Diagnose AB: Drei Jahre sind vergangen

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Diagnose AB: Drei Jahre sind vergangen

Beitrag von Antimainstream »

Vor ziemlich genau drei Jahren habe ich mir selber eingestanden, dass ich AB bin. HC AB, um genau zu sein. Darauf habe ich damals nämlich wert gelegt, weil es die Wahrheit war und noch ist. Der Beginn, des erwachsen werdens, wenn man so will - mit damals 24 :). Und der Beginn einer emotionalen Achterbahnfahrt. Zwischen Euphorie, einen Plan zu haben und zu meinen, dass bald alles gut wird. Und tiefster Enttäuschung, weil man feststellt, dass etwas nich so klappt, wie man will oder weil man wieder mal realisiert, was in der Vergangenheit so schief gelaufen ist ohne es zu dem
Zeitpunkt gemerkt zu haben. Zu Letzterem sage ich, schon fast Gebetsmühlen-Artig, dass ich heute die Rechnung für mein damaliges verhalten zahle. Jeden einzelnen verdammten Tag, wo ich nach Feierabend in meine leere Wohnung komme. :sadman:

Von klein auf habe ich potenzielle Freundschaften im keim schon erstickt. Ich bin weder auf Kindergeburtstage, später auf Partys etc. Ich war in meiner kompletten Teenager-Zeit immer Daheim vor dem Drecks-PC gesessen. Mir hat es so getaugt, ohne zu ahnen, was ich mir da antue, wenn ich dieses Verhalten längerfristig so durchziehe. Ich bin sogar gewarnt worden, von Lehrern und Mitschülern. Aber ich wollte diesen Kram nicht hören. Ich wollte mein ruhiges, zurückgezogenes Leben. Und mir hat es gefallen, so wie es war. Bloß nichts riskieren, bloß nichts neues ausprobieren. Warum soll ich was an meinem Lebensstil ändern? Es ist doch gut so wie es ist. Das waren meine Gedankengänge, damals. Mich hat wenig interessiert, was in Zukunft sein wird. Habe die Lehrstellensuche nicht ernst genommen. Drei Jahre hat meine Suche gedauert, bis es mal etwas "klick" gemacht hat. Ebenfalls war mir meine Gesundheit/Figur egal. Ich habe gegessen was mir in die Finger kam (hauptsache nicht gesund, Ihr versteht? :)). Dass ich keinen Sport getrieben habe, glaube ich, brauche ich hier nicht groß erwähnen :D . Die Folge: Als ich meinen Zustand erkannte und mir eingestand (noch vor AB sein) hatte ich 40 Kg Übergewicht. Und zu guter letzt, war es mir mein komplettes äußeres egal. Heißt, Frisur, Kleidung, Schuhe etc. Wenn ich heute einen pummeligen 13-jährigen in Jogginghose außerhalb seines zu Hauses herumlaufen sehe, denke ich auch immer ein Stück an mein damaliges ich. Manchmal schmunzele ich darüber, manchmal erwische ich mich dabei, dass ich mir denke "Mensch wie läuft denn der durch die Gegend?". Mir begenet in letzter Zeit immer öfter der Spruch von Karl Lagerfeld: "Wer Jogginghosen trägt, hat sein Leben nicht unter kontrolle." Erst hab ich mir gedacht "arroganter Fatzge". Aber, es ist was Wahres dran! Zu diesen Zeiten, habe ich mein Leben nicht selbst kontrolliert. Sogar dafür war ich zu faul oder habe es einfach nicht fertig gebracht meinen Mund selber aufzumachen. Ich habe kontrollieren lassen!

Als ich vor drei Jahren mir die Tatsache des AB-Tums eingestand, war es mir ein Bedürfnis zu ergründen, wie es soweit gekommen ist. Immer wieder sind im Zeitraum eines halben Jahres nochmal neue Erkenntnisse und Erinnerungen hochgekommen, die mich in diese Lage gebracht haben. Das ging soweit, dass ich von dieser Grübelerei richtige Kopfschmerzen bekam. Außerdem habe ich in dieser Zeit regelrechte Tiefs durchgemacht und den Chancen, die ich selber vergeigt habe, hinterhergetrauert. Spätestens da, habe ich am eigenen Leib erfahren, dass auch die Seele richtig krank werden kann. Zum Glück ist es bei mir nicht soweit gekommen, aber es hat mir trotzdem gereicht. Ich konnte nicht mehr. Ich habe diese Grübelei aufgeben müssen, meiner Gesundheit zuliebe.

Stattdessen konzentrierte ich mich darauf, endlich aus Hotel Mama auszuziehen. Es hat mich ein haufen Überwindung gekostet, dies meinen Eltern mitzuteilen. Der ein oder Andere erinnnert sich vielleicht, als ich das hier schrieb. Es war irgendwie nie die Gelegenheit da, empfand ich. Aber im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mir selber ganz schön im Weg gestanden bin. Habe damals gar nicht gewusst, dass meine Eltern so cool reagieren :). Hatte ein total verzerrtes Bild von ihnen. Ich habe viel zu wenig mit ihnen so richtig offene Gespräche geführt.

Meinen einzigen sog. "Kumpel" wollte ich auch los werden. Er ist geistig minderbemittelt und es gibt oft genug Situationen wo ich mich schon frage, warum ich mir Das mit ihm antue. Und damals hatte ich die Schnauze richtig voll und wollte ihn bloß noch los werden. Aber als ich gewisse Versuche unternahm sah ich, wie traurig er war und dann brachte ich das nicht über's Herz. Wir einigten uns darauf, dass wir uns jetzt nicht mehr ganz so Regelmäßig sehen. Er geht mir zwar noch oft genug auf die Nerven, aber es ist viel besser geworden. Inzwischen finde ich, das Verhältnis könnte
man von mir aus weiterhin behalten, wenn ich dafür noch andere Freunde hätte, die mit mir auf einer Wellenlänge sind, die geistig
und vom Charakter her auf meiner Augenhöhe sind. Als Ausgleich, sozusagen ;).

Als ich dann umgezogen bin war ich erst mal voll zufrieden. Alles war cool und alleine zu wohnen, den Haushalt schmeissen, sämtliche Freiheiten zu haben war erst mal total spannend. Aber irgendwann kam sie doch, die große Einsamkeit. Und so ziemlich zeitgleich, hatte ein Arbeitskollege von mir einen Auto-unfall, worauf er fast drei monate ausfiel. Ich hatte zu meiner Arbeit auch noch seine an der Backe und jede Menge Stress. Daheim wartete die Einsamkeit, aber zum ausgehen hatte ich am Wochenende zu diesem Zeitpunkt keine Lust. Ich wollte nach der stressigen Woche nur meine Ruhe. Das sollte sich noch als Fehler herausstellen. Einsamkeit und Stress haben aus mir einen Eisklotz werden lassen. Das merkte ich, als Verwandte zu besuch waren und es eigentlich eine ganz witzige Runde war und ich einfach nicht so mitlachen habe können. Ich habe mich mental zu viel in die Arbeit vergraben. Die Zeit darauf fiel mir auf, wie lange ich schon nicht mehr so richtig aus vollem Herzen gelacht habe. Das musste ich ändern.

Erst mal raus. Ich kann mich sehr für Musik begeistern, entsprechend fiel mir ein, dass ich mal wieder auf ein Konzert könnte. Gesagt, getan. Ich ging eines Samstag Abend auf ein Konzert in einem kleinen Club. Alleine. Es war mir so egal, ich habe es satt gehabt am Wochenende nur noch in meinen eigenen vier Wänden abzuhängen. Erst war es schon ein komisches Gefühl, aber die Leute dort waren ganz entspannt und die Gruppe neben mir, hat mich sogar in ihren aktionen während des Konzertes einbezogen. Es war so ein schönes Gefühl, mal wieder von Leuten, die scheinbar von einem ähnlichen Schlag sind, wie ich, beachtet, wertgeschätzt und anerkennt zu werden. Da habe ich wochenlang noch davon gezehrt. Ich dachte, dass ich so weiter machen muss und dann klappt es schon mit neuen Freunden. Aber bald musste ich lernen, dass es nicht passieren muss. Freundschaft und Liebe lässt sich weder berechnen, noch planen. Es ist reine Glücksache ob es klappt oder nicht. Aber auf dem total falschen Weg bin ich trotzdem nicht. Denn die Freunde bzw. die Freundin werden nicht bei mir daheim klingeln und sagen "Da bin ich!".

Anfang diesen Jahres, als ich mal wieder in einer Lage war, nicht zu wissen wie ich aus der Einsamkeit mal nen Schritt rausmachen könnte, habe ich wieder mal auf Facebook nen schwung alte Klassenkameraden Freundschaftsanfragen geschickt. Und eine hat sofort die Anfrage angenommen und sofort von sich aus geschrieben, wie es mir gehe. Also dass jemand mich von sich aus anschreibt, war sie die Erste. Es hat sich ein hin- und hergeschreibe entwickelt. Bis ich ihr, auf die Frage hin, wie es mir gehe, mit der Wahrheit herausgerückt bin. Nämlich, dass ich oft niedergeschlagen bin, weil ich oft allein bin. Sie konnte es nicht so ganz glauben. Das Problem habe ich schon oft gehabt. Da kommt immer der gleiche Satz: "Irgendjemand wird es wohl geben."
Aber irgendwann hat sie es verstanden und hat sich Mühe gegeben, dass wir uns treffen können. Ständig hat es wieder nicht geklappt, dass ich schon dachte sie will mich vera...... Aber letztes Wochenende war es so weit :mrgreen: . Ich wurde zu ihr eingeladen um ihren Geburtstag nachzufeiern. Ein paar Freunde von ihr und waren eingeladen und es war wirklich eine nette, angenehme Runde :). Am Schluss haben sich alle von mir mit "Bis zum nächsten mal" verabschiedet :mrgreen: . Ich stoße gerne wieder dazu. Aber ich merke schon, dass ich jetzt etwas ungeduldig bin. Jetzt bin ich im Ungewissen. Wann ist das nächste Mal? Auf jeden Fall muss ich darauf achten, mit ihr im Kontakt zu bleiben! Ich bin null integriert in diese Runde. Nicht von einem Mal. Ich traue mir wetten, wenn ich jetzt nicht immer wieder mal Präsenz zeige, in dem ich schreibe, werde ich vergessen werden. Darüber mache ich mir gerade etwas nen Kopf.

Dieses nicht zu wissen was die Zukunft bringt. Wie man jetzt am besten handeln sollte, um das beste in der Zukunft rauszuholen. Es bereitet einen viel Kopfzerbrechen. Und entprechend bin ich jetzt drauf. Wird daraus jetzt mehr? Werde ich jetzt öfters bei deren Unternehmungen dabei sein? Werde ich vergessen? Was soll ich denn nur alles schreiben um den Kontakt aufrecht zu erhalten? Dieses Ungewisse löst in mir ein Unbehagen aus. Aber andererseits bin ich noch von diesem Samstag Abend begeistert. Es durchfährt mich im Moment ein komischer Gefühls-Coctail. Ein mal dieses unbehagen. Und im nächsten Moment, das Gefühl, einen Riesen großen Schritt nach vorne gemacht zu haben. Einen Schritt in die Normalität. Und dieses Gefühl hat mich auch zu diesem Thread motiviert. Wenn ich daran denke, wie ich vor drei Jahren noch da gestanden bin. Mit welchen Sorgen, Herausforderungen, Gemütszustand. Und was sich seit dem alles geändert hat :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: . Vor drei Jahren "aufgewacht" und jetzt die Chance, wie jeder Normalo einen Freundeskreis zu haben? Ich hoffe und wünsche mir das sehr, damit ich diese großen Schritt nach vorne nicht wieder zurück gehe! :sadman: Es ist so ein schönes Gefühl, dazuzugehören.
Wer weiß, was dann die nächsten Jahre noch möglich ist. Freundin? Familie gründen? Ich wünschte, es wäre wenigstens eine Tendenz zu erkennen. Aber in meinem Fall, glaube ich, ist schon gar nichts unmöglich... :schwitzen:
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Re: Diagnose AB: Drei Jahre sind vergangen

Beitrag von Frangipani210 »

Antimainstream hat geschrieben: Inzwischen finde ich, das Verhältnis könnte man von mir aus weiterhin behalten, wenn ich dafür noch andere Freunde hätte, die mit mir auf einer Wellenlänge sind, die geistig und vom Charakter her auf meiner Augenhöhe sind.
Du sprichst mir aus der Seele.

Übrigens finde ich deinen Namen richtig toll.
Die einzigen 3 Dinge, die ein Mann an seiner Frau verändern sollte:

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Wenona

Re: Diagnose AB: Drei Jahre sind vergangen

Beitrag von Wenona »

Hallo, habe mir jetzt erst mal nur den ersten Teil durchgelesen (ist ja ganz schön viel, was du schreibst ;) ).
Was ich ein bisschen erschreckend finde, ist, und sowas liest man ja leider öfter mal, dass du offenbar gar nicht die Verantwortung bei deinen Eltern siehst, die dich in deiner Kindheit und Jugend vergammeln ließen. :gruebel:
Ninja Turtle

Re: Diagnose AB: Drei Jahre sind vergangen

Beitrag von Ninja Turtle »

Ließt sich doch sehr gut, :good: bleib dran. :hierlang:
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Der Schussel
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Re: Diagnose AB: Drei Jahre sind vergangen

Beitrag von Der Schussel »

Schöner Text! Ich glaube - auch aus meiner eigenen Erfahrung - , dass "Ich hab die Schnauze voll" bzw. "Ich hab es satt" eine grosse Motivation zur Veränderung sein können, egal ob sie sich auf die Lebenssituation oder auf die eigene Denkweise bezieht.
Wenn ich daran denke, wie ich vor drei Jahren noch da gestanden bin. Mit welchen Sorgen, Herausforderungen, Gemütszustand. Und was sich seit dem alles geändert hat :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: . Vor drei Jahren "aufgewacht" und jetzt die Chance, wie jeder Normalo einen Freundeskreis zu haben? Ich hoffe und wünsche mir das sehr, damit ich diese großen Schritt nach vorne nicht wieder zurück gehe! :sadman: Es ist so ein schönes Gefühl, dazuzugehören.
Wer weiß, was dann die nächsten Jahre noch möglich ist. Freundin? Familie gründen? Ich wünschte, es wäre wenigstens eine Tendenz zu erkennen. Aber in meinem Fall, glaube ich, ist schon gar nichts unmöglich... :schwitzen:
Das ist ein weiterer, wie ich finde, sehr gesunder Gedanke "Ich will nicht mehr zurück!". Denn daraus kann man wunderbar die Kraft ziehen, die Ungewissheit über die Zukunft auszuhalten, statt der Versuchung zu erliegen, sich in die miefige Höhle der alten Gewohnheiten zurückzuziehen, wenn die gewünschte Entwicklung mal ins Stocken gerät. Vielleicht ist es bei dir, Antimainstream, langsamer vorwärts gegangen als von dir erhofft. Aber egal! Ich finde, es ist in jeder Hinsicht besser als der alte Status Quo von vor drei Jahren. Ich wünsche dir weiterhin viel Mut, Kraft und Erfolg! :good:
Ich bin dann auch weg. Man sieht sich vielleicht im ab-forum.de .
Aber ich bin ja nur ein ExAB, der auch nicht viel Ahnung hat.
Jakob220357

Re: Diagnose AB: Drei Jahre sind vergangen

Beitrag von Jakob220357 »

Das ist doch eine gute Entwicklung! Mit den Erkenntnissen, die Du in de rletzten Zeit gemacht hast, bist Du auf einem guten Weg.

Freundschaften entwickeln sich aber nicht allein, dass merkst Du ja gerade. Falls Du nicht wegen etwas berühmt bist und die Leute sich darum bemühen, Dich zu kennen, musst Du Zeit und Energie in den Aufbau von Freundschaften stecken. Das ist in gewisser Hinsicht Arbeit, die sich aber auch lohnen kann.

Du hast in der letzten Zeit gemerkt, wie wichtig es ist, auch etwas neben der Arbeit zu machen. In denen Wochenplan gehören deshalb nicht nur berufliche Termine sondern welche für nur für Dich. Du musst deine Seele pflegen und Dir Gutes tun! Ein schönes Projekt ist der Kalender "Ein guter Plan", der auch immer wieder daran erinnert, etwas für sich zu machen. Oft musst Du Dir bewusst vornehmen, Dich wieder bei Freunden zu melden und Kontakte zu intensivieren. Wenn Du Dich für das Leben der anderen interessierst, tun die das auch mit Dir. Auch ist wichtig, ab und zu über die eigenen Perspektiven nachzudenken und ob Du etwas ändern solltest.

Ein Klassiker ist auch das Buch "Wie man Freunde gewinnt" von Dale Carnegie. Das kannst Du alle paar Jahre mal wieder lesen und dein Leben etwas nachjustieren. Bei Interesse kann ich Dir die relevanten Sätze auch per PN schicken. Doch auch wenn die Beispiele in dem Buch etwas älter sind, hat es nur wenig von seinem Wert verloren.
Wenona

Re: Diagnose AB: Drei Jahre sind vergangen

Beitrag von Wenona »

Jakob220357 hat geschrieben: Ein Klassiker ist auch das Buch "Wie man Freunde gewinnt" von Dale Carnegie.
Würde ich dringend von abraten.
Kief

Re: Diagnose AB: Drei Jahre sind vergangen

Beitrag von Kief »

Wenona hat geschrieben:
Jakob220357 hat geschrieben:Ein Klassiker ist auch das Buch "Wie man Freunde gewinnt" von Dale Carnegie.
Würde ich dringend von abraten.
Na, da bin ich aber gespannt:
weshalb?


CU, Kief
Wenona

Re: Diagnose AB: Drei Jahre sind vergangen

Beitrag von Wenona »

Barbara Ehrenreich und Günter Scheich haben dazu in ihren Büchern was geschrieben.
Kief

Re: Diagnose AB: Drei Jahre sind vergangen

Beitrag von Kief »

Wenona hat geschrieben:Barbara Ehrenreich und Günter Scheich haben dazu in ihren Büchern was geschrieben.
Und was besagt das?


CU, Kief
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Re: Diagnose AB: Drei Jahre sind vergangen

Beitrag von Antimainstream »

Wenona hat geschrieben:Was ich ein bisschen erschreckend finde, ist, und sowas liest man ja leider öfter mal, dass du offenbar gar nicht die Verantwortung bei deinen Eltern siehst, die dich in deiner Kindheit und Jugend vergammeln ließen. :gruebel:
Naja, vor drei Jahren habe ich das auch noch stärker so gesehen. Habe viel Verantwortung bei meinen Eltern gesehen. Aber nachdem ich damals meinen Eltern kund getan habe, dass ich ausziehen will und gesehen habe, wie cool sie eigentlich doch sind, hab ich doch etwas zurückrudern müssen. Ich habe es meinen Eltern auch nicht gerade leicht gemacht. Und mich zu irgendwas zwingen wollten sie mich ja auch nicht. Ich glaube schon, dass meine Eltern hartnäckiger hätten bleiben müssen. Aber ich sehe den Großteil der Verantwortung natürlich bei mir. Es war mein Wille, ich habe entsprechend gehandelt. Jeder ist seines Glückes Schmied. Mir wurden X Brücken in der Vergangenheit gebaut und ich habe nichts davon genutzt und habe viel lieber in meiner Zurückgezogenheit gelebt.

Aber es ist ja auch egal. Die Vergangenheit kann ich nicht ändern und ich mach meinen Eltern keine großen Vorwürfe. Sicher haben sie nicht alles richtig gemacht, aber nobody is perfect! Ich will jetzt nur noch nach vorne sehen. Und jetzt entsprechend handeln, um nicht mehr einsam vor sich hinzuleben. Es ist Arbeit, ich merke es! Aber dadurch, dass es neben dem ein oder anderen Rückschlag auch immer Erfolge gibt, motiviert es mich immer nochmal weiter zu machen. Was bleibt, ist die Ungewissheit, wie es in der Zukunft weitergehen wird. Was mir etwas zu schaffen macht im Moment. Die Frage: "Werde ich mich in diesen Freundeskreis erfolgreich integrieren?" ist ständig präsent. Und diese Ungewissheit kann mir auch niemand nehmen! Da muss ich jetzt durch. Ich muss jetzt einfach weiter in Kontakt bleiben. Einfach zurücklehnen und auf die nächste Gelegenheit für eine Unternehmung warten ist nicht. Das halte ich aber auch nicht aus. Es muss weiter gehen!
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