Das Leben der Anderen

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Django

Das Leben der Anderen

Beitrag von Django »

Phase 0: Alter 6-12

Das Leben ist lustig. Keine Verantwortung, viel Zeichentrick und kindliche Naivität. Mädchen sind natürlich noch doof und stören nur beim Spielen.

Phase 1: Alter 13-19

Erste Berührungspunkte mit dem anderen Geschlecht. Lustiges Knutschen auf Klassenfahrten. Viele unverbindliche Kurzzeitbeziehungen mit Zetteln a la "Willst du mit mir gehen". Naives Verliebtsein mit gemeinsamen Wolken- und Sternegucken. Erste Liebe in der Schulzeit. Irgendwann in der Mitte oder aber spätestens zum Ende der Schulzeit dann natürlich auch das erste Mal. In dieser Lebensphase werden Persönlichkeitstechnisch die Karrieren gestartet und eher selten Dramen manifestiert.

Phase 2: Alter 20-29

Man ist reifer und hat nach der turbulenten Teenager-Zeit nun Lust auf die große Bühne des Lebens. Man wird flügge und nabelt sich vom Elternhaus ab. Es geht entweder an die Uni oder aber in den Beruf. Man unternimmt gemeinsame Städtereisen, Roadtrips und versackt gerne auf WG-Partys, Uni-Partys oder aber normalen Großraumdiskos und Clubs. Man fährt die Ernte dessen ein, was man in der Phase 1 bereits gesäät hat. Nun aber auf einem höheren Level und auf dem Zenit der körperlichen Fitness und Attraktivität. Die ersten Jobs kommen und damit auch das Geld für schöne Reisen, Konzerte und viele Events, auf die man in 10 Jahren gerne zurückblicken wird. Es geht entweder in Richtung Frauenheld oder aber Langzeitbeziehung, wo man sich schon an Zukunftspläne a la Familie macht.

Phase 3: Alter 30-49

Nun werden Nägel mit Köpfen gemacht und die Familienplanung durchgezogen. 2 Kinder, ein Haus, was abbezahlt werden will und ein kleiner Familienvan + Hund machen das Glück perfekt. Die Zeit des Baggern, optimierens im Fitnessstudio und Partymachens ist nun erstmal vorbei. Man hat sich ja schließlich schon "die Hörner abgestoßen" und übernimmt nun Verantwortung für sich und seine Familie. Hier und da tauchen auch mal Geliebte am Horizont auf, die man im Beruf, auf Reisen oder im Freundeskreis kennenlernt.

Phase 4: Alter 50-69

Man blickt bereits auf eine lange stabile Ehe zurück oder aber hat sich scheiden lassen und macht Ü30 Partys unsicher. In jedem Fall ist es auch die Phase, wo man normalerweise bereits Enkelkinder hat und wieder ein Stück weiser und reifer ist. Der langjährige Partner akzeptiert einen mit all den liebenswerten Macken, die man bisher so entdeckt hat.

Phase 5: Alter 70 - Tod

Man guckt auf ein liebestechnisch erfülltes Leben zurück, in dem es zwar auch mal abwärts ging, aber die vielen positiven Erinnerungen doch überwiegen. Man ist altersweise und legt sich in der Rente noch mal ein neues Hobby zu. Nun geht es mit der rüstigen Ehefrau und Oma gerne auf Reisen und Ausflüge. Die Kinder und Enkel gucken auch immer mal vorbei und erzählen aus deren Leben, in dem man sich wiedererkennt und zurückerinnert.



Was hat das nun alles mit dem Forum und uns hier zu tun? Nichts! Und genau das ist es. Ich und wohl viele anderen stecken trotz eines Alters von Phase 3 noch in Phase 0 (keine Erfahrung) und träumen von Phase 1! Das durchleben dieser Phasen da oben ist für viele von uns Science Fiction, aber für die absolute Mehrheit der Leute auf diesem Planeten das normalste der Welt! Ich kann alles verarbeiten und vergessen, aber nicht die fehlende und verlorene Zeit im Leben. Die Vergangenheit ist wie ein Klotz am Bein, der einem nicht nur die Gegenwart sondern auch noch gleich die Zukunft versaut. :fessel:

Wäre interessant, wenn hier einige Mitglieder mal die Phasen für ABs nachzeichnen könnten. Von 1 bis 5. Zur Information, Prognose und/oder Abschreckung. Je nachdem...
Zuletzt geändert von Django am 22 Mär 2014 19:02, insgesamt 2-mal geändert.

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NBUC
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Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von NBUC »

Schöner Beitrag:

Phase 0 geht für ABs bis 15.

Phase 1 ist dann die Kompensations- und Ablenkungsphase und dauert bis beim Umfeld Phase 3 beginnt. (Die Altersangaben dürften je nach Umfeld varieren, da Ausbildungen und folgend Berufseintritt ebenfalls zu unterschiedlichen Altern passieren.

Phase 2 der Panik und des Aktionismus folgt dann, wenn man positive Beispiele aus Phase 3 der anderen erlebt hat.

Phase 3 beginnt individuell mit der Erschöpfung und Resignation. falls es eine Phase 2 gegeben hat. Bei akuter Reizung kann ein AB aber auch wieder auf Phase 2 zurückfallen.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

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Django

Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von Django »

Ich versuche mal die Phasen bei mir nachzuzeichen, soweit alterstecnisch möglich.

Phase 0: Keine Abweichung.

Phase 1: Aufgrund schüchternem Verhalten + fehlender männlicher Rollenbilder (Vater zwar da, aber halt passiv und unbeteiligt) werden erste Chancen und Flirtversuche von Mädchen aus der Schule entweder garnicht bemerkt oder aber aufgrund von indoktrinierte Klischees a la Hollywood, die unkritisch übernommen wurden, abgeblockt. Man denkt, dass man gleich die Ballkönigin bekommen muss. Die Kombination lässt einen nun vollkommen den Zug der Jugend und des unverbindlichen Ausprobierens verpassen. Die Jugend endet ohne Jugend. Die kritische Selbstreflektion beginnt. Man merkt, dass da irgendwas nicht stimmt im Leben. Da es aber zumindest noch einigen wenigen auch so geht, geht man nicht gleich von einer sich anbahnenden Katastrophe aus und projiziert alle seine Hoffnungen auf die nächste Phase, wo man alles nachholen will.

Phase 2:
Man beginnt den Lebensabschnitt Student. Statt einem aufbäumen, lossagen des Elternhauses und einem Push in Sachen Persönlichkeitsentwicklung, verharrt man weiterhin in der unproduktiven Phase 1. Das Studium kommt einem nur wie eine Verlängerung der Schulzeit vor. Man sieht, wie andere die Zeit voll auskosten und wie sich Paare bilden. Mehrere OdBs hinterlassen einem einen zarten Vorgeschmack auf das, was in dieser Zeit alles möglich wäre. Doch aufgrund des Erfahrungsdefizites und Malus aus Phase 1 macht man alles falsch, was man falsch machen kann. Die Phase endet, die Resignation und Panik steigt, da sich all die Hoffnungen aus Phase 1 nicht bewahrheitet haben. Spätestens jetzt fragt man sich: Was zur Hölle stimmt mit mir nicht?!

Phase 3:
Der Berufseinstieg. Es kommt der Job und das Geld für all die Sachen, die man sich nun eigentlich leisten könnte. Spätestens jetzt trifft es einen richtig ins Mark, dass man diese Sachen mit niemandem teilen kann. Statt Freude potenziert sich nur der Schmerz über die Einsamkeit und verlorene Zeit. Das implizte Versprechen des Kapitalismus namens "Glück durch Konsum" fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Trotzdem versucht man sich gegen jede Logik trotzdem noch mehr im Job reinzhuhängen, um zumindest eine "Karriere-Ausrede" zu haben, wenn man nach dem Solo-Zustand gefragt wird. Es macht sich jedoch unweigerlich langsam aber sicher eine chronische Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation breit. Man fragt sich ernsthaft, für was oder wen man eigentlich noch morgens aufsteht und das Hamsterrad läuft. Auch der Körper signalsiert einem mit immer größer werdenden Geheimratsecken und ersten grauen Haaren, dass die Jugend auch für ihn vorbei ist. Die OdB aus der Phase 2 sind schon längst alle verheiratet und haben Kinder. Wie eigentlich alle aus der Kohorte. Die letzten Hoffnungen dahingehend damit begraben. Man selbst grübelt stattdessen und findet Foren wie dieses hier. Man postet und versucht irgendwie einen Sinn oder Ausweg zu finden. Den stressigen Berufsalltag kann man nicht mit einem entspannten Familienleben oder einer intensiven Partnerschaft kompensieren. Im Gegenteil: Stress in allen Lebensbereichen und keine Oase des Seelenfriedens in Sicht. Ich komme mir mittlerweile wie Bateman am Ende von American Psycho vor. "Aber selbst, nachdem ich das zugebe, gibt es keine Katharsis. Meine Bestrafung entzieht sich mir weiterhin und ich komme zu keinen tieferen Einsichten über mich selbst. Aus meinem Erzählen kann kein neues Wissen herausgeholt werden. Diese Geständnis war völlig bedeutungslos."
Zuletzt geändert von Django am 22 Mär 2014 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
e-schredder

Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von e-schredder »

Ich vermisse die Phase -1 von 0 - 6 J, wo möglicherweise Bindungsverhalten geprägt werden: normale Bindung, ängstlich vermeidende Bindung, klammernde anhängliche Bindung usw.

Genaugenommen gehört noch die Phase -2 dazu, von -9 Monaten bis 0: Stress der Mutter sowie pränatale Testosteronkonzentration.
NBUC
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Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von NBUC »

Ach so, es war nicht nach den Phasenentsprechungen des ABs sondern dem Entwicklungsstand des ABs in Relation zu den Normalophasen gefragt.

Phase 0 normal:
Phase 1: festgestellt das ist kein Feld für mich und in Phase 0 geblieben. Zum Ende Phase1 ein Odb, aber letztlich auf dem Übergang 0 zu 1 festgehangen.

Phase 2: weite Bereiche lang dasselbe OdB und dieselben Verhaltensweisen wie vorher. Da zeitweilig außer Kontakt mit dem OdB gelegentliches Probieren anderswo, schnelle Körbe und dann Rückfall in Phase 0.

Phase 3:
zum Beginn der Phase heiratet das ursprüngliche OdB und kurze Panik und Aktionismus. Ein längerfristiger neuer OdB-Versuch und am Ende wieder feststellen - das ist nichts für mich: Zurück zu Phase0 bzw. weiter wie in Phase2 .
Zur Mitte hin dann ein neues OdB, welches richtig mental umrührt. Folgend wieder Panik und Aktionismus, der jetzt so langsam wieder versackt in Richtung ... siehe oben. Allerdings mehr in Richtung AB-Phase 3.

Also weitgehend ähnlich wie bei dir, nur die Panikphasen kommen später und weniger heftig scheint es.
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Shifty

Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von Shifty »

@Django Echt bitter deine Seifenblase zerplatzen zu müssen:
Ich glaube, Du guckst zuviel Werbung. Das Leben ist kein Ponyhof und auch kein Wunschkonzert. Oftmals laufen Dinge anders, als erhofft.
Genauso, wie es heute nicht "den Job" gibt, den man 40 Jahre ausübt, gibt es genauso wenig "die Ehe", die nur durch den Tod geschieden werden wird.
Der im Ausgangspost beschriebene Phasen-Verlauf ist nichts weiter als Mittelmaß. Willst Du so ein mittelmäßiges Spießer-Leben tatsächlich leben?
Anscheinend ja schon, um die suggestiv Frage zu beantworten. Aber da Du es nicht kannst, schiebst Du irgendwelche Gründe vor, die dein bisheriges Leben erklärbar machen sollen. Du schiebst viele Dinge zuerst auf vermeintlich fehlende Rollenbilder. Darüber hinaus schiebst Du irgendwelche idealisierten und indoktrinatorischen Rollenvorstellungen voran, welche als Begründung dienen.
Warum bist Du nie in diesen Dorfdissen oder auf WG-Parties gewesen? Warum hast Du Chancen verstreichen lassen? All das wegen der Schüchternheit?
Wo sind deine Freunde gewesen, um bspw. die in Phase 2 beschriebenen Konzerte zu besuchen? Die chronische Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation hat man doch selbst zu verantworten, wenn man die in den Phasen beschriebenen Dinge nicht erleben konnte aufgrund irgendwelcher Ausreden, die man heute gerne als Begründung bemüht...
Django

Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von Django »

@Shifty

Von diesem "mittelmäßigen Spießer-Leben" träumen hier sehr viele. Mich eingeschlossen. Oder lebst du als AB irgendwie in einer Parallelwelt? Wenn ja, dann bitte mal eine Wegbeschreibung. Ansonsten halte ich deine Aussage in so einem Forum wie hier für ziemlich absurd. Wie als ob ein Verhungernder sich abfällig über Brot äußert und stattdessen nur Kuchen in Frage kommt.

Die Gründe für diese Phasen bei mir sehe ich auf jeden Fall in systematischen Negativerlebnissen in der Phase 1 und anschließender Abkapselung, um die Frustration dahingehend zu vermindern, dass mich der anscheinend mühelose Erfolg der anderen vor meiner Nase nicht vor Neid verzweifeln lässt. Also da, wo alle anderen die Weichen für das Gelingen der Folgestufen stellen. Man braucht Fortschritt und Erfolgserlebnisse um eine neue Handlung wirklich zu erlernen und vor allem weiter auszuüben. Wenn man im Kindesalter nicht immer wieder ein Stück weiter mit dem Fahrrad kommen würde, sondern sich immer nur blaue Flecken holt und im Stand umkippt, dann würde man es auch aus Schadensminimierung ganz schnell völig sein lassen. Wie alles andere im Leben auch.

Habe letztens auch einen Thread mit der Negativspirale gepostet, der es verdeutlicht und die auch jeder Psychologe nachvollziehen könnte.

http://abtreff.de/viewtopic.php?f=1&t=16641

Mal was anderes: Wenn ich angeblich alles falsch sehe und nur "Ausreden" bemühe....was sind denn deine "Ausreden"? Wie alt bist du? Warum bist du HC-AB? Zufrieden damit? Schreib doch mal deine Phasen auf.
Shifty

Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von Shifty »

Die Gründe für diese Phasen bei mir sehe ich auf jeden Fall in systematischen Negativerlebnissen in der Phase 1 und anschließender Abkapselung, um die Frustration dahingehend zu vermindern, dass mich der anscheinend mühelose Erfolg der anderen vor meiner Nase nicht vor Neid verzweifeln lässt
Verstehe nun ein bisschen besser...
Mal was anderes: Wenn ich angeblich alles falsch sehe und nur "Ausreden" bemühe....was sind denn deine "Ausreden"? Wie alt bist du? Warum bist du HC-AB? Zufrieden damit? Schreib doch mal deine Phasen auf.
Na ja, ich versuche mal möglichst selbstkritisch und absolut ehrlich zu antworten. Ich bin nun 26 Jahre und habe den Anschluss wahrscheinlich irgendwann mit 19 verpasst. HC bin ich, weil es teilweise an mir selbst liegt und teilweise an den Menschen, die ich getroffen habe. Freunde habe ich nicht viele. Aber die, die ich habe, würden dir vermutlich dein Gesicht eintreten, wenn ich sie nur darum bitten würde. Es fällt mir eigentlich gar nicht so schwer neue Menschen/Freunde kennen zu lernen. Ich gehe oft weg, wenn ich die Möglichkeit habe. Bin oft unterwegs in meiner alten Heimatstadt, die um die Ecke liegt. Mein Problem ist eher meine Art. Ich brauche nicht lange, um festzustellen, ob jemand genauso doof ist, wie er aussieht oder nicht. Oft verliere ich das Interesse an Personen, die ich irgendwann kennen lernte. Ich finde sie entweder nervig oder langweilig; das gilt für beide Geschlechter ;). Von meinen Vorstellungen und Ansprüchen gar nicht zu sprechen von. Die Oberflächlichkeit der Leute geht mir oft auf die Eier, sodass ich nur mit wirklich wenigen Leuten etwas anfangen kann und deswegen überlege ich sehr gut, inwieweit ich mich persönlich jemandem "öffne" und wie weit ich mich anfreunden möchte.
Um wieder auf mich selbst zu kommen: Natürlich habe ich auch die typischen AB-Probleme und Unzulänglichkeiten. Das späte nicht Erkennen von....Signalen, wie es immer heißt. Das ignoriert werden von Frauen, die in mein Beuteschema passen. Selbst bin ich kein introvertierter Mensch, eher ruhig und still. Ich rede manchmal auch nur dann, wenn ich was zu sagen habe und nicht, um mich zu profilieren, wie es die "Checker" tun, auf die die "Chicks" dann voll abfahren. Vielleicht habe ich auch nur im Internet 'ne große Fresse, aber ich rege mich oft über die Dummheit und Naivität meiner Mitmenschen gerne auf...das passt vielen nicht; sowohl hier als auch im sog. RL.

Ich kenne meine Phasen daher nicht, aber ich schätze, wie erwähnt, dass es mit 19 so langsam damit begann, als ich sporadisch registrierte, dass ich etwas nicht habe erleben dürfen, das viele in dem Alter locker mehrere Dutzend-Mal erlebten. Ich weiß nicht so recht, woran es wirklich liegt, aber...heute merke ich es umso mehr, dass ich nahezu abgehängt wurde. Meine Bekannten und die Leute aus der alten Zeit, verpartnern sich, heiraten und gründen Familien. Ich hingegen bin einfach nicht erwachsen genug für so eine Scheiße. Wenn andere sich irgendwelche Musterhäuser anschauen und Prospekte wälzen, um die hippste Kinder-Mode für ihre kleinen Scheißer zu bestellen, gebe ich mir gerne South-Park im bekifften Zustand. Es gibt nur ganz ganz wenige Frauen, die genauso scheiße sind wie ich. Das ist das Problem, neben meinem hohen Anspruch und meiner Art.
Ich brauche jemanden, mit dem ich Kühe stehlen kann und kein Püppchen, dessen Versorger ich sein müsste und das traute "Nest" in bester Lage ich sonntäglich pflegen müsste in Form von Gartenarbeit und Spießerdasein.......deswegen; ja - ich bin zufrieden mit dem, wie es im Moment ist. Aber zufriedener wäre ich, wenn ich nicht alleine morgens aufwachen müsste...
Hopeless85

Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von Hopeless85 »

Die beste Phase war da wo man sich noch nicht für Frauen interessiert hat.
Da gab es noch echte Jungsfreundschaften und Cliquen, und gemeinsame Unternehmungen.
Von diesem "mittelmäßigen Spießer-Leben" träumen hier sehr viele. Mich eingeschlossen. Oder lebst du als AB irgendwie in einer Parallelwelt? Wenn ja, dann bitte mal eine Wegbeschreibung. Ansonsten halte ich deine Aussage in so einem Forum wie hier für ziemlich absurd. Wie als ob ein Verhungernder sich abfällig über Brot äußert und stattdessen nur Kuchen in Frage kommt.
Viele Frauen möchten Kinder , viele auch dann natürlich ein Haus usw.
Für viele scheint es also wohl doch das Ziel zu sein.
Dann gibts noch natürlich diese Karriereleute die nichts anderes im Kopf haben.



Aber bei dieser Spießer Auflistung kriege ich auch die Krise.
Ich will weder ne Familie noch ein Haus, außer ne Luxusvilla die schön anzusehen ist, aber das ist unrealistisch.
Karriere? Naja eher nicht da muss man dann soviel arbeiten. Dann lieber 30h Woche und viel Freiheit.
Tirak

Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von Tirak »

e-schredder hat geschrieben:Ich vermisse die Phase -1 von 0 - 6 J, wo möglicherweise Bindungsverhalten geprägt werden: normale Bindung, ängstlich vermeidende Bindung, klammernde anhängliche Bindung usw.

Genaugenommen gehört noch die Phase -2 dazu, von -9 Monaten bis 0: Stress der Mutter sowie pränatale Testosteronkonzentration.
Hm, könnte man hinzufügen, jap. Beides ist bloss etwas schwierig zu ermitteln (wobei sich P. -1 eventuell noch zugänglicher wäre).


Zur vorgestellten Phasenaufteilung von Django: Für mich waren/ sind die Phasen 3-5 stets uninteressant geblieben. Ich hab ja nichts gegen ein "mittelmässiges Leben", aber dank meines eingegrenzten Horizonts hielt ich es nie für erstrebenswert. Bereits im frühen Jugendalter hatte ich meiner Mutter an den Kopf geknallt, dass ich mit Ehe und Kindern nix zu tun haben möchte (fand sie wohl etwas traurig, naja). Ein Haus wollte ich auch nie und mit der typischen Karrieresicht konnte ich mich auch nie identifizieren.

Aber irgendwie erinnert mich die Phasenaufteilung auch ein weinig an das Säulenmodell der Identität (?), worauf sich das eigene Leben abstützt. Also Säule 1 wäre glaub ich Arbeit, Säule 2 soziale Kontakte, 3 Sport,körperliche Aktivität usw. Je mehr davon da wären, desto besser wäre es wohl. Ich hab versucht, alles auf eine Säule zu setzen. Wenn ich nicht mit dem Studium und der Arbeit gescheitert wäre, würde ich wohl nun zufrieden sein, wär hier nicht im Forum etc. Es hätte mir gereicht, alles zu ersetzen. Dummerweise hatte ich mir daher auch nie ein Ersatzplan ausgedacht. Irgendwie dumm und naiv, ich weiss. :mrgreen:
Blau
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Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von Blau »

Shifty hat geschrieben: Der im Ausgangspost beschriebene Phasen-Verlauf ist nichts weiter als Mittelmaß. Willst Du so ein mittelmäßiges Spießer-Leben tatsächlich leben?
Sehe ich auch so. Es gibt unzählige Möglichkeiten glücklich zu werden, man muss nicht genau das machen was der "Durchschnitt" so macht. Ich habe beispielsweise einige Erfahrungen deutlich früher gemacht als der "Durchschnitt", andere deutlich später und wieder andere gar nicht. Trotzdem bin ich glücklich und zufrieden mit meinem Leben, ich bin eben einfach MEINEN Weg gegangen, mit allen Höhen und Tiefen. Sich ständig mit anderen zu vergleichen macht auf Dauer nicht glücklich, man sieht bei anderen nämlich meist nur die schön angemalte Fassade ;)
Tilion

Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von Tilion »

Ich frage mich gerade, was du dich eigentlich um das Leben der anderen scherst. Anstatt mit Anflügen von Neid und Missgunst auf Andere zu schauen, solltest du dich vielleicht mal anfangen dein eigenes Leben zu leben und ständig an der Vergangenheit zu kleben ist dabei auch nicht hilfreich.
Optimist
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Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von Optimist »

Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern, aber die Zukunft. Viele Männer haben in der Schulzeit keine Beziehungen, kein Grund im Selbstmitleid zu versinken. Auch in dem Leben anderer Menschen verläuft nicht alles Plan.

Sich mit anderen zu vergleichen. führt immer zu Unzufriedenheit. Es gibt immer einen, der reicher, mächtiger, hübscher oder intelligenter ist.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."
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fidelchen
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Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von fidelchen »

Ohhh Leute...

ich habe mir nur den Anfang durchgelesen, wenn ich das bis zuende durchlesen würde, wäre ich vermutlich richtig deprimiert...
Bitte sorgt euch um eure negative Energie... Auch wenn man vielleicht etwas hinterherhinkt kann man alles aufholen, wenn man nur ansich arbeitet und nicht darauf hofft das jemand anderes ein rausholt...

Übrigens gibt es genug Leute die mit 60 Jahren nicht auf ein liebeserfülltes Leben zurück blicken und ihre Beziehungen eher bereuen... Eigene Kinder sind mir da schon wichtiger als ein erfülltes Liebesleben bis ins hohe Alter...

P.s: Ich muss mal wirklich irgendwann zu einem AB treffen gehen... Und dann werde ich dort für die anderen ein paar Frauen aufreizen, oder bei dem Versuch mein Ego zerstören :-P
AWG = Alles wird gut :-)

Nach ganz strenger Definition bin ich ein "Normalo"
Nach geschwächter Definition bin ich ein "SC-AB"
Und fühlen tu ich mich wie ein "XX-AB"
Was bin ich nun?
Jakob220357

Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von Jakob220357 »

Wie bereits erwähnt wurde, bringen die Vergleiche mit Lebensmodellen anderer nur wenig. Befriediegende Antworten sind daraus nicht zu erwarten. Irgendjemand hat es immer augenscheinlich besser getroffen als man selbst. Beim Vergleich ganzer Lebensläufe bekommt man auch nie ein volständiges Bild sondern vergleicht nur Aspekte davon. Jeder muss sein eigenes Leben leben. Der Blick auf andere Leben kann vielleicht dazu führen, dass man eigene Entscheidungen des Lebensweges überdenkt. Doch die bereits vergangenen Entscheidungen lassen sich nicht mehr ändern, man kann einzig und allein die zukünftigen Entscheidungen beeinflussen.

Es gibt da zwei Bücher, eines davon habe ich mal gelesen bevor ich es verschenkte. Guckt mal bei Amazon nach "Das volle Leben". Es sind Erinnerungen von schweizer Menschen über 80, die aus ihrem Leben erzählen. Ich habe nur das gelesen, wo Frauen über 80 aus ihrem Leben berichten und fand es sehr aufbauend. In jedem Leben gibt es Brüche, schmerzhafte Entwicklungen, die den weiteren Verlauf prägen. Doch am Ende sind es nicht diese Bruchstellen, die in Erinnerung bleiben, sondern wie sich das Leben drumherum entwickelt hat.
spirit

Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von spirit »

Ich stimme Optimist und fidelchen zu: typischer AB-Wochenend-Depri-Threat. Gut, dass das Wochenende gleich vorbei ist ...
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niknik
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Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von niknik »

Mein Leben ist ja vom AB- tum überschattet. Daher gibt es natürlich in allen Phasen ABweichungen. Ich denke auch, die Phasen zeigen vielleicht nur das Ideal. In meiner Verwandtschaft ist es so, dass der Weg ab Phase 3 (also ab 30 Jahren) steiniger wurde. dass heisst Wohnen zur Miete, Heirat, Scheidung, Job, Jobverlust. also immer ein auf und Ab. Daher werden diese Phasen nicht den Lebensweg aller "Normalos" wiederspiegeln.

Statt des Zusammenlebens mit Partner und dem besuch von Kindern und Enkeln droht im Alter auch manchem "Normalo" das Alleinsein. Allgemeingültig scheinen also eher die Phasen 0 - 2 zu sein.
LastHope

Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von LastHope »

Das Problem ist auch, man kann nichts nachholen ... Wie oben beschrieben, erste Liebe, erster Urlaub etc ...
FoxMulder

Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von FoxMulder »

pil

Re: Das Leben der Anderen

Beitrag von pil »

Hallo zusammen,

bei mir ist Phase 0 eher das Alter 0-4 Jahre.
Da war noch alles ok.
Im Kindergarten fing alles Elend an. Ich war halt schon immer still und konnte mit Menschen nichts anfangen.

Phase 1: Alter 5-~23
Das Leben plätschert so vor sich hin. Kein Interesse am anderen Geschlecht, eigentlich bin ich generell lieber alleine. Fühle mich bei anderen Menschen unwohl, fehl am Platz, ich fühle mich gestresst. Alleine die Vorstellung mit einem Klassenkameraden etc rumzuknutschen oder so, ist für mich auch heute noch undenkbar. ich vermisse hier auch nichts

Phase 2: Alter 23-30
Ich weiss halbwegs, was ich eigentlich beruflich mal machen will. Schmeisse mein altes Studium und fange ein neues an. Mit Ende 20 war ich glaub ich das erstemal richtig in einen kommilitonen verknallt. Ich war aber für ihn unsichtbar.
Hier merke ich, das es ja auch Männer gibt und ich auch einen haben will. :lol:

Phase 3: ab 30
hab mit Anfang 30 meinen ersten richtigen Job, fern ab von dem was ich eigentlich mal machen wollte. Bin total unglücklich. Nach wie vor auch für Männer aus Glas. Alle anderen um mich rum, ob jünger, älter oder gleich alt, habe Familie oder Partner.
Jetzt bin ich 38 und ich denke über Phase 3 werde ich nicht hinauskommen, obwohl ich teilweise noch in allen anderen Phasen feststecke.

Wer weiss schon was die Zukunft bringt. :good: