Mobbing

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Daywalker

Re: Mobbing

Beitrag von Daywalker »

dipa90 hat geschrieben: 14 Sep 2018 14:39 Ich kann mir gut vorstellen das Cybermobbing eine ziemlich heikle und miese Sache sein kann?!... :?
Ich könnte da so viel zu sagen, aber ich lass es lieber. Ich weiß nicht mehr was hier noch erlaubt ist und was nicht. Irgendwie scheint es auch regeln zu geben, die nur für mich gelten!?
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

Peter hat geschrieben: 14 Sep 2018 07:09 - Dich möchte ich noch einmal bitten, Deine Fehde gegen Daywalker einzustellen.-
Kief hat geschrieben: 13 Sep 2018 22:35 Finde ich jetzt ueberzogen.

Ich finde es ziemlich offensichtlich, dass Daywalker nicht versteht, was denn nun das Problem ist.
An diesem Punkt halte ich es fuer fair, wenn wir ihm zumindest die Hand reichen, dabei zu helfen, das zu verstehen.
Denn nicht verstanden zu werden ist auch fuer ihn schmerzhaft.
Zur Erklärung von meinem harten Kommentar:
Sich nach massivem Fehlverhalten als Opfer darzustellen, verhöhnt die echten Opfer. Zu denen gehöre ich, auch zum Opfer von Cybermobbing. Zu meiner Gymnasium-Zeit hatten die meisten schon einen Internetzugang zuhause und ab der Mittelstufe waren Kamera-Handys recht verbreitet. Das erste Iphone gabs zu meiner Oberstufen-Zeit. Ich denke nicht, er weiß, wie es ist, wenn die Schulzeit ein Spießrutenlauf ist, man auch außerhalb der Schule nicht sicher ist, weil Falschaussagen online oder peinliche Fotos (etwa mit dem Kamera-Handy beim Toilettengang aufgenommen worden) verbreitet werden und man dann von Leuten angegriffen wird, die einem gar nicht kennen. Da werden bei mir alte Traumata wieder aufgerissen. Diese Mobbing-Beschwerde kann ich nicht ernst nehmen. Es wurde ihm vielfach gesagt, was er falsch macht. Aber anstatt für die Hinweise darauf dankbar zu sein, gabs Konter wie "Off-Topic-Müll" oder "Provokation". Ihm wurde hier vielfach die Hand gereicht, er hat sie immer weggeschlagen. Lernen wollen, setzt Wille und Lernfähigkeit voraus. Das wäre für mich auch die Anforderung, jemanden etwas beibringen zu wollen.
Ja, er leidet hier. Weil er nicht die Anerkennung bekommt, die er will. Dafür müsste er sich aber anders verhalten und konstruktive Tipps geben anstatt Dingen, die jeder kennt. Das Forum ist ja kein Ort zur Suche von Anerkennung. Diese müsste man sich erst verdienen.
In Anbetracht dessen, wie es mich trifft, es für mich recht schwer konstruktiv zu bleiben, aber ich gebe mir Mühe. Hoffentlich ist mir das mit diesem Beitrag gelungen.
Ich habe nichts gegen bestimmte Personen an sich, sondern gegen bestimmte Verhaltensweisen und Einstellungen (die mich aufgrund meiner Geschichte sehr verletzen). Mit fast allen anderen kann ich trotz oft gegenteiliger Meinung auch diskutieren.
Hoffentlich ist jetzt Ruhe. Ich würde viel lieber mich über AB-Themen austauschen anstatt Beiträge zu lesen, die mich verletzen und erklären, warum mich das trifft.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
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Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Mobbing

Beitrag von Egil »

Ich wurde fast meine ganze Schulzeit gemobbt, vom Kindergarten bis kurz vor Ende der 10. Klasse, bis mir einmal wirklich der Kragen geplatzt ist und ich den schlimmsten Quälgeist mitten in der Unterrichtsstunde fast erwürgt hätte. Im Kindergarten und Grundschule waren es überwiegend die Älteren, aber auf dem Gymnasium die Klassenkameraden, zum Glück nie körperlich (ich war immer der Größte und Stärkste, also soviel zu der These, Mobbingopfer seien allgemein körperlich schwach), aber ansonsten das volle Programm, Spottnamen („Häuptling Zarte Krokusblüte“), Schulsachen versteckt, Zettel auf den Rücken geklebt mit Sprüchen wie „Ich steh auf SM“, wieder und wieder für dumm erklärt, heimlich in meine Trinkflasche gepinkelt und was nicht noch an Gemeinheiten. Nachdem ich mich einmal wirklich ernsthaft zur Wehr gesetzt hatte, war weitestgehend Schluss.

Bin dann nach der 10. in die 12. gewechselt, da herrschte eine ganz andere Atmosphäre und ich wurde sehr freundlich aufgenommen, aber soweit es mich betraf, war der Schaden schon angerichtet. Ich war nicht mehr in der Lage, auf andere zuzugehen, ja, die bloße Anwesenheit von Anderen bedeutete Stress für mich. Ich habe einmal in einer Freistunde vor Chemie die ganze Zeit ruhig vor dem Chemieraum gesessen und gewartet, aber als 10min vor Beginn der Stunde der erste Mitschüler kam, wurde ich nervös und bin weggegangen. Während des Studiums wurde es noch schlimmer. Ich begegnete quasi jedem mit Verachtung und fürchtete gleichzeitig, meine Anwesenheit würde andere Leute stören (so, wie mich auch die meiste Zeit die Anwesenheit anderer gestört hätte), und entwickelte mit der Zeit einen ausgewachsenen Größenwahn, wahrscheinlich als Kompensation meines gekränkten Selbstbewusstseins.

Ich war wie gesagt weder klein noch schwächlich, und auch nicht dumm, arm oder ein klassischer Streber (obwohl ich fast immer Klassenbester war). Ich war einfach anders. Zunächst einmal ein Überflieger; ehe ich die Grundschule verlassen hatte, hatte ich etliche Bücher meines Großvaters gelesen, die Illias, die Odyssee, die Saga von Egil Skallagrimsson und wusste einiges über historische Personen und Orte, mit denen mit Sicherheit auch die meisten Erwachsenen nichts anzufangen wissen: Teotihuacan, Tiahuanaco, Angkor, Diokletian, Huayna Capac… Dafür kannte ich weder Alf, die Simpsons, die Ninja Turtles, die Prinzen oder die Fantastischen Vier. Von Michael Jackson hatte ich immerhin schon gehört, aber ich hielt ihn für eine Art Sendboten der Hölle – ich hörte Heino und Truck Stop.

(Im Gedächtnis geblieben ist mit da ein „Gespräch“ ein paar Jahre später, vielleicht in der 8. Klasse, zwischen einem Mitschüler, nennen wir ihn E., und mir.
E.: „Du bist so blöd, du weißt überhaupt nichts.“
Ich: „Hm? Guck mal auf meine Schulnoten.“
E.: „Das meinte ich nicht. Du weißt sonst nichts. Weißt du z.B., wer 2Pac ist?“ (Irgendein Rapper)
Ich: „Ja, klar, Tupac Amaru war der letzte Inkaherrscher“ & kleines Referat über seinen Lebenslauf.
E. und sein Kumpel beömmeln sich. „Ja, kann angehen, aber den meinte ich nicht.“
Ich: (Grübel) „Ah, dann meinst du sicherlich Tupac Amaru II., einen Widerstandskämpfer gegen die spanischen Besatzer, rund 100 Jahre später, der behauptete, von den letzten Inkaherrschern abzustammen.“
E. und sein Kumpel kriegen sich vor Lachen kaum ein, und ich war vollkommen verwirrt.)

Außerdem war (und bin ich immer noch) ziemlich öko, trug Birkenstock und von Muttern selbstgestrickte Socken, und, was noch viel schlimmer war, ich war überzeugt von der Richtigkeit meiner Ansichten; ich habe mich jeder Art von Gruppenzwang energisch widersetzt und im Gegenteil versucht, die anderen nach meinem Vorbild zu formen. Ich war stolz auf mein Anderssein, und es kam mir selten in den Sinn, mich zu ändern, bloß um mich anzupassen. Irgendwann wurde Fußball interessant, und weil alle Fan irgendeiner Mannschaft waren, wählte ich mir auch eine Mannschaft, logischerweise, wie ich fand, die erfolgreichste, den FC Bayern… na ja, den Rest könnt ihr euch denken, Hohn und Spott waren die Folge. Ich war schnell auf der Palme und gleichzeitig so absurd pazifistisch, das Gandhi stolz auf mich gewesen wäre… kurz gesagt, das ideale Opfer.

Allerdings, wenn ich aus heutiger Sicht überlege, was ich hätte anders machen können, wo ich mich hätte anders verhalten sollen, fällt mir wenig ein (außer vielleicht die Geschichte mit dem FCB), nur eines: Ich hätte viel viel früher einfach mal zuhauen sollen, dann wäre es mir wahrscheinlich besser ergangen (hatte nun allerdings auch die körperlichen Voraussetzungen dazu).

Sorry, wenn der Beitrag ein bisschen lang geworden ist, aber irgendwie musste ich mir wohl einfach was von der Seele schreiben.
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Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.
Kief

Re: Mobbing

Beitrag von Kief »

Daywalker hat geschrieben: 14 Sep 2018 14:53 Ich könnte da so viel zu sagen, aber ich lass es lieber. Ich weiß nicht mehr was hier noch erlaubt ist und was nicht. Irgendwie scheint es auch regeln zu geben, die nur für mich gelten!?
Du merkst doch, dass Du mit manchem hier aneckst.

Fuer Dich den Richter werd ich nicht machen - bis ich da meinem eigenen Anspruch gerecht werde, das ist mir zu viel Arbeit.
Deshalb ziehe ich lieber andere Schlussfolgerungen.
Und habe die Betrachtung meiner Innenschau aufgezeigt, falls selina etwas davon fuer ihre eigene Ueberlegungen verwenden will.

Fuer Dich habe ich bereits Fragen gestelt, was ich fuer wichtig halte:
Klarheit.
Was willst Du?
Kief hat geschrieben: 13 Sep 2018 22:35 Du hast Feuer im Blut - damit kannst Du andere sowohl erleuchten, als auch verbrennen, sowie beides zugleich.
Was moechtest Du nun?
So weitermachen?
Oder verstehen?
Ich sehe nicht, dass Du da eine Entscheidung getroffen hast.
Genau genommen ist es sogar egal, was Du uns ueber Deine Gedanken dazu erzaehlst.
Solange Du selbst fuer Dich keine Klarheit hast, wirst Du herumtaumeln.
Triff eine Entscheidung, und handle danach.
Wenn Du hierbleiben willst, dann tu etwas dafuer, dass Du verstehst, was Dir jetzt noch unverstaendlich ist.


K
Peter

Re: Mobbing

Beitrag von Peter »

Moderation: Absolute Beginner TreffEin Beitrag wurde entfernt. Gewalt ist kein Lösungsansatz, der hier vertreten werden muss. Außerdem sollen die Tipps laut Autor für den Teenie-Schulbereich sein. Wir sind hier aber in einem Forum für Erwachsene.
Quasimodus

Re: Mobbing

Beitrag von Quasimodus »

Egil hat geschrieben: 15 Sep 2018 19:18
(Im Gedächtnis geblieben ist mit da ein „Gespräch“ ein paar Jahre später, vielleicht in der 8. Klasse, zwischen einem Mitschüler, nennen wir ihn E., und mir.
E.: „Du bist so blöd, du weißt überhaupt nichts.“
Ich: „Hm? Guck mal auf meine Schulnoten.“
E.: „Das meinte ich nicht. Du weißt sonst nichts. Weißt du z.B., wer 2Pac ist?“ (Irgendein Rapper)
Ich: „Ja, klar, Tupac Amaru war der letzte Inkaherrscher“ & kleines Referat über seinen Lebenslauf.
E. und sein Kumpel beömmeln sich. „Ja, kann angehen, aber den meinte ich nicht.“
Ich: (Grübel) „Ah, dann meinst du sicherlich Tupac Amaru II., einen Widerstandskämpfer gegen die spanischen Besatzer, rund 100 Jahre später, der behauptete, von den letzten Inkaherrschern abzustammen.“
E. und sein Kumpel kriegen sich vor Lachen kaum ein, und ich war vollkommen verwirrt.)
Mal dumm gefragt, hast du das echt nicht durchschaut?
Das war ja genau, dass was er von dir erwartet hat
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Egil
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Re: Mobbing

Beitrag von Egil »

Nein, damals nicht. Ich wusste so wenig über das, was für meine Altersgenossen normal/in/was weiß ich war - und hatte auch gar kein Interesse daran - dass ich das erst einige Zeit später begriffen habe. Von Rap wusste ich kaum mehr, als dass er existiert, aber die Protagonisten der Szene waren mir komplett unbekannt. Dass er mich irgendwie auf den Arm nahm, begriff ich zwar, auch bevor sie mich auslachten, aber was hätte ich denn tun sollen? Irgendeinen lockeren Spruch bringen? Mit Gesprächen, denen es an Logik fehlt, tue ich mich auch heute noch schwer, damals wären mir irrationale Antworten (ich weiß nicht, wie ich es jetzt besser beschreiben soll, aber ich hoffe, dass du verstehst, was ich meine )völlig unmöglich gewesen. Außerdem war ich zu fraglichen Zeit schon froh, dass überhaupt jemand halbwegs normal mit mir redete, statt mir die Federmappe aus dem Ranzen zu klauen oder etwas in der Art.
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