Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

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Antimainstream
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Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von Antimainstream »

Hallo,
ich bin neu hier und dies ist mein erster Beitrag.

Erst mal zu meiner Person.
Also ich bin in diesem Jahr 24 geworden wohne immer noch im "Hotel Mama". Der Bereich in dem es in meinem Leben zurzeit relativ erfolreich läuft ist mein Beruf.
Ich arbeite in einer Automatisierungsfirma, habe dort auch die Lehre gemacht und wurde von der Firma übernommen. Jetzt bin ich dort in der EDV-Abteilung Tätig und habe/werde auch nach meiner Berufsausbildung viel neues lernen müssen. Der Anfang war dort nicht ganz leicht, aber jetzt mache ich das schon seit zwei Jahren und ich muss sagen, wenn ich auf das letzte halbe Jahr zurückblicke (die Zeit vergeht - 2014 auch schon wieder zur hälfte vorbei :) ) es läuft echt gut. Ich komme mit meinen Tätigkeiten hervorragend klar und ich verstehe vieles inzwischen besser.
Ansonsten: wie gesagt ich wohne noch im Hotel Mama. Mit Mädels in meinem alter habe ich eigendlich keinen kontakt (abgesehen von meiner zwei Jahre jüngeren Schwester). Groß ausgehen tue ich nicht. Mit wem denn auch? Ich habe ja auch keine Freunde, mit denen man mal ausgehen könnte. Also Prinzipiell schon, aber die wohnen alle in ganz Bayern verstreut. Als Hintergrundinfo: In meiner Lehre habe ich zu einer Berufsschule gehen müssen, die für Lehrlinge aus ganz Bayern zuständig war. Wir auswärtigen haben dort in einem sogenannten Lehrlingswohnheim übernachtet. Und ich muss ehrlich sagen, dort habe ich das erste mal im wirkliche Freunde gefunden. So einen starken zusammenhalt habe ich davor noch nirgens erlebt. Jeder ist da mit jedem klar gekommen und es hat einfach keine Ausenseiter gegeben. Nicht dass ihr denkt ich wäre davor immer nur der Außenseiter gewesen. Egal wo ich in meinem bisherigen Leben hingekommen bin irgendwer war immer da, der mich Akzeptiert hat. Aber in dieser Berufsschulzeit habe ich einfach Freunde gefunden, die mit mir auf einer Wellenlänge sind. Mit denen man auch mal ruhig ausgehen kann ohne, dass man sich fremdschämen muss. Das will ich damit sagen. Ich hoffe, dass ich nicht zu wirr geschrieben habe und dass es verständlich rüber kommt was ich damit sagen will. Auf jeden Fall ist der Kontakt zu denen auch nicht mehr so groß (nur noch übers Internet), seitem wir unsere Lehren beendet haben. Mit schnell mal treffen ist auch nichts drin, weil 1.jeder in einer anderen Ecke von Bayern wohnt 2. jeder sein Job hat oder sich weiterbildet (BOS, etc.) und damit auch keine Zeit hat.

Nun zu meiner geschichte, wie ich ein Hardcore-AB wurde.
Nur mal Vorweg: Ich mag meine Eltern, sie haben zwar ihre Macken die nerven, aber zeig mir mal einen Menschen, der die nicht hat :lol: .
Aber wenn ich mich mal so in meine Kindheit zurückerinnere. Ich war schon immer der schüchterne, der introvertierte. Ich habe mich ja schon damals nie groß mit Klassenkameraden zum Spielen oder Ähnliches getroffen höchstens mit den Nachbarskindern). Obwohl ich sogar Einladungen bekommen habe, also ich hätte mich ja nicht mal aufdrängen müssen um unter Leute zu kommen. Ich kann mich noch dran erinnern, wie mich Klassenkameraden schon regelrecht dazu zwingen wollten, dass ich mit zum "Hüttl'n" komm. (Übersetztung: Übernachten in einer hütte am Waldrand :D ) Aber ich wollte einfach nicht. Damals habe ich das als zu gefährlich betrachtet und heute würde ich das eher als schönes Abenteuer sehen. Ich habe einfach viel zu stark, das nachgelebt, was mir meine Eltern vorgelebt haben. Nämlich schön gemütlich daheim bleiben, nur ganz selten mal was unternehmen und gesellige Runden meiden. Ein richtig schönes Spießer-Leben. Ich muss zugeben, wenn ich so zurückdenke war ich damals schon ein komischer Vogel. Heute bereue ich, dass ich da mal nicht ein Abenteuer mitgemacht habe. Das wären doch schöne Erlebnisse gewesen. Aber damals habe ich mich so wohler gefühlt. Naja alles Vergangenheit die kann ich nicht mehr Ändern und muss sie einfach so nehmen, wie sie ist.
Ein erster Umbruch kam als ich ohne Erfolg eine Lehrstelle gesucht habe. Ich habe irgendwann eingesehen, dass ich einfach etwas offener und weniger schüchtern, mit mehr Einsatz an die Lehrstellensuche herangehen muss. Irgendwann hat es ja auch geklappt. In meiner Verwandschaft wurde meine Veränderung zum etwas offeneren Menschen positiv bemerkt. In meiner Lehre hat sich das nochmals gesteigert. Und auch danach, das hat einfach auch mit meinem Beruf zu tun. Wenn man viel Kundenkontakt hat, lernt man immer mehr offen zu werden und auch mal auf Menschen zuzugehen. Ganz ehrlich, wenn ich genau weiß, was ich mit einer Person reden soll habe ich fast keine Hämmungen mehr mir ihr ein Gespräch zu beginnen (zumindest in meinem Beruf :D ).
Wie ihr euch denken könnt, mit Mädels habe ich echt noch nie was zu tun gehabt. In der Schule habe ich sie gemieden. Klar war ich auch mal in das eine oder andere verliebt. Aber ernsthaft getraut habe ich mich nie. Hab mich immer an den Satz orientiert "Sowas kommt von ganz alleine". Bis es zu spät war. Irgenwann war ich aus der Schule drausen, großartig Freundschaften habe ich nicht gepflegt. Und zu Mädels habe ich gar keinen Kontakt (seit 7 Jahren) mehr in meinem Alltag. Tja kommt davon wenn man sich einen Beruf aussucht in dem Frauen eine Seltenheit sind. Jahrelang hat mir das nichts ausgemacht. Ich war mit meiner Lehrstellensuche beschäftigt und dann mit meiner Lehre selber (habe den Beruf so toll gefunden). Ich habe einfach keinen Kopf für Mädels oder allgemein Freunde gehabt.
Nach meiner Gesellenprüfung vor zwei Jahren bin ich eines Samstagabend wieder mal daheim gesessen und habe, dann mal über meine weitere Zukunft nachgedacht. Die Prüfung war Vorbei und bestanden und der Kopf war frei für andere neue Dinge. Und dann ist so nach und nach die Erkenntnis gekommen, dass es im Leben ja noch mehr gibt als den Beruf. Das habe ich davor auch schon gewusst, aber es hat mich nicht sonderlich interssiert. An diesem Samstag Abend habe ich mir vorgenommen, dass ich mein Leben umkrempeln werde.
1. wollte ich abnehmen. Ich habe schon immer etwas Übergewicht gehabt, in meiner Lehre in der Werkstatt hab ich gut abgenommen. Hat mir damals schon gefallen. Das war aber wieder vorbei als ich ins Büro kam und mir mein erstes Auto zugelegt habe. Große Bewegung habe ich dann nicht mehr gehabt. Irgendwann hatte ich vom Gewicht her einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt. Habe mich damit nicht mehr wohl gefühlt und mir vorgenommen 3 mal in der woche zum Schwimmen zu gehen. Das setze ich auch seit einem 3/4 Jahr um und habe schon 12 kg abgenommen :mrgreen: und immer noch ca. 25 kg vor mir :sadman:.
Aber die positiven Veränderungen an meinem Körper sind für mich genug Motivation um immer weiter zu machen. Vor allem habe ich das geschafft ohne meine ernährung umzustellen. Das einzige was ich ernährungstechnisch mache: ich höre mehr auf meinen Körper. Wenn sich ein Völlegefühl ankündigt höre ich auf. Früher hab ich weitergegessen, bis ich gar nicht mehr konnte.
Also das mit dem Abnehmen setzte ich um. Und ich behaupte relativ Erfolgreich (ich weiß, da wäre noch Luft nach oben).

2. eine Freundin finden. Naja wie das läuft könnt ihr euch denken. Deswegen habe ich mich hier angemeldet. Im Winter sind in dem Hallenbad, wo ich war, Mädels in meinem alter eine Seltenheit. Montag abends war öfters mal eine da. Auf mich hat sie nicht den Eindruck gemacht, dass sie 100%ig mein Typ, aber sympathisch ist. Ich könnte sie ja als "Trainingsopfer" hernehmen um den Umgang mit Frauen zu "trainieren" (nochmal: seit 7 Jahren nicht mehr groß was mit weiblichen Personen zu tun gehabt und damals halt auch schon immer gemieden, also woher soll ich das wissen und die erfahrung haben?). Zuerst habe ich sie immer nur ganz unverbindlich gegrüßt. Irgendwann hat SIE sogar angefangen mit mir Small-Talk zu führen (ich sags euch, an dem Abend war ich hin und weg, dass sie auf mich zugekommen ist). Aber das war wirklich nur Smalltalk und weniger ein Flirt. Sie hat nämlich einen Freund, wie ich später festgestellt habe.
Jetzt im Freibad ist die Auswahl schon etwas größer, da ist auch schon wieder ein sympatisch wirkendes Mädel. Ich glaub ich sprech sie mal an. Auch wieder zuerst unverbindlich grüßen. Und dann mal ihren Schwimmstil ansprechen. Fragen ob sie im Verein ist oder so. Das ist schon der Wahnsinn wie schnell die immer Unterwegs ist. Oder was meint ihr? Das ist doch ein unverbindlicher einstieg. Vielleicht hat man gemeinsame interessen und lernt sich dann näher kennen.
3. von Zuhause ausziehen. Dieser Punkt ist allerdings erst Anfang des Jahres dazugekommen. Mich "Treibts" irgendwie auszuziehen, das Leben komplett selbst in die Hand zu nehemn. Nächstes Jahr möchte ich schon mal, denn da werde ich bereits 25 und jünger werde ich auch nicht. Bei meinen Eltern werde ich auf etwas gegenwehr stoßen, weil mein Vater halt der Ansicht ist, dass sich das Haus umso mehr rentiert umso mehr personen darin wohnen, was ja auch stimmen mag. Aber ich finde, dass ich auch in meiner Persönlichkeitsentwicklung auch mal weiter kommen muss und ich denke, das geht so besser, als wenn ich noch bis 30 bei meinen Eltern wohnen bleibe. Finanziell dürfte das auch weniger ein Problem sein, ich will ja nicht in eine Luxusvilla ziehen. Mir reicht eine kleine 2-Zimmer-Wohnung für den Anfang. Ich glaub ich würde mich daheim auch nicht richtig trauen ein Mädel mit Heim zu bringen. Was macht das denn für einen Eindruck in dem Alter noch im Hotel Mama zu wohnen. Vor allem wenn man auch noch damit rechnen muss, dass die Eltern hinter der Haustür "Spalier stehen". Überspitzt ausgedrückt. Ab einem gewissen Alter ist das doch peinlich.

Also, der Roman nimmt hier sein ende. Ich hoffe ihr habt solang durchgehalten.
Das sind so meine Punkte wie ich mein Leben umkrempeln will. Jetzt wüsste ich gern was ihr so dazu meint. Vielleicht kann mir der ein oder Andere Tipps dazu geben, wie ich was umsetzen kann. Das wird sicherlich nicht mein Letzter Beitrag hier sein. Aber ich glaube die nächsten werden kürzer. Dies war meine Vorstellung meiner Person als neuer in diesem Forum. Und es war meine Geschichte, wie ich mich zu einem Hardcore-AB entwickelt habe. Und ich sags euch dieses Leben als Hardcore-AB habe ich immer mehr satt. Ich will ausbrechen aus diesem Leben, neue dinge erleben und kennenlernen. Damit ich als alter Mann auch mal sagen kann, dass ich "gelebt" habe.

Ich wäre euch sehr dankbar für Rückmeldungen.
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DiplAB

Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von DiplAB »

Antimainstream hat geschrieben:Jetzt im Freibad ist die Auswahl schon etwas größer, da ist auch schon wieder ein sympatisch wirkendes Mädel. Ich glaub ich sprech sie mal an. Auch wieder zuerst unverbindlich grüßen. Und dann mal ihren Schwimmstil ansprechen. Fragen ob sie im Verein ist oder so. Das ist schon der Wahnsinn wie schnell die immer Unterwegs ist. Oder was meint ihr? Das ist doch ein unverbindlicher einstieg. Vielleicht hat man gemeinsame interessen und lernt sich dann näher kennen.
Halte ich für eine gute Idee :)
Antimainstream hat geschrieben:3. von Zuhause ausziehen.
Ansich ist dieser Schritt ja vollkommen normal. Also warum nicht.
Hopeless85

Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von Hopeless85 »

Du bist 24!
24!
Cylon

Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von Cylon »

Hopeless85 hat geschrieben:Du bist 24!
24!
Du bist 29!
29!

Jetzt wo wir sogar Teenys hier haben, ist 24 schon im mittleren Alter.
NigriStar

Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von NigriStar »

Mal abgesehen davon können die Jahre echt schnell vorbeigehen, ohne dass was passiert. Heute bedauert man, was man als Teenager verpasst hat und in ein paar Jahren denkt man an die einsame Zeit als 20 - 35-jähriger zurück.
irgendjemand

Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von irgendjemand »

Antimainstream hat geschrieben:Ich habe einfach viel zu stark, das nachgelebt, was mir meine Eltern vorgelebt haben.
Ich auch, meine Eltern meiden jeglichen Kontakt zu Menschen und haben keine Freunde, das färbt ab :cry:

@Hallenbad/Freibad
Also Sportschwimmer/innen möchten nicht unbedingt gestört werden (die haben ihre Bahnen im Kopf ;) ).
Tilion

Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von Tilion »

Das klingt doch alles sehr vernünftig. Das Mädel im Freibad ansprechen, kannst du ruhig machen. Und von zu Hause ausziehen ist auf dem Weg zu mehr Selbstständigkeit und Freiheit erst Recht ein sinnvoller Schritt, zu mal du ja finanziell abgesichert zu sein scheinst. Ich war auch erst fast 25 bis ich von daheim ausgezogen bin. Und ich bin der Minung dass dies einen sehr großen Effekt auf die Entwicklung hat, wie du bereits erwähntest.
Bob Andrews

Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von Bob Andrews »

Willkommen! :winken:

Deine Pläne klingen gut, Respekt schon mal für die 12kg Gewichtsverlust! Kann ich mir gut vorstellen, dass solche Erfolge dich noch mehr motivieren, dann sind die restlichen Kilos auch machbar! :daumen:

Und da es bei dir finanziell gut aussieht, ab in ein eigenes Zuhause! Das könnte dir nochmal einen richtigen Schub geben - dein eigenes Reich, dein Haushalt, du bist der Chef! Und deine Eltern sollten dich da eigentlich auch unterstützen, wenn du ihnen deine Argumente lieferst. Das heißt ja nicht, dass du den Kontakt zu ihnen abbrichst o.ä.

Da du ja offensichtlich manche Verhaltensweisen von deinen Eltern übernommen hast: Wie war das bei deiner Schwester? Hat sie eine andere Entwicklung genommen?
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Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von Antimainstream »

Also danke für eure Antworten. Freut mich Wirklich, dass ihr euch meinen Roman angetan habt und daran interesse zeigt. Genau deswegen habe ich mich hier angemeldet. Weil man hier wunderbar über diese Thematik diskutieren kann. Ich muss ehrlich sagen wenn ich so andere Foren "gegoogelt" habe...
Das waren dort ja keine ernsthaften Diskusionen, wie man es schaffen könnte, sondern nur ein "rumgeheule" wie schlecht es denen geht. Und darauf habe ich eben keinen Bock. Ich will machen und tun, um aus dieser Lage zu kommen. Und deshalb finde ich dieses Forum einfach klasse.

Bob Andrews hat geschrieben: Und da es bei dir finanziell gut aussieht, ab in ein eigenes Zuhause! Das könnte dir nochmal einen richtigen Schub geben - dein eigenes Reich, dein Haushalt, du bist der Chef! Und deine Eltern sollten dich da eigentlich auch unterstützen, wenn du ihnen deine Argumente lieferst. Das heißt ja nicht, dass du den Kontakt zu ihnen abbrichst o.ä.


Du hast volle Kanne erkannt was ich will! Mein eigener Chef sein und das Leben mit allen positiven und negativen Seiten selbst in die Hand nehmen. Ja, wie bereits beschrieben, rechne ich damit, dass ich bei meinen Eltern erstmal auf Gegenwehr stoßen werde. Ich muss, dann halt richtig gut Argumentieren können. Ich hab da echt kein Bock auf endlose Diskusionen. Aber ich denke mal schon, dass mich meine Eltern Unterstützen werden, wenn ich Fragen habe usw. Natürlich würde ich auch den Kontakt halten, ich bin ja nicht mit ihnen verstritten o. ä.
Bob Andrews hat geschrieben: Da du ja offensichtlich manche Verhaltensweisen von deinen Eltern übernommen hast: Wie war das bei deiner Schwester? Hat sie eine andere Entwicklung genommen?
OK! Auf meine Schwester wollte ich gar nicht so eingehen, weil mein Beitrag sonst noch länger geworden wäre. Aber wenn Interesse besteht erzähle ich auch gerne mal darüber.
Wir beide sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Ich bin halt der ruhige, gemütliche, venünftig denkende Mensch. Und sie ist ein Mensch, der schon von klein auf die Gesellschaft sucht, sich nicht verschüchtert zurückzieht. Sie hat temperament und muss immer in Bewegung und Action sein (trotzdem trägt auch sie ihre Rettungsringe mit sich :mrgreen: ). Und sie hat immer irgendwelche Flausen im Kopf. Zurzeit macht sie mir und meinen Eltern sorgen. Da sie nächstes Jahr mit ihrer Berufsausbildung fertig ist möchte sie von daheim ausziehen (hat sie uns verkündet und wie wir erfahren haben, posaunt sie das auch schon in der öffentlichkeit herum). Aber mit welchem Geld? Mein Vater ist der Ansicht, dass sie erst mal noch min. ein Jahr warten soll und sich erst mal finanziell stabilisieren sollte. Ich habe ja neulich erfahren, dass sie jetzt in ihrer Lehre schon mit ihren bescheuerten Freund, der ebenfalls noch in der Lehre als Koch ist, zusammenziehen wollte ( zu dem Zeitpunkt waren die vielleicht drei Monate zusammen). Aber das haben meine Eltern erfolgreich verhindern können. Außerdem hat sie sowiso noch Schulden. Sie hat nach ihrer bestandenen Führerscheinprüfung mein Auto übernommen. Das war selber mein aller erstes. Ich habe mir dann einen schönen Gebrauchten gekauft (bin zufrieden mit der Karre :D ). Es hat gerade mal elf Monate gehalten und dann fährt die blöde Kuh auf der Autobahn einem anderen Auto hinten drauf. Ihr ist gottseidank nichts passiert, aber das Auto war im A****. Der Rahmen war verzogen. Da investiert man bestimmt nichts mehr in ein 14 Jahre altes Auto. Mir hat der Anblick von dem Auto im Herzen weh getan, ich habe ja auch gute Erinnerungen an dieses Auto - mein erstes. Sie hat auch davor schon nicht aufgepasst (z. B. Motoröl nachschauen). Gezahlt hat sie auch noch nichts für das Auto, heißt sie hat jetzt noch Schuldern für ein Auto, das sie gar nicht mehr hat. Und da will die nächstes Jahr ausziehen! Ja mit welchem Geld denn bitte!? Die kommt doch mit dem Lehrlingslohn nicht klar, den sie bekommt. Ich habe damals weniger bekommen und bin besser damit klar gekommen, was macht die mit íhrem Geld bloß??? Das ist so unvernünftig! Jedes mal wenn ich daran denke gehts mir so: :wuetend:
Ich will nicht, dass die nächstes Jahr auszieht. Jetzt bin erstmal ich dran - ich bin der ältere. Das Nächste ist ja: ich will nämlich nicht, dass wir fast gleichzeitig Ausziehen. Da denke ich halt an meine Eltern. Ich will nicht, dass das Haus auf einmal schlagartig leer ist. Mein Vater war mal alkoholiker und ich mache mir da dann schon sorgen, dass er einen Rückfall bekommen könnte (auch wenn er schon 20 Jahre trocken ist). Deshalb wäre es mir lieber, wenn einer nach dem anderen auszieht und nicht schlagartig beide. Und da bin ich erst mal dran. Mein ganzes bisheriges Leben habe ich immer zurückgesteckt. Das war teilw. zugunsten anderer oder zugunsten meiner eigenen Zukunft. Jetzt gehts mir gut und ich Tanke Selbstvertrauen ohne ende und jetzt bin ich auch mal dran!
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Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von Antimainstream »

Hi,
gestern abend habe ich mich bestätigt gefühlt, was meinen Beitrag angeht.
Wie ihr ja wisst, lebe ich NOCH im Hotel Mama. Gestern haben wir mit den ganzen Nachbarn ein Straßenfest gefeiert. Das machen wir jedes Jahr und ich finde es jedes Jahr aufs neue gut. Das ist immer eine lustige, schöne, gesellige Runde. Mit den Nachbarn komm ich eigentlich gut aus.
Ich habe mich bezüglich dem "geselligen runden meiden" bestätigt gefühlt. Es ist ja schon immer so, dass meine Eltern jedes Jahr aufs neue nicht begeistert vom Straßenfest sind. Wie gesagt, ich finds inzwischen ne schöne Sache und ich kann mich da inzwischen auch relativ gut in Gespräche einklinken - mir machts spaß.
Aber als ich meine Eltern gestern wieder teilnahmslos dasitzen sah, habe ich mir echt wieder gedacht "na von denen habe ich bestimmt nicht gelernt, mich an einer geselligen Runde zu beteiligen".
Ich habe mich insofern bestätigt gefühlt, dass ich von kleinauf zu stark das nachgelebt habe, was mir meine Eltern vorgelebt haben. Und das sehe ich jetzt als mein Verhängnis, aus dem ich raus möchte.
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Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von Awians »

Antimainstream hat geschrieben:Ich habe mich insofern bestätigt gefühlt, dass ich von kleinauf zu stark das nachgelebt habe, was mir meine Eltern vorgelebt haben. Und das sehe ich jetzt als mein Verhängnis, aus dem ich raus möchte.
Aber du hast auch gerne an diesem Fest teilgenommen, obwohl sie es scheinbar nicht tun. Das in sich ist ein Zeichen von dir and dich selber, es geht. Mach weiter so und klink dich doch in andere Aktivitäten.
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Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von Antimainstream »

Hallo,

jetzt bin ich gerade wieder mal aus dem Freibad gekommen. Da habe ich einen alten Schulkameraden getroffen. Ausgerechnet einer von denen die ich nicht leiden kann. Damals haben wir viel gemacht (in der Schule), hat aber auch schon damals sehr unsympatisch sein können. Heutzutage frage ich mich, warum ich mich auf ihn überhaupt eingelassen habe.
Er hat mit "Servus" gegrüßt und ich habe zurückgerüßt, weiter ist nichts passiert. Ich will mit ihm nichts mehr zu tun haben. Dass er sich geändert hat und mit mir auf einer Wellenlänge ist glaube ich nicht. Dafür ist sein Leben zu glatt gelaufen, er hat sich ja nicht ändern müssen. Während ich doch schon die ein oder Andere schwierige Phase meistern habe müssen.
Es ist kein schönes Gefühl für mich gewesen. Er ist mir unsympatisch, habe ihn seit Jahren nicht gesehen und aufeinmal, nachdem er aus meinem Alltag verschwunden ist und ich auch nicht mehr mit ihm gerechnet habe, taucht er wieder auf. Kennt ihr dieses gefühl?
Ich frage mich halt wirklich warum ich in meinem Wohnort einfach keine normalen Freunde haben kann. Entweder kenne ich bei mir Leute (in meinem Alter, wohlgemerkt) die doof sind, dass man es nicht aushält oder arrogant oder beides in einer Person. Ich will einfach normale Freunde. Wirkliche Feunde, die mit mir auf einer Wellenlänge sind. Das muss doch auch in meiner Region möglich sein. Wo anders gibt es diese ja auch, wie ich vor Jahren feststellen musste.
Ich glaube ich muss das suchen anfangen - aber wo und wie? Kommt das dem Einen oder Anderen bekannt vor? Wie habt ihr euch einen Freundeskreis aufgebaut? Oder wie würdet ihr es machen?
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irgendjemand

Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von irgendjemand »

Freunde habe ich keine. Einer würde mir reichen, ich brauch keinen Kreis.
Ich kanns nunmal nicht ändern. Es ist.halt niemand auf meiner Wellenlänge.
CrashBandicoot

Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von CrashBandicoot »

irgendjemand hat geschrieben:Freunde habe ich keine. Einer würde mir reichen, ich brauch keinen Kreis.
Ich kanns nunmal nicht ändern. Es ist.halt niemand auf meiner Wellenlänge.
Wollen die Leute nicht mit dir abhängen oder du nicht mit ihnen? Wenn ersteres der Fall ist, ist das in der Tat tragisch, aber wenn eher letzteres zutrifft, musst du dich vielleicht mehr anpassen oder deinen Horizont erweitern und offen für Menschen und Dinge sein, die dir womöglich erstmal suspekt sind und die du vielleicht sogar auf gewisse Weise ablehnst.

Das sind wohl wieder Tabuthemen, die ich anspreche, aber dasselbe gilt ja irgendwie auch für die User, die pro Jahr ein Dutzend Interessenten für eine Beziehung haben, aber alle dismissen, aus welchen Gründen auch immer. Man kann natürlich auf Mister X bzw. Miss Y warten, aber das kann sicher auch gehörig in die Hose gehen.

Und Reue wird man jeden Tag spüren und an Sonntagen doppelt.
Nero1990

Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von Nero1990 »

Antimainstream hat geschrieben: Es ist kein schönes Gefühl für mich gewesen. Er ist mir unsympatisch, habe ihn seit Jahren nicht gesehen und aufeinmal, nachdem er aus meinem Alltag verschwunden ist und ich auch nicht mehr mit ihm gerechnet habe, taucht er wieder auf. Kennt ihr dieses gefühl?
Kenne ich nur zu gut. Die Angst Menschen aus meiner Vergangenheit zu treffen hemmt mich noch zusätzlich, mich in der Öffentlichkeit aufzuhalten. Deshalb wird es nach dem Studienabschluss wohl definitiv Zeit das Ganze hier hinter mir zu lassen.
Gahaltan
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Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von Gahaltan »

Antimainstream hat geschrieben: Ich frage mich halt wirklich warum ich in meinem Wohnort einfach keine normalen Freunde haben kann. Entweder kenne ich bei mir Leute (in meinem Alter, wohlgemerkt) die doof sind, dass man es nicht aushält oder arrogant oder beides in einer Person. Ich will einfach normale Freunde. Das muss doch auch in meiner Region möglich sein. Wo anders gibt es diese ja auch, wie ich vor Jahren feststellen musste.
Im saarland? schwierig.
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Re: Aus dem Leben eines Hardcore-AB ausbrechen

Beitrag von Antimainstream »

Gahaltan hat geschrieben:
Antimainstream hat geschrieben: Ich frage mich halt wirklich warum ich in meinem Wohnort einfach keine normalen Freunde haben kann. Entweder kenne ich bei mir Leute (in meinem Alter, wohlgemerkt) die doof sind, dass man es nicht aushält oder arrogant oder beides in einer Person. Ich will einfach normale Freunde. Das muss doch auch in meiner Region möglich sein. Wo anders gibt es diese ja auch, wie ich vor Jahren feststellen musste.
Im saarland? schwierig.
Nix Saarland. Bayern! :lol:
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