ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

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Tania
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Tania »

Elli hat geschrieben:Irgendwie habe ich auch das Gefühl, die meisten wollen da deutlich schneller durchstarten als ich (ok, das ist jetzt auch nicht so schwer ...) und dieses Wissen schafft halt eine zusätzliche Hürde. War zB zu beobachten bei Partnerbörsen-Dates, wo die Männer gleich eine viel höhere Frequenz der Treffen haben wollten als ich.
Warum auch nicht? Ziel des Datingprozesses ist es nun mal, einen Menschen näher kennenzulernen. Das geht wesentlich besser, wenn man diesen trifft - und wesentlich schneller, wenn man ihn mit höherer Frequenz trifft.

Wenn einen schon nicht die Sehnsucht zueinander treibt, dann eben nüchterne Effizienzgedanken. Gesetzt den Fall, man braucht 10 Dates um jemanden gut genug kennenzulernen, dass man sich verlieben bzw. Beziehungsinteresse entwickeln könnte - dann ist das bei 2 Treffen pro Woche in knapp einem Monat schaffbar. Bei einem Treffen im Monat hängt man fast ein Jahr fest und ist für eventuelle andere Interessenten blockiert. Es sei denn man lebt nach den New York Dating Guidelines und trifft zwischendurch auch Andere.

Klar - für den Mann bzw. die Frau, mit dem/der man den Rest des Lebens verbringen will, ist ein Jahr Warten natürlich zumutbar. Nur lehrt die Erfahrung leider, dass nicht aus jedem Date eine Ehe wird - genaugenommen ist die Chance recht gering. Wundert es da, dass die meisten Leute nicht ewig viel Zeit für die Kennenlernphase investieren wollen?
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fidelchen
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von fidelchen »

Tania hat geschrieben:...Wundert es da, dass die meisten Leute nicht ewig viel Zeit für die Kennenlernphase investieren wollen?
Absolut richtig !!!

Es ist auch gut für ein selbst das man - solange noch nichts sicher ist - nebenbei Optionen hat bzw. aufbaut. Das machen auch scheinbar die meisten die Daten. Es hilft ein mehr Distanz zu den jeweiligen Leuten aufzubauen. Warten, warten und warten und dabei nur exklusiv für eine Person da zu sein erhöht nur den Druck und das Verlangen nach dem was man nicht wirklich kennt. Ich würde das alleine aus Selbstschutzgründen den meisten nicht empfehlen auch zu machen.
AWG = Alles wird gut :-)

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Was bin ich nun?
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Ringelnatz
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Ringelnatz »

Strange Lady hat geschrieben:Die meisten Menschen sind wie Marionettenpuppen - deren Fäden allerdings nicht nach oben, zu einem quasi-göttlichen Spieler führen, sondern zu anderen Menschen. D.h. selbst wenn sie gerade Single sind, ihre Fäden abgeschnitten wurden oder so, hängen die verkrüppelten und gekürzten Fadenhälften und -viertel nicht schlaff runter, sondern schweben aufmerksam wie Fühler horizontal in der Luft und lassen sie naturgemäß, fast triebhaft anderen Menschen entgegenstreben ... Wo? Wo? Wo könnte ein Mensch sein, der spannend sein könnte? Der mir meine Bedürfnisse erfüllen könnte? Der mir das Leben süßer machen könnte? Da vorne? Oder Da oben? Und so schweben die Fäden immerzu erwartungsvoll dem nächsten freudebringenen Menschen entgegen.
Oh gott, Strangie, du hast mich schon wieder voll am Haken. Dein Beitrag (der gesamte) ist auf so vielen Ebenen spannend und reich, aber das oben zitierte Bild und wie du es beschreibst... :shylove: Es hört sich an wie ein Ausschnitt aus einem Buch, das ich lieben würde.
Strange Lady hat geschrieben: Dabei kann ich tatsächlich so eine Fake-Intimität via intensiver Intellektualität vorgaukeln: Leuten in die Augen schauen, nachfragen, mich vorbeugen, warm lächeln, lachen, auch mal kurz an den Arm greifen, selber viel Persönliches (Verkopftes!) erzählen, das beim anderen die Vorstellung und das GEfühl entstehen lässt: die ist voll bei mir, neben mir, in mir ... dabei bin ich das nicht. Es ist alles einstudiert. Ich bin ein Konverstations-Roboter, mit einem Hauch programmierter Pseudo-Wärme und Intimität des Logos. Manche Männer fühlten sich dadurch tatsächlich emotional berührt und dachten, da wäre mehr drin. "Das war toll gestern, das müssen wir bald einmal wiederholen. Mit dir kann man sich super unterhalten". Super? Wirklich? Und wieso fühlte ich mich dann immer so vollkommen ausgeleert, tottraurig, mutterseeleneinsam? Keine Sorge, natürlich habe ich das nie gesagt. :?

Ich glaube, du bist in solchen Momenten tatsächlich "voll bei, neben, in" dem anderen. Nur bist du leider nicht bei dir selbst. Für den anderen sehr angenehm, für dich höchst anstrengend. Das ist ja grundsätzlich eine sehr praktische Kompetenz von dir, aber wenn du mit anderen in eine Beziehung treten willst, die auch deine Bedürfnisse befriedigt, dann ist es tatsächlich ein Hindernis.

Ich kenne dein Gefühl ein bißchen von Seminarteilnehmern, die am Ende sagen "boah, wenn das bei uns im Team diskutiert würde, dann wären total die Fetzen geflogen, aber bei Ihnen im Seminar kam jeder zu Wort und es war ganz einfach!". Und ich denke mir dann (und sage es auch nicht laut) "einfach??? Ich bin total durchgeschwitzt und werde heute Abend kein Wort mehr sprechen und nicht mal meinem Partner mehr zuhören wollen. Das war heute alles, aber NICHT einfach!" Die Leute merken gar nicht, wie sehr so eine moderierende Rolle anstrengt. Dass man die Schüchternen zum Reden bringt, die Lauten bremst, den Fokus behält, alle Bedürfnisse und Befindlichkeiten im Blick hat. Sie merken nur, dass es alles ganz leicht und locker geht. Im beruflichen Kontext voll OK, aber natürlich darf das im Privaten nicht sein.

Privat unterbreche ich ständig andere und rede zu viel :lol: Da bin ich dann eher bei meinen Bedürfnissen. Wobei es bestimmte Personen und Situationen gibt, wo ich auch in diese Rolle falle. Aber das will ich privat nicht, weil es keine Basis ist für Freundschaft oder auch nur nette Bekanntschaften. Gibt es denn für dich Beziehungen, bei denen du weniger in der von dir beschriebenen Rolle bist und näher an dir selbst? Beziehungen, die dich nicht so auslaugen? Wie sind die entstanden? Was brauchst du, damit du nicht in diese Rolle fällst?
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Lion
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Lion »

hierunddort hat geschrieben:
zumsel hat geschrieben: Therapeutin: "Ja, aber sie machen etwas, um sie zu vermeiden. Ansonsten hätten sie eine"
Ich finde dieser Satz ist ein Schlag ins Gesicht für jeden, dessen realistische Chancen da draußen wirklich gen null gehen...

Es ist nicht zu vergessen, dass dieser Satz HUCKE gewidtmet war. Und er hatte z.B. weibliche Freunde und hätte auch früher schon "mehr" haben können. Nur ab dem Punkt, wo es ernst wurde, wurde es nichts.
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Lion
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Lion »

hierunddort hat geschrieben:Worauf ich hinaus will ist, dass laut der Therapeutin jeder Mensch ab einen gewissen Zeitpunkt ja von allein einen Partner hätte wenn er es nicht aktiv vermeiden würde.
Hat sie nicht gesagt. Weder das mit dem "jeder" noch das "von allein".
Goldstück

Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Goldstück »

Tania hat geschrieben:
Goldstück hat geschrieben:
Tania hat geschrieben:
Ein guter Vergleich sind wahrscheinlich Drogen. Wenn ich damit einmal angefangen habe, zahle ich bei entsprechender Knappheit des Stoffs auch hohe Preise. Übersteigt der geforderte Preis aber mein Budget, und habe ich trotz Ausgebens meiner letzten Reserven mehr Entzugserscheinungen als Highs, steigt mein Leidensdruck so sehr, dass ich zu einem Entzug bereit bin. Und falle damit künftig als Käufer weg.
Ein echter Süchtiger würde eher daran arbeiten, sich mehr und mehr Geld (Raub, Diebstahl) und Stoff (Dealen, Raub) zu beschaffen. ;)
Du immer mit Deinem Scheiss Realitätssinn :frech2:

Zum Glück ist Verliebtheit ja eine der Drogen, deren Suchtpotential gering ist - sprich, wo man noch hinreichend kopfgesteuert ist, um sich zwischen Kriminalität und Entzug sinnvoll entscheiden zu können. Dass es auch Ausnahmen gibt, ist klar.
:flirten:
Nun, Verliebtheit scheint so manchen auch viel Willen zu rauben...würde das nicht als Ausnahme bezeichnen.
Tania hat geschrieben:
Goldstück hat geschrieben: Eigentlich ist das falsch. Für die Befriedigung der Bedürfnisse ist man selbst zuständig. Wenn man dafür andere braucht stimmt was nicht. In der Theorie. :roll:
Das ist m.E. eine absolut alberne Theorie. Vermutlich erfunden von Menschen, die nicht anerkennen wollen, dass sie auf ihre Mitmenschen angewiesen sind. Und umgekehrt somit auch ein bisschen Verantwortung für diese tragen. Wie soll man denn allein das Bedürfnis nach Zugehörigkeit befriedigen? Nach Nähe? Nach Anerkennung? Nach Fortpflanzung? Danach, schöne Augenblicke mit anderen zu teilen - und danach, in schlechten Zeiten gestützt zu werden?

Man kann sich diese Bedürfnisse vielleicht allein abtrainieren. Aber kaum erfüllen.
Ja, was du genannt hast, findet man nicht bei sich. Aber Dinge wie Sicherheit, Ruhe, Zufriedenheit usw kann man nur in sich finden.
nordlicht

Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von nordlicht »

Hallo Namensvetter!
Nordlicht84 hat geschrieben:genau das behaupte ich von mir. Ich wüsste nicht, wo ich eine Beziehung bei mir vermeiden würde. Ich habs über sämtliche Kanäle (Schule, Uni, Freunde, Arbeit, Internet) probiert, eine Frau kennenzulernen und probiere es auch weiterhin. [...] Ich wüsst halt nicht, wo ich da versuche zu vermeiden, dass ich jemanden kennenlerne????
Meiner Meinung nach liegt das Vermeidungsverhalten in so einem Falle auf einer anderen Ebene. Z.B. Abhängigkeiten oder sich unbewusst Frauen heraus zu suchen, bei denen es sowieso nicht klappt. Und das festhalten an hinderlichen Denkmustern. Es geht weniger um das Vermeiden von Beziehungen an sich, was Beziehungsangst wäre.

Ist der Unterschied klar?

LG
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von NBUC »

Lion hat geschrieben:
hierunddort hat geschrieben:Worauf ich hinaus will ist, dass laut der Therapeutin jeder Mensch ab einen gewissen Zeitpunkt ja von allein einen Partner hätte wenn er es nicht aktiv vermeiden würde.
Hat sie nicht gesagt. Weder das mit dem "jeder" noch das "von allein".
zumsel hat geschrieben:...
AB: "Ich hätte sehr gerne eine Beziehung. Aber es klappt nie".
Therapeutin: "Ja, aber sie machen etwas, um sie zu vermeiden. Ansonsten hätten sie eine".
Sie hat nicht "jeder" gesehgt, aber sie haat gesagt er hätte eine, wenn er nicht aktiv vermeiden würde.
Das kann stimmen, aber was das wäre hat sie nicht gesagt, aber wenn man in einer entsprechenden Beurteilungslage wäre, würde diese Info benötigt um das zu bewerten.

Damit die Aussage richtig wäre, müßte er wie gesagt zumutbare Angebote haben, welche er aber dann ausgeschlagen oder anderweitig sabotiert hat.
Und dann kann er immer noch Anspruchs-AB sein und damit läge eine andere "Krankheit" vor als ein "Vermeidungssyndrom". 8-)
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Unkreativer
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Unkreativer »

Für mich klang es vorher anders, aber ich denke, wir sind uns einig, dass es Vermeidungshaltungen gibt, die eine Beziehung verhindern können, aber dass man nicht allgemein sagen kann, dass jeder AB Beziehungen aktiv (bewusst oder unbewusst) vermeide.
Oder gibt es Gegenstimmen?

Unter 'meiden' verstehe ich, Handlungen duchzuführen, mit dem Ziel, etwas nicht zu bekommen oder geschehen zu lassen.
Kief

Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Kief »

NBUC hat geschrieben:
zumsel hat geschrieben:...
AB: "Ich hätte sehr gerne eine Beziehung. Aber es klappt nie".
Therapeutin: "Ja, aber sie machen etwas, um sie zu vermeiden. Ansonsten hätten sie eine".
Sie hat nicht "jeder" gesehgt, aber sie haat gesagt er hätte eine, wenn er nicht aktiv vermeiden würde.
Das kann stimmen, aber was das wäre hat sie nicht gesagt, aber wenn man in einer entsprechenden Beurteilungslage wäre, würde diese Info benötigt um das zu bewerten.
Wer sagt Dir, dass das nicht der Fall waere?
Vielleicht haben wir nur zu wenig Einblick, um das zu beurteilen?
Damit die Aussage richtig wäre, müßte er wie gesagt zumutbare Angebote haben, welche er aber dann ausgeschlagen oder anderweitig sabotiert hat.
Wer sagt Dir, dass das nicht der Fall war?
Und wir nur nicht genug Infos haben, um zu verstehen, worauf sie sich bezieht?

Ich finde es ziemlich offensichtlich, dass zum Kontext Infos gehoeren, die wir nur lueckenhaft haben.
Inbegriffen dass der Satz vielleicht gar nicht das Ziel hatte, die hier auftretenden Hoffnungen an Grundsatzklaerung alle abzudecken.


CU, Kief
Peter

Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Peter »

Ringelnatz hat geschrieben:
Strange Lady hat geschrieben:Die meisten Menschen sind wie Marionettenpuppen - deren Fäden allerdings nicht nach oben, zu einem quasi-göttlichen Spieler führen, sondern zu anderen Menschen. D.h. selbst wenn sie gerade Single sind, ihre Fäden abgeschnitten wurden oder so, hängen die verkrüppelten und gekürzten Fadenhälften und -viertel nicht schlaff runter, sondern schweben aufmerksam wie Fühler horizontal in der Luft und lassen sie naturgemäß, fast triebhaft anderen Menschen entgegenstreben ... Wo? Wo? Wo könnte ein Mensch sein, der spannend sein könnte? Der mir meine Bedürfnisse erfüllen könnte? Der mir das Leben süßer machen könnte? Da vorne? Oder Da oben? Und so schweben die Fäden immerzu erwartungsvoll dem nächsten freudebringenen Menschen entgegen.
Oh gott, Strangie, du hast mich schon wieder voll am Haken. Dein Beitrag (der gesamte) ist auf so vielen Ebenen spannend und reich, aber das oben zitierte Bild und wie du es beschreibst... :shylove: Es hört sich an wie ein Ausschnitt aus einem Buch, das ich lieben würde.
Ja, sehr schön und bildlich formuliert von Strange Lady.
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von NBUC »

@kief
Das war ja gerade Teil1 meiner Aussage: Es fehlen Infos für den spezifischen Fall.
Und dann habe ich weiter überlegt, was es da an Info für brauchen würde.
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DreierBeziehung

Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von DreierBeziehung »

Klar zeige ich auch eine Art Vermeideverhalten. Ich bekomme ja durchaus Anfragen von Männern, nur sind es eben leider nicht die richtigen. Ich habe da wohl zu hohe Ansprüche.
LaAlegria

Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von LaAlegria »

DreierBeziehung hat geschrieben:Klar zeige ich auch eine Art Vermeideverhalten. Ich bekomme ja durchaus Anfragen von Männern, nur sind es eben leider nicht die richtigen. Ich habe da wohl zu hohe Ansprüche.
Das geht mir genauso. Vielleicht bin ich einfach zu wählerisch trotzdem finde ich es nicht richtig ausnahmslos allen ABs Vermeidungsverhalten zu unterstellen: Bedenkt bitte, dass Menschen die im Bezug auf das allgemeine Schönheitsideal eher schlecht abschneiden in der Regel auch nicht so viel Auswahl an potentiellen Partnern haben. Klingt hart ist meiner Meinung nach aber einfach so.

In meinem Leben hat sich mal eine Beziehung angebahnt aber nach einer Woche waren schon wieder alle Gefühle die ich vorher hatte komplett weg. War das vielleicht ein unbewusstes Vermeidungsverhalten? Kann das wirklich so tief gehen?
zumsel

Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von zumsel »

LaAlegria hat geschrieben: In meinem Leben hat sich mal eine Beziehung angebahnt aber nach einer Woche waren schon wieder alle Gefühle die ich vorher hatte komplett weg. War das vielleicht ein unbewusstes Vermeidungsverhalten? Kann das wirklich so tief gehen?
Die Frage finde ich interessant. Ich denke schon, dass Vermeidungsverhalten sich auch auf einer unbewussten Ebene zeigen kann. Ob es in den konkreten Fällen wirklich so ist, wenn einem ganz plötzlich Gefühle abhanden kommen kann man wohl aber nur ergründen, indem man sich selbst besser kennenlernt. Ich selber hatte noch nie den Fall, dass Gefühle plötzlich weg waren, daher kann ich auch nicht von mir berichten.
Nasobem

Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Nasobem »

zumsel hat geschrieben:Wenn ihr nicht gleich an die Decke geht, einen Schritt zurück macht und euch betrachtet, erkennt ihr auch eine Art Vermeidungsverhalten bei euch?
Rückblickend gesehen, ich bin ja Ex-AB, kann ich das für mich absolut bestätigen. Eine Frau hätte quasi bei mir an der Tür klingeln müssen, um mich kennen zu lernen. Ich hatte interessanterweise durchaus weibliche Bezugspersonen, aber nur solche, bei denen von vornherein klar war, dass es bei diesem Kontakt nicht um eine Beziehung geht.
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Tyralis Fiena »

Hoppala hat geschrieben:
Siegfried hat geschrieben:Für mich ist diese Vermeidungshaltung nur ein Symptom von Inkompetenz. Ich würde behaupten das viele ihre Bemühungen nach Beziehungen dadurch sabotieren weil sie keine Ahnung haben wie denn eine "optimale" Beziehungsanbahnung überhaupt aussieht.
Falls das so wäre, läge der Irrtum sicher in der Annahme, dass es sowas wie eine "optimale Beziehungsanbahnung" überhaupt gäbe. Da wäre dann vielleicht zu fragen, woher so ene irreale Idee stammt.
So oder so könnte man die "Kompetenz" zur Anbahnung, ob optimal oder nicht, nur durch Konfrontation damit lernen. Die Vermeidungshaltung macht also mit dieser Begründung weder so noch so Sinn.
Eine optimale Beziehungsanbahnung habe ich zwar auch nicht als Idee. Aber in Bezug auf Inkompetenz würde die Vermeidung für mich schon Sinn machen, nur eben nicht im streng logischen Sinne. Wenn die Konfrontation immer wieder scheitert und ich mich dabei nur verausgabe, lasse ich erstmal bleiben.

Wo ich gerade im Nachbarthread Status sehe, überlege ich, ob ich nicht doch in der Hinsicht auch Vermeidungsverhalten zeige. Aus dem Wissen heraus, dass mein sozialökonomischer Status sehr niedrig ist, ich damit in meinem Alter eine Belastung bin und Frauen natürlich ihre hohen Ansprüche haben, mag ich das unbewusst doch sabotieren. Zumal Prokrastination bei mir auch ein ewiges kräfteraubendes Dauerthema ist.
Wenona

Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Wenona »

Shisouka hat geschrieben:Wie Tania es grad so schön überspitzt ausgedruckt hat .. Alles Ausreden. Wer ne Beziehung will, muss auch ein bissel was dafür tun. Es fällt euch nicht so einfach in den Schoß.
Na dann los. :lol:


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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von NBUC »

Tyralis Fiena hat geschrieben: ...Aus dem Wissen heraus, dass mein sozialökonomischer Status sehr niedrig ist, ich damit in meinem Alter eine Belastung bin und Frauen natürlich ihre hohen Ansprüche haben, mag ich das unbewusst doch sabotieren. ....
Zum Sabotieren/Vermeiden müßte erst einmal etwas da sein. So ist das halt einfach Aufgeben im Angesicht aussichtslos erscheinender Umstände. Aber der Vorwurf im Eingang war ja aktives Vermeiden.
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von kreisel »

Strange Lady hat geschrieben:Zum Abschluss noch was traurigschönes zum Lesen: http://kurt-benning.de/texte/von-kurt-b ... -solitaer/
ui, Wiedererkennungswert...neuerdings mischt sich das nihilistische noch mit kindlich
vegetativer Demenz.
Und so ein Elan wie bei Michael Ende im Kampf des jugendlichen Heldens / (fem. Form) mit dem Drachen
gegen das Nichts, ist bei mir irgendwie nicht zu verspüren, noch nichtmals in der Phantasie.

Aber das mit der Bindung und den Fäden ist in meinen Augen ein anschauliches Bild.
Ich würde auch gerne wissen, wie das innere (wieder? oder überhaupt mal? )
teilhaben kann an bestimmten wohl schönen Formen und Bindungen.

Toll sind immer so Therapeuten-Ratschläge, machen Sie was Ihnen Spaß macht, was Ihnen guttut.
Und dann hampelt man sich an 1000 Sachen ab, die man als Kind idealisiert hat und sich
nicht leisten konnte, wie reiten gehen, Gitarre lernen, rum-reisen, ect und das Gefühl,
die Taubheit, der Unspaß begleitet einen.

Also wenn da irgendwas Resonanz erzeugt oder wiedererweckt werden kann, würde mich
interessieren wie (wobei das sicher sehr individuell ist)

Ich weiß nicht, mir erscheint das Ziel "Beziehung" manchmal auch etwas zu sein wie ein
Projekt in Form eines großen Hausbaus....
es braucht Planung, Energie, Mittel, und es braucht eine Art Freude an dem Projekt Hausbau, dem Willen dazu.
(sowas wie der Wunsch Prinzessin sein und einen Prinzen und ein Schloss haben und etwas reifer
ist es zumindest eine solide Doppelhaushälfte)

Mit weniger Affekt, mit weniger Wunschvorstellung, mit weniger Brücken (also bei mir finde ich
sehr das depressive und bindungsvermeidende - innerlich wenig anklingende) fehlt da irgendwie
der langfristige Elan.
Es ist wie ein Gefühl des Ungenügens, des Wissens dass man das nicht ausfüllt,
der Leere, der Überwältigung mangels diverser emotionalen und Rollen- und Energielöcher.

Irgendwie sollte ja eine nette normale Beziehung Energie geben, eigentlich, aber wenn in einem
da irgendwas fehlt und man versucht das funktional aufzuziehen, dann kostet es nur
eine Menge Energie.

Und wenn das ZIel für einen selbst zu hoch, nicht erfüllbar ist?
dann gestalte ich kein Haus sondern könnte auch eine funktionale misanthropische
asexuelle Wohngemeinschaft haben - oh ein Downgrade und nicht die funktionale Normerfüllung,
aber ich lebe so.

Wenn Therapie nicht zum Hausbau befähigt, dann vielleicht zur Akzeptanz?
und sich nach anderen, passenderen Modellen umschauen?
Sowas hatte ein Supervisor auf Arbeit auch mal empfohlen, da hab ich ihn aber noch
nicht verstanden.

Ich glaub es geht echt darum zu verstehen wie man ist, was man kann und was man will.
Und was dazu passen könnte.
Und nicht danach, alles so hinzubiegen, dass man nur das normtypische Ziel sieht und elanlos
darauf zu ackert. Für manche mag ja dieses Ziel auch erreichbar sein und nur ne kleine Hürde
und dann sind sie im Wasser und fühlen sich da wohl, aber ich glaub nicht für alle (wenn da
stärkere psychische Unregelmäßigkeiten vorhanden sind oder wie man es nennen soll, die
Etikettierungen find ich doof).