Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
cajo81

Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von cajo81 »

Wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe bin ich seit letzter Zeit in ärztlicher Behandlung an einer Uni-Klinik. In erster Linie weil ich seit 10 Jahren unter schweren Depressionen leide und ganz allgemein in meinem Leben kein Schritt voran komme weil mich alles überfordert (selbst das Wäsche waschen). Ich führe ein "Pennerleben" was nur aus Computer, Fertigpizza und nur seltenen sozialen Kontakten besteht. ´Das AB-Sein geht in all meinen Problemen also schon fast unter und wird auch von den Ärzten als Nebenkreigsschauplatz eingeordnet.
Jedenfalls suchen die Herren im weißen Kittel gerade verzweifelt was die Ursache meiner Probleme darstellt. Dabei stand zuerst Schizophrenie im Raum.


Mein AB-Dasein und mein allgemein geringes Interesse an sozialen Kontakten - aus Angst, zu hohen Selbstansprüchen und Scham - hat aber nun auch BORDERLINE in den Raum gestellt.
Als ich auf Wiki und in anderen Quellen die Beschreibung zu Borderline nachgelesen habe hatte ich sofort eine "AHA-Effekt".
Borderline beschreibt jedenfalls super mein Gefühl was ich im Zusammensein mit Menschen verspüre : die Lust nach Nähe bei gleichzeitiger Wahrung der Distanz.
Ich musste sofort an andere ABs denken - ich grüble ja gerne über andere Menschen nach - und finde das die Borderline-Symptome zu unseren Beziehungsproblemen ziemlich gut passen.
Ich könnte mir jedenfalls vorstellen dass einige hier Borderliner sind weil ja oft vielen die Balance zwischen Nähe und Distanz zu fehlen scheint. Außerdem fällt mir hier den Threads sehr häufig das benannte Schwarz-Weiß-Denken auf was ich ebenso von mir kenne. Vieles dreht sich darum was Frauen oder Männer wollen; so als würde man Menschen in Schubladen schieben wollen.
Auch der Kontrollwahn ("wie muss ich mich in Situation XY verhalten"; "was darf ich sagen und was nicht" usw.) ist meiner Meinung nach bei vielen hier vorhanden.


Naja, schaut euch einfach mal den Wiki-Eintrag an; besonders die Themen SOZIALVERHALTEN, EMOTIONALITÄT und ÄNGSTE.
http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline ... %C3%B6rung

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Shinji

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von Shinji »

cajo81 hat geschrieben:Wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe bin ich seit letzter Zeit in ärztlicher Behandlung an einer Uni-Klinik. In erster Linie weil ich seit 10 Jahren unter schweren Depressionen leide und ganz allgemein in meinem Leben kein Schritt voran komme weil mich alles überfordert (selbst das Wäsche waschen). Ich führe ein "Pennerleben" was nur aus Computer, Fertigpizza und nur seltenen sozialen Kontakten besteht. ´Das AB-Sein geht in all meinen Problemen also schon fast unter und wird auch von den Ärzten als Nebenkreigsschauplatz eingeordnet.
Jedenfalls suchen die Herren im weißen Kittel gerade verzweifelt was die Ursache meiner Probleme darstellt. Dabei stand zuerst Schizophrenie im Raum.


Mein AB-Dasein und mein allgemein geringes Interesse an sozialen Kontakten - aus Angst, zu hohen Selbstansprüchen und Scham - hat aber nun auch BORDERLINE in den Raum gestellt.
Als ich auf Wiki und in anderen Quellen die Beschreibung zu Borderline nachgelesen habe hatte ich sofort eine "AHA-Effekt".
Borderline beschreibt jedenfalls super mein Gefühl was ich im Zusammensein mit Menschen verspüre : die Lust nach Nähe bei gleichzeitiger Wahrung der Distanz.
Ich musste sofort an andere ABs denken - ich grüble ja gerne über andere Menschen nach - und finde das die Borderline-Symptome zu unseren Beziehungsproblemen ziemlich gut passen.
Ich könnte mir jedenfalls vorstellen dass einige hier Borderliner sind weil ja oft vielen die Balance zwischen Nähe und Distanz zu fehlen scheint. Außerdem fällt mir hier den Threads sehr häufig das benannte Schwarz-Weiß-Denken auf was ich ebenso von mir kenne. Vieles dreht sich darum was Frauen oder Männer wollen; so als würde man Menschen in Schubladen schieben wollen.
Auch der Kontrollwahn ("wie muss ich mich in Situation XY verhalten"; "was darf ich sagen und was nicht" usw.) ist meiner Meinung nach bei vielen hier vorhanden.


Naja, schaut euch einfach mal den Wiki-Eintrag an; besonders die Themen SOZIALVERHALTEN, EMOTIONALITÄT und ÄNGSTE.
http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline ... %C3%B6rung
Auch wenn deine Überlegungen teilweise berechtigt sind, so halte ich doch persönlich nicht viel von Selbst- oder Ferndiagnosen.
Genovevchen

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von Genovevchen »

Hm, bei mir meinte eine Psychologin auch schon mal Anzeichen einer "emotional instablilen" Persönlichkeit zu erkennen; um die Diagnose wirklich zu stellen, fand sie diese Anzeichen jedoch nicht ausgeprägt genug.

Ich war selbst schon mal auf diesen Gedanken gekommen, habe ihn jedoch - für mich - mittlerweile wieder verworfen. Zwar würden manche Punkte aus der Liste der Diagnosekriterien durchaus auf mich zutreffen. Wie eben z.B. Schwarz-Weiß-Denken, Stimmungsschwankungen, Neigung zu Suchtverhalten. Auch neige ich sicherlich dazu, Menschen zu sehr zu idealisieren (Stichwort Oneitis). Wenn ich mir jedoch ausführliche Beschreibungen des Verhaltens von Borderlinern ansehe, gerade in Bezug auf Beziehungen, kann ich mich da absolut nicht reinfühlen. Gerade heute habe ich erst wieder so einen Fallbericht gelesen, wo geschildert wurde, wie eine Borderlinerin ihren Partner aus heiterem Himmel und ohne nachvollziehbare Gründe verlässt; wie ihm plötzlich von ihrer Seite aus nur noch Hass entgegenschlägt, ohne dass er sich irgendeiner Schuld bewusst wäre. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich je so verhalten würde. Sind aber natürlich rein hypothetische Überlegungen, wenn man noch nie eine Beziehung hatte :mrgreen:

Ich habe mich recht ausführlich mit dieser Störung beschäftigt und fast immer war die Rede von "Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen" und häufigen Partnerwechseln. Auch handelt es sich bei Borderlinern wohl tendenziell um extrovertierte und "erlebnishungrige" Personen. Also eigentlich nicht wirklich AB-typisch, eher im Gegenteil.

Etwas, was mir in Bezug auf mich selbst aber doch zu denken gibt: ich habe manchmal den Eindruck, dass es mich unterschwellig aggressiv macht, wenn ein Mann mir Interesse entgegenbringt und offen Zuneigung zeigt. Sieht man das im Zusammenhang mit meiner Tendenz, immer schön den unerreichbaren Typen hinterherzulaufen, spricht das womöglich schon zumindest für ein Nähe-Distanz-Problem...

Allgemein muss ich aber sagen, dass ich diese Störung immer weniger verstehe, je mehr ich mich damit beschäftige...all diese Beschreibungen bleiben irgendwie total abstrakt für mich. Wie gesagt: ich kann mich da nicht reindenken.
Lissa

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von Lissa »

Ich möchte gerne eines anmerken. Es gibt nicht *den Borderliner* an sich, sondern es gibt viele verschiedene Typen in verschiedenen Ausprägungen. Ein Freund von mir ist Borderliner, von daher weiß ich das. DH., wenn nicht alle genannten Symptome zutreffen, kann es trotzdem sein (Betonung auf *kann*!!), daß jemand Borderliner ist.
schmog

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von schmog »

Ich habe seit 20 Jahren eine Borderline Diagnose. :roll:
Und bin seit Jahren in Psychotherapie.

Frühe Persönlichkeitsstörungen wie diese sind schwer therapierbar und brauchen sehr viel Zeit.
Zuletzt geändert von schmog am 15 Feb 2013 07:15, insgesamt 1-mal geändert.
Unique91

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von Unique91 »

Also ich würde mir jetzt nicht für einen Borderliner halten, auch wenn ich schon einige Male daran gedacht habe einer zu sein. In meiner ersten Ausbildung in einer Psychiatrischen Klinik hatte ich aber mit sehr vielen zu tun. Oberflächlich fällt diese Erkrankung bei den wenigsten auf, aber wenn man sich mit den Leuten intensiver beschäftigt merkt man dann doch, dass sie ganz andere Denk- und Verhaltensweisen haben. Aber wie Lissa schon sagte, bei jeden Borderliner ist es anders ausgeprägt und äußert sich anders. Privat habe ich auch einen in meinem Bekanntenkreis.
breschtling

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von breschtling »

Also ich würde mich jetzt auch nicht für einen Borderliner halten, aber psychisch angeschlagen bin ich denk ich schon... denke aber dass die AB-Problematik nach einer gewissen Zeit eine psychische Belastung ist...
grüner_apfel

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von grüner_apfel »

Ich kenne Borderliner (ehemalige Freunde, Verwandte) und kann daher ausschließen das ich einer bin ...
Je nach Ausprägung ist das extrem hart für Angehörige und Freunde mit den unkontrollierten Stimmungen und mangelndem Einfühlungsvermögen umzugehen.
Meine Cousine (extremer Fall von Borderline) hatte immer mehr als genug Männer, wenn auch nie lange da sie schnell das Interesse verliert und die Männer fallen lässt oder sie so vor den Kopf stößt mit ihrem Verhalten, dass sie irgendwann gehen. Ich denke nicht, dass Borderline mit AB-Tum korreliert.
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Birdfood
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Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von Birdfood »

Da ich seit über acht Jahren in psychiatrischer Therapie bin habe ich schon Borderliner unterschiedlichster Ausprägung kennengelernt und bei den meisten kann ich AB-tum ausschließen. Ein Borderliner hat idR keine Probleme Leute kennenzulernen und Beziehungen aufzubauen, sonder diese langfristig zu halten, so das diese Gruppe bei AB´s, wenn überhaupt, dann nur in geringem Maße stärker vertreten ist als anderswo.
Durch das ewige Alleinsein entwickelt man leicht Persönlichkeitsmerkmale, die mit verschiedenen psychischen Störungen verwechselt werden können, was natürlich nicht ausschließt, das man eine dieser Störungen hat.
Depressionen und Ängste (z.B. soziale Phobie) sind hier wahrscheinlich bei vielen vorhanden und können im Extremfall auch Merkmale einer Psychose oder einer Persönlichkeitsstörung entwickeln, so das eine Diagnose oft schwer und erst nach Monaten erstellt werden kann.
Auch Symptome, wie bei Asperger und ADS sind hier mit Sicherheit überproportional vertreten, sind aber auch wieder mit verschiedenen anderen Erscheinungformen leicht zu verwechseln.

@Shinji: Selbst-Diagnosen sind tatsächlich sehr problematisch, weil man sich nur unzureichend selbst beobachten kann und womöglich zu wenig Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten hat. Fern-Diagnosen sind das aber im Prinzip immer.
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Harald
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Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von Harald »

Gibt es natürlich vereinzelt, z.B. schmog, schriebt hier immer wieder, dass er an Borderline-Symptomatik leidet.

Aber grundsätzlich: Eher nein. Die meisten ABs, die ich so kennengelernt habe, kommen mir z.B. alles andere als impulsiv vor. Ich bin mir auch nicht sicher, ob du den Arzt der die Diagnose gestellt hat, nicht nochmal darauf hinweisen solltest, dass du noch nie eine Beziehung hattest. Ich denke bei Tests auf Borderline wird viel nach dem Verhalten oder den Empfindungen in einer Beziehung gefragt, und das kann man als AB halt einfach nicht wissen und gibt daher indifferente Antworten.
DannyDark

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von DannyDark »

cajo81 hat geschrieben:Wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe bin ich seit letzter Zeit in ärztlicher Behandlung an einer Uni-Klinik. In erster Linie weil ich seit 10 Jahren unter schweren Depressionen leide und ganz allgemein in meinem Leben kein Schritt voran komme weil mich alles überfordert (selbst das Wäsche waschen). Ich führe ein "Pennerleben" was nur aus Computer, Fertigpizza und nur seltenen sozialen Kontakten besteht. ´Das AB-Sein geht in all meinen Problemen also schon fast unter und wird auch von den Ärzten als Nebenkreigsschauplatz eingeordnet.
Jedenfalls suchen die Herren im weißen Kittel gerade verzweifelt was die Ursache meiner Probleme darstellt. Dabei stand zuerst Schizophrenie im Raum.


Mein AB-Dasein und mein allgemein geringes Interesse an sozialen Kontakten - aus Angst, zu hohen Selbstansprüchen und Scham - hat aber nun auch BORDERLINE in den Raum gestellt.
Als ich auf Wiki und in anderen Quellen die Beschreibung zu Borderline nachgelesen habe hatte ich sofort eine "AHA-Effekt".
Borderline beschreibt jedenfalls super mein Gefühl was ich im Zusammensein mit Menschen verspüre : die Lust nach Nähe bei gleichzeitiger Wahrung der Distanz.
Ich musste sofort an andere ABs denken - ich grüble ja gerne über andere Menschen nach - und finde das die Borderline-Symptome zu unseren Beziehungsproblemen ziemlich gut passen.
Ich könnte mir jedenfalls vorstellen dass einige hier Borderliner sind weil ja oft vielen die Balance zwischen Nähe und Distanz zu fehlen scheint. Außerdem fällt mir hier den Threads sehr häufig das benannte Schwarz-Weiß-Denken auf was ich ebenso von mir kenne. Vieles dreht sich darum was Frauen oder Männer wollen; so als würde man Menschen in Schubladen schieben wollen.
Auch der Kontrollwahn ("wie muss ich mich in Situation XY verhalten"; "was darf ich sagen und was nicht" usw.) ist meiner Meinung nach bei vielen hier vorhanden.


Naja, schaut euch einfach mal den Wiki-Eintrag an; besonders die Themen SOZIALVERHALTEN, EMOTIONALITÄT und ÄNGSTE.
http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline ... %C3%B6rung
Hmm...könnte vieleicht auf mich zutreffen...
Tirak

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von Tirak »

Ne, also "Borderline" würde auf mich nicht zutreffen. Solch ein Verhalten und Erleben kenn ich nicht von mir. Das Einzige, was bei mir als "Diagnose" zutreffen würde, wäre ein chronisches Faulheits- und Ausredensyndrom. Aber in schätzungsweise 10 Monaten erfahr ich wohl mehr. Dann hab ich zumindest die 1,5 Jahre Wartezeit rum.
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Birdfood
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Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von Birdfood »

Tirak hat geschrieben:Aber in schätzungsweise 10 Monaten erfahr ich wohl mehr. Dann hab ich zumindest die 1,5 Jahre Wartezeit rum.
Wieso 1,5 Jahre Wartezeit? Ist das in Hannover genau festgelegt, wie lange man auf eine Therapie warten muß oder hab´ ich das jetzt falsch verstanden? :gruebel:
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Tirak

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von Tirak »

Birdfood hat geschrieben:
Tirak hat geschrieben:Aber in schätzungsweise 10 Monaten erfahr ich wohl mehr. Dann hab ich zumindest die 1,5 Jahre Wartezeit rum.
Wieso 1,5 Jahre Wartezeit? Ist das in Hannover genau festgelegt, wie lange man auf eine Therapie warten muß oder hab´ ich das jetzt falsch verstanden? :gruebel:
Nein, es ist nicht allgemein so festgelegt. Ich meinte nur lediglich, dass ich dann höchstwahrscheinlich einen Termin haben werde (sofern da nichts dazwischen kommt).
cajo81

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von cajo81 »

Danke für eure Antworten.

Also bei mir schwanken die Ärzte ordentlich. Es gäbe bei Borderline wohl auch einen zurückgezogen, fürsorglichen Typ. Jemand mit wenig Selbstbewußtsein der sich aber gerne für andere aufopfert oder anderen hilft um Nähe aufzubauen und das Gefühl zu bekommen gebraucht zu werden aber gleichzeitig selbst Hilfe ablehnt und sein eigenes Leben übertrieben selbstbestimmt führen möchte.

Ansonsten sieht´s auch mit ADHS nicht schlecht aus weil mich grundsätzlich alle dopaminsteigernden Medikamente beruhigen - ich trinke manchmal Kaffee um besser einschlafen zu können :?
Pascal

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von Pascal »

Ich habe mir mal die Wikipedia-Seite über Borderline durchgelesen und musste leider feststellen, dass viele Symptome auf mich zutreffen. Aber andererseits wundert mich das nicht, weil ich ja immer noch an den Langzeitfolgen meiner jahrelangen, harten Mobbingzeit leide. Absolut sicher bin ich mir nicht, dass ich Borderline habe, es spricht aber einiges dafür. Vielleicht ist es ja auch eine andere psychische Erkrankung. Ich war mal deswegen in psychologischer Behandlung, hat mir aber leider nichts genützt, es war nur reine Zeitverschwendung. :cry:
cutie

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von cutie »

Pascal hat geschrieben:Ich habe mir mal die Wikipedia-Seite über Borderline durchgelesen und musste leider feststellen, dass viele Symptome auf mich zutreffen. Aber andererseits wundert mich das nicht, weil ich ja immer noch an den Langzeitfolgen meiner jahrelangen, harten Mobbingzeit leide. Absolut sicher bin ich mir nicht, dass ich Borderline habe, es spricht aber einiges dafür. Vielleicht ist es ja auch eine andere psychische Erkrankung. Ich war mal deswegen in psychologischer Behandlung, hat mir aber leider nichts genützt, es war nur reine Zeitverschwendung. :cry:
sag sowas nicht, wenigstens hat es dir die erkenntnis gebracht, dass dir die therapie nichts bringt und du egal was für probleme du hast, diese selber in angriff nehmen musst...(ich weiß, das ist ja das schlimme daran)
cajo81

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von cajo81 »

Es ist bekannt dass Borderliner kein Vertrauen in Therapien und Ärzte haben ! Dies stellt ein großes Problem in der Behandlung dar da Therapieabrüche häufig sind :

Der Borderliner reagiert auf Therapien und Ärzte übrigens aus folgenden Gründen ablehnend :

1)
aufgrund der andauernden Angst mit der ein Borderliner unterbewusst lebt möchte ein Borderliner immer alles unter Kontrolle haben. Denn Kontrolle bedeutet für ihn auch eine Verringerung seiner tiefsten Ängste.
Da ein Borderliner in einer Therapie aber Kontrolle an die Ärzte abgeben muss reagiert er panisch. Die Therapie versetzt ihn nämlich wieder in einen Angstzustand. Der Borderliner "muss" tun was andere sagen, fühlt sich dadurch hilflos und abhängig. Um wieder Kontrolle über sein Umfeld zu erlangen bricht er die Therapie ab anstatt das Gefühl der Hilflosigkeit und Angst mitzuteilen und auszuhalten.

2)
Borderliner haben Angst vor ihren eigenen Emotionen ! Sie haben nämlich mal Traumatas erlebt welche sie mit fürchterlichen Emotionen verbinden. Damit diese schrecklichen emotionalen Erinnerungen sie in Zukunft nicht wieder heimsuchen spalten sie einen Teil ihrer Seele ab. Sie verdrängen was geschehen ist weil sie quasi Angst davor haben wieder die Angst von damals zu spüren.
Um eine Traumatisierung effektiv verarbeiten zu können ist es aber leider nötig diese alten Erinnerungen wieder aufzubrechen und die Emotionen nochmals zu erleben ! Darauf zielt im Endeffekt jede tiefgreifende psychologische Therapie ab. Aus Angst vor dem erneuten Erleben müssen der schrecklichen Emotionen rennen die Borderliner vor Ärzten und Therapien weg anstatt versuchen gemeinsam die Emotionen wieder hervorzuholen und zu bearbeiten - man muss sich bewusst machen dass in einer Therapie der Arzt einem beim Erlben der schrecklichen Emotionen beisteht; man ist also im Vergleich zu damals nicht ganz alleine und hilflos !

3)
Aufgrund der tiefsitzenden Angst und der damit einhergehenden Kontrollsucht hat sich ein Borderliner angeeigent alles bewerten zu müssen : Es gibt bei ihm nur "gut" oder "böse". Damit versucht er einschätzen zu können ob eine Situation oder ein Mensch für ihn ein "Risiko" birgt oder einem selber nichts tun wird.
Dieses andauernde Bewerten führt dazu dass der Borderliner ziemlich kleinlich und sensibel auf alles um ihn herum reagiert. Dementsprechend unausgewogen oder intolerant ist seine Haltung gegenüber Ärzten etc. Solange alles so läuft dass es ihn nicht belastet ist alles "gut". Sobald aber ein Arzt oder Therapie etwas sagt oder verlangt was die Urangst im Borderliner auslöst ist alles "böse". Auch dies führt widerum zu einer negativen Grundhaltung der Therapie oder dem Arzt gegenüber.

Tatsächlich muss ein Borderliner erst einmal in der Lage sein selbstkritisch festzustellen dass er wiedermal am Bewerten von "gut" und "böse" ist und er muss es lernen gegebenenfalls offen dem Arzt, oder einem Menschen überhaupt, mitzuteilen dass er gerade wieder bewertet - wohlgemerkt er soll nicht seine Bewertung dem anderen äußern sondern schlichtweg dass er bewertet.
Das hilft definitiv den Teufelskreis zu druchbrechen weil sich der Borderliner selbst dadurch bewusst macht dass er wieder dabei ist in "gut" und "böse" zu unterteilen was ihm widerum bewusst werden lässt dass ihm scheinbar gerade die Situation wieder Angst macht.
Im nächsten Schritt lernt der Borderliner dann diese Angst mitzuteilen bzw. die Ursprünge der Angst zu ergründen.
Paradoxerweise ist es tatsächlich so dass Angstgefühle aus einer Verdrängung heraus entstehen ! Lässt man die Angst jedoch zu, also das Verdrängte, verschwindet sie weil nichts verdrängt werden muss ! Angst ist also so gesehen keine schlechte sondern eine gute Sache weil sie einen darauf hinweißt dass gerade etwas geschieht womit man in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht hat !
Schlecht wird Angst erst wenn man die vergangene Erfahrung nicht in Verbindung mit dem Jetzt zulassen möchte sondern sie verdrängt !


Wenn ihr als AB also z.B. Angst vor Frauen habt dann wäre aus psychologischer Sicht 100%ig der beste Weg ihr würdet zu der Frau hingehen und ihr sagen "Ich habe Angst vor dir weil mich Körbe emotional so verletzen". Ich garantiere euch dass ihr in diesem Moment wo ihr es ausgesprochen habt für den Moment keine Angst mehr haben werdet denn ihr verdrängt ja nichts mehr !
Ich habe es selbst mehrfach ausprobiert und es hat JEDESMAL geklappt ! Sobald ich zu meiner Angst, also zu meinen Emotionen aus der Vergangenheit, gestanden habe fiel mein Verdrängungsmechanismus vollkommen in sich zusammen !
grey swan

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von grey swan »

sicher sind 5 menschen, mit borderline-symptomatik, die ich in meinem bekanntenkreis kennengelernt habe nicht die große zahl, aber ich kann dem, was z..b birdfood geschrieben hat absolut zustimmen.

borderliner können überaus schnell beziehungen etablieren. sie können (anfangs) fazinierende persönlichkeiten sein, wirken oft anziehend auf menschen.jedoch nur kurz und oberflächlich. jeden durch impulsives verhalten und diesen wiederspruch zwischen nähe und distanz, abbau von spannungsgefühlen durch impolsives verhalten, machte es für den partner meist nicht möglich, diese beziehungen dauerhaft ohne schaden zu ertragen, somit können sie keine beziehungen halten.

also klammern wie eine klette am partner, zurückweisen des partners, es geht oft bis zum ritzen, wenn die personen sich vom partner nicht geliebt fühlen, oder sie zurückgewiesen werden.

das trifft auf alles 5 zu, die ich kenne. alle hatte beziehungen, selbst wenn sie keine haben, können sie sich schnell jemanden fürs bett finden. (impulsivität im sexualverhalten)

(das was ich geschrieben habe, sind erfahrungen, die ich mit denen gemacht habe, dass heiß nicht, dass es bei allen borderline patienten so sein muss, sind aber doch für alle gemeinsame eigenschaften)
Mondstaub

Re: Borderline - könnte womöglich auf manche ABs zutreffen.

Beitrag von Mondstaub »

grey swan hat geschrieben: borderliner können überaus schnell beziehungen etablieren. sie können (anfangs) fazinierende persönlichkeiten sein, wirken oft anziehend auf menschen.jedoch nur kurz und oberflächlich. jeden durch impulsives verhalten und diesen wiederspruch zwischen nähe und distanz, abbau von spannungsgefühlen durch impolsives verhalten, machte es für den partner meist nicht möglich, diese beziehungen dauerhaft ohne schaden zu ertragen, somit können sie keine beziehungen halten.
Trifft auch auf den einzigen Borderliner zu, den ich kenne. Der hatte irgendwie äußerlich gesehen überhaupt keine Hemmungen... der hatte mich sexuell ständig angemacht, aber auf eine nette Art - das hatte auf mich schon gewirkt, weil man ja attraktiv gefunden werden möchte. Aber in weiteren Gesprächen war er auch sehr verletzend, weil er alles ehrlich sagte, auch, was er an meinem Äußeren oder Inneren oder meinem Tun doof und schrecklich fand.

Da ich sehr sensibel bin, ist es wahrscheinlich besser, dass es mit uns nichts geworden ist, auch, wenn ich zu dem Zeitpunkt traurig war.

Irgendwie war der viel gestörter als jeder AB (kein AB, denn er hatte schon früh angefangen und eben ständig Wechsel von Partnern).. er war auch oberflächlich und vergaß Namen von Personen... ich wusste nicht, ob man den wegen der vielen Partner beneiden sollte, oder bemitleiden. Ich war ihm nach seiner Aussage jedenfalls letztendlich "zu normal" (und von AB-tum von mir wusste er nichts - er selbst war beim Psychiater und seine neue Freundin auch. Ich nicht. *fg*). :frech2: