Wie wirkt sich das AB-Sein auf euer Leben aus?

[Ida-Margarethe]

Mich belastet mein AB-Dasein sehr. Es wirkt sich auf alle Belange meines Lebens auf. Und da ich schon ziemlich alt bin (und mit allem behaftet, was das Alter so mit sich bringt ), sehe ich auch keine Chance mehr auf eine Änderung.

Eigentlich sollte man glauben, daß ich mich an Einsamkeit gewöhnt habe, da ich von Kind an gemobbt wurde, keine Freunde hatte/habe und dann, als wahrscheinlich logische Konsequenz, auch nie einen Partner/Lebensgefährten finden konnte.

Wenn ich verliebte Paare sehe, tut es besonders weh. Ich habe immer das Gefühl, als ob mir eine Hälfte fehlt.
Natürlich hatte selbst ich vor etlichen Jahren meine gaaanz große Liebe gefunden - leider nur von meiner Seite aus die große Liebe. Er sagte mir vom ersten Moment an, daß er mich überhaupt nicht leiden kann. Das "Entlieben" habe ich dann nicht so schnell hinbekommen - es hat sehr lange gedauert und seit dem sehe ich auch keinen passenden Partner mehr.
Wenn mich einer finden würde, würde ich es wahrscheinlich nicht bemerken und/oder mich nicht trauen. So alt und AB - das ist peinlich.

Selbst mein aktueller Beruf ist davon betroffen. Ich bin seit einigen Jahren selbstständig und arbeite in der telefonischen Kaltakquise. Am Telefon bin ich ziemlich gut - da komme ich auch mit Führungspersonal gut klar. Aber eben nur am Telefon. Persönlich könnte ich mit denen niemals sprechen.

[Rosengarten]

Das werde ich nie verstehen

Ich habe im Forum schon so oft gelesen, dass das Interesse an einem Menschen leider nur einseitig vorhanden ist - und da schließe ich mich ein. Wie kommt das?

Suchen WIR uns tatsächlich nur Männer/Frauen aus, die wir nicht haben können - aus welchen Gründen auch immer?
Oder haben WIR einfach Pech?
Oder suchen WIR den perfekten Partner, den es wahrscheinlich gar nicht gibt?

Sicher spielt mangelndes Selbstbewusstsein eine tragende Rolle. Aber nicht jeder Mensch hat ein gesundes Selbstwertgefühl und ist trotzdem verpartnert

[LonesomeCoder]

Habe irgendwo mal gelesen, dass man sich für Menschen interessiert, die Eigenschaften haben, die man selbst gern hätte. Aber weil man diese selber nicht hat, will einem das Gegenüber nicht.

[Rosengarten]

Habe irgendwo mal gelesen, dass man sich für Menschen interessiert, die Eigenschaften haben, die man selbst gern hätte. Aber weil man diese selber nicht hat, will einem das Gegenüber nicht.

Das könnte eine Erklärung sein!

Aber Gegensätze ziehen sich doch bekanntlich an

[Milkman]

Wie wirkt sich das AB-Sein auf mein Leben aus?

Es gab Zeiten, wo es beherrschend war. In jeder Sekunde, in jeder Situation. Ich habe mich unbewusst mit allen Menschen gemessen, die mir im Laufe des Tags begegnet sind, und war überzeugt, dass mir das Etikett "AB" ganz groß auf der Stirn steht und jeder sofort weiß, was für einer ich bin. Jede Frau, die ich auf der Straße getroffen habe und die mir gefallen hat, war in meiner Vorstellung selbstverständlich bereits seit Jahren glücklich vergeben und hätte sich generell niiiiiiiiie für mich interessiert, weil ich ja nur ein kleiner (Ex?)AB bin.

Mittlerweile ist es definitiv besser geworden. Aber es gibt immer noch Phasen, wo das alles überwuchert.

[Ida-Margarethe]

Das werde ich nie verstehen

Ich habe im Forum schon so oft gelesen, dass das Interesse an einem Menschen leider nur einseitig vorhanden ist - und da schließe ich mich ein. Wie kommt das?

Suchen WIR uns tatsächlich nur Männer/Frauen aus, die wir nicht haben können - aus welchen Gründen auch immer?
Oder haben WIR einfach Pech?
Oder suchen WIR den perfekten Partner, den es wahrscheinlich gar nicht gibt?

Sicher spielt mangelndes Selbstbewusstsein eine tragende Rolle. Aber nicht jeder Mensch hat ein gesundes Selbstwertgefühl und ist trotzdem verpartnert

Ich denke, wir haben nicht mehr Pech als andere auch. Wir gehen mit unseren Niederlagen nur anders um. Verkraften sie schlechter (oder, wie ich z. B., eigentlich gar nicht).
Andere haben einige Zeit etwas Aua, die Welt geht unter - aber dann dreht sie sich doch weiter.
Und bei uns - naja, da dreht sie sich dann eben doch nicht so wirklich weiter

[LastHope]

Welches Leben ? Mittlerweile bin ich Mitte 30, die Psyche ist nicht mehr die Beste, ausser Arbeiten und Schlafen wird wenig gemacht. Ich haben noch ein paar Männer - Freunde/Bekannte (auch alle mit Frauen - AB lastig -Problemen) die ich ab und zu mal sehe und das war es dann auch.

Allerdings habe ich auch null Antrieb was anderes zu machen, gibt paar Bier und das Sofa oder die PS4 ...
Vielleicht ändert sich das mal.

[LastHope]

Nein sie Studiert Kunst in Leipzig ^-^

Bloß gut ist es nicht die selbe ist, ich würde solche Schuldgefühle bekommen wenn es tatsächlich die gleiche währe

So was nennt der nicht AB dann Schniedel - Cousins

[Lonely]

Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass mein AB-Sein oftmals nicht die Ursache, sondern die Folge von Problemen in meinem Leben war.

Insofern müsste ich mich fragen, wie sich mein Leben auf mein AB-Sein ausgewirkt hat.

[Ida-Margarethe]

Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass mein AB-Sein oftmals nicht die Ursache, sondern die Folge von Problemen in meinem Leben war.

Insofern müsste ich mich fragen, wie sich mein Leben auf mein AB-Sein ausgewirkt hat.

Jaaa - für mich ist das auch meine Überzeugung. Viele von uns tragen ihre Probleme mit sich rum und die versauen uns das Leben. Aber - wie erkennt man diese Probleme, wie verarbeitet man sie? Und was dann??

[Schiphol]

Solange ich nicht daran erinnert werde, stört es mich nicht besonders. Ich habe mich mittlerweile ganz gut mit mir selbst zurechtgefunden. Durch meine Hobbys kann ich mich vom AB-sein ablenken. Im Alltag empfinde ich auch keinen Neid wenn ich andere Paare sehe. Wenn ich im Club Paare beim Rummachen gesehen habe, wurde ich aber doch recht neidisch. Warum kriegen es andere Leute hin, aber ich nicht? Was mache ich seit Jahren falsch? Diese Frage beschäftigt mich tagtäglich. Durch Training kann ich Erfolg im Sport feststellen. Durch Anstrengung im Studium kann ich akademischen Erfolg feststellen. Durchs Üben kann ich Erfolg in der Musik feststellen. Beim Thema Frauen stehe ich aber irgendwie seit Jahren auf der Startlinie und komme nicht vorwärts. Ich habe wohl irgendwann den Schuss zum "Loslaufen" überhört. Mir wurde aber auch nie eine Hand gereicht (weder väterlicherseits oder Freunde), die mich die ersten Meter führen würden.

[firefly84]

Warum kriegen es andere Leute hin, aber ich nicht? Was mache ich seit Jahren falsch? Diese Frage beschäftigt mich tagtäglich. Durch Training kann ich Erfolg im Sport feststellen. Durch Anstrengung im Studium kann ich akademischen Erfolg feststellen. Durchs Üben kann ich Erfolg in der Musik feststellen. Beim Thema Frauen stehe ich aber irgendwie seit Jahren auf der Startlinie und komme nicht vorwärts. Ich habe wohl irgendwann den Schuss zum "Loslaufen" überhört. Mir wurde aber auch nie eine Hand gereicht (weder väterlicherseits oder Freunde), die mich die ersten Meter führen würden.

Genau solche Fragen stelle ich mir auch. Ich habe dafür momentan nur zwei Ansätze:

1. Therapeutische Hilfe
2. Generell sexuelle Hemmungen gegenüber Frauen abbauen

Heute habe ich mich mit paar Leuten aus dem Freundeskreis getroffen und es waren drei Mädels dabei, von denen ich eine bisher noch nicht kannte und eine andere nur ein mal gesehen habe. Ich hab dauernd irgendwelche sexuellen Anspielungen gemacht, alles nur zum Spaß. Mir hilft sowas wirklich. Aber sobald es darum ging, dass eine von denen Single ist, hab ich gesagt das ich auch Single. Und die einzige Reaktion war ein nörgeliges "Oh". So als ob man (bzw. Frau) sich überhaupt nicht vorstellen könnte, mit mir zusammen zu sein. Sowas nervt.

Ich denke einige Themen kann man akademisch, wissenschaftlich oder irgendwie strukturiert angehen. Und man kann auf Erfolg hinarbeiten. Natürlich hängt das nur von einem selber ab, ob man sportlich, musikalisch oder sonstwie erfolgreich ist. Beim Thema Beziehung kommt es auch auf andere Leute an und das kann man nicht voll beeinflussen. Auch das kann man lernen, aber es kommt mir auch wesentlich schwerer vor als alles andere.

[Firechris]

Es gibt Momente, in denen ich sehr darunter leide und es gibt Momente, in denen ich mich mehr als darüber freue.
Wenn meine Kolleginen und Kollegen wieder mal darüber sprechen, wie glücklich sie doch in ihrer Beziehung sind, dann sitz ich in meiner Ecke, hinter meinen Monitoren und Topfplanzen versteckt und denk mir nur noch "könnt ihr nicht über was anderes reden?" Besonders, wenn dann eh schon wieder irgendwas passiert ist, das mich etwas ins straucheln gebracht hat. Wenn sich dann noch eines der Büropärchen bei uns aufhält und verliebt tut, dann ist das spätestens der Moment, an dem ich Kopfhörer aufsetze, Youtube anmache und daüber Musik höre und mich arbeitsmäßig in absoluten Scheiß vertiefe. Kurioserweise mit die Produktivsten Phasen, die ich habe, aber auch die ungesündesten. Meißtens gehts dann nach Feierabend erst mal zu Burger King oder so und dann setzt das Hirn aus.
Alternative ist, dass ich das Büro verlasse und Post hole. Oder zu einem Frauenverachtenden Kollegen ins Büro geh und mich mit dem unterhalte. Für den sind Frauen nur "Fickobjekte", nicht mehr und nicht weniger. Wenn er nicht grade darüber redet, wie viele er am Wochenende wieder flach gelegt hat und wir uns über Autos - neben Pumpen noch das andere seiner Interessen - unterhalten, dann ist mir das, was in meinem Büro los ist, mehr als egal. Interessiert mich dann erst mal nicht mehr.

Wenn es dann wiederum darum geht, wie dreckig die Scheidung von einem anderen Kollegen ist, dann denk ich mir, wie gut, dass ich erst mal nicht in der Situation bin. Und vermutlich auch erst mal nicht in die Situation kommen werde. Da sehe ich dann wieder das gute in meiner Situation. Allerdings sind dann mehr als ein "das wird schon wieder, glaub mir" nicht drin. Mehr kommt dann allerdings auch nicht von Seiten der verheirateten oder sich in Beziehungen befindlichen Kollgen.
Wiederum wenn wir uns über Wochenendpläne unterhalten und einer meint, "ne, ich hätte auch mega Lust aufs Schützenfest, aber wir bekommen Besuch von den Schwiegereltern" steh ich innerlich jubelnd da und denk mir, dass ich ja tun und lassen kann, was ich will.

Aber die meiste Zeit, wenn ich wirklich über meine Situation nachdenke, würde ich wohl am liebsten glückliche Pärchen mit Steinen bewerfen wollen. Wobei ich denen aber auch ihr Glück von ganzem Herzen gönne. Trotz des Gedankens "Was hat er, was ich nicht habe?"

[Arsonist]

Ich habe mich - wie vermutlich viele andere hier auch an das Alleinsein gewöhnt. Aber manchmal denke ich mir dass es schön wäre wenn ich jemanden hätte der für mich da ist. Zum Beispiel wenn es mir mal nicht so gut geht. Oder zu zweit in den Urlaub fahren oder gemeinsam ein Wochenende verbringen. Da gibt es, glaube ich, nichts bessere. Ich glaube dass der Mensch immer eine Frau oder einen Mann braucht der hinter ihm steht. Da geht es den ABinen bestimmt auch nicht anders. Das gleiche würde dich für die Partnerin auch tun. AB sein - und da machen wir uns nichts vor - ist eine richtig schlechte Sache und mit zunehmendem Alter wird es immer schlimmer.

Der Unterscheid zwischen AB und Single liegt darin dass wir ABs um ein vielfaches hoffnungsloser darstellen als der gemeine Single. Da gilt ein Jahr als Single als ziemlich lange aber wir sehen in der Mehrheit noch nicht einmal ein Lichtlein am Ende des Tunnels, während der Single weiß dass er es irgendwie schaffen wird wieder in eine Beziehung zu gelangen.

[Schiphol]

Aber sobald es darum ging, dass eine von denen Single ist, hab ich gesagt das ich auch Single. Und die einzige Reaktion war ein nörgeliges "Oh". So als ob man (bzw. Frau) sich überhaupt nicht vorstellen könnte, mit mir zusammen zu sein. Sowas nervt.

Das kenne ich auch. Als würde man schlichtweg nicht dazupassen, bzw. keine Relevanz als Mann in der vorherrschenden Situation haben. Ohne bereits in irgendeiner Weise aktiv geworden zu sein, wird man sofort aussortiert. Das macht es mir umso schwerer, selber die Initiative zu ergreifen, da ich schon zu Beginn kein (positives) Feedback von den Frauen zu meiner Person kriege.

[zumsel]

Ich hatte viele Jahre in denen nichts passiert ist.
Ich war in einer Big-Band (mit vielen Frauen), habe Jugendgruppen geleitet (hatte Kontakt mit vielen interessanten engagierten Frauen), war im Fussballverein (mit 11 nackten Männern leider ohne Frauen unter der Dusche), aber es hat sich mehr als Null ergeben. Mein AB-Dasein war wie eine Parallelwelt die ich mal mehr und mal weniger spürte. Aber sie war da und holte mich meistens dann ein, wenn ich eh schon etwas melancholisch war und Nähe vermisst habe. Ok... und wenn ich geil war

Der Grund warum sich bei mir nichts ergeben hat war, dass ich Scheinlösungen gesucht habe, die der einfachste Weg zu sein schienen. Ich bin vor meinen Gedanken geflüchtet und habe verdrängt. Ich habe mich in Trauer verloren und mich selbst, mein Verhalten, mein Aussehen etc dafür herangezogen, dass ich alleine bin. Strategien der Wut oder ähnliche lagen meiner Persönlichkeit nicht.

Ich habe viele Jahre lang nicht erkannt was wirklich nötig ist, um Fortschritte zu machen und genau dan diesem Punkt sehe ich viele hier im Forum. Es ist oft eine regelrechte Hilflosigkeit und Verzweiflung zu spüren. Ähnlich einem Käfer der auf dem Rücken liegt und strampelt aber einfach keinen Boden unter die Füße bekommt.

Es gibt einen Weg auf die Beine zu kommen. Jedenfalls gab es einen für mich. Und ich gehe davon aus, dass er Elemente enthält, die allgemeingültig sind.

[Klaus Boehme]

Hi zumsel, was wären denn Deiner Meinung nach so allgemeingültig Elemente um aus der AB-Falle herauszufinden?

[Wenona]

"Ich bin ...: vergeben." Oha, zumsel.

[Hathor]

Heute habe ich mich mit paar Leuten aus dem Freundeskreis getroffen und es waren drei Mädels dabei, von denen ich eine bisher noch nicht kannte und eine andere nur ein mal gesehen habe. Ich hab dauernd irgendwelche sexuellen Anspielungen gemacht, alles nur zum Spaß. Mir hilft sowas wirklich. Aber sobald es darum ging, dass eine von denen Single ist, hab ich gesagt das ich auch Single. Und die einzige Reaktion war ein nörgeliges "Oh". So als ob man (bzw. Frau) sich überhaupt nicht vorstellen könnte, mit mir zusammen zu sein. Sowas nervt.

Aha.
Hältst Du es wirklich für eine geschickte Taktik, gegenüber Frauen, die Du kaum bzw. gar nicht kennst, "dauernd" sexuelle Anspielungen zu machen? Du sagst, es war nur zum Spaß - zu Deinem vielleicht, das mag wohl sein. Und Du schreibst, Dir hilft es - wobei denn? Schon mal dran gedacht, dass die Frauen das vielleicht eher - gelinde gesagt - befremdlich bis peinlich und jedenfalls ganz und gar nicht spaßig fanden? Auch junge Frauen - auch Nicht-ABinen - soll sowas mitunter eher abstoßen.

Sorry, aber dass sich auf Dein Bekenntnis, Single zu sein, keine vor Begeisterung überschlagen hat, wundert mich nach der tollen Anmache kein bisschen.

[LonesomeCoder]

Teilweise bekommt man als Mann gesagt, man soll sich als sexuelles Wesen verhalten, um für mehr als Freundschaft oder Kollege betrachtet zu werden. Und wenn es ein Mann mal macht, kommt es nicht gut an. Da soll man sich noch auskennen.