Kontakte halten

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Hareton Earnshaw

Kontakte halten

Beitrag von Hareton Earnshaw »

Ich gehöre auch zu denjenigen, die keinerlei Freundschaften haben. Dabei würde ich mich durchaus als gesellig bezeichnen, ich habe auch den Eindruck dass ich eigentlich in meinem Umfeld durchaus beliebt bin. Ich komme mit meinen Arbeitskollegen in der Regel sehr gut aus, man geht auch mal zusammen was nach Feierabend trinken. Es hat sich allerdings weder im Studium noch im Beruf eine richtig feste Freundschaft entwickelt. Warum das so ist, wäre evtl. ein anderer Thread.
Mein momentanes Anliegen ist, dass meine "Freunschaften" Veränderungen nicht überstehen, da sie nicht eng genug sind. Ich war in meiner Schulzeit kein kompletter Außenseiter, habe aber nach dem Abi schnell den Kontakt zu den alten Mitschülern verloren. Genauso nach dem Studium. ich war ein Jahr im Ausland, hatte eine tolle Zeit und tolle Menschen kennen gelernt, aber auch da blieben keine dauerhaften Kontakte, die länger als 2-3 Jahre bestanden.
Jetzt steht bei mir ein beruflicher Ortswechsel an (von Großraum Stuttgart nach München). Ich habe in meinem alten Job in den 5 Jahren ein Netzwerk von Menschen aufgebaut, mit denen ich mich gut verstehe. ich würde diese Kontakte gerne aufrecht erhalten, nicht nur aus beruflichen sondern auch aus privaten Gründen. ich habe aber die Befürchtung, dass wie in der Vergangenheit der Kontakt schnell abreißt.
Was sind Eure Strategie um Menschen nicht aus den Augen zu verlieren? Im Moment fallen mir das nur soziale Netze wie XING und Facebook ein. Jemand, den ich aus dem Studium kenne, ruft Leuten immer zum Geburtstag an, um zu gratulieren, so telefoniert man wenigstens einmal im Jahr. Das finde ich auch eine gute Idee, allerdings habe ich längst nicht von allen den Geburtstag.
Was wäre noch möglich? Wie bleibt ihr mit Menschen in Kontakt?
Ich muss dazu sagen, dass ich regelmäßig ein meiner alten Heimat bin, da ich hier Verwandtschaft habe, es wäre also kein Problem sich mal mal zu treffen, wenn ich gerade in der Gegend bin. Aber genau das erfordert eben, dass der Kontakt nicht völlig abreißt.

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BartS
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Re: Kontakte halten

Beitrag von BartS »

Sich immer zum Geburtstag zu melden, ist schon mal eine gute Idee. Was auch geht (und das Datum kann man gut behalten :mrgreen:), eine persönliche eMail zu Weihnachten zu schreiben. Die meisten Menschen freuen sich über sowas. Und es ist eine Art Mindestkontakt, dass man wenigstens einmal im Jahr in Kontakt bleibt. ich habe es oft erlebt, dass sich damit gut alte Kontakte reaktivieren lassen. Gut, Weihnachten ist leider gerade vorbei. Was auch geht, ist noch verspätete Neujahrsgrüße zu verschicken.

Was Deine generelle Frage angeht, so hängt es davon ab, welche Art von Kontakt Deine Leute bevorzugen. Der eine kann sich gut schriftlich ausdrücken, da machen sich eMails gut. Lieber regelmäßig statt mit kurzen Abständen melden, so meine Erfahrung. Bei letzteren kann es sich sprichwörtlich schnell zu Tode laufen, weil man innerhalb von Tagen auch nichts neues erlebt, was man berichten könnte. Andere sind mehr der Telefoniertyp. Da muss man mal zum Hörer greifen. Oder andere mögen nur den direkten Kontakt. Das ist nicht einfach, wenn man eine größere Distanz zu überwinden hat. Aber da kann man ein Wochenende ausmachen, und das mit einer Übernachtung verknüpfen. Ich denke es ist schon wichtig, bei der Kommunikationsart ein bissel den Anderen entgegenzukommen. Wenn jemand gerne SMS schreibt, why not, es kostet ja nicht so viel.
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Brax
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Re: Kontakte halten

Beitrag von Brax »

Hareton Earnshaw hat geschrieben:Ich muss dazu sagen, dass ich regelmäßig ein meiner alten Heimat bin, da ich hier Verwandtschaft habe, es wäre also kein Problem sich mal mal zu treffen, wenn ich gerade in der Gegend bin. Aber genau das erfordert eben, dass der Kontakt nicht völlig abreißt.
Meiner Erfahrung nach kann gerade das praktisch sein, um sich wenigstens hin und wieder mal zu treffen: Wenn man weit weg wohnt und nicht so oft zu Hause ist. Dann meldet man sich bei den Bekannten, wenn man mal da ist, und sie treffen sich dann auch wirklich mit einem, weil sie das Gefühl haben, dass es die einzige Chance ist, dich innerhalb der nächsten Monate zu sehen. Bei mir jedenfalls war das so. Ich hab auch mal eine Weile weiter weg gewohnt und war nur alle paar Monate zu Hause. Wenn ich dann für ein paar Tage da war, hat sich jeder mit mir getroffen, wenn ich mich gemeldet habe (dazu braucht man dann auch keinen speziellen Anlass oder regen Kontakt. Dass man ausnahmsweise mal da ist, reicht, um sich mal wieder zu melden, auch wenn kein reger Kontakt besteht). Seit ich wieder zurück bin, werden Treffen ständig verschoben und die Intervalle zwischen unseren Treffen sind noch viel größer geworden, weil jetzt wieder alle das Gefühl haben, dass sie mich ja auch nächste Woche treffen können... oder übernächste Woche... oder nächsten Monat...

Und um sich ab und zu E-Mails zu schreiben muss man auch nicht allzu eng befreundet sein. Du kannst ja einfach den Leuten, die dir wichtig sind, hin und wieder schreiben, erzählen, was es bei dir Neues gibt und nach ihren Neuigkeiten fragen, und eigentlich ist der Kontakt damit schon gehalten... es sei denn, sie antworten nie, dann siehst du aber dafür im Nachhinein, wem du wirklich wichtig bist und wem nicht.
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klecks
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Re: Kontakte halten

Beitrag von klecks »

Ich habe ja auch mehrfach meinen Lebensraum gewechselt.

Ich war meist mehr oder weniger gut eingebunden, aber "mitgenommen" habe ich aus den Lebensphasen höchstens ein oder zwei Leute. Das ist der Typ Mensch, mit dem man eine innere Verbindung bekommt, die auch nicht abreißt, wenn man sich ein halbes oder ein ganzes Jahr nicht gesehen oder gehört hat.

Ich nutze auch Geburtstage, um mich in Erinnerung zu rufen. Meist per Mail, bei manchen auch per Telefon.

Und mir ist aufgefallen, dass es manchmal auch sinnvoll ist, sein Interesse am Kontakthalten deutlich, aber nicht aufdringlich zu äußern. Anderen ist nicht immer bewusst, dass sie mir wichtig sind. Und aus welchem Grund.

Was mir aber für mich aufgefallen ist: Menschen, die keine gute intime Beziehung zu jemandem haben (Partner, Ausgangsfamilie), ordnen anderen sozialen Kontakten oftmals eine größere Bedeutung zu als andere, die in glücklicher Partnerschaft und Familie leben. Ebenso Zugezogene. Das muss man einberechnen. Und sich freundlich immer wieder ins Gedächtnis rufen.

Je nach dem, wie eng die Kontakte sind, nutze ich Gelegenheiten, andere zu besuchen/mich mit ihnen zu treffen, wenn ich auf Konferenzen, Tagungen etc. in der Nähe bin. Das klappt meist recht gut.
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Hoppala
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Re: Kontakte halten

Beitrag von Hoppala »

Zusätzlich zum oben genannten:
Die üblichen Feiertage nicht vergessen. Die gute alte, handgeschriebere Gruß-Postkarte. Ostern Weihnachten, Neujahr. Urlaubsgrüße. Bzw. Ansichtspostkarte aus der "neuen" Stadt. Eventuell auch selbstgemacht: Foto der Straße mit dem Haus, in dem man wohnt.
Kleine Aufmerksamkeiten: "Musste gerad daran denken, wie wir damals ,..." und vielleich tein kleines Souvenir, eine Aufmerksamkeit mitschicken.


Letztlich geht es darum, zu signalisieren, dass man selbst soch an diese Menschen denkt, auch wenn man nicht mehr in ihrer Nähe ist.
Je nach Reaktion wird man merken, ob das von der anderen Seite aus erwünsch tist. Wobei man nicht dauernd eine Antwort erwarten sollte. Kontinuität, ohne lästig zu fallen, ist das Zauberwort. Selbst wenn dich ejmand eigentlich vergessen würde: wenn er 5mal von dir eine Weihnachtskarte bekommen hat, wird er nächstes Jahr die 6te erwarten: das heißt. er will jetzt was von dir, und zwar Aufmerksamkeit, und denkt an dich! Oder er hat alle direkt ungelesen in Altpapier geworfen. Aber das weißt du mit Sicherheit erst, wenn er aktiv reagiert, oder ihr euch wiederseht.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Fjodor

Re: Kontakte halten

Beitrag von Fjodor »

Ich glaube, gerade für Menschen mit AB-Syndrom sind Freundschaften ein bisschen ein Anker in der Welt, wenn es sonst niemanden festen gibt - gut, dass du sie pflegen willst.
Ich schaue immer ein bisschen darauf, was gut mit gewissen Menschen funktioniert. Das gibt dann auch ganz schöne Rituale auf diese Art. Ich habe zum Beispiel einen Freund, den ich um keinen Preis zu etwas anderem überreden konnte als zu Wanderungen und Spaziergängen - also mach ich ab und an sowas mit ihm. Mit anderen schaue ich fast nur gemeinsam Championsleague-Spiele, mit einem kann ich fünf Stunden in einem Cafe sitzen und über Camus oder Nietzsche diskutieren... Es gibt die, mit denen ich einfach ganze Abende in Bars vertrinken kann, die, mit denen mies und das macht... Ich glaube, man merkt gut, was man mit wem zum Selbstläufer wird.
Da kann man auch ganz einfach einhacken und mal schreiben: Hey, ich habe gerade xxx gelesen, würde gern dortunddort wandern gehen, morgen ist wieder Fussball... Niemand findet solche Nachrichten dann merkwürdig und man braucht auch nicht gross kreativ sein. Es ergibt sich irgendwie auch ein ganz natürlicher Rhythmus. Klar gehe ich nicht jede Woche fünf Stunden in ein Cafe, sondern vielleicht alle zwei Monate, in Bars kann man ganz regelmässig, Championsleague je nach Jahreszeit... Ich fahre damit ganz gut, glaube ich. :D
Und wenn sich solche Dinge einpendeln, geht man fast automatisch auch mal was anderes machen, diese Rituale sind nicht unbedingt das Ende, aber sicher eine solide Basis für eine Freundschaft.
Pattick

Re: Kontakte halten

Beitrag von Pattick »

Ich stehe im Prinzip vor der gleichen Situation. Ich komme allerdings nach Stuttgart ;-).

Bei mir ist es so, dass ich sehr schnell kein echtes Bedürfnis mehr fühle, Menschen zu besuchen, weil ich irgendwie denke, dass "man ja eh nicht miteinander macht", "die Zeit besser nutzen könnte" und es mich sehr anstrengt. Kontaktpflege ist ein großes Problem bei mir. Das liegt auch daran, dass ich eigentlich keinerlei Interessen habe, die auf sozialen Kontakt aufbauen. Zudem traue ich mich nicht, meine Freunde anzurufen oder so. Ich fühle (denken kann man das nicht nennen), dass ich störe. Und dann erfinde ich irgendwelche Ausreden. Muss in meiner Familie liegen, denn mein Bruder ist genau so. Ich hab das eigentlich sogar besser im Griff als er. Er hat halt Frau und Kind und dadurch Kontakte, er selbst hat nur einen Freund und mit dem geht er eigentlich nur regelmäßig saufen.

Nun habe ich mir vorgenommen, da dies das erste Mal ist, dass ich mich nicht mehr einfach so mit meinen Freunden treffen kann (sowohl mit den alten Schulfreunden als auch mit neuen aus meiner Zeit bei meinem noch-Arbeitgeber - immerhin heute 14 Jahre), dass ich wirklich zu den eh nicht so zahlreichen "üblichen" Feiern anreisen werde und zu den Schulfesten, die ja immerhin Samstags sind, um meine alten Kollegen und Schüler zu sehen. Ich denke so Besuche zu Geburtstagen erhalten die Freundschaft. Alles mehr ist eigentlich eine Illusion denn man fährt nicht ständig hunderte von Kilometer. Ich finde das sollte man auch nicht tun denn dann verhindert man, dass man an seinem neuen Wohnort wirklich ankommt.

Ich gehe jetzt erstmal studieren, fünf Jahre, ob ich im Stuttgarter Raum bleibe weiß ich nicht. Ich werde sehen, wie sehr es mich wieder zurück zieht. Aber wenigstens die Geburtstagsbesuche und hin und wieder ein Wochenende - kommt natürlich stark drauf an ob meine Süße doch noch hier leben sollte oder nicht und ob wir gemeinsame Wochenenden verbringen wollen ;-).

Ich bin auch mal gespannt, wer mich besucht. Im Moment ist es so, dass traditionell (seit 20 Jahren) jeden Donnerstag einige kommen, inzwischen nur noch zwei oder drei. Einer kommt so mal auf die Idee mich zu besuchen. Zu meinen Geschwistern z.B. muss ich immer hin und die Termine ausmachen. Da kommt nichts. Ich bin mal gespannt, ob meine Nichten mein neues Zuhause kennen lernen werden, mein altes kennen sie nicht.... (da weiß man finde ich auch Bescheid). Trotzdem kein Grund, den Kontakt nicht zu pflegen. Die Zwerge können ja auch nichts dafür.
Sträusschen

Re: Kontakte halten

Beitrag von Sträusschen »

Fjodor hat geschrieben:Ich glaube, gerade für Menschen mit AB-Syndrom sind Freundschaften ein bisschen ein Anker in der Welt, wenn es sonst niemanden festen gibt - gut, dass du sie pflegen willst.
Freundschaften sind mir sehr wichtig. Leider fehlte mir dafür ein glückliches Händchen richtige zu finden. An der Pflege lag es bei mir denke ich nicht. Es endete meistens so, dass wenn ich mich nicht meldete, sich auch nicht gemeldet wurde oder ich meldete mich dann weiter, hatte aber nach dem 10. Kontaktversuch von mir ausgehend, keine Lust mehr, da ich zwar manchmal Antwort bekam, manchmal nicht.
Inzwischen denke ich, dass mein Fehler war, dass ich an diesen "Freundschaften" zu lange hing und meine Zeit verschwendet habe. Dadurch, dass ich mir Gedanken machte, vor allem aber traurig und leicht depressiv wurde, wenn kein Feedback oder nur seltsames kam, habe ich wertvolle Zeit vergeudet, mir geeignete Kontakte zu suchen. Ist bisschen mein Problem, dass ich zu sehr "hänge" im Sinne von treu bin.
Seit einigen Jahren habe ich geschafft ein-zwei Handvoll Internetfreunde zu finden. Es ist teilweise ein Unterschied wie Tag und Nacht zu früher. Mit denen kann ich sehr gut schreiben. Reden geht nicht wegen räumlicher Entfernung oder auch, weil sich das Schreiben etabliert hat. Es ist so schön richtig tiefgehend sich schreiben zu können über das oder das Hobby und ich kriege so oft Antwort, oft sogar von dem anderen aus, dass ich die Angesprochene bin. :)
Fjodor hat geschrieben: Ich habe zum Beispiel einen Freund, den ich um keinen Preis zu etwas anderem überreden konnte als zu Wanderungen und Spaziergängen - also mach ich ab und an sowas mit ihm. Mit anderen schaue ich fast nur gemeinsam Championsleague-Spiele, mit einem kann ich fünf Stunden in einem Cafe sitzen und über Camus oder Nietzsche diskutieren... Es gibt die, mit denen ich einfach ganze Abende in Bars vertrinken kann, die, mit denen mies und das macht... Ich glaube, man merkt gut, was man mit wem zum Selbstläufer wird.
Da kann man auch ganz einfach einhacken und mal schreiben: Hey, ich habe gerade xxx gelesen, würde gern dortunddort wandern gehen, morgen ist wieder Fussball... Niemand findet solche Nachrichten dann merkwürdig und man braucht auch nicht gross kreativ sein. Es ergibt sich irgendwie auch ein ganz natürlicher Rhythmus. Klar gehe ich nicht jede Woche fünf Stunden in ein Cafe, sondern vielleicht alle zwei Monate, in Bars kann man ganz regelmässig, Championsleague je nach Jahreszeit... Ich fahre damit ganz gut, glaube ich. :D
Und wenn sich solche Dinge einpendeln, geht man fast automatisch auch mal was anderes machen, diese Rituale sind nicht unbedingt das Ende, aber sicher eine solide Basis für eine Freundschaft.
Das schätze ich auch an meinen Internetfreunden. Leicht andere Ebene, aber im Prinzip funktioniert das genauso.

Summasummarum wenn man sich versteht und beide sich als gleichwertig intuitiv akzeptieren, ist es sehr leicht Kontakte zu pflegen.
Sträusschen

Re: Kontakte halten

Beitrag von Sträusschen »

Pattick hat geschrieben: Bei mir ist es so, dass ich sehr schnell kein echtes Bedürfnis mehr fühle, Menschen zu besuchen, weil ich irgendwie denke, dass "man ja eh nicht miteinander macht", "die Zeit besser nutzen könnte" und es mich sehr anstrengt. Kontaktpflege ist ein großes Problem bei mir. Das liegt auch daran, dass ich eigentlich keinerlei Interessen habe, die auf sozialen Kontakt aufbauen. Zudem traue ich mich nicht, meine Freunde anzurufen oder so. Ich fühle (denken kann man das nicht nennen), dass ich störe. Und dann erfinde ich irgendwelche Ausreden. Muss in meiner Familie liegen, denn mein Bruder ist genau so. Ich hab das eigentlich sogar besser im Griff als er. Er hat halt Frau und Kind und dadurch Kontakte, er selbst hat nur einen Freund und mit dem geht er eigentlich nur regelmäßig saufen.
Das Gefühl kenne ich, es hat mich ebenfalls sehr angestrengt einseitige Kontaktpflege zu betreiben.

Warum traust du dich nicht, deine Freunde anzurufen?
Wenn dir schreiben leichter fällt, müsste es doch auch okay sein, wenn du per Email dich meldest oder dich nach Unternehmungen fragst oder welche anbietest? Telefonieren hat den Nachteil, dass man zu einem ungünstigen Zeitpunkt anrufen könnte und der andere keine Zeit hat. Bei Freundschaften stelle ich es mir aber ungünstig vor, wenn man vorher schriftlich fragt, ob und wann man telefonieren möchte.
Das ist aber sehr gut, wenn man noch nie telefoniert hat.
Dann könntest du doch einfach mehrmals anrufen oder wenn der andere auf dem Display sieht, dass du angerufen hast, würde er sich bei passender Gelegenheit zurückmelden. So handhabe ich es. Leider kenne ich es aber zu gut von früher, dass die anderen sich dann nicht bei einem zurückmelden.

Wenn du Ausreden erfindest, heisst das jedoch klar, du willst das nicht machen, wozu ihr verabredet seid oder du magst denjenigen nicht. Wenn du keine Zeit hast oder krank wärest, würdest du das sonst so schreiben und keine Ausreden erfinden.