Kann mir das jemand bitte erklären?

[Arsonist]

Es geht um den Adoptivbruder meines besten Freundes. Ich kenne meinen Freund ihn schon seit fast 15 Jahren, daher auch den Stiefbruder. Er (also der Stiefbruder) ist eigentlich ein netter, aber leider strunzdumm, faul und sieht noch nicht einmal besonders gut aus. Da seine Stiefeltern sich viel Mühe mit ihm gaben hat er immerhin auf der Gesamtschule die 10. Klasse abgeschlossen. Dann machte er eine Lehre, die er aber nach einem Jahr abbrach. Jetzt ist er 20, lebt von Hartz 4 und macht nichts. Dass er nebenbei eine gewisse Affinität zu Drogen wie Gras, Speed und XTC hat, weiß ich auch. Von seinen Eltern wurde er aus dem Grund auch vor einem Jahr aus dem Haus geworfen. Ich habe ihn bei Facebook als Freund und bekomme mit was bei ihm so passiert. Er hat jetzt mal wieder eine richtig hübsche Freundin abbekommen.

Okay sie wäre sowieso nicht mein Typ, aber obwohl er dumm, ungebildet, ohne Ausbildung, Hartz4 bezieht, hat er kein Problem eine Frau zu finden. Der ist maximal mal für eine Woche Single. Er sieht auch noch nicht einmal gut aus und ist auch nicht in irgendeiner Form wortgewandt.

Da frage ich wie machen solche Leute das? Ich komme da wirklich nicht drauf klar. Der hatte schon mit 14 Jahren seine erste Freundin. Und selbst muss ich immer schauen wo ich bleibe, Überstunden schieben, um mal im Jahr ein paar Tage Urlaub zu haben. Und bei den Frauen kann man ja machen was man will, die haben eh kein Interesse.

[Chessner]

obwohl er dumm, ungebildet, ohne Ausbildung, Hartz4 bezieht, hat er kein Problem eine Frau zu finden.

Ich nehme mal an, dass die besagten Dame(n) auch nicht unbedingt den Intellekt einer Marie Curie besitzen. Gleich und gleich gesellt sich gern.

Warum er immer wieder Freundinnen findet? Wahrscheinlich, weil er sich keine Gedanken macht. Er nimmt sich einfach eine und fertig. So wie du ihn beschreibst, verfügt er wohl kaum über eine entsprechende Selbstreflexion. Also denkt er nicht (so wie es wohl viele hier im Forum tun), sondern handelt einfach. Er ist gar nicht in der Lage zu grübeln oder sich in Frage zu stellen.
Nicht nachzudenken ist nicht das schlechteste. Aber es ist schon gut, wenn man über eine gewisse Bildung verfügt.

[Monozyt]

Glück. Der eine hat's, der andere braucht's.

[Walter]

Glück. Der eine hat's, der andere braucht's.

Das hat überhaupt nichts mit Glück zu tun.

Die attraktivste und wichtigste Eigenschaft eines jeden Mannes gegenüber Frauen ist: Selbstbewusstsein!
Was macht das Selbstbewusstsein zunichte? Selbstzweifel!
Was ist für Selbstzweifel aber erforderlich? Richtig: Selbstreflexion!
Was hindern einen an übermäßiger Selbstreflexion? Richtig: die mangelnde Fähigkeit zur Selbstreflexion aufgrund fehlender Intelligenz!
Die Folge: Dumme Menschen haben weniger Zweifel und die fehlenden Zweifel hemmen sie weniger!


Grübeln und Nachdenken ist absolut hinderlich bei der Partnerfindung. Wie oft liest man hier im Forum die absurdesten Gedankenspiele seitens der ABS. Deute ich ihre Signale richtig? Was wäre wenn etc. pp. Es wird immer über die Folgen des eigenen Handels nachgedacht anstatt einfach mal zu handeln!

Dazu ein passendes Zitat:

Hohe Intelligenz ist allerdings auch keine Garantie für große Selbstsicherheit. Im Gegenteil: Gerade unter besonders intelligenten Menschen befinden sich viele Selbstunsichere. Woran liegt das? Wer sehr intelligent ist, unterliegt der Gefahr, alles rationalisieren, analysieren und verstandesmäßig erfassen zu wollen. Darunter leidet die spontane Erlebnisfähigkeit. Dieser Mangel wird dem Intelligenten bewußt. Diese Erkenntnis bedrückt ihn und macht ihn unsicher

Es hilft auch ein Blick ins Tierreich: Nicht wenige männliche Landessäugetiere führen einen (nicht selten lebensgefährlichen) Ballzkampf auf in welchem sie die Würdigkeit und die Stärke unter Beweis stellen wollen. Der Gewinner bekommt die Frau. Bei ABs funktioniert dieses Konkurrenzdenken und Handeln überhaupt nicht. Der AB analysiert lieber die Situation: "der Typ hat breitere Schultern/verdient mehr/sieht besser aus als ich... Auf einen "Kampf" mit dem lasse ich mich nicht ein, schließlich könnte ich ja unterlegen sein.
Wenn sie mich wirklich will, dann wird sie mir das schon zeigen. Und überhaupt: wenn sie mit dem anbandelt dann hat sie mich nicht verdient..." Der AB erkennt mögliche Gefahren einer Konfrontation und geht ihr daher (ganz der Rationalität folgend) lieber gänzlich aus dem Weg. So gewinnt er zwar nichts, verliert aber auch nichts.

[Skorpion]

@ Walter: Viele deiner Beiträge gehen mir persönlich etwas weit, aber das würde ich ohne zu zögern unterschreiben.

[Walter]

@ Walter: Viele deiner Beiträge gehen mir persönlich etwas weit, aber das würde ich ohne zu zögern unterschreiben.

Na, immerhin

[Monozyt]

@Walter: Schöne Antwort. Vermutlich hast du recht.

[Einsamer Igel]

Das Tierreich. Schon wieder. Manchmal komme ich mir hier vor wie im Zoo.

Sag nicht, er kann nix. Das mit den Mädels kriegt er ja offenbar hin!

[OlliP]

Ich habe eine Bekannte, deren Sohn genau der gleiche Fall ist. Er hat eine Lehre/Ausbildung nach der anderen abgebrochen und zwar richtig viele, nicht nur eine oder zwei. Freundinnen kriegt er auch ohne Probleme, aber es ist meistens schnell Schluss, weil er trinkt. Er war auch schon länger in der psychiatrischen Klinik wegen Borderline. Irgendwas muss ganz schief gegangen sein als er ein kleines Kind war.

Bei dem Adoptivkind, das du ansprichst, muss es in der frühen Kindheit wohl auch einen großen Schock gegeben haben - wohl eben der Verlust der Eltern. Sowas lässt sich nachher nicht mehr korrigieren. Diese Menschen bleiben als Erwachsene auf eine gewisse Weise psychisch geschädigt. Ich kann nur hoffen, dass es mit dem Stiefsohn deines Freundes nicht auch so verläuft. Ich wünsche ihm alles Gute und habe viel Mitgefühl mit ihm, wenn es nicht gut läuft. Neidisch sein, dass jemand anderes es gut hat in einer Sache, die einem fehlt, tut nichts Gutes. Neid uns Misgunst führen immer zu einer Eintrübung der Psyche und zu schlechten Rückwirkungen auf einen selbst. Was da raus hilft ist sich für jemanden zu freuen und Mitgefühl zu haben. Dann können sich die negativen Gedanken nicht schleichen.

[Jornari]

Ganz schön unverschämt, so über andere Leute zu reden, die man nur flüchtig kennt und deren Gedankenwelt man nicht beurteilen kann.

Edit An den Poster über mir: ein Trauma ist kein Schock.
Schock ist ein eigenständiges med. Krankheitsbild und ein lebensbedrohlicher Zustand. Wird immer falsch verwendet ("unter Schock stehen").

[Rosengarten]

@Walter

Du hast es auf den Punkt gebracht.

Bei den Frauen ist es übrigens genauso - zumindest bei mir!

Wenn mich ein Mann interessiert bin ich so unsicher und so verkrampft, dass ich die Situation so lange analysiere, um dann zu dem Schluss zu kommen...der hat eh kein Interesse! So bin ich "aus dem Schneider" und laufe nicht Gefahr, verletzt oder abgelehnt zu werden. Ist doch der einfachste Weg - und der langweiligste! So kann nie was passieren

[Reinhard]

Okay sie wäre sowieso nicht mein Typ, aber obwohl er dumm, ungebildet, ohne Ausbildung, Hartz4 bezieht, hat er kein Problem eine Frau zu finden. Der ist maximal mal für eine Woche Single. Er sieht auch noch nicht einmal gut aus und ist auch nicht in irgendeiner Form wortgewandt.

Kann er die Frauen längerfristig für sich interessieren? Wie lang war seine längste Beziehung?

[IronAngel]

Der Adoptivbruder deines Freundes ist wahrscheinlich viel ''cooler'' und ''authentischer'' als ein ''Spießer'' wie du.

Das war natürlich ironisch gemeint.

[Nell The Sentinel]

@Arsonist: Wenn du wenigstens wirklich versuchen wollen würdest, Unterschiede zwischen seinem Verhalten und deinem aufzudecken. Aber eigentlich schmeißt du nur mit deinem unverhohlenen Neid um dich und wertest den Stiefbruder massiv ab.
Finde ich sehr unsympathisch. Zum Auskotzen gibt es einen eigenen Thread.

[Neveryoung]

Es geht um den Adoptivbruder meines besten Freundes. Ich kenne meinen Freund ihn schon seit fast 15 Jahren, daher auch den Stiefbruder. Er (also der Stiefbruder) ist eigentlich ein netter, aber leider strunzdumm, faul und sieht noch nicht einmal besonders gut aus. Da seine Stiefeltern sich viel Mühe mit ihm gaben hat er immerhin auf der Gesamtschule die 10. Klasse abgeschlossen. Dann machte er eine Lehre, die er aber nach einem Jahr abbrach. Jetzt ist er 20, lebt von Hartz 4 und macht nichts. Dass er nebenbei eine gewisse Affinität zu Drogen wie Gras, Speed und XTC hat, weiß ich auch. Von seinen Eltern wurde er aus dem Grund auch vor einem Jahr aus dem Haus geworfen. Ich habe ihn bei Facebook als Freund und bekomme mit was bei ihm so passiert. Er hat jetzt mal wieder eine richtig hübsche Freundin abbekommen.

Okay sie wäre sowieso nicht mein Typ, aber obwohl er dumm, ungebildet, ohne Ausbildung, Hartz4 bezieht, hat er kein Problem eine Frau zu finden. Der ist maximal mal für eine Woche Single. Er sieht auch noch nicht einmal gut aus und ist auch nicht in irgendeiner Form wortgewandt.

Da frage ich wie machen solche Leute das? Ich komme da wirklich nicht drauf klar. Der hatte schon mit 14 Jahren seine erste Freundin. Und selbst muss ich immer schauen wo ich bleibe, Überstunden schieben, um mal im Jahr ein paar Tage Urlaub zu haben. Und bei den Frauen kann man ja machen was man will, die haben eh kein Interesse.

Auch wenn Drogen mehr als nur schädlich sind, können sie dennoch eine gewisse Gemeinsamkeit schaffen. Und unter Drogen sieht jeder hübscher aus.

[Wolleesel]

Ich würde darauf tippen, dass dein Stiefbruder Selbstvertrauen hat

[Berglöwe]

Grübeln und Nachdenken ist absolut hinderlich bei der Partnerfindung. Wie oft liest man hier im Forum die absurdesten Gedankenspiele seitens der ABS. Deute ich ihre Signale richtig? Was wäre wenn etc. pp. Es wird immer über die Folgen des eigenen Handels nachgedacht anstatt einfach mal zu handeln!

[...]

Hohe Intelligenz ist allerdings auch keine Garantie für große Selbstsicherheit. Im Gegenteil: Gerade unter besonders intelligenten Menschen befinden sich viele Selbstunsichere. Woran liegt das? Wer sehr intelligent ist, unterliegt der Gefahr, alles rationalisieren, analysieren und verstandesmäßig erfassen zu wollen. Darunter leidet die spontane Erlebnisfähigkeit. Dieser Mangel wird dem Intelligenten bewußt. Diese Erkenntnis bedrückt ihn und macht ihn unsicher

Dieser Problem-Analyse schließe ich mich an. Insbesondere "Darunter leidet die spontane Erlebnisfähigkeit." trifft den Kern der Geschichte.

So das ist aber leider nur die Hälfte und jetzt bitte mögliche Lösungen für dieses Problem. Hat jemand ein paar gute Strategien, von der Kopfsteuerung in bestimmten Situationen, wo sie hinderlich ist, wegzukommen?

Meine Ansätze sind:
1. Gedankenhygiene. Sämtliche Bedenken beseite zu wischen, sofern nicht größere Gefahr für Leib, Leben und Fortpflanzungsfähigkeit besteht (Was kann schon schief gehen?). Gut ältere Menschen und Menschen mit abgeschlossener Familienplanung müssen sich um letzteres weniger Gedanken machen.
2. Dinge wirklich tun, auch wenn es aufgrund intensiver Gedankenkreisel etwas länger dauert und unrund läuft. Hat man etwas einmal gemacht, macht man sich beim nächsten Mal weniger Gedanken. Wichtig ist nur, dass man sich schlussendlich durch die Gedanken nicht gänzlich davon abbringen lässt. Somit hat man zumindest bzgl. einer Sache die spontane Erlebnisfähigkeit gesteigert. Ggf. bekommt man davon sogar die (Selbst-)Sicherheit generell spontaner zu agieren.

Ich finde das ist jetzt unbedingt ausgefuchst und nich immer so einfach für jeden aber ich will damit eigentlich nur die Diskussion anregen.

[dfg82]

Ich kenne auch so jemanden und kann mich da nur den Ausführungen Walters und Chessners - Gleich und gleich - anschließen.

[Christoph]

Der Meinung "Gleich und Gleich" schließe ich mich in diesem Fall an. Wirklich Sorgen machen tät ich mir, wenn sich eine Frau meilenweit unter ihr Niveau binden tät.
Aber es stimmt schon, das mit dem Nachdenken kann man einfach nicht so abschalten. Schön wärs ja...

[Jembo]

Hohe Intelligenz ist allerdings auch keine Garantie für große Selbstsicherheit. Im Gegenteil: Gerade unter besonders intelligenten Menschen befinden sich viele Selbstunsichere. Woran liegt das? Wer sehr intelligent ist, unterliegt der Gefahr, alles rationalisieren, analysieren und verstandesmäßig erfassen zu wollen. Darunter leidet die spontane Erlebnisfähigkeit. Dieser Mangel wird dem Intelligenten bewußt. Diese Erkenntnis bedrückt ihn und macht ihn unsicher

Der Mann hat schon recht, nur seine abschliessende Schlussfolgerung finde ich als selbst betroffener abwegig (damit meine ich nicht unbedingt die Intelligenz , aber das viele Durchdenken). Der Mangel an aktivem Erleben kann bedrücken, aber die Unsicherheit kommt doch eher daher, alle möglichen negativen Ergebnisse schon vor dem geistigen Auge an sich vorüberziehen zu sehen. Und natürlich spielen die Gene, das Naturell auch eine große Rolle.

Gibt sicher genug Strunzdumme, die sich ihrer geringeren Intelligenz bewusst sind und sich dadurch erst recht klein, unbedeutend und unsicher fühlen, und arrogante, selbstverliebte Intellektuelle sind ja schon Klischee. Allerdings geht denen genauso die Selbstreflexion ab ... wozu auch, wenn sie sich im Glanze ihre eigenen Großartigkeit sonnen können?

Aber, wird schon so sein, beim geschilderten Fall, was die Poster vor mir schon geschrieben haben: Unbekümmertheit setzt sich einfach durch. Beweist aber, und sollte gerade hier Mut machen: Die vielen Hindernisse, die einem auf dem Weg zum Glück im Wege stehen, sind eigentlich gar keine! Schlechter Job oder gar keiner, unvorteilhaftes Äußeres, kein Geld, kein Redetalent: Alles egal!