Ist das das Einzige, was Dir dazu einfällt? Eine Infragestellung der Argumentation anhand der Gültigkeit der vorliegenden Prämissen, obwohl andererseits schon festgestelt wurde, dass da etwas "übersteigert" und "kindlich" ("kindisch/infantil" traut sich der Therapeut wohl nicht zu sagen) stattfindet?Pattick hat geschrieben:Definiere ungesund.Lion hat geschrieben: Deine Texte hier lesen sich nicht gerade so, als ob Du den Blickwinkel "das könnte auch ungesund sein" einnehmen würdest.
Im Gegenteil, Dein Therapeut sagt Dir zwar, dass das alles nicht altersgerecht und auch übersteigert ist, aber hier idealisierst Du das alles als "möglicherweise höhere Liebe". Du gibst Dich der Übersteigerung hin.
Und zwischen einer solchen Hingabe und "abschalten/ignorieren" liegen noch einige Stufen.
Wenn Du das "ungesund" in Frage stellst, dann stelllst Du auch das "übersteigert" ebenfalls in Frage.
Und das ist des Pudels Kern. Der Therpeut sagt "übersteigert" und hier kommst Du an und fragst "kann es nicht auch 'höhere Liebe' sein?"
Der Therapeut sagt (zu Deiner Einstellung bezüglich Sexuallität), dass er sie "für falsch hält" und Du kommst hier an und sagst: "aber bisher konnte er mich nicht von der Falschheit überzeugen".
Anekdote am Rande: Ich habe mal mit Anfang 20 eine ambulante Gesprächstherapie gemacht. Der Therapeut war der Leiter der Abteilung des Krankenhauses, also niemand, bei dem man die Kompetenz in Zweifel ziehen könnte. Ein Kumpel von mir war auch bei ihm und er war von ihm angetan. In ein paar Sitzungen verlief das Ganze so: Er erklärte mir, was er aus dem von mir Gesagten für Schlüsse zieht. Ich sagte ihm dann "Kann man es nicht auch so sehen ... blablabla". Ich glaube, es war dann bei der vielleicht 4. oder 5. Sitzung, wo er zu mir meinte, dass er von mir keine Schulung braucht, wie etwas zu sehen sei. Er könne mir so nicht helfen und es sei Zeitverschwendung für mich und ihn, weiterzumachen. Da war der naseweise Jung-Lion sehr baff. Konsequenz war, dass danach die "Sitzung" beendet war und zwar zu recht. Solche Therapien sind kein Diskutier- und Interpretationsclub, jedenfalls nicht über ein gewisses Maß hinaus. Natürlich kann es vorkommen, dass die Chemie mal nicht stimmt oder die Ansätze nicht zu einem passen. Aber grundsätzlich sollte man schon darauf eingehen, was der Therapeut erzählt. Oder man läßt es komplett bleiben.
Irgendwie scheinen Dich die Aussagen Deines Therapeuten (jedenfalls in bestimmten Punkten) auch nicht besonders zu tangieren.
"Joooo ... er sagt 'übersteigert*, er sagt 'kindlich', er sagt 'falsch' .... aber ich hab ja meinen Steiner ... und er verteufelts ja nicht ... ich hol da nur was nach ... alles im grünen Bereich".
Aber ich will mich nicht um die von Dir gewünschte Definition von "ungesund" drücken:
"Ungesund" ist es für mich in diesem Zusammenhang, dass Du Dich in bestimmte Dinge versteigst und diese zu allem Überfluß auch noch idealisierst. Mit der guten Möglichkeit, dass einer der Beteiligten entweder auf die Schnauze fällt oder Du Dich noch ein paar Jahre im Kreise drehst, weil Du Dich gerade im Wolkenkucksheim so wohl fühlst.
Extrem-Argumentation detected.Ich mein natürlich ist die Enttäuschung größer, wenn man sich so stark verliebt hat. Aber soll ich jetzt alles relativieren, was ich neues entdecke um dann da zu sein wo ich vorher war?
Gibt es vielleicht auch noch andere Wege außer dem "Glorreichen", was Du jetzt empfindest, und den Rückschritt in die Zeit vor dem "Glorreichen"?
Aber warum diese Stufen nützen, gell?Selbstverständlich gibt es dazwischen Stufen.
Warum sich selbst etwas kritischer betrachten, wenn man's doch für positiv hält?
An Deiner Stelle könntest Du die Therapie aufgeben und einer Steiner-Sekte beitreten. Dann wäre doch eigentlich alles in Butter. Zwar bist Du oberflächlich geschockt, dass sich Deine Haltung mit der "mittelalterlichen" Haltung von Steiner so gut deckt ... andererseits entspricht sie eben Deiner Haltung.
Enschuldigung: Welche Erfahrung?Falsch ist es, die Erfahrung bewusst ein weiteres Mal nicht machen zu wollen oder sich nun aktiv zu verbieten.
Du bist verliebt und der Rest sind Gedankenkonstrukte. Wie ein Leben mit "ihr" sein könnte, wie jemand da ist und Dir einen Becher Tee bringt. Wie Du ihr beim Klavierspielen zuhörst.
Das sind keine Erfahrungen, dass ist Kopfkino, idealistisch verklärt.
Aber vielleicht willst Du auch unbewußt gar keine echten Erfahrungen machen, weil Dir die Gedankenspiele viel besser passen.
Nun, eigentlich braucht es sie gar nicht. Das scheint alles so zu sein, wie für andere ein Online-Rollenspiel.Nun - glaub ich das? Die Chance ist gering. Ich denke, dass wenn sie so eingestellt ist wie ich, dass es gerade am Anfang durchaus in Teilen so sein kann. Natürlich überwiegt immer der Alltag und der funktioniert hoffentlich einfach. Das wird sich zeigen. Dazu muss man sich ja auch erstmal kennen lernen. Aber ich denke wenn dann mit einem Menschen wie sie. Aber ich hatte schon damit abgeschlossen, dass es nichts wird. Jetzt lebt die Hoffnung wieder auf. Aber indem sie in mir diese Gefühle geweckt hat, hat sich für mich schon sehr viel verändert. Ich denke über neue Dinge nach, z.b. auch über diese Art der Liebe, über diese esoterischen Geschichten, ich entdecke vieles an mir. Ich verändere mich jetzt schon nur durch diese Erfahrung. Dafür allein bin ich ihr dankbar.Nun, die Konstellation, in der Du Dich befindest. Glaubst Du denn da allen Ernstes ein ein Happy-End, wo wie Du Dir das romantisierend vorstellst?
Extrem-Argumentation detected.Ich möchte nicht mit einem Menschen zusammenleben, weil es laut Checkliste halbwegs passt, wir beide im Bett unsere Triebe befriedigt kriegen und sozusagen damit in ner Win-Win-Situation sind. Darauf kann ich verzichten.
Millionen Menschen leben in erfüllten Liebesbeziehungen, und sie empfinden es nicht als "Checkliste erfüllt + Triebbefriedigung".
Da brauchst Du nun nicht auf dem weißen Pferd dahergalloppieren und es so darstellen, als sei das alles nur Tand ...