CrashBandicoot hat geschrieben:
Wenn es so sein sollte, wie hier vielfach postuliert wird, dass Frauen diese ganzen Artikel nur auf Grund von gesellschaftlichem Druck konsumieren, spricht das nicht gerade für eine unabhängige souveräne Persönlichkeit.
Spricht es m.M.n. wirklich nicht. Ich meine, die sogenannte dekorative Kosmetik, also Schminke, dient doch zur "Verschönerung", Optimierung der eigenen Gesichtszüge. Und wenn man so, wie man ist, mit sich zufrieden wäre, bräuchte man das doch nicht. Man würde darauf vertrauen, dass das eigene Gesicht auch im Naturzustand gefällt. Ich finde es immer irgendwie lustig, wenn es so dargestellt wird, als seien ungeschminkte Frauen scheue graue Mäuschen, die ein ein schlechtes Selbstwertgefühl haben und deshalb nichts aus sich machen. Während Frauen, die die eigenen Gesichtszüge kosmetisch aufpimpen, ja totaaaaal selbstbewusst und souverän sind...sie machen ja was aus sich....einen anderen Menschen nämlich....
Dazu ein Zitat einer Frau, das ich mal irgendwo gelesen habe (wo, weiß ich jetzt nicht mehr): "Ich bin dann mal im Bad, mir ein Gesicht aufmalen!"
Wobei ich wahrscheinlich auch öfter zu Make-up greifen würde, wenn ich Probleme mit der Haut hätte oder zu Tränensäcken o.ä. neigen würde (Pickel abdecken zählt für mich allerdings noch nicht wirklich zur dekorativen Kosmetik, da man damit ja nur kleine "Makel" kaschiert, die im Falle von z.B starker Akne krankheitsbedingt sind, und sich nicht wirklich ein anderes Gesicht aufmalt).
Und es ist natürlich schwierig, sich zu entziehen, wenn es alle anderen machen. Denn ein geschminktes Gesicht mit Eyeliner, Wimperntusche und Lippenstift sieht natürlich (wenn es gut gemacht ist) irgendwie schon auffälliger und schicker aus. Als ungeschminkte Frau kann man da dann halt z.T. nicht mithalten. Wenn man zwei von der Veranlagung her gleich hübsche Frauen nebeneinander stellt; die eine geschminkt, die andere naturbelassen, fällt die geschminkte in den meisten Fällen wohl schon mehr ins Auge.
Außerdem sind Männer natürlich kulturell auf geschminkte Frauen geprägt. In einem anderen Forum hat mal jemand die These aufgestellt, dass solche kulturellen Prägungen angeborenes Flirtverhalten überlagern bzw. stören können. Dass Männer z.T. auch deshalb deutlichste Flirtsignale nicht registrieren, weil sie gar nicht auf die Idee kommen, eine ungeschminkte, eher zurückhaltend angezogene Frau könne an Männern interessiert sein. Wäre sie auf der Suche, würde sie ja mit knallroten Lippen und in Minirock + High-Heels rumlaufen....
Man verzichtet also, wenn man keine Make-up benutzt, auf eine wichtige "Waffe", die einen zumindest für einen Teil der Männer attraktiver machen könnte.
Ist mir, die ich mich ja vehement gegens Schminken verwehre, auch durchaus bewusst. Aber ich sehe es echt so: entweder ein Mann will mich, MEIN Gesicht, oder er soll es halt lassen. Ich finde auch, dass man das beste aus seinem Typ machen sollte (da arbeite ich auch dran) - aber NICHT, in dem man sein Gesicht hinter künstlichen Farben versteckt, verdammt noch mal!
Und ein Mann, der nur ein stets adrett zurechtgestyltes, angemaltes Weibchen als Frau wahrnimmt, wäre auch nichts für mich.
Hach, da bin ich ja mal wieder bei meinem Liebslingsthema angekommen^^