Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Wie ist deine persönliche Haltung zum Feminismus?

(w) Ich habe eine positive Haltung zum Feminismus.
31
26%
(w) Ich habe eine neutrale Haltung zum Feminismus.
10
8%
(w) Ich habe eine negative Haltung zum Feminismus.
4
3%
(w) Ich habe eine gleichgültige Haltung zum Feminismus / habe mich mit dem Begriff nicht wirklich auseinandergesetzt.
4
3%
(m) Ich habe eine positive Haltung zum Feminismus.
13
11%
(m) Ich habe eine neutrale Haltung zum Feminismus.
14
12%
(m) Ich habe eine negative Haltung zum Feminismus.
36
30%
(m) Ich habe eine gleichgültige Haltung zum Feminismus / habe mich mit dem Begriff nicht wirklich auseinandergesetzt.
7
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 119

SciFiGirl

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von SciFiGirl »

Onionhead89 hat geschrieben:Ich denke, dass es hier garnicht mal um Extremisten so sehr geht. Wenn das Beispiel von Schweden weiter vorne im Thread schon angesprochen wird: Wie kommt es denn überhaupt soweit, dass dort von der überwiegenden Mehrheit der Feminismus als etwas positives, selbstverständlich erstrebenswertes, angesehen wird - selbst von den dortigen Männern? Es muss doch zumindest ein angemessenes gesellschaftliches Klima, ein Wir-Gefühl dort herrschen, dass die dortigen Männer es für für das kollektive Zusammenleben für die beste Lösung halten. Oder die Vertreter des Feminismus sind dort diplomatischer vorgegangen. Würde ja auch irgendwie Sinn machen...
Ich glaube einfach, dass Frauen traditionell immer mehr Gleichberechtigung in den skandinavischen Staaten (und ihren Vorgängerkonstrukten) hatten als im restlichen Europa. Daher mussten sie hier auch nie so viel Boden gegenüber Männern gut machen. Mit Diplomatie kommt frau da leider nicht immer unbedingt weiter. Um ein verknöchertes System aufzubrechen braucht es dann doch mehr Vehemenz.

Was deine Meinung zum Paygap anbelangt: überlege dir doch bitte mal, warum Frauenberufe traditionell weniger bezahlt werden als Männerberufe. Sind Krankenschwestern oder Kindergärtnerinnen weniger Wert als die Müllabfuhr? Ich finde es z.B. bezeichnend, dass in der Müllabfuhr die dort arbeitenden Männer einen Zuschlag bekommen, mit der Begründung, sie müssten schwere Gewichte heben. Während Krankenschwestern oder Altenpflegerinnen dies ja auch tun müssen. Diese bekommen aber dafür keinen Zuschlag. Du kannst also nicht unbedingt von Vergleichen von Äpfeln mit Birnen sprechen. Die Frage ist doch: warum haben "Männerberufe" traditionell eine bessere Bezahlung als "Frauenberufe"?

Übrigens bin ich grundsätzlich GEGEN eine Frauenquote (in Führungsetagen). Ich finde, dass eine Position grundsätzlich mit dem dafür geeignetsten MENSCHEN besetzt werden sollte (egal ob Mann oder Frau, Weiß oder Schwarz).
Nobody

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Nobody »

kräuterfrau hat geschrieben:Durch Wehrdienst werden die Männer benachteiligt? Schon mal Gedanken darüber verloren, was eine Frau machen muss um an Wehrdienst heran zu kommen und sich in dieser Domäne zu behaupten?
Früher hat man durch den Wehrdienst ein Jahr seiner Lebenszeit verloren und in dieser Zeit für knappe 500 Euro ( wenn man Glück hatte!!) im Monat irgendwo rumgebracht. Das war weder lustig noch besonders spannend. Wer natürlich unbedingt als Frau zum Bund wollte, wurde natürlich benachteiligt. In meiner Erinnerung war dies aber die Ausnahme.

Jeder, der möglichst schnell mit einer Ausbildung oder einen Studium anfangen wollte, hatte als Mann das Nachsehen. Bei mir haben einige Alles versucht, um ausgemustert zu wurden. Wehr/Zivildienst wurde nicht als Privileg angesehen, sondern als (lästige) Pflicht. Die "positive" Benachteiligung oder Diskrimierung wurde damals von meinen Mitschülerinnen nicht so tragisch gesehen.

Das Konzept der Bundeswehr als reine Berufsarmee finde ich um einiges besser. Entweder Alle oder Keiner.
Maggie

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Maggie »

[quote="Lion" die verhöhnt wurde, wenn sie es auch nur wagte, feministische Dogmen anzutasten? Wie wurde sie in der Luft zerrissen für ein paar Sachen, die im politisch korrekten Sinne nicht "koscher" waren. [/quote]
Von wem ist da doch die Frage. Wer genau hat sie angegriffen dafür, dass sie gesagt hat, auch für Männer zuständig zu sein?
Daisy

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Daisy »

SciFiGirl hat geschrieben:Übrigens bin ich grundsätzlich GEGEN eine Frauenquote (in Führungsetagen). Ich finde, dass eine Position grundsätzlich mit dem dafür geeignetsten MENSCHEN besetzt werden sollte (egal ob Mann oder Frau, Weiß oder Schwarz).
Naja schön wäre es wenn es so wäre aber du denkst doch nicht wirklich, dass von all den Bewerbern nur 9% qualifiziert genug und zufällig Frauen waren? Nach Eignung wird da sowieso nicht eingestellt und die Quote würde das aufbrechen. Ich finde Quoten sind als mittelfritige Lösung geeignet bevor sich das von selbst einlotet. Vor allem da solche Positionen meistens eh durch Connections und Vetternschafften vergeben werden und die Quote würde das zusätzlich weiter Gewaltsam aufbrechen da man sich geeignete Frauen von draußen holen müsste die dann dieses Starre "ich stell meinen Schwippschwäger Kumpel 5. Grades ein" in den Vorständen aufbricht.
kräuterfrau

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von kräuterfrau »

Nobody hat geschrieben:
kräuterfrau hat geschrieben:Durch Wehrdienst werden die Männer benachteiligt? Schon mal Gedanken darüber verloren, was eine Frau machen muss um an Wehrdienst heran zu kommen und sich in dieser Domäne zu behaupten?
Früher hat man durch den Wehrdienst ein Jahr seiner Lebenszeit verloren und in dieser Zeit für knappe 500 Euro ( wenn man Glück hatte!!) im Monat irgendwo rumgebracht. Das war weder lustig noch besonders spannend. Wer natürlich unbedingt als Frau zum Bund wollte, wurde natürlich benachteiligt. In meiner Erinnerung war dies aber die Ausnahme.

Jeder, der möglichst schnell mit einer Ausbildung oder einen Studium anfangen wollte, hatte als Mann das Nachsehen. Bei mir haben einige Alles versucht, um ausgemustert zu wurden. Wehr/Zivildienst wurde nicht als Privileg angesehen, sondern als (lästige) Pflicht. Die "positive" Benachteiligung oder Diskrimierung wurde damals von meinen Mitschülerinnen nicht so tragisch gesehen.

Das Konzept der Bundeswehr als reine Berufsarmee finde ich um einiges besser. Entweder Alle oder Keiner.
Ich wollte mit 14 auf eine Militärschule und ich habe mich alleine beworben und das ganze Testverfahren alleine durchgemacht. Meine Eltern wollten kein Einverständnis unterschreiben. Für meinen Bruder hätten sie es gemacht. Ich war aber besser, ich hätte ein Stipendium bekommen. Mein Papa hat gesagt: "Nur Huren sind auf Militärschulen" . Ist das eine Benachteiligung? Ist es nicht Wert sich dagegen zu wehren?

Dann wurde ich mit 16 gemustert und wollte mit 19 den regulären Wehrdienst antreten. Es ist unglaublich welche bürokratische Hürden ich bewältigen musste. Benachteiligung!!!

Vielleicht ist es für dich eine Zeitverschwendung, für mich war es wichtig dabei zu sein.

Es herrscht immer noch oft die Meinung, dass Frauen beim Bund nichts verloren haben....Benachteiligung.
Maggie

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Maggie »

SciFiGirl hat geschrieben:
Onionhead89 hat geschrieben:Ich denke, dass es hier garnicht mal um Extremisten so sehr geht. Wenn das Beispiel von Schweden weiter vorne im Thread schon angesprochen wird: Wie kommt es denn überhaupt soweit, dass dort von der überwiegenden Mehrheit der Feminismus als etwas positives, selbstverständlich erstrebenswertes, angesehen wird - selbst von den dortigen Männern? Es muss doch zumindest ein angemessenes gesellschaftliches Klima, ein Wir-Gefühl dort herrschen, dass die dortigen Männer es für für das kollektive Zusammenleben für die beste Lösung halten. Oder die Vertreter des Feminismus sind dort diplomatischer vorgegangen. Würde ja auch irgendwie Sinn machen...
Ich glaube einfach, dass Frauen traditionell immer mehr Gleichberechtigung in den skandinavischen Staaten (und ihren Vorgängerkonstrukten) hatten als im restlichen Europa. Daher mussten sie hier auch nie so viel Boden gegenüber Männern gut machen. Mit Diplomatie kommt frau da leider nicht immer unbedingt weiter. Um ein verknöchertes System aufzubrechen braucht es dann doch mehr Vehemenz.
Ich würde auch nicht sagen, dass es diplomatischer zugeht. Inwiefern es historisch bedingt ist, kann ich aus dem Stegreif nicht so 100%ig sagen, aber ich könnte mir vorstellen, dass langjähriger Frieden und sozialdemokratische Ideale durchaus eine Rolle gespielt haben. Und besonders wichtig ist sicherlich das tief eingeimpfte Selbstverständnis des Nordens, "wir sind progressiv, wir sind fortschrittlich". Die Fragen, die Deutschland in den letzten 10 Jahren diskutiert, wurden dort vor 30, 40 Jahren abgehandelt. Außerdem ist z.B. eine Beziehung auf Augenhöhe sehr erstrebenswert, ich würde sagen, weniger als die Erhaltung der vermeintlichen biologischen Unterschiede (Stichwort Väter mit Kinderwägen).

Ich glaube, dass es stimmt, was jemand erwähnte, dass Deutschland ein recht konservatives "preußisches" Land ist. Das zeigt sich ja schon daran, dass bei uns über viel längere Zeit konservative Parteien regiert haben.
Ich höre da oft sehr viel "Ja, ich bin schon für Gleichberechtigung, aber..."
Lion

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Lion »

Maggie hat geschrieben:
Lion hat geschrieben: die verhöhnt wurde, wenn sie es auch nur wagte, feministische Dogmen anzutasten? Wie wurde sie in der Luft zerrissen für ein paar Sachen, die im politisch korrekten Sinne nicht "koscher" waren.
Von wem ist da doch die Frage. Wer genau hat sie angegriffen dafür, dass sie gesagt hat, auch für Männer zuständig zu sein?
Ob sie für diese Aussage angegriffen wurde, weiß ich nicht, habe ich auch nicht geschrieben. Ich wollte diesbezüglich auf ihre grundsätzliche Haltung hinweisen (und dass sie es für nötig hielt, das zu sagen).

Für die anderen Sachen (insbesondere für ein Buch) haben die deutschen Zeitungsredaktionen zumeist Frauen von der Leine gelassen (logisch, sind es doch Frauen, die für diese Presseressorts zuständig sind) um sie medientechnisch zu zerfetzen. Ich habe bei dem damaligen Shitstorm öfter mal nach oben geschaut, wer denn als Verfasser des Artikels angeschlagen stand. Aber es waren auch ein paar Männer dabei, keine Sorge. Es war jedoch ziemlich auffällig, wie sie niedergemacht wurde. Anderes Gedankengut ist eben nicht erwünscht und muß im Keim erstickt werden.
Zuletzt geändert von Lion am 23 Jan 2014 15:03, insgesamt 1-mal geändert.
Electronic Dissident

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Electronic Dissident »

SciFiGirl hat geschrieben:Ich finde, dass eine Position grundsätzlich mit dem dafür geeignetsten MENSCHEN besetzt werden sollte (egal ob Mann oder Frau, Weiß oder Schwarz).
Eine gute Idee, könnte man meinen. Mir fallen dazu zwei Dinge ein:
1. Das Peter-Prinzip
2. Chefetagen rekrutieren sich in Deutschland in der Regel nach Herkunft, d.h. man bleibt unter sich
Nobody

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Nobody »

kräuterfrau hat geschrieben:
Nobody hat geschrieben:
kräuterfrau hat geschrieben:Durch Wehrdienst werden die Männer benachteiligt? Schon mal Gedanken darüber verloren, was eine Frau machen muss um an Wehrdienst heran zu kommen und sich in dieser Domäne zu behaupten?
Früher hat man durch den Wehrdienst ein Jahr seiner Lebenszeit verloren und in dieser Zeit für knappe 500 Euro ( wenn man Glück hatte!!) im Monat irgendwo rumgebracht. Das war weder lustig noch besonders spannend. Wer natürlich unbedingt als Frau zum Bund wollte, wurde natürlich benachteiligt. In meiner Erinnerung war dies aber die Ausnahme.

Jeder, der möglichst schnell mit einer Ausbildung oder einen Studium anfangen wollte, hatte als Mann das Nachsehen. Bei mir haben einige Alles versucht, um ausgemustert zu wurden. Wehr/Zivildienst wurde nicht als Privileg angesehen, sondern als (lästige) Pflicht. Die "positive" Benachteiligung oder Diskrimierung wurde damals von meinen Mitschülerinnen nicht so tragisch gesehen.

Das Konzept der Bundeswehr als reine Berufsarmee finde ich um einiges besser. Entweder Alle oder Keiner.
Ich wollte mit 14 auf eine Militärschule und ich habe mich alleine beworben und das ganze Testverfahren alleine durchgemacht. Meine Eltern wollten kein Einverständnis unterschreiben. Für meinen Bruder hätten sie es gemacht. Ich war aber besser, ich hätte ein Stipendium bekommen. Mein Papa hat gesagt: "Nur Huren sind auf Militärschulen" . Ist das eine Benachteiligung? Ist es nicht Wert sich dagegen zu wehren?

Dann wurde ich mit 16 gemustert und wollte mit 19 den regulären Wehrdienst antreten. Es ist unglaublich welche bürokratische Hürden ich bewältigen musste. Benachteiligung!!!

Vielleicht ist es für dich eine Zeitverschwendung, für mich war es wichtig dabei zu sein.

Es herrscht immer noch oft die Meinung, dass Frauen beim Bund nichts verloren haben....Benachteiligung.
Wann wolltest du denn zum Bund oder auf eine Militärschule? Als ich ABI gemacht (2009) war der Bund das letzte, wo jemand hin wollte. Die meisten haben verweigert oder haben sich ausmustern lassen. Militärdienst wurde eher als Nachteil, denn als Vorteil gesehen. Selbst der Zvildienst wahr eher lästig, wenn auch ganz lustig. Deswegen wunderts mich, dass jemand unbedingt auf eine Militärschule wollte.

Verstehe mich nicht falsch, wer zur Armee will, soll hingehen. In meiner Erinnerung wurde der Wehrdienst aber negativ gesehen. Da wollte niemand freiwillig hin.

Natürlich soll man gegen Benachteiligung wehren. Ich finde alleine schon die Formulierung: Nur H... tun dies oder das für unmöglich und ewigestrig. Dagegen muss man sich unbedingt wehren!!

Man muss zu einer genderneutralen Betrachtung von solchen Angelegenheiten kommen. Entweder dürfen alle zur Armee oder niemand. Entweder dürfen alle Vorstand spielen oder niemand.
Lion

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Lion »

kräuterfrau hat geschrieben: Ich wollte mit 14 auf eine Militärschule und ich habe mich alleine beworben und das ganze Testverfahren alleine durchgemacht. Meine Eltern wollten kein Einverständnis unterschreiben. Für meinen Bruder hätten sie es gemacht. Ich war aber besser, ich hätte ein Stipendium bekommen. Mein Papa hat gesagt: "Nur Huren sind auf Militärschulen" . Ist das eine Benachteiligung? Ist es nicht Wert sich dagegen zu wehren?

Dann wurde ich mit 16 gemustert und wollte mit 19 den regulären Wehrdienst antreten. Es ist unglaublich welche bürokratische Hürden ich bewältigen musste. Benachteiligung!!!

Vielleicht ist es für dich eine Zeitverschwendung, für mich war es wichtig dabei zu sein.

Es herrscht immer noch oft die Meinung, dass Frauen beim Bund nichts verloren haben....Benachteiligung.
Du, bei der Erfindung der Bundeswehr konnte noch keine ahnen, dass sich mal jemand drum reißen würde, unbedingt in diesen Verein einzutreten. Auf dem Schlachtfeld zu krepieren war Männersache und darum haben sich selbst die Männer nicht gerissen. Die wollten lieber zu Hause bleiben und "normal" arbeiten.

Anders wurde es wahrscheinlich dadurch, als die Bundeswehr insofern aufgewertet wurde, als dass man dort Karriere machen konnte, Geld verdienen und sich beruflich weiterbilden. Für mich (als Zwangs-Rekrut) alles kein Argument, da Militär Militär bleibt, mit primärem Auftrag, den Kopf irgendwo hinzuhalten (und zwischenzeitlich die Zeit mit Herumgammeln totzuschlagen).

Du hättest meine Stelle mit Handkuß haben können. ;)

Ja, solche Gedankengänge ("da will eigentlich kaum jemand hin, warum sollten wir Frauen heranziehen"?) müssen erstmal aufgebrochen werden.
kräuterfrau

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von kräuterfrau »

@Nobody: ich wuchs in Jugoslawien/Kroatien/Serbien auf.

Bund wollte mich nur als Reservistin.
SciFiGirl

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von SciFiGirl »

Nobody hat geschrieben:Wer natürlich unbedingt als Frau zum Bund wollte, wurde natürlich benachteiligt. In meiner Erinnerung war dies aber die Ausnahme.
Ich frage mich jetzt, von welcher Zeit du da sprichst. Ich hätte nach dem Abi als Frau nicht zum Bund gedurft, eben weil ich eine Frau bin. Und das "Recht" auch als Frau Dienst zu tun wurde übrigens von einer Frau erkämpft.
Nobody hat geschrieben:Das Konzept der Bundeswehr als reine Berufsarmee finde ich um einiges besser. Entweder Alle oder Keiner.
Ich hätte es besser gefunden, wenn eine allgemeine "Dienstpflicht" eingeführt worden wäre. Für beide, Männer und Frauen. Und zwar unter der Auswahl: ein Jahr Bund oder ein freiwilliges soziales Jahr. Das hätte ALLE in die Pflicht genommen.

Daisy hat geschrieben:Naja schön wäre es wenn es so wäre aber du denkst doch nicht wirklich, dass von all den Bewerbern nur 9% qualifiziert genug und zufällig Frauen waren?
Nein, denke ich nicht, aber ich idealisiere da gerne :mrgreen: Noch dazu fände ich es furchtbar, wenn die unfähigen Männer, die nur auf einen Posten gekommen sind weil sie Männer sind, durch unfähige Frauen ersetzt werden, die nur auf den Posten kommen weil sei Frauen sind. ;)

Maggie hat geschrieben:Inwiefern es historisch bedingt ist, kann ich aus dem Stegreif nicht so 100%ig sagen, aber ich könnte mir vorstellen, dass langjähriger Frieden und sozialdemokratische Ideale durchaus eine Rolle gespielt haben.
Das geht noch viel länger zurück. Ich meine mal gelesen zu haben, dass bereits die Wikingerfrauen viel mehr Rechte als germanische Frauen hatten und sogar mit in die Schlacht zogen (was die gegnerischen Männer in tiefste Panik verfallen ließ - kämpfende Frauen ...buhu :twisted: )
Nobody

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Nobody »

Ich frage mich jetzt, von welcher Zeit du da sprichst. Ich hätte nach dem Abi als Frau nicht zum Bund gedurft, eben weil ich eine Frau bin. Und das "Recht" auch als Frau Dienst zu tun wurde übrigens von einer Frau erkämpft.
Das war vor fünf Jahren. Frauen dürfen seit der Schröder Regierung zur Armee(?). Ob es ein "positves Recht" ist zum Bund zu müssen, sei mal dahingestellt. Damals empfanden es meine Kollegen nicht so. Ich hätte echt nicht gedacht, dass soviele Frauen gerne zum Bund gewollt hätten.
Das hätte ALLE in die Pflicht genommen.
Das fände ich auch eine faire und gerechte Lösung.

@Kräuterfrau: Ok, Jugoslawien/Serbien/Kroatien ist eine andere Angelegenheit. Ich sprach mehr von meinen Umfeld und da war der Armeedienst nicht sehr angesehen.
Link

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Link »

Geschlechtliche Gleichberechtigung und Gleichstellung sind für mich selbstverständlich, mit dem Begriff Feminismus verbinde ich aber auch eher das erzwungene Kampfemanzentum und die krampfhafte Angleichung ans Mannsein einer Alice Schwarzer und ähnlicher Charaktere. Das find ich dagegen 10km übers Ziel hinaus.
kamako

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von kamako »

In meinen jungen Jahren absoluter PRO Feminismus, aber mit hohem alter absoluter Gegner.

Ich bin für Gleichberechtigung der Frau, aber wie Sie im heutigen Maßstab stattfindet, und was sich manche Frauen raus nehmen, finde ich nicht mehr in ordnung!

Das ist meine Meinung, und daran rüdle ich nicht. :coolgun:
Nasobem

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von Nasobem »

Lion hat geschrieben:Du, bei der Erfindung der Bundeswehr konnte noch keine ahnen, dass sich mal jemand drum reißen würde, unbedingt in diesen Verein einzutreten. Auf dem Schlachtfeld zu krepieren war Männersache und darum haben sich selbst die Männer nicht gerissen. Die wollten lieber zu Hause bleiben und "normal" arbeiten.

Anders wurde es wahrscheinlich dadurch, als die Bundeswehr insofern aufgewertet wurde, als dass man dort Karriere machen konnte, Geld verdienen und sich beruflich weiterbilden. Für mich (als Zwangs-Rekrut) alles kein Argument, da Militär Militär bleibt, mit primärem Auftrag, den Kopf irgendwo hinzuhalten (und zwischenzeitlich die Zeit mit Herumgammeln totzuschlagen).
Alles gut und richtig, ich wurde ja auch in die Schweizer Armee zwangsrekrutiert, egal, ob ich gewollt habe oder nicht. Allerdings hilft es bei solchen Debatten letztlich wenig, Ungerechtigkeiten gegeneinander aufzurechnen. Wichtig wäre es vielmehr, existierende Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Wehrpflicht (bzw. die Verpflichtung, eine Ersatzabgabe zu leisten, wenn man aus welchem Grund auch immer davon befreit worden ist) ist so eine Ungerechtigkeit gegenüber Männern, die in Deutschland mittlerweile abgeschafft ist. Benachteiligungen in der Arbeitswelt gegenüber Frauen, insbesondere dann, wenn sie Kinder haben, sind eine andere.

Wenn eine Frau aus ihrem Beruf ausscheiden muss, weil sie ein Kind hat und der Arbeitgeber keine Frauen mit Kindern haben will, ist das Problem ja nicht dadurch behoben, dass ich als Mann 390 Tage Militärdienst in die Waagschale werfe. Richtig wäre es, die Zwangsrekrutierung abzuschaffen und diskriminierende Praktiken an Arbeitsplätzen ebenfalls abzuschaffen.

"Gleichberechtigung ist für mich selbstverständlich", wie viele immer sagen, hilft bei dem Problem eben auch nicht weiter, wenn sich in der Theorie alle zu ihr bekennen aber sobald sie dann Geld kostet oder dazu führt, dass sich irgendwo ein eingefahrener Ablauf ändern muss, dann doch nicht gelebt wird.
howImetnobody

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von howImetnobody »

Link hat geschrieben:Geschlechtliche Gleichberechtigung und Gleichstellung sind für mich selbstverständlich, mit dem Begriff Feminismus verbinde ich aber auch eher das erzwungene Kampfemanzentum und die krampfhafte Angleichung ans Mannsein einer Alice Schwarzer und ähnlicher Charaktere. Das find ich dagegen 10km übers Ziel hinaus.
So gehts mir auch. Gleichberechtigung predigen aber meckern wenn einem die Tür nicht aufgehalten wird. Jetzt mal ein simples Beispiel zur Abwechslung zwischen der ganzen Armeediskussion ;) :mrgreen:
ComtesseDeLaFére

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von ComtesseDeLaFére »

kamako hat geschrieben:In meinen jungen Jahren absoluter PRO Feminismus, aber mit hohem alter absoluter Gegner.

Ich bin für Gleichberechtigung der Frau, aber wie Sie im heutigen Maßstab stattfindet, und was sich manche Frauen raus nehmen, finde ich nicht mehr in ordnung!

Das ist meine Meinung, und daran rüdle ich nicht. :coolgun:
Also über deinen Beitrag hier rege ich mich grad echt auf :fluchen:
Was fällt dir eigentlich ein, hier zu schreiben, dass du es nicht in Ordnung findest was sich manche Frauen herausnehmen?
Wir Frauen haben heute die gleichen Rechte wie Männern, und es scheint, dass manche von euch ein Problem damit haben, dass sie sich nicht mehr als Paschas aufspielen und sich von devoten Frauen von vorne bis hinten bedienen lassen können, so wie das jahrhundertelang der Fall war.
Wir sind im 21. Jahrhundert angekommen und die Zeiten des Patriarchats sind vorbei, finde dich endlich damit ab!
Ich bin wirklich froh, dass ihr Männer euch heute nicht mehr das herausnehmen könnt, was ihr früher konntet, diese jahrhundertelange Unterdrückung der Frau.
Eigentlich wären wir Frauen jetzt mal dran mit zweitausend Jahren Matriarchat, in denen wir euch Männern sagen, wo es langeht :twisted:
Manche von euch, die so über den Feminismus herziehen hätten das wirklich verdient :twisted:
gybe

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von gybe »

@ComtesseDeLaFére: Glaubst du wirklich, dass die Pascha-Quote in einem AB-Forum besonders hoch ist? Hier findest du sicherlich keine Nutznießer des Patriarchats.
ComtesseDeLaFére

Re: Umfrage: Persönliche Haltung zum Feminismus

Beitrag von ComtesseDeLaFére »

@gybe

Aber mir sind hier schon einige aufgefallen, die sehr abfällig über Frauen reden, und das regt mich schon auf :fluchen: