Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Wie ist deine persönliche Haltung zum Feminismus?

(w) Ich habe eine positive Haltung zum Feminismus.
31
26%
(w) Ich habe eine neutrale Haltung zum Feminismus.
10
8%
(w) Ich habe eine negative Haltung zum Feminismus.
4
3%
(w) Ich habe eine gleichgültige Haltung zum Feminismus / habe mich mit dem Begriff nicht wirklich auseinandergesetzt.
4
3%
(m) Ich habe eine positive Haltung zum Feminismus.
13
11%
(m) Ich habe eine neutrale Haltung zum Feminismus.
14
12%
(m) Ich habe eine negative Haltung zum Feminismus.
36
30%
(m) Ich habe eine gleichgültige Haltung zum Feminismus / habe mich mit dem Begriff nicht wirklich auseinandergesetzt.
7
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 119

MAV

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von MAV »

Und das Ausnehmen vom direkten Fronteinsatz beanstande ich! Warum nur Sanitätsdienst oder Verwaltung oder Logistik?
Nun, vorrangig liegt das daran, dass Frauen in vielerlei Hinsicht Männern körperlich deutlich unterlegen sind.

Die US-Marines verlangen zum Beispiel bei der Einstellungsuntersuchung von jedem Bewerber eine gewisse Anzahl von Klimmzügen, die meist selbst trainierte Frauen nicht schaffen.

Nachdem das beobachtet wurde, haben Wissenschaftler mal untersucht woran das liegt und haben ausserdem versucht, Frauen gezielt so zu trainieren, DASS sie die geforderte Anzahl von Klimmzügen schaffen, aber selbst das brachte bei den meisten Frauen nicht viel Erfolg.

Ausserdem liegt das daran, dass man, zumindest bei der BW, Frauen vor dem Kampfeinsatz möglichst SCHÜTZEN will.

Es ist in sofern eher ein Privileg, als eine Benachteiligung.
reborn09

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von reborn09 »

Man sollte es mit der Gleichmacherei jedenfalls nicht übertreiben, dass Frauen im Schnitt körperlich schwächer sind wird wohl kaum jemand anzweifeln.
In einem Job in dem ich arbeite arbeiten zwei Frauen, die restlichen Mitarbeiter, geschätzt 80-100 Leute, sind alles Männer. Und das liegt vielleicht zu einem nicht unwesentlichen Teil daran, dass dort mitunter ein rauer Umgangston herrscht und, dass es eine Frau zumindest bzgl. der Partnersuche einfach nicht nötig hätte, denn ob sie nun den Job macht oder arbeitslos wäre würde für die meisten Männer wohl keinen Unterschied machen, aber der Hauptgrund wird sein, dass kaum eine Frau körperlich mithalten könnte. Ich weiss nicht so recht, ob eine Frau aus meinem Umfeld die Arbeit schaffen würde, da werden oft viele sperrige Stahl und massive Holzelemente getragen und verbaut. Viele Stunden am Stück in zügigem Tempo. Mich wundert es aber bei den beiden Mädels die dort arbeiten auch ein wenig, dass die relativ gut mithalten können, aber die werden auch Ausnahmen sein. Und im Schnitt sind die auch schwächer als die Männer dort (wobei ich fairer Weise sagen muss, dass dort auch Männer arbeiten, die weniger Arbeit leisten als sie), bei den ganz schweren Sachen werden sie nicht eingesetzt. Dort könnten Frauen gerne arbeiten, wahrscheinlich würde der Arbeitgeber sie sogar bevorzugt einstellen, aber die meisten würden das einfach nicht packen. Aber wie gesagt, ist auch egal, der Lohn ist nicht überragend und dann könnte sie im Zweifelsfall lieber arbeitslos sein. Insofern spielt es bei dem Job auch keine Rolle, denn der ist mal gar nicht hoch angesehen, deshalb hat auch kaum eine Frau das Verlangen dort aus Prinzip mitmachen zu wollen. ^^
kräuterfrau

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von kräuterfrau »

__Markus hat geschrieben: "Ich habe bei dem Auswahlverfahren bis auf Coopertest die Resultate geschafft"
Nein sind sie nicht. In spezialeinheiten(seals,ksk etc), wo der coopertest eigtl pflicht ist wirst du wohl nie eine Frau sehen.
Die interviduellen Unterschiede sind größer, aber darum geht es nicht, weil das bei einer großen Population vollkommen logisch ist. Es geht um vergleichbare Mittelwerte und im Mittel unterscheiden sich Männer von Frauen, Punkt.
99% der Maurer zb sind Männer, der größte Teil der Krankenschwestern sind Frauen und zwar auch in Ländern wie Nowrwegen oder Schweden. Oder einfach mal die Nobelpreisliste in den Mint Fächern und Ökonomie ansehen, selbst in den letzen 20 Jahren hat sich dort nichts verändert.
Der Gap zwischen Mann und Frau ist sicherlich nicht riesig, aber er sollte auch nicht vernachlässigt werden.
Mann und Frau sind nicht gleich, sonst würde die sexuelle Unterscheidung durch die Natur auch keinen evolutionären Sinn machen. Das muss einfach berücksichtigt werden.
Ich hatte auch beim Cooper ein gutes Ergebnis, aber ich bin besser in Kraftübungen als in Ausdauer. Das ist aber innerhalb eines Geschlechts auch der Fall.

Es hat sich noch nichts geändert, weil man in blinden Aktionismus geraten ist und die Aktionen falsch gewählt sind. Schau dir das Beispiel von NBUC an. Die Frauen bekommen erst an der Uni den Platz, den sie dann aber nicht brauchen, denn sie haben sich schon entschieden. Dagegen werden in den Schulen immer noch auf die sehr traditionelle Art und Weise eben traditionelle Rollenbilder beigebracht.

Wo ist euer Mut Männer? Warum nicht mehr männliche Grundschullehrer? Und welche Entwicklung hat dazu beigetragen, dass in einem Land was von Technik lebt, ein breites literarisches Wissen als Allgemeinbildung gilt und Mitternachtsformel und die Formel für potentielle und kinetische Energie nicht?
Warum hat Basteln so einen Stellenwert und Rechnen nicht? Ist das wirklich Ursache der weiblichen Dominanz?

Ich finde es unredlich über Nobelpreis zu reden. Es sind kaum 50 Jahren in den die Frauen überhaupt Zugang zu diesen Fächern haben. Und es ist noch nicht weltweit etabliert. In Deutschland vielleicht, schaut man nur bisschen über den Tellerrand (z.B. Südosteuropa) ist die Situation eine ganz andere. Eine saubere und nobelpreiswürdige Forschung ist zeit- und geldaufwändig.


Und da kommt wieder der Vergleich mit den Krankenschwestern. Erstmal ist die Berufsbezeichnung Gesundheits- und Krankenpfleger. Die, die die Berufsanerkennung vor 2004 bekommen haben dürfen sich natürlich Krankenschwester nennen. Das sind die Rattenschwänze aus der Vergangenheit. Die Öffentlichkeit hat immer noch Bild von der Pflege aus "Für alle Fälle Stefanie". Dass der Beruf mittlerweile hoch technisiert ist und hohe Kompetenzen und nicht bloß Empathiefähigkeit und einen guten Umgang mit Ekelgefühl verlangt wird nicht berücksichtig.

Das kann ich eben nicht leiden. Wenn mir Sachen nur aufgrund der Biologie abgesprochen werden....

Ich möchte nicht geschützt werden.

Na Männer wenn ihr so überlegen seid macht es ihr nach(Übung macht den Meister), und wer möchte darf gerne mit mir Klimzügewettkampf machen:

http://www.youtube.com/watch?v=hHNlH-d0o18
(Einer der Gründe warum ich CrossFit mag)
kräuterfrau

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von kräuterfrau »

@MAV: Ich weiß es nicht warum das Beschütztsein als Privileg ansiehst? Für mich stellt es ein Abhängigkeitsverhältnis dar. Beschützt werden kranke und kleine Kinder. Ich möchte Kontrolle haben und beschützen.

reborn: Es wurde vielen Frauen während Kindheit suggeriert, dass sie es nicht können. Und auch nicht sollten. Es sind Rollen die uns beigebracht wurden. Und das finde ich schade. Ich habe als Krankenpflegerin im Nachtdienst schon Patienten von Boden aufgehoben, der das Doppelte von mir gewogen hat. So what?
__Markus

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von __Markus »

kräuterfrau hat geschrieben:
Ich hatte auch beim Cooper ein gutes Ergebnis, aber ich bin besser in Kraftübungen als in Ausdauer. Das ist aber innerhalb eines Geschlechts auch der Fall.

Es hat sich noch nichts geändert, weil man in blinden Aktionismus geraten ist und die Aktionen falsch gewählt sind. Schau dir das Beispiel von NBUC an. Die Frauen bekommen erst an der Uni den Platz, den sie dann aber nicht brauchen, denn sie haben sich schon entschieden. Dagegen werden in den Schulen immer noch auf die sehr traditionelle Art und Weise eben traditionelle Rollenbilder beigebracht.

Wo ist euer Mut Männer? Warum nicht mehr männliche Grundschullehrer? Und welche Entwicklung hat dazu beigetragen, dass in einem Land was von Technik lebt, ein breites literarisches Wissen als Allgemeinbildung gilt und Mitternachtsformel und die Formel für potentielle und kinetische Energie nicht?
Warum hat Basteln so einen Stellenwert und Rechnen nicht? Ist das wirklich Ursache der weiblichen Dominanz?

Ich finde es unredlich über Nobelpreis zu reden. Es sind kaum 50 Jahren in den die Frauen überhaupt Zugang zu diesen Fächern haben. Und es ist noch nicht weltweit etabliert. In Deutschland vielleicht, schaut man nur bisschen über den Tellerrand (z.B. Südosteuropa) ist die Situation eine ganz andere. Eine saubere und nobelpreiswürdige Forschung ist zeit- und geldaufwändig.


Und da kommt wieder der Vergleich mit den Krankenschwestern. Erstmal ist die Berufsbezeichnung Gesundheits- und Krankenpfleger. Die, die die Berufsanerkennung vor 2004 bekommen haben dürfen sich natürlich Krankenschwester nennen. Das sind die Rattenschwänze aus der Vergangenheit. Die Öffentlichkeit hat immer noch Bild von der Pflege aus "Für alle Fälle Stefanie". Dass der Beruf mittlerweile hoch technisiert ist und hohe Kompetenzen und nicht bloß Empathiefähigkeit und einen guten Umgang mit Ekelgefühl verlangt wird nicht berücksichtig.

Das kann ich eben nicht leiden. Wenn mir Sachen nur aufgrund der Biologie abgesprochen werden....

Ich möchte nicht geschützt werden.

Na Männer wenn ihr so überlegen seid macht es ihr nach(Übung macht den Meister), und wer möchte darf gerne mit mir Klimzügewettkampf machen:

http://www.youtube.com/watch?v=hHNlH-d0o18
(Einer der Gründe warum ich CrossFit mag)
Niemand spricht einem was ab wegen der Biologie, nur es zeigt sich eben das es eben schon Unterschiede in den Präferenzen gibt, die sich nicht durch soziale Konstruktion erklären lassen und Krankenpfleger sind dafür ein sehr gutes Beispiel oder halt Maurer(99% sind schon eine sehr heftige Zahl imo)
Du kannst Südosteuropa auch nicht mit Deutschland vergleichen was Nobelpreise betrifft, denn dafür ist der Forschungsstand meist zu niedrig. Fast alle Nobelpreisträger stammen aus großen Industrienationen, deswegen ist der Vergleich vollkommen legitim, denn nur in diesen Ländern gibt es eine Gleichstellung zwischen Mann und Frau. in den letzen 20 jahren hat sich hier aber nichts verändert und zwar nicht im geringsten. Es müsste ja immerhin eine kleine Veränderung geben, die es aber nicht gibt.
Das heißt nicht das Frauen dazu nicht in der lage wären oder man es ihnen verwehrt, die Wahrscheinlichkeit das ein Mann ein nobelpreistrger in Physik wird ist aber viel höher, als der das es eine Frau wird und zwar um über 99% wahrscheinlicher.

Frauen könne sicher alles scahffen, mänenr aber auch. Der Unterschied ist das jedes geschlecht im Mittel gewisse Vorteile und nachteile in gewissen gebieten hat. Nicht mehr und nicht weniger
reborn09

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von reborn09 »

Ich würde gerne Grundschullehrer werden, aber dafür hätte ich im Abi mehr als nichts tun müssen, da scheitere ich am NC. ^^ Wäre echt ein Job den ich sehr gerne machen würde und ich habe absolut nicht den Eindruck, dass man mich in meinem Umfeld dafür schräg anschauen würde. Ich denke, warum das viele Männer nicht machen wollen liegt auch einfach daran, dass man dort deutlich weniger verdient als z.B. in den MINT-Fächern und die meisten Männer einfach wissen, dass das mehr an Geld ihre Chancen bei Frauen deutlich steigert. Was hier die Tage mal erwähnt wurde, dass Männer vieles einfach nur tun, um bei Frauen besser anzukommen und sich positiv von der Konkurrenz abzuheben (von Körperpflege und Kleidung, über Freizeitaktivitäten, bis hin zur Studien- und Berufswahl) trifft da wieder zu, denke ich. Und wer den NC für Lehramt erfüllt erfüllt auch locker den für die MINT-Fächer, bzw. oft haben die ja gar keinen.
Aber wird sicher auch einfach mit den Interessen zu tun haben, Jungs interessieren sich eher für Technik und haben weniger mit dem Nachwuchs von irgendwem zu tun. Ob das jetzt angezogen oder angeboren ist weiss ich nicht, ich denke aber mal beides ist zu einem Teil der Fall.

Nochmal extremer ist das ja beim Beruf des Erziehers. Fände ich auch toll, hätte ich wahrscheinlich Spaß dran, aber dann kann ich mich auch gleich kastrieren.

edit: Wobei, ich sehe gerade, dass Grundschullehrer doch mehr verdienen als ich dachte, wobei das jetzt auch nicht super viel ist. Würde ich jetzt doch nicht als soooo ein großes Problem bei der Partnerwahl sehen. Muss man sich halt eine suchen, die ein Studienfach studiert hat, mit dem man später fast nichts verdient, da sie sich ja ohnehin dachte, dass später mal der Mann mehr verdienen wird und das dann ausgleicht (sowas ist ja alles andere als selten) und die keinen deutlich höheren Lebensstandard durch den Partner erwartet...
Zuletzt geändert von reborn09 am 25 Jan 2014 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
Kostas Klopsis

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Kostas Klopsis »

reborn09 hat geschrieben:Ich würde gerne Grundschullehrer werden, aber dafür hätte ich im Abi mehr als nichts tun müssen, da scheitere ich am NC. ^^
NC fürs Grundschullehramt? Gab es bei uns damals zum Glück nicht, sonst hätte ich mir auch etwas anderes überlegen müssen...
reborn09

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von reborn09 »

Kostas Klopsis hat geschrieben:
reborn09 hat geschrieben:Ich würde gerne Grundschullehrer werden, aber dafür hätte ich im Abi mehr als nichts tun müssen, da scheitere ich am NC. ^^
NC fürs Grundschullehramt? Gab es bei uns damals zum Glück nicht, sonst hätte ich mir auch etwas anderes überlegen müssen...
Also an der hiesigen Uni braucht man 1,sonstwas, wenn ich mich recht erinnere, müsste ich aber ansonsten nochmal nachsehen. Liegt auch daran, dass hier viele Studiengänge im Zuge dieser Exzellenzinitiative abgeschafft wurden und jeder, der Grundschullehramt studiert z.B. Elementarmathematik belegen muss und dort der NC halt recht hoch ist.

edit: Ich muss aber auch ehrlicher Weise sagen, dass ich im Abi so ziemlich gar nichts gemacht habe und dem entsprechend einen Notendurchschnitt von 3,0 habe, damit lässt sich allgemein nicht viel studieren. ^^ Das bereue ich ziemlich, hätte ich zu der Zeit nicht gedacht, da ich ursprünglich ohnehin eher was im MINT-Bereich machen wollte und da wäre es ziemlich egal gewesen. So habe ich mir damit aber meine Zukunft etwas verbaut.
Zuletzt geändert von reborn09 am 25 Jan 2014 16:01, insgesamt 2-mal geändert.
MAV

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von MAV »

kräuterfrau hat geschrieben:@MAV: Ich weiß es nicht warum das Beschütztsein als Privileg ansiehst? Für mich stellt es ein Abhängigkeitsverhältnis dar. Beschützt werden kranke und kleine Kinder. Ich möchte Kontrolle haben und beschützen.
Okay, stell dir einfach folgende Situationen vor:

1. Ein großes Schiff geht unter. Anbord sind tausende von Frauen, Männern und Kindern. ZUERST werden alle Frauen und Kinder auf die Rettungsboote geschickt, bis die letzte Frau und das letzte Kind das Schiff verlassen haben, darf kein Mann von Bord gehen, auch kein kranker Mann, auch kein behinderter Mann, auch kein greiser Mann.

2. Ein Horde Steinzeit-Menschen lebt in einer Höhle, nachts kommt ein Bär in diese Höhle, die Frauen,die Alten, die Kranken und die Kinder werden zum hinteren Ausgang der Höhle geschickt, um zu fliehen, die Männer müssen sich Holzspeere, Knüppel und Steine greifen, um den etwa 3m großen Bären, der mit einem Schlag einen Ochsen erschlagen könnte, aufzuhalten oder zu vertreiben.

3. Zwei Völker führen Krieg, die Alten, die Kranken, die Kinder und die Frauen werden nicht in den Krieg geschickt, wer sich als Mann weigert Soldat zu werden wird als Feigling und Verräter exekutiert.

Du siehst solche Schutzhandlungen NICHT als Privileg?

Würdest du im dritten Beispiel lieber exekutiert werden, wenn du nicht kämpfen magst?

Wir Menschen neigen dazu unsere Schwachen, unsere Kranken, unsere Kinder und auch die Frauen eher zu beschützen, als Männer. Das IST ein Privileg der beschützten Gruppe.

Klar, wenn du als Frau UNBEDINGT auch kämpfen möchtest, auch gerne eventuell sterben verstümmelt, zumindest aber traumatisiert werden möchtest, dann ist es sicherlich für dich eine Benachteiligung, dass du bei der BW keinen Frontdienst machen "darfst".

Ich konnte mich quasi entscheiden, ob ich zum Bund gehe, oder Zivildienst machen wollte.
Ich habe mich für den Zivildienst entschieden, habe das bürokratische Ritual der Verweigerung des Wehrdienstes auf mich genommen, habe dann 18 Monate lang (oder 15, ich weiß es nicht mehr genau) meinen Zivildienst gemacht, in Vollzeit, für weniger als 5 Mark in der Stunde.

Meine ehemaligen Klassenkameradinnen mussten das nicht. Sie konnten für deutlich mehr Geld jobben gehen (oder in Teilzeit für insgesamt das gleiche Gehalt), eine Ausbildung oder ein Studium anfangen, oder einfach nur rumhängen. Sie MUSSTEN nicht diesen Zwangsdienst machen, der, wenn man ihn komplett verweigert, mehrere Jahre Knast einbringen kann.

Eine Sache hat immer zwei Seiten, mindestens.

Du siehst nur "Ich darf das nicht!", du siehst scheinbar nicht "Ich brauche das nicht machen".
Kostas Klopsis

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Kostas Klopsis »

MAV hat geschrieben:
kräuterfrau hat geschrieben:@MAV: Ich weiß es nicht warum das Beschütztsein als Privileg ansiehst? Für mich stellt es ein Abhängigkeitsverhältnis dar. Beschützt werden kranke und kleine Kinder. Ich möchte Kontrolle haben und beschützen.
Okay, stell dir einfach folgende Situationen vor:

1. Ein großes Schiff geht unter. Anbord sind tausende von Frauen, Männern und Kindern. ZUERST werden alle Frauen und Kinder auf die Rettungsboote geschickt, bis die letzte Frau und das letzte Kind das Schiff verlassen haben, darf kein Mann von Bord gehen, auch kein kranker Mann, auch kein behinderter Mann, auch kein greiser Mann.
Ich habe mal gelesen, dass das Prinzip "Frauen und Kinder zuerst" einen biologischen Ursprung hat. Wird eine Gesellschaft durch ein Unglück stark dezimiert, sind zum Neuaufbau möglichst viele Frauen erforderlich, es reichen aber wenige Männer.
Solche Überlegungen spielen heute bei einem Schiffsunglück natürlich keine Rolle mehr, aber das Prinzip hat sich irgendwie gehalten.
kräuterfrau

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von kräuterfrau »

@MAV: Ich habe Balkankrieg als Teenager erlebt. Und für mich war während des Krieges definitiv kein Privileg eine Frau zu sein. Wenn es hart auf hart kommt müssen die Frauen auch ran.
Und ich kann dir als eine Frau, die damals keine Waffe trug sagen, selbst unter bewaffneten Männern von der "eigenen" Seite fühlt sich eine Frau auf der Straße unsicher. Wenn der Kriegsrecht herrscht, dann ist eine alleinstehende Frau auch innerhalb einer Gruppe schnell ausgeliefert. Und wenn die Front "versagt" auch erst recht. Es gibt Beweise für Massenvergewaltigungen in Bosnien.

Und ich trug auch Waffe. Was ich mir schwer erkämpfen musste.

Eben du hattest die Wahl und das ist legitim. Ich verlange von keinem Mann Liebe für solche Handlungen und erlebe auch keinen Kriegsverweigerer als unmännlich. Ich habe nichts dagegen mir diese Wahl zu erarbeiten. Für das Auswahlsverfahren müssen sich alle vorbereiten. Niemand ist als Arnold Schwarzeneger geboren. Aber körperliche Fitness lässt sich mit Fleiß erarbeiten.s. CrossFit. Die Fitness dieser Frau kann jede gesunde Frau erreichen.

Für mich ist es selbstverständlich auf dem Schiff zu bleiben. Oder gegen den Bär zu kämpfen. Denn dann bin ich nicht in der passiven Rolle und muss nicht warten, was passiert. Für mich ist es sehr wichtig etwas ändern zu können.

@Markus: 20 Jahren sind immer noch zu wenig für die grundlegende Rollenänderung. Ich behaupte das Rollenverständnis ist immer noch erziehrischbedingt sehr traditionell.
reborn09

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von reborn09 »

Kostas Klopsis hat geschrieben:
MAV hat geschrieben:
kräuterfrau hat geschrieben:@MAV: Ich weiß es nicht warum das Beschütztsein als Privileg ansiehst? Für mich stellt es ein Abhängigkeitsverhältnis dar. Beschützt werden kranke und kleine Kinder. Ich möchte Kontrolle haben und beschützen.
Okay, stell dir einfach folgende Situationen vor:

1. Ein großes Schiff geht unter. Anbord sind tausende von Frauen, Männern und Kindern. ZUERST werden alle Frauen und Kinder auf die Rettungsboote geschickt, bis die letzte Frau und das letzte Kind das Schiff verlassen haben, darf kein Mann von Bord gehen, auch kein kranker Mann, auch kein behinderter Mann, auch kein greiser Mann.
Ich habe mal gelesen, dass das Prinzip "Frauen und Kinder zuerst" einen biologischen Ursprung hat. Wird eine Gesellschaft durch ein Unglück stark dezimiert, sind zum Neuaufbau möglichst viele Frauen erforderlich, es reichen aber wenige Männer.
Solche Überlegungen spielen heute bei einem Schiffsunglück natürlich keine Rolle mehr, aber das Prinzip hat sich irgendwie gehalten.
Da muss ich gerade an Dr. Strangelove denken. :)
Ich glaube eine große Katastrophe käme mir entgegen, wenn ich zumindest durch Körperkraft und Ausdauer und sowas besser überleben könnte. Muss ich mal überlegen, ob ich das irgendwie beeinflussen könnte... :D

edit: Ein guter Kumpel von mir hat den letzten Jugoslawienkrieg auch miterlebt, als irgendwie jeder bewaffnet unterwegs war, wobei er jünger ist als du es bist glaube ich. Viele seiner Leute verdienen sich auch heute noch ihr Geld durch sehr fragwürdige Sachen, mit der Einhaltung von Gesetzen haben es da einige nicht so. ^^ Irgendwie habe ich aber trotzdem den Eindruck, dass sich sein Frauenbild nicht groß von dem andere Leute die ich kenne, die aus dem Balkan kommen unterscheidet, die scheinen mir alle relativ gleichberechtigt zu sein. Zumindest hier, aber das sind auch fast alles Studenten. Ich merke da keinen großen Unterschied zu den Deutschen hier und ich würde mal vermuten, dass das zu Kriegszeiten nicht so wahnsinnig anders war. Obwohl er sogar Moslem ist, wobei er das nicht sonderlich streng durchzieht. Aber das mag auch vom Land abhängen.

edit2: Ignoriert was ich gesagt habe (hat ohnehin nicht so viel Bezug zum Thema ^^), ich glaube sein Heimatland war doch nicht so besonders im Jugoslawienkrieg involviert wie ich eben dachte sondern in irgendwas anderem, ich habe da nicht so die Ahnung. ^^
Zuletzt geändert von reborn09 am 25 Jan 2014 16:31, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von BartS »

Amaury77 hat geschrieben:Ich denke in einem demokratischen Staat ist es doch möglich, dass sich die zwei Geschlechter ohne irgendwelche Gesetze miteinander über die Lebensweise bzw. Rechte und Pflichten in unserem Land austauschen können.
Hallo Amaury77, was genau meinst Du mit "Rechte und Pflichten in unserem Land austauschen können"? Wer kann meine Recht und Pflichten denn anderes festlegen als der Staat bzw. der Gesetzgeber?
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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MAV

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von MAV »

@MAV: Ich habe Balkankrieg als Teenager erlebt. Und für mich war während des Krieges definitiv kein Privileg eine Frau zu sein.
Ich habe auch nicht gesagt, dass eine Frau zu sein Privileg ist, ich habe gesagt dass es in Deutschland, bei der deutschen Armee und früher in der Situation der allgemeinen Wehrpflicht, eine Privileg für Frauen war, dass sie nicht zum Bund oder zum Zivildienst oder in den Knast MUSSTEN, sondern allenfalls ein freiwilliges soziales Jahr machen DURFTEN, wenn sie es WOLLTEN, nicht wenn sie es nicht wollten. Ich habe gesagt, dass man es auch als Privileg sehen kann, dass Frauen bei der BW nicht zum Frontdienst herangezogen werden, sondern eben "nur" Sanitäterinnen oder in der Verwaltung eingesetzt werden.

Es tut mir leid, dass du als Teenager in den Balkankrieg gezogen wurdest, das war allerdings ein Bürgerkrieg und dabei gelten dann nochmal andere "Regeln", als bei einem Auslandseinsatz der Bundeswehr.
Für mich ist es selbstverständlich auf dem Schiff zu bleiben. Oder gegen den Bär zu kämpfen. Denn dann bin ich nicht in der passiven Rolle und muss nicht warten, was passiert. Für mich ist es sehr wichtig etwas ändern zu können.
*Seufz* Das kannst du ja auch.

Du MUSST es aber nicht.
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Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von BartS »

Das Prinzip von "Frauen und Kinder zuerst" in Seenot hat heute praktisch keine Bedeutung mehr und ist auch gesetzlich nicht so festgelegt: http://de.wikipedia.org/wiki/Frauen_und ... m_Seerecht
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
MAV

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von MAV »

Es war ja auch nur ein BEISPIEL, heute lebt ja in unseren Breiten auch niemand mehr in Höhlen und WENN mal ein Bär kommt, lässt der bayerische Ministerpräsi ihn gleich abknallen. ^^
Daisy

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Daisy »

Amaury77 hat geschrieben:Das ist doch der Grundfehler "nicht kämpfen" sondern "miteinander fair umgehen" heißt die Devise. Ich will mein Leben ohne
das diktatorische Aufstülpeln von Lebensprinzipien der feministischen Bewegung gestalten. Seit unser Staat langsam gegen links
rückt, habe ich das Gefühl, dass meine persönliche Freiheit immer mehr eingeschränkt werden soll. Ich denke in einem demokratischen
Staat ist es doch möglich, dass sich die zwei Geschlechter ohne irgendwelche Gesetze miteinander über die Lebensweise bzw. Rechte
und Pflichten in unserem Land austauschen können.
Ich habe nie behauptet irgendwas an den Gesetzen ändern zu wollen??? Ich will dass sich die globale Gesellschaft weg vom Seximus Rassismus und Ableismus wegkommt. Das hat mit Gesetzen jetzt in der Thord Wave viel weniger zu tun als mit gesellschaftlichem Wandel. Gesetzlich gibt es in DE soweit ich weiß keinen Sexismus mehr. Der is nur in den Köpfen und im Verhalten der Menschen.
SciFiGirl

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von SciFiGirl »

MAV hat geschrieben:
Das habe ich nicht geschrieben, wie kommst du zu dieser Unterstellung?
Ich habe gesagt, dass wenn eine Frau nur 25% der anfallenden Arbeiten im Haushalt übernimmt und 75% der anfallenden Arbeiten auf ihre Kinder im Schulalter und ihren täglich 8-10 Stunden arbeitenden Mann verteilt, meiner Ansicht nach keinen vollwertigen "Job" macht.
Genau, das hast du geschrieben und ich habe dir nichts unterstellt. Ich habe nur dagegen gehalten, dass Hausarbeit sehr wohl eine vollwertige ARbeit ist. Übrigens finde ich es wirklich süß, dass du schreibst, dass es Frauen geben soll, die Männern und Kindern 75% der anfallenden Arbeit übergibt. Männer machen bis heute niemals 75% der Hausarbeit. Auch dann nicht, wenn die Frau nebenher noch arbeitet. Es ist eher so, dass die Frauen auch neben ihrem Beruf die meiste Hausarbeit erledigen muss.
MAV hat geschrieben:Ähemm, es GIBT weibliche Soldaten in der BW, sie sind nur vom direkten Fronteinsatz ausgenommen.
Weibliche Soldaten der BW in Afghanistan tragen Waffen, sind auch schön öfters in Kampfsituationnen geraten und mussten kämpfen.

Ich habe den Eindruck, du hast da einiges an Entwicklungen verpasst....
Diese Entwicklung habe ich sehr wohl mitbekommen. Allerdings hast du wohl die aktuelle Entwicklung der männlichen Soldatenmeinungen, die vorgestern in einer Statistik veröffentlicht wurde - und auf die ich mich mit meiner Meinung bezog - nicht mitbekommen. DIe meisten Männer wollen nämlich die Frauen aus ihrem "Soldatenclub" gerne raus haben.
SciFiGirl

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von SciFiGirl »

MAV hat geschrieben: Nun, vorrangig liegt das daran, dass Frauen in vielerlei Hinsicht Männern körperlich deutlich unterlegen sind.

Die US-Marines verlangen zum Beispiel bei der Einstellungsuntersuchung von jedem Bewerber eine gewisse Anzahl von Klimmzügen, die meist selbst trainierte Frauen nicht schaffen.

Nachdem das beobachtet wurde, haben Wissenschaftler mal untersucht woran das liegt und haben ausserdem versucht, Frauen gezielt so zu trainieren, DASS sie die geforderte Anzahl von Klimmzügen schaffen, aber selbst das brachte bei den meisten Frauen nicht viel Erfolg.
Wieviel Klimmzüge muss man eigentlich so während des Kampfeinsatzes schaffen? ;)

Man hat aber mittlerweile im Gegenzug auch heraus gefunden, dass Frauen viel größere Ausdauer besitzen. Während Männer oft ihre Kräfte auf einmal verpulvern, setzen Frauen die ihrigen ausgewogener ein. Und in Zeiten der immer mehr technisierten Ausstattung von Soldaten wird die menschliche Körperkraft sowieso zukünftig immer irrelevanter werden. Was da zählt ist Köpfchen. Und die Zeiten, in der Männer über die "physiologische Schwachsinnigkeit" der Frauen sinnieren durften, sind zum Glück zumindest in der westlichen Gesellschaft vorbei.
reborn09

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von reborn09 »

Wenn man keine Kinder hat die aufgezogen werden müssen, verstehe ich auch nicht so recht den Sinn einer Hausfrau. Man schafft es doch sogar als Single seine Wohnung sauber zu halten. Auch meine Eltern (sogar meine Großeltern schon, glaube ich) haben immer beide gearbeitet (mal von kurz nach Geburten abgesehen, ich vermute mal, in der Zeit meine Mutter nicht) und trotzdem war das Haus und der Garten gepflegt (und ich komme ursprünglich vom Land, der Garten ist relativ groß, da wurde bis vor ein paar jahren auch recht viel angepflanzt und das Haus ist auch nicht unbedingt klein), sogar viel gepflegter, als ich es nötig und sinnvoll finde. Ich empfinde "Hausfrau" als absolut nicht gleichwertig zu richtiger Arbeit, wenn man nicht gerade ein riesiges Anwesen hat. Und wer Geld für sowas hat, der kann sich theoretisch auch eine Haushälterin (oder Haushälter ;) ) leisten.

Aber bei Kindern mag es sinnvoll sein, wenn meistens jemand da ist, dann kann man das Kind vielleicht besser fördern. Aber für nötig halte ich es nicht. Ich kann mich auch daran erinnern, dass ich es als Kind schrecklich gefunden hätte, wenn immer jemand zu Hause gewesen wäre. ^^