bester freund zieht mich runter..

[hilltophoods]

Die Sache ist die, dass ich in letzter Zeit das Gefühl habe, dass meine eigentlich bester Freund mich nur noch runter zieht.. Wir kennen uns seit 3,5 jahren, aber er ist irgendwann mein bester freund geworden bzw. einfach der, mit dem ich am meisten unternehme, über die privatesten Dinge rede etc.

Das Schlimme ist einfach nur, dass ich immer mehr merke, dass ich mich überhaupt nicht auf unsere Treffen freue, sondern eigentlich öfters gar keine Lust habe, ihn zu sehen. Das Problem für mich ist, dass ich das Gefühl habe, dass wir außerhalb des Studiums oder wenn wir über andere Leute reden, eigentlich keine richtige Wellenlänge miteinander haben.. Zb. ist es so, entweder reden wir nur über unsere Probleme/Leute die wir kennen, wobei ich auch da nie das Gefühl habe, dass es mir wirklich hilft oder irgendwas bringt, mit ihm darüber zu reden.. Mir geht es danach nie besser, wenn ich ihm das alles erzählt habe, wie ich es noch von früher aus Schulzeiten von damaligen Freunden und Gesprächen kenne.. Ansonsten haben wir irgendwie wenig Gesprächsthemen, ich finde die Gespräche sind immer sehr krampfig und zäh und kommen nicht richtig in Gang.. Zusammen lachen tun wir eigentlich nur, wenn wir jetzt einen lustigen Film schauen oder sowas.

Ich weiß auch nicht, egal ob wir in ner Bar oder zuhause sind und fernsehen, ich finde es so schade, dass nie einfach mal ein richtig unbeschwertes schönes Gespräch aufkommt.. Dadurch sind die Treffen mit ihm für mich oft anstrengend und auch langweilig.. Inzwischen merke ich einfach, dass ich lieber einen Abend mal ganz alleine verbringe, meine Freundin besuche, mich mit anderen Bekannten treffe ( habe sonst keine richtig engen Freunde, sondern eher so 2,3 Bekannte) als mit ihm IRGENDWAS zu machen.

Ich habe noch ein paar gute Bekannte aus Schulzeiten, mit denen man sich gar nicht über tiefgründige Sachen, Probleme etc. unterhalten kann, aber selbst mit denen mache ich inzwischen lieber was als mit besagtem Freund. Einfach weil man sich mit denen einfach mal locker und fröhlich über dies und das unterhalten kann, ohne Probleme zu wälzen oder händeringend nach Themen zu suchen..
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Einerseits ist er mehr oder weniger mein einziger Freund.. Andererseits denke ich aber, warum sollte ich mich zwingen, etwas mit ihr zu machen, wenn mich im Moment schon der Gedanke daran runter zieht..

Er hat auch depressionen und erpresst mich quasi emotional mit seinen Selbstmordgedanken, mehr für ihn da zu sein und mehr mit ihm zu machen.. Ich habe ein paar mal versucht ihm zu sagen, dass ich das garnicht so sehr brauche ihn jeden Tag zu sehen.. aber ich schaffe es auch nicht den Kontakt zu ihm abzubrechen, wenn er mich quasi mit Selbstmord erpresst... muss auch sagen, dass ich etwas Konfliktscheu bin..
Was würdet ihr mir raten? Soll ich ihn irgendwie drauf ansprechen? Aber wie? Einfach den Kontakt weniger werden lassen funktioniert nicht, obwohl ich das momentan schon teilweise mache..

[LeastoftheEast]

Also ich hab jetzt zwar noch nicht verstanden, ob dein Freund ein Mann oder eine Frau ist, weil du beide Geschlechter in deinem Text nutzt und es immer wieder vermischst, aber es spielt für meine Antwort eine eher untergeordnete Rolle. Mit depressiven Menschen auszukommen ist sehr schwer, das sage sogar ich, obwohl ich selber Depressionen habe. Das hab ich auch nie geglaubt, ich hätte ja gedacht, ich müsste es doch als Betroffener am besten verstehen können. Pustekuchen. Ich habs erlebt.

Kannst ja mal schauen, ob du in folgendem Artikel Anregungen findest: http://www.zeitzuleben.de/2589-wie-sie- ... miert-ist/

Und zu deinem "anderen" Problem. Es wird nie einen Menschen geben, mit dem du zu 100% kompatibel bist. So jemanden hat kaum jemand. Die meisten Leute haben jemanden zum Saufen, jemanden für den Sport, jemanden zum Reden über Probleme. Seltenst gibt es jemanden, der alles abdecken kann. Wir sind alle verschieden.

[Optimist]

Ist sie nun eine sie oder ein er?

[hilltophoods]

hatte den text teilweise kopiert, weil er sehr treffend war.. es ist ein er ^^

[Pont-Mirabeau]

So wie Du die ganze Sache beschreibst, ist das keine Freundschaft sondern eine Zweckbeziehung, die ihren Zweck jetzt auch nicht mehr erfüllt. Mit einem besten Freund sollte man zwanglose Gespräche führen können. Auch darf er Dich nicht instrumentalisieren, so wie er es offenbar mit Dir macht.

Ganz aufgeben würde ich die "Freundschaft" nicht, aber mich deutlich rarer machen.

[3Dog]

such dir einen besseren besten freund...

mein bester freund ist jemand den ich seit jahren bewundere und schätze und der mir immer noch tips geben kann, der ein normales beziehungsleben und sexleben führt und den ich um rat und beistand bitten kann. zum beispiel rat wie er seine freundin(nen) kennengelernt hat, wie man flirtet und so sachen. und der meine situation versteht und mir positive energie gibt: auf meine sorge wieviel ich schon verpasst hab mit fast 30 hat er mich beruhigt und gesagt, dass er auf manche erfahrung (auch sexuelle, aber vor allem emotionale) auch gerne verzichtet hätte. das habe ich übrigens schon mehrfach gehört. dass mindestens 50% der erfahrungen die leute schon gesammelt haben verzichtenswert sind, das sagen sie selbst. und insbesondere die sexuelle komponente spielt nicht so eine große rolle, und die emotionale komponente kann regelrecht die psyche zerstören.

[kleinefee]

Also wenn ich dir einen Tipp / Rat geben kann. Distanziere dich von dieses "besten Freund" den wenn du dich in seiner Gegenwart nicht wohlfühlst und er dich dann auch noch emotional erpresst ist das keine Freundschaft. Es ist ja wohl offensichtlich das dein Freund ein großes Problem hat.
Lass es nicht zu das du nur noch sein Freund bist nur weil du Angst hast das er sich sonst was antut.
Das ist für dich und deine Psyche ganz ungesund.
Mach dir selbst bewusst das dass sein Problem ist und du deine eigenen hast. Du kannst ihm bei diesem Problem nicht helfen dafür gibt es Professionelle Therapeuten. Vor allem darfst dir auf keinen Fall Schuld von ihm einreden lassen.
Ich würde das in einen sehr ernsten Gespräch mit ihm klären das er sich so nicht verhalten kann. Vielleicht noch mit einer neutraleren Person zusammen.
Ich würde da auch sehr behutsam vorgehen. Oder was vielleicht besser ist würde ich mich erst mal selbst an einen Psychologen wenden und das Problem schildern.
Es sei den das dein Freund nicht schon in Behandlung ist.

Ich meine ja das es nicht nur so ist das ihr kein gemeinsames Thema mehr habt, da würde ich sagen such dir wenn anderes. Aber mit dieser emotionalen Erpressung damit ist nicht zu spaßen.

[kreisel]

Hallo,

was macht denn für dich einen Freund aus?
sich täglich sehen, über Probleme reden? oder.....?

Kann es sein dass du du eine Vorstellung von Freundschaft hast und darauf Verhaltensvorschriften ableitest und eine Art "Rollenvorgabe",
aber deine Gefühle, dein Körper, deine Langeweile, dein Nicht-Dasein wollen sagen dir eigentlich
was anderes?

Ich für mich denke dass in einer Freundschaft auch Bedürfnisse, Wünsche und offene Feedbacks möglich sein sollten....
ansonsten hab ich mich immer mehr als Gefangene eines Konstrukts gefühlt....

Dann lese ich so Sätze wie "Man darf den anderen nicht belasten" (wenns ihm schon schlecht geht).
"ich muss mich zurücknehmen"

Ich würds vielleicht mit ehrlichem Feedback probieren... mit dem was du brauchst, wie was ankommt, wie du dich fühlst...wie du was gestalten willst (wie oft sehen, was tun), was du für ihn tun kannst und willst und wo auch die Grenzen liegen.
Vielleicht nicht alles auf einmal, ist ja für einen selbst auch ungewohnt....aber mal so Versuchballons.

Wenn da gar nichts verhandelbar ist, ist ja immer noch die Option da, sich zurückzuziehen und den Kontakt einschlafen zu lassen (oder wenns nicht geht, das klar zu beenden)
Und dann der Knackpunkt...sich das selbst klarzumachen dass man das darf....dass man für den anderen nicht verantwortlich ist sondern für sich selbst.

Alles Gute,
kreisel

[LeastoftheEast]

such dir einen besseren besten freund...

mein bester freund ist jemand den ich seit jahren bewundere und schätze und der mir immer noch tips geben kann, der ein normales beziehungsleben und sexleben führt und den ich um rat und beistand bitten kann. zum beispiel rat wie er seine freundin(nen) kennengelernt hat, wie man flirtet und so sachen. und der meine situation versteht und mir positive energie gibt:

Da zieht sich alles in mir zusammen. Wenn ein bester Freund so sein muss, dann gute Nacht und kein Bett, dann eigne ich mich auch nicht zum besten Freund (nicht dass ich das will). Macht auch nen eher einseitigen Eindruck, nur aus einer anderen Perspektive gesehen. Was hat dein bester Freund denn an dir, was bietest du ihm?

[Mondstaub]

Da zieht sich alles in mir zusammen. Wenn ein bester Freund so sein muss, dann gute Nacht und kein Bett, dann eigne ich mich auch nicht zum besten Freund (nicht dass ich das will). Macht auch nen eher einseitigen Eindruck, nur aus einer anderen Perspektive gesehen. Was hat dein bester Freund denn an dir, was bietest du ihm?

? Ich verstehe deinen Beitrag gerade nicht... er meinte, er hat einen guten Freund, der ihm Rat gibt und positive Energie... der offenbar nett ist.
Was soll 3Dog ihm denn jetzt "bieten"? In einer Freundschaft ergibt sich so was meistens von alleine, ist ja keine Zweckaustausch.
Ist doch alles in Ordnung bei ihm. Und er kann auch ebenfalls Rat geben, ohne Beziehungsexperte zu sein. Vielleicht in anderen Dingen.

[hilltophoods]

wie bricht man am besten den kontakt zu jemandem ab ?

[jweihgold]

Hallo hiltophoods,

wie bricht man am besten den kontakt zu jemandem ab ?

Klassisch ? Nicht mehr melden..Und wenn sich dein Kontakt meldet, eine Zeitlang den Anrufbeantworter bzw. die Mailbox rangehen lassen und oder nicht zurückmelden. Auch nicht bei einer Email oder einer SMS. Normalerweise (meiner Erfahrung nach) verhalten sich nur Frauen so.

Alternative (Gehört allerdings Courage dazu) sei ehrlich, sei ein Kerl und sag Ihm/Ihr es ins Gesicht.

Ich bevorzuge die Alternative, weil es fairer, ehrlicher, freundlicher und direkter deinem Gegenüber ist. Und Ihm/Ihr die Möglichkeit einräumt eigene Fehler zu erkennen, sich selbst zu verbessern und damit ein besserer Mensch zu werden. Nicht nur für Dich, sondern auch für andere.

[hilltophoods]

ohje, das wird wieder in einer stundenlangen diskussion enden ^^

[SciFiGirl]

Irgendwie finde ich Diskussion hier extrem um die eigene Person zentriert. Sicherlich soll man eigene Bedürfnisse nicht ausblenden, aber in einer Freundschaft sollte man doch auch für den anderen da sein. Ich hatte mit meinen besten Freunden oft auch Zeiten, in denen ich mich zurück genommen habe, weil es den anderen schlecht ging. Da hatte ich oft auch keine Lust schon wieder die "Mülltonne" für deren Probleme zu spielen, das gehört aber zu einer Freundschaft dazu. Es gibt dann ja auch Zeiten, in denen das umgekehrt läuft und sie quasi meine "Mülltonne" sind.

Die Frage stellt sich in der Beschreibung für mich, warum du überhaupt mit diesem Freund befreundet bist? Ist es, weil du dir da was erhofftest? Dann wäre es wirklich eine reine Zweckbeziehung - für dich.

Einfach nicht mehr ans Telefon gehen wenn du die Freundschaft aufkündigen willst, finde ich völlig daneben. Sowas macht man nicht. Und wenn es stundenlange Diskussionen gibt, die bist du diesem Freund schuldig. Meinst du nicht? Man kann nicht das Beste aus einer Beziehung holen und dann den Rest einfach wegschmeißen.

Du solltest aber immer im Hinterkopf haben: du willst einen Freund, der XY an Eigenschaften hat. Die gleichen Eigenschaften solltest du aber auch in solch eine Beziehung einbringen. Alles andere nenne ich Egoismus.

[hilltophoods]

ich hatte eigentlich nie erwartungen an diese freundschaft.. habe nur irgendwann gemerkt, dass sie mir keinen spass mehr macht..

[Ben]

Ich kenne das. Ich hatte auch mal einen "besten" Freund der mich emotional total runtergezogen hat.
Am Besten man versucht einmal klar und deutlich darüber zu sprechen und wenn es nicht fruchtet, dann einfach den Kontakt zumindest temporär abzubrechen. Eine sogennante "Reflektionsphase" einzuleiten. Vielleicht überdenkt derjenige dann sein Verhalten und ändert sich entsprechend.
Wenn nicht, und die alten Verhaltensmuster wiederkehren ist es leider erforderlich die Freundschaft komplett zu beenden

[Neri]

ich hatte eigentlich nie erwartungen an diese freundschaft.. habe nur irgendwann gemerkt, dass sie mir keinen spass mehr macht..

Glaubst Du denn, dass die Möglichkeit bestünde, dass sich daran etwas ändert sofern Du was auch immer tust? Oder würde der Spaß dann immernoch ausbleiben?

Wenn Letzteres (wovon ich ausgehe), dann hak' das einfach ab. Du bist nicht nur auf der Welt um andere glücklich zu machen! Schon gar nicht wenn sie Dich unglücklich machen.

[Windschatten]

Hallo hilltophoods,

die Situation ist schwierig zu beurteilen und letztendlich musst Du entscheiden, wie Du damit dauerhaft umgehen und leben kannst.

Emotionale Erpressung - egal ob es Freunde oder den/die eigene/n Partner/in betrifft - ist keine Lösung des Problems - insbesondere wenn es um ein so sensibles Thema wie Selbstmord geht.
Einerseits habe ich herausgelesen, dass diese Freundschaft dir (und evt. auch der Beziehung zu deiner Partnerin) nicht mehr gut tut, so wie Du sie derzeit beschreibst. Andererseits habe ich den Eindruck, dass Du dich vermutlich vor möglichen Schuldgefühlen fürchtest, sofern sich dein Freund - nach einer von dir in Betracht gezogenen Beendigung des Kontaktes - letztendlich wirklich etwas antun würde.

Es tut mir leid in welcher verstrickten Lage Du dich gerade befindest. Aber wir können dir hierzu keinen Rat als Laien geben, nur ein paar mögliche Denkanstöße.
Grundsätzlich entscheiden kannst nur Du, inwieweit dieser Kontakt zu ihm *für dich* noch zumutbar ist.

Damit jetzt keine Missverständnisse aufkommen: Ich habe es zuvor schon einmal in einem deiner anderen Threads geschrieben, dass eine gute Freundschaft nicht immer etwas mit Spaß zu tun hat, sondern vielmehr damit füreinander da zu sein - insbesondere in schlechten Zeiten. Aber es gibt auch Grenzen der eigenen Belastbarkeit, die jeder für sich selbst bestimmen muss.
Die Frage in dieser Hinsicht ist, inwieweit Du dir selber noch "gerecht" wirst, wenn Du dein Möglichstes versucht hast und sich rein gar nichts ändert und es dir dabei ebenso zunehmend schlechter geht. Das hilft niemandem weiter. Ein Freundschaftverhältnis beruht weder auf reinem Egoismus noch auf totaler Selbstaufgabe der eigenen Bedürfnisse - es ist wohl eher eine "gesunde Mischung" aus beidem.

Es ist insofern nicht deine Aufgabe die Depressionen deines Freundes zu "behandeln", denn es erfordert mitunter professionelle Hilfe, in die sich dein Freund begeben sollte *sofern er dieses noch nicht getan hat*.
Du kannst nur versuchen ihn hierbei zu unterstützen diese in Anspruch zu nehmen *sofern Du den Kontakt aufrecht erhalten willst* und dann, wenn er professionelle Hilfe annimmt, weiterhin für ihn - so gut wie möglich - in der Rolle des guten Freundes da zu sein.

Ich wünsche dir alles Gute.

Viele Grüße
Windschatten

[hilltophoods]

ich habe den kontakt jetzt zu ihm abgebrochen, es war viel leichter als erwartet.. ^^ eine riesige erleichterung, der schritt hätte wohl schon vor längerer zeit erfolgen sollen

[kelcey]

Darf ich dich fragen, wie du den Kontakt genau abgebrochen hast?
Mir gings vor ner Zeit sehr ähnlich mit ner Freundin und als endlich klar war, dass ich keinen Kontakt mehr wollte, ging es mir auch viel besser (und geht es noch). Allerdings weiss ich, dass der Kontaktabbruch nicht gerade auf faire Art und Weise von meiner Seite her ablief.. habe auch ein paar Sachen im Internet drüber gelesen, wie man am besten ne Freundschaft beendet und oftmals kam der Rat, dass man sich nochmals ein letztes Mal mit der Person zusammensetzten und ihr alles erklären sollte. Das habe ich aber nicht geschafft bzw. ich hatte auch üüüüüüberhaupt keine Lust dazu.. evt. auch, weil ich ein bisschen Angst hatte, dass ich es dann nicht hätte durchziehen können..