"noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Benutzeravatar
Brax
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3757
Registriert: 25 Nov 2014 20:42
Geschlecht: weiblich

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Brax »

NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:04
Brax hat geschrieben: 29 Jun 2019 20:46
NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 20:09 Genau. Dann ist es früh genug, und man kann etwas suchen, was beiden passt.
Du würdest sofort zusammenziehen? Würde ich nicht machen.
Äh, nein. Ich auch nicht. :mrgreen:
Aber ich hätte z.B. Motivation, mir meine neue Wohnung so auszusuchen, dass die meiner neuen Freundin auch gefällt und zumindest theoretisch noch etwas Platz darin wäre... Vielleicht würde es dann eher ein schleichender Übergang.
1) Dann ist es nicht früh genug.
2) Du solltest dir eine Wohnung suchen, die dir selbst gefällt. Um deiner selbst Willen. Dich nach deiner Freundin richten solltest du erst, wenn es wirklich ernst wird und ein Zusammenziehen akut ansteht. Was ist, wenn sie dann doch nicht einzieht?
3) Ist dir klar, wie sehr du damit deine Freundin unter Druck setzt?

NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:04
Brax hat geschrieben: 29 Jun 2019 20:46 Das klingt so, als würdest du die Frau, die du gerade erst kennengelernt hast, gleich voll festnageln wollen.
Es ist ja bei mir auch schon einmal schief gegangen. Kann ja sein, dass es (auch) daran lag. :sadman:
:umarmung2:
(Weißt du nicht, woran es lag?)

NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:04 Nein, darum gings mir nicht. Es ist immernoch das alte Lied: Ich will verstehen, warum Dir etwas so wichtig ist, was mir umgekehrt sowas von egal wäre.
Ich dachte, der andere Thread hätte dir das nachvollziehbar erklärt?

NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:04uns erscheint die Sichtweise des jeweils anderen weiterhin fremd
Ich weiß nicht, ob mir deine Sichtweise fremd ist. Du befürchtest einfach nicht, dass Arbeit/Entscheidungen an dir hängen bleiben noch dass dir Schwiegereltern in die Beziehung reinfunken. Dann hast du entweder einfach bessere Beziehungen gesehen (und du bist ein Mann (ja, es spielt immer noch eine Rolle)) oder es ist dir schlicht egal, ob sich jemand einmischt.
Benutzeravatar
NeC
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2823
Registriert: 09 Okt 2011 13:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niedersachsen

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von NeC »

Brax hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:40
NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:04
Brax hat geschrieben: 29 Jun 2019 20:46 Du würdest sofort zusammenziehen? Würde ich nicht machen.
Äh, nein. Ich auch nicht. :mrgreen:
Aber ich hätte z.B. Motivation, mir meine neue Wohnung so auszusuchen, dass die meiner neuen Freundin auch gefällt und zumindest theoretisch noch etwas Platz darin wäre... Vielleicht würde es dann eher ein schleichender Übergang.
1) Dann ist es nicht früh genug.
2) Du solltest dir eine Wohnung suchen, die dir selbst gefällt. Um deiner selbst Willen. Dich nach deiner Freundin richten solltest du erst, wenn es wirklich ernst wird und ein Zusammenziehen akut ansteht. Was ist, wenn sie dann doch nicht einzieht?
3) Ist dir klar, wie sehr du damit deine Freundin unter Druck setzt?
Och mensch, immer diese Extrempositionen... ;)
Die gedachte Ausgangslage dazu war doch, dass beide Nesthocker sind und sich in beiden Wohnungen nicht ungestört fühlen. Dann kann ich doch nach etwas schauen, was mir und ihr gefallen würde? Wenn es schief geht, und wir uns wieder trennen habe ich doch trotzdem eine schöne Wohnung. Sie möchte doch womöglich genauso gern einen Ort, an dem wir für uns sein können, und ich nutze die gesparten Ressourcen, um uns den zu schaffen. Finde ich gut und es verpflichtet sie doch zu nichts. Vielleicht ist es auch absichtlich klein, und wir vereinbaren dann schon, uns ggf. später gemeinsam nochmal etwas anderes zu suchen. Es ist doch alles möglich, wenn man miteinander redet.

Brax hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:40
NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:04
Brax hat geschrieben: 29 Jun 2019 20:46 Das klingt so, als würdest du die Frau, die du gerade erst kennengelernt hast, gleich voll festnageln wollen.
Es ist ja bei mir auch schon einmal schief gegangen. Kann ja sein, dass es (auch) daran lag. :sadman:
:umarmung2:
(Weißt du nicht, woran es lag?)
Doch, wir haben sehr viel miteinander gesprochen. Und es ging ja auch lange (5 Jahre). Glücklich war sie mit meiner Wohnsituation (eine Etage im ehemaligen Elternhaus) nicht so wirklich, aber eine Veränderung hat sie auch blockiert. Vielleicht war das auch ein Puzzlesteinchen, auch wenn sie es während der Beziehung nicht erwähnt hat.

Brax hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:40
NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:04 Nein, darum gings mir nicht. Es ist immernoch das alte Lied: Ich will verstehen, warum Dir etwas so wichtig ist, was mir umgekehrt sowas von egal wäre.
Ich dachte, der andere Thread hätte dir das nachvollziehbar erklärt?
Anscheinend noch nicht abschließend, wie man hier sieht. ;)

Brax hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:40 Du befürchtest einfach nicht, dass Arbeit/Entscheidungen an dir hängen bleiben noch dass dir Schwiegereltern in die Beziehung reinfunken.
Das stimmt beides. Falls sich die Schwiegereltern einmischen wollen, müsste man im Einzelfall dann sehen, was zu tun ist. Und was die Entscheidungen oder die Arbeitsteilung angeht, so bin ich ziemlich zuversichtlich, mit der Frau, die ich liebe, auch eine für uns beide zufriedenstellende Lösung zu finden. :klassiker:
Benutzeravatar
Brax
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3757
Registriert: 25 Nov 2014 20:42
Geschlecht: weiblich

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Brax »

NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 22:24 Och mensch, immer diese Extrempositionen... ;)
Wo siehst du eine Extremposition?

NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 22:24 Die gedachte Ausgangslage dazu war doch, dass beide Nesthocker sind und sich in beiden Wohnungen nicht ungestört fühlen. Dann kann ich doch nach etwas schauen, was mir und ihr gefallen würde? Wenn es schief geht, und wir uns wieder trennen habe ich doch trotzdem eine schöne Wohnung. Sie möchte doch womöglich genauso gern einen Ort, an dem wir für uns sein können, und ich nutze die gesparten Ressourcen, um uns den zu schaffen. Finde ich gut und es verpflichtet sie doch zu nichts.
...wenn du die Wohnung alleine halten kannst. Da du aber ressourcenorientiert bist, wäre es ja nicht logisch, dann plötzlich alleine eine große Wohnung behalten zu wollen...

Zwei Sachen, dir mir an der Idee nicht gefallen:
1) Du schaffst ein Ungleichgewicht: Du suchst eine Wohnung für euch, sie kann einziehen (oder auch nicht). Vielleicht möchte sie aber lieber eine gemeinsame Wohnung, die ihr gemeinsam aussucht, gemeinsam einrichtet und gemeinsam bewohnt (Augenhöhe). Das ist was anderes, als wenn es deine Wohnung ist und du ihre Wünsche berücksichtigst.

2) Es verpflichtet sie natürlich nicht im rechtlichen Sinn. Aber wenn sie weiß, dass du jetzt nur ihretwegen eine eigene Wohnung suchst und dabei auch noch berücksichtigst, was für sie dabei gut wäre, dann wird sie sich natürlich verpflichtet fühlen, erstens früher oder später einzuziehen und zweitens die Beziehung weiter zu erhalten. Denn andernfalls wäre sie ja der "Arsch", die dich ihretwegen so große Schritte machen lässt und dann einfach geht.

NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 22:24Vielleicht ist es auch absichtlich klein, und wir vereinbaren dann schon, uns ggf. später gemeinsam nochmal etwas anderes zu suchen.
Jetzt argumentierst du aber anders als vorher. Vorher ging es um eine Wohnung, in die sie gleich miteinziehen könnte. Und inwiefern ist das jetzt noch ressourcen-effizient, wenn du dir erst eine kleine Wohnung suchst, um dann ggf. ein Jahr später wieder eine andere zu suchen und nochmal umzuziehen? Dann hättest du diesen ersten Umzug in eine kleine Wohnung auch schon viel früher machen können...

NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:04Und es ging ja auch lange (5 Jahre). Glücklich war sie mit meiner Wohnsituation (eine Etage im ehemaligen Elternhaus) nicht so wirklich, aber eine Veränderung hat sie auch blockiert.
Das erscheint mir logisch. Ich kenne jetzt eure Beziehung nicht, aber an anderer Stelle hast du mal geschrieben, dass sie sich eigentlich schon nach 2 Jahren von dir trennen wollte. Das heißt, sie war sich ja die ganze Zeit nicht sicher, ob sie bei dir bleiben will. Hättest du dir dann ihretwegen eine Wohnung gesucht und sie hätte sich von dir getrennt, wäre sie das Arschloch gewesen... natürlich hat sie das blockiert.

NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:04Anscheinend noch nicht abschließend, wie man hier sieht.
Ich versteh nicht, was an meinem Standpunkt so wenig nachvollziehbar sein soll. Ich weiß, ich bin da recht vehement, aber in der Sache sollte es doch verständlich sein?

NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:04Falls sich die Schwiegereltern einmischen wollen, müsste man im Einzelfall dann sehen, was zu tun ist. Und was die Entscheidungen oder die Arbeitsteilung angeht, so bin ich ziemlich zuversichtlich, mit der Frau, die ich liebe, auch eine für uns beide zufriedenstellende Lösung zu finden. :klassiker:
Du gehst davon aus, dass jeder mit sich reden lässt und alle Betroffenen offen für alle möglichen Lösungen sind. Ich hab da andere Erfahrungen gemacht.
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14402
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Tania »

NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 22:24
Brax hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:40 1) Dann ist es nicht früh genug.
2) Du solltest dir eine Wohnung suchen, die dir selbst gefällt. Um deiner selbst Willen. Dich nach deiner Freundin richten solltest du erst, wenn es wirklich ernst wird und ein Zusammenziehen akut ansteht. Was ist, wenn sie dann doch nicht einzieht?
3) Ist dir klar, wie sehr du damit deine Freundin unter Druck setzt?
Och mensch, immer diese Extrempositionen... ;)
Die gedachte Ausgangslage dazu war doch, dass beide Nesthocker sind und sich in beiden Wohnungen nicht ungestört fühlen. Dann kann ich doch nach etwas schauen, was mir und ihr gefallen würde? Wenn es schief geht, und wir uns wieder trennen habe ich doch trotzdem eine schöne Wohnung.
Irgendwie scheint es, als würdet ihr hier aneinander vorbei diskutieren, weil ihr beide daran gewöhnt seid, Verantwortung zu übernehmen. Sogar Verantwortung für Menschen, die eigentlich eigenverantwortlich entscheiden können.

Mal so als Versuch einer Interpretation:

NeC, Du würdest in der Situation einfach die Initiative ergreifen und eine Entscheidung treffen, die ein Problem, das euch beide betrifft, löst. Ohne sie groß zu fragen oder um Entscheidungen zu bitten. Für mich wärst Du damit der Held schlechthin. Ich würde davon schamlos profitieren und wenn es doch nicht funktionieren würde, könnte ich mich entspannt zurückziehen und denken "Ich hab ihn nie drum gebeten, er ist ganz allein auf die Idee gekommen, also kann er jetzt sicher auch allein mit der Situation klarkommen" Zugegeben, in der Realität würde ich Dir trotzdem jede irgendwie mögliche Unterstützung anbieten - aber freiwillig, ohne Druck oder Verpflichtungsgefühl

Und Brax, Du bist leider schlau genug um zu wissen, dass Dein hypothetischer Nesthocker-Partner ohne Dich nie auf die Idee kommen würde umzuziehen. Und deswegen fühlst Du Dich wahrscheinlich verantwortlich alles zu tun, damit dieses Opfer, das er bringt, sich für ihn auch auszahlt. Und das ist ein riesiger Druck - den Du spürst, den NeC aber nicht spürt. Denn er hat doch extra NICHT nach der Meinung seiner Freundin gefragt, um ihr eben jeden Druck und jede Verantwortung zu ersparen. Ob das funktioniert hat oder ob sie sich unauffällig ihr Verantwortungspaket gegriffen und aufgeladen hat, weiß vermutlich nur sie selbst.


Könnte das so ungefähr hinkommen? :gruebel:
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Benutzeravatar
Brax
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3757
Registriert: 25 Nov 2014 20:42
Geschlecht: weiblich

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Brax »

Tania hat geschrieben: 30 Jun 2019 11:40 Und Brax, Du bist leider schlau genug um zu wissen, dass Dein hypothetischer Nesthocker-Partner ohne Dich nie auf die Idee kommen würde umzuziehen. Und deswegen fühlst Du Dich wahrscheinlich verantwortlich alles zu tun, damit dieses Opfer, das er bringt, sich für ihn auch auszahlt. Und das ist ein riesiger Druck - den Du spürst, den NeC aber nicht spürt. Denn er hat doch extra NICHT nach der Meinung seiner Freundin gefragt, um ihr eben jeden Druck und jede Verantwortung zu ersparen. Ob das funktioniert hat oder ob sie sich unauffällig ihr Verantwortungspaket gegriffen und aufgeladen hat, weiß vermutlich nur sie selbst.


Könnte das so ungefähr hinkommen? :gruebel:
Es geht in die richtige Richtung, ja.
Und du magst zwar recht haben, wenn du sagst "Ist ja nicht mein Problem, schließlich hab ich ihn nicht drum gebeten", aber ich glaube nicht, dass nur ich selbst mir dieses Verantwortungspaket auflade und NeC oder irgendjemand anderes in der Situation tatsächlich sagen würde "Klar, du musst ja nicht. Jetzt hab ich umsonst eine Wohnung für dich gesucht, aber ist ja ganz egal." Außerdem gehts ja auch nicht nur um ne mögliche Trennung, wo einem das dann egal sein kann, sondern vielleicht auch darum, dass ich da dann nicht einziehen will. Wenn er dann in seiner großen Wohnung alleine drin hockt, kann mir keiner erzählen, dass das nicht die Beziehung belastet. Oder dass ich zwar durchaus einziehen würde, aber es dann immer noch seine Wohnung ist, in die ich miteingezogen bin, und nicht unsere gemeinsame.
Ich würde wollen, dass wir uns gemeinsam eine Wohnung suchen und nicht, dass er mir "die Verantwortung abnimmt", das will ich gar nicht. Ich sag ja schon die ganze Zeit, dass mir Augenhöhe das Wichtigste ist. :mrgreen:
Zwerg
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1459
Registriert: 28 Aug 2016 14:12
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Hinter den sieben Bergen

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Zwerg »

Brax hat geschrieben: 29 Jun 2019 13:27 Aber selbst wenn es nur einen einzigen Mann zur Auswahl gibt, hab ich immer noch eine Wahl: Nämlich den oder gar keinen. Und letzteres kann durchaus auch die bessere Alternative sein.
Genau. Frauen suchen sich eben die Männer aus und setzen sie auf diese Weise unter Stress. Dabei ist doch bekannt, dass Männer dem Herztod näher stehen. Wie können Frauen nur so grausam sein? :lol:
Benutzeravatar
Brax
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3757
Registriert: 25 Nov 2014 20:42
Geschlecht: weiblich

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Brax »

Zwerg hat geschrieben: 01 Jul 2019 11:42
Brax hat geschrieben: 29 Jun 2019 13:27 Aber selbst wenn es nur einen einzigen Mann zur Auswahl gibt, hab ich immer noch eine Wahl: Nämlich den oder gar keinen. Und letzteres kann durchaus auch die bessere Alternative sein.
Genau. Frauen suchen sich eben die Männer aus und setzen sie auf diese Weise unter Stress. Dabei ist doch bekannt, dass Männer dem Herztod näher stehen. Wie können Frauen nur so grausam sein? :lol:
Dir ist schon klar, dass es hier einen Haufen Leute gibt, die das wieder bierernst nehmen und gleich wieder die Diskussionen anfangen, dass die armen Männer die Opfer der bösen, oberflächlichen Frauen seien?

Auch Männer haben die Wahl zwischen der Einzigen, die will und gar keiner.
Benutzeravatar
NeC
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2823
Registriert: 09 Okt 2011 13:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niedersachsen

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von NeC »

Ich habe auch das Gefühl, dass wir uns hier irgendwie im Kreis drehen. :sadman:
Tania hat geschrieben: 30 Jun 2019 11:40 Mal so als Versuch einer Interpretation:

NeC, Du würdest in der Situation einfach die Initiative ergreifen und eine Entscheidung treffen, die ein Problem, das euch beide betrifft, löst. Ohne sie groß zu fragen oder um Entscheidungen zu bitten.
Nein, das stimmt nicht ganz. Ich würde das definitiv mit ihr besprechen, damit eben nicht am Ende etwas heraus kommt, was sie eigentlich doch lieber anders hätte. Deswegen ist es ja (aus meiner Sicht) auch gut, erst dann auszuziehen, weil man dann alle Wünsche, Ängste und Bedenken von beiden Partnern dabei berücksichtigen kann. Nach dieser Rückversicherung kann ich mich dann entweder allein für etwas entscheiden, was unseren beiden Interessen entspricht, oder wir treffen eine Entscheidung zusammen.
Tania hat geschrieben: 30 Jun 2019 11:40 Und Brax, Du bist leider schlau genug um zu wissen, dass Dein hypothetischer Nesthocker-Partner ohne Dich nie auf die Idee kommen würde umzuziehen. Und deswegen fühlst Du Dich wahrscheinlich verantwortlich alles zu tun, damit dieses Opfer, das er bringt, sich für ihn auch auszahlt. Und das ist ein riesiger Druck - den Du spürst, den NeC aber nicht spürt. Denn er hat doch extra NICHT nach der Meinung seiner Freundin gefragt, um ihr eben jeden Druck und jede Verantwortung zu ersparen.
Ich frage nach ihrer Meinung und erkläre meine, um den Druck zu nehmen.
Es ist ja auch kein Opfer - das lange im Elternhaus leben ist ja nichts, was ich gemacht habe, weil ich das in alle Ewigkeit so haben möchte. Am liebsten hätte ich mit meiner Partnerin etwas aufgebaut. Ein schönes Zuhause, oder auch eine Familie, oder ein irgendwie sozial gelagertes Projekt vielleicht... Es gab so viele Möglichkeiten, die man aber eben nicht allein angehen kann, sondern mit der Partnerin abstimmen muss (und auch will). Dafür muss eine Partnerin aber erst mal da sein.

Natürlich braucht man dafür ein gewisses Vertrauen. Sowas geht man nicht in den ersten 4 Wochen an, in denen man sich kennt. In dieser ersten Zeit braucht man aber sehr wohl einen geschützten Raum für etwas Intimität. Das ist natürlich zugegebenermaßen einfach, wenn mindestens einer alleine wohnt. Aber es ist auch möglich, dass man sich in den Elternhäusern gut aufgehoben fühlt. Und erst falls auch das bei beiden nicht der Fall ist, bleiben immer noch gemeinsame Reisen bzw. Kurzurlaube. (das nur zur Verdeutlichung, dass eine eigene Wohnung keine Grundvoraussetzung dafür ist)
Benutzeravatar
NeC
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2823
Registriert: 09 Okt 2011 13:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niedersachsen

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von NeC »

Brax hat geschrieben: 30 Jun 2019 11:02
NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 22:24Vielleicht ist es auch absichtlich klein, und wir vereinbaren dann schon, uns ggf. später gemeinsam nochmal etwas anderes zu suchen.
Jetzt argumentierst du aber anders als vorher. Vorher ging es um eine Wohnung, in die sie gleich miteinziehen könnte. Und inwiefern ist das jetzt noch ressourcen-effizient, wenn du dir erst eine kleine Wohnung suchst, um dann ggf. ein Jahr später wieder eine andere zu suchen und nochmal umzuziehen? Dann hättest du diesen ersten Umzug in eine kleine Wohnung auch schon viel früher machen können...
Resourcen-Effizient ist es, so lange wie möglich nicht alleine in einer Mietwohnung zu wohnen.
Solange ich keine Freundin habe, geht das ganz gut im Elternhaus.
Wenn ich eine Freundin kennenlerne, verschieben sich die Prioritäten. Ich will ja mit ihr etwas aufbauen. Das müssen wir besprechen. Möglicherweise (und sehr wahrscheinlich für ABs ohne Beziehungserfahrung) fühlen wir uns in dieser frühen Phase nicht so richtig gut damit, zu dem Zeitpunkt schon zusammenzuziehen. Also müssen wir nach einer Lösung suchen, die uns ein möglichst unbeschwertes zusammenwachsen als Paar ermöglicht. DAS wäre mir im Zweifelsfall auch den Aufwand von zwei Umzügen und einer Zeitlang in einer Mietwohnung wert gewesen.
Brax hat geschrieben: 30 Jun 2019 11:02
NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:04Falls sich die Schwiegereltern einmischen wollen, müsste man im Einzelfall dann sehen, was zu tun ist. Und was die Entscheidungen oder die Arbeitsteilung angeht, so bin ich ziemlich zuversichtlich, mit der Frau, die ich liebe, auch eine für uns beide zufriedenstellende Lösung zu finden. :klassiker:
Du gehst davon aus, dass jeder mit sich reden lässt und alle Betroffenen offen für alle möglichen Lösungen sind. Ich hab da andere Erfahrungen gemacht.
Mit meiner zukünftigen Freundin reden können sollte schon möglich sein, sonst wird sie das gar nicht erst. Wer von uns dann offen für welche Lösung ist, und ob es eine Schnittmenge gibt, werden wir durch das Reden herausbekommen.
Benutzeravatar
Brax
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3757
Registriert: 25 Nov 2014 20:42
Geschlecht: weiblich

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Brax »

NeC hat geschrieben: 01 Jul 2019 20:07 Resourcen-Effizient ist es, so lange wie möglich nicht alleine in einer Mietwohnung zu wohnen.
Mag sein.
Ressourcen-effizient wäre es aber auch, nie in den Urlaub zu fahren. Oder abends nicht auszugehen. Kein Auto zu haben. Kein Haustier. Und so fort. Hat/Macht man doch aber auch. Dafür geht das Geld auch drauf, ohne dass es zwingend sein müsste.

NeC hat geschrieben: 01 Jul 2019 20:07
Brax hat geschrieben: 30 Jun 2019 11:02
NeC hat geschrieben: 29 Jun 2019 21:04Falls sich die Schwiegereltern einmischen wollen, müsste man im Einzelfall dann sehen, was zu tun ist. Und was die Entscheidungen oder die Arbeitsteilung angeht, so bin ich ziemlich zuversichtlich, mit der Frau, die ich liebe, auch eine für uns beide zufriedenstellende Lösung zu finden. :klassiker:
Du gehst davon aus, dass jeder mit sich reden lässt und alle Betroffenen offen für alle möglichen Lösungen sind. Ich hab da andere Erfahrungen gemacht.
Mit meiner zukünftigen Freundin reden können sollte schon möglich sein, sonst wird sie das gar nicht erst. Wer von uns dann offen für welche Lösung ist, und ob es eine Schnittmenge gibt, werden wir durch das Reden herausbekommen.
Ja, sicher. Ich meinte damit auch nicht die Freundin, sondern die sich einmischenden Schwiegereltern z. B.
Ich geh jetzt mal davon aus, dass eine nette Frau mit blöden Eltern durchaus deine Freundin werden könnte - für die Eltern kann sie ja nix. Aber da wäre mir schon wichtig, dass die notwendige Distanz zu den Eltern da ist, sowohl räumlich als auch emotional. Und da bin ich eher skeptisch bei jemandem, der noch bei den Eltern wohnt.
Reinhard
Eins mit dem Forum
Beiträge: 10183
Registriert: 07 Jan 2016 10:53
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: verdammt bissig.
Wohnort: Oberpfalz

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Reinhard »

Ich würde mir eher Sorgen bei Leuten machen, die eine emotionale Distanz zu ihren Eltern haben.
(Es sei denn die Eltern sind tatsächlich :upps: wie zum Beispiel Nonkonformists Vater.)
Make love not war!
knopper

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von knopper »

Reinhard hat geschrieben: 01 Jul 2019 21:39 Ich würde mir eher Sorgen bei Leuten machen, die eine emotionale Distanz zu ihren Eltern haben.
(Es sei denn die Eltern sind tatsächlich :upps: wie zum Beispiel Nonkonformists Vater.)
....richtig, sind mir auch irgendwie suspekt!
Also der Typ: "ich nable mich jetzt hier von allem ab, sage meinen Eltern goodbye und distanziere mich von Ihnen".
Das mag in dem ein oder anderen Fall sicher nachvollziehbar sein, heißt, wenn man schon immer kein gutes Verhältnis zu den Eltern hatte. kann ich mich persönlich aber nicht reinversetzen, da es bei mir stets gut war.
Kann mir auch nicht vorstellen zu den eigenen Kindern mal so zu sein, also mich von Ihnen distanzieren sobald sie 18 sind....

Wie gesagt ich könnte mir das überhaupt nicht vorstellen, jetzt hunderte Kilometer wegzuziehen und erstmal nix von den Eltern zu hören. Glaube dann würde ich in so ein Tief fallen...
Egal wie es in der Natur oder Tierwelt ist, mensch davon haben uns schon lange davon distanziert! :hammer:
Benutzeravatar
NeC
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2823
Registriert: 09 Okt 2011 13:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niedersachsen

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von NeC »

Brax hat geschrieben: 01 Jul 2019 21:19 Ressourcen-effizient wäre es aber auch, nie in den Urlaub zu fahren. Oder abends nicht auszugehen. Kein Auto zu haben. Kein Haustier. Und so fort. Hat/Macht man doch aber auch. Dafür geht das Geld auch drauf, ohne dass es zwingend sein müsste.
Stimmt. Und tatsächlich trifft fast alles davon auf mich in jungen Jahren zu. :mrgreen:
Vielleicht kommt das aber auch zu einem großen Teil dadurch, dass ich aus einer sehr einfachen Familie komme. Ich habe als Kind zwar nichts vermisst, aber in der Familie muss das Geld immer gerade so eben gereicht haben. Ein Auto oder die klassischen Familien-Urlaube hatten wir nicht - was für mich vollkommen normal und okay war, es gab ja Fahrräder, Bollerwägen, Baggerseen, und meine damaligen Kumpels.
Brax hat geschrieben: 01 Jul 2019 21:19 Ich geh jetzt mal davon aus, dass eine nette Frau mit blöden Eltern durchaus deine Freundin werden könnte - für die Eltern kann sie ja nix.
Na klar, auf jeden Fall! :D
Brax hat geschrieben: 01 Jul 2019 21:19 Aber da wäre mir schon wichtig, dass die notwendige Distanz zu den Eltern da ist, sowohl räumlich als auch emotional. Und da bin ich eher skeptisch bei jemandem, der noch bei den Eltern wohnt.
Ah, da gibt es bei mir einen feinen Unterschied: mir wäre nur wichtig, dass sie eigentlich etwas mit mir zusammen aufbauen möchte. Wenn ich erst der Grund bin, dass sie sich mehr von den Eltern abnabelt, wäre das vollkommen okay für mich (und würde mir sogar gefallen, weil die Beziehung zu mir ihr offenbar wert ist, sich an für sie schwierige Veränderungen zu wagen). Ich mag grundsätzlich die Idee, dass man als Paar Dinge stemmen kann, die alleine nicht funktionieren würden oder viel schwerer wären.

~~~~

Allerdings bin ich mit dieser Idee schon einmal baden gegangen, das stimmt leider. Meine Ex-Freundin wollte letztlich nichts mit mir zusammen aufbauen, und wie Du oben schon erfwähnt hast, war ihr von Anfang an klar, dass ich wohl nicht der Partner ihrer Träume war. Aber sie hat mir durchaus Veränderungs-Willen signalisiert, hat uns beiden eine Chance gegeben, und wir haben uns menschlich auch super ergänzt. Das gab mir trotz allem ein gutes Gefühl und Zuversicht.

Übrigens in diesem Zusammenhang vielleicht auch interessant: Meine Ex-Freundin war früh ausgezogen und sehr bestrebt, sich von ihren Eltern zu distanzieren, obwohl das sehr warmherzige und wohlwollende Leute waren, die sie auch weiter sanft unterstützt haben, ohne ihren Eigenständigkeitsdrang einzuengen. Als sie sich von mir trennte, gab sie unter anderem an, dass "sie mit mir zu sehr an ihren Vater angeknüpft hätte". D.h., in diesem Fall war der Eigenständigkeitsdrang eher hinderlich für unsere Beziehung.
Benutzeravatar
klecks
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2590
Registriert: 20 Sep 2013 18:29
Geschlecht: weiblich
Ich bin ...: vergeben.

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von klecks »

@NeC und @Brax: Ich finde eure Unterhaltung interessant. Vielleicht schweife ich da innerlich ab zu eigenen Gedanken ...

Meine Erfahrung ist, dass ich anfangs gar nicht so genau benennen konnte, was für Elemente ich in einer Beziehung brauche, damit sie für mich langfristig lebendig bleibt.

NeC, du scheinst immer mehr zu wissen, dass du gern gemeinsam mit einer Partnerin etwas schaffen möchtest, etwas wachsen sehen möchtest. Das ist ja schon mal gut zu wissen. Eine Partnerin, die am liebsten mit dir "nur" "dolce vita" leben möchte, wäre auf Dauer nichts für dich. Dafür eher eine, die mir dir gemeinsam nach euren gemeinsamen Wünschen ein Haus bauen und Kinder kriegen möchte. Oder ein Café betreiben. Oder sich bestimmte Stände für Mittelaltermärkte erarbeiten ..., evtl. auch für ein politisches und gesellschaftliches Thema einstehen.

Brax, bei dir höre ich raus, dass dir wichtig ist, dass der Mann ein eigenes Ich hat, emotional und finanziell selbständig ist - mit Ecken und Kanten, wie wir Menschen alle. Er darf durchaus ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern haben. Es muss für dich aber klar sein, dass er mehr Mann als Kind seiner Eltern ist. Bzw. dass auch seine Eltern ihn eine "eigene Existenz" als erwachsener Sohn aufbauen lassen. Ich finde das aus meiner Erfahrung heraus auch einen wichtigen Punkt.
Benutzeravatar
NeC
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2823
Registriert: 09 Okt 2011 13:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niedersachsen

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von NeC »

klecks hat geschrieben: 02 Jul 2019 08:42 @NeC und @Brax: Ich finde eure Unterhaltung interessant.
Danke für die Rückmeldung. Ich will mich ja weder mit Brax streiten, noch die versammelte Leserschaft genervt die Augen verdrehen lassen. ;)
klecks hat geschrieben: 02 Jul 2019 08:42 NeC, du scheinst immer mehr zu wissen, dass du gern gemeinsam mit einer Partnerin etwas schaffen möchtest, etwas wachsen sehen möchtest. (...)
Eine Partnerin, die am liebsten mit dir "nur" "dolce vita" leben möchte, wäre auf Dauer nichts für dich.
Ach doch, das wäre schon auch okay, solange wir als Paar oder als Einzelpersonen daran wachsen.
Was tatsächlich nichts für mich wäre, ist eine dauerhafte "living apart together"-Beziehung. Da hätte ich tatsächlich eher das Gefühl von zwei Einzelpersonen, die einander nicht so wirklich in das Leben des jeweils anderen lassen.
Benutzeravatar
klecks
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2590
Registriert: 20 Sep 2013 18:29
Geschlecht: weiblich
Ich bin ...: vergeben.

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von klecks »

NeC, du siehst Partnerschaft auch als gemeinsame und je individuelle Persönlichkeitsentwicklung. Die sich im Grunde von selbst ergibt, wenn sich zwei Menschen intim, offen und aufrichtig aufeinander beziehen. Meinen Segen hast du. :lol: :mrgreen:

Aber genau das ist ja oft das Einfache, das schwer zu machen und zu finden ist. In meinen Augen allerdings ein sehr lohnenswertes Ziel, inkl. dem Weg dorthin. Setzt die Fähigkeit von Introspektion voraus und Mut, sich zu zeigen, wie man ist ... Und ein Interesse am anderen Menschen ...
Onkel ABobert
Gern gesehener Gast
Beiträge: 594
Registriert: 12 Feb 2016 19:59
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Bayern / Baden-Württemberg (Grenzgebiet)

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Onkel ABobert »

knopper hat geschrieben: 02 Jul 2019 08:18
Reinhard hat geschrieben: 01 Jul 2019 21:39 Ich würde mir eher Sorgen bei Leuten machen, die eine emotionale Distanz zu ihren Eltern haben.
(Es sei denn die Eltern sind tatsächlich :upps: wie zum Beispiel Nonkonformists Vater.)
....richtig, sind mir auch irgendwie suspekt!
Also der Typ: "ich nable mich jetzt hier von allem ab, sage meinen Eltern goodbye und distanziere mich von Ihnen".
Das mag in dem ein oder anderen Fall sicher nachvollziehbar sein, heißt, wenn man schon immer kein gutes Verhältnis zu den Eltern hatte. kann ich mich persönlich aber nicht reinversetzen, da es bei mir stets gut war.
Kann mir auch nicht vorstellen zu den eigenen Kindern mal so zu sein, also mich von Ihnen distanzieren sobald sie 18 sind....

Wie gesagt ich könnte mir das überhaupt nicht vorstellen, jetzt hunderte Kilometer wegzuziehen und erstmal nix von den Eltern zu hören. Glaube dann würde ich in so ein Tief fallen...
Egal wie es in der Natur oder Tierwelt ist, mensch davon haben uns schon lange davon distanziert! :hammer:

100% Zustimmung.
Würde ich beispielsweise mit einer Frau /Freundin im Haus meiner Eltern (in einer eigenen Wohnung) wohnen, oder meinetwegen nebeneinander in zwei Mietwohnungen oder wie auch immer, dann würde ich deswegen ja nicht von meiner Frau erwarten, dass sie deswegen die Beziehung zu ihren Eltern herunterfährt.

Mir ist natürlich bewußt, dass meine besonders enge Beziehung zu den Eltern nicht der Normalfall ist. Aber ich halte es definitiv auch nicht für den Normalfall, Hunderte KM von den Eltern entfern zu wohnen und sie nur einmal jährlich zu sehen. Es mag ja Einzelfälle geben, wo das so ist, weil z. B. der Partner eben Hunderte KM entfernt wohnt und man irgendwann zusammenziehen will. Aber erstrebenswert finde ich das überhaupt nicht.

Ich gehe noch einen Schritt weiter: ich halte es auch für unnatürlich, ohne zwingenden Grund wie Arbeitslosigkeit o. ä. seine angestammte Umgebund zu verlassen. Jahrhundertelang wurde wohnortnah geheiratet, was dann zur Folge hatte, daß man im erreichenbaren Umkreis eine große Verwandtschaft hatte, dazu kamen langjährige (!) Freunde, die man von der Schulzeit bis zur Bahre hatte. Und heute? In alle Winde zerstreut, Schulfreunde sieht man alle 10 Jahre bei einem Schultreffen, Verwandte höchstens mal bei Beerdigungen. Aber Hauptsache, man hat den coolen Job und die schicke Wohnung in der Großstadt.

Ich bin einmal im Leben umgezogen und lebe seit fast 30 Jahren ca. 40 KM entfernt von meiner Geburtstadt. Das hatte zwei Gründe: meinen beruflichen Werdegang nach meiner Ausbildung und die Tatsache, daß mein Vater ebenfalls in dieser Region arbeitete und wir somit beide zweimal 40 KM täglich hätten fahren müssen. Ich bedaure das allerdings bis heute, ich bin in der "neuen" Stadt niemals wirklich heimisch geworden. 40 KM sind zwar nicht viel und ich fahre sehr oft hin, aber es ist eben doch was anderes, ob man den abendlichen Hundespaziergang in einer geliebten oder nur gerade so akzeptierten Umgebung macht. Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich in 10-15 Jahren, wenn ich in Rente gehe und meine Eltern wahrscheinlich auch nicht mehr leben werden, in meine Heimatstadt zurückziehe. Nur kenne ich dort nach Jahrzehnten natürlich auch niemanden mehr .... aber hier ja auch nicht wirklich, von daher ist es egal.

Ich gebe aber auch zu, daß ich beim Thema Verwandtschaft nocht objektiv bin. Ich habe schlichtweg keine. Abgesehen von meinen Eltern sind die nächsten Verwandten ein Cousin in 800 KM Entfernung, den ich vor 35 Jahren das letzte Mal gesehen habe und eine Cousine 2. Grades in 200 KM Entfernung, zu der ich losen Kontakt über Facebook habe, mehr aber auch nicht. Das war's - ich hätte liebend gerne Verwandte im näheren Umkreis, mit denen man sich mal treffen und etwas unternehmen könnte.
Es grüßt euch

Onkel ABobert
knopper

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von knopper »

Onkel ABobert hat geschrieben: 02 Jul 2019 14:16 Ich gehe noch einen Schritt weiter: ich halte es auch für unnatürlich, ohne zwingenden Grund wie Arbeitslosigkeit o. ä. seine angestammte Umgebund zu verlassen. Jahrhundertelang wurde wohnortnah geheiratet, was dann zur Folge hatte, daß man im erreichenbaren Umkreis eine große Verwandtschaft hatte, dazu kamen langjährige (!) Freunde, die man von der Schulzeit bis zur Bahre hatte. Und heute? In alle Winde zerstreut, Schulfreunde sieht man alle 10 Jahre bei einem Schultreffen, Verwandte höchstens mal bei Beerdigungen. Aber Hauptsache, man hat den coolen Job und die schicke Wohnung in der Großstadt.
jo....alle verstreut, und als Begründung hörste dann nur "tja, das is nun mal heutzutage so, "man" zieht dahin wo man Arbeit hat" :D
...viele haben damit auch kein Problem, für die ist Heimat immer da wo sie grade wohnen.... aber ich bin da wie gesagt anders.
Also ich könnte nie Bayern oder Schwaben, oder so meine Heimat nennen...ebenso wenig wie Ostfriesland...obwohl ich da sagen muss, dass diese Gegend mir wesentlich sympathischer ist, weiß auch nicht warum.
Egal….
Onkel ABobert hat geschrieben: 02 Jul 2019 14:16
Ich bin einmal im Leben umgezogen und lebe seit fast 30 Jahren ca. 40 KM entfernt von meiner Geburtstadt. Das hatte zwei Gründe: meinen beruflichen Werdegang nach meiner Ausbildung und die Tatsache, daß mein Vater ebenfalls in dieser Region arbeitete und wir somit beide zweimal 40 KM täglich hätten fahren müssen. Ich bedaure das allerdings bis heute, ich bin in der "neuen" Stadt niemals wirklich heimisch geworden. 40 KM sind zwar nicht viel und ich fahre sehr oft hin, aber es ist eben doch was anderes, ob man den abendlichen Hundespaziergang in einer geliebten oder nur gerade so akzeptierten Umgebung macht. Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich in 10-15 Jahren, wenn ich in Rente gehe und meine Eltern wahrscheinlich auch nicht mehr leben werden, in meine Heimatstadt zurückziehe. Nur kenne ich dort nach Jahrzehnten natürlich auch niemanden mehr .... aber hier ja auch nicht wirklich, von daher ist es egal.

jo, bin ja auch wegen 50 km umgezogen, einfach weil ich kein Bock auf den langen Arbeitsweg jeden Tag habe (45 min)...ich kombiniere dass dann halt mit Wochenendheimfahrten :D
So bleibt man quasi in der Heimat...obwohl man eigentlich umgezogen ist :D :D in meinem Falle sogar 2 Bundesländer...und vor 30 Jahren sogar noch 2 Staaten :D :D aber egal.

In einer ganz anderen Region könnte ich mich vermutlich nur schwer gewöhnen, da bin ich einfach zu unflexibel....
Nonkonformist

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Nonkonformist »

knopper hat geschrieben: 02 Jul 2019 14:30 jo....alle verstreut, und als Begründung hörste dann nur "tja, das is nun mal heutzutage so, "man" zieht dahin wo man Arbeit hat" :D
...viele haben damit auch kein Problem, für die ist Heimat immer da wo sie grade wohnen.... aber ich bin da wie gesagt anders.
Also ich könnte nie Bayern oder Schwaben, oder so meine Heimat nennen...ebenso wenig wie Ostfriesland...obwohl ich da sagen muss, dass diese Gegend mir wesentlich sympathischer ist, weiß auch nicht warum.
Egal….
Ich bin tatsächlich wegen der arbeit weggezogen.
665 Km, 826 Km mit auto.
Familie, die alten freunde ganz weit weg, eine sprache die ich kaum gesprochen habe.

Aber ich fühlte mich im Calvinisitschen Holland nie wirklich wohl, und meine beiden eltern kamen von ganz wo anders (Indonesien und Belgien).
München passt besser zu mir als meinen früheren wohngegend.

Sehr viel auswahl hat es an wohnorten bei mir nicht gegeben; trickfilm gibt es nur in den ganz großen städten.

Das gesagt; umziehen ist für mich extrem anstrengend. Ich habe es die letzten zehn jahren mehrmals machen müßen, aber ich hasse es wie die pest. Meist habe ich einfach die ganzen möbeln von A nach B nach C mitgenommen; ich habe es nicht so mit viel in den wohnungseinrichtung investieren. (Außer vielleicht, ich hätte mal wirklich viel geld zu verbraten). Aber die wohnung hatte für mich auch nie eine große soziale rolle; mit freunden habe ich meist draussen getroffen, und nur die ganz engen freunden und ein paar wenige OdBs sind bei mir zum besuch gekommen. Die einrichting ist eher praktisch als gemütlich; ich habe in meine wohnung meist eher als schlafplatz gesehen, manchmal auch arbeitsplatz; gelebt habe ich wo anders.

Einige meiner kollegen sind immer dorthin gegangen wo arbeit war, quer über die welt, haben meist aus dem koffer gelebt. So zwisschen 30 und 50 war ich auch noch ziemlich unterwegs, zumindestens temporär, aber ab ein bestimmtes alter fehlt einem die energie dazu.
Benutzeravatar
LonesomeCoder
Bringt jede Tastatur zum Glühen
Beiträge: 8369
Registriert: 15 Okt 2016 19:50
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: verdammt bissig.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von LonesomeCoder »

Onkel ABobert hat geschrieben: 02 Jul 2019 14:16 Ich gehe noch einen Schritt weiter: ich halte es auch für unnatürlich, ohne zwingenden Grund wie Arbeitslosigkeit o. ä. seine angestammte Umgebund zu verlassen. Jahrhundertelang wurde wohnortnah geheiratet, was dann zur Folge hatte, daß man im erreichenbaren Umkreis eine große Verwandtschaft hatte, dazu kamen langjährige (!) Freunde, die man von der Schulzeit bis zur Bahre hatte. Und heute? In alle Winde zerstreut, Schulfreunde sieht man alle 10 Jahre bei einem Schultreffen, Verwandte höchstens mal bei Beerdigungen. Aber Hauptsache, man hat den coolen Job und die schicke Wohnung in der Großstadt.
Finde das auch sehr traurig. Alle bis auf einen sind alle meine ehemaligen Mitschüler und Mitstudenten dahin, wo es das meiste Geld und die meisten Freizeiteinrichtungen geht. Folge: ländliche Regionen bluten immer mehr aus (weniger Leute -> weniger Infrastruktur -> weniger Leute), in den Großstädten wird der Wohnraum immer knapper und die Mieten immer höher. Finde das egoistisch, ja nicht pendeln müssen oder irgendwo einen kleinen Abstrich machen.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34