Gewaltkommunikation

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Johannes

Gewaltkommunikation

Beitrag von Johannes »

Ich wollte mal eure Meinung zu o.g. Thema erfahren.

Ich hatte eben gerade wieder einmal die Situation, bei der mir in einer Teamsitzung von einer Kollegin das Wort abgeschnitten wurde, als ich gerade was zur Sache sagen wollte, mit der Begründung, dass sie nicht so viel Zeit heute hätte.
Als ich darum bat, dass ich bitte ausreden dürfe, übertönte sie mich einfach.
Als ich sie ansprach, warum sie mir einfach das Wort abschneidet, warf sie mir vor ich wäre aggressiv. (Ich gebe zu ich war wütend, habe aber keinesfalls geschrien oder eine bedrohliche Haltung eingenommen)
Am Ende der Teamsitzung zeigte eine andere Kollegin ein lustiges Video aus dem Internet, woraufhin ich wütend das Konferenzzimmer verließ.

Dies passiert mir nicht zum ersten mal, sondern manchmal habe ich den Eindruck, dass ausgerechnet, wenn ich etwas sagen will, manche, meistens Frauen, das für die Gelegenheit halten, mir das Wort abzuschneiden und ihre Interessen anzumelden.

Selbstverständlich kenne ich auch andere Gelegenheiten, wo man sich gegenseitig das Wort abschneidet bzw. sich ergänzt oder die Diskussion einfach lebendig ist und man da weniger rücksichtsvoll ist.

Aber die Situationen die ich meine, sind tatsächlich jene, bei dem es darauf ankommt, dass sich jemand durchsetzen will und das am besten dadurch erreicht, wenn er das Gegenüber nicht zu Wort kommen lässt oder ihn einfach niederredet.

Ich könnte mich natürlich zurücklehnen und sagen, die anderen halten sich nicht an die Kommunikationsregeln.
Allerdings frage ich mich auch, warum passiert das immer mir?
Bilde ich mir nur ein, dass es immer nur mir passiert?
Wie reagieren andere auf diese Provokation?
Warum fällte es mir so leicht mich z.B. im Klassenraum durchzusetzen und in solchen Situationen nicht?

Ihr seht, ich habe viele Fragen, keine Antworten. Und auf die Gefahr hin, noch mehr Fragen und nicht erhoffte Antworten von euch zu bekommen, würde mich doch eure Meinung interessieren.
Gibt es gar jemandem, dem es genauso ging und es durch eine Verhaltensänderung gelang eine Änderung zu bewirken?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Kief

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Kief »

Ich habe keine spezifische Methode, sondern ich habe Schritt fuer Schritt anderen Menschen Grenzen gesetzt.

So habe ich nicht in der Situation reagiert, sondern ich habe bereits im Vorfeld, in den Tagen und Monaten zuvor, zu den Menschen Beziehungen aufgebaut, so dass da solche Respektlosigkeiten unterbleiben.
In der Situation ist es bereits zu spaet.


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NBUC
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Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von NBUC »

Bist du ein Lehrer?

Das ist das Pendel der strukturellen Gewalt, wie es in die andere Rcihtung umschlägt.
Vor 40/50 Jahren hätte ein Mann ihr ebenso rücksichtlos das Wort abgeschnitten, eine Frau wäre nach sozialem Ideal freundlich und zurückhaltend und wenn sie ihn dann dagegen verstoßend konfrontieren würde, wäre sie eben hysterisch.
Nun ist das Klima weitgehend ins Gegenteil umgeschlagen.
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Mannanna
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Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Mannanna »

Johannes hat geschrieben:Ich wollte mal eure Meinung zu o.g. Thema erfahren.

Ich hatte eben gerade wieder einmal die Situation, bei der mir in einer Teamsitzung von einer Kollegin das Wort abgeschnitten wurde, als ich gerade was zur Sache sagen wollte, mit der Begründung, dass sie nicht so viel Zeit heute hätte.
Als ich darum bat, dass ich bitte ausreden dürfe, übertönte sie mich einfach.
Damit hat sie sehr schön vor allen demonstriert, daß sie halt das Alpha-Tier mit den wichtigen Terminen ist und du bloß der Lackel, der halt warten kann.

Es kann helfen, mit durchaus lauter und bestimmter (aber nicht schreien!) Stimme zu sagen: "JETZT REDE ICH UND SO LANGE BIST DU STILL!"
Gemeinhin fahren die Leute dann etwas zusammen und man hat die winzige Pause, um im Thema weiter zu reden.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

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Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von NBUC »

Mannanna hat geschrieben: Damit hat sie sehr schön vor allen demonstriert, daß sie halt das Alpha-Tier mit den wichtigen Terminen ist und du bloß der Lackel, der halt warten kann.

Es kann helfen, mit durchaus lauter und bestimmter (aber nicht schreien!) Stimme zu sagen: "JETZT REDE ICH UND SO LANGE BIST DU STILL!"
Gemeinhin fahren die Leute dann etwas zusammen und man hat die winzige Pause, um im Thema weiter zu reden.
Zu so einem Kräftemessen braucht es aber soziales Gewicht und Rückendeckung. Sonst geht das nach hinten los.
Bliebe eher nach ein qualitativer Angriff auf die sozialen Kompetenzen der so Agierenden. Aber auch das kann mit genügend sozialem Gewicht schief gehen. Recht haben und Recht bekommen sind zwei völlig unterschiedliche Schuhe. Und oft genug ist Ruhe oberste Bürgerpflciht, so dass der eigentlich übergriffig Agierende ungeschoren davon kommt und der Aufmüpfige die Flak abbekommt.
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Schall und Rauch

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Schall und Rauch »

Hast du nicht Möglichkeit, dir eine zweite Meinung von jemandem zu holen, der dort auch vor Ort war?

So ist es ein wenig schwierig, da bei jedem nur das Kopfkino angeht - "übertönte sie mich einfach", da kann durchaus eine Frage von Nuancen sein. Am Ende hat dir nur ein wenig Festigkeit und ein Dezibel mehr in der Stimme gefehlt o.ä. Handelt es sich um immer die gleiche Kollegin (du hattest erwähnt, dass dir das nicht zum ersten Mal passiert). Die Beziehung, die du zu dieser Kollegin hast, wird sicher auch eine Rolle spielen, die beste wird es wohl aber nicht sein.
Blueberry15

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Blueberry15 »

Wenn es immer dir passiert, dann solltest du mal über dein Verhalten genau nachdenken. Ich habe einen Kollegen, der immer Monologe hält, wenn es gerade nicht angebracht ist. Weil man vielleicht mal schnell was klären will. Und er ist mit seiner Art sehr anstrengend. Da könnte ich mir auch vorstelllen, ihn in einer Besprechung zu unterbrechen und zu sagen, dass sein Beitrag gerade nicht nötig ist. Frage deine Kollegin doch mal unter vier Augen, warum sie dich so überfahren hat. Du bekommst bestimmt eine ehrliche Antwort, damit du dein Verhalten auch ändern kannst.

Von dem Gehabe, dass einige dir hier empfehlen, kann ich dir nur abraten. Es sei denn, du willst im Kollegium in Zukunft als Psycho gelten.
Schall und Rauch

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Schall und Rauch »

Das sehe ich auch so. Man kann hier so vernünftig wie man will seine Geschichte darlegen, am Ende ist es eben doch nur die eine Seite der Medaille. Wie gesagt, am ehesten Feedback, mit dem man arbeiten kann, wirst du von direkt Beteiligten erhalten.

Eine andere Frage wäre ja, ob dir sowas auch im Freundeskreis etc passiert. Dann könnte dahinter schon ein System stecken. Mit einem authoritären Gefälle wie einem Klassenraum ist das sicher nicht zu vergleichen.
Dark Horse

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Dark Horse »

Zeig am besten nicht, dass du dich ärgerst. Bleib locker und versuch, schlagfertig zu kontern.
"Also soviel Zeit hab ich wirklich nicht."

"Da ist die Tür."

oder

"Dann sagen Sie den Friseurtermin ab."
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selina
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Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von selina »

Dark Horse hat geschrieben: "Dann sagen Sie den Friseurtermin ab."
Oh ja damit macht er sich bei seinen Kollegen sicher sehr beliebt. :roll:
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Schall und Rauch

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Schall und Rauch »

Dark Horse hat geschrieben:Zeig am besten nicht, dass du dich ärgerst. Bleib locker und versuch, schlagfertig zu kontern.
"Also soviel Zeit hab ich wirklich nicht."

"Da ist die Tür."

oder

"Dann sagen Sie den Friseurtermin ab."
Das ist nicht schlagfertig oder locker, das ist ein direkter Angriff.
Dark Horse

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Dark Horse »

Das scheint er ohnehin nicht zu sein, wenn ich mir das so durchlese:
Johannes hat geschrieben:Als ich darum bat, dass ich bitte ausreden dürfe, übertönte sie mich einfach.
Als ich sie ansprach, warum sie mir einfach das Wort abschneidet, warf sie mir vor ich wäre aggressiv. (Ich gebe zu ich war wütend, habe aber keinesfalls geschrien oder eine bedrohliche Haltung eingenommen)

Muss hier nicht genauso sein, aber ich hab es selbst mal so erlebt, dass man immer unten gehalten wird, wenn man sich nicht mal durchsetzt. Mit Kollegen, die einen nicht mögen und lästern wird man immer mal zu tun haben. Aber möglicherweise war es ja auch so, dass er zu den anstrengenden gehört und mal "gestoppt" werden musste, wer weiß.
Schall und Rauch hat geschrieben:Das ist nicht schlagfertig oder locker, das ist ein direkter Angriff.
Es kommt darauf an, wie man es rüberbringt. Und ein wenig Bissigkeit schadet nicht. Was glaubst du, was ich mir als Praktikantin und Azubi schon anhören musste?
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Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von selina »

Dark Horse hat geschrieben:Es kommt darauf an, wie man es rüberbringt. Und ein wenig Bissigkeit schadet nicht.
Er soll seiner Kollegin solch einen unsachlichen und patzigen Satz vor den Latz knallen und sie dann bitten sich ihm gegenüber respektvoller zu zeigen?
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Wusel

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Wusel »

NBUC hat geschrieben:
Mannanna hat geschrieben: Damit hat sie sehr schön vor allen demonstriert, daß sie halt das Alpha-Tier mit den wichtigen Terminen ist und du bloß der Lackel, der halt warten kann.

Es kann helfen, mit durchaus lauter und bestimmter (aber nicht schreien!) Stimme zu sagen: "JETZT REDE ICH UND SO LANGE BIST DU STILL!"
Gemeinhin fahren die Leute dann etwas zusammen und man hat die winzige Pause, um im Thema weiter zu reden.
Zu so einem Kräftemessen braucht es aber soziales Gewicht und Rückendeckung. Sonst geht das nach hinten los.
Bliebe eher nach ein qualitativer Angriff auf die sozialen Kompetenzen der so Agierenden. Aber auch das kann mit genügend sozialem Gewicht schief gehen
. Recht haben und Recht bekommen sind zwei völlig unterschiedliche Schuhe. Und oft genug ist Ruhe oberste Bürgerpflciht, so dass der eigentlich übergriffig Agierende ungeschoren davon kommt und der Aufmüpfige die Flak abbekommt.
Sozialem Gewicht... :roll:
Nach dem Motto: "Oh, niemand hinter mir und mein soziales Gewicht ist daher so gering bemessen, dass ich doch lieber mit mir alles machen lasse.. es könnte nach ja nach hinten los gehen und noch schlimmer werden .."

Wenn du so darüber nachdenkst, wie dir hier beschrieben, wirst du an "sozialem Gewicht" jedenfalls nichts hinzugewinnen. Mannannas Vorschlag ist gut... Langfristig fährst du damit besser und musst dich nach Feierabend nicht darüber ärgern, so mit dir umgegangen haben zu lassen.
Fleur

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Fleur »

Wie ist denn sonst das Verhältnis zu der Kollegin? Ich würde mal auf das hören, was Cassi gesagt hat. Wir kennen nur deine Sicht und wissen nicht, was die Kollegin dazu gebracht hat. Vielleicht holst du ja gern mal zu weit aus und dafür war eben gerade keine Zeit? Ich würde sie auch unter vier Augen mal drauf ansprechen..

Natürlich sollte man sich nicht alles gefallen lassen, aber man sollte auch nicht wie ein bockiges Kind reagieren. Daher fände ich es schon am besten, erst einmal das persönliche GEspräch zu suchen. Wenn nichts dabei rauskommt, kann man sein Verhalten immernoch ändern und signalisieren, dass man sich nicht alles gefallen lässt..
NBUC
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Wohnort: Kulturhauptstadt2010

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von NBUC »

Wusel hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben:
Mannanna hat geschrieben: Damit hat sie sehr schön vor allen demonstriert, daß sie halt das Alpha-Tier mit den wichtigen Terminen ist und du bloß der Lackel, der halt warten kann.

Es kann helfen, mit durchaus lauter und bestimmter (aber nicht schreien!) Stimme zu sagen: "JETZT REDE ICH UND SO LANGE BIST DU STILL!"
Gemeinhin fahren die Leute dann etwas zusammen und man hat die winzige Pause, um im Thema weiter zu reden.
Zu so einem Kräftemessen braucht es aber soziales Gewicht und Rückendeckung. Sonst geht das nach hinten los.
Bliebe eher nach ein qualitativer Angriff auf die sozialen Kompetenzen der so Agierenden. Aber auch das kann mit genügend sozialem Gewicht schief gehen
. Recht haben und Recht bekommen sind zwei völlig unterschiedliche Schuhe. Und oft genug ist Ruhe oberste Bürgerpflciht, so dass der eigentlich übergriffig Agierende ungeschoren davon kommt und der Aufmüpfige die Flak abbekommt.
Sozialem Gewicht... :roll:
Nach dem Motto: "Oh, niemand hinter mir und mein soziales Gewicht ist daher so gering bemessen, dass ich doch lieber mit mir alles machen lasse.. es könnte nach ja nach hinten los gehen und noch schlimmer werden .."

Wenn du so darüber nachdenkst, wie dir hier beschrieben, wirst du an "sozialem Gewicht" jedenfalls nichts hinzugewinnen. Mannannas Vorschlag ist gut... Langfristig fährst du damit besser und musst dich nach Feierabend nicht darüber ärgern, so mit dir umgegangen haben zu lassen.
Die einzelnen Methoden haben eben unterschiedliche EInflussfaktoren und Risiken. Am Ende muss jeder selbst wissen, welche er davon berücksichtigen will. Es auf eine reine Statusprobe ohne sachliche Deckung ankommen zu lassen ist halt recht riskant, wenn der Rest offensichtlich die ursprüngliche Unsauberkeit schon hinnimmt.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Chase

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Chase »

Johannes hat geschrieben: Ich hatte eben gerade wieder einmal die Situation, bei der mir in einer Teamsitzung von einer Kollegin das Wort abgeschnitten wurde, als ich gerade was zur Sache sagen wollte, mit der Begründung, dass sie nicht so viel Zeit heute hätte.
Als ich darum bat, dass ich bitte ausreden dürfe, übertönte sie mich einfach.
Als ich sie ansprach, warum sie mir einfach das Wort abschneidet, warf sie mir vor ich wäre aggressiv. (Ich gebe zu ich war wütend, habe aber keinesfalls geschrien oder eine bedrohliche Haltung eingenommen)
Am Ende der Teamsitzung zeigte eine andere Kollegin ein lustiges Video aus dem Internet, woraufhin ich wütend das Konferenzzimmer verließ.
Ich habe dein "Problem" mal markiert. Wenn du wütend bist (auch ohne zu schreien) dann merken das deine Mitmenschen. Frauen bestimmt noch eher als Männer. Und dann noch wütend von dannen zu ziehen ist ebenfalls unangebracht. Damit schießt du dich nur selber ins Abseits.

Ohne jetzt das Verhalten der anderen zu kommentieren. Darauf hast du erst mal keinen Einfluss.

Hier hilft meiner Erfahrung nach nur eins:

Cool bleiben. 8-)

Nimm es locker, auch wenn du innerlich vielleicht kochst. Nur wenn du cool bleibst, nimmst du damit anderen die Angriffsfläche und am Ende stehen die dann meistens wie die Affen da.

Deshalb nochmal: Cool bleiben. :cooler:

Ich hätte z.B. gegenüber der Dame gekontert (etwas sarkastisch) "Na dann erleuchten sie uns mal" und "Bitte, die Bühnen gehört ganz ihnen" und entspannt zurückgelehnt.
Dann steht höchstens sie dumm da und man selber kann ganz entspannt bleiben.

I.d.R. machen sich doch Leute in solchen Situationen selber zum Affen. Einfach mal machen lassen. Nur nicht mitmachen wollen. Nie mit Idioten diskutieren. Bringt nichts, ganz im Gegenteil. Einfach laufen lassen. Die schießen sich dann meistens ganz von alleine ins Knie.

Also ich mach das nur so und es funktioniert sehr gut. :mrgreen:
Schall und Rauch

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Schall und Rauch »

Dark Horse hat geschrieben:
Schall und Rauch hat geschrieben:Das ist nicht schlagfertig oder locker, das ist ein direkter Angriff.
Es kommt darauf an, wie man es rüberbringt. Und ein wenig Bissigkeit schadet nicht. Was glaubst du, was ich mir als Praktikantin und Azubi schon anhören musste?
Szenarien, die ich mir vorstellen kann aktuell:

1. ein Duckmäuser, der eh von allen anderen ein wenig schräg angesehen wird. Dann wäre solch eine Reaktion vor versammelter Mannschaft der Todesstoß, ich sehe da kaum die Chance, da etwas gewinnen zu können.

2. Probleme nur mit dieser einen Kollegin, mit den anderen kollegiales zumindest respektvolles Verhältnis. Dann sag ich mir: Scheiß auf die. Dann suche ich mir meine Freunde woanders. (es klingt in seinem Text aber nicht nach dieser Variante).

3. allgemein kollegialer Umgang auf gleicher Augenhöhe, wo auch persönliche Antipathein mehr oder weniger gleichmäßig verteilt sind. Dann könnte man Fragen nach Fingerspitzengefühl oder situativer Angemessenheit stellen. Ich tendiere aber immer noch dazu, dies nicht vor versammelter Mannschaft zu tun. Da müsste man schon extrem fit sein in sozialen Dingen um da alle Klippen umschiffen zu können. Das scheint mir nicht der Fall zu sein. Dies gilt auch für den Fall, dass überhaupt kein Verbund herscht, da die Leute kaum zusammenarbeiten oder gemeinsame Ziele verfolgen, Teamsitzungen nur lästige Pflicht und/ oder Augenwischerei sind.

Das mit dem Azubi ist auch wieder authortäres Gefälle, klar muss man sich da alles gefallen lassen (was im Rahmen ist oder nur ein kleines bißchen drüber hinausgeht). Da gehört es leider zum "guten" Ton. Falls man das Glück hat, auf ein offensichtliches A****loch zu treffen.
Johannes

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Johannes »

Wow!

Sieht ja so aus, als hätte ich schon geloost, indem ich mich darüber ärgere.
Alienhorse

Re: Gewaltkommunikation

Beitrag von Alienhorse »

Kief hat geschrieben:Ich habe keine spezifische Methode, sondern ich habe Schritt fuer Schritt anderen Menschen Grenzen gesetzt.

So habe ich nicht in der Situation reagiert, sondern ich habe bereits im Vorfeld, in den Tagen und Monaten zuvor, zu den Menschen Beziehungen aufgebaut, so dass da solche Respektlosigkeiten unterbleiben.
In der Situation ist es bereits zu spaet.


CU, Kief
Darf ich mal fragen wie Du das machst?
Finde das Thema hochinteressant, ich habe jmd in meiner Familie, der hat das total drauf, hier ein böser und trotzdem freundlicher kleiner Hieb, da eine kleine lustige Spitze und die Leute sind lammfromm. Ich kämpfe zur Zeit an allen Fronten um die Leute in ihre Schranken zu weisen, in der Arbeit, wo ich dann wirklich manchmal deutlich werden muss, sind se dann erstmal 3 Tage beleidigt, obwohl ich wirklich nicht beleidigend bin, ich werde nicht mal wütend, nur genervt..., im privaten Umfeld gehts mir zur Zeit einfach nur auf die Nerven, da halte ich mich allerdings zurück, damit dann nachher keiner eingeschnappt ist, wahrschl ist es in meinem Fall schon zu spät, denn, ich bin ganz Deiner Meinung, das muss schon im Vorfeld geklärt werden, aber kann man das lernen oder bist Du auch so ein naturtalent?
Hab allerdings auch den Verdacht Männer habens da leichter...viele Frauen (ich zum beispiel) haben ja dieses bescheuerte ich bin ein liebes Mädchen syndrom und machen sich selbst klein, wenn die dann aufmucken wirds ihnen aber dafür aber auch doppelt übel genommen, von anderen Frauen :verwirrt: