voraussetzungen machen kann. Ich ziehe aus der Sache nur noch die Erkenntnis, dass ich dadurch viel offener für alle Arten von Außenseitern und "seltsamen" Leuten bin als ich es sonst vielleicht wäre.
Sinnsucher hat geschrieben: 02 Nov 2017 21:53 3., Es hat seinen Beitrag zu meinem AB-Tum beigetragen. Ich würde es aber nicht überschätzen. Nichts unüberwindbares... Viel besser ist: Ich habe das Außenseitertum als Ansporn zur Kompensation genutzt. Jetzt bin ich sehr outgoing und sociable (extrovertiert wäre immer noch nicht zutreffend). Ich spreche gerne vor großen Menschengruppen, hab ein offenes Ohr für Menschen mit verschiedenen Sichtweisen. Es hat mich die Wichtigkeit von wertschätzendem Miteinander gelehrt. Ich misch mch gern unter Leute und mag Menschen. :D
Eine sehr gute Art, damit umzugehen. :daumen:
Endura

Re: Mobbing

Beitrag von Endura »

Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39 Was zählt für euch als Mobbing?
Habt ihr damit Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
Was für Spätfolgen gibt es?
Ich wurde in der Schule eine zeit lang recht schlimm gemobbt. Ganz aufgehört hat es ganz, als ich sitzen geblieben bin, und dadurch in eine andere Klasse kam.
Langzeitfolge ist ein soziale Phobie.
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Re: Mobbing

Beitrag von NBUC »

Ich hatte Anfang des Gymnasiusm eine Phase, wo ich Ziel war. Das habe ich durch entsprechende Maßnahemn abgewendet zum Preis eines Aussenseitertums sowie der Angewöhnung einer weitestgehenden Eleminierung von emotionalen Signalen. Denn aus diesen Signalen ziehen Mobber dann sowohl Anlass wie Befriedigung. Keiner ärgert Steine ... .
Allerdings läßt sich diese Mauer auch nicht einfach wieder einreißen, sondern ist ein Teil von mir geworden. Dazu fehlen damit ein Haufen Erlebnisse und Fertigkeiten im informellen sozialen Bereich.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Sonnenklar

Re: Mobbing

Beitrag von Sonnenklar »

Ich wurde durch einen Umzug und somit folgendem Schulwechsel von mehreren Lehrern gemobbt, die eine totale Freude hatten, mich immer wieder vor meinen Mitschülern lächerlich zu machen durch dumme Sprüche oder dass sie gerade mich an die Tafel geholt haben, wenn klar war, dass ich dies nicht wusste oder konnte und dann haben sie mich erst recht fertig gemacht oder haben mir gegenüber den Anderen Sonderaufgaben gegeben, wo sie wussten, dass ich mich damit blamieren werde und vor allem habe ich dann immer wieder schlechte Noten dafür bekommen oder auch Einträge ins Klassenbuch, die aber dann auch nicht der Wahrheit entsprachen.

Dies haben dann natürlich auch Mitschüler ausgenutzt und haben mich dann auch vor den Augen der Lehrer regelrecht fertiggemacht.

Zum Beispiel hat mir mal jemand die Spitze eines Zirkels in den Rücken gehauen direkt vor den Augen der Lehrerin. Ich habe natürlich aufgeschrien vor Schmerz, habe den Mitschüler angemacht, Probleme habe aber nur ich bekommen.

Vor Wut bin ich dann auf die Lehrerin zugegangen (war ein Kopf größer als sie) und habe sie beschimpft und auch bedrängt (vor Wut).

Was war das Ergebnis, ich wäre fast von der Schule geflogen, gegen den Mitschüler wurde nichts gemacht und diese Lehrerin hat sich geweigert, mich weiterhin zu unterrichten, was natürlich für mich nicht zum Vorteil wurde.

Ähnliche Mobbingerfahrungen habe ich dann noch in meiner Ausbildung gemacht, wo mir regelrecht jeder Mitarbeiter und auch die Vorgesetzten mir das Leben dort zur Hölle gemacht haben.

Das Ergebnis ist für mich bis heute, ich kann einfach überhaupt nicht mehr mit Menschen, ich komme mit ihnen einfach nicht klar, ich kann keinem Menschen vertrauen, habe natürlich ihnen gegenüber auch ziemlich psychische Einschränkungen und vor allem Überforderungen und natürlich auch extreme soziale Ängste.

Vielen Dank dafür!

:sadman:
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Captain Unsichtbar
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Re: Mobbing

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Ich bin ehrlich gesagt etwas schockiert wie einige hier Mobbing an sich und ihre eigene Geschichte sehen. Einige hier geben den Tätern nach wie vor Macht und merken es noch nicht einmal.
Wenn ich lese wie ihr Gründe nennt weshalb ihr gemobbt wurdet, wird mir schlecht. Schreibt euch das hinter die Ohren: Zu keinem Zeitpunkt, niemals, never gibt es einen Grund oder Berechtigung zu Mobbing. Egal wie ihr euch verhält, was für Kleidung ihr trägt, was für Hobbies und Vorlieben ihr habt etc. Mobbing ist abscheulich, punkt. Und in dem ihr hier Punkte nennt, gesteht ihr den Mobbern nach wie vor ein, im Recht gewesen zu sein. Schlimmer noch, ich glaubt tatsächlich daran, dass es begründet war.
Und auch das ganze, von wegen es hätte einen stärker gemacht, was soll daran Positiv sein Gewalt aushalten zu können, klar für unsere total kaputte Welt ist sicherlich nützlich aber sicher nicht positiv, wenn überhaupt dann ist es äusserst tragisch dass es soweit kommen muss. :wuetend:

So nun zur Frage:
Mobbing ist das gezielte und willentlich Terrorisieren eines Mitmenschen auf psychischer und physischer Ebene mit dem Ziel ihn komplett zu brechen (ja Kinder können das sehr wohl) und sagt mir nichts von wegen "sind halt Kinder", sorry aber das ist bullshit, diese Verrohung ist pures Gewaltpotential, es gibt Fälle in denen Kinder ihre Mitschüler gefoltert oder gar getötet haben, bloss weil ihnen die Farbe der Schuhe nicht gepasst hat. Wenn ein Kind ein derartiges Potential hat, muss sofort gehandelt werden und nicht einfach "ach lass ihn/sie doch, sie sind noch Kinder" oder "das gehört dazu".

Ich wurde auch gemobbt.
Weil ich, ich war.
Nicht mehr und nicht weniger.
Das Mobbing war sowohl auf psychischer wie auf körperlicher Ebene vorhanden und so stark, dass ich zeitweise Angst hatte zur Schule zu gehen. Das ging von verbaler Beleidigung und Einschüchterung über öffentliches Lächerlich machen inklusive Kommentierens jeder meiner Handlungen bis zu Demütigung, Verprügeln und mit Feuer bedrohen.
Btw. Ich wurde von Jungs & Mädchen gemobbt. Bei den Jungs war das wohl ein Balzritual um bei den Mädchen punkten zu können. Und umgekehrt haben die Mädchen mit gemacht um bei den Jungs verwegen rüber zu kommen.

Was habe ich gemacht? Andere Frage: Was hätte ich denn tun sollen? Mein Vater sagte, ich solle mich nicht so anstellen, meine Mutter sagt ich solle mir einfach etwas schönes vorstellen. :roll: Und zu Lehrern gehen hatte keinen Sinn, echte Restriktionen gab es ja eh nicht, im Endeffekt musst man als Opfer dann mehr darum fürchten erst recht fertig gemacht zu werden, weil die Lehrer so etwas von unsensibel damit umgingen, dass sofort klar war, dass man gepetzt hatte.

Was die Folgen daraus sind: Isolation, Identitätskrisen, chronische Depression, Suizidversuche und Soziale Phobie Und jetzt sagt mir nochmal Mobbing sei Harmlos. Man kann einen Menschen damit komplett zerstören, und das wird billigend in Kauf genommen. :fluchen:
Zuletzt geändert von Captain Unsichtbar am 03 Nov 2017 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Endura

Re: Mobbing

Beitrag von Endura »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 03 Nov 2017 10:35 Man kann einen Menschen damit komplett zerstören, und das wird billigend in Kauf genommen. :fluchen:
Das wird nicht nur in Kauf genommen, das ist das Ziel. Später ein Konkurrent weniger am Arbeits- und Partnermarkt.
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

So weit denken Kinder in der Schule nicht. Kindern fehlt in jungen Jahren die Möglichkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Mobber haben meist ein geringes Selbstbewusstsein und zudem ein Geltungsbedürfnis gepaart mit Rücksichtslosigkeit. Da muss dann jemand körperlich oder geistig Unterlegener oder irgendwie Anderer (weil nach deren Definition ja "anders" = schlechter, minderwertiger, ohne Daseinsberechtigung gilt) zur Demütigung herhalten. "Seht her, wie toll ich bin im Vergleich zu diesem Abschaum!" wollen sie sich und ihrer Gruppe zeigen. Manche schwache und gewissenlose Menschen stellen sich auf die Seite der Mobber und machen mit weil sie jemand starkes auf ihrer Seite haben und dazugehören wollen. Oder wollen sich im tiefsten Inneren nur davor schützen, selber Mobber zu werden.

Ich als körperlich und geistig (bis auf die Intelligenz) bei der Entwicklung mehrere Jahre deutlich hinterherhinkend, war im Gymnasium Mobbingopfer. Die Lehrer meinten "Ich habe nichts gesehen." und aus Angst, selbst Ziel der Täter zu werden, wollte kaum jemand gegen diese aussagen oder mir helfen. Selbst wenn sie einen Verweis bekommen hätten, wäre es nutzlos gewesen, da deren Eltern meist eh über das Verhalten ihrer Kinder Bescheid wussten und teilweise sogar gut fanden. Oder anderes Extrem: deren Eltern waren lokal bekannte Personen und dass der Sohn eines ehrenhaftes Geschäftsmanns oder Arztes ein in der Pause Schnaps trinkender Mobber sei, wollte kein Lehrer glauben ("Ich kenne seine Eltern, sie haben ein anständiges und pflichtbewusstes Kind."). Meine Eltern meinten nur, ich soll mich nicht so anstellen und sei selber schuld, weil ich doch um jeden Preis auffallen will (sucht man sich eine rückständige Entwicklung, optische Defizite, Introvertiertheit und Asperger aus?!). Die Mobber waren welche, die körperlich in der Entwicklung weit voraus und damit sehr stark körperlich überlegen waren. Sie hatten auch viele ebensolcher und teils deutlich älterer Freunde. Neben fehlender Intelligenz und Gewaltbereitschaft zeichneten sie sich durch kein Kümmern um ihre Zukunft aus, sie gaben etwa Schulaufgaben leer ab, um den Lehrern zu zeigen, dass sie keinen Bock haben. Aber bei den Frauen waren das die mit Abstand am beliebtesten Männer. Und das am Gymnasium und obwohl sie Zeugen waren.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
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Re: Mobbing

Beitrag von Captain Unsichtbar »

LonesomeCoder hat geschrieben: 03 Nov 2017 11:34 So weit denken Kinder in der Schule nicht. Kindern fehlt in jungen Jahren die Möglichkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Mobber haben meist ein geringes Selbstbewusstsein und zudem ein Geltungsbedürfnis gepaart mit Rücksichtslosigkeit. Da muss dann jemand körperlich oder geistig Unterlegener oder irgendwie Anderer (weil nach deren Definition ja "anders" = schlechter, minderwertiger, ohne Daseinsberechtigung gilt) zur Demütigung herhalten.
Sorry, das ist absoluter Schwachsinn. Gerade Kinder sind die, welche anfangs noch am unschuldigsten sind in ihrer Denkweise. Menschen nach Merkmalen einzuteilen, zu unterscheiden und zu Hassen muss man erst lernen (was am Umfeld liegt). Es einfach nicht zu tun, dafür muss man nicht "denken". Das ist pures schönreden, die Kinder wissen sehr wohl was sie tun, und wie Xanopos schrieb, ist das im Grunde auch meist das Ziel.
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Michael Knight

Re: Mobbing

Beitrag von Michael Knight »

Xanopos hat geschrieben: 03 Nov 2017 10:46
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 03 Nov 2017 10:35 Man kann einen Menschen damit komplett zerstören, und das wird billigend in Kauf genommen. :fluchen:
Das wird nicht nur in Kauf genommen, das ist das Ziel. Später ein Konkurrent weniger am Arbeits- und Partnermarkt.
Das gilt für den Mobber aber auch. Ohne jegliche Sozialkompetenz wird er weder auf dem Arbeits- noch auf dem Partnermarkt irgendeine dauerhafte Chance haben. Die Mobber sind in der Regel nur in irgendwelchen Teeniecliquen stark, in denen sie andere unreife Mitglieder manipulieren können.

Kommt Mobbing dennoch am Arbeitsplatz vor, ist das in der Regel immer eine Folge mangelhafter bzw. nicht vorhandener Personalführung.
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

Mit "so weit denken" bezog ich mich auf "Später ein Konkurrent weniger am Arbeits- und Partnermarkt.". Ein 10 oder auch 13 Jahre altes Kind wird bestimmt nicht denken, es hat es bei der Job- oder Partnersuche später leichter, wenn es die Mitschüler fertig macht.
Empathie für andere zu haben, ist meist erst im Alter von 9 oder 10 Jahren gegeben. Damit ist gemeint, ob sich jemand bewusst machen kann, was seine Handlung bei jemanden anderes auslösen kann. Und dann drauf verzichtet wird, jemand warum auch immer fertig zu machen, egal ob es nun ein veraltetes Handy oder Segelohren sind.
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

Michael Knight hat geschrieben: 03 Nov 2017 12:08 Das gilt für den Mobber aber auch. Ohne jegliche Sozialkompetenz wird er weder auf dem Arbeits- noch auf dem Partnermarkt irgendeine dauerhafte Chance haben.
Das ist denen aber meist egal, die wenigsten Mobber zeigen gute schulische Leistungen und haben auch Interesse dran. Manche wollen später gar nicht arbeiten. Oder bekommen eine Stelle im Betrieb der Eltern.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
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Re: Mobbing

Beitrag von Endura »

LonesomeCoder hat geschrieben: 03 Nov 2017 12:11 Mit "so weit denken" bezog ich mich auf "Später ein Konkurrent weniger am Arbeits- und Partnermarkt.". Ein 10 oder auch 13 Jahre altes Kind wird bestimmt nicht denken, es hat es bei der Job- oder Partnersuche später leichter, wenn es die Mitschüler fertig macht.
Empathie für andere zu haben, ist meist erst im Alter von 9 oder 10 Jahren gegeben. Damit ist gemeint, ob sich jemand bewusst machen kann, was seine Handlung bei jemanden anderes auslösen kann. Und dann drauf verzichtet wird, jemand warum auch immer fertig zu machen, egal ob es nun ein veraltetes Handy oder Segelohren sind.
Für einen 15 oder 16 jährigen HTL-Schüler geht es auch um Ferialpraktikumsplätze, und um die erste Beziehung. 10 bis 20% der potentiellen Konkurrenz einfach auszuschalten, erhöht die eigenen Chancen ungemein. Da es keine Mädels in den Klassen gibt, verringert Mobbing auch nicht das Ansehen bei den Mädels.
Michael Knight

Re: Mobbing

Beitrag von Michael Knight »

LonesomeCoder hat geschrieben: 03 Nov 2017 12:15
Michael Knight hat geschrieben: 03 Nov 2017 12:08 Das gilt für den Mobber aber auch. Ohne jegliche Sozialkompetenz wird er weder auf dem Arbeits- noch auf dem Partnermarkt irgendeine dauerhafte Chance haben.
Das ist denen aber meist egal, die wenigsten Mobber zeigen gute schulische Leistungen und haben auch Interesse dran. Manche wollen später gar nicht arbeiten. Oder bekommen eine Stelle im Betrieb der Eltern.
Da hast du natürlich Recht, die meisten Mobber enden später ganz weit unten, sollten sie ihr Sozialverhalten nicht grundlegend ändern. Klar, bei entsprechenden Gegebenheiten bekommen sie von Papi irgendwo eine Pro-Forma-Stelle im Betrieb, wo sie keinen Schaden anrichten können.