Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Morningstar

Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Morningstar »

Habe mir gerade ein wenig Gedanken zum Thema gemacht ob es denn nicht einen gemeinsamen Punkt gibt welcher quasi alle ABs so individuell verschieden wir auch sein mögen miteinander verbindet, sozusagen eine art Ur-Ursache welche bei allen ABs vorliegt. Ich denke diese gefunden zu haben und zwar in unserem Umgang mit Emotionen. Daher habe ich hier mal eine etwas soziologisch angehauchte Analyse des AB Themas aufgeschrieben.

Im Grunde ist doch das ganze menschliche Verhalten darauf ausgerichtet positive Emotionen zu erfahren. Im Grunde dreht sich doch der Großteil unserer Freizeit darum etwas zu tun das sich für uns gut anfühlt. Auch in Bezug auf die Arbeit suchen wir doch eher etwas das uns ein Gefühl von Sinnhaftigkeit gibt bzw Spass macht. Zumindest aber mal so beschaffen ist das es uns nicht unglücklich macht.

Zwischenmenschliche Beziehungen sind ja auch etwas tief emotionales, wir wollen uns im Zusammensein mit unseren Freunden gut fühlen, Spass haben usw. Das gleiche gilt natürlich auch für Beziehungen ob nun lebenslange Partnerschaft oder ONS whatever.
Wir werden uns auf das Beisammensein mit anderen Menschen nur einlassen wenn wir in deren Gegenwart positive Emotionen verspüren und natürlich vise versa die anderen nur mit uns wenn sie unsere Gegenwart genießen.

Ich gehe nun mal davon aus das der emotionale Status zwischen Menschen die sich gegenseitig unbekannt sind ersteinmal relativ neutral ist.
Die Kunst des Anbandelns besteht nun also darin im Gegenüber möglichst viele positive Emotionen zu erzeugen so das die anderen das Zusammensein mit uns genießen und bereit sind eine Bindung einzugehen, ob Freundschaft oder Beziehung sei mal dahin gestellt. Auf jeden Fall werden andere Menschen nur mit uns zusammenkommen wenn sie emotional einen Profit dadurch haben. Gilt ja auch für uns selbst so, wir sind ja auch nicht gerne mit Leuten zusammen die keine oder negative Emotionen in uns auslösen. Ein pöbelnder Typ mit Alkoholfahne wird es sicherlich nicht schaffen unsere Freundschaft zu erlangen, wir hätten ja nix als emotionalen Schaden davon.

Bei Freundschaft und Beziehungen geht es also um einen Austausch von Emotionen zum Vorteil derer die daran beteiligt sind. Im Grunde kann man sich dieses Tauschverhältniss Marktwirtschaftlich vorstellen, es wird nur auf freiwilliger Basis eingegangen wenn für beide ein Vorteil daraus entsteht. Nur das es hier eben nicht um den Austausch von Waren und Geld geht sondern um den Austausch von Emotionen.
Im Kapitalismus haben jene einen Vorteil welche gut mit Geld und dessen Handel/Austausch umgehen können, also Geschäftstüchtig sind.
Bei zwischenmenschlichen Beziehungen sind jene im Vorteil welche gut mit Emotionen und deren Austausch mit anderen Menschen umgehen können, stichwort social skills.

Ich denke das viele ABs genau auf dieser emotionalen Ebene irgendwie ein Problem haben. Sei es das sie wegen Asperger/Shizoider PS oder anderweitiger natürlicher Vorraussetzungen eher sehr rational im Umgang mit anderen Menschen sind. Also eher gut darin sind Informationen und Fakten mit anderen Menschen auszutauschen und auszuhandeln aber nicht so gut im Austausch von Emotionen sind.
Oder weil sie Sozialphobie, Angst, Panik usw haben, also Angst davor ihre Emotionen anderen gegenüber zu offenbaren oder sich für die Emotionen anderer zu öffnen. Depressionen können die Emotionalität ebenfalls stark beinflussen da diese Gefühle von Depressiven nur noch abgeflacht empfunden werden bzw negative Emotionen sehr viel stärker vertreten sind als die Positiven. Für chronisch depressive ist der Aufbau von Freundschaften und Beziehungen also sehr schwer da sie ja diese negative innere Emotionswelt irgendwie ausstrahlen und somit für andere kein so guter Deal sind.
Menschen die sich nicht sehr gut in andere hineinversetzen können bzw gewisse Signale nicht erkennen haben es natürlich auch schwer in einen tiefgründigen emotionalen Austausch mit anderen zu treten.
Auch die Anspruchs ABs kann man doch von der emotionalen Seite sehen, sie wollen ihre vielleicht sogar reichhaltige emotionale Lebenswelt eben nur mit sehr wenigen ausgewählten Menschen, vielleicht sogar mit niemandem teilen und treten somit nur mit sehr wenigen oder niemandem in ein emotionales Austauschverhältniss.

Je fähiger eine Person darin ist bei anderen positive Emotionen hervor zu rufen desto leichter fällt es ihr mit anderen Menschen intime Beziehungen einzugehen. Das setzt einerseits voraus das die Person selbst über eine emotionale Innenwelt verfügt welche nach außen hin ausstrahlen kann also weiter gegeben werden kann. Zum anderen aber ist das auch abhängig von den kommunikativen Fähigkeiten, verbal sowie nonverbal.
Ist die eigene Emotionswelt gestört, z.B. aufgrund von Ängsten (Angst vor Ablehnung usw) dann ist der Emotionsaustausch auf einem tieferen Level nicht möglich selbst wenn die kommunikativen Fähigkeiten vorhanden sind.

Letztendlich läuft es aber bei einem emotionalen Austausch doch immer darauf hinaus die emotionale Innenwelt anderer Menschen positiv zu beinflussen so das sich diese dann gerne auf uns einlassen weil sie unsere Gegenwart genießen. So das aus einem Fremden ein Freund oder gar Geliebter/Geliebte werden kann.
Ein selbstsicherer Flirtprofi wird das natürlich sehr viel besser hinkriegen als ein verängstigter AB mit Sozialphobie oder ein hochintelligenter autistischer Nerd der zwar die Quantenphysik perfekt erklären kann es aber nicht schafft bei seiner Herzensdame die positiven Emotionen für ihn zu erzeugen welche für eine Beziehungsanbahnung notwendig sind.

Problemlösung:

Ich denke das es zur Lösung unserer Probleme daher ersteinmal wichtig ist das wir in uns gehen, uns selbst betrachten und uns bewusst werden an welcher Stelle das Problem liegt welches unsere Emotionalität oder deren Austausch blockiert. Wenn wir dies gefunden haben dann können wir daran arbeiten das Problem aus dem Weg zu räumen. Das ist je nach Ausprägung sicherlich nicht leicht, wie die regelmäßigen Erfolgsmeldungen hier im Forum zeigen aber durchaus möglich.

Auch wenn sich die Ursache der AB Problematik zumeist auf den Bereich der Emotionen generalisieren lässt so lässt sich die Lösung vermutlich nicht generalisieren, schließlich sind wir ja alle Individuen bei denen die Sachlage wohl sehr unterschiedlich sein kann.
Ich hoffe aber das ich mit meinem Versuch das ganze etwas mehr zu generalisieren zu einem besseren Verständniss des AB Themas beitragen konnte um so den einzelnen von uns vielleicht ein besseres Verständniss zur individuellen Problemlösung zu bieten.
Mir hat es jedenfalls bisher durchaus geholfen zu verstehen das emotionale, zwischenmenschliche Beziehungen den individuellen Bedürfnissen entsprechend marktwirtschaftlich, profitorientiert ausgehandelt werden. Der Wert des einzelnen steigt oder sinkt mit den Fähigkeiten am Markt der Emotionen teilzunehmen.

Das letztendliche Ziel für uns alle kann daher nur sein daran zu arbeiten die Fähigkeiten die Emotionen anderer Menschen positiv zu beinflussen und zu verändern zu verbessern. Unser zukünftiges Sozialleben hängt davon ab wie gut wir Emotionen und das Verhalten anderer zu unseren gunsten verändern können und wie weit wir uns darauf einlassen uns im Gegenzug auch von anderen beinflussen zu lassen.


-----------------------------------------------------------------

Über Fragen und Kritik an diesen Gedankengängen würde ich mich sehr freuen.

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Teetrinker

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Teetrinker »

Echt guter Ansatz finde ich. Eine Bemerkung:
Ich gehe nun mal davon aus das der emotionale Status zwischen Menschen die sich gegenseitig unbekannt sind ersteinmal relativ neutral ist.
Das ist wahrscheinlich zwar richtig, aber sehr häufig kann man schon Aussagen über die Entwicklungsfähigkeit (oder den potentiellen emotionalen Status zw zwei Menschen) machen, jedenfalls wenn "mögliche Liebesbeziehung" der Maßstab sein soll. Beispiel: Karla (20) und Karsten (75) oder Susanne (23, Veganerin, Doktorin der Philosophie, jeden morgen Joggen) und Kalle (25, Versicherungsvertreter, biersüchtig) oder Hannes (20, Abiturient, Backpacker, weiß noch nicht, was er machen will) und Kerstin, Mitte 30, zwei Kinder...
Ich will mir nicht anmaßen von vornherein feststehende Behauptungen zu machen, wer zu wem passt oder nicht, aber darüber gibt es doch sowohl eine recht große Erfahrungsbasis ebenso wie gewisse (natürlich ned immer 100% geltende Logiken). Will sagen: so neutral ist auch der Urzustand nicht.
Morningstar

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Morningstar »

Teetrinker hat geschrieben:Echt guter Ansatz finde ich. Eine Bemerkung:
Ich gehe nun mal davon aus das der emotionale Status zwischen Menschen die sich gegenseitig unbekannt sind ersteinmal relativ neutral ist.
Das ist wahrscheinlich zwar richtig, aber sehr häufig kann man schon Aussagen über die Entwicklungsfähigkeit (oder den potentiellen emotionalen Status zw zwei Menschen) machen, jedenfalls wenn "mögliche Liebesbeziehung" der Maßstab sein soll. Beispiel: Karla (20) und Karsten (75) oder Susanne (23, Veganerin, Doktorin der Philosophie, jeden morgen Joggen) und Kalle (25, Versicherungsvertreter, biersüchtig) oder Hannes (20, Abiturient, Backpacker, weiß noch nicht, was er machen will) und Kerstin, Mitte 30, zwei Kinder...
Ich will mir nicht anmaßen von vornherein feststehende Behauptungen zu machen, wer zu wem passt oder nicht, aber darüber gibt es doch sowohl eine recht große Erfahrungsbasis ebenso wie gewisse (natürlich ned immer 100% geltende Logiken). Will sagen: so neutral ist auch der Urzustand nicht.
Danke für den Kommentar.

Ja, denke du hast recht, zumindest in Sexueller Hinsicht ist der Grundzustand nicht so neutral, schon allein wegen dem Altersunterschied usw.
Ansonsten offenbart sich ja was emotional passt oder nicht erst im Zustandekommen des Kontaktes. Man kann nicht bei allen Menschen positive Emotionen auslösen soviel ist klar. Ein Nazi wird bei der Antifa Aktivistin keinen positiven Eindruck hinterlassen egal wie sehr er sich dabei auch anstrengen mag. Im Normalfall, nehmen wir mal an im Seminarraum, oder einer Kneipe ist die Stimmung aber erstmal neutral, es sei den jemand fällt gleich irgendwie negativ auf aber auch das wäre dann ja eine Form emotionaler Kommunikation.

Mir ging es im Beitrag ja auch darum das ganze erstmal so stark zu vereinfachen wie nur möglich um das zugrunde liegende Prinzip zu verdeutlichen ohne dabei zu viel Komplexität mit rein zu bringen.
Kief

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Kief »

Morningstar hat geschrieben:Mir ging es im Beitrag ja auch darum das ganze erstmal so stark zu vereinfachen wie nur möglich um das zugrunde liegende Prinzip zu verdeutlichen ohne dabei zu viel Komplexität mit rein zu bringen.
Ist Dir mMn gelungen.
Ich sehe es ebenso.

In Gliederung, Erlaeuterungen und Argumentationsweise vorzueglich.
Wuerde ich als rundherum gelungenen Vortrag komplett zitieren.


CU, Kief
NBUC
Eins mit dem Forum
Beiträge: 12630
Registriert: 26 Okt 2009 16:25
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Kulturhauptstadt2010

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von NBUC »

Die Grundidee habe ich hier mal als Notwendigkeit eine Vision zu erzeugen benannt. Es reicht eben nicht nur mal "angenehm" zu sein - da ist dann noch genügend Platz für die friendzone, sondern man muss die positive Vorstellungswelt der Zielperson zur weiteren Perspektive aktivieren und damit ein Bedürfnis nach mehr erzeugen.

Neutral ist das nur bis zur ersten Sichtung. Dann hinterläßt schon der optische Eindruck eine erste Bewertung.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Martin Eden

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Martin Eden »

[quote="Morningstar"

Im Grunde ist doch das ganze menschliche Verhalten darauf ausgerichtet positive Emotionen zu erfahren.[/quote]

Absolut falsch!
Kief

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Kief »

Martin Eden hat geschrieben:
Morningstar hat geschrieben:Im Grunde ist doch das ganze menschliche Verhalten darauf ausgerichtet positive Emotionen zu erfahren.
Absolut falsch!
Na, dann formulier doch mal eine korrektere Version ...


CU, Kief
Martin Eden

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Martin Eden »

Kief hat geschrieben:
Martin Eden hat geschrieben:
Morningstar hat geschrieben:Im Grunde ist doch das ganze menschliche Verhalten darauf ausgerichtet positive Emotionen zu erfahren.
Absolut falsch!
Na, dann formulier doch mal eine korrektere Version ...


CU, Kief
Wo würdest jene einordnen , die geziehlt nach ner Schlägerei, Abenteuer oder nach all dem was mit Adrenalinausstoß verbunden ist suchen?
Es gibt jede menge Leute gezielt nach negativen emotionen sehnen, vor allem Frauen.
Wenn man zuerst solche Behauptungen raushaut, dann wird der Rest zwangläufig falsch sein.
Ninja Turtle

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Ninja Turtle »

Ich kann mich in dem Beitrag wiederfinden. :mrgreen:
Nonkonformist

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Nonkonformist »

Martin Eden hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:
Martin Eden hat geschrieben:Absolut falsch!
Na, dann formulier doch mal eine korrektere Version ...


CU, Kief
Wo würdest jene einordnen , die geziehlt nach ner Schlägerei, Abenteuer oder nach all dem was mit Adrenalinausstoß verbunden ist suchen?
Es gibt jede menge Leute gezielt nach negativen emotionen sehnen, vor allem Frauen.
Wenn man zuerst solche Behauptungen raushaut, dann wird der Rest zwangläufig falsch sein.
Es müß nicht mal gewalttätig sein.
Melancholiker neigen dazu schönes und ästhetisches in traurige sachen zu empfinden.
Ehrlich zu sein bin ich auch ein ziemlich melancholiker mensch, und mir gehen die immer fröhlichen sogar manchmal
auf den keks. Melancholiker gibt es auch so einige; vielleicht ist der basis-ahnahme doch etwas zuviel pauschalisiert.
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 11 Feb 2017 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
Morningstar

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Morningstar »

Martin Eden hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:
Martin Eden hat geschrieben:Absolut falsch!
Na, dann formulier doch mal eine korrektere Version ...


CU, Kief
Wo würdest jene einordnen , die geziehlt nach ner Schlägerei, Abenteuer oder nach all dem was mit Adrenalinausstoß verbunden ist suchen?
Es gibt jede menge Leute gezielt nach negativen emotionen sehnen, vor allem Frauen.
Wenn man zuerst solche Behauptungen raushaut, dann wird der Rest zwangläufig falsch sein.
Gibt ja auch Bergsteiger die ohne jede Sicherung in extrem gefährliche Felswände gehen, Eiger Nordwandt etc. Also etwas was bei Normalos wohl extrem negative emotionen (Panik) auslösen würde. Diese Typen scheinen es zu genießen. Vielleicht weil sie diese Emotion anderst empfinden wie andere ? Oder weil sie sich über den Triumph freuen eine solche Situation überstanden zu haben.
Kief

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Kief »

Martin Eden hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:
Martin Eden hat geschrieben:Absolut falsch!
Na, dann formulier doch mal eine korrektere Version ...
Wo würdest jene einordnen , die geziehlt nach ner Schlägerei, Abenteuer oder nach all dem was mit Adrenalinausstoß verbunden ist suchen?
Es gibt jede menge Leute gezielt nach negativen emotionen sehnen, vor allem Frauen.
Fuer diese Personen selbst wird das in irgendeiner Weise positiv sein.

Wenn jemand den Adrenalinkick sucht, und deshalb andere Leute verpruegelt, dann gefaellt ihm offenbar die Pruegelei.
Vielleicht um Frust abzubauen? Whatever.
Fuer diese Person ist der Gefuehlshaushalt hinterher besser.
Dass fuer die Opfer anders aussieht, steht ja auf einem anderen Blatt.

Wenn Leute sich nach "negativen" Emotionen sehnen, dann hat auch das einen Hintergrund, der in der Person irgendetwas ausloest.
Je nach spezifischem Background.


CU, Kief
Teetrinker

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Teetrinker »

Martin Eden hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:
Martin Eden hat geschrieben:Absolut falsch!
Na, dann formulier doch mal eine korrektere Version ...


CU, Kief
Wo würdest jene einordnen , die geziehlt nach ner Schlägerei, Abenteuer oder nach all dem was mit Adrenalinausstoß verbunden ist suchen?
Es gibt jede menge Leute gezielt nach negativen emotionen sehnen, vor allem Frauen.
Wenn man zuerst solche Behauptungen raushaut, dann wird der Rest zwangläufig falsch sein.
Vielleicht kann man die gewählten Formulierungen noch etwas absichern, präziser machen, aber der (gemeinte) Grundgedanke wird wohl richtig bleiben. Klingt komplizierter als es ist, vermeintliche Widersprüche lösen sich ganz schnell auf, wenn man sich darauf besinnt, daß es nur ums subjektiv "positive" gehen kann. Zugegebenermaßen braucht es bei manchen Grenzfällen mehr Begründungsaufwand (zB Autoagression), konstant bleibt aber selbst da der Aspekt, dass es (meinetwegen: auch) dabei um als positiv empfundene Emotionen geht.

Das aber ist für das AB-Problem ein weniger wichtiges Detail (vielleicht auch nicht, aber wenigstens für dieses Thema). Viel interessanter sind Aspekte wie zB Knappheit, Ansprüche, Konkurrenz und Austausch. Mir kommt es oft so vor, als würden viele Menschen ihr (oder allgemein: das) Liebesleben völlig losgelöst von solchen Faktoren sehen. Das können sie fast immer auch, weil es wenig/nichts ändert und für die Seele oft schöner ist; grundfalsch bleibt es aus analytischer Perspektive natürlich dennoch.
Ninja Turtle

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Ninja Turtle »

Kief hat geschrieben:
Martin Eden hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:Na, dann formulier doch mal eine korrektere Version ...
Wo würdest jene einordnen , die geziehlt nach ner Schlägerei, Abenteuer oder nach all dem was mit Adrenalinausstoß verbunden ist suchen?
Es gibt jede menge Leute gezielt nach negativen emotionen sehnen, vor allem Frauen.
Wenn Leute sich nach "negativen" Emotionen sehnen, dann hat auch das einen Hintergrund, der in der Person irgendetwas ausloest.
Je nach spezifischem Background.
Wenn sich Menschen nach negativen Emotionen sehnen, dann sind sie mMn entweder psychisch nicht gesund oder eine extreme Ausnahme. Hier ging es aber um ganz normale gesunde Menschen.
Zumindest habe ich das so verstanden.
Morningstar

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Morningstar »

Ninja Turtle hat geschrieben: Wenn sich Menschen nach negativen Emotionen sehnen, dann sind sie mMn entweder psychisch nicht gesund oder eine extreme Ausnahme. Hier ging es aber um ganz normale gesunde Menschen.
Zumindest habe ich das so verstanden.
Genau so, in der Soziologie greift man sich eben eine Gruppe heraus die sozusagen als möglichst allgemeingültiger Idealtyp für eine Theorie oder Erklärungsmodell dienen kann. Da alle abweichenden Typen die es in der Gesellschaft gibt mit einzubeziehen würde es extrem komplex machen und ich wollte ja hier auch keine 1000 Seitige Abhandlung schreiben sondern eine Theorie finden welche auf die meisten ABs zutrifft.
Raptus
Kennt sich hier gut aus
Beiträge: 146
Registriert: 29 Jul 2016 23:11
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Raptus »

Die mangelnde ,,Emotions-Austausch-Kompetenz" ist ein guter Gedanke. Dennoch denke ich ist ein anderer Faktor in dieser marktwirtschaftlichen Betrachtung mindestens genauso wichtig.

Unser Marktpreis als Ware auf dem Beziehungsmarkt ist zu niedrig bzw. unsere Preisvorstellungen zu hoch. Das unser Preis so niedirg ist kann viele Gründe haben. Hässlichkeit, Dummheit, Armut oder ebend fehlende Emotions-Austausch-Kompetenz.

Oder aber falsche Preiseinschätzung. Also wir glauben, dass wir hübscher, klüger, reicher sind als in Wirklichkeit.
Morningstar

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Morningstar »

Raptus hat geschrieben:Die mangelnde ,,Emotions-Austausch-Kompetenz" ist ein guter Gedanke. Dennoch denke ich ist ein anderer Faktor in dieser marktwirtschaftlichen Betrachtung mindestens genauso wichtig.

Unser Marktpreis als Ware auf dem Beziehungsmarkt ist zu niedrig bzw. unsere Preisvorstellungen zu hoch. Das unser Preis so niedirg ist kann viele Gründe haben. Hässlichkeit, Dummheit, Armut oder ebend fehlende Emotions-Austausch-Kompetenz.

Oder aber falsche Preiseinschätzung. Also wir glauben, dass wir hübscher, klüger, reicher sind als in Wirklichkeit.
Also ich hab auch schon kerle erlebt die weder gut aussahen noch kohle hatten, rostiges schrott Auto gefahren sind und bei Frauen dennoch extrem erfolgreich waren (so jedes Wochenende ne andere), aber eben im Sprachgebrauch so das sie prima alles emotionalisieren konnten und somit kein Problem hatten so ziemlich mit allen schnell kontakt aufbauen zu können.

Daher bin ich kein Anhänger der LMS Theorie, die gilt vielleicht auf Tinder wo man nur Photos wischt, im Real-Life sieht die Sache wohl anderst aus.
Benutzeravatar
Captain Unsichtbar
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2741
Registriert: 19 Jun 2016 19:40

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Ich finde leider zu viele Fehler/Verallgemeinerungen um mich da irgendwo wieder zu finden. Ich frage mich ehrlich gesagt auch ein wenig, woher du die Sicherheit nimmst, die Probleme anderer zu kennen. Irgendwie bringst du kunterbunt alles zusammen was mit Emotion und Sozialisierung zu tun hat (alleine das sind schon zwei verschiedene Dinge). Zb Soziale Phobie, die du erwähnst, hat nichts mit Nicht ausdrücken können von Emotionen zu tun. Das ist eine ganz andere Baustelle. Ich habe manchmal das Gefühl, du schliesst ein bisschen zu oft von dir auf andere. Zum Beispiel erwähnst du recht oft rationales Verhalten. Nun ich selbst bin ein alles andere als rational, ich bin ein sehr emotionaler Mensch, bin trotzdem AB. Da ich aber ein Intro bin, komme ich unter vielen Menschen nicht so gut klar, weil ich zuviele Gefühle wahrnehme welche ich nicht verarbeiten kann und die mich überlasten und ermüden. Das nur mal so als Beispiel, dass nicht alles gleich ist.
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
Ninja Turtle

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Ninja Turtle »

Captain Unsichtbar hat geschrieben:Nun ich selbst bin ein alles andere als rational, ich bin ein sehr emotionaler Mensch, bin trotzdem AB. Da ich aber ein Intro bin, komme ich unter vielen Menschen nicht so gut klar, weil ich zuviele Gefühle wahrnehme welche ich nicht verarbeiten kann und die mich überlasten und ermüden. Das nur mal so als Beispiel, dass nicht alles gleich ist.
Na das würde doch auch passen. Eine Art Überforderung bei der Verarbeitung von Emotionen bzw. das Problem sich nicht genug abgrenzen zu können, wenn es notwendig wäre.

Seit dem Beziehungen aufgehört haben reine Zweckbeziehungen zu sein ist die Erwartung nach emotionaler Geborgenheit innerhalb einer Beziehung extrem gestiegen. (Aus: Die Singlegesellschaft)
Nur fühlen sich da viele eben überfordert mit, bzw. überfordern ihr Gegenüber.
Ninja Turtle

Re: Die Marktwirtschaft der Emotionen - Ein Analytischer Erklärungsversuch der AB Problematik

Beitrag von Ninja Turtle »

Raptus hat geschrieben:Oder aber falsche Preiseinschätzung. Also wir glauben, dass wir hübscher, klüger, reicher sind als in Wirklichkeit.
Ich hatte jetzt schon wiederholt den Eindruck, das sich viele eher für hässlicher, dümmer und ärmer halten, als sie in Wirklichkeit sind. ;)