Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Suria

Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Suria »

Walter hat geschrieben:
Suria hat geschrieben:
Meine Fragen hast du nicht beantwortet.
Doch habe ich. Mit einem Satz. Dazu müsstest du aber meinen Beitrag genau gelesen haben :mrgreen:
Nein, das hast du bis vor deinem letzten Post eben nicht. Du gingst schlichtweg davon aus, dass deine Libido nicht sinken wird. Dann wärest du ein medizinisches Wunder. Das gibt es schlichtweg nicht. Die Libido ist hormonbedingt und auch du wirst zwangsläufig in die Wechseljahre kommen. Der Testosteronhaushalt deines Partners wird auch langsam und stetig weiter absinken, aber er wird nie einen derartig krassen Eingriff in seinen Hormonhaushalt erleben wie es bei Frauen in den Wechseljahren passiert.

Wie du dich verhalten wirst, wenn du überhaupt kein sexuelles Verlangen hast er hingegen schon, hast du nicht beantwortet. Und genau das ist dann ein Punkt in dem sehr viele Männer fremdgehen obwohl sie ihre Frau noch lieben, und sich niemals von ihr scheiden würden. Diese Männer wollen ihre Sexualität nicht mit Mitte 40 bis Mitte 50 vollständig und für alle Zeit begraben. Ich mache diesen Männern keinen Vorwurf. Diese Männer haben zum Teil jahrelang versucht mit wenig bis gar keinem Sex auszukommen und dann für sich festgestellt: bei aller Liebe zu meiner Frau, ohne/mit sehr wenig Sex schaffe ich es nicht!
Also abgesehen davon, dass ich auch nicht glaube, dass bei einer Frau ab 40 automatisch die Libido sinkt (alleine schon, wenn ich an meine ehemalige Nachbarin von Mitte 40 denke, die es so richtig hat krachen lassen), bin ich nicht umsonst u. a. Anspruchs-Abine geworden. Denn ich habe eigentlich immer nach einem Mann gesucht, für den in einer Beziehung Sex nicht das Wichtigste war bzw. der wusste, dass es in einer Beziehung auch mal was anderes gibt, außer Sex. Ein jemand, mit dem man Probleme (ob nun seine oder meine) gemeinsam bewältigen kann. Ein jemand, der sieht, dass es mir scheiße geht, mir zuhört und mich aufbaut - und nicht jemand, der sauer ist, weil ich traurig bin und dadurch nicht in der Stimmung für Sex bin. Ein jemand, der liebevoll mit seinen Kindern umgeht, anstelle sich aufzuregen, dass man so mit den Kindern beschäftigt ist, dass man nicht mehr 24-7 Sex haben kann. Mein Freund ist so ein Mensch. Er hat auf mich gewartet, bis ich bereit war, mit ihm zu schlafen und ich glaube schlichtweg nicht, dass er direkt fremdvögeln wird, wenn - sollte meine Libido tatsächlich sinken - ich nicht mehr dreimal täglich mit ihm schlafen möchte. Abgesehen davon gibt es auch genug andere Möglichkeiten, im Bett aktiv zu werden, ohne dass es direkt zum Coitus kommt. Und sollte er mich deshalb wirklich verlassen, weil ich nicht mehr dreimal täglich mit ihm schlafen will - und es ihm wichtiger sein sollte, als das Fundament, das wir aufgebaut haben; es ihm wichtiger sein sollte, als alles, was wir bisher zusammen durchgemacht haben - dann werde ich ihn mit Freuden verabschieden, am besten noch den roten Teppich für ihn ausrollen. Für mich ist in diesem Fall schlicht und ergreifend nicht die Tatsache Schuld, dass meine Libido gesunken ist, sondern die Tatsache, dass der Mann (oder in Savors Fall die Frau) ein(e) :fluchen2: :fluchen2: :fluchen2: ist; der Mensch denkt dann nicht mehr mit dem Kopf, sondern mit dem Unterleib. Auf solche unvernünftigen Menschen kann ich ohnehin verzichten.

Ich gehe sogar noch weiter und stelle eine sehr provokante These für deinen Fall auf: Wenn der Mann seine über 40jährige Frau mit der 30jährigen Sekretärin betrügt, liegt es nicht immer an der fehlenden Libido der Ehefrau, sondern daran, dass der Mann sie nicht mehr attraktiv findet, weil sie evtl. nicht mehr so jung und knackig ist (was auch für mich absolut ätzend ist).
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Lilia
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Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Lilia »

Walter hat geschrieben:Habe nie behauptet, dass man Probleme löst indem man fremdvögelt. Ganz im Gegenteil. Ich kritisiere Leute die auf dem Papier ein Paar bleiben obwohl es schon lange im Bett nicht mehr funktioniert. Und das ist in der Regel bei lange andauerenden Ehen der Fall.
Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie sehr du mit zweierlei Maß misst.
Als deine Partnerin ihre wilde Phase hatte, hat sie auf den Kongressen und in den Hotels immer nachgefragt, ob derjenige verpartnert ist (mir will auch partout nicht in den Sinn kommen, was denn die Sache schlimmer macht, wenn ein "Papier" vorhanden ist)?
Was, wenn die Beziehung aus welchen Gründen sich in einer Krise befindet und sich der noch Verpartnerte in jemand anderen verliebt? (ich nehme niemanden, der in einer längeren Beziehung ist oder war - auch dir nicht - ab, dass er nicht auch Zeiten hatte, wo es schlechter in einer Beziehung lief) Die Sehnsucht nach Liebe und einer erfüllten Partnerschaft ist ja nicht automatisch mit dem Vorhandensein eines (Ehe-)Partners verschwunden und es gibt eben auch Phasen, wo der Partner diese Sehnsuch vllt nicht stillen kann (aufgrund von Krankheit, weil er um einen anderen wichtigen Menschen in seinem Leben trauert, Arbeitsüberlastung,etc.) Ist es dann "verboten" sich in jemand anderen zu verlieben? Hat nur derjenige in einer Partnerschaft die moralische Verpflichtung, den Verlockungen zu widerstehen oder auch derjenige, mit dem der Verpartnerte fremdgeht, weil er die Entscheidung hat, sich den Single als (Sex-)Partner auszusuchen, während der Verpartnerte seinen Partner - egal mit wem auch immer - verletzen wird und das Fremdgehen unausweichlich ist?

Ich kann und will den Menschen mit Partner nicht pauschal verurteilen und kann genausowenig denjenigen, der Anlass zum Fremdgehen ist, von jeglicher Schuld freisprechen. Das wäre aus meiner Sicht ziemlich eindimensionales Schwarz-Weiß-Denken.

Bei deinen Beiträgen habe ich immer den Eindruck, dass du die Maxime vertrittst:"Solange Mann und Frau es miteinander treiben, ist alles in Ordnung". Partnerschaft - und da muss ich mich einigen Vorschreibern anschließen - bedeutet viel mehr als das, genauso wie es auch mehr Gründe als nur den schnöden Mammon und die Kinder gibt, einen neuen Partner zu haben und dennoch verheiratet zu bleiben.
Heute gibt es - Gott sei Dank - viel mehr Formen der akzeptierten Partnerschaft. Ob schwule und lesbische Paare oder auch einen Bundespräsidenten, der immer noch verheiratet ist (und das nicht nur, weil er Pfarrer ist) und seit den Neunzigern von seiner Frau nicht nur getrennt, sondern auch mit einer neuen Partnerin zusammen lebt.

Ich kann mit solch einem Staatsoberhaupt leben, ohne gleich die Moralkeule auspacken zu müssen und meine eigene Lebensform zu beweihräuchern. Ich denke auch nicht, dass es mir, zusteht, über irgendjemand zu urteilen, ohne die Hintergründe zu kennen. Und ich muss mich auch nicht durch irgendwelche Pauschalaussagen zum Richter von mir unbekannten Personen aufschwingen.

Deine Welt, lieber Walter, erscheint mir so schrecklich einfach. Du teilst zu schnell in gut und böse, in richtig und falsch und dadurch resultiert wohl, dass du uns die Welt erklären musst. Meine Welt dagegen hat viel mehr Graustufen. Und irgendwie sperrt sich da tief in mir drin etwas, deine Sicht der Dinge so widerspruchslos hinzunehmen.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
:tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2:
Iras
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Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Iras »

Interessanter Thread, trifft ziemlich genau meine Situation: bis vor ca. 20 Jahren AB, gebunden und seit ca. einem Jahr diverse Affären. Wir haben uns sexuell auseinander gelebt, mögen uns menschlich aber noch, dazu Haus, Kinder, Finanzen - keine Trennung geplant. Für mein "Outing" in meinem ersten Beitrag hier bekam ich gleich eins auf den Deckel...
Ich kann Walters Aussagen nur bestätigen! Das fehlende Ausleben unerfüllter sexueller Wünsche bzw. Erfahrungen kommt in der Midlife-Crisis bzw. bei Beziehungsproblemen ganz von selbst wieder hoch... Und ja, das vom TE geschilderte Verhalten der Frau ist durchaus typisch nach meinen Erfahrungen. Früher hätte ich das alles auch verurteilt, und heute hänge ich selbst drin in so einem Verhalten.
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Tania
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Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Tania »

Suria hat geschrieben:
.... ich glaube schlichtweg nicht, dass er direkt fremdvögeln wird, wenn - sollte meine Libido tatsächlich sinken - ich nicht mehr dreimal täglich mit ihm schlafen möchte.

Die Frage war doch, wie du dich verhalten wirst, wenn du überhaupt kein sexuelles Verlangen hast er hingegen schon, richtig?

Sorry, Suria - ich nehme mal einfach an, dass Deine Beziehung noch relativ jung ist und deswegen Deine instinktive Antwort vom sprichwörtlichen Egoismus der Jugend dominiert wurde. Da antwortet man schon mal auf ein "was machst Du, wenn etwas passiert, das einen anderen Menschen unglücklich machen wird" schon mal locker mit einem "na und? er bleibt ja trotzdem bei mir - für mich ist also alles ok". Das ist ziemlich normal - aber irgendwann wächst man darüber hinaus. Und dann beginnt man, wirklich eine Beziehung zu führen - eine, in der man schon instinktiv die Wünsche und Bedürfnisse des Partners genauso wichtig nimmt, wie die eigenen. Und dann bedeutet ein "ich habe meine Libido verloren" eben nicht nur "aber er wird mir ja trotzdem nicht fremdvögeln" sondern auch - und gleichrangig! - "was kann ich tun, damit seine ja durchaus noch vorhandenen Wünsche und Bedürfnisse dennoch erfüllt werden?" Das heißt nicht, dass man sich selbst nun zwingt, etwas zu tun, wonach einem einfach nicht mehr ist - aber es bedeutet, dass man seine Wünsche wahrnimmt, ernst nimmt und alles in seiner Macht stehende tut, um ihm die Erfüllung zu ermöglichen. Kurz, dass man selbst das tut, was man sich umgekehrt ja auch von ihm wünscht. Und das betrifft nicht nur das Thema Sex, sondern alle beziehungsrelevanten Themen - z.B. Urlaubsplanung, Kinderwunsch, Freiräume oder einfach das Feierabendbierchen und die herumliegenden Socken.

Kein Mensch wird seinen Partner verlassen, nur weil dieser die Lust am Sex verloren hat. Aber viele Menschen verlassen ihren Partner, weil dieser irgendwelche Wünsche und Bedürfnisse nicht einmal mehr wahrnimmt, geschweige denn sich bemüht, einen gemeinsamen Weg zu finden, wie diese ausgelebt werden können. Oder einen wenigstens nicht daran hindert, einen eigenen Weg zu suchen.

Ich kenne genug Menschen, die in einer sexlosen Beziehung leben. (und nein, es ist nicht immer die Frau, die keine Lust mehr hat!) Man arrangiert sich halt, wegen der noch vorhandenen Liebe und der Kinder und des Hauses und des sozialen Umfeldes ... Aber wirklich glücklich ist damit keiner der Beteiligten. Und, sorry - für mich ist eine Beziehung etwas, das beiden Partnern ermöglichen sollte, glücklich zu sein. Kein Käfig, in dem man pflichtbewusst und loyal verharrt ...

So wirklich kann ich nicht mitreden, meine Libido ist trotz meines hohen Alters leider noch viel zu intakt. Aber ich war mal mit einem bisexuellen Mann zusammen, kenne also die Situation, dass er etwas braucht, was ich ihm einfach nicht geben kann. Da bleibt dann eben nur, sich entweder zu trennen, oder sein eigenes Glück auf Basis seines Verzichtes auf etwas, das ihm wichtig ist, aufzubauen - oder eine Lösung zu finden. Für mich hieß die ganz pragmatisch: Mach ruhig, Schätzchen. Solange ich dabei nicht vernachlässigt (bzw. untervögelt) werde, ist mir ziemlich egal, was Du in Deiner Freizeit machst. Hauptsache Du hast Spaß dabei und holst Dir keine ansteckenden Krankheiten.

Diesen Pragmatismus dann auch emotional umzusetzen, ist allerdings ehrlich gesagt nicht ganz leicht ... Aber so viel sollte mir das Glück meines Liebsten dann schon wert sein.

Nebenbei bemerkt:
Abgesehen davon gibt es auch genug andere Möglichkeiten, im Bett aktiv zu werden, ohne dass es direkt zum Coitus kommt.
Wenn Deine Libido weg ist, hast Du auch keine Lust mehr auf diese "anderen Möglichkeiten". Klar, man könnte sich zu einem pflichtbewussten Handjob durchringen, aber glaubst Du tatsächlich, dass das auf Dauer glücklich macht? In den meisten Beziehungen meines Bekanntenkreises, in denen Sex kein Thema mehr ist, wird übrigens auch nicht mehr gekuschelt - einfach weil Kuscheln als Vorstufe zum Reizthema "Sex" interpretiert wird.
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kim

Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von kim »

Walter hat geschrieben:Savor sollte einen Teufel tun und ihr jetzt ins Gewissen reden. Die wird seit Jahren woanders naschen ...
Ich halte das in diesem Fall für sehr unwahrscheinlich. Wenn sie systematisch und regelmäßig fremdgehen würde, dann wäre sie schon ziemlich blöd dabei (und das wäre sie eben gerade nicht, wenn sie es regelmäßig machen würde), wenn sie das mit einem Freund und Bekannten der Familie machen würde. Die Gefahr, dass es ihr Mann mitbekommen würde, wäre in so einem Fall viel zu groß. Und wieso sollte sie bei Savor dann 15 Jahre warten, wenn sie immer wieder zu ihm Kontakt hatte? Wenn sie öfter fremdginge, dann wäre Savor schon viel früher "fällig" gewesen. Es gibt so viele "fremde" Männer, da würde sie sich bei einer Systematik nicht gerade an einen Hausfreund ranmachen.

Nein, ich glaube in der Konstellation mit einem Freund, den sie 15 Jahre kennt, nicht daran, dass es System bei ihr ist, sondern hier hat es für mein Empfinden viel mehr die Situation, dass sie eine persönliche Krise ganz gezielt mit einem Freund aus der gemeinsamen Vergangenheit erleben will.

Wenn ich mal von mir ausgehe: Wenn ich gerade in einer Krise stecke und ein FREUND von mir bekommt mit, dass ich aus so einer Krise heraus im Begriff bin, eine Dummheit zu machen, dann erwarte und hoffe ich von einem FREUND, dass er sich bemüht, mich davon abzuhalten. Wenn ich z.B. betrunken in mein Auto steigen will, dann erwarte ich von einem Freund, dass er mir im Extremfall die Schlüssel wegnimmt oder dass er mich dann in meinem Auto heimfährt.

Savor ist seit 15 Jahren ihr FREUND. Er kennt ihren Mann und auch ihre Kinder.

Ja, - ich wiederhole mich - von einem FREUND würde ich erwarten, dass er mich davon abhält, wenn ich im Begriff bin gerade eine riesengroße Dummheit zu begehen.
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Gilbert
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Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Gilbert »

Unattraktive hat geschrieben:Bewiesen ist, dass Mann ab 40 Potenzprobleme hat.
Echt? War das bei deinem Ex so? Das kann man aber nicht pauschalisieren.
Meine Libido hat nach meinem 40. Geburtstag gefühlt sogar noch zugenommen. Und der Teufel weiß, warum..... :o
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
Suria

Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Suria »

@ Tanja: Ich bin mit meinem Freund 2,5 Jahre zusammen. Für dich und andere wird es vielleicht zu wenig sein, wir haben allerdings in der Zeit schon einiges durchgemacht, was uns zusammen geschweißt hat. Ganz zu schweigen davon kenn ich ihn mittlerweile 4 Jahre. Ich weiß nicht, wie das bei der sinkenden Libido so ist, aber ich weiß selbst von mir, dass ich eher selten Lust auf den Coitus selbst habe - alleine aufgrund der Tatsache, dass ich dabei sehr oft Schmerzen habe; nicht selten mussten wir deshalb abbrechen. Nichtsdestotrotz haben wir auch so unseren Spaß im Bett, vielleicht, weil wir auch mit den anderen Praktiken vollstens zufrieden sind. Ich war einmal sehr krank, weswegen ich keine Lust auf gar nichts hatte, wo dann fast ein Monat nichts lief. Anstelle fremdzuvögeln hat er sich rührend um mich gekümmert und mich in den Arm genommen, weil ich nur noch heulen konnte. Hätte er stattdessen fremdgevögelt, wäre es wohl meine Schuld gewesen, weil ich nicht mit ihm geschlafen habe. Außerdem sehe ich sehr viele Paare um mich rum. Paare, in denen der Mann querschnittsgelähmt ist (und so offenbar nichts mehr bei ihm geht). Paare, in denen die Frau DIE OP hatte (ich vermute mal, da ist die Libido auch weg, vermute ich mal, korrigier mich, wenn ich falsch liege). Paare, die trotzdem merklich und sichtlich glücklich miteinander sind. Ich stimmte Lilia in dem Fall zu, dass es in meinen Augen wichtigere Dinge innerhalb einer Beziehung gibt, als vorhandener oder nicht vorhandener Sex. Ich kann auch nichts dafür, dass ich als Abine nicht auf solche umfangreichen Beziehungserfahrungen zurück greifen kann, wie du ;) . Ich weiß nur, dass ich nicht deine Stärke gehabt hätte, diesem bisexuellen Mann "Narrenfreiheit" einzuräumen; mich würde es verletzen, wenn er woanders "isst". Aber was mir bei deinem Post so richtig durch den Strich geht, ist dein Vorwurf an mich, zu egoistisch gegenüber meinem Partner zu sein. Du kennst mich nicht und du weißt nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalte. Sollte es wirklich so weit kommen, dass meine Libido weg sein sollte und ihm dann der Sex wichtiger ist, als alles, was wir bisher durchgemacht haben, dann ist das - sorry - kein Egoismus von meiner Seite (abgesehen davon würde ich in dem Fall gemeinsam mit ihm nach einer Lösung für auch dieses Problem suchen).

@ kim: :daumen:
Peter

Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Peter »

Also, ich beabsichtige nicht, eine Moralkeule herauszuholen. Ich kann mir vieles vorstellen, mich hineinversetzen und verstehen.

Was mich hier im Thread bei ein paar Beiträgen stört, ist diese Attitüde des „ich weiß wie es läuft“. Auf Grundlage ganz weniger Infos wird die Motivation, die Situation, die Vergangenheit und im gewissen Maß sogar der Charakter bestimmt. Und zwar nicht nur von der Frau, sondern gleich auch noch vom Ehemann mit. Und das ganze auf Basis von: Da es bei anderen Fällen so war, ist es auch hier so.

Wie Lilia schon schreibt, ist das Leben vielfältig. Klar kann es ganz profan um etwas Abwechslung zum lahmen Ehebett gehen. Und klar kann Savor nur einer von vielen Seitensprüngen sein.

Es kann aber auch ganz andere Hintergründe geben. Wir können nicht wissen, ob und was gerade in Bewegung gesetzt wird. Deshalb wäre vielleicht etwas weniger Ich-Weiß-Bescheid-Ego angebracht. Weil eventuelle Folgen für die Beteiligten (auch für Savor) nicht überblickbar sind.
Man kann auch mal in seinen Einschätzungen zurückhaltend sein bzw. formulieren.

Zumindest ist das meine Meinung zum Stand der vagen Dinge.
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Tania
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Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Tania »

Aber was mir bei deinem Post so richtig durch den Strich geht, ist dein Vorwurf an mich, zu egoistisch gegenüber meinem Partner zu sein. Du kennst mich nicht und du weißt nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalte.
Ach Suria, ich hab schon befürchtet, dass Du das in den falschen Hals bekommst. Sorry für die missverständliche Ausdrucksweise. Ich habe nicht gesagt, dass Du egoistisch gegenüber Deinem Partner bist. Wie Du ganz richtig erkannt hast - ich kenn Dich nicht gut genug, um das zu beurteilen. Vermute aber mal, dass allein die Tatsache, dass ihre eine Beziehung führt, Beweis genug ist, dass Du ihn gut behandelst ;)

Es ging mir lediglich um Deine eine Antwort auf Walters Frage. Die in einem so jungen Beziehungsalter wie gesagt absolut normal ist. Wir werden alle als komplette Egoisten geboren - ein Baby und Kind (und meinem Gefühl nach auch ein Teenager) MUSS einfach seine eigenen Bedürfnisse zuerst wahrnehmen, um überleben zu können. Es ist ein natürlicher Instinkt, der auch in den "Jugendjahren" einer Beziehung zur Geltung kommt. Aber wenn bei euch weiter alles so gut läuft, werdet ihr irgendwann an den Punkt kommen, wo euch die Maximierung der gemeinsamen Glückssumme einfach instinktiv wichtiger ist, als das jeweils eigene Glückslevel. Und dann wird Deine Antwort auf Walters Frage wahrscheinlich anders ausfallen ...

Suria hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie das bei der sinkenden Libido so ist, aber ich weiß selbst von mir, dass ich eher selten Lust auf den Coitus selbst habe - alleine aufgrund der Tatsache, dass ich dabei sehr oft Schmerzen habe; nicht selten mussten wir deshalb abbrechen. Nichtsdestotrotz haben wir auch so unseren Spaß im Bett, vielleicht, weil wir auch mit den anderen Praktiken vollstens zufrieden sind.
Das ist nicht vergleichbar. Libidoverlust bedeutet, dass Du eben keinen Spaß mehr im Bett hast. Auch nicht an anderen Praktiken. Dass Du einfach kein Interesse mehr an jeder Form von Sex hast - und dass Dir auch absolut nix fehlt, wenn Du keinen Sex hast. Eine Freundin von mir lebt so ... und es macht mich fertig mit anzusehen, wie ihr Freund darunter leidet.

Nebenbei bemerkt: solange ihr beide vollauf zufrieden seid, ist doch alles gut. Coitus ist schließlich kein Muss (und für einen Großteil der Frauen sowieso kein Orgasmusgarant). Aber ich hoffe mal, dass Du wegen der Schmerzen schon mal Deinen Gyn angesprochen hast?
Ich war einmal sehr krank, weswegen ich keine Lust auf gar nichts hatte, wo dann fast ein Monat nichts lief. Anstelle fremdzuvögeln hat er sich rührend um mich gekümmert und mich in den Arm genommen, weil ich nur noch heulen konnte. Hätte er stattdessen fremdgevögelt, wäre es wohl meine Schuld gewesen, weil ich nicht mit ihm geschlafen habe.
Dass das Blödsinn ist, weißt Du selbst ;)
Außerdem sehe ich sehr viele Paare um mich rum. Paare, in denen der Mann querschnittsgelähmt ist (und so offenbar nichts mehr bei ihm geht). Paare, in denen die Frau DIE OP hatte (ich vermute mal, da ist die Libido auch weg, vermute ich mal, korrigier mich, wenn ich falsch liege). Paare, die trotzdem merklich und sichtlich glücklich miteinander sind.
Dann haben diese Paare wohl ihren Weg gefunden. Wie gesagt, es scheitert ja auch nie am Sex, wenn alles andere stimmt. Es scheitert nur, wenn einer (warum auch immer) unglücklich ist und der andere sich auf den Standpunkt stellt "Also, für mich ist alles okay, also gibt es keinen Grund, etwas zu ändern".

Übrigens, wenn bei DER OP die Eierstöcke erhalten bleiben, ändert sich hormonell nix. Wenn nicht, kommt man sofort in die Wechseljahre. Was bei einigen Frauen Libidoverlust bedeutet, bei anderen nicht. Ersteres lässt sich meist durch Hormongabe abmildern.
Ich kann auch nichts dafür, dass ich als Abine nicht auf solche umfangreichen Beziehungserfahrungen zurück greifen kann, wie du ;)

Das kommt noch. Ich hab ja auch erst mit 23 angefangen ... und dann halt Erfahrungen gesammelt. Ich würde vorschlagen, wir reden in 12 Jahren noch mal :)
Ich weiß nur, dass ich nicht deine Stärke gehabt hätte, diesem bisexuellen Mann "Narrenfreiheit" einzuräumen; mich würde es verletzen, wenn er woanders "isst".
Das hatte weniger mit Stärke zu tun - eher mit meiner ausgeprägten rationalen Seite. Ich hab mich einfach detailliert gefragt, was genau mich eigentlich stören würde. Körperlich abnutzen tut er ja dabei nicht. Gemeinsame Qualitätszeit geht auch nicht verloren, wenn er für seine Ausflüge Zeiten nutzt, in denen ich eh beschäftigt bin. Bei einem "Tja, Schatz, es ist zwar heute Dein Geburtstag, aber ich geh mal eben 3 Stunden in den Gayclub" wäre ich vermutlich angepisst - aber das wäre ich auch gewesen, wenn es statt des Gayclubs die Stammkneipe gewesen wäre.

Bleibt noch der Hauptmotivator, warum Viele sich Treue wünschen - die Angst, verglichen zu werden. Das Gefühl, jemand anderes würde einem vorgezogen werden. Aber da hat er es zum Glück verstanden, mir die Sicherheit zu vermitteln, dass ich einfach seine Nummer 1 bin :)

Aber wenn ich es nicht geschafft hätte, die negativen Emotionen in den Griff zu bekommen - dann hätte ich mich lieber getrennt. So weit, dass ich dann lieber selbst leide, geht die Liebe nun auch wieder nicht ;)
Sollte es wirklich so weit kommen, dass meine Libido weg sein sollte und ihm dann der Sex wichtiger ist, als alles, was wir bisher durchgemacht haben, dann ist das - sorry - kein Egoismus von meiner Seite
Der Sex wird ihm nicht wichtiger sein. Aber er wird ihm schon fehlen.

(abgesehen davon würde ich in dem Fall gemeinsam mit ihm nach einer Lösung für auch dieses Problem suchen).
:daumen: :daumen: :daumen:

Mir sind in den letzten Jahren einfach sehr viele Männer begegnet, die in einer sexlosen Beziehung gelebt haben. Keiner hat wirklich über Überdruck in der Lendengegend geklagt - aber die meisten schon über die Tatsache, dass sie ein Problem haben, und die Frau, die sie lieben, das einfach nicht interessiert. Dass jeder Gesprächsversuch ins Leere läuft. Dass der Vorschlag einer Paartherapie abgeblockt wird mit "Du kannst ja gern eine Therapie machen, aber ICH brauche das nicht, mir gehts ja gut."
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Stefan_T

Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Stefan_T »

Walter hat geschrieben:Die Gute hat sich ganz einfach nicht früh genug richtig ausgetobt. Wer mit 24 schon heiratet und dann Kinder bekommt der fragt sich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit (zumindest wenn es mal längere Zeit in der Ehe nicht läuft): Und das solls jetzt gewesen sein? Es folgt dann ein Ausprobieren und erneutes Kennenlernen der Sexualität. Soweit, so normal.
Damit hast du pauschal davon abgeraten, mit einem AB oder eine ABine eine ernsthafte Beziehung einzugehen. Als AB/ABine hat man sich definitionsgemäß noch gar nicht "richtig ausgetobt".
Savor

Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Savor »

Sorry, ich habe mir jetzt nicht alle Antworten hier im Detail durchgelesen und sehe mich im Moment auch nicht groß imstande, irgendwie zu antworten. Es geht gerade emotional bei mir ziemlich ab. :verwirrt:


Stichpunktartiges Update:

Sie hat mich gestern Vormittag angerufen, dass sie sich am Montag mit einer guten Freundin über unser Wochenende ausgesprochen hat und zu dem Entschluss gekommen ist, dass sie am Abend ihrem Mann den Seitensprung beichten will. Sie weiß, dass sie "Mist gebaut hat" (Zitat) und dass sie es nicht aushalten könnte, wenn er es nicht weiß und sie ständig Angst haben müsste, dass er es rausbekommt. Sie wollte mir das vorab mitteilen, damit ich darüber Bescheid weiß.

Heute kam weit nach Mitternacht eine SMS von ihm, dass er "enttäuscht ist" und er darum bittet, dass ich "auf absehbare Zeit seine Wohnung nicht mehr betrete" (die Wohnung gehört ihm). Ich habe die SMS heute früh gelesen als ich mein Smartphone angemacht habe.

Heute Mittag ruft sie mich an und hat mir kurz vom ihrem gestrigen Gespräch mit ihrem Mann erzählt. Er muss ziemlich fertig deswegen sein. Er möchte erst mal eine Auszeit nehmen und ist heute nach dem Frühstück mit zwei Koffer in ein Hotel. Den Kinder haben sie gemeinsam beim Frühstück erzählt, dass "Papa weiter weg arbeiten muss und ein paar Tage nicht da ist". Das kommt bei ihm hin und wieder tatsächlich vor und das haben die Kinder wohl so erst mal angenommen.

Sie will mich heute Nacht nochmal anrufen, wenn die Kinder schlafen und "ausführlicher mit mir reden".


Zu mir:

Ich weiß im Moment überhaupt nicht mehr was ich denken und vor allem fühlen soll.

Die Einladung bei ihr mit allem Drumherum war super. Ich habe mich glaube ich schon sehr lange nicht mehr so glücklich gefühlt. Ich bin vermutlich nicht nach Hause gegangen, sondern auf einer Wolke geflogen.

Aber jetzt danach: Ich weiß nicht, ob noch mehr gefühlsmäßiges Chaos möglich ist? Die Situation überfordert mich ziemlich. Das werde ich auch heute mit ihr besprechen. Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Das ist schon gerade sehr viel, was mit mir und um mich herum passiert. :verwirrt:
Peter

Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Peter »

Savor hat geschrieben:Sorry, ich habe mir jetzt nicht alle Antworten hier im Detail durchgelesen und sehe mich im Moment auch nicht groß imstande, irgendwie zu antworten. Es geht gerade emotional bei mir ziemlich ab. :verwirrt:


Stichpunktartiges Update:

Sie hat mich gestern Vormittag angerufen, dass sie sich am Montag mit einer guten Freundin über unser Wochenende ausgesprochen hat und zu dem Entschluss gekommen ist, dass sie am Abend ihrem Mann den Seitensprung beichten will. Sie weiß, dass sie "Mist gebaut hat" (Zitat) und dass sie es nicht aushalten könnte, wenn er es nicht weiß und sie ständig Angst haben müsste, dass er es rausbekommt. Sie wollte mir das vorab mitteilen, damit ich darüber Bescheid weiß.

Heute kam weit nach Mitternacht eine SMS von ihm, dass er "enttäuscht ist" und er darum bittet, dass ich "auf absehbare Zeit seine Wohnung nicht mehr betrete" (die Wohnung gehört ihm). Ich habe die SMS heute früh gelesen als ich mein Smartphone angemacht habe.

Heute Mittag ruft sie mich an und hat mir kurz vom ihrem gestrigen Gespräch mit ihrem Mann erzählt. Er muss ziemlich fertig deswegen sein. Er möchte erst mal eine Auszeit nehmen und ist heute nach dem Frühstück mit zwei Koffer in ein Hotel. Den Kinder haben sie gemeinsam beim Frühstück erzählt, dass "Papa weiter weg arbeiten muss und ein paar Tage nicht da ist". Das kommt bei ihm hin und wieder tatsächlich vor und das haben die Kinder wohl so erst mal angenommen.

Sie will mich heute Nacht nochmal anrufen, wenn die Kinder schlafen und "ausführlicher mit mir reden".


Zu mir:

Ich weiß im Moment überhaupt nicht mehr was ich denken und vor allem fühlen soll.

Die Einladung bei ihr mit allem Drumherum war super. Ich habe mich glaube ich schon sehr lange nicht mehr so glücklich gefühlt. Ich bin vermutlich nicht nach Hause gegangen, sondern auf einer Wolke geflogen.

Aber jetzt danach: Ich weiß nicht, ob noch mehr gefühlsmäßiges Chaos möglich ist? Die Situation überfordert mich ziemlich. Das werde ich auch heute mit ihr besprechen. Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Das ist schon gerade sehr viel, was mit mir und um mich herum passiert. :verwirrt:
Was mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit passieren kann:

1. Sie macht Dir unmissverständlich klar, dass ihr euch nicht mehr seht.

2. Sie lotet aus, ob sie zu Dir wechseln kann.

Und dann gibt es noch einige Möglichkeiten dazwischen. Und auch welche, auf die man nie kommen würde.
Zuletzt geändert von Peter am 01 Jun 2016 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Tania »

Savor hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob noch mehr gefühlsmäßiges Chaos möglich ist? Die Situation überfordert mich ziemlich. Das werde ich auch heute mit ihr besprechen. Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Das ist schon gerade sehr viel, was mit mir und um mich herum passiert. :verwirrt:
Falls Du das überhaupt lesen solltest: rede lieber NICHT mit ihr über Deine Überforderung. Sie hat im Moment wirklich genug eigene Probleme - und wenn Du Deine noch dazu packst, könnte sie das komplett in die Flucht schlagen.

Sag ihr nur, dass Du die Nacht wunderschön fandest und dass Du, egal was sie jetzt tun will, für sie da bist. Momentan bist Du quasi ihr Fluchtpunkt, ihr Fels in der Brandung. Also zeig ihr nicht zu deutlich, wie wacklig Du Dich fühlst. Das kannst Du hier machen.

Übrigens glaube ich, dass sie Dich - bewusst oder unbewusst - als Absprungbrett aus einer Beziehung genutzt hat, die sie so nicht mehr wollte. Sowas passiert gar nicht so selten. Wie das weiter geht, ist allerdings noch komplett offen ... da stimme ich Peter voll zu.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Savor

Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Savor »

Tania hat geschrieben:
Savor hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob noch mehr gefühlsmäßiges Chaos möglich ist? Die Situation überfordert mich ziemlich. Das werde ich auch heute mit ihr besprechen. Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Das ist schon gerade sehr viel, was mit mir und um mich herum passiert. :verwirrt:
Falls Du das überhaupt lesen solltest: rede lieber NICHT mit ihr über Deine Überforderung. Sie hat im Moment wirklich genug eigene Probleme - und wenn Du Deine noch dazu packst, könnte sie das komplett in die Flucht schlagen.

Sag ihr nur, dass Du die Nacht wunderschön fandest und dass Du, egal was sie jetzt tun will, für sie da bist. Momentan bist Du quasi ihr Fluchtpunkt, ihr Fels in der Brandung. Also zeig ihr nicht zu deutlich, wie wacklig Du Dich fühlst. Das kannst Du hier machen.
Doch, ich lese die Antworten schon, nur kann ich im Moment nicht groß darauf eingehen auf die vielen Beiträge.

Wie sollte ich ihr denn ein "Fels in der Brandung" sein? Ich könnte im Moment nichtmal ein Gänseblümchen stützen. :?
Peter

Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Peter »

Tania hat geschrieben: Sag ihr nur, dass Du die Nacht wunderschön fandest und dass Du, egal was sie jetzt tun will, für sie da bist. Momentan bist Du quasi ihr Fluchtpunkt, ihr Fels in der Brandung.
Das sollte er nur sagen, wenn es auch so ist.
Kief

Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Kief »

Zunaechst:
keine gute Tat bleibt ungestraft.

In dem Sinne habt ihr Integritaet bewiesen, indem ihr ihren Partner eingeweiht habt - und jetzt kommt der unangenehme Teil.
Das Gefuehls-Chaos gehoert dazu, und in 2 Wochen/Jahren oder so wirst Du es ueberstanden haben. Zu diesem Zeitpunkt wirst Du (hoffentlich) stolz darauf sein koennen, dass ihr den Weg der Aussprache gegangen seid.
So unangenehm die Situation jetzt auch ist, behalte dabei im Hinterkopf, dass es die nachhaltige und integre Entscheidung war.



Zum Umgang mit der akuten Situation:

den Hinweis von Tania find ich sinnvoll.
Wenn Du es hinbekommst, in der jetzigen Situation fuer sie der Fels zu sein, dann ist das super.
Der Gedanke gefaellt mir nicht besonders, aber es koennte tatsaechlich hineinspielen, wenn sie sich jetzt zwischen Euch beiden entscheidet. Oder alles dazwischen, was Peter angeschnitten hat.

Um mit jemandem zu reden wuerde ich mir wen anderes suchen, der Dir ein Fels in der Brandung sein kann.


CU, Kief
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Tania
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Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Tania »

Peter hat geschrieben:
Tania hat geschrieben: Sag ihr nur, dass Du die Nacht wunderschön fandest und dass Du, egal was sie jetzt tun will, für sie da bist.
Das sollte er nur sagen, wenn es auch so ist.
Selbstverständlich.
Savor hat geschrieben:Wie sollte ich ihr denn ein "Fels in der Brandung" sein? Ich könnte im Moment nichtmal ein Gänseblümchen stützen. :?
Musst Du ja auch nicht. Mit echter Aktivität solltest Du Dich eh zurückhalten, das muss und wird sie allein regeln.

Es geht nur darum, dass sie jemanden hat, auf den sie sich gedanklich zurückziehen kann. So eine Trennung ist echt hart - wenn sie dann jemanden hat, an den sie mit einem Lächeln denken kann, ist das ungemein hilfreich. Also bleib in ihren Gedanken dieser wundervolle Mann, mit dem sie diese bezaubernde Nacht verbracht hat. Werde nicht zu einem weiteren Problem. Glaub mir, sie hat es gerade wirklich schwerer als Du.

Mir ist klar, dass Du auch total durch den Wind bist. Aber lade das nicht bei ihr ab. Rede mit Freunden - oder schreib hier. Das hilft mehr.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Walter

Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Walter »

Iras hat geschrieben:Interessanter Thread, trifft ziemlich genau meine Situation: bis vor ca. 20 Jahren AB, gebunden und seit ca. einem Jahr diverse Affären. Wir haben uns sexuell auseinander gelebt, mögen uns menschlich aber noch, dazu Haus, Kinder, Finanzen - keine Trennung geplant. Für mein "Outing" in meinem ersten Beitrag hier bekam ich gleich eins auf den Deckel...
Ich kann Walters Aussagen nur bestätigen! Das fehlende Ausleben unerfüllter sexueller Wünsche bzw. Erfahrungen kommt in der Midlife-Crisis bzw. bei Beziehungsproblemen ganz von selbst wieder hoch... Und ja, das vom TE geschilderte Verhalten der Frau ist durchaus typisch nach meinen Erfahrungen. Früher hätte ich das alles auch verurteilt, und heute hänge ich selbst drin in so einem Verhalten.
:daumen:

Schon auffällig, dass genau dieser Beitrag von Iras bis dato hier völlig außer Acht gelassen wurde ;)

@Suria: totaler Libidoverlust bedeutet überhaupt keine Lust mehr auf Sex in jeglicher Form zu haben. Derartige Partner tauschen allgemein so gut wie gar keine Zärtlichkeiten mehr aus. Man lebt dann wie gute Freunde zusammen. Tania hat das schon sehr schön zusammengefasst.
Ich mache daher keinem Mann/keiner Frau einen Vorwurf wenn in so einer Situation fremdgevögelt wird. Das geschieht auch nicht schon, nur weil es mal ein paar Wochen keinen Sex gibt, sondern die sexuelle Frustration staut sich über Monate oder Jahre raus. Der Partner mit Libido sehnt sich nach Intimität, Zärtlichkeit und auch nach Sex. All das bekommt er aber nicht mehr! Das ist der totale Liebesentzug. Die Partnerschaft wie sie mal bestand existiert nicht mehr und alles läuft rein platonisch ab: Kein GV, kein Oralverkehr, so gut wie kein Kuscheln, streicheln oder Küssen!
Eine derartige Situation ernsthaft mit einer 4 wöchigen Sexpause wegen Krankheit zu vergleichen entbehrt jeglicher Grundlage.

Peter hat geschrieben: Was mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit passieren kann:

1. Sie macht Dir unmissverständlich klar, dass ihr euch nicht mehr seht.

2. Sie lotet aus, ob sie zu Dir wechseln kann.

Und dann gibt es noch einige Möglichkeiten dazwischen. Und auch welche, auf die man nie kommen würde.
z.B.:

3. Sie steht auf Sandwich (Vaginal + Anal mit zwei Männern gleichzeitig) und die beiden Herren können sich damit arrangieren und die Kinder freuen sich auch wenn der nette Onkel Savor mal öfter übernachtet :twisted:

Savor hat geschrieben: Stichpunktartiges Update:

Sie hat mich gestern Vormittag angerufen, dass sie sich am Montag mit einer guten Freundin über unser Wochenende ausgesprochen hat und zu dem Entschluss gekommen ist, dass sie am Abend ihrem Mann den Seitensprung beichten will. Sie weiß, dass sie "Mist gebaut hat" (Zitat) und dass sie es nicht aushalten könnte, wenn er es nicht weiß und sie ständig Angst haben müsste, dass er es rausbekommt. Sie wollte mir das vorab mitteilen, damit ich darüber Bescheid weiß.

Heute kam weit nach Mitternacht eine SMS von ihm, dass er "enttäuscht ist" und er darum bittet, dass ich "auf absehbare Zeit seine Wohnung nicht mehr betrete" (die Wohnung gehört ihm). Ich habe die SMS heute früh gelesen als ich mein Smartphone angemacht habe.

Heute Mittag ruft sie mich an und hat mir kurz vom ihrem gestrigen Gespräch mit ihrem Mann erzählt. Er muss ziemlich fertig deswegen sein. Er möchte erst mal eine Auszeit nehmen und ist heute nach dem Frühstück mit zwei Koffer in ein Hotel. Den Kinder haben sie gemeinsam beim Frühstück erzählt, dass "Papa weiter weg arbeiten muss und ein paar Tage nicht da ist". Das kommt bei ihm hin und wieder tatsächlich vor und das haben die Kinder wohl so erst mal angenommen.

Sie will mich heute Nacht nochmal anrufen, wenn die Kinder schlafen und "ausführlicher mit mir reden".
Oh Mann, ihr Göttergatte scheint aber auch ein ziemlicher Horst zu sein. Er sucht das Weite weil sie fremdgevögelt hat obwohl es seine Wohnung ist?! Das ist ja mal eine absolute Demutsgeste. Unter diesen Vorzeichen spricht imho vieles dafür, dass sie ihn einlullt und die beiden weiterhin zusammen bleiben weil er es mit sich machen lässt.

Ich muss sagen, sie macht das schon geschickt. Ich kaufe ihr aber nach wie vor überhaupt nicht ab, dass es ihr erster Seitensprung gewesen sein soll. Im Ernst: die beiden sind seit 15 Jahren zusammen und dann soll der erste Seitensprung ausgerechnet mit einem AB passiert sein?! ABs sind nicht gerade für ihre Verführungskünste bekannt. Vielmehr hat sie profilike für hervorragende Rahmenbedingungen zum Fremdvögeln gesorgt. Da war ein Profi am Werk, kein armes Mädel bei dem es "einfach mal so" passiert ist als es mit einer alten "Liebe" Abends alleine war...

Ich denke, dass sie um die Sensibilität/Labilität von Savor weiß, und befürchtet es würde deshalb so oder so ans Licht kommen wird, weil Savor das "play it cool" nicht liegt. Deshalb lieber vorher mit der Freundin besprechen.

Hier der passende Dialog:
Freundin fragt: "Glaubst du Savor kann dichthalten?"
Sie antwortet: "Ich glaube eher nicht, er hatte noch keine Freundin (von der ich weiß) und war früher mal in mich verliebt"
Freundin darauf: "Oh shit, oh shit, oooooh shit!! Stecks besser deinem Alten!".

Und zack wird gebeichtet. Das wirkt reumütiger und das anschließende Einlullen ist umso erfolgsversprechender :twisted: Wie gesagt: Ihren Mann hat sie ja ganz hervorragend im Griff. Er zieht direkt aus obwohl es seine Bude ist und sieht offensichtlich die Schuld (auch) bei Savor. Ich als Typ würde mich niemals darin hinreißen lassen "enttäuscht" von einem Bekannten zu sein. Sehr komische Formulierung. Ich hätte auch keine SMS geschickt, sondern eine ganz klare verbale Ansage gemacht. Der Typ verkriecht sich ja wirklich im Schneckenhaus... Wirkt auf mich wie ein totales Hemd. Ich denke er wird sie zurücknehmen weil er gar nicht ohne sie kann. Und ich denke sie wird auch zu ihm zurückwollen und keinen warmen wechsel zu Savor wagen. Nicht zu Savor als sensibler AB der mit der Situation völlig überfordert ist.
ogor

Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von ogor »

Walter hat geschrieben:Oh Mann, ihr Göttergatte scheint aber auch ein ziemlicher Horst zu sein. Er sucht das Weite weil sie fremdgevögelt hat obwohl es seine Wohnung ist?! Das ist ja mal eine absolute Demutsgeste.
Ähh, du hast schon gelesen, dass die beiden Kinder auch noch da sind? Soll er seine Frau mit den beiden KIndern wegschicken? Er wird wohl kaum ab jetzt Urlaub nehmen, damit er für seine Kinder sorgen kann. Ich hätte an seiner Stell auch so gehandelt und erstmal mich rausgenommen, weil das für die Kinder im Moment der Weg der geringsten Umstellung ist. Ich finde das ziemlich vernünftig von ihm.

Es haben ja auch schon andere hier erwähnt, aber dein "Weltbild" (wenn man es so nennen will) ist schon sehr eindimensional. :roll:
Walter

Re: Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt ...

Beitrag von Walter »

ogor hat geschrieben:
Walter hat geschrieben:Oh Mann, ihr Göttergatte scheint aber auch ein ziemlicher Horst zu sein. Er sucht das Weite weil sie fremdgevögelt hat obwohl es seine Wohnung ist?! Das ist ja mal eine absolute Demutsgeste.
Ähh, du hast schon gelesen, dass die beiden Kinder auch noch da sind? Soll er seine Frau mit den beiden KIndern wegschicken? Er wird wohl kaum ab jetzt Urlaub nehmen, damit er für seine Kinder sorgen kann. Ich hätte an seiner Stell auch so gehandelt und erstmal mich rausgenommen, weil das für die Kinder im Moment der Weg der geringsten Umstellung ist. Ich finde das ziemlich vernünftig von ihm.

Es haben ja auch schon andere hier erwähnt, aber dein "Weltbild" (wenn man es so nennen will) ist schon sehr eindimensional. :roll:
Sorry, aber SIE hat die Scheiße gebaut nicht er. Sie hat ihm aus dem Weg zu gehen wenn er Abstand braucht nicht er ihr. Das Kinder im Spiel sind ist mir absolut bewusst.
Sie kann trotzdem außer Haus pennen und zwischen Kindern und Hotel pendeln. Ggf. noch eine Freundin oder Nanny einspannen. Er hat sich hier direkt weggeduckt und das Weite gesucht anstatt ihr die Ansage zu machen: "Sieh zu, dass unsere Kinder unter der Situation die DU verbockt hast nicht zu leiden haben. Nimm dir ein Hotel, ich will dir erstmal nicht mehr über den Weg laufen als nötig!".