Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Gael

Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Gael »

Hallo an alle :)

Momentan befinde ich mich in einer depressiven Phase.
Beruflich und finanziell geht es mir jedoch sehr gut. Ich bin 35 Jahre, und arbeite als Arzt in einer großen Uniklinik. Die Bezhalung ist sehr gut und die Arbeit macht sehr Spaß.
Ich war bis jetzt immer auf die Karriere fokussiert. Mein Ziel ist es, Oberarzt zu werden.
In letzer Zeit kam ich jedoch ins Grübeln. Ich will ehrlich sein. Ich verdiene sehr gut und kann mir praktisch alles kaufen, was ich möchte (Konsolen, Technik-Kram, schöne Wohnung etc.).
All das bedeutet jedoch nichts, wenn man es nicht mit jemandem teilen kann. Ich wünsche mir so sehr, eine Frau ins Restaurant auszuführen, mit ihr ins Theater zu gehen, oder ihr mal was Teueres zu schenken.
Darüber hinaus wünsche ich mir eine Familie. Ich will mindestens ein Kind haben.
Die meisten meiner Kollegen haben bereits Kinder. Sie haben jedoch einen anderen Schritt gewählt. Fast alle haben das Krankenhaus gewechselt und sind an eine kleinere Klinik gewechselt, um die Zeit zu haben, eine Familie zu gründen.
Da ich an einer Uni-Klinik arbeite, habe ich für eine Familie praktisch überhaupt keine Zeit. Ich muss echt viel arbeiten und habe daher keine Zeit, eine Frau zu finden.

Es kommt leider noch hinzu, dass ich echt ein extremer HC-AB bin. Ich habe ja noch nicht mal eine Frau auf die Wange geküsst. Ich habe auch eine leichte Borderline-Störung, weswegen ich mich niemals trauen würde, mich vor einer Frau auszuziehen. Mein Migrationshintergrund war auch immer ein Problem, da ich immer Angst hatte, eine Beziehung mit einer Nichtmuslimin zu beginnen, weswegen ich damals sogar eine Beziehung mit einer Schwedin abgelehnt habe. Das war der großte Fehler meines ganzen Lebens. Die Schwedin war eine Assistenzärztin und sie war die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe. Ihr Aussehen war nicht in Worte zu fassen. Sie war sogar in mich verliebt (laut Aussagen anderer Kollegen). Ich habe so eine Panik bekommen, dass ich auf keine ihrer Bemühungen eingegangen bin. Fast jeden Tag denke ich daran wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich auf die Beziehung eingegangen wäre. Vielleicht wäre ich jetzt sogar verheiratet????

Ich will jedoch so gerne Frau und ganz besonders Kinder. Kinder waren immer ein geheimer Traum von mir! Ich fühle mich echt extrem einsam, da ich auch leider keinen Freundeskreis habe, weswegen ich die meiste Zeit alleine in meiner Wohnung sitze.

Würdet ihr die Klinik wechseln und in einem kleinem Krankenhaus arbeiten, um mehr Zeit für Privates zu haben? Die Bezhalung wäre sogar noch besser im kleinen Krankenhaus. Dafür ist der Ruf natürlich schlechter.


LG

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Naimed
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Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Naimed »

Gael hat geschrieben:
Würdet ihr die Klinik wechseln und in einem kleinem Krankenhaus arbeiten, um mehr Zeit für Privates zu haben? Die Bezhalung wäre sogar noch besser im kleinen Krankenhaus. Dafür ist der Ruf natürlich schlechter.
Lieber Gael

Ob du nur durch den Wechsel an eine kleinere Klinik die Änderungen in deinem Privatleben erreichst, die dich deinem Wunsch nach der Beziehung mit einer Frau und der Gründung einer eigenen Familie näherbringen, kann wohl keiner genau wissen.

Deine Befürchtungen im Zusammenhang mit der intimen Annäherung an einen anderen Menschen kenne ich aus eigener Erfahrung und ich bin mir sicher, dass viele der hier im Forum aktiven Mitglieder unter vergleichbaren Problemen leiden- Frauen wie Männer. Vielleicht ist es bei vielen von uns sogar der bedeutendste Grund dafür, dass wir überhaupt AB sind. Einerseits sehnen wir uns nach vertrauter Nähe, intimen Berührungen, Sexualität, andererseits können damit sehr elementare, geradezu existenzielle Ängste verknüpft sein.

Ausserdem tendiert man meiner Meinung nach als AB dazu, sich in gewisser Weise mit seiner Situation zu arrangieren, die Hoffnung auf eine Veränderung auf einen unbestimmten Zeitpunkt in die Zukunft zu verschieben und sich damit zu trösten, dass der oder die Richtige dann eines Tages doch noch vor der Türe stehen wird.

Ich bin von Beruf selber Arzt und habe vor einigen Monaten eine berufliche Pause eingelegt, da mich der Berufsalltag in der Zeit davor doch sehr ausgezehrt hatte. Nun lebe ich von meinen Ersparnissen, bin kurz verreist, lese viel zu Themen, die mich interessieren, treffe mehrmals pro Woche meine Freunde und Bekannte. Diese Zeit geniesse ich und ich bin froh, diese Entscheidung getroffen zu haben. Wann ich wieder in den Arzt-Beruf einsteige, ist noch nicht klar, vielleicht in ein paar Wochen oder auch erst Monaten.

Wie dir ja bekannt sein dürfte, hat man als Arzt aktuell keinerlei Probleme, eine neue Stelle zu finden, auch wenn der Lebenslauf vielleicht nicht mehr so super aussieht und man einige Lücken darin vorzuweisen hat.

Zusammenfassend kann ich dir nur den Rat geben, dir klarer zu werden, welche Richtung du deinem Leben langfristig geben willst. Das ist schnell gesagt und gleichzeitig womöglich nie mit letzter Sicherheit zu schaffen, das ist mir schon klar. Auch ich stehe momentan vor dieser Aufgabe und kam bislang zu keinem eindeutigen Ergebnis :D.

Was möchtest du als Arzt künftig erreichen? FA Innere bist du doch bereits? Habe ich aus deinem Vorstellungsthread jedenfalls so in Erinnerung. Du strebst doch jetzt doch noch den FA Gastro-Enterologie an, nicht wahr? Möchtest du einmal eine Vorgesetzten-Funktion innehaben, OA, LA oder CA? In einer Praxis arbeiten? Forschen und publizieren?

Ich für meinen Teil möchte sicherlich einen FA machen (weiss noch nicht mal welchen :D ), aber darüber hinaus gehende Ambitionen im Sinne einer Karriere habe ich nicht. Mir ist mein Privatleben mit Freunden und Hobbys einfach zu wichtig, egal ob mit Freundin/Familie oder ohne...

Viele Grüsse
Marvin The Sheep

Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Marvin The Sheep »

Heiko Mell, mein "Favorite Karrierecoach" (-> http://www.vdi-nachrichten.com/Manageme ... Heiko-Mell) sagt, dass man immer nur ein Prio-1 Ziel haben kann, und dem müssen sich die anderen dann unterordnen. Auch wenn's schwer fällt.

Stell Dir vor, Du liegst auf Deinem Sterbebett, was würdest Du mehr bereuen: Nicht Oberarzt geworden zu sein oder nie eine Familie gegründet zu haben?

Wobei ich aber vermute, dass Du über das Oberarzt-werden sehr viel mehr weißt als über Frauen & Familie. Vielleicht wäre es ratsam, letzteres erstmal soweit zu erforschen, dass Du eine "informierte" Entscheidung treffen kannst.

Viel Glück!
Gael

Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Gael »

Hallo Naimed,

ich habe bereits meinen FA für Innere und bald auch Gastro. Das ist das geringste Problem.
Ich will Oberarzt werden und in leitender Funktion arbeiten und ich bin mir sicher, dass ich dieses Ziel erreichen werde, da es praktisch niemanden gibt, der Lust hat an unserer Klinik zu arbeiten.
Die meisten meiden große Uni-Kliniken, da man bei uns im Vergleich zu anderen KKH weniger verdient.
Das schlimme sind auch unsere harten Arbeitszeiten.
Bei uns ist Lehre auch Pflicht. Wir sind immerhin ein Lehrkrankenhaus. Daher muss ich zusätzlich zur Arbeit noch viele Studenten unterreichten, was viel meiner Zeit einnimmt.

Ich habe leider kaum Freizeit. Ich will jedoch mehr haben,
Ich wünsche mir jedoch so sehr Kinder.

Vor einem Monat hat mich auch die Schwedin wieder angeschrieben und mich gefragt, ob ich sie in Upsala besuchen möchte.
Irgendein Gefühlt sagt mir, dass ich diese Chance nutzen muss, denn sonst würde ich es für den Rest meines Lebens bereuen.

Ich habe fast nie darüber geredet, da es ein absolutes Tabu für mich war. Meine Mutter wollte immer, dass ich eine Parterin finde, die Muslima ist und am besten noch Russin.

Ich habe mich jedoch von meiner Familie etwas distanziert.
Manchmal denke ich darüber nach, einfach nach Schweden zu reisen und diese Chance zu nutzen.

Ich bin jedoch wirkich feige. Mein Leben besteht nur aus Arbeit, Nerd-Hobbies und wieder Arbeit.
Naimed
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Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Naimed »

Gael hat geschrieben: Vor einem Monat hat mich auch die Schwedin wieder angeschrieben und mich gefragt, ob ich sie in Upsala besuchen möchte.
Irgendein Gefühlt sagt mir, dass ich diese Chance nutzen muss, denn sonst würde ich es für den Rest meines Lebens bereuen.
Na also diese Einladung würde ich auf jede Fall annehmen, wenn du noch immer an ihr interessiert bist :D Was soll dabei schon schiefgehen? Und ja, es könnte sein, dass du es später bereust, wenn du es jetzt nicht tust. Ich denke häufig darüber nach, ob mein Leben erfüllender und spannender wäre, wenn ich in der Vergangenheit wagemutiger und engagierter gewesen wäre.

Gael hat geschrieben: Ich habe fast nie darüber geredet, da es ein absolutes Tabu für mich war. Meine Mutter wollte immer, dass ich eine Parterin finde, die Muslima ist und am besten noch Russin.
Sowas kann natürlich ein Problem darstellen, aber trotzdem würde ich mich davon nicht einschränken lassen. Was hat deine Mutter davon, wenn du niemals eine Freundin und Kinder hast, du dich dafür aber nie mit einer Nichtmuslima oder Nicht-Russin eingelassen hast? Vermutlich würde sie ihre Haltung dann eines Tages doch bedauern, doch dann kann es bereits zu spät sein.
Gael hat geschrieben: Ich bin jedoch wirkich feige. Mein Leben besteht nur aus Arbeit, Nerd-Hobbies und wieder Arbeit.
Wer ist nicht frustriert über die eigene Feigheit, Angepasstheit, Unsicherheit und Ängstlichkeit, die jeder Mensch empfindet? Über das Gefühl, nicht die Person zu sein, die man eigentlich sein möchte, nicht so zu handeln und leben wie die Menschen, die man heimlich bewundert?

Das gehört dazu, jedenfalls denke ich so. Ich erlebe immer wieder, wie ich mich für Dinge schäme, für die man sich nicht schämen sollte. Wie ich mich für etwas verleugne, wo es nichts zu bedauern gibt.

Sie ist uns allen vertraut, diese Ambivalenz der eigenen Persönlichkeit und Psyche gegenüber, die offensichtlich auch bei besten Vorsätzen kaum beeinflussbar ist. Das Einzige, was man tun kann: Seine Geschichte und Persönlichkeit zu akzeptieren, mit all ihren Fehlern, Irrtümern, Schrecknissen und Alpträumen. Und sich gleichzeitig jeden Tag ein wenig bewusst zu machen, dass jedem Menschen auch andere Welten innewohnen, voll von Glück, Lachen, Freudentränen und schönen Geheimnissen. Voll von eleganten Luftschlössern, die bei Umsetzung des Bauplans vielleicht nur zu einem niedlichen Lebkuchenhäuschen werden, in dem man trotzdem ein erfülltes Leben führen kann.

Ein anderer Weg fällt mir nicht ein.

Als Arzt versuche ich bei der Mitteilung einer unangenehmen oder schlimmen Diagnose immer, dem Patienten den Sachverhalt so positiv und wohlwollend wie möglich zu erklären, solange ich dabei nicht lüge oder unhaltbare Versprechen mache. Denn dann kann er oder sie trotz allem vielleicht wieder Mut fassen und hoffen, denn das ist für mich eine der wichtigsten und schönsten Aufgaben als Arzt - Vertrauen zu schaffen und Hoffnung zu wecken, damit der Menschen nicht so schrecklich alleine ist in bitteren Stunden.

Und so versuche ich es auch mir selbst gegenüber.
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Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Buham »

Off-topic: die arme Stadt heißt Uppsala...
Gael

Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Gael »

Entschuldige, ich habe es ja nicht beleidigend gemeint.
Patti
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Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Patti »

Als Arzt sollte es doch kein Problem sein, eine Frau zu bekommen? Meld dich doch bei Elite Partner an und schreib dein Gehalt rein und schon hast du viele Frauen denke ich!
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Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Naimed »

Patti hat geschrieben:Als Arzt sollte es doch kein Problem sein, eine Frau zu bekommen? Meld dich doch bei Elite Partner an und schreib dein Gehalt rein und schon hast du viele Frauen denke ich!
Diese Aussage kann ich als Arzt durch Erfahrungen sowohl im realen Leben als auch in Singlebörsen wiederlegen :D
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Gilbert
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Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Gilbert »

Patti hat geschrieben:Als Arzt sollte es doch kein Problem sein, eine Frau zu bekommen? Meld dich doch bei Elite Partner an und schreib dein Gehalt rein und schon hast du viele Frauen denke ich!
Das klingt genauso flach wie die hier gelegentlich geäußerte Behauptung, Frauen hätten grundsätzlich kein Problem einen Partner zu finden und daher gäbe es praktisch keine ABinen.

Die Problematik beschränkt sich beim TE ist ja nicht nur auf das Suchen und Finden einer Partnerin, sondern seiner Beschreibung nach ist das noch wesentlich tiefer gelagert.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
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Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Naimed »

Gilbert hat geschrieben:
Patti hat geschrieben:Als Arzt sollte es doch kein Problem sein, eine Frau zu bekommen? Meld dich doch bei Elite Partner an und schreib dein Gehalt rein und schon hast du viele Frauen denke ich!
Das klingt genauso flach wie die hier gelegentlich geäußerte Behauptung, Frauen hätten grundsätzlich kein Problem einen Partner zu finden und daher gäbe es praktisch keine ABinen.
Aber echt, so sehe ich es auch. Wenn dieses Arzt-Klischee zutreffen würde, müsste ich ja von Frauen nur so umschwärmt sein, was aber im Beruf und auch privat nie der Fall war. Ich kenne auch einige andere Ärzte, die unfreiwillig noch nie eine Freundin hatten oder grosse Schwierigkeiten damit haben, eine kennen zu lernen. Und das sind keine unsympathischen Stinkstiefel oder potthässlichen Kerle, sondern freundliche, vielseitige und teilweise richtig gutaussehende Typen :D
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Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Darth Bane »

Naimed hat geschrieben:
Gilbert hat geschrieben:
Patti hat geschrieben:Als Arzt sollte es doch kein Problem sein, eine Frau zu bekommen? Meld dich doch bei Elite Partner an und schreib dein Gehalt rein und schon hast du viele Frauen denke ich!
Das klingt genauso flach wie die hier gelegentlich geäußerte Behauptung, Frauen hätten grundsätzlich kein Problem einen Partner zu finden und daher gäbe es praktisch keine ABinen.
Aber echt, so sehe ich es auch. Wenn dieses Arzt-Klischee zutreffen würde, müsste ich ja von Frauen nur so umschwärmt sein, was aber im Beruf und auch privat nie der Fall war. Ich kenne auch einige andere Ärzte, die unfreiwillig noch nie eine Freundin hatten oder grosse Schwierigkeiten damit haben, eine kennen zu lernen. Und das sind keine unsympathischen Stinkstiefel oder potthässlichen Kerle, sondern freundliche, vielseitige und teilweise richtig gutaussehende Typen :D
Vielleicht von der Urologie zur Gynäkologie wechseln? Oder nochmal ein Studium der Veterinärmedizin aufnehmen (Frauenanteil von 70%).
Genau zwei sollen es sein. Nicht mehr, nicht weniger. Einer, der die Macht verkörpert, und einer, der nach ihr giert.
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Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Naimed »

Darth Bane hat geschrieben: Vielleicht von der Urologie zur Gynäkologie wechseln?
In der Gyn habe ich auch schon gearbeitet...war toll und vielleicht gehe ich dorthin zurück, aber mehr Chancen bei Frauen hat man deswegen nicht.
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Brax
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Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Brax »

Darth Bane hat geschrieben:Vielleicht von der Urologie zur Gynäkologie wechseln?
Sorry, aber ich finde die Vorstellung ziemlich grauenhaft, zum Gyn zu gehen und da einen Arzt ranlassen zu müssen, der das nur macht, um mal an Frauen ranzukommen. :shock:
Gael hat geschrieben:Vor einem Monat hat mich auch die Schwedin wieder angeschrieben und mich gefragt, ob ich sie in Upsala besuchen möchte.
Irgendein Gefühlt sagt mir, dass ich diese Chance nutzen muss, denn sonst würde ich es für den Rest meines Lebens bereuen.
Hör auf dein Gefühl (das ist ja nicht umsonst da), fahr nach Uppsala und besuch diese Frau. So wie sich das anhört, stehen die Chancen ja recht gut, dich zu "entABisieren" und dann auch noch mit:
Gael hat geschrieben:die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe. Ihr Aussehen war nicht in Worte zu fassen. Sie war sogar in mich verliebt
Die Chance darfst du dir echt nicht entgehen lassen!!!

Und was deine Mutter für Schwiegertochterwünsche hat, ist zweitrangig. Schließlich bist du derjenige, der dann mit der Frau zusammenlebt, nicht sie.
Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass sie dich lieber einsam als mit einer Nicht-Russin/-Muslima hätte.
Gael hat geschrieben: Es kommt leider noch hinzu, dass ich echt ein extremer HC-AB bin. Ich habe ja noch nicht mal eine Frau auf die Wange geküsst.
Dann hast du die Ehre, dich HC+AB zu nennen (nur um hier auch noch mal zu klugscheißen).
Pattick

Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Pattick »

Ich würde auf jeden Fall die Klinik wechseln um mehr Zeit zu haben. Zeit ist durch nichts zu ersetzen. Zeit kann man nicht kaufen. Und wenn du auch noch besser dort verdienst - um so besser.

Ich kann Dich gut verstehen. Ich bin 36. Ja da ist der Zug fast abgefahren was Familie und eigene Kinder an geht außer man findet eine jüngere Frau (ich würde lügen wenn ich behaupte, dass dies kein Grund sei, warum ich meine zweite Neigung nach älteren Frauen eher vernachlässige und eher meiner anderen nach jüngere "suche" - mit gleichaltrigen verbinde ich eh nicht viel)

Also wie gesagt - ich würde den Schritt definitiv gehen. Hätte ich die Möglichkeit, ohne weiteres Stunden zu reduzieren, würde ich dies auch tun, auch bei vollem Lohnverzicht. Die Zeit rennt einem durch die Hände, nicht nur was Partnerschaft an geht. Ein neuer Arbeitsplatz hätte auch den Vorteil eines neuen Anfangs.

Ach und Ruf bzw. wohl eher Prestige. Dass Ärzte das immer so interessiert. Hauptsache man kann Menschen helfen und gute Arbeit abliefern. Das ist doch was zählt oder?
Naimed
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Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Naimed »

Pattick hat geschrieben: Ach und Ruf bzw. wohl eher Prestige. Dass Ärzte das immer so interessiert. Hauptsache man kann Menschen helfen und gute Arbeit abliefern. Das ist doch was zählt oder?
Kommt drauf an, was einen als Arzt interessiert. Es gibt viele Mediziner, die sich sehr stark für Wissenschaft und Forschung interessieren, nicht nur die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse. Ich für meinen Teil habe Medizin in erster Linie studiert, weil mich die Materie fachlich sehr stark faszinierte, weil ich verstehen wollte, wie Ärzte in ihrem Beruf denken und handeln. Weil ich wissen wollte, wie der Körper aufgebaut ist und funktioniert, wie Krankheiten entstehen, wie Medikamente wirken. Ausserdem gibts viele Fachrichtungen, in denen man keinen oder nur wenig direkten Patientenkontakt hat (Radiologie, Patho, Rechtsmedizin, Labormedizin).

Gael hat mit 35 Jahren nun bereits bald den zweiten Facharzt in der Tasche, das ist keineswegs selbstverständlich. Um so etwas in der Zeit zu erreichen, muss man viele Opfer und Entbehrungen bringen, viele Rückschläge und vielleicht auch Demütigungen ertragen. In der Krankenhaus-Welt wird einem nichts geschenkt...
Nonkonformist

Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Nonkonformist »

Naimed hat geschrieben:
Pattick hat geschrieben: Ach und Ruf bzw. wohl eher Prestige. Dass Ärzte das immer so interessiert. Hauptsache man kann Menschen helfen und gute Arbeit abliefern. Das ist doch was zählt oder?
Kommt drauf an, was einen als Arzt interessiert. Es gibt viele Mediziner, die sich sehr stark für Wissenschaft und Forschung interessieren, nicht nur die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse. Ich für meinen Teil habe Medizin in erster Linie studiert, weil mich die Materie fachlich sehr stark faszinierte, weil ich verstehen wollte, wie Ärzte in ihrem Beruf denken und handeln. Weil ich wissen wollte, wie der Körper aufgebaut ist und funktioniert, wie Krankheiten entstehen, wie Medikamente wirken. Ausserdem gibts viele Fachrichtungen, in denen man keinen oder nur wenig direkten Patientenkontakt hat (Radiologie, Patho, Rechtsmedizin, Labormedizin).

Gael hat mit 35 Jahren nun bereits bald den zweiten Facharzt in der Tasche, das ist keineswegs selbstverständlich. Um so etwas in der Zeit zu erreichen, muss man viele Opfer und Entbehrungen bringen, viele Rückschläge und vielleicht auch Demütigungen ertragen. In der Krankenhaus-Welt wird einem nichts geschenkt...
Soll genug da nicht auch mal genug sein?
Wann man mit den beruf alleine nicht glücklich ist, soll man sein leben noch mal überdenken.
Es ist nicht so das er überhaupt kein artzt mehr sein kann - (meine alternative wäre, ganz mit trickfilm
auf zu hören und etwas zu machen das ich überhaupt nicht mag.) Gael muß nur eine kleine schritt
zurück machen und dann öffnen sich möglichkeiten. So groß wäre das opfer nicht.

Und Gael, wann deine mutter auf Russische Moslimen steht, soll sie sich einer für sich selbst suchen.
Mit wem man heiratet, das bestimmen mittlereweile nur wir selbst.
Martin

Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Martin »

Am vergangenen Samstag habe ich beim Friseur ein Interview mit Irvin Yalom gelesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Irvin_Yalom

In dem Interview sagte Yalom, dass alte Menschen oftmals bereuen, ihre Beziehungen nicht besser gepflegt zu haben. Kein alter Mensch würde es bereuen, zu wenig gearbeitet zu haben.

"Obwohl uns diese existentiellen Herausforderungen immer begleiten, sagt Yalom, gäbe es sehr viele Patienten, die akute Probleme mit ihren Beziehungen haben. Er hat im Verlaufe seines Therapeuten-Lebens viele Menschen getroffen, die nicht fähig sind, nährende, erfüllende dauerhafte Beziehungen zu anderen aufzubauen, obwohl gerade das die Grundlage für ein erfülltes Leben sei. „Was heilt“, sagt Yalom, „ist letztlich die Beziehung“."

http://yalomscure.com/irvin-d-yalom-yaloms-cure-2/

Gruß
Martin
Naimed
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Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Naimed »

Nonkonformist hat geschrieben:
Soll genug da nicht auch mal genug sein?
Wann man mit den beruf alleine nicht glücklich ist, soll man sein leben noch mal überdenken.
Es ist nicht so das er überhaupt kein artzt mehr sein kann - (meine alternative wäre, ganz mit trickfilm
auf zu hören und etwas zu machen das ich überhaupt nicht mag.) Gael muß nur eine kleine schritt
zurück machen und dann öffnen sich möglichkeiten. So groß wäre das opfer nicht.
Ja, eine Veränderung könnte wichtig sein. Ich bin mir aber nicht sicher, ob seine Probleme wirklich mit dem Beruf zu tun haben. Die meisten von uns hätten wohl trotz teilweise fordernder und zeitintensiver Berufe genügend Zeit, um jemanden kennen zu lernen und eine Beziehung zu führen. Als Hauptursache für ABtum halte ich eher andere Dinge für zentral.

Gael scheint ja nur schon grosse Schwierigkeiten damit zu haben, das vermutete Interesse einer Frau zu erwidern- das kenne ich sehr gut von mir selbst :D
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Re: Die späte Einsicht (Kinderwunsch)

Beitrag von Naimed »

Martin hat geschrieben:
In dem Interview sagte Yalom, dass alte Menschen oftmals bereuen, ihre Beziehungen nicht besser gepflegt zu haben. Kein alter Mensch würde es bereuen, zu wenig gearbeitet zu haben.
Solche Berichte machen mir Angst, denn ich fürchte oft, das es mir eines Tages genau so ergehen könnte. Aktuell bin ich noch jung, gesund, unabhängig...wer weiss, wie schnell sich das ändern kann und ob ich es dann nicht bereuen werde, früher nicht etwas offener und wagemutiger gewesen zu sein.