Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Ferdinand

Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Ferdinand »

Hallo miteinander,

Ehrlich gesagt befürchte ich ja stark, dass es zu diesem Thema schon einen Thread gibt (naja, wozu nicht...). Ich probiers dennoch einfach mal: Wie geht ihr mit der AB-Problematik eigentlich gegenüber Freunden, Kollegen, Kommilitonen und - ganz wichtig - Familie um?

Was mich betrifft, so ist das ziemlich unterschiedlich: Ich habe irgendwie absurd viele Freunde, die entweder selbst das Problem haben oder bis vor kurzer Zeit hatten - obwohl ich sie natürlich nicht danach ausgesucht habe. Es sind die besten Freunde der Welt, wir würden füreinander durchs Feuer gehen (wörtlich gemeint!), und das Problem wird recht offen gehandelt - auch wenn ich, glaube ich, der einzige bin, der den ausdruck AB kennt. Ganz sicher bin ich nicht; Foren wie dieses sind ja dann doch wieder eher privat und jedem selbst überlassen.
Kommilitonen (speziell von früher, wobei ich die kaum noch sehe) wissen so halb um den Zustand, bin nicht ganz sicher, was sie denken. Verständnis hätten sie wohl, die sind alle sehr nett und tolerant. In meinen aktuellen Studeingang 8hab mal gewechselt) habe ich wenig Kontakte, nicht, weil ich unbeliebt wäre, sondern weil viele verschiedene Veranstaltungen das erschweren. Ist zudem eine Pendleruni, anders als die davor.
Am problematischsten, wie wohl zu erwarten, ist die Familie. Das Thema wird ziemlich totgeschwiegen. Ich merke aber, dass speziell meine Eltern sich Sorgen machen, und da sie sonst sehr viel für mich tun, tut es mir auch immer mehr Leid für sie. Gewisse Bemerkungen und Fragen kann man schon in diese Richtung interpretieren, ich weiß nur nicht, wie ich ihnen da entgegenkommen soll. Ich selbst kann das Thema nur schwer ansprechen; irgendwie hätten sie selbst es da leichter - glaube ich zumindest, vielleicht bin ich nur zu verklemmt.
Ganz bemerkenswert ist auch, dass das Phänomen sich durch meine ganze Familie zieht (mit ausnahmen natürlich), bis hin zu meiner Schwester, die auch (noch?) AB ist. Viele Verwandte sind in etwa meinem alter und haben entweder das selbe Problem oder wurden erst mit Mitte Dreißig "Normalo". Ein Onkel gar nie, das wird wohl auch nichts mehr - der ist jetzt fast sechzig; raubt mir persönlich aber nicht die Hoffnung, bevor jemand das denkt.
Okay, soviel erstmal zu mir! Wie ist denn das bei euch? Böses Thema, ich weiß, aber gerade deswegen vielleicht mal (wieder) wert, angesprochen zu werden.

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NBUC
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von NBUC »

Ich thematisiere es nicht, aber ich gehe davon aus, dass es eh alle die nahe genug stehen, um es gesagt zu bekommen es sich auch bei Bedarf problemlos zusammenreimen könnten - plus ein paar mehr, die es eigentlich nicht angehen würde.

Ansonsten sieht man es einem scheinbar auch an, im Grundwehrdienst hat es einer auf den Kopf zugesagt, sowie die neue Freundin eines Freundes nach wenigen Sekunden!
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Ferdinand

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Ferdinand »

NBUC hat geschrieben:Ich thematisiere es nicht, aber ich gehe davon aus, dass es eh alle die nahe genug stehen, um es gesagt zu bekommen es sich auch bei Bedarf problemlos zusammenreimen könnten - plus ein paar mehr, die es eigentlich nicht angehen würde.

Ansonsten sieht man es einem scheinbar auch an, im Grundwehrdienst hat es einer auf den Kopf zugesagt, sowie die neue Freundin eines Freundes nach wenigen Sekunden!
Ich bin jetzt nicht völlig sicher, ob du das meinst, lese aber mal im Groben heraus, dass der Thread als solcher bedingt sinnvoll ist???
Meine Antwort darauf - wie gesagt, solltest du das meinen - wäre: Es ist schon klar, dass Freunde, Familie etc. den Zustand im absoluten Regelfall bemerken; das war aber nicht die Frage. Es geht mir eher darum, wie
1) Einzelne Mitglieder hier das emotional für sich handhaben
und
2) Wie offen das Thema im Einzelfall gehandhabt wird (besonders in den Familien).

In meinem Freundeskreis z.B. sind wir da, wie gesagt, recht offen - wenn es denn mal angesprochen wird, passiert natürlich nicht dauernd. Einzelne leiden auch unterschiedlich stark darunter.

Interessieren würde mich - zumindest am Rande - auch, für wie "erblich" die eigenschaft AB wohl gehalten wird bzw. inwieweit man sich sozialen Gruppen unterbewusst anschließt, ohne davon zu wissen (siehe mein Fall). Wäre aber beides eher Off Topic und nicht primär wichtig.
Nonkonformist

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Nonkonformist »

Einige meiner besten freunde wissen davon.

Meine eltern wußten davon (beiden nicht mehr am leben. Waren selbst auch ABs, früher.)

Mein bruder weiß es.

Früher habe ich eher ein geheimnis draus gemacht, aber das hat mir auch nichts gebracht.
Seit manche frauen ohne weitere aufforderung gerne mit mir flirten, und manche leuten sogar
glaubten, ich sei eine art frauenheld (mein problem ist eher eine art bindungsangst, ich befriere
immer wanns richtig drauf an kommt), ist die wahrheit mir lieber, als diese falsche vorstellung.
Ferdinand

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Ferdinand »

Nonkonformist hat geschrieben:Einige meiner besten freunde wissen davon.

Meine eltern wußten davon (beiden nicht mehr am leben. Waren selbst auch ABs, früher.)

Mein bruder weiß es.

Früher habe ich eher ein geheimnis draus gemacht, aber das hat mir auch nichts gebracht.
Seit manche frauen ohne weitere aufforderung gerne mit mir flirten, und manche leuten sogar
glaubten, ich sei eine art frauenheld (mein problem ist eher eine art bindungsangst, ich befriere
immer wanns richtig drauf an kommt), ist die wahrheit mir lieber, als diese falsche vorstellung.
Kann ich, wie im Eingangspost klar geworden sein dürfte, ganz gut nachvollziehen - ist mir auch lieber so.
Tja, was die Eltern betrifft, so wüsste ich auch gar nicht, wie man das verbergen sollte... Lügen will ich nicht, kommt ja eh raus, und ein superschlechtes Gewissen hätte man auch noch. Aber eigentlich gilt das für alle Sozialkontakte, die einem etwas wert sind.
DannyDark

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von DannyDark »

Meine Eltern und bekannte wissen darüber bescheid,
aber das stört mich nicht..., zumindest fragen mich
meine Eltern nicht mehr wann es Enkel geben wird...
Ferdinand

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Ferdinand »

Das Wissen um den Zustand stört mich auch nicht direkt, eher mein Wissen darum, dass es sie stört. Typische Frage meiner Mutter am Telefon: "Und sonst was?" - nachdem ich dreißig Minuten reinstes Kino vom Stapel gelassen habe :?

P.S.: Coole Signatur, den Fehler hatte ich auch mal...
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Einsamer Igel »

Ferdinand hat geschrieben:Wie geht ihr mit der AB-Problematik eigentlich gegenüber 1 Freunden, 2 Kollegen, 3 Kommilitonen und - ganz wichtig - 4 Familie um?
1 Freunde und nahe Bekannte wissen es, da teile ich meine Gedanken auch schon mal mit. Viel helfen können sie nicht. Manchmal kommen Sprüche: Beziehung ist auch kein Ponyhof, sei froh dass du Single bist etc.
2 Wussten/wissen nix, geht sie auch nix an
3 Wussten, dass ich "Single" bin, mehr ging sie auch nicht an
4 keine Aussage möglich
NBUC
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von NBUC »

Ferdinand hat geschrieben:
Ich bin jetzt nicht völlig sicher, ob du das meinst, lese aber mal im Groben heraus, dass der Thread als solcher bedingt sinnvoll ist???
Meine Antwort darauf - wie gesagt, solltest du das meinen - wäre: Es ist schon klar, dass Freunde, Familie etc. den Zustand im absoluten Regelfall bemerken; das war aber nicht die Frage. Es geht mir eher darum, wie
1) Einzelne Mitglieder hier das emotional für sich handhaben
und
2) Wie offen das Thema im Einzelfall gehandhabt wird (besonders in den Familien).

In meinem Freundeskreis z.B. sind wir da, wie gesagt, recht offen - wenn es denn mal angesprochen wird, passiert natürlich nicht dauernd. Einzelne leiden auch unterschiedlich stark darunter.

Interessieren würde mich - zumindest am Rande - auch, für wie "erblich" die eigenschaft AB wohl gehalten wird bzw. inwieweit man sich sozialen Gruppen unterbewusst anschließt, ohne davon zu wissen (siehe mein Fall). Wäre aber beides eher Off Topic und nicht primär wichtig.
Nein, zur Sinnhaftigkeit der Diskussion wollte ich damit nichts sagen, sondern nur - wohl etwas zu weit gefaßt - meinen Umgang damit. Meine Eltern haben es zumindest noch nicht verarbietet und bei Problemandeutungen kommt eher was in Richtung "dann such dir doch was" - was weitere Aussprache in der Familie darüber dann wiederum sinnlos erscheinen läßt.

Letztlich also wie mit anderen Themen zu Hause: Man arrangiert sich damit allein damit zurecht zu kommen.
Und viel Anreiz sich eine Beziehung zu suchen, hat das Familienleben auch nicht gegeben.
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Ferdinand

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Ferdinand »

Einsamer Igel hat geschrieben: 4 keine Aussage möglich
Wieso - falls es nicht zu privat ist (oder gerade deswegen)???
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Einsamer Igel
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Einsamer Igel »

Ferdinand hat geschrieben:
Einsamer Igel hat geschrieben: 4 keine Aussage möglich
Wieso - falls es nicht zu privat ist (oder gerade deswegen)???
Keine Familie vorhanden.
Fuzzi
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Fuzzi »

Ich weiß, dass sich meine Familie weiß, dass ich keine Freunde habe und auch nie einen Freund hatte. Ich glaube auch sie machen sich Sorgen. Ich würde mich wirklich gerne Stück für Stück offenbaren. Sagen, dass ich mich einsam fühle, traurig fühle und Angst habe. Mich würde interessieren wie die Reaktionen wären. Bekäme ich irgendwelche Platitüden zu hören? Eigentlich könnte es mir egal sein. Vielleicht würde mir eine Last abfallen.
Roger

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Roger »

Meine Mutter scheint diesbezüglich so ein bisschen einer illusionären Traumwelt zu leben. Als damals im Studium meint altes Bett den Geist aufgegeben hat, habe ich dann statt einem neuen 90x200-Bett ein 140x200-Bett spendiert bekommen. Ich werde ja wohl bestimmt nicht jeden Abend alleine darin verbringen :roll: Ja doch, genau das habe ich vier Jahre lang gemacht. Auch sonst kommen öfters mal in solche Richtungen gehende Bemerkungen. Dass ich von meinen zahlreichen Abenteuern und Liebelein nichts der eigenen Mutter erzähle, das findet sie dann ganz normal. Andererseits bricht diese Ignoranzfassade manchmal dann doch auch auf. Vor ein paar Monaten war in meinem Normalo-Freundeskreis wieder Freundinnenrotationsphase mit allem was dazu gehört, das hat auch meine Mutter mitbekommen und dann schon mal gefragt: "Und bei dir? Gibt es da denn niemanden?" Mit solchen Fragen kann ich dann besser umgehen, weil ich dann einfach offen und ehrlich sagen kann: "Nein, da gibt es derzeit niemanden." Mit diesen zweideutigen Anspielungen kann ich hingegen überhaupt nicht umgehen und bin heilfroh, wenn diese peinlichen (Gesprächs)situationen vorüber sind.

Zwischen meinem Vater und mir ist dieses Thema überhaupt kein Thema, und das finde ich sehr gut.

Meinen Freundeskreis habe ich jetzt seit sieben, acht Jahren. Die wissen also natürlich, was Sache ist. Thematisiert wird das vielleicht alle paar Monate mal, aber auch nur wenn vorher ordentlich getankt wurde. Dementsprechend substanzlos und oberflächlich sind diese Gespräche dann und dementsprechend schnell und einfach kann dieses Thema dann auch weggelacht und abgehakt werden. Damit kann ich auch ganz gut leben.

Seit gut drei Monaten bin ich jetzt in Irland, hier sieht die Situation schon etwas anders aus. Meine Mitbewohnerin und Vermieterin in Personalunion meint gerne mal, dass ich mir doch mal ein nettes irisches Mädel suchen müsse. Gestern morgen hat mich der Freund besagter Dame gefragt, ob ich denn schon eine nette Irin gefunden hätte (ehrliche aber uneindeutige Antwort meinerseits: "Not yet"). Und an Silvester (habe ich, wie ich hier auch irgendwo mal geschrieben hatte, mit drei Pärchen verbracht) wurde ich dann im Pub aus mehr oder weniger blauem Himmel gefragt: "Und, wann war deine letzte Beziehung?" Hier habe ich dann tatsächlich mal dick und fett gelogen: "Schon 'ne Weile her. Bin derzeit aber auch so ganz zufrieden." Waren also sogar direkt zwei Lügen, genau genommen. Ganz interessant dabei auch, dass keine dieser drei Personen auch nur im entferntesten auf die Idee gekommen ist, dass ich ja auch eine Freundin in Deutschland haben könnte. Scheinbar sieht man einem das AB- oder Single-sein wirklich an...

Zusammenfassend: am liebsten würde ich damit gegenüber Freunden, Familie, Bekannten oder Fremden überhaupt nicht umgehen. Ganz egal ob hinter solchen Fragen und Kommentaren unbegründete Sorgen, ernsthaftes Interesse, bloße Neugier oder sonst was stecken, am liebsten würde ich damit einfach in Ruhe gelassen werden.
Sorcier Vaudou

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Sorcier Vaudou »

Nun, wie gehe ich damit gegenüber Freunden, Arbeitskollegen und Familie um?

Also, da ich viele meiner Freunde seit 20 Jahren oder sogar noch länger kenne, wissen die meisten natürlich, dass ich noch nie ne Freundin hatte. Ob ihnen das immer so präsent ist, ist natürlich eine andere Frage, die haben ja mit ihren Kleinkinderfamilien genug um die Ohren und ich gehe denen damit auch nicht auf die Nerven.
Manchmal höre ich am Ende von. z.B. einem Bierzeltabend dann so Sachen von denen wie: "Ich versteh Dich echt nicht. Guck Dich doch mal hier um, die ganzen Weibers, Du könntest jede einzelne davon abschleppen. Siehst Du das nicht?" Und dann denke ich mir: Hä? Ich seh gar nichts, was siehst Du denn da genau? Also, so richtig hilfreich sind die nicht, andererseits bin ich da aber eigentlich auch ganz froh drüber.

Arbeitskollegen sind so ne Sache, die meisten meiner Kollegen gehören zu meinen engsten Freunden, von daher ist das ungefährlich. Bei meinem Nebenjob ist das auch egal, da rennen sowieso ne ganze Menge komischer Vögel rum. Ansonsten hätte ich aber auch kein Problem damit, das vor denen offen zuzugeben, sind ja alles nette Menschen.

Und die Familie. Naja. Da weiß es natürlich auch jeder. Drüber reden tun wir aber nie. Ich merke Eltern zwar an, dass es sie schmerzt wenn ich mal wieder was von den Kindern meiner Freunde erzähle, aber ich finde, da müssen sie durch. So ist das Leben nun mal.
Mein Bruder ist auch ein seltsamer Fall, der hatte zwar schon Freundinnen, teilweise auch recht lange, aber der ist so ein fauler Knochen, der bemüht sich nicht mal. Wenn ich an dem seiner Stelle wäre, ich würde die Onlinebörsen unsicher machen und trotz meiner Hemmungen aktiver sein. Nur bin ich an der Stelle noch nicht, also muss das erstmal warten.
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Einsamer Igel
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Einsamer Igel »

Sorcier Vaudou hat geschrieben:Nur bin ich an der Stelle noch nicht, also muss das erstmal warten.
:gruebel: Was meinst du damit?

Man ist im Leben ja nur einmal AB und sollte das gebührend auskosten?
Sorcier Vaudou

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Sorcier Vaudou »

Achso. Ich hab das einfach so dahingeschrieben ohne darüber nachzudenken, dass man meine Lebenssituation kennen muss, um die Aussage zu verstehen.

Sagen wirs mal so: Dadurch, dass ich zehn Jahre meines Lebens idiotischerweise völlig vertrödelt habe, bin ich gerade erst Berufseinsteiger und lebe noch bei Mama und Papa. Da ich ja schlecht eine Frau meines Alters in mein Kinderzimmer einladen kann, muss ich erstmal zusehen auf meine eigenen Beine zu kommen.

Und dann kann ich vielleicht mal damit anfangen, mit frischem Selbstvertrauen diese mir völlig unverständliche zwischenmenschliche Geschichte anzugehen.

Das meinte ich.
Zuletzt geändert von Sorcier Vaudou am 11 Jan 2015 20:21, insgesamt 1-mal geändert.
smartice

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von smartice »

In der Familie weiß so gut wie jeder Bescheid. Über das Thema wird Gott sei Dank (und hoffentlich verschreie ich es jetzt nicht) nicht gesprochen. Zumindest nicht mit mir direkt. Wie es aussieht wenn ich nicht dabei bin, kann ich nur erahnen,
Meine Mutter spricht mir ab und zu noch Mut zu.
Logan 5

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Logan 5 »

Meine Familie? Keine Ahnung. Vielleicht ahnen sie was. Bin nämlich nicht der einzige AB in der Familie.

Einigen meiner Freunde habe ich mich gegenüber letztes Jahr geoutet. Sie glauben es mir nicht. Bis heute...

Meine Kollegen halten mich für einen Single aus Überzeugung, der ab und an Bekanntschaften hat. Den Glauben werde ich ihnen auf jeden Fall auch so lassen :mrgreen:
Lathspell

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Lathspell »

Das Thema wurde, als es noch aktuell war, totgeschwiegen.

In meiner Familie hat mich nie jemand darauf angesprochen, ausgenommen meine zwei Omas, die ab und zu gefragt haben, ob ich denn schon eine Freundin habe. Auf das Nein kam dann meist eine Antwort wie "Wir waren in dem Alter schon verheiratet. Aber heutzutage ist das ja alles anders." Das fand ich aber auch nicht weiter schlimm.

Zwei meiner Cousins hatten auch sehr lange nie eine feste Freundin (der eine bis Mitte 30, der andere bis Mitte 20). Bei beiden kann ich mir nicht so wirklich vorstellen, dass sie ständig Affären oder so am laufen hatten, waren also wahrscheinlich auch ABs, aber das war trotzdem nie Gesprächsthema zwischen uns, obwohl wir uns eigentlich sehr gut verstehen. (Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir auf, dass die beiden auch ziemlich intelligente, nette und gutaussehende Kerle sind. Es scheint wohl doch so was wie ein AB-Gen zu geben. :shock: )

In meinem Freundeskreis wussten natürlich auch alle Bescheid, auch wenn nie darüber geredet wurde. Wenn dann mal das Gespräch auf Beziehungsthemen oder so kam ("A ist ja jetzt mit B zusammen.", "X hat letzte Nacht angeblich bei Y geschlafen."), habe ich mich immer zurückgehalten, aus Angst, dass sonst die Frage kommt, warum ich denn keine Freundin habe.

Ich war dann auch ziemlich erleichtert, als ich endlich eine Freundin hatte, und meine Familie/Freunde das mitbekommen haben. Denn spekuliert, ob irgendwas mit mir nicht ganz "normal" ist, wurde sicherlich auch...
Logan 5

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Logan 5 »

Lathspell hat geschrieben:(Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir auf, dass die beiden auch ziemlich intelligente, nette und gutaussehende Kerle sind. Es scheint wohl doch so was wie ein AB-Gen zu geben. )
Hm, ich bin weder besonders intelligent, noch gut aussehend. Das mit dem AB-Gen überzeugt mich jetzt also nicht so ganz ;)