Die biologische und gesellschaftliche Uhr

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fidelchen
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Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von fidelchen »

Hallo Leute,

vorhin habe ich mich mal mit einem anderen über das Thema unterhalten und ich würde mal objektive Meinungen zu dem Thema "Die biologische und gesellschaftliche Uhr" hören.

Viele wollen ja eine Familie gründen und wir wissen ja alle, dass es bei Frauen mit Ende 30 schon mit der Risikoschwangerschaft anfängt. Zudem besteht ja auch gesellschaftlich gesehen ein größerer Druck mit um die 30 ein Lebenspartner zu finden. Dies alles führt dazu, dass viele eine Partnerschaft in diesem Alter eingehen und recht schnell mit der Familienplanung beginnen (also nach ca. ein Jahr kommt schon die Hochzeit).

Was mich aber konkret interessieren würde ist folgendes:
1. Wielange (oder bis was passiert?) würdet ihr (logisch gesehen) warten bis ihr mit einem Partner eine Familie gründen würdet? und warum?
2. Spürt ihr selber den Druck von außen, bzw. werdet ihr davon negativ beeinflusst? Habt ihr KONKRETE (und nicht so pauschale Dinge wie beispielsweise "Genieße dein Leben") Methoden um diesen Druck entgegenzuwirken.
3. Eigene Erfahrungen (gute und schlechte) aus dem Bekanntenkreis wo nach kurzer Bindungsphase die Paare in diesem Alter ernst gemacht haben?
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Gucki
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Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Gucki »

fidelchen hat geschrieben: Was mich aber konkret interessieren würde ist folgendes:
1. Wielange (oder bis was passiert?) würdet ihr (logisch gesehen) warten bis ihr mit einem Partner eine Familie gründen würdet? und warum?
2. Spürt ihr selber den Druck von außen, bzw. werdet ihr davon negativ beeinflusst? Habt ihr KONKRETE (und nicht so pauschale Dinge wie beispielsweise "Genieße dein Leben") Methoden um diesen Druck entgegenzuwirken.
3. Eigene Erfahrungen (gute und schlechte) aus dem Bekanntenkreis wo nach kurzer Bindungsphase die Paare in diesem Alter ernst gemacht haben?
1. wir waren knapp 5 jahre ein paar bis wir uns einig waren, "jetzt" wollen wir kinder - nach 2 jahren "probieren" waren wir dann bei einigen spezialisten, die festgestellt haben, dass ich keine kinder bekommen kann.
dann noch 2x künstliche befruchtung mit allen drumherum ausprobiert, leider auch nicht funktioniert. :?
2. nachfragen, wann wir kinder haben werden, hat es gegeben. ich habe aber dann auch ehrlich gesagt, dass es bei uns nichts werden wird, eben aus den o.g. gründen. seit einigen jahren gibt es keine fragen mehr.
3. meine freundin wurde nach 4 monaten beziehung schwanger, nach der geburt des kindes wurde geheiratet, mittlerweile haben sie ein 2. kind - diesmal geplant ;)

und ja, mittlerweile geniessen wir das leben wieder :good:
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Ringelnatz
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Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Ringelnatz »

fidelchen hat geschrieben:Was mich aber konkret interessieren würde ist folgendes:
1. Wielange (oder bis was passiert?) würdet ihr (logisch gesehen) warten bis ihr mit einem Partner eine Familie gründen würdet? und warum?
2. Spürt ihr selber den Druck von außen, bzw. werdet ihr davon negativ beeinflusst? Habt ihr KONKRETE (und nicht so pauschale Dinge wie beispielsweise "Genieße dein Leben") Methoden um diesen Druck entgegenzuwirken.
3. Eigene Erfahrungen (gute und schlechte) aus dem Bekanntenkreis wo nach kurzer Bindungsphase die Paare in diesem Alter ernst gemacht haben?
1) Ich würde das vom Partner abhängig machen. Ich hatte nie das Gefühl, meinen Partner heiraten zu wollen - bis letztes Jahr. Mit meinem Freund war mir klar, dass das der Mann für mein Leben ist. Wir haben unsere Entscheidung dann nochmal konkret daran festgemacht, wie gut wir miteinander leben können (also gemeinsame Wohnung).

Bei Kindern seh ich das Kriterium auch etwas karrieretechnisch. Er würde sofort wollen und ich will vorher den Dr. fertig machen und am liebsten auch schon ein bißchen woanders arbeiten. Was ich generell bei der Entscheidung für Kinder wichtig finde ist, dass man sie sich finanziell leisten kann und dass man innerlich bereit dafür ist (ich z.B. mag lieber noch ein bißchen Zweisamkeit, weil wir uns noch nicht soooo lange kennen). Gewisse Freiheiten muss man für Kinder aufgeben und da bin ich noch nicht so GANZ bereit dazu.

2) Ich finde schon, dass da ein gewisser Druck ist. Immer mehr Freunde heiraten und werden schwanger. Innerhalb meiner Familie zählt die Karriere mehr, da war eher immer die Angst, ich könnte zu früh mit der Familienplanung starten *gg* Ich für mich selber merke aber schon, dass es was mit mir macht, dass um mich herum immer mehr Freunde und Bekannte Eltern werden.

3) Kann ich noch nicht so genau sagen. Bisher sind alle noch zusammen und glücklich, aber wir sind ja alle "erst" um die 30. Ich glaube aber schon, dass man Ende 20 in der Regel genug Erfahrungen gemacht hat, um zu wissen was man will und dann braucht man keine so lange Vorlaufphase mehr wie etwa mit Anfang 20.
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klecks
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Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von klecks »

1.) Ich würde (bzw. habe) es vom Bauchgefühl abhängig machen. Sprich: Wenn das Thema nicht mehr nur in meinem Kopf, sondern auch in meinem Herzen ist. Bei mir gab es eine Zeit - da war ich dann aber schon Mitte 30 -, da habe ich dann auf der Straße nur noch Schwangere und Kinderwagen und glückliche junge Familie gesehen. Da war mir mehr als klar: Das Thema rückt mir ziemlich auf die Pelle. ;)

Anders als bei Ringelnatz haben wir dann (aber wir kannten uns als Freunde schon einige Jahre) sehr schnell geheiratet und ich wurde auch sofort schwanger. Aber ich war da auch Ende 30, und es war uns beiden völlig klar, dass wir eine Familie gründen wollten. Es war einfach nicht mehr die Lebenszeit, um in Ruhe "nur" die Zweisamkeit zu genießen. Wir wollten Verantwortung für Kinder übernehmen, eine Familie sein. Hatten die ausführlichen Single-Jahre zuvor schlichtweg satt.

2.) Den Druck von außen habe ich damals weniger gespürt. Bzw. gab es den Druck mit Anfang 20 (ich stamme ja auch der DDR, und da war es in meiner Generation noch das Normale sehr früh Kinder zu kriegen). Ab Mitte 20 hat mich keiner mehr gefragt. Da waren dann die meisten meiner Klassenkameraden etc. schon verheiratet und hatten Kinder. Man dachte sich dann wohl, dass mit mir "etwas nicht stimmt". (Und dann fiel die Mauer - und ich entdeckte, dass es im Westen von Kinderlosen in meinem Alter nur so wimmelte. Als Gesamtdeutsche war ich dann plötzlich wieder "normal" :mrgreen: )

3.) Nun, ich bin kein leuchtendes Beispiel. Nach 10 Jahren wurde unsere Ehe geschieden. Aus Gründen, die nicht hier her gehören. Interessanterweise bereuen wir aber beide unseren Schritt mit Ehe und Familiengründung nicht. Wir sind allerdings auch weiterhin gemeinsam aktiv und freundschaftlich verbunden Eltern. Und das geht recht harmonisch. :good:

Ich würde ein 4.) anfügen:
Ich glaube, es gibt bei vielen einen Punkt, an dem sie existenziell spüren: Sie haben nur ein Leben, und das geht verdammt schnell vorüber. Je älter man wird, desto schneller. Man sollte es nicht verschlafen. Und wer sich aus Perfektionswahn oder Angst vor Entscheidungen drückt und sich vermeintlich alle Türen offen hält, wird irgendwann fühlen, dass er vor den eigenen Toren seines Lebens "lebt" und dass ihm auch so nach und nach die Türen zufallen - ohne die Räume davor/dahinter kennengelernt und gelebt zu haben.
Und dann öffnen sich immer mal wieder ... mhm ... Zeitfenster (?), in denen Entscheidungen "hochploppen" und man genau weiß, dass jetzt nur die Frage steht: Über den eigenen Schatten springen oder kneifen. - Und dann sollte man über den eigenen Schatten springen und sich am Leben "die Finger schmutzig machen". Das ist allemal erfüllender, als mit sauberen Fingern vor den Toren des eigenen Lebens zu leben.
Finchen

Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Finchen »

fidelchen hat geschrieben:1. Wielange (oder bis was passiert?) würdet ihr (logisch gesehen) warten bis ihr mit einem Partner eine Familie gründen würdet? und warum?
Bis wir beide das Gefühl haben, dass wir das jetzt möchten.
2. Spürt ihr selber den Druck von außen, bzw. werdet ihr davon negativ beeinflusst?
Ich denke, ein bisschen kommt es auch darauf an, in welcher Gesellschaft man sich bewegt... Mein Umfeld besteht zu einem ziemlich großen Anteil aus Akademikerinnen und Akademikern, da ist es keineswegs ungewöhnlich, keine Kinder zu haben, meine engeren Freunde sind mehrheitlich kinderlos und sehen dadrin auch kein Thema. Andererseits komme ich vom Dorf. Da wurde man bisweilen schon mit Anfang bis Mitte 20 gefragt, ob man denn nicht schön langsam mal... Oder, noch netter: Was denn mit einem nicht stimme, dass man immer noch nicht... Im Moment spüre ich nicht allzu viel Druck. Kann aber sein, dass ich die kritische Phase "um die 30" bereits hinter mir gelassen habe.
3. Eigene Erfahrungen (gute und schlechte) aus dem Bekanntenkreis wo nach kurzer Bindungsphase die Paare in diesem Alter ernst gemacht haben?
Keine. In meinem Bekanntenkreis ist man, wie gesagt, gar nicht so selten auch kinderlos, und die, die Kinder haben, waren vorher ein paar Jahre zusammen.
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fidelchen
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Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von fidelchen »

Krasssss es melden sich nur Frauen, dabei würde mich auch mal das Gedankenspiel der ABs zu diesem Thema interessieren...

Aber danke für die bisherigen GUTEN Kommentare.
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Polyeder

Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Polyeder »

Dann hier mal der Senf eines mAB:

1. Keine Ahnung. Zum einen habe ich (noch?) keinen Kinderwunsch, zum anderen ist auch der Gedanke an eine Partnerschaft an sich zu hypothetisch, als dass ich darauf eine Antwort finden könnte.
2. Druck insofern, als in meinem Alter viele Leute Kinder bekommen (mein engster Freundeskreis hält sich da zum Glück noch zurück) und ich mich frage, ob ich normal bin, weil ich das (noch?) nicht möchte. Die Konfrontation mit dem Thema kann dann genau so einen Stich auslösen wie der Anblick von Pärchen, nur aus anderen Gründen.
3. Zufällig war ich neulich bei einem Kumpel zum Grillen, wo auch zwei Paare waren, die ungewollt sehr schnell Eltern geworden sind. Geplant kann ich kein Beispiel nennen, wie gesagt lassen sich die meisten Paare in meinem engeren Umfeld Zeit.
ABChancenlos

Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von ABChancenlos »

fidelchen hat geschrieben:Hallo Leute,

vorhin habe ich mich mal mit einem anderen über das Thema unterhalten und ich würde mal objektive Meinungen zu dem Thema "Die biologische und gesellschaftliche Uhr" hören.

Viele wollen ja eine Familie gründen und wir wissen ja alle, dass es bei Frauen mit Ende 30 schon mit der Risikoschwangerschaft anfängt. Zudem besteht ja auch gesellschaftlich gesehen ein größerer Druck mit um die 30 ein Lebenspartner zu finden. Dies alles führt dazu, dass viele eine Partnerschaft in diesem Alter eingehen und recht schnell mit der Familienplanung beginnen (also nach ca. ein Jahr kommt schon die Hochzeit).

Was mich aber konkret interessieren würde ist folgendes:
1. Wielange (oder bis was passiert?) würdet ihr (logisch gesehen) warten bis ihr mit einem Partner eine Familie gründen würdet? und warum?
So lange, bis ich die Fähigkeiten besitze, ein Kind fürs Leben fit zu machen. Bedeutet vor allem die Punkte:
- Umgang mit Menschen
- Selbstmotivation und Zeitstrukturierung
- Ernährung, Bewegung/Training
- Lernen
nicht nur so "draufhaben", dass das bei MIR reibungsfrei funktioniert, sondern eben auch die Fähigkeit besitzen, das einem anderen beizubringen.

Na ja, und die "Warum"-Frage beantwortet sich denke ich ohne weiteres Nachdenken: es ist schlicht die Logik der Notwendigkeit - nur wer der Leben meistern kann, ist lebensfähig.
2. Spürt ihr selber den Druck von außen, bzw. werdet ihr davon negativ beeinflusst? Habt ihr KONKRETE (und nicht so pauschale Dinge wie beispielsweise "Genieße dein Leben") Methoden um diesen Druck entgegenzuwirken.
Früher hab ich mir Druck machen lassen, ja. Das kam durch meine Erziehung: "Tu immer schön was man dir sagt" etc. Irgendwann ging mir dann auf: Hey, es ist scheißegal. Alles. Es ist egal, ob ich mein Leben hier als Ungelernter verbringe oder als Universitätsprofessor. Es ist egal, ob ich ein Leben mit Sekt und Kaviar, Strechlimousinen und Nobel-Empfängen gelebt habe, oder in einer vom Amt bezahlten Ein-Zimmer-Wohnung. Es ist....... nicht wichtig. BOAH war das ne Erleichterung.
3. Eigene Erfahrungen (gute und schlechte) aus dem Bekanntenkreis wo nach kurzer Bindungsphase die Paare in diesem Alter ernst gemacht haben?
Versteh ich nicht, die Frage.
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Mannanna
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Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Mannanna »

fidelchen hat geschrieben:
Was mich aber konkret interessieren würde ist folgendes:
1. Wielange (oder bis was passiert?) würdet ihr (logisch gesehen) warten bis ihr mit einem Partner eine Familie gründen würdet? und warum?
Bei mir ist das Thema "Familie" abgehakt. Eventuell, wenn ich eine Frau mit Kindern kennenlerne... Aber in der normalen Altersgrupper dürften die Kinder dann auch schon so gut wie erwachsen sein.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
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Montecristo
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Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Montecristo »

fidelchen hat geschrieben: vorhin habe ich mich mal mit einem anderen über das Thema unterhalten und ich würde mal objektive Meinungen zu dem Thema "Die biologische und gesellschaftliche Uhr" hören.
Diese Überlegungen hatte ich heute Mittag. Gedankenübertragung?

Vom Standpunkt der Familiengründung ist ein Studium eigentlich das Kontraproduktivste, was man machen kann. Gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. Zeitlich wird alles nach hinten geschoben. Katastrophal endet es, wenn es dann mit dem Job nicht klappt oder nicht läuft. Dann hat man sofort verloren und kann gleich alles vergessen.
Aber ich will mich nicht beklagen. Wenn man hoch pokert, muss man eben auch verlieren können.
Manche Dinge bereut man dann eben bis zum Grab.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Nonkonformist

Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Nonkonformist »

Seit ich seit meinen etwa 20en lebensjahr keine kinder mehr haben möchte, bin
ich nicht wirklich dein zielpublikum.

Aber ich kenne mehreren frauen die erst nach deren 30en geburtstag zum ersten
mal mutter geworden sind - auch welche, die bereits lange liiert waren, aber zuerst
die freiheit noch ein wenig genießen wollen.

Ich bin selbst das älteste kind meiner eltern.
Wann ich geboren würde, war mein vater 40, meine mutter 31.

Ich denke, erst nach so 35 wird es knapp.
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Montecristo
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Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Montecristo »

Nonkonformist hat geschrieben:Ich denke, erst nach so 35 wird es knapp.
Dann bin ich ja beruhigt. :omg:
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Combino

Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Combino »

fidelchen hat geschrieben: Was mich aber konkret interessieren würde ist folgendes:
1. Wielange (oder bis was passiert?) würdet ihr (logisch gesehen) warten bis ihr mit einem Partner eine Familie gründen würdet? und warum?
2. Spürt ihr selber den Druck von außen, bzw. werdet ihr davon negativ beeinflusst? Habt ihr KONKRETE (und nicht so pauschale Dinge wie beispielsweise "Genieße dein Leben") Methoden um diesen Druck entgegenzuwirken.
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Frage 1:

Subjektiv betrachtet würde ich bis zum jüngsten Tag warten. Ich hatte mir mal eine Weile lang eingebildet, ich bräuchte eine Tochter um einen Sinn im Leben und eine wichtige Aufgabe zu haben. Hab mich geirrt. :mrgreen:

Frage 2:

Dieser "Druck" von außen kam bisher nur ein paar mal von meiner Mutter, die meinte, andere Männer in meinem Alter hätten bereits Frau und Familie und alles. Das konnte ich aber bisher gut ignorieren und am Ende sagte ich ihr nur noch ein paar mal, dass ich keine Frau brauche. Da war sie dann irgendwann still. ^^

Frage 3:

Meine beiden Bekannten (ehemalige Nachbarn) haben jeweils eine Babtistin geheiratet. Da war das nie ein Thema. Kennen gelernt -> Heirat -> Kinder. So läuft das ja bei denen.
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Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Diomedes »

Frage 1:

Ich wollte, und will generell nie eigene Kinder haben von daher hätte ich nichts, auf das ich warten würde ;)

Frage 2

Meine Mutter ist etwas traurig, dass sie wohl niemals Enkel haben wird. Aber sie versteht es. Von daher ist der Druck gering bis nicht vorhanden.

Frage 3

Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen nur deswegen heiraten und Kinder in die Welt setzen, weil es ja "so normal" ist und eben der Druck von Außen vom eigenen Umfeld aufgebaut wird. Im besten Falle klappt alles ganz gut, im schlimmsten Falle wird die Beziehung unglücklich und die Kinder dann die leidtragenden. Habe ich bei 2 Pärchen im Bekanntenkreis hautnah miterlebt.
Misconception

Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Misconception »

Ich hatte nie einen Kinderwunsch. Eine Beziehung ist für mich noch so weit entfernt, dass Kinder auch gar kein Thema sind. Ich habe mit mir selbst genug Probleme. Soll ich die an ein Kind weitergeben? Da würde ich nur ein Kind großziehen, dass genauso weltfremd ist wie ich. Es sei denn die Mutter übernimmt die Erziehung. Aber wenn ich schon ein Kind hätte, würde ich auch an der Erziehung teilhaben wollen.
Für mich kommt auch keine Frau mit Kind in Frage. Ich hätte schon genug damit zu tun, mich auf einen erwachsenen Menschen einzulassen. Dann auch noch Verantwortung für ein Kind zu übernehmen, ist für mich undenkbar. Ich bin ja selbst noch ein Kind, mit Mitte 30...
Finchen

Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Finchen »

ABChancenlos hat geschrieben:So lange, bis ich die Fähigkeiten besitze, ein Kind fürs Leben fit zu machen. Bedeutet vor allem die Punkte:
- Umgang mit Menschen
- Selbstmotivation und Zeitstrukturierung
- Ernährung, Bewegung/Training
- Lernen
nicht nur so "draufhaben", dass das bei MIR reibungsfrei funktioniert, sondern eben auch die Fähigkeit besitzen, das einem anderen beizubringen.

Na ja, und die "Warum"-Frage beantwortet sich denke ich ohne weiteres Nachdenken: es ist schlicht die Logik der Notwendigkeit - nur wer der Leben meistern kann, ist lebensfähig.
Das sind, finde ich, ziemlich harte Bedingungen und hohe Ansprüche. Hätten meine Eltern die erhoben, wäre ich nicht auf der Welt. Ich habe beispielsweise als Kind kein bisschen trainiert, nicht eine einzige Stunde lang, die Vermittlung von Lehrstoff wurde der Schule überlassen, wie ich meine Hausaufgaben und den sonstigen Kram organisiert bekomme, habe ich durch Versuch und Irrtum herausbekommen, und auch sonst lief da vieles nach dem Motto laissez-faire. Ich hatte übrigens eine sehr glückliche Kindheit, die von Liebe, Unterstützung und Wertschätzung getragen wurde, und für die ich sehr dankbar bin.

Erstaunlicherweise bin ich auch durchaus lebensfähig. Finde ich jetzt mal, so ganz subjektiv gesprochen, auch wenn ich in den Augen anderer in vielen Dingen sicherlich noch viel optimierter, fitter, schöner, perfekter und leistungsfähiger sein könnte.
Kostas Klopsis

Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Kostas Klopsis »

Finchen hat geschrieben: Ich hatte übrigens eine sehr glückliche Kindheit, die von Liebe, Unterstützung und Wertschätzung getragen wurde, und für die ich sehr dankbar bin.
Und solange das gegeben ist, kommt der Rest mehr oder weniger von allein. Wobei ich noch Gelassenheit ergänzen würde, denn die fehlt so manchem Elternteil gerade heutzutage auch.
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Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von fidelchen »

Finchen hat geschrieben: Erstaunlicherweise bin ich auch durchaus lebensfähig. Finde ich jetzt mal, so ganz subjektiv gesprochen, auch wenn ich in den Augen anderer in vielen Dingen sicherlich noch viel optimierter, fitter, schöner, perfekter und leistungsfähiger sein könnte.
Nicht alles wird in der Kindheit gelegt. Ich würde schon sagen, dass ansich meine Kindheit schön war. Ich hatte kein komisches Verhältnis zu meinen Eltern. Aber glaube schon, dass ich als Kind nicht wirklich gelernt habe Selbstständig zu sein. Das habe ich mir erst später durch Lebensänderungen selbst beigebracht. Selbstständigkeit ist schon ein wichtiger Punkt, um erwachsen zu werden/sein. Für sich selbst und seine Handlungen Verantwortung zu übernehmen sollte schon maßgeblich sein.
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Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von uhu72 »

1. Keine Ahnung, ist kein Thema in meinem Leben mehr.
2. Nein, keine Ahnung, betrifft mich nicht, kein Thema.
3. Meine Schwester hat nach der Trennung von ihrem ersten Mann über's Internet recht schnell meinen jetzigen Schwager kennen gelernt, meine Nichte war auch schon unterwegs, als beide noch nicht zusammen wohnten. Haben dann auch geheiratet, vorher schon zusammen gezogen. Das alles innerhalb von einem Jahr oder so. Meine Nichte ist dieses Jahr elf geworden. Mein Neffe wird acht.
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
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Nell The Sentinel
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Re: Die biologische und gesellschaftliche Uhr

Beitrag von Nell The Sentinel »

fidelchen hat geschrieben:
Finchen hat geschrieben: Erstaunlicherweise bin ich auch durchaus lebensfähig. Finde ich jetzt mal, so ganz subjektiv gesprochen, auch wenn ich in den Augen anderer in vielen Dingen sicherlich noch viel optimierter, fitter, schöner, perfekter und leistungsfähiger sein könnte.
Nicht alles wird in der Kindheit gelegt. Ich würde schon sagen, dass ansich meine Kindheit schön war. Ich hatte kein komisches Verhältnis zu meinen Eltern. Aber glaube schon, dass ich als Kind nicht wirklich gelernt habe Selbstständig zu sein. Das habe ich mir erst später durch Lebensänderungen selbst beigebracht. Selbstständigkeit ist schon ein wichtiger Punkt, um erwachsen zu werden/sein. Für sich selbst und seine Handlungen Verantwortung zu übernehmen sollte schon maßgeblich sein.
Der Gedanke von Chancenlos ist per se gar nicht so übel. Was er wohl damit ausdrücken wollte, ist, sich Kinder erst dann zuzulegen, wenn man auch selbst die nötigen Grundfertigkeiten für ein eigenverantwortliches Leben besitzt. Oder andersherum: Wie soll ich meinem Kind etwas beibringen, was ich für mich selbst nicht umsetzen kann?
Baustelle :hallo: