Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

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fidelchen
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Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von fidelchen »

Hallo Leute,

ich habe es letztens schon in diesem Forum gelesen und jetzt hatte ich auch gestern ein Gespräch mit einem alten Freund.

Der Freund hat mir gesagt, dass er nie in seine Freundin verliebt war. Er heiratet sie aber bald nach einigen Jahren Beziehung und Liebt sie auch und ist absolut glücklich mit ihr. Er meinte, wenn er verliebt war hat es nicht hingehauen oder aber die Frau hat sich nach einer gewissen Zeit als unbrauchbar entpuppt.

Ich selber hatte immer den Gedanken im Kopf "Ohne Verlieben geht es nie Richtung Beziehung" aber wenn ich richtig darüber nachdenke kann ich mir auch gut vorstellen, dass es auch ohne geht.

Was meint ihr? Beziehung ohne Verlieben möglich? Ein NoGo? Habt ihr selber Erfahrung gemacht? Kennt ihr Geschichten?

Bitte keine Diskussion über "Nutzbeziehung" das ist sowieso was ganz anderes.

Meine Meinung: Eine Beziehung besteht sowieso darin in erster Linie gemeinsame Ziele zu erreichen und auch natürlich bestimmte Bedürfnisse zu stillen. Ob sich dann Liebe entwickelt kann man dann später auch noch sehen. Ich kann es mir vorstellen, das einzige Problem ist eben die Zeit. Wenn ich kein Interesse an ein anderen Menschen habe dann verbringe ich nicht unbedingt Zeit mit dem und wenn die sexuelle Anziehung auch nicht stimmt kann ich mir nicht vorstellen wie sich dann irgendwann richtige Liebe entwickelt. Also das sowas möglich ist glaube ich sofort aber wie der Weg dahin aussehen soll ist mir noch schleierhaft.
AWG = Alles wird gut :-)

Nach ganz strenger Definition bin ich ein "Normalo"
Nach geschwächter Definition bin ich ein "SC-AB"
Und fühlen tu ich mich wie ein "XX-AB"
Was bin ich nun?

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Nonkonformist

Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Nonkonformist »

Alles kann, und jeder soll machen was er will.

Bei mir bleibt verliebtheit aber bedingung numero uno für einen beziehung;
ohne das geht gar nichts. Wann ich nicht in eine spezifische frau verliebt bin,
habe ich eigentlich kaum interesse an einen beziehung oder sex. Dann bleiben
wenig bedürfnisse übrich...
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fidelchen
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Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von fidelchen »

Nonkonformist hat geschrieben:Alles kann, und jeder soll machen was er will.

Bei mir bleibt verliebtheit aber bedingung numero uno für einen beziehung;
ohne das geht gar nichts. Wann ich nicht in eine spezifische frau verliebt bin,
habe ich eigentlich kaum interesse an einen beziehung oder sex. Dann bleiben
wenig bedürfnisse übrich...
Dein kleinster Kommentar den ich jemals gelesen habe... Schön so :mrgreen:
AWG = Alles wird gut :-)

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Und fühlen tu ich mich wie ein "XX-AB"
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Teetrinker

Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Teetrinker »

Kann ich mir schon vorstellen. Es ist eine doch recht hohe Voraussetzung und warum sollte nicht etwas weniger auch genügen? Man muss nicht wahllos werden, das ganze kann dennoch sehr warm sein, von Herzen kommen. Verliebtheit geht sowieso vorüber und beinhaltet oft eine etwas verzerrte, übertriebene Sicht.
Habt ihr selber Erfahrung gemacht? Kennt ihr Geschichten?
Großartige Geschichten wäre zuviel gesagt, aber Paare. Zig sogar.
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Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von NBUC »

Ist das überhaupt ein entweder oder? Und vor allem, wann muss denn der hormonelle Vollrausch vorliegen, damit es zählt?

Vor allem bei "Spätzündern" ist der beziehungstechnisch kritische Moment "zu landen" ja in der Regel deutlich bevor es sie selber dann hart erwischt.

Und damit sind "Arschlöcher", die das faken und sich dann halt später entscheiden, eben wohl doch im Vorteil.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Nonkonformist

Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Nonkonformist »

fidelchen hat geschrieben: Dein kleinster Kommentar den ich jemals gelesen habe... Schön so :mrgreen:
Och, ich hatte schon noch kürzere, wie diese hier... :frech:
Nobody

Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Nobody »

Klein und vorhersehbar. ;-)
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Brax
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Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Brax »

Ich glaube nicht, dass man megaverliebt sein muss für eine Beziehung. Die Verliebtheit ist früher oder später sowieso vorbei und wenn man sich eine anhaltende Beziehung wünscht, muss die auf etwas anderem, wie z. B. gemeinsamen Zielen, gründen. Aber etwas Besonderes muss man in seinem Partner schon sehen, damit die Beziehung auf Dauer Bestand haben kann. "Ich hab halt keinen andern gefunden" ist bestimmt keine gute Basis für eine glückliche Beziehung.
Teetrinker

Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Teetrinker »

Brax hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass man megaverliebt sein muss für eine Beziehung. Die Verliebtheit ist früher oder später sowieso vorbei und wenn man sich eine anhaltende Beziehung wünscht, muss die auf etwas anderem, wie z. B. gemeinsamen Zielen, gründen. Aber etwas Besonderes muss man in seinem Partner schon sehen, damit die Beziehung auf Dauer Bestand haben kann. "Ich hab halt keinen andern gefunden" ist bestimmt keine gute Basis für eine glückliche Beziehung.
Eben - ansonsten wäre die Frage nach Partnerschaft sowas ähnliches wie ein Lottogewinn. Die Menschen aus meinem Umfeld, die ich schon sehr lange kenne, hatten bisher so fünf bis zehn Partnerschaften, die erste meist so im Alter von 14-16. Verliebt waren sie dabei auch öfter mal, aber das war keine notwendige Sache, um Zusammenzufinden. Begeistert voneinander waren sie anfangs aber immer schon.
Peter

Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Peter »

Teetrinker hat geschrieben:
Brax hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass man megaverliebt sein muss für eine Beziehung. Die Verliebtheit ist früher oder später sowieso vorbei und wenn man sich eine anhaltende Beziehung wünscht, muss die auf etwas anderem, wie z. B. gemeinsamen Zielen, gründen. Aber etwas Besonderes muss man in seinem Partner schon sehen, damit die Beziehung auf Dauer Bestand haben kann. "Ich hab halt keinen andern gefunden" ist bestimmt keine gute Basis für eine glückliche Beziehung.
Eben - ansonsten wäre die Frage nach Partnerschaft sowas ähnliches wie ein Lottogewinn. Die Menschen aus meinem Umfeld, die ich schon sehr lange kenne, hatten bisher so fünf bis zehn Partnerschaften, die erste meist so im Alter von 14-16. Verliebt waren sie dabei auch öfter mal, aber das war keine notwendige Sache, um Zusammenzufinden. Begeistert voneinander waren sie anfangs aber immer schon.
Schon interessant, wie hier noch in kleinste Nuancen unterschieden wird :shock:

Ich bin nicht in Dich verliebt, lediglich von dir begeistert 8-)
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Brax
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Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Brax »

Peter hat geschrieben:Ich bin nicht in Dich verliebt, lediglich von dir begeistert 8-)
Ich sehe hier durchaus einen deutlichen Unterschied. 8-)

Begeistert bin ich von allen möglichen Leuten, in die ich nicht einmal ansatzweise verliebt bin. Ich war auch schon verliebt in Leute, von denen ich aber gar nicht begeistert war. :verwirrt:

Verliebtsein ist eine Bauchsache. Begeistertsein geht auch rein mit dem Kopf.
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Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Lonely »

Ich glaube, viele erwarten die ganz großen Gefühle von Anfang an. Es muss alles haargenau passen, der Partner muss alle Bedürfnisse erfüllen, man muss von Anfang dieses Kribbeln und die Schmetterlinge spüren.
Mir hat es geholfen, mich bei Sympathie und Interesse auf eine Person eingelassen und mir Zeit gegeben zu haben - in der Hoffnung, dass sich solche Gefühle noch entwickeln können bzw. wachsen.
Noch dazu gibt es auch andere Formen der Liebe als die leidenschaftliche, und die müssen nicht weniger schön oder glücklichmachend sein.
s. auch meine Signatur :hierlang:
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Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Arikari »

Lonely hat geschrieben:Ich glaube, viele erwarten die ganz großen Gefühle von Anfang an. Es muss alles haargenau passen, der Partner muss alle Bedürfnisse erfüllen, man muss von Anfang dieses Kribbeln und die Schmetterlinge spüren.
Mir hat es geholfen, mich bei Sympathie und Interesse auf eine Person eingelassen und mir Zeit gegeben zu haben - in der Hoffnung, dass sich solche Gefühle noch entwickeln können bzw. wachsen.
Noch dazu gibt es auch andere Formen der Liebe als die leidenschaftliche, und die müssen nicht weniger schön oder glücklichmachend sein.
s. auch meine Signatur :hierlang:
Sehr schöner Beitrag. Sympathie und Interesse am Wesen des anderen als wichtigste Startbedingungen - dem kann ich nur zustimmen. Sich in der Nähe des anderen wohlfühlen, offen miteinander reden können und einander gegenseitig so annehmen wie man ist - das sind Dinge, auf die ich zu Beginn eines Kennenlernprozesses Wert lege. Die Schmetterlinge können ruhig auch später noch kommen, aber ganz ohne Verliebtsein (aus dem sich später im Idealfall Liebe entwickelt) kann ich mir eine Paarbeziehung dennoch nicht vorstellen. Eine reine Zweckgemeinschaft zur Mietkostenersparnis, als regelmäßige Urlaubsbegleitung oder um einen Stammhalter in die Welt zu setzen? Nein danke :mrgreen:
Pssst! Ruft da ein Schokokeks?
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Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von BartS »

Arikari hat geschrieben:Sehr schöner Beitrag. Sympathie und Interesse am Wesen des anderen als wichtigste Startbedingungen - dem kann ich nur zustimmen. Sich in der Nähe des anderen wohlfühlen, offen miteinander reden können und einander gegenseitig so annehmen wie man ist - das sind Dinge, auf die ich zu Beginn eines Kennenlernprozesses Wert lege.
Dem kann ich nur zustimmen. Das sind Dinge, die vermutlich häufiger passieren als verliebt zu sein. Auf lange Sicht bräuchte man das Verliebtsein für eine Beziehung nicht. Dieser Zustand verschwindet irgendwann mit der Zeit, hört man immer wieder von Paaren. Was dann zählt ist Teamarbeit, Vertrauen und Liebe. Selbst in der Wissenschaft ist man sich nicht sicher, wozu es dieses Verliebtheitsgefühl überhaupt braucht. Manche vermuten, dass die Paare sich an die schöne Anfangszeit zurückerinnern können, um sich daran wieder zu orientieren. Lustigerweise sagte ein ehemaliges OdB zu mir, dass sie sich gerne an bestimmte Aktivitäten zurückerinnert, die sie mit mir unternommen hat. Und sie war nicht in mich verliebt, sagt sie.

Also gut kann ich mir das in der Konstellation vorstellen, wenn einer verliebt ist und der andere "nur" begeistert, aber genauso die gemeinsame Nähe mag. Quasi wenn einer etwas vorweg marschiert und es dem anderen nicht stört, hinterherzugehen. Und ich glaube sogar, dass die Konstellationen recht häufig vorkommt und der eine dem anderen das nicht stark auf die Nase bindet, dass er/sie nicht so dolle verliebt ist. Das immer zwei gleichzeitig verliebt sind, ich kann es mir ehrlich gesagt kaum vorstellen.

P.S.: Mich würde ja mal ganz stark die Meinung von Strangie zu dem Thema interessieren. :D
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Strange Lady »

BartS hat geschrieben:
Arikari hat geschrieben:Sehr schöner Beitrag. Sympathie und Interesse am Wesen des anderen als wichtigste Startbedingungen - dem kann ich nur zustimmen. Sich in der Nähe des anderen wohlfühlen, offen miteinander reden können und einander gegenseitig so annehmen wie man ist - das sind Dinge, auf die ich zu Beginn eines Kennenlernprozesses Wert lege.
Dem kann ich nur zustimmen. Das sind Dinge, die vermutlich häufiger passieren als verliebt zu sein. Auf lange Sicht bräuchte man das Verliebtsein für eine Beziehung nicht. Dieser Zustand verschwindet irgendwann mit der Zeit, hört man immer wieder von Paaren. Was dann zählt ist Teamarbeit, Vertrauen und Liebe. Selbst in der Wissenschaft ist man sich nicht sicher, wozu es dieses Verliebtheitsgefühl überhaupt braucht. Manche vermuten, dass die Paare sich an die schöne Anfangszeit zurückerinnern können, um sich daran wieder zu orientieren. Lustigerweise sagte ein ehemaliges OdB zu mir, dass sie sich gerne an bestimmte Aktivitäten zurückerinnert, die sie mit mir unternommen hat. Und sie war nicht in mich verliebt, sagt sie.

Also gut kann ich mir das in der Konstellation vorstellen, wenn einer verliebt ist und der andere "nur" begeistert, aber genauso die gemeinsame Nähe mag. Quasi wenn einer etwas vorweg marschiert und es dem anderen nicht stört, hinterherzugehen. Und ich glaube sogar, dass die Konstellationen recht häufig vorkommt und der eine dem anderen das nicht stark auf die Nase bindet, dass er/sie nicht so dolle verliebt ist. Das immer zwei gleichzeitig verliebt sind, ich kann es mir ehrlich gesagt kaum vorstellen.

P.S.: Mich würde ja mal ganz stark die Meinung von Strangie zu dem Thema interessieren. :D

Aye-aye, zur Stelle. :coolgun:
Ich sehe das im Grunde wie Arikari: am Anfang reicht Sympathie, Interesse am Wesen des anderen, viell. sogar Begeisterung etc.
Zumindest um das Kennenlernen voranzutreiben. Sonst wäre ja kein Anreiz da.
Was ich auch ähnich wie Arikari sehe (leider hast du das weg gekürzt - warum eigentlich?): irgendwann sollte es dann doch sowas wie Verliebtheitsgefühle geben, sonst macht es für mich keinen Sinn weiterzumachen. So interessant und sympathisch eine Person auch ist, wenn der Bauch und das Herz sich nicht regt, verliere ich leider das libidinös-romantische Interesse. Befreundet kann man aber trotzdem bleiben.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
Nonkonformist

Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Nonkonformist »

Auch bei mir haben viele meiner verliebtheiten als rein platonische freundschaften angefangen,
und verliebte ich mich nur langsam über die wochen/monate.

Aber nicht aus jeder meiner platonischen freundschafte wuchs einen verliebtheit.

Und am ende wünschte ich mich auch nur eine partnerschaft, körperliche nähe, sex, usw, bei
diejenigen in den ich mich verliebte, nachdem ich mich verliebte. Es gab sehr gute neutrale
freundinnen, mit den ich über jahren lang befreundet war, in den ich mich nie verlieben könnte,
wo es nie auch nur einen funken von sexuelle anziehung gab.

Aus freundschaft kann so einiges wachsen, aber manchmal wachst auch gar nichts, und so lange als
es nur freundschaft ist, will ich auch nichts mehr als das.
kim

Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von kim »

fidelchen hat geschrieben:Was meint ihr? Beziehung ohne Verlieben möglich? Ein NoGo? Habt ihr selber Erfahrung gemacht? Kennt ihr Geschichten?
Möglich ist es auf alle Fälle. Ich kenne ein paar Beziehungen, in denen einer (meistens der Mann) nach eigenen Aussagen zu Beginn nicht verliebt gewesen ist.

Für mich persönlich kann ich es mir nicht vorstellen. Ich wüsste nicht, wieso ich mit einem Mann eine Beziehung eingehen sollte, in den ich nicht verliebt bin? Das würde für mich keinen Sinn ergeben.
Roqnroll

Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Roqnroll »

Lonely hat geschrieben:Ich glaube, viele erwarten die ganz großen Gefühle von Anfang an. Es muss alles haargenau passen, der Partner muss alle Bedürfnisse erfüllen, man muss von Anfang dieses Kribbeln und die Schmetterlinge spüren.
Mir hat es geholfen, mich bei Sympathie und Interesse auf eine Person eingelassen und mir Zeit gegeben zu haben - in der Hoffnung, dass sich solche Gefühle noch entwickeln können bzw. wachsen.
Noch dazu gibt es auch andere Formen der Liebe als die leidenschaftliche, und die müssen nicht weniger schön oder glücklichmachend sein.
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Ich muss auch sagen dass mir der Beitrag zusagt und ich dem voll zustimme!
Ehrlich gesagt habe ich sogar gewisse Bedenken was die vielzitierte "Verliebtheit" betrifft: dass diese einem die Sinne zu sehr vernebelt und den Gegenüber zu idealisiert sehen lässt. Das kann so gesehen nur in Enttäuschungen enden. Was gibt es schlimmeres als im Nachhinein zu bemerken das der/die Angebetete charakterlich nicht hinnehmbare Fehler hat?!
Aber wenn sich zeigt dass das kleine Quäntchen zur "Verliebtheit" fehlt, man die Person gegenüber aber sympathisch findet, interessante Gemeisamkeiten oder gemeinsame Gesprächsthemen hat...das ist doch die beste Werbung für diese Person!?

Aus AB-Sicht sollte man sich fragen: Wenn ich mich auf diese Person einlasse - kann ich dabei eher etwas verlieren was ich sowieso nicht habe oder ist es wahrscheinlicher dass ich etwas gewinne dass ich nie oder zu selten in meinem Leben hatte?
(Mein persönliches Maßstab ist unter anderem die Betrachtung ob mein Leben mit dieser Person "besser" ist als ohne sie...)

Ansonsten hilft Lonely's Signatur tatsächlich weiter... :mrgreen:
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Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von BartS »

Strange Lady hat geschrieben:So interessant und sympathisch eine Person auch ist, wenn der Bauch und das Herz sich nicht regt, verliere ich leider das libidinös-romantische Interesse.
Das war ja nicht ganz die Frage. 8-) Es ging ja darum, ob Beziehungen und Liebe auch ohne Verlieben entstehen kann. Dein libidinös-romantische Interesse mag verloren sein, die Libido steht für das Begehren und die Begierde, aber die muss bei der Liebe und in einer Beziehung nicht zwangsweise dabei sein.
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Re: Partnerschaften und Liebe ohne Verlieben?

Beitrag von Saraj »

Strange Lady hat geschrieben: Ich sehe das im Grunde wie Arikari: am Anfang reicht Sympathie, Interesse am Wesen des anderen, viell. sogar Begeisterung etc.
Zumindest um das Kennenlernen voranzutreiben. Sonst wäre ja kein Anreiz da.
Was ich auch ähnich wie Arikari sehe (leider hast du das weg gekürzt - warum eigentlich?): irgendwann sollte es dann doch sowas wie Verliebtheitsgefühle geben, sonst macht es für mich keinen Sinn weiterzumachen. So interessant und sympathisch eine Person auch ist, wenn der Bauch und das Herz sich nicht regt, verliere ich leider das libidinös-romantische Interesse. Befreundet kann man aber trotzdem bleiben.
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Das ist auch mein Gefühl bei der Sache.