Freund mit Burnout-Symtomen

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Kleo

Freund mit Burnout-Symtomen

Beitrag von Kleo »

Guten Abend,

mein Freund und OdB hat mir gestern nach einigem Hin- und Her berichtet, dass er sich zz. in einer Krise befindet und innerlich leer, ausgebrannt und emotionslos ist und deshalb auch nicht bereit für mehr ist.
Die Symtome deuten für mich auf ein Burn-Out hin.
Er ist rast- und ruhelos, kann schlecht schlafen, grübelt über sein Leben nach. Alle möglichen Terminsituationen versuchen Stress für ihn, körperliche Symtome wie ständige Infekte etc. kommen auch dazu. Er will sich hierzu jetzt auch in ärztliche Behandlung begeben und sich Hilfe suchen. Dieses hat er mir im Vertrauen erzählt und ich bin wohl die Einzige Person aus seinem Umfeld und Familie, die informiert ist über seine innerliche Zerissenheit.

Die Frage, die ich mir stelle, wie gehe ich damit um? Wie kann ich ihn unterstützen, ihm zur Seite stehen ohne überfürsorglich oder aufdringlich zu sein? Er ist mir schon sehr wichtig, und möchte für ihn da sein, weiß aber nicht wie ich mich "richtig" verhalten kann. Einiges habe ich ja gelesen, dass man geduldig sein muss, auf den jenigen zugehen muss etc...

Ich weiß nur nicht was und wie ich mich verhalten soll, um ein Stückweit auch an mich zu denken und mich nicht zu sehr reinzuhängen, dass ich hinterher "unter die Räder komme"

Wer hat damit erfahrungen und kann mir Tipps un Ratschläge geben?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Tyvek

Re: Freund mit Burnout-Symtomen

Beitrag von Tyvek »

Eigenentlich musst du nicht viel machen. Halte den Kontakt aufrecht, auch wenn er sich nicht meldet. Versuch nicht ihn zu heilen, dafür muss er sich anderweitig Hilfe holen. Einfach da zu sein und nicht abzubauen, auch wenn es mal schwierig mit ihm ist, sollte vollkommen ausreichen.

Du bist nicht sein Therapeut, versuche sein Freund(in) zu sein.
SciFiGirl

Re: Freund mit Burnout-Symtomen

Beitrag von SciFiGirl »

Ich würde ihm das so sagen, wie du es hier schreibst. Dass du nicht weißt, was gut für ihn ist, was er als gut für sich empfindet und ihm einfach anbieten, dass du für ihn da bist und, dass er zu dir kommen kann, wenn er Hilfe braucht. Mehr kannst du nicht tun.
Reni

Re: Freund mit Burnout-Symtomen

Beitrag von Reni »

Hallo Kleo,

wie steht Ihr denn gerade zueinander, habt Ihr eine Beziehung oder nicht? Vor allem: sieht er es als Beziehung? Wenn nicht, kannst Du als "eine Freundin" für ihn da sein, aber versuche davon Abstand zu nehmen, ihn als "Deinen Freund" zu sehen. Der Grund ist egal: er sagt Dir, er hat keine Gefühle für Dich. Glaub ihm. Hilf ihm, aber versuche, Dich selbst zu schützen. Wenn es Dich kaputtmacht, dass er keine Gefühle hat, dann lass ihn ziehen. Du hast keine irgendwie geartete Sicherheit, dass er ausgerechnet etwas für DICH empfindet, wenn er wieder aus seiner Gefühllosigkeit erwacht. Genauso gut, kann er dann für Lieschen Müller entflammen und Du kannst Dich für Mutter Theresa halten, das war's aber dann auch. Leidenschaft entsteht nicht aus Dankbarkeit.
Wenn Ihr IN einer Beziehung seid? Sei für ihn da, zieh Dich zurück, wenn es Dich zuviel Kraft kostet, und versuche nicht zu verletzt zu sein, wenn es Zeiten gibt, da er Dich wegstößt, Dich nicht "ertragen" kann. Mach ihm klar, dass Du grundsätzlich auch zu ihm stehst, wenn er sein Leben umkrempelt, dass er nachfühlen muss, wo ER steht, und dass sein jetzt wahrscheinlich nötiger Egoismus Dich nicht per se von ihm wegstößt, sondern Du ihn darin begleiten willst, solange Du die Kraft dafür hast.
Und: pass auf Dich auf, wenn Du es nicht aushältst musst Du Dir selbst die Nächste sein, auch wenn es weh tut.
Kleo

Re: Freund mit Burnout-Symtomen

Beitrag von Kleo »

Mein Beitrag ist schon ein wenig her aber es hat sich nicht viel geändert. Mein "Freund" hat wie es sich fuer mich anfühlt zz. Eine schlechte Phase und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Manchmal nervt es mich schon fast ein wenig, dass er so schlecht drauf ist und
ich versuche immer positiv gestimmt zu sein möchte ihm helfen bzw für ihn da sein, da er auch nicht vielen Leuten von seinem Problem erzählt hat. Manchmal möchte ich ihm dass auch sagen- andermal bin ich froh dass er mir nichts vorspielt dass alles o.k. ist.. Mich nervt auch ein wenig seine Unvernunft bzw Hilflosigkeit, da er wie ich es mitbekomme, nicht richtig an sich arbeitet bzw so wenig darüber spricht was ihn bedrückt bzw stand der dinge ist obwohl er eigentlich in Therapie ist.

In Kürze werde ich für 3 Wochen in Urlaub fahren und freue mich ein wenig auf den Abstand.Dennoch weiß ich, dass ich ihn schon doll vermissen werde. Viell. Liegt es auch daran, daß ich zz auch einfach platt und Urlaubsreif bin.

WAS würdet ihr an meiner Stelle sagen bzw tun.? Möchte schon auch für ihn da sein aber weiß auch nicht recht wie ich mich verhalten soll bzw was auch ich von ihm erwarten kann und darf.

P.S. er ist nicht offiziell mein fester freund bzw haben wir keine richtige Beziehung aber ganz viel fehlt daran eigentlich auch nicht. nur Sex läuft seit längerem auch nicht mehr.
zebulon

Re: Freund mit Burnout-Symtomen

Beitrag von zebulon »

Facharzt, alles andere wäre verantwortungslos!
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Re: Freund mit Burnout-Symtomen

Beitrag von marwie »

Ich würde einfach schauen, ob du nicht mit ihm was nettes unternehmen kannst (ev. auch ein kleiner Ausflug machen), um ihn auf andere Gedanken zu bringen, das kann manchmal mehr helfen, als nur darüber zu sprechen. (das soll er bei einem Psychologen machen, dafür sind die schliesslich da).
Küssen kann auch eine gute Möglichkeit sein, um die Stimmung aufzuheitern ;)

Jedenfalls würde ich nicht die Psychologin für ihn spielen.
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TheRealDeal
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Re: Freund mit Burnout-Symtomen

Beitrag von TheRealDeal »

Hallo Kleo, ich kenne extreme Erschöpfungszustände aus eigener Erfahrung. Mein Rat wäre, deinen Urlaub zu genießen und dazu dein Handy zu Hause zu lassen. Deinem Freund würde ich das auch so mitteilen. In etwa: "Du weißt, ich bin für dich da, aber ich brauche jetzt mal 3 Wochen Abstand, Zeit für mich." Dann würde ich ihn fragen, ob er jemanden hat, den er im Notfall kontaktieren kann. Falls nicht, jemanden suchen/festlegen. Am besten einen Zettel mit Notfall-Telefonnummern machen. Arzt, Therapeut, Telefonseelsorge oder ähnliches. Ich weiss, dass es schwer zu verstehen ist, aber je nachdem, wie schlecht es ihm geht, kann er momentan gar nichts mehr tun. Der Realitätssinn kann leiden. Auch kann ihm einfach die Kraft fehlen, etwas umzusetzen. Bitte nimm ihm auch nicht übel, wenn er uneinsichtig erscheint. Ihm geht es halt im Moment schlecht, weil er krank ist. :vielglueck:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.