mein 16-jähriges Ich durfte in seiner Spätphase - und auf dem Höhepunkt seiner Mobbing-Laufbahn - einige bahnbrechende Erkenntnisse gewinnen, die mir noch heute von großem Nutzen sind.
1) du kannst noch so friedlich gegenüber anderen Mitmenschen sein - es wird immer Leute geben, die dich nicht leiden können und du kannst dich noch so sehr verrenken. Sie werden trotzdem gegen dich sein oder sich gar noch mehr herausgefordert fühlen.
2) mein Verhalten war verklemmt, selbst-unterdrückend und verstellt. Dennoch konnte mein 16-jähriges Ich noch nicht akzeptieren, dass man so kein Mädel für sich begeistern kann und in der Altersgruppe erfolgreichere oder selbstdarstellerische Jungs noch viel klarer bevorzugt wurden als Heute.
3) auch wenn du dich mit deinen Erzfeinden aus der Klasse im Vollsuff so prima verstehst, heißt das noch lange nicht, dass sich das Verhältnis am nächsten Tag wie von Geisterhand verbessert hat und ihr dicke Freunde seid.
Im Prinzip hätte mein 16-jähriges Ich also schon jüngere Generationen meiner Ichs was lehren können.
Letztlich sind dann aber doch noch ein paar Dinge heutzutage dazugekommen, die ich mein 16-jähriges Ich noch lehren könnte.
i.)
setze dich mal ein bisschen mit Portfoliotheorie auseinander. Nicht nur das Markowitz-Modell im BWL/VWL-Studium
dort kannst du nicht nur das Risiko eines einzelnen Wertpapiers durch Bündelung mehrerer Wertpapiere in einem Portfolio minimieren - du kannst es sogar gedanklich auf deine Bestrebungen in puncto Frauen übertragen, indem du Wertpapiere = Frauen setzt und so bemerkst, dass
Oneitis zwangsläufig in die Sackgasse führen muss
ii.)
sei dir darüber im Klaren, dass es zwei Arten von Nettsein gibt: Das *gute* und das *böse* Nettsein...
Ersteres spiegelt sich z.B. in guten Manieren wieder oder dem Bedürfnis, anderen etwas Gutes zu tun,
nachdem man sich selbst etwas Gutes getan hat.
Das *böse* Nettsein beruht dagegen eher auf einem niedrigen Selbstwertgefühl. Hier das Gefühl, dass die Mitmenschen "besser" sind als man selbst und sie daher auf ein Podest stellt. Das schlägt sich besonders in unterwürfigen Verhaltensweisen (Ja-Sagen, obwohl man Nein meint oder aus falsch verstandener Höflichkeit der Dame permanent die Entscheidung überlassen, obwohl man(n) einfach mal sagen könnte *so machen wir's jetzt*) nieder, die es zu vermeiden gilt. Das senkt die Attraktivität beim andern Geschlecht in unermessliche Tiefen und ist zudem sehr unauthentisch.
iii.)
denke nicht dauernd über die Vergangenheit nach oder das was in der Zukunft passieren mag - stay Present ...
es bringt doch nichts, dauernd darüber zu fantasieren wie man *dann später mal* ne feste Freundin hat oder sich aus sonstigen Gründen keinen mehr runterholen brauch
viel wichtiger ist es, was du
heute Gutes für dich selber tun kannst.
und noch wichtiger...
iv.)
richte dich so ein, dass du in allen Lebenslagen glücklich und im Einklang mit dir selber sein kannst - mach das nicht davon abhängig, ob du *solo*, *vergeben* oder *mit reichlich sexuellen Erfahrungen gesegnet*bist ...