Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

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fab_tom

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von fab_tom »

Eine gute Beziehung bereichert mein Leben ungemein. Das ist jetzt auch keine Behauptung im luftleeren Raum, ich durfte diese Erfahrung schon einmal machen.
Wenn mich jetzt jemand fragen würde: "Wie zufrieden bist du mit deinem Leben" würde ich mit "Sehr zufrieden, aber für das letzte Stück zum Glück fehlt mir eine Partnerin" antworten. Ich kenne den Unterschied und verdammt nochmal, eine Frau an meiner Seite zu wissen, die ich liebe und die diese Liebe erwidert ist ein großartiges Gefühl und Sex nicht nur mit mir selbst, sondern mit einem Gegenüber, welches ich geil und attraktiv finde ist für mich unvergleichlich.
Sisyphossi

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Sisyphossi »

Für mich war meine Beziehung schon so etwas wie ein Heilsbringer. Sie hat mir sehr viel Glück, Freude, Kraft und Zufriedenheit gegeben und tut es auch lange nach ihrem Ende noch.
challenger81 hat geschrieben: Allerdings bin ich auch der Ansicht, man solle sein Glück oder Unglück, je nachdem, nicht von einer Beziehung abhängig machen, da ich denke, dass zum Leben beziehungsweise zum Glücklichsein auch noch andere Faktoren hinzukommen.
Klingt für mich so wie der Ratschlag an einen Hungernden, sein Glück doch nicht so vom Essen abhängig zu machen. Liebe und Sexualität sind ganz elemetare Bedürfnisse, die man nicht durch eine bewusste Entscheidung aus der Welt räumen kann. Klar gibt es noch andere Faktoren, aber wenn man einen Partner hat, hilft der einem (idealerweise) auch schwere Schicksalsschläge durchzustehen. Umgekehrt haben mich als AB Erfolge auf anderen Gebieten nie so richtig glücklich gemacht, weil eben immer das Entscheidende gefehlt hat.
zebulon

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von zebulon »

Ich frage mich, warum diese Frage immer wieder gestellt wird?

Ich behaupte, dass sich die allermeisten ABs, und seien sie noch noch HC, darüber im Klaren sind, dass eine zwischen- oder auch gleichgeschlechtliche Liebesbeziehung zu einem geliebten Menschen nicht der Heilsbringer sein kann, aber doch zumindest das zentrale Problem, eben keine Beziehung zu haben, löst und für den einen oder anderen positiven Effekt sorgen würde, z.B. dass man in Summe glücklicher ist!

Manchmal liest sich das, als müsste ich mich als AB dafür rechtfertigen, dass ich mir eine Beziehung wünsche(n würde).

In einer Beziehung zu leben ist das absolut normalste, was es in der menschlichen Zivilisation über alle Kultur- und Völkergrenzen hinweg gibt. Es ist die Basis der menschlichen Existenz und selbst wenn man dies auf die rein biologische Grundfunktion, nämlich der Erhaltung der Art durch Fortpflanzung, reduziert, so sind wir Menschen durch allerlei Tricks der Natur darauf angelegt immer zu einer für die Fortpflanzung gewinnbringende Verbindung der Geschlechter* zu führen. Wie viele Tierarten in der Natur gibt es, die danach streben einen und nur einen Partner zu haben.
Okay, es gibt genauso viele Tierarten, bei denen das nicht so ist, aber das deute ich uns Menschen nicht an.

Selbst wenn ich mir über diesen Umstand bewusst bin, bin ich doch meiner menschlichen Natur unterworfen und die Steuerung meiner Bedürfnisse und Vorlieben geschieht überwiegend über die Hirnchemie.

Trotzdem frage ich: Na, und? Wie könnte ich nur auf den Gedanken kommen dieser Natur meines Seins zu widerstreben und vor allem dies zu wollen?



*Ich meine damit selbstverständlich nicht, dass dies gleichgeschlechtliche Beziehungen weniger wert macht. Es geht immer um den geliebten Menschen und da ist eine gleichgeschlechtliche Beziehung in unserer (mehr oder weniger) entwickelten sozialen Gesellschaft gleich gestellt (oder sollte es sein)!
NBUC
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Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von NBUC »

Sisyphossi hat geschrieben:Für mich war meine Beziehung schon so etwas wie ein Heilsbringer. Sie hat mir sehr viel Glück, Freude, Kraft und Zufriedenheit gegeben und tut es auch lange nach ihrem Ende noch.
challenger81 hat geschrieben: Allerdings bin ich auch der Ansicht, man solle sein Glück oder Unglück, je nachdem, nicht von einer Beziehung abhängig machen, da ich denke, dass zum Leben beziehungsweise zum Glücklichsein auch noch andere Faktoren hinzukommen.
Klingt für mich so wie der Ratschlag an einen Hungernden, sein Glück doch nicht so vom Essen abhängig zu machen. Liebe und Sexualität sind ganz elemetare Bedürfnisse, die man nicht durch eine bewusste Entscheidung aus der Welt räumen kann. Klar gibt es noch andere Faktoren, aber wenn man einen Partner hat, hilft der einem (idealerweise) auch schwere Schicksalsschläge durchzustehen. Umgekehrt haben mich als AB Erfolge auf anderen Gebieten nie so richtig glücklich gemacht, weil eben immer das Entscheidende gefehlt hat.
Ist in diesem Falle aber richtig, denn eine Beziehung kann nicht andere/alle Bedürfnisse stillen. In dieser begrenzten Bedeutung stimmt dann sogar das "du musst erst einmal mit dir im Reinen sein" - nicht primär wegen dem Finden (obwohl das da auch einen gewissen Einfluss hat), sondern weil auch die Probleme in einer Beziehung ihre eigene Dynamik bekommen bzw. weitere Probleme hinzu kommen, was die Last weiter steigern kann anstelle der große Wurf ins Glück zu sein (was es sein kann, wenn eben Synergien helfen doer der andere stark genug ist - was man nicht zwingend erwarten darf und kann - einen da raus zu ziehen.) sondern weil Beziehungen eher eine Art Multiplikator und Öffner neuer Lebensfelder ist und auch schlechtes Gefahr läuft multipliziert zu werden.
Letztlich kommt mit der neuen Unterstützung auch neue Verantwortung. Wir sind ja nicht im Sozialismus.
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
LeastoftheEast

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von LeastoftheEast »

NBUC hat geschrieben: Ist in diesem Falle aber richtig, denn eine Beziehung kann nicht andere/alle Bedürfnisse stillen. In dieser begrenzten Bedeutung stimmt dann sogar das "du musst erst einmal mit dir im Reinen sein" - nicht primär wegen dem Finden (obwohl das da auch einen gewissen Einfluss hat), sondern weil auch die Probleme in einer Beziehung ihre eigene Dynamik bekommen bzw. weitere Probleme hinzu kommen, was die Last weiter steigern kann anstelle der große Wurf ins Glück zu sein (was es sein kann, wenn eben Synergien helfen doer der andere stark genug ist - was man nicht zwingend erwarten darf und kann - einen da raus zu ziehen.) sondern weil Beziehungen eher eine Art Multiplikator und Öffner neuer Lebensfelder ist und auch schlechtes Gefahr läuft multipliziert zu werden.
Letztlich kommt mit der neuen Unterstützung auch neue Verantwortung. Wir sind ja nicht im Sozialismus.
Wenn aber alle wirklich danach leben würden, dann dürften sehr viele Menschen keine Beziehungen haben. Nur mal von mir ausgehend, ich werde an meinen Problemen ein Leben lang zu kämpfen haben. Also dürfte ich auch nie eine Beziehung haben. "Werd erstmal glücklich mit dir selbst" ist zumindest in meinem Fall gleichbedeutend mit "Vergiss das ganze, du hast eh keine Chance". Auch habe ich schon erwähnt, dass eine Beziehung zwar kein Heilsbringer ist, aber das Fehlen einer solchen über Jahrzehnte ein Handeln gegen die eigene Natur ist und einfach nicht gesund sein kann und damit den Weg zum "Mit sich selbst im Reinen sein" nicht gerade günstig beeinflusst, im Gegenteil.
Blau
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Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Blau »

LeastoftheEast hat geschrieben: Wenn aber alle wirklich danach leben würden, dann dürften sehr viele Menschen keine Beziehungen haben. Nur mal von mir ausgehend, ich werde an meinen Problemen ein Leben lang zu kämpfen haben. Also dürfte ich auch nie eine Beziehung haben. "Werd erstmal glücklich mit dir selbst" ist zumindest in meinem Fall gleichbedeutend mit "Vergiss das ganze, du hast eh keine Chance". Auch habe ich schon erwähnt, dass eine Beziehung zwar kein Heilsbringer ist, aber das Fehlen einer solchen über Jahrzehnte ein Handeln gegen die eigene Natur ist und einfach nicht gesund sein kann und damit den Weg zum "Mit sich selbst im Reinen sein" nicht gerade günstig beeinflusst, im Gegenteil.
Sagt ja keiner dass man erst mal vollkommen glücklich und im reinen mit sich sein muss, damit es mit ner Beziehung klappen kann - aber es ist hilfreich und macht einem das Aufbauen einer harmonischen Beziehung sicher einfacher. Dass man das nicht so auf Knopfdruck hinkriegt ist schon klar. Hier muss, denke ich, jeder seinen individuellen Weg finden.
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Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von NBUC »

LeastoftheEast hat geschrieben: Wenn aber alle wirklich danach leben würden, dann dürften sehr viele Menschen keine Beziehungen haben. Nur mal von mir ausgehend, ich werde an meinen Problemen ein Leben lang zu kämpfen haben. Also dürfte ich auch nie eine Beziehung haben. "Werd erstmal glücklich mit dir selbst" ist zumindest in meinem Fall gleichbedeutend mit "Vergiss das ganze, du hast eh keine Chance". Auch habe ich schon erwähnt, dass eine Beziehung zwar kein Heilsbringer ist, aber das Fehlen einer solchen über Jahrzehnte ein Handeln gegen die eigene Natur ist und einfach nicht gesund sein kann und damit den Weg zum "Mit sich selbst im Reinen sein" nicht gerade günstig beeinflusst, im Gegenteil.
Genau das wollte ich damit ausdrücklich nicht sagen. Eine Beziehung bedient erst einmal genau ein Bedürfnis. Ein paar Leute erwecken aber den Eindruck zu erwarten, dass mit einer Beziehung auch ihre anderen Probleme bedeutungslos werden würden, bzw sich das Gesamtleben zum besseren wendet.
Das kann keine Beziehung leisten. Sie multipliziert vielmehr das, was nach dem spezifischen Bedienen der Beziehungsmangelerscheinungen und ggf anderen vorhandenen, aber nicht allmächtigen Synergien und abzüglich neuer Probleme in der Bilanz übrig ist.

Ansonsten ist "werd erst einmal mit deinem Restleben glücklich" ein kleiner Einstiegsbonus, aber meilenweit davon entfernt einem allgemein zu einer Beziehung zu verhelfen.
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3Dog
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Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von 3Dog »

Die Beziehung tut in erster Linie körperlich und seelisch gut, wenn man von gelegentlich rauhem Fahrwasser mal absieht.
Aber sie kostet auch Investitionen. Verzicht. Kompromisse. Unsere Gesellschaft ist (war?) so ausgelegt, dass das Zusammenleben in einer Beziehung eine Norm darstellt. Neben den körperlichen und seelischen Boni (und natürlich gelgentlich Mali wenn es mal nicht so gut läuft) ist es vor allem auch wirtschaftlich praktikabel... man hat zusammen mehr Kaufkraft und spart immense Kosten, wenn man wie es die Norm vorsieht wirklich zusammen wohnt... aber können das heutige junge Paare überhaupt noch? Ich kenne eigentlich nur Leute um die 30 oder älter, die zusammenleben. Viele viele meiner Freunde leben allein. Das ist wahnsinn wie sich die Gesellschaft wandelt. Natürlich haben die Normalos Beziehungen, aber das Wort an sich bedeutet garnicht mehr das was mal die Norm war. In sofern würde ich wenn ich eine Freundin hätte eher sagen wir sind zusammen oder so ;)
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Mondstaub

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Mondstaub »

Sisyphossi hat geschrieben: Klingt für mich so wie der Ratschlag an einen Hungernden, sein Glück doch nicht so vom Essen abhängig zu machen. Liebe und Sexualität sind ganz elemetare Bedürfnisse, die man nicht durch eine bewusste Entscheidung aus der Welt räumen kann. Klar gibt es noch andere Faktoren, aber wenn man einen Partner hat, hilft der einem (idealerweise) auch schwere Schicksalsschläge durchzustehen. Umgekehrt haben mich als AB Erfolge auf anderen Gebieten nie so richtig glücklich gemacht, weil eben immer das Entscheidende gefehlt hat.
Denke ich auch.. für mich war das AB-tum mein Hauptproblem. Kaum war das mit 30 Gott sei Dank gelöst, kam das Mobbing durch die lieben Kolleginnen (nein, das hatte ich vorher zum Glück noch nie, auch nicht in der Schulzeit. )
Natürlich macht mich das fertig. Ich gehe jeden Tag ungerne zur Arbeit und es ist so anstrengend.. :? Und ich habe Angst, dass mir das an anderer Arbeitsstelle wieder passiert, weil man mir anmerkt, dass ich mich nicht wehre (weil schüchtern).. Aber wenn ich immer noch AB wäre jetzt und dazu noch gemobbt würde, ich weiß nicht, was mit meiner Seele passiert wäre... die ist eh schon angerissen (durch verschiedene Dinge), aber ich weiß nicht, wie ich jetzt am Boden wäre.. und kann es mir denken.

Natürlich ist auch nicht alles 100 Prozent perfekt. Ich war 30 Jahre alleine und Einzelkind und vermisse öfter mal Zeiten, in denen ich meine Ruhe habe, lernen kann und meinen Hobbies nachgehen.. mein Freund hängt mir ständig am Rockzipfel, wie man so schön sagt... Aber ich bin sehr dankbar und möchte es keinesfalls missen, zumal er ja auch ein "Toller" ist. ;) Bin zu müde für bessere Formulierungen gerade. :frech:

Kurz gefasst: Es ist zu viel verlangt, sein Glück nicht von anderen abhängig machen zu sollen, wenn man für eine Beziehung nun mal 2 braucht.
Rheinpfeil

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Rheinpfeil »

Sehe ich genauso. Ich hätte zwar gern eine Freundin und denke, dass zu zweit manches einfacher und auch schöner wäre - aber das weiß ich nicht, bin ja AB. Mit meinem Leben insgesamt bin ich aber sehr zufrieden - es geht mir gut. Und ich glaube auch nicht, dass eine Beziehung alle Probleme lösen würde. Vielleicht würde sie auch neue bringen - wer weiß? Ich weiß es jedenfalls nicht, dass ist einer der Gründe, weshalb ich es gern mal ausprobieren würde.
Aren

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Aren »

Josch hat geschrieben:
Blau hat geschrieben:Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?
Absolut nein!

ABER das weiß man erst, wenn man selbst schon einmal eine Beziehung gehabt hat. Es bringt daher überhaupt nichts, einem HC-AB das ausreden zu wollen!
Im Gegenteil - Belehrungen, wie "Beziehung machen dich nicht glücklicher" sind genau so hohl, wie "sei froh, dass du Single bist" Sprüche von Normalos.
Warum sollte man als HC-AB so etwas nicht wissen? Wenn ich aber als HC-AB, der ich ja nun einmal bin, eine Beziehung glorifizieren würde, dann würde ich doch spätestens in der ersten Beziehung Schiffbruch erleiden. Das ist zumindest meine Meinung, denn eine Beziehung ist für mich die Kirsche auf der Sahne und nicht der ganze Eisbecher. Alleine schon aus meinem Freundeskreis weiß ich, dass die Probleme bleiben, größer werden oder sich deren Gewichtung ändert. Eine Beziehung ist nicht das Ende aller Probleme. Außerdem sollte man sich ansonsten fragen, ob man einen Partner oder Psychologen sucht.

VG Aren
DannyDark

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von DannyDark »

...es würde mein Leben glücklicher machen...
Nasobem

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Nasobem »

Aren hat geschrieben:
Josch hat geschrieben:
Blau hat geschrieben:Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?
Absolut nein!

ABER das weiß man erst, wenn man selbst schon einmal eine Beziehung gehabt hat. Es bringt daher überhaupt nichts, einem HC-AB das ausreden zu wollen!
Im Gegenteil - Belehrungen, wie "Beziehung machen dich nicht glücklicher" sind genau so hohl, wie "sei froh, dass du Single bist" Sprüche von Normalos.
Warum sollte man als HC-AB so etwas nicht wissen? Wenn ich aber als HC-AB, der ich ja nun einmal bin, eine Beziehung glorifizieren würde, dann würde ich doch spätestens in der ersten Beziehung Schiffbruch erleiden. Das ist zumindest meine Meinung, denn eine Beziehung ist für mich die Kirsche auf der Sahne und nicht der ganze Eisbecher. Alleine schon aus meinem Freundeskreis weiß ich, dass die Probleme bleiben, größer werden oder sich deren Gewichtung ändert. Eine Beziehung ist nicht das Ende aller Probleme. Außerdem sollte man sich ansonsten fragen, ob man einen Partner oder Psychologen sucht.
Der "absolute Heilsbringer" ist eine Beziehung natürlich nicht. Viele der bisherigen Probleme, die man ungelöst vor sich herschiebt, werden auch mit einer Beziehung nicht per se gelöst. Es kommen sogar neue Probleme dazu. Nur: Den absoluten Heilsbringer gibt's nicht und "keine Beziehung" löst die Probleme, die man ungelöst vor sich herschiebt, ja auch nicht. Und eine Beziehung kann generell ein Schritt in ein erfüllteres Leben sein, obschon sie als Problemlöser für alles nicht taugt. Ich würde sagen, es kann dem Leben eine zusätzliche Dimension geben.
Tirak

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Tirak »

Eine Beziehung wäre für mich lediglich eine Erfahrung und sicher keine Heilung. Ob die nun "Glück" bringt oder nicht, weiss ich nicht. Womöglich sollten andere Menschen sich vor mir auch in Acht nehmen, da ich sie vermutlich in ein Unglück stürzen würde. Insofern wäre es dann sowieso völlig irrelevant, ob ich eine Beziehung möchte oder nicht. Und allgemeiner gefasst, weiss ich auch nicht, was ein glückliches Leben sein soll. Wenn es schon daran bei mir scheitert, würde auch niemals eine Beziehung in Frage kommen.
Eine Beziehung seh ich auch als einen kleinen möglichen Bonus und nicht als eine natürliche Lebensnotwendigkeit. Aber für diese Art Bonus bedarf es wohl doch notwendiger Grundvoraussetzungen, wie absolute Selbstliebe und eine fundierte Lebensbasis. Zumindest wird immer gesagt, dass man erstmal ordentlich arbeiten für sein Glück muss, denn im Leben wird nichts einfach so verschenkt.
Neri
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Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Neri »

dfg82 hat geschrieben:Ich bin zwar seit ca. zwei Jahren in einer Beziehung, jedoch würde es mich auch nicht stören, wieder allein zu sein. Ich hätte, ohne eine Freundin, auch genug zu tun und auf Intimitäten kann ich auch verzichten.
Also das klingt sogar für mich unromantischen Klotz etwas zu unromantisch. :shock:
Angesichts der Vielzahl von Bedürftigen muss man sparsam sein mit seiner Verachtung.
(François-René de Chateaubriand)
Shinji

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Shinji »

Als absoluten Heilsbringer sehe ich Beziehungen nun nicht an, auch wenn viele von mir etwas anderes denken mögen.
Aber wenn ich meine derzeitige Situation mit einem ziellosen herumirren durch eine Wüste ohne Wasser und kurz vor dem verdursten vergleiche, würde mir wohl jede, die mit einer Wasserflasche vorbeikäme und mich in ihrem Jeep mitnehmen würde, ziemlich engelsgleich erscheinen.
Beziehungstechnisch kann meine Situation (fast) nicht mehr schlimmer werden.
Jeder Schritt in Richtung einer positiven Beziehung würde daher meine Situation deutlich verbessern.
Anders ausgedrückt: In der absoluten Dunkelheit spendet selbst eine Kerze Licht.
Männlein

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Männlein »

Obwohl mir als HC-AB echte Beziehungserfahrung fehlt und ich mir deshalb eigentlich kein Urteil bilden kann, habe ich eine sehr skeptische Einstellung gegenüber Beziehungen.

Deshalb habe ich die Aussage, "sei froh, dass Du Single bist", auch noch nie als Beleidigung empfunden. In den allermeisten Fällen hätte ich mit den Leuten, die mir das gesagt hatten, nicht tauschen wollen.

Während besonders in den Medien der Wert und die Bedeutung von Beziehungen glorifiziert wird, bekomme ich in meinem Umfeld leider nur sehr selten positive Seiten einer Beziehung mit. (Vielleicht weil Verliebtheit oft nicht lange anhält?!?)
Gerade erst letzte Woche wurde mir im Bekanntenkreis schon wieder so viel Negatives von Beziehungen berichtet, dass ich sehr froh bin, dass ich all diese Probleme nie kennenlernen brauchte und als weitgehend zufriedener Single nie am Hals hatte.

Dadurch habe ich zumindest vorläufig fast jede Lust verloren, weiter an das Thema Beziehung zu denken und Frauen gegenüber aktiv zu werden. Aus "unfreiwillig unerfahren" wird also eher "freiwillig unerfahren". :roll:

Grüße vom Männlein
dfg82

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von dfg82 »

Neri hat geschrieben: Also das klingt sogar für mich unromantischen Klotz etwas zu unromantisch. :shock:
Vielleicht bin ich ja auch ein Klotz. Ein Eisklotz! :mrgreen:
IHaveForgivenJesus

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

Männlein hat geschrieben:...
Während besonders in den Medien der Wert und die Bedeutung von Beziehungen glorifiziert wird, bekomme ich in meinem Umfeld leider nur sehr selten positive Seiten einer Beziehung mit. (Vielleicht weil Verliebtheit oft nicht lange anhält?!?)...
Ja, das geht mir ähnlich. Genau aus diesem Grund bin ich eher skeptisch gegenüber den "normalen" Abläufen und Verhaltensweisen bei der Beziehungsanbahnung und -durchführung. Offensichtlich haben viele "Normalos" wenig Probleme, in Beziehungen zu kommen, aber dauerhaft harmonische Beziehungen scheinen dadurch selten zu entstehen.
Dementsprechend kann ein AB durch eine Beziehung, die von den meisten Menschen als völlig normal angesehen wird, ggf. ziemlich ernüchtert werden.
iglooni

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von iglooni »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben:
Männlein hat geschrieben:...
Während besonders in den Medien der Wert und die Bedeutung von Beziehungen glorifiziert wird, bekomme ich in meinem Umfeld leider nur sehr selten positive Seiten einer Beziehung mit. (Vielleicht weil Verliebtheit oft nicht lange anhält?!?)...
Ja, das geht mir ähnlich. Genau aus diesem Grund bin ich eher skeptisch gegenüber den "normalen" Abläufen und Verhaltensweisen bei der Beziehungsanbahnung und -durchführung. Offensichtlich haben viele "Normalos" wenig Probleme, in Beziehungen zu kommen, aber dauerhaft harmonische Beziehungen scheinen dadurch selten zu entstehen.
Dementsprechend kann ein AB durch eine Beziehung, die von den meisten Menschen als völlig normal angesehen wird, ggf. ziemlich ernüchtert werden.
"Normal" ist, dass bei der Kommunikation über Beziehungen zumeist Problemlagen thematisiert werden und weniger die schönen Dinge, die eine Partnerschaft begleiten. Für Außenstehende kann damit schnell ein verzerrtes Bild entstehen, so meine Erfahrung.