Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von Born again »

Brax hat geschrieben: 08 Mär 2020 08:48 Deine Ex-Freundin also? Dann nehme ich mal an, dass sie zumindest am Anfang ja wohl anderer Meinung war. Und wenn eine Beziehung auseinandergeht, werden manchmal sehr unschöne Sachen gesagt, das würde ich jetzt nicht allzu ernst nehmen.
Nein, es war bereits ziemlich am Anfang der Beziehung.
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Calliandra
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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von Calliandra »

Born again hat geschrieben: 08 Mär 2020 10:44
Brax hat geschrieben: 08 Mär 2020 08:48 Deine Ex-Freundin also? Dann nehme ich mal an, dass sie zumindest am Anfang ja wohl anderer Meinung war. Und wenn eine Beziehung auseinandergeht, werden manchmal sehr unschöne Sachen gesagt, das würde ich jetzt nicht allzu ernst nehmen.
Nein, es war bereits ziemlich am Anfang der Beziehung.
Wenn sie das am Anfang der Beziehung gesagt hat und das wirklich so empfunden hat, warum ist dann diese Beziehung überhaupt zustande gekommen? :gruebel:
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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von NeC »

Calliandra hat geschrieben: 09 Mär 2020 01:03
Born again hat geschrieben: 08 Mär 2020 10:44 Nein, es war bereits ziemlich am Anfang der Beziehung.
Wenn sie das am Anfang der Beziehung gesagt hat und das wirklich so empfunden hat, warum ist dann diese Beziehung überhaupt zustande gekommen? :gruebel:
Vielleicht hat sie das für sich selbst ähnlich empfunden, und so hat sich ein Gemeinsamkeitsgefühl eingestellt? 🤔

Ich habe ja auch so meine Baustellen und denke, dass ich als Partner im Vergleich zu manch anderen Männern nicht so wahnsinnig viel zu bieten hätte. Dieser Satz klingt zwar erstmal negativ und selbstherabsetzend, aber so ein Selbstbild bietet eben auch den Vorteil, dass ich auch von meiner Partnerin nicht erwarte, dass sie sich selbst für eine super Partie hält. Ich muss sie natürlich toll finden - aber das trifft auf viele Frauen zu und ist daher vermutlich nicht so schwer. ;) Schwieriger ist, dass ich auch das Gefühl bekommen muss, dass wir "richtig" füreinander sind, d.h. dass unser gemeinsames Leben für uns beide erfüllender wäre als jeweils alleine weiterzusuchen. Und hierbei sind Frauen, die nicht von Natur aus total selbstsicher sind und keine Heile-Welt-Fassade vor sich hertragen letztendlich im Vorteil.

Hm, aber es stimmt natürlich schon: Auch in so einer Konstellation fände ich dann meine Partnerin toll und käme daher sicher nicht auf die Idee, ihr so einen Satz an den Kopf zu werfen.
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Tania
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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von Tania »

NeC hat geschrieben: 09 Mär 2020 08:51 Auch in so einer Konstellation fände ich dann meine Partnerin toll und käme daher sicher nicht auf die Idee, ihr so einen Satz an den Kopf zu werfen.
Es sei denn, Du fändest sie viiiel zu toll für Dich und willst durch Zerstörung ihres Selbstbewusstseins dafür sorgen, dass sie bei Dir bleibt. So etwas gibt es öfter als man glaubt ....
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von Onkel ABobert »

Ob jemand "toll" ist oder nicht, ist ja sehr subjektiv. Jede Wette, dass einige der nun folgenden Eigenschaften aus Sicht eines Anderen gar nicht so toll sind, wie ich selber es empfinde .... aber das ist ja auch gut so.

- ich bin ehrlich, aufrichtig und absolut zuverlässig
- solange es mir selber auch nur halbwegs gut geht, bin ich mehr um den/die Anderen bemüht, als um mich selbst
- ich bin hilfsbereit
- ich bin einfühlsam und ein gefragter Ratgeber
- ich bin sehr tierlieb
- ich habe einen guten, sicheren Beruf und verdiene zwar nicht mega-viel, aber doch immerhin überdurchschnittlich
- ich komme mit dem, was ich habe, gut aus und bin sicherheitsorientiert, vorausschauend und (halbwegs) bescheiden
- meine Hobbys isolieren mich nicht, mit minimalem Interesse dafür kann "man" problemlos mitmachen
- Gehässigkeiten, Mobbing, Lästereien usw. wird aus meinem Munde niemand hören

So. Für den einen klingt das jetzt vielleicht "toll", für den anderen nach einem Langweiler, das mag jeder selber entscheiden.
Ich könnte noch ergänzen: "wenn du gerne generationsübergreifend zusammenlebst wirst du meine Eltern mögen" oder "wer abends lieber gemeinsam fernsieht, als ausgeht, ist bei mir richtig", aber das könnte ja in Einzelfällen auch negativ interpretiert werden.
Es grüßt euch

Onkel ABobert
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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von Calliandra »

NeC hat geschrieben: 09 Mär 2020 08:51
Ich musste mir deinen Gedanken erstmal auf der Zunge zergehen lassen.

Was du hier schreibst …
NeC hat geschrieben: 09 Mär 2020 08:51Ich habe ja auch so meine Baustellen und denke, dass ich als Partner im Vergleich zu manch anderen Männern nicht so wahnsinnig viel zu bieten hätte.
… sind ja wahrscheinlich Gedanken, wie sie viele in ähnlicher Form kennen, ob nun Männlein oder Weiblein – und besonders hier im Forum wird es sicherlich eher wenige geben, denen solche Gedankengänge gänzlich unbekannt sind. Bei mir selbst war diese ungesunde Vergleichssucht früher auch sehr ausgeprägt. Inzwischen ist es gar nicht mehr so dieses "im Vergleich mit anderen", aber ich habe trotzdem immer unterbewusst so dieses diffuse Gefühl, dass ich keine "vollwertige" Partnerin wäre – ohne da ad hoc stichhaltige Gründe aufzählen zu können.
Und die gibt's ja wahrscheinlich auch nicht, denn Leute, die in Beziehungen sind, sind auch nicht perfekt und können sogar unangenehmere Eigenschaften haben als ich sie habe.
Aber wenn wir mal bei den eigenen Gedanken und Bewertungen bleiben, ist es schon nochmal ein krasser Schritt, von diesem Level zu dem eingangs von Born again zitierten zu kommen: Was hast Du zu bieten? Nichts!! :shock:

Wenn man jetzt also deinen Gedankengang weiterverfolgt "Ich such mir lieber jemanden, der auch nicht fehlerfrei ist, dann bin ich auch entspannter in der Sache", dann ist das ja noch extrem weit entfernt von "ich such mir jemanden, der nichts zu bieten hat, weil ich auch nichts zu bieten habe". Solch ein Gedanke wäre ja superungesund in beide Richtungen (und diese Bedingung ist mit Sicherheit auch von beiden nicht erfüllbar).

Tja, und eine Steigerung dazu ist halt nochmal, jemandem sowas wirklich an den Kopf zu werfen, wie du es so schön bezeichnet hast.
Ich habe keine Ahnung, was jemanden dazu motiviert, sowas zu sagen, außer man hasst ihn aus irgendeinem Grund – aber dann wäre man ja vermutlich eher nicht an einer Beziehung interessiert, sofern man da nicht irgendwie arg schizophren unterwegs ist.
Tania hat geschrieben: 09 Mär 2020 13:19
NeC hat geschrieben: 09 Mär 2020 08:51 Auch in so einer Konstellation fände ich dann meine Partnerin toll und käme daher sicher nicht auf die Idee, ihr so einen Satz an den Kopf zu werfen.
Es sei denn, Du fändest sie viiiel zu toll für Dich und willst durch Zerstörung ihres Selbstbewusstseins dafür sorgen, dass sie bei Dir bleibt. So etwas gibt es öfter als man glaubt ....
Und das fände ich auch eine total kranke und ätzende Motivation :omg:
Denkst du wirklich, das sowas öfter vorkommt?

Schade, dass Born again dazu nichts mehr geschrieben hat. Mich hätte sehr interessiert, wie man mit dieser Ausgangssituation in einer Beziehung landet.
OlliP

Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von OlliP »

Inzwischen hat dieser Thread 485 Antworten und es ist nicht mehr möglich alles gelesen zu haben. Es kann sein, dass vielleicht das Eine oder Andere schon gesagt worden ist, was ich noch anführen möchte.

Dieses Denken, dass man nicht toll genug ist, kenne ich nur all zu gut. Es hat mich auch lange umgetrieben und mir letztendlich nur meinen natürlichen Bezug zu mir selbst genommen. Ich bin mit über 40 aus dem AB-tum rausgekommen. Wir waren 4 Jahre zusammen und sind seitdem noch 6 Jahre verheiratet. An mir ist nicht irgendwas besonders oder toll. Aber ich habe es dennoch geschafft ohne faulen Kompromiss oder sowas.

Man sieht zu den anderen einen Rückstand. Die sind eben weiter, haben Freund oder Freundin. Manche Gleichaltrige haben schon eine Familie. Also muss man jetzt langsam mehr zu bieten haben. Die Folge ist ein einziger Stress, der einen von sich selbst entfernt. Weit weg vom eigenen natürlichen Wesen gibt man sowieso eine schlechte Figur ab. Nach vielen Jahren muss man einsehen, dass alle möglichen Aktivitäten um irgendwie toll zu sein in Wirklichkeit nichts verändert haben und man inzwischen Unmenge an Zeit verloren hat.

Ich bin immer ein introvertierter und ruhiger Mensch gewesen. Aus diesem Umstand habe ich immer meinen Rückstand erklärt (noch mit 30 keine Freundin, etc.). Tatsächlich hat dies nicht dazu geführt keinen lieben Menschen zu finden. Es gab tatsächlich genug Mädchen und Frauen, die sich für mich interessiert haben. Aber ich habe immer Panik bekommen (Streiten der Eltern, Schwester mich oft abschätzig behandelt, immer zu wenig unter Leuten, usw.). Ich bin ein ruhiger und zurückhaltender Mensch. Das bin ich. Wenn ich so bin, wie es meinem Naturell entspricht, geht es mir gut und ich fühle mich wohl. Ich habe keinen Stress und ich muss auch nicht irgendwie sein. So geht es mir gut. Ein Mädchen interessiert sich für mich? Panik? Ich werde sie treffen und so sein wie ich bin. Ich werde mir natürlich anstrengen den Mund aufzumachen und nett zu sein. Dann will sie mich oder sie will mich nicht. Egal was passiert, ich bleibe meinem Naturell treu. Denn so wie ich bin geht es mir gut, so fühle ich mich wohl. Ich bin nicht gescheitert, weil sie nein gesagt hat. Ich bin auch nicht mein Vater, der es verdient hat, dass sie nein sagt, weil er auch nicht besonders gut zu meiner Mutter war. Egal was passiert, ich bleibe meinem Naturell treu. Denn so wie ich bin geht es mir gut, so fühle ich mich wohl.

Meine Frau hatte keine schöne Kindheit. Die Eltern waren sehr lieblos zu einander und zu den Kindern. Das hat bis heute Spuren hinterlassen. Kein Problem, ich kann mich gut in sowas hineindenken. Ich hatte eine sehr liebe und gute Mutter. Ich hatte da Glück. Ich habe aber einfach die Fähigkeit mich in sie etwas hineinzudenken. Sie freut sich, wenn jemand einfach gut zu ihr ist. So ist es richtig schön. Das ist nicht das kleine Glück. Es ist tatsächlich das große Glück, denn es ist so wie es für mein Naturell passend ist und ich denke für meine Frau passt es auch. Meine Fähigkeiten, die sonst nichts zählen, um zu den tollen Typen zu zählen, waren plötzlich etwas wert. Das ist nur soweit gekommen, weil ich bei meinem eigenen Naturell geblieben bin. Egal was passiert, ich bleibe meinem Naturell treu. Denn so wie ich bin geht es mir gut, so fühle ich mich wohl.

Es gab mal eine Frau, die sich plötzlich für mich interessiert hat nachdem wir uns schon seit Jahren kannten. Sie sah zum Umfallen gut aus. Keine Ahnung, warum sie sich plötzlich begann zu interessieren. Vielleicht weil der Typ ihr nicht nachgestellt hat wie viele andere. Das war einfach wegen meiner zurückhaltenden Art. Diese super-schöne Frau wollte was von mir. Einmal hat sie sogar seitlich vor mir stehend ihr Bein auf einen Stuhl gestellt. Das war für mich viel zu viel. Jemand anderes hätte gewusst, was er jetzt tun muss. Für mich war die Situation einfach schrecklich und ich habe nur einen Bogen um sie gemacht. Das tat mir leid, denn ich weiß wie viel Mut man baucht um etwas zu wagen. Ich habe lange darüber nachgedacht. Oh je. Ich stehe mir nur immer selbst im Weg und weiß keine Lösung. Aber es gibt in Wirklichkeit kein Problem. Es muss nicht jemand bestimmtes sein. Das zu glauben ist der Anfang allen Leidens. Nicht sich selbst sein zu wollen ist der Anfang aller Gier, der einen nur vom Weg abbringt. Egal was passiert, ich bleibe meinem Naturell treu. Denn so wie ich bin geht es mir gut, so fühle ich mich wohl.

Der große Fehler ist immer gewesen mich in mich selbst zurückgezogen zu haben: Mich mag eh niemand, die wollen eh ihre Ruhe vor mir, wer will schon mich? Sich in sich selbst zurückziehen darf man nie tun. Dann beginnt eine negative Spirale nach unten. Egal was passiert, ich bin ein freundlicher und hilfsbereiter Mensch. Zum Teil bin ich so von Natur aus, zum Teil muss ich immer mir vornehmen so zu sein und an mir arbeiten. Aber egal was passiert, ich höre nie auf ein freundlicher Mensch zu sein. Ich gebe niemals auf. Egal was passiert.
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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von NeC »

Calliandra hat geschrieben: 10 Mär 2020 20:31 Was du hier schreibst …
NeC hat geschrieben: 09 Mär 2020 08:51Ich habe ja auch so meine Baustellen und denke, dass ich als Partner im Vergleich zu manch anderen Männern nicht so wahnsinnig viel zu bieten hätte.
… sind ja wahrscheinlich Gedanken, wie sie viele in ähnlicher Form kennen, ob nun Männlein oder Weiblein – und besonders hier im Forum wird es sicherlich eher wenige geben, denen solche Gedankengänge gänzlich unbekannt sind. Bei mir selbst war diese ungesunde Vergleichssucht früher auch sehr ausgeprägt. Inzwischen ist es gar nicht mehr so dieses "im Vergleich mit anderen", aber ich habe trotzdem immer unterbewusst so dieses diffuse Gefühl, dass ich keine "vollwertige" Partnerin wäre – ohne da ad hoc stichhaltige Gründe aufzählen zu können.
Hm, "Vergleichssucht" klingt so negativ. Natürlich ist es nicht gesund, sich ständig und bei allem mit anderen zu vergleichen mit dem Ziel, so zu werden wie sie. Aber es war ja eine Beobachtung zu meiner HC-AB-Zeit und auch nach dem Ende meiner Paarbeziehung wieder, dass ich von vielen Frauen als Partner "abgelehnt" wurde. Mich mit anderen Männern zu vergleichen, die erfolgreich eine Partnerin gefunden hatten, half mir zu verstehen, wo bei mir eigentlich die Baustellen sind. Zumindest mir hilft es, mit meiner Situation Frieden zu schließen, wenn ich die Zusammenhänge verstehe.

Ich glaube übrigens schon, dass ich trotz meiner Baustellen ein vollwertiger Partner sein könnte (und bei Dir bin ich mir sogar sehr sicher, dass Du eine tolle Partnerin wärst! :umarmung2: ). Nur werde ich das für einen kleineren Teil Frauen sein können als es wohl "ein Durchschnittsmann" könnte. Und das Suchen nach einer Frau, für die ich das sein könnte, wird entsprechend langwieriger.

Calliandra hat geschrieben: 10 Mär 2020 20:31 Wenn man jetzt also deinen Gedankengang weiterverfolgt "Ich such mir lieber jemanden, der auch nicht fehlerfrei ist, dann bin ich auch entspannter in der Sache", dann ist das ja noch extrem weit entfernt von "ich such mir jemanden, der nichts zu bieten hat, weil ich auch nichts zu bieten habe". Solch ein Gedanke wäre ja superungesund in beide Richtungen (und diese Bedingung ist mit Sicherheit auch von beiden nicht erfüllbar).
Ja, das stimmt schon, aber vielleicht darf man die Ansicht "ich habe nichts zu bieten" einfach nicht zu sehr auf die Goldwaage legen. Vieles, was ich z.B. zu bieten hätte, finde ich ziemlich selbstverständlich, sollte m.M.n. eigentlich immer zu einer Paarbeziehung dazugehören, und finde ich daher spontan kaum erwähnenswert (obwohl ich selber weiß, dass diese Dinge auch nicht bei allen Beziehungen gegeben sind).

Insofern ist die Denkweise "Ich und mein Partner haben beide nix zu bieten!" vielleicht auch nur das Ergebnis einer oberflächlichen Betrachtungsweise und etwas laxen bzw. ruppigen Benutzung der Sprache.
Tania hat geschrieben: 09 Mär 2020 13:19
NeC hat geschrieben: 09 Mär 2020 08:51 Auch in so einer Konstellation fände ich dann meine Partnerin toll und käme daher sicher nicht auf die Idee, ihr so einen Satz an den Kopf zu werfen.
Es sei denn, Du fändest sie viiiel zu toll für Dich und willst durch Zerstörung ihres Selbstbewusstseins dafür sorgen, dass sie bei Dir bleibt. So etwas gibt es öfter als man glaubt ....
Puh, das wäre aber wirklich perfide! :sadman:
Ich verstehe die Denkweise, hoffe aber auch inständig, dass das nicht sooo oft vorkommt.
Strange Lady
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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von Strange Lady »

OlliP hat geschrieben: 10 Mär 2020 21:40 Inzwischen hat dieser Thread 485 Antworten und es ist nicht mehr möglich alles gelesen zu haben. Es kann sein, dass vielleicht das Eine oder Andere schon gesagt worden ist, was ich noch anführen möchte.

Dieses Denken, dass man nicht toll genug ist, kenne ich nur all zu gut. Es hat mich auch lange umgetrieben und mir letztendlich nur meinen natürlichen Bezug zu mir selbst genommen. Ich bin mit über 40 aus dem AB-tum rausgekommen. Wir waren 4 Jahre zusammen und sind seitdem noch 6 Jahre verheiratet. An mir ist nicht irgendwas besonders oder toll. Aber ich habe es dennoch geschafft ohne faulen Kompromiss oder sowas.

Man sieht zu den anderen einen Rückstand. Die sind eben weiter, haben Freund oder Freundin. Manche Gleichaltrige haben schon eine Familie. Also muss man jetzt langsam mehr zu bieten haben. Die Folge ist ein einziger Stress, der einen von sich selbst entfernt. Weit weg vom eigenen natürlichen Wesen gibt man sowieso eine schlechte Figur ab. Nach vielen Jahren muss man einsehen, dass alle möglichen Aktivitäten um irgendwie toll zu sein in Wirklichkeit nichts verändert haben und man inzwischen Unmenge an Zeit verloren hat.

Ich bin immer ein introvertierter und ruhiger Mensch gewesen. Aus diesem Umstand habe ich immer meinen Rückstand erklärt (noch mit 30 keine Freundin, etc.). Tatsächlich hat dies nicht dazu geführt keinen lieben Menschen zu finden. Es gab tatsächlich genug Mädchen und Frauen, die sich für mich interessiert haben. Aber ich habe immer Panik bekommen (Streiten der Eltern, Schwester mich oft abschätzig behandelt, immer zu wenig unter Leuten, usw.). Ich bin ein ruhiger und zurückhaltender Mensch. Das bin ich. Wenn ich so bin, wie es meinem Naturell entspricht, geht es mir gut und ich fühle mich wohl. Ich habe keinen Stress und ich muss auch nicht irgendwie sein. So geht es mir gut. Ein Mädchen interessiert sich für mich? Panik? Ich werde sie treffen und so sein wie ich bin. Ich werde mir natürlich anstrengen den Mund aufzumachen und nett zu sein. Dann will sie mich oder sie will mich nicht. Egal was passiert, ich bleibe meinem Naturell treu. Denn so wie ich bin geht es mir gut, so fühle ich mich wohl. Ich bin nicht gescheitert, weil sie nein gesagt hat. Ich bin auch nicht mein Vater, der es verdient hat, dass sie nein sagt, weil er auch nicht besonders gut zu meiner Mutter war. Egal was passiert, ich bleibe meinem Naturell treu. Denn so wie ich bin geht es mir gut, so fühle ich mich wohl.

Meine Frau hatte keine schöne Kindheit. Die Eltern waren sehr lieblos zu einander und zu den Kindern. Das hat bis heute Spuren hinterlassen. Kein Problem, ich kann mich gut in sowas hineindenken. Ich hatte eine sehr liebe und gute Mutter. Ich hatte da Glück. Ich habe aber einfach die Fähigkeit mich in sie etwas hineinzudenken. Sie freut sich, wenn jemand einfach gut zu ihr ist. So ist es richtig schön. Das ist nicht das kleine Glück. Es ist tatsächlich das große Glück, denn es ist so wie es für mein Naturell passend ist und ich denke für meine Frau passt es auch. Meine Fähigkeiten, die sonst nichts zählen, um zu den tollen Typen zu zählen, waren plötzlich etwas wert. Das ist nur soweit gekommen, weil ich bei meinem eigenen Naturell geblieben bin. Egal was passiert, ich bleibe meinem Naturell treu. Denn so wie ich bin geht es mir gut, so fühle ich mich wohl.

Es gab mal eine Frau, die sich plötzlich für mich interessiert hat nachdem wir uns schon seit Jahren kannten. Sie sah zum Umfallen gut aus. Keine Ahnung, warum sie sich plötzlich begann zu interessieren. Vielleicht weil der Typ ihr nicht nachgestellt hat wie viele andere. Das war einfach wegen meiner zurückhaltenden Art. Diese super-schöne Frau wollte was von mir. Einmal hat sie sogar seitlich vor mir stehend ihr Bein auf einen Stuhl gestellt. Das war für mich viel zu viel. Jemand anderes hätte gewusst, was er jetzt tun muss. Für mich war die Situation einfach schrecklich und ich habe nur einen Bogen um sie gemacht. Das tat mir leid, denn ich weiß wie viel Mut man baucht um etwas zu wagen. Ich habe lange darüber nachgedacht. Oh je. Ich stehe mir nur immer selbst im Weg und weiß keine Lösung. Aber es gibt in Wirklichkeit kein Problem. Es muss nicht jemand bestimmtes sein. Das zu glauben ist der Anfang allen Leidens. Nicht sich selbst sein zu wollen ist der Anfang aller Gier, der einen nur vom Weg abbringt. Egal was passiert, ich bleibe meinem Naturell treu. Denn so wie ich bin geht es mir gut, so fühle ich mich wohl.

Der große Fehler ist immer gewesen mich in mich selbst zurückgezogen zu haben: Mich mag eh niemand, die wollen eh ihre Ruhe vor mir, wer will schon mich? Sich in sich selbst zurückziehen darf man nie tun. Dann beginnt eine negative Spirale nach unten. Egal was passiert, ich bin ein freundlicher und hilfsbereiter Mensch. Zum Teil bin ich so von Natur aus, zum Teil muss ich immer mir vornehmen so zu sein und an mir arbeiten. Aber egal was passiert, ich höre nie auf ein freundlicher Mensch zu sein. Ich gebe niemals auf. Egal was passiert.
Schöner Beitrag, in dem viel Wahres steckt.
:shylove:


Was halt schwierig ist: dem eigenen Naturell treu zu sein ... und genau deshalb leer auszugehen.
Ich kenne sehr viele Exzentriker, die in sich ruhen und durchaus liebenswert sind aber leider so schräg sind, dass es keinen Deckel für den Topf gibt. Und selbst wenn man sich selbst genügt: die Einsamkeit bleibt.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
OlliP

Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von OlliP »

Strange Lady hat geschrieben: 11 Mär 2020 21:56 Schöner Beitrag, in dem viel Wahres steckt.
:shylove:

Was halt schwierig ist: dem eigenen Naturell treu zu sein ... und genau deshalb leer auszugehen.
Ich kenne sehr viele Exzentriker, die in sich ruhen und durchaus liebenswert sind aber leider so schräg sind, dass es keinen Deckel für den Topf gibt. Und selbst wenn man sich selbst genügt: die Einsamkeit bleibt.
Wenn man an der Entwicklung seines Herzens arbeitet, wird die Extentrik hinterfragt und was nicht der Entwicklung des Herzens dient wird ohne Wehmut entsorgt. Aber man muss es halt tun ... Hört sich nett schöngeisitg an. Ich weiß, aber man muss es ausprobieren und dann sieht man, wie es ist.

Die Einsamkeit des Exzentrikers ist die Folge der Egozentrik, die dem anderen keine Beachtung schenkt. Die Exzentrik ist nur die Tarnung der Egozentrik, was nicht erkannt wird, weil man gerne toll sein will. Man muss irgendwie kompensieren, um Anschluss zu finden. Deswegen heißt dieser Thread ja auch "Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?". Erkennen kann man es erst, wenn man beginnt an der Entwicklung der Freundlichkeit sich und anderen gegenüber zu arbeiten. Sonst bleibt der Kopf weiter im Rückstandsdenken und im Mangeldenken verhaftet und im Jammern über sich selbst.

Ich habe auch immer geglaubt, dass ich ein freundlicher Mensch bin. Ich habe auch so gut wie mit niemanden Ärger gehabt. Aber das war in Wirklichkeit wegen des zurückhaltenden Naturells. Was Freudliichkeit angeht merkte ich immer mehr, dass da Luft nach oben ist. Die Entwicklung des Herzens und der Freundlichkeit ist der Schlüssel um Einsicht gewinnen zu können und um aus der Egozentrik rauszukommen. Einfach mal ausprobieren. Kostet nichts und schaden kann es auch nicht ;-).
Reinhard
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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von Reinhard »

OlliP hat geschrieben: 12 Mär 2020 22:08 Die Einsamkeit des Exzentrikers ist die Folge der Egozentrik, die dem anderen keine Beachtung schenkt. Die Exzentrik ist nur die Tarnung der Egozentrik, was nicht erkannt wird, weil man gerne toll sein will. Man muss irgendwie kompensieren, um Anschluss zu finden. (...)
Einsamkeit entsteht nicht nur daraus, dass man dem anderen keine Beachtung schenkt. Ich nehme an, sie entsteht öfter daraus, dass dem Einsamen von anderen keine Beachtung zukommt.

Und wieso sollte ein echter Egozentriker kompensieren, um Anschluss zu finden? Warum sollte derjenige überhaupt Anschluss finden wollen?

Sind es nicht eher die Nicht-Egozentriker, die Anschluss finden wollen? :gruebel:
Make love not war!
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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von Milkman »

Strange Lady hat geschrieben: 11 Mär 2020 21:56Was halt schwierig ist: dem eigenen Naturell treu zu sein ... und genau deshalb leer auszugehen.
Ich kenne sehr viele Exzentriker, die in sich ruhen und durchaus liebenswert sind aber leider so schräg sind, dass es keinen Deckel für den Topf gibt. Und selbst wenn man sich selbst genügt: die Einsamkeit bleibt.
Ganz genau das ist der springende Punkt.
Man muss noch nicht mal "exzentrisch" im klassischen Wortsinn sein, um durchs Raster zu fallen.

OliP, aus deinem Text werde ich nicht schlau. Du fühlst dich wohl, wenn du deinem Naturell treu bleiben kannst, das wiederholst du ja fast mantrahaft, aber das ist nun wirklich ein Gemeinplatz.
Wenn dir weibliches Interesse zuteil wurde, ohne dass du dich groß verändern musstest, freu dich. Das ist ein großes Glück. Aber was sollen andere für gute Ratschläge aus deinem Posting ziehen?
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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von NeC »

Milkman hat geschrieben: 13 Mär 2020 08:42
Strange Lady hat geschrieben: 11 Mär 2020 21:56Was halt schwierig ist: dem eigenen Naturell treu zu sein ... und genau deshalb leer auszugehen.
Ganz genau das ist der springende Punkt.
Man muss noch nicht mal "exzentrisch" im klassischen Wortsinn sein, um durchs Raster zu fallen.

OliP, aus deinem Text werde ich nicht schlau. Du fühlst dich wohl, wenn du deinem Naturell treu bleiben kannst, das wiederholst du ja fast mantrahaft, aber das ist nun wirklich ein Gemeinplatz.
Der Vorsatz, seinem eigenen Naturell treu zu bleiben, ist ein wenig gefährlich, weil er leicht fehlinterpretiert werden kann. Denn das bedeutet nicht automatisch, nichts tun zu müssen oder sich nicht zu verändern!

In vielen Menschen steckt mehr als das, was in ihren täglich eingefahrenen Verhaltens- und Denkweisen ans Tageslicht kommt. Man kann also durchaus etwas neues ausprobieren, sein Verhalten und/oder seine Denkweisen ändern, ohne seinem Naturell untreu zu werden. Und diese Änderung könnte bewirken, dass man nicht so schnell durchs Raster fällt.

Aber Ollip macht diesen Fehler anscheinend auch nicht; siehe seine Selbstreflektion über die eigene Freundlichkeit.
Strange Lady
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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von Strange Lady »

NeC hat geschrieben: 13 Mär 2020 10:09
Milkman hat geschrieben: 13 Mär 2020 08:42
Strange Lady hat geschrieben: 11 Mär 2020 21:56Was halt schwierig ist: dem eigenen Naturell treu zu sein ... und genau deshalb leer auszugehen.
Ganz genau das ist der springende Punkt.
Man muss noch nicht mal "exzentrisch" im klassischen Wortsinn sein, um durchs Raster zu fallen.

OliP, aus deinem Text werde ich nicht schlau. Du fühlst dich wohl, wenn du deinem Naturell treu bleiben kannst, das wiederholst du ja fast mantrahaft, aber das ist nun wirklich ein Gemeinplatz.
Der Vorsatz, seinem eigenen Naturell treu zu bleiben, ist ein wenig gefährlich, weil er leicht fehlinterpretiert werden kann. Denn das bedeutet nicht automatisch, nichts tun zu müssen oder sich nicht zu verändern!

In vielen Menschen steckt mehr als das, was in ihren täglich eingefahrenen Verhaltens- und Denkweisen ans Tageslicht kommt. Man kann also durchaus etwas neues ausprobieren, sein Verhalten und/oder seine Denkweisen ändern, ohne seinem Naturell untreu zu werden. Und diese Änderung könnte bewirken, dass man nicht so schnell durchs Raster fällt.

Aber Ollip macht diesen Fehler anscheinend auch nicht; siehe seine Selbstreflektion über die eigene Freundlichkeit.

Genau. Wenn dem Naturell treu bleiben bedeutet, dass man authentisch unfreundlich und Scheisse bleibt ... dann funktioniert es natürlich nicht.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
Hanuta

Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von Hanuta »

Strange Lady hat geschrieben: 13 Mär 2020 20:00
NeC hat geschrieben: 13 Mär 2020 10:09
Milkman hat geschrieben: 13 Mär 2020 08:42
Ganz genau das ist der springende Punkt.
Man muss noch nicht mal "exzentrisch" im klassischen Wortsinn sein, um durchs Raster zu fallen.

OliP, aus deinem Text werde ich nicht schlau. Du fühlst dich wohl, wenn du deinem Naturell treu bleiben kannst, das wiederholst du ja fast mantrahaft, aber das ist nun wirklich ein Gemeinplatz.
Der Vorsatz, seinem eigenen Naturell treu zu bleiben, ist ein wenig gefährlich, weil er leicht fehlinterpretiert werden kann. Denn das bedeutet nicht automatisch, nichts tun zu müssen oder sich nicht zu verändern!

In vielen Menschen steckt mehr als das, was in ihren täglich eingefahrenen Verhaltens- und Denkweisen ans Tageslicht kommt. Man kann also durchaus etwas neues ausprobieren, sein Verhalten und/oder seine Denkweisen ändern, ohne seinem Naturell untreu zu werden. Und diese Änderung könnte bewirken, dass man nicht so schnell durchs Raster fällt.

Aber Ollip macht diesen Fehler anscheinend auch nicht; siehe seine Selbstreflektion über die eigene Freundlichkeit.

Genau. Wenn dem Naturell treu bleiben bedeutet, dass man authentisch unfreundlich und Scheisse bleibt ... dann funktioniert es natürlich nicht.
Wenn das das naturell ist, dann passt es ja, dass die wenigsten Menschen zu einem passen. Da wäre ja "Anpassung" lediglich unauthentisch.
"Arschlöcher" gibt es eben, auch wenn sie meist verschleiert sind.
Nonkonformist

Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von Nonkonformist »

OlliP hat geschrieben: 12 Mär 2020 22:08
Die Einsamkeit des Exzentrikers ist die Folge der Egozentrik, die dem anderen keine Beachtung schenkt. Die Exzentrik ist nur die Tarnung der Egozentrik, was nicht erkannt wird, weil man gerne toll sein will. Man muss irgendwie kompensieren, um Anschluss zu finden. Deswegen heißt dieser Thread ja auch "Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?". Erkennen kann man es erst, wenn man beginnt an der Entwicklung der Freundlichkeit sich und anderen gegenüber zu arbeiten. Sonst bleibt der Kopf weiter im Rückstandsdenken und im Mangeldenken verhaftet und im Jammern über sich selbst.

Ich habe auch immer geglaubt, dass ich ein freundlicher Mensch bin. Ich habe auch so gut wie mit niemanden Ärger gehabt. Aber das war in Wirklichkeit wegen des zurückhaltenden Naturells. Was Freudliichkeit angeht merkte ich immer mehr, dass da Luft nach oben ist. Die Entwicklung des Herzens und der Freundlichkeit ist der Schlüssel um Einsicht gewinnen zu können und um aus der Egozentrik rauszukommen. Einfach mal ausprobieren. Kostet nichts und schaden kann es auch nicht ;-).
?????

Ich wuerde schon immer als einen art paradiesvogel gesehen, aber toll hat das mir nie gemacht.
Waehrend gymnasiumzeiten war ich der sonderling der immer diese comics gezeichnet hat und schlecht in sport war.
Und der sich nicht fuer mopeds und so interessiert hat.
Das hat mich nicht toll gemacht: eher war ich schraeg, und es hat dazu gefuehrt das ich (leicht) gemobbt wuerde.
(Nie von der ganze klasse, nur von einigen "tollen" alphas.)
In der lehrerschule haben manche mitschueler sich, wegen meinen unueblichen lebensanschauungen, und meine plaene comicszeichner statt lehrer zu worden, sorgen meinentwegen gemacht und versucht mich zu normalisieren. In diesen faelle nicht aus gruppenzwang, aber um mich fuer mich selbst zu schuetzen. (Habe mich trotzdem nicht verirren lassen.)
Und auch wenn ich es spaeter noch mal zum regisseur einer trickfilmserie geschafft habe: nicht mal in meinen eigenen branche bin ich sehr bekannt. Es hat mir nicht toll gemacht. Ich habe es gemacht, weil ich immer trickfilm geliebt habe.

Paradiesvogel bin ich des oefteren genannt worden, unfreundlich noch nie.
Ich kann zwar nicht mit jedem, aber fuer meine freunde war ich immer da.
Ich war ein guter zuhoerer und es haben mehreren bei mir ausgeweint und ich wuerde sogar um ratschlage bei beziehungsprobleme gebeten. Als hochsensibeler hatte ich in manche perioden mehr weibliche als maennliche freunde.

Und auch wenn ich ein harmoniebeduerftiger mench bin: wann es um wichtige sachen gegangen ist, bin ich nie eine diskussion aus den weg gegangen.

Ich glaube, du vertauscht exzentrizitaet mit narzissmus....
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Siegfried
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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von Siegfried »

NeC hat geschrieben: 13 Mär 2020 10:09 Der Vorsatz, seinem eigenen Naturell treu zu bleiben, ist ein wenig gefährlich, weil er leicht fehlinterpretiert werden kann. Denn das bedeutet nicht automatisch, nichts tun zu müssen oder sich nicht zu verändern!

In vielen Menschen steckt mehr als das, was in ihren täglich eingefahrenen Verhaltens- und Denkweisen ans Tageslicht kommt. Man kann also durchaus etwas neues ausprobieren, sein Verhalten und/oder seine Denkweisen ändern, ohne seinem Naturell untreu zu werden. Und diese Änderung könnte bewirken, dass man nicht so schnell durchs Raster fällt.
Ist nur komisch das das nur in eine Richtung geht und nur die zu hören bekommen die nicht dem idealen gesellschaftlichen Mainstream entsprechen. :roll:
In den ganzen schönen Worten steckt doch auch nur wieder durch die Blume die Aufforderung sich entsprechend der Gesellschaft anzupassen unabhängig deinem Naturell oder man hat halt Pech gehabt.
Wie oft bekommen denn aktive und sozial erfolgreiche Menschen zu hören das die ja auch mal was neues machen könnten und mal das Leben eines verlotterten, introvertierten Stubenhockers ausprobieren könnten ? Wahrscheinlich nie, weil die ja dem "perfektem, angestrebten" Gesellschaftlich nahe kommen. Die dürfen natürlich auch so bleiben wie sie sind... eingefahrenen Verhaltens- und Denkweisen sind völlig ok wenn das der Wunsch ist. Der Stubenhocker hat sich natürlich zu ändern um dem anderen "Gesellschaftlichen ideal" näher zu kommen.

Ist doch wie die Naturschönheit die egal wie sie rumläuft Aufgrund ihres Glücks bei der Genvergabe immer gut aussieht und jemand mit viel weniger Glück dem man ständig nahelegt Maßnahmen durchzuführen/seinen Stil so zu ändern das es irgendwie der Naturschönheit näher kommt.... dein eigener Stil "Naturell" spielt bei der Anpassung an Gesellschaftlichen Normen keine Rolle.
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NeC
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Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von NeC »

Siegfried hat geschrieben: 14 Mär 2020 09:45
NeC hat geschrieben: 13 Mär 2020 10:09 In vielen Menschen steckt mehr als das, was in ihren täglich eingefahrenen Verhaltens- und Denkweisen ans Tageslicht kommt. Man kann also durchaus etwas neues ausprobieren, sein Verhalten und/oder seine Denkweisen ändern, ohne seinem Naturell untreu zu werden.
Ist nur komisch das das nur in eine Richtung geht
(...)
Wie oft bekommen denn aktive und sozial erfolgreiche Menschen zu hören das die ja auch mal was neues machen könnten und mal das Leben eines verlotterten, introvertierten Stubenhockers ausprobieren könnten ?
Komisch ist das eigentlich nicht. Die aktiven und sozial erfolgreichen Menschen haben eben oft auch keine Probleme, einen Partner für sich zu finden und ein weitgehend zufriedenes Leben zu führen.

Falls diese Menschen anfangen sollten, sich über Burnout-Sympthome und "Freund- und Partnerschaften, die einem eh' nur die Zeit stehlen" aufzuregen, könnte man ihnen tatsächlich mal einen (zunächst temporären) Rückzug vom sozialen Leben vorschlagen, um zu schauen, ob der Einsiedler nicht eher ihrem Naturell entspricht. Sowas gibt es ja auch; das Klischee vom Typen, der in die einsame Blockhütte nach Alaska auswandert. Ein realer Fall ist sogar halbwegs erfolgreich verfilmt worden.

Wer bisher als in-sich-gekehrte Person vergeblich eine Partnerschaft gesucht hat, der hat einfach bessere Chancen, wenn er mehr am allgemeinen Sozialleben teilnimmt. Auf Dauer werden ihn diese Chancen aber nur zufriedener machen, wenn das nicht seinem Natruell zuwider läuft. Dementsprechend lohnt es sich, herauszufinden, ob und welche sozialen Stärken im eigenen Naturell stecken. Und die dann ggf. auch auszuleben.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Edit: Im Zusammenhang mit dem besagten Film bin ich auf ein Zitat gestoßen, welches hier in diesem Zusammenhang gut passt. Also auf Menschen, die unzufrieden einem Ideal hinterherjagen, ohne zu schauen, was eigentlich in ihnen steckt:

"Wissen Sie, was ich glaube? Dass wir in eine Welt hineingeboren werden, in der sich niemand die Zeit nimmt, der zu werden, der er ist – und all diese Menschen, die nicht sie selbst sind, verletzen die wenigen Menschen, die sich diese Zeit nehmen."
Sean Penn

[link]
Hanuta

Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von Hanuta »

Siegfried hat geschrieben: 14 Mär 2020 09:45
NeC hat geschrieben: 13 Mär 2020 10:09 Der Vorsatz, seinem eigenen Naturell treu zu bleiben, ist ein wenig gefährlich, weil er leicht fehlinterpretiert werden kann. Denn das bedeutet nicht automatisch, nichts tun zu müssen oder sich nicht zu verändern!

In vielen Menschen steckt mehr als das, was in ihren täglich eingefahrenen Verhaltens- und Denkweisen ans Tageslicht kommt. Man kann also durchaus etwas neues ausprobieren, sein Verhalten und/oder seine Denkweisen ändern, ohne seinem Naturell untreu zu werden. Und diese Änderung könnte bewirken, dass man nicht so schnell durchs Raster fällt.
Ist nur komisch das das nur in eine Richtung geht und nur die zu hören bekommen die nicht dem idealen gesellschaftlichen Mainstream entsprechen. :roll:
In den ganzen schönen Worten steckt doch auch nur wieder durch die Blume die Aufforderung sich entsprechend der Gesellschaft anzupassen unabhängig deinem Naturell oder man hat halt Pech gehabt.
Wie oft bekommen denn aktive und sozial erfolgreiche Menschen zu hören das die ja auch mal was neues machen könnten und mal das Leben eines verlotterten, introvertierten Stubenhockers ausprobieren könnten ? Wahrscheinlich nie, weil die ja dem "perfektem, angestrebten" Gesellschaftlich nahe kommen. Die dürfen natürlich auch so bleiben wie sie sind... eingefahrenen Verhaltens- und Denkweisen sind völlig ok wenn das der Wunsch ist. Der Stubenhocker hat sich natürlich zu ändern um dem anderen "Gesellschaftlichen ideal" näher zu kommen.

Ist doch wie die Naturschönheit die egal wie sie rumläuft Aufgrund ihres Glücks bei der Genvergabe immer gut aussieht und jemand mit viel weniger Glück dem man ständig nahelegt Maßnahmen durchzuführen/seinen Stil so zu ändern das es irgendwie der Naturschönheit näher kommt.... dein eigener Stil "Naturell" spielt bei der Anpassung an Gesellschaftlichen Normen keine Rolle.
Naja, die Gesellschaft schreibt dir nicht vor wie du zu sein hast. Du kannst so sein wie du willst. Erst wenn du aber etwas von der Gesellschaft willst, musst du auch nach seinen Regeln spielen.
Sozial erfolgreiche Menschen geben der Gesellschaft viel, während Stubenhocker es nicht tun. Da ist es nur logisch, dass Menschen, die der Gesellschaft viel geben auch erfolgreich sind.
Der Stubenhocker muss sich nicht verändern, aber sollte es aus egoistischem Interesse tun, wenn er Anspruch auf Ressourcen der Gesellschaft erhebt oder von dieser anerkannt werden will.

Jeder Mensch hat andere Ausgangsbedingungen. Ich frage mich warum immer mit zweierlei Maß gemessen wird.
Im sozialen Leben nimmt man das als Ausrede nichts dafür zu tun, aber im Berufsleben strebt man an möglichst erfolgreich zu sein und lässt eine schlechtere Ausgangsposition nicht als Argument zu sich dem "Schicksal" zu fügen.
Das gilt vor allem bei den Menschen, wo die Eltern keine Akademiker waren.
StaplerGiraffe

Re: Was habt Ihr zu bieten? Warum seid Ihr toll?

Beitrag von StaplerGiraffe »

Hanuta hat geschrieben: 14 Mär 2020 15:07 Naja, die Gesellschaft schreibt dir nicht vor wie du zu sein hast. Du kannst so sein wie du willst. Erst wenn du aber etwas von der Gesellschaft willst, musst du auch nach seinen Regeln spielen.
Sozial erfolgreiche Menschen geben der Gesellschaft viel, während Stubenhocker es nicht tun. Da ist es nur logisch, dass Menschen, die der Gesellschaft viel geben auch erfolgreich sind.
Der Stubenhocker muss sich nicht verändern, aber sollte es aus egoistischem Interesse tun, wenn er Anspruch auf Ressourcen der Gesellschaft erhebt oder von dieser anerkannt werden will.

Jeder Mensch hat andere Ausgangsbedingungen. Ich frage mich warum immer mit zweierlei Maß gemessen wird.
Im sozialen Leben nimmt man das als Ausrede nichts dafür zu tun, aber im Berufsleben strebt man an möglichst erfolgreich zu sein und lässt eine schlechtere Ausgangsposition nicht als Argument zu sich dem "Schicksal" zu fügen.
Das gilt vor allem bei den Menschen, wo die Eltern keine Akademiker waren.
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