Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
El majo

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von El majo »

So ich werd mal meinen alten Thread hier nutzen, um über meine Erlebnisse gestern bisschen zu schreiben. Vielleicht ist es ja von allgemeinem Interesse. :brille1:

Situation: Sommer, Sonne, Klausur geschrieben, paar Kommilitonen aus meinem Semester gehen nach ein Jahr Studium hier in Europa wieder zurück nach USA und man trifft sich am Fluss zum bisschen Chillen und paar Bierchen Trinken, lauen Sommerabend genießen.

Sehr netter Abend insgesamt. Ich hab bisschen mein Schema wiederentdeckt, dass ich am Anfang immer etwas "träge" bin, zu Hause hoch zu kommen und einfach dann mal vom Sofa aufzustehen und mein Rad zu schnappen und an Fluss zu fahren. Aber auch, dass ich mittlerweile das eigentlich einem Abend daheim mit z.B. Videospiele zocken oder so vorziehe. Letzteres ist für mich mittlerweile eher "Zeitvertreib", das andere gibt irgendwie einen intensiveren Abend, auch wenn man sich erstmal "überwinden" muss mal wieder loszuziehen ... Naja ich schweife ab.

Also sehr entspannter Abend. Eigentlich genau das Ding, was ich mag. Nett Gespräche bei paar Bieren ist mir die angenehmere Art zu feiern als z.B. ein lauter, enger Club, wo irgendwie einer höherer "Alkoholisierungsgrad" und eine ziemlich offensichtliche Konfrontation mit Themen Annäherung an Mädels/körperliche Nähe etc gegeben ist. Natürlich für mich als AB ein Problemgebiet ...

Gestern also ein entspannter Abend, aber das Thema war trotzdem präsent. ;) Es war ein ziemlich süßes mexikanisches Mädchen da (ja bei so Sachen sind irgendwie immer Auslandsstudenten aus aller Welt da, die kennen sich immer von Sprachkursen etc gegenseitig ^^).
Mir ist sie schon bei der Facebook-Seite der Veranstaltung aufgefallen. Naja nach dem zweiten Bier, als dann ein paar meiner Kumpels heim sind, weil sie heute früh raus mussten (arbeiten), hab ich gedacht ok ich geh jetzt nicht auch heim, wie ich normal mache, sondern bleib noch und versuch mich bisschen mit den Mexikanern zu unterhalten. Immerhin auch eine Gelegenheit mein sehr moderates Spanisch bisschen zu praktizieren, das macht ja per se schonmal Spaß. :daumen: Naja es war dann nicht so einfach für mich, aber ich hab dann bisschen mit ihnen geredet in einem lustigen Mischmasch aus Spanisch (schlecht), Deutsch (der eine Mexikaner konnte super deutsch) unterhalten. War schonmal ganz nett, dass ich mich das getraut hab, einfach mal eine Gruppe anzusprechen, wo auch ein Mädchen dabei war, das mir gefallen hat. :klassiker:

Naja später ist es dann kalt geworden und wir sind noch in eine Bar. War recht lustig, die Stimmung war zwar alkoholgefördert ausgelassen aber alles noch locker und nicht übermäßig (was ich z.B. in Clubs oft nicht mag). Ich hab mich dann sogar noch bisschen mit ihr "alleine" unterhalten, so gut es eben ging. Ihr mexikanischer Freund war abgelenkt mit einer anderen Studentin, die ziemlich ausgelassen und gut dabei war was Alkohol anging. 8-) Eben eine der Art Mädels, die ziemlich lebhaft sind und auch im Umgang mit anderen recht "offensiv". Jeden anquatschen, teilweise auch Körperkontakt etc ...
Naja mit ihr hab ich mich in der Bar auch kurz unterhalten, weil wir zufällig aus der selben Gegend in D kommen und jetzt in die selbe Stadt gezogen sind zum studieren. Sie war auch zu mir nicht anders, hat ab und zu kurzen Körperkontakt gesucht z.b. sehr nah stehen am Stehtisch oder am Arm berühren oder Umarmen oder so. Das ist immer noch sehr komisch für mich. :shock: Aber es ist irgendwie auch schön und bringt mich dann immer bisschen zum träumen von einer nicht vorhandene Freundin, wo diese Körperlichkeit ja wirklich ausgeprägt etc wäre ... Ein bisschen schürt es natürlich auch wieder die Sehnsucht an, auch jetzt am nächsten Tag noch ...
Naja jedenfalls wüsste ich aber z.B. gar nicht, wie ich aus sowas irgendetwas "entwickeln" könnte, quasi das, was auch als "eskalieren" bezeichnet wird.

Aber darum geht's hier jetzt nicht alleine. Eigentlich wollte ich nur von gestern erzählen und dass es toll war, dass ich mich wieder getraut hab, ein Gespräch anzufangen. Vielleicht ist es auch eine der Mitgründe des ABtums, dass man normalerweise nicht bis zum Schluss beim Feiern/Partys etc dabei war. War bei mir zumindest früher in der Schule so, ich bin dann immer recht früh heim, weil ich müde war oder mir die Art feiern z.B. in einem Club nicht gefallen hat oder auch aus dem ganz profanen Grund, dass der letzte Bus um halb 12 fährt, wenn man auf dem Dorf und nicht in der Stadt wohnt ... Aber es ist doch auch mal interessant gewesen, wenn man länger "durchhält". Der Charakter so eines Abends ändert sich irgendwie auch über die Zeit ...

So das ist jetzt erstmal genug als Wort zum Donnerstag. ;)

Viele Grüße
El majo
libelle

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von libelle »

Hallo zusammen,

ich habe vor Kurzem mein AB-tum beendet und kann dem Autor dieses Threads aus heutiger Sicht in vielen Punkten nur zustimmen! Ich machte nach einer verkorksten Kindheit/Jugend mit fehlendem Sozialleben in den vergangenen 5 Jahren eine radikale Veränderung durch, weil ich so nicht weiterleben wollte. Dazu gehörte, mich zu sozialen Aktivitäten zu zwingen (teilweise unter Angstzuständen inklusive Weinen auf der Toilette), viele Leute kennen zu lernen, neue Dinge auszuprobieren (in Clubs gehen etc.), ein positiveres Selbstbild zu entwickeln (durch z.B. Sport) und mir mehr Hobbies zu suchen.

Diese Veränderung, die der "Turnaround" meines Lebens war und mir Selbstbewusstsein verschaffte, war bereits abgeschlossen BEVOR ich meine erste Beziehung einging und damit überhaupt erste Erfahrungen mit einem Mann machte. Lange Zeit dachte ich, dass ich erst eine Beziehung bräuchte, um alles andere anzugehen, aus heutiger Sicht KANN das so aber überhaupt nicht vernünftig ablaufen.
Ich habe inzwischen auch einen anderen AB aus meinem Bekanntenkreis mit dem gleichen Ansatz (radikale, zunächst für den Betroffenen schmerzhafte Veränderung) sehr erfolgreich gecoached, was mich nur in meiner Meinung bestätigt. Der Punkt ist, dass einem ein Partner keine Erlösung bieten kann, sondern nur man selbst .

Was das richtig Gute daran ist: Wenn man hart an sich selbst gearbeitet hat, hat man gar kein so großes Problem mehr damit, alleine zu sein, und schämt sich auch nicht für sich selbst (das hab ich lange gemacht). Und klar, das trifft nie auf 100% aller Leute zu (Aussnahmen findet man für alles), das ändert aber nichts daran, dass es für viele Leute der richtige Weg ist und ich finde es toll, wenn Leute hier Initiative zeigen und derartige Schritte unternehmen.

Viele Grüße
Libelle
El majo

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von El majo »

Hallo libelle,

willkommen hier im Forum. :wink: Und herzlichen Glückwunsch erstmal zu deiner ersten Beziehung, freut mich, dass du deinen AB Status beenden konntest. :daumen:

Ich sehe mich auch in diesem Wandel wieder. Insofern waren die ganzen Krisen, die ich durchgemacht habe auch eine große Chance, dass man sich selbst besser kennen lernen und auch sich mit sich selbst und seinen alten Ansichten auseinandersetzt. Das ist nicht einfach, aber es lohnt sich.

Mittlerweile würde ich von mir selbst sagen, dass ich weit genug wäre für eine Beziehung und hab auch mittlerweile ein Selbstbild von mir, nach dem ich auch die Zuneigung eines Mädchens überhaupt erstmal annehmen könnte. Das ging z.B. vor 2 Jahren nicht.

Natürlich lebt es sich damit auch als Single jetzt besser. Aber so richtig "zufrieden" kann ich mit dem Status nicht werden. Es ist eben eine große Sehnsucht da, die ziemlich tief sitzt und man nicht einfach wegwischen kann ...
Und ich glaube auch, dass mit einer bereits gemachten Beziehungserfahrung auch besser eine Zuversicht erhalten werden kann, dass man nochmal jemand neues finden kann. Aber das sind Spekulationen.

Letztendlich kann ich nur die Zeit, die ich single bin, so gut es geht "nutzen", um an mir selbst zu arbeiten. Das lohnt sich immer, ob man in einer Beziehung ist oder AB.
El majo

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von El majo »

Another night in my life ...

Ja Leute, es gibt was zu berichten. Oder auch wieder nichts zu berichten, wie man's nimmt.

Naja jedenfalls wieder mal einer meiner Posts im Stil "heute mal keinen Abend typisch allein daheim sitzend verbracht".

Sagen wir's mal so: Ich glaub ich hab heute mehr oder weniger mit einem Mädel geflirtet. ;) Würde sagen, das könnte man so bezeichnen. Und sogar noch ein sehr heißes Mädel und nett dazu. Ich glaub, sie fand mich sogar auch soweit sympathisch. Naja ok wobei ich jetzt einiges hier noch relativieren muss, und ich da jetzt nicht zu viel reininterpretieren sollte:
  • Sie war die Freundin eines Unikollegen -> von meiner Seite war es leichter "unverkrampft" zu sein, da man weiß "da geht eh nix, auch wenn sich jetzt Mr Universum hier an meiner statt bemühen würde" ;)
  • Sie hatte einiges an Alkohol getrunken und auch sonst mehr oder weniger allen anwesenden Jungs mal das Gespräch gehalten (unter Ingenieurstudenten wird man als einziges anwesendes weibliches Wesen genug mit Aufmerksamkeit versorgt ;) )
  • Ich hatte auch bisschen an Alkohol getrunken. Nicht zu viel, aber es lockert doch etwas auf ...
Also letztendlich gar nichts Spektakuläres oder sonst was. Aber es war trotzdem schön und aufregend, mal ein Mädchen neben sich sitzen zu haben und einfach bisschen rumzuflirten mit Ansätzen von "Kino" oder wie das die PUler nennen .... Jedenfalls macht es Lust auf mehr bzw. lässt mich längst noch nicht die Hoffnung begraben ... Das AB Leben ist zwar nicht leicht, aber wenn ich die Flinte ins Korn werfen würde, würde ich mir einfach die Option auf etwas zu schönes nehmen. Irgendwo da draußen muss doch das (Single-)Mädchen sein, das ich mögen würde und das auch offen ist, einem netten Kerl mal eine Chance zu geben ... :shylove: Und irgendwann werd ich hoffentlich auch mal das Glück haben, sie zu treffen. Noch sind ja voraussichtlich 60+/- Jahre Zeit. ;)
El majo

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von El majo »

Tales of my existence:

Oft genannter Ratschlag für ABs "zieh doch mal um, fang was neues an, lern neue Leute kennen" in der Praxis eher wenig erfolgsversprechend. Mach das gerade mit (in neue Stadt gezogen). Man verliert seinen sozialen Kreis erstmal (jdf im neuen Alltag), richtige Freundschaften brauchen erst wieder Zeit, um wachsen zu können. Das alles gibt eher wenig positive Seiten für die berühmte "gewisse Etwas positive Ausstrahlung".

Für die Persönlichkeit bringt sowas denke ich was. Für Freundschaften (oder als weiterer Schritt Partner) ist es besser, wenn man an einem Ort lange ist und sich da sein Leben eingerichtet hat denke ich.
Der Ortswechsel zeigt einem ein paar Sachen. Aber auch, dass man sich selbst überallhin mitnimmt und man nur, weil man irgendwo neu ist und einen keiner kennt, nicht einfach als "el macho" neu anfangen kann. Man hat seine Erfahrung und sein Wesen und bleibt grundsätzlich der selbe Mensch (was vielleicht auch gut ist ;) ). Also Ortswechsel an sich eher ungeeignet als Lösungsweg.

Es kann gern von euch Stellung zu dem Thema bezogen werden. Der Thread ist leider etwas in ein Monolog übergegangen ...