"noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

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Cornerback
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Cornerback »

inVinoVeritas hat geschrieben: 25 Jun 2019 08:26 Wie so häufig auf dem Partnermarkt - aber auch generell beim Kennenlernen neuer Menschen - können sich die wenigsten davon frei machen, von Vorurteilen beeinflusst zu werden.
Es ist menschlich dass wir andere in Kategorien einsortieren, die sich aufgrund von Lebenserfahrungen gebildet haben und dass wir gewisse Assoziationen mit optischen oder charakterlichen Eigenschaften verbinden.

Um mal ein konkretes Beispiel zu bringen, warum du tatsächlich "von einem Moment auf den anderen" gewisse Bilder im Kopf der Frau erzeugen bzw. nicht-erzeugen würdest:
Ich war am Wochenende am Badesee und habe wieder mal viele Frauen mit riesigen Tatoos auf Beinen, Armen oder Rücken gesehen. Was für ein Gedanke kommt mir da immer sofort automatisch? "Proleten".
Liege ich mit dem Vorurteil so falsch? Meistens nicht, denn zumindest jene Frauen, die bei uns in der direkten Nähe lagen oder bei denen ich beim Vorbeilaufen kurz bei ihrem Gespräch zuhören konnte, hatten eine genau meinem Vorurteil entsprechende proletenhafte Sprache, die eine Frau für mich maximal unattraktiv macht.
Nun mag es auch bestimmt solch derart tätowierte Frauen geben (habe aber noch nie eine getroffen) die ganz anders drauf sind, aber dennoch hätte so eine es extrem schwer bei mir irgendein Interesse zu erzeugen, auf ein Date würde ich mich wohl zu 99% garnicht erst einlassen.

Assoziationen und das spontane Bauchgefühl sind bestimmende Richtungsweiser wenn man jemanden neu kennenlernt und was die meisten Frauen mit ü30 Männern, die noch Zuhause wohnen assoziieren, wurde hier ja bereits mehrfach beschrieben.
Sogar einige männliche User haben ähnliches geäußert, wobei meiner Meinung nach es insgesamt weniger negativ für eine bei den Eltern lebende Frau ist, als umgekehrt.
Woran liegt das? Frauen bzw. Mädchen sind früher reifer als Männer / Jungs und werden i.d.R. auch sehr viel früher selbstständiger in ihrem Leben.
Für die meisten Frauen gehört es zum attraktiven Männlichkeitsbild dazu, dass der Mann mit beiden Beinen fest im Leben steht und seine Dinge regeln kann, nicht mehr Mama und Papa um Rat oder gar Erlaubnis bei Entscheidungen fragt und emotional abgenabelt ist.
Ein "Ich wohne bei meinen Eltern Zuhause" beim Date mit einem erwachsenen Mann zu hören, killt deshalb einfach jedwede vorhandene Anziehung.
Dabei ist es i.d.R. irrelevant, dass es hier und da positive wie negative Ausnahmen gibt, bei der Partnerfindung geht es schließlich um Emotionen/Gefühle. Wenn das positive Bauchgefühl durch eine solche Erkenntnis abgewürgt wird, lässt es sich wohl nur schwerlich im Anschluss wieder "reaktivieren", weil der Mann ja so wunderbar logisch erklären kann, dass er ganz anders als das Klischee ist.
Verlieben und Anziehung entstehen nicht auf rationaler Ebene...
Ich glaube auch nicht, dass man da mit irgendwelchen Begründungen auf rationaler Ebene etwas rausreißt.
Was mich stört ist zwar natürlich auch aufgrund so einer Oberflächlichkeit aussortiert zu werden, viel mehr stört mich aber wenn man sich hier anhand von scheinbar rationalen Überlegungen seine Minderwertigkeit erklären lassen muss. Das ist genauso wie wenn jemand sagt, er stehe nicht auf dicke Männer/Frauen, weil die undiszipliniert seien oder gar ihr Leben nicht im Griff hätten und sowas natürlich für eine Beziehung so erhebliche Nachteile mit sich bringen könne, dass die Person deswegen als Partner nicht in Frage kommt. Aus irgendeinem oberflächlichen Problem wird ein Charakterproblem konstruiert (um sich selbst keine Oberflächlichkeit eingestehen zu müssen?).

Ich persönlich empfinde jedenfalls meine Wohnumstände als deutlich flexibler als meinen Charakter, von daher tut es mir mehr weh, wenn man mir daraus irgendwelche generellen charakterlichen Defizite unterstellt. Ich habe auch nicht das Gefühl durch einen Auszug irgendwelche besonderen Qualitäten unter Beweis zu stellen, oder gar unter Beweis stellen zu müssen, bevor ich mich erdreisten dürfe mich als potentiellen Partner zu betrachten; aber wenn man die Threads zu dem Thema so liest scheinen manche ja durchaus dieser Ansicht zu sein.

Ich hätte weniger Probleme wenn einfach gesagt würde, dass es bei den Eltern wohnen eben irgendwie unsexy ist und meinetwegen auch unpraktisch für einen Partner. Aber wer meint hier irgendwelche Vorurteile psychoanalytisch auswerten zu müssen, sollte sich mal hinterfragen, z.B. ob das irgendwem (außer ihm selbst) zu nützen vermag, und ob es nicht einfach nur ziemlich abwertend und anmaßend ist und damit womöglich Leute erst recht runterzieht.
Neveryoung

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Neveryoung »

inVinoVeritas hat geschrieben: 25 Jun 2019 08:26
Ein "Ich wohne bei meinen Eltern Zuhause" beim Date mit einem erwachsenen Mann zu hören, killt deshalb einfach jedwede vorhandene Anziehung.
Dabei ist es i.d.R. irrelevant, dass es hier und da positive wie negative Ausnahmen gibt, bei der Partnerfindung geht es schließlich um Emotionen/Gefühle. Wenn das positive Bauchgefühl durch eine solche Erkenntnis abgewürgt wird, lässt es sich wohl nur schwerlich im Anschluss wieder "reaktivieren", weil der Mann ja so wunderbar logisch erklären kann, dass er ganz anders als das Klischee ist.
Verlieben und Anziehung entstehen nicht auf rationaler Ebene...
Richtig, daher wäre es absolut blöd direkt beim 1. Date das heraus zu plaudern, ebenso wie das Eingeständnis man sei eine "Jungfrau".

Erstmal sollte man schauen ob man überhaupt mit der Frau sich versteht und es eine Anziehung gibt, wenn das nicht vorhanden ist, dann gibt es ohnehin kein 2. Date.

Und wenn es dann doch zum 2. oder 3. Date kommt, muss man die Wohnsituation auch nicht an die große Glocke hängen: Ja, ich lebe mit meinen Eltern zusammen, aber was solls. Ich definiere mich nicht dadurch dass ich mit meinen Eltern zusammen wohne sondern als ein Individuum und kein Klischee.

Wenn die Frau also bis zu diesem Zeitpunkt den Mann gut kennen gelernt hat und gemerkt hat, dass er kein Muttersöhnchen ist, wird es ihr auch nichts ausmachen dass er noch dort wohnt (im optimal Fall, falls sie etwas auf dem Kasten hat und nicht nur Vorurteile kennt) und dann steht einer gemeinsamen Zukunft und zusammenleben nichts im Wege.

Klar es gibt auch andere Fälle, wie hier beschrieben, die sich nicht von ihren Eltern trennen können trotz anderen Wohnort, aber das ist wiederum ein anderes paar Schuhe und wie man sieht, muss man nicht einmal bei den Eltern wohnen um ein "Muttersöhnchen" zu sein, das bedeutet dass die Frauen die Vorurteile ggü Männern haben die mit den Eltern wohnen, so oder so an solche Männer geraten können, haha. :mrgreen:

Das führt all die Vorurteile nochmal ab absurdum...
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von LonesomeCoder »

VollAB hat geschrieben: 25 Jun 2019 11:51 Wenn man viele Alternativen zur Verfügung hat, dann kann man sich entscheiden, ob man sich die Zeit nimmt solche Menschen näher kennenzulernen, um sich schlussendlich ein differenziertes Bild zu machen oder ob man es direkt bleiben lässt.
Der Mensch hat leider nur begrenzt viel Zeit bzw. mentale Kapazitäten zur Verfügung und da fallen dann Menschen, die gewisse NoGo's aufweisen eher aus dem Raster. Gibt natürlich auch Ausnahmen, aber in den meisten Fällen bestätigen sich Klischees ja doch.
Wie viele Leute haben den eine riesen Auswahl? Eine kleine Minderheit wie Talbot oder IVV, aber die Mehrheit nicht. Und ich finde, Leute die so oberflächlich und einfältig sind und sich nicht ein paar Minuten fürs Anhören oder Lesen der Wohnsituation Zeit nehmen, haben niemanden verdient. Solche Leute sollte man nicht beeindrucken. Und wer würde den schon ohne weiteren Kommentar schreiben, dass er beiden Eltern wohnt? Doch keiner, da würde doch immer der Grund nachkommen. Der Grund kann auch von Vernunft zeugen, etwa Geld sparen oder nicht die Wohnungsnot verstärken wollen. Das Argument gilt nicht, schon alleine weil die Wohnsituation "im Elternhaus" nie wer ohne Grund zusammen bringen wird.
"aber in den meisten Fällen bestätigen sich Klischees ja doch." Ich habe da andere Erfahrungen gemacht.
HenryD.Thoreau hat geschrieben: 25 Jun 2019 16:18 Ich habe das ganze mal durchgerechnet:
Miete X Monate = Jahreskosten X Jahre in der Wohnung. Bei einer Miete von ca. 400 würde man in 10 Jahren 48 000 € nur an Mietkosten verbrauchen.
Ich wohne noch bei meinem Eltern und bin jetzt 26 Jahre alt. Wir bewohnen ein großes EFH im ländlichen Raum. In diesem Haus wohnen meine beiden Eltern, mein Bruder mit seiner Frau und seiner kleinen Tocher, meine Großmutter (Pflegefall) und Ich, alleine. Jeder Bewohner hat seine eigene Wohnung. Wobei ich unter dem Dach leben. Hier habe ich theoretisch mehrere Räume, ein Bad, eine Küche...
Würde ich nicht hier wohnen, würden diese Räume leer stehen.
Eigene Wohnung im Elternhaus ist es bei mir auch. Wäre wirklich massiv unsinnig, das teilweise leer stehen zu lassen und woanders gegen sehr viel Miete wohnen müssen. Aufm Dorf ist die Miete im Keller, das würde niemals Gewinn bringen können und zur Miete wohnt hier auch keiner. Die, die außer mir hier geblieben sind oder nach einem Intermezzo in der Stadt wiederkommen, kaufen oder bauen nach Heirat und ersten Kind ein Haus oder bauen ans Elternhaus an.
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 25 Jun 2019 17:47
Neveryoung hat geschrieben: 25 Jun 2019 17:35 Das sind verschiedene Kulturen eben. Diese Menschen kommen oft aus Ländern in denen der Familiäre Zusammenhalt noch groß geschrieben wird, aus Ländern in denen es schwieriger ist, um über die Runden zu kommen, und die Devise: gemeinsam ist man stark! Trifft hier voll und ganz zu, gemeinsam ist man immer stärker, egal ob bei gesundheitlichen oder persönlichen Problemen.

Wie ich es bereits mal erwähnte, in Deutschland herrscht die Propaganda, dass man früh ausziehen soll um einen eigenen Haushalt zu gründen. Je mehr Menschen getrennt leben, desto mehr Menschen gehen arbeiten um die eigene kleine Bude zu finanzieren, ergo mehr Beschäftige und mehr Steuereinnahmen!
Wenn man das mal so bedenkt, ist das eigentlich total irrsinnig wie viel Wohnraumfläche wir für Einzelpersonen verschwenden -- und das auch noch fördern und propagieren. Und gleichzeitig ist es dann soweit, dass zb in GB ein Ministerium für Einsamkeit eröffnet werden muss. Irgendwie irre.
Ich halte auch nichts vom Ausziehwahn. Wenn die Eltern den Platz brauchen oder die auch einem erwachsenen Menschen mit eigenen Einkommen dreinreden wollen, dann ja, aber sonst wenns passt, dann nicht.
Cornerback hat geschrieben: 25 Jun 2019 18:45 Ich glaube auch nicht, dass man da mit irgendwelchen Begründungen auf rationaler Ebene etwas rausreißt.
Was mich stört ist zwar natürlich auch aufgrund so einer Oberflächlichkeit aussortiert zu werden, viel mehr stört mich aber wenn man sich hier anhand von scheinbar rationalen Überlegungen seine Minderwertigkeit erklären lassen muss. Das ist genauso wie wenn jemand sagt, er stehe nicht auf dicke Männer/Frauen, weil die undiszipliniert seien oder gar ihr Leben nicht im Griff hätten und sowas natürlich für eine Beziehung so erhebliche Nachteile mit sich bringen könne, dass die Person deswegen als Partner nicht in Frage kommt. Aus irgendeinem oberflächlichen Problem wird ein Charakterproblem konstruiert (um sich selbst keine Oberflächlichkeit eingestehen zu müssen?).

Ich persönlich empfinde jedenfalls meine Wohnumstände als deutlich flexibler als meinen Charakter, von daher tut es mir mehr weh, wenn man mir daraus irgendwelche generellen charakterlichen Defizite unterstellt. Ich habe auch nicht das Gefühl durch einen Auszug irgendwelche besonderen Qualitäten unter Beweis zu stellen, oder gar unter Beweis stellen zu müssen, bevor ich mich erdreisten dürfe mich als potentiellen Partner zu betrachten; aber wenn man die Threads zu dem Thema so liest scheinen manche ja durchaus dieser Ansicht zu sein.

Ich hätte weniger Probleme wenn einfach gesagt würde, dass es bei den Eltern wohnen eben irgendwie unsexy ist und meinetwegen auch unpraktisch für einen Partner. Aber wer meint hier irgendwelche Vorurteile psychoanalytisch auswerten zu müssen, sollte sich mal hinterfragen, z.B. ob das irgendwem (außer ihm selbst) zu nützen vermag, und ob es nicht einfach nur ziemlich abwertend und anmaßend ist und damit womöglich Leute erst recht runterzieht.
+1
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von knopper »

Girassol hat geschrieben: 25 Jun 2019 15:15 Irgendwie wirkt das eben auch, als ob man keine Freunde hat und/oder sich mit sich nicht mal ein Wochenende alleine beschäftigen kann.
naja das wirkt bei mir nicht nur so sondern ist Realität :D .... dann bin halt lieber bei Eltern anstatt allein zu hocken....

Girassol hat geschrieben: 25 Jun 2019 15:15
Ich verbringe auch hin und wieder ein Wochenende bei meinen Eltern, aber bei weitem nicht jedes. Ein Besuch dort ist ja schön, aber mein Alltag ist ein anderer und das ist, für mich, auch gut so. Am Anfang des Studiums war ich auch ständig zuhause, habe aber gemerkt, dass das dazu führt, dass ich in der neuen Stadt kaum Kontakte knüpfe, weil ich eben nie da war, wenn die anderen am Wochenende was gemeinsam unternommen haben.
ja...richtig. Das hat sich nur leider bei mir nie so recht eingestellt. Ich vermute liegt auch n wenig daran dass ich zu spät ausgezogen bin und mir das soo immer noch erhalten wollte...
Ich wohne in der neuen Stadt nun schon über 4 Jahren...und noch 0 Kontakte.
Auch ein Mit-Hauptgrund auch für mein AB-Tum....

aber Jammern ist nich :D Ich hab n Plan ….
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Zwerg »

klecks hat geschrieben: 25 Jun 2019 17:20
Zwerg hat geschrieben: 25 Jun 2019 16:25 dass ich den Eindruck hätte, ständig unter Druck gesetzt zu werden, meine Loyalität entweder gegenüber meiner Frau oder meiner Mutter zu bekunden. Offenbar ein bekanntes Phänomen für ihn, wobei er dazu rate, dem soweit möglich auszuweichen. Wenn es aber wirklich unvermeidlich sei, halte er zu seiner Frau. Ich will noch hinzufügen: Bei meinem Vater hatte ich nie den Eindruck, auf die Probe gestellt zu werden.
die Frage nach Loyalität gibt es in vielen Facetten und dreht sich m.E. um die Frage, wer da mit wem gemeinsam ein Leben und eine Wirtschaftsgemeinschaft führt. Es gibt auch nicht wenige Männer, die sich fragen, ob ihre Frauen nicht mehr mit deren bester Freundin oder Mutter (!) verheiratet sind, als mit ihm.

Und wenn die eigene Frau weiterhin "Prinzessin" bei ihrem Vater spielt und ihn um den Finger wickelt, geht so mancher Mann auch an die Decke ...
Da hätte ich den Gedanken wohl zu Ende führen sollen. Das Urteil über andere ist um so oberflächlicher je weniger man den anderen kennt. Da liegt es auf der Hand, dass die Wohnsituation gerade bei Männern eine Rolle spielt, wenn es um die Frage geht, wie es denn um die Ablösung und solche Loyalitäten in einer Partnerschaft später einmal bestellt sein könnte.
Nonkonformist

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Nonkonformist »

Was ist manchmal die alternative?

Bin, tortz ein vater der nicht mehr mit mir geredet hat, auch ziemlich lange zuhause geblieben.
War mir sicher das ich in eine eigene wohnung ziemlich vereisamen würde.

Bin dann, wann ich in einen großen studio mit einen freundeskreis aus kollegen geraten bin umgezogen. Viele afterworksachen, ich hatte menschen bei mir zum besuch, sogar ein paar meiner OdBs, alles paletti.

Die trickstudios gibt es nicht mehr, das freundeskreis ist großteilig weggezogen.

Ich lebe seit drei jahre in eine neue wohnung.

Freunde die in dieser periode zum besuch gekommen sind: null.
Es ist mir die hälfte der zeit auch egal geworden wie der wohnung aussieht.
Der isolation die ich befürchtet habe ist gekommen.
Und ich denke mal das ich mit jeden tag das ich hier nur auf mich bin, auch ungeeigneter für eine beziehung wird, weniger dazu bereit bin eine wohnung mit anderen zu teilen. (Ich war zwisschenduch mal eine weile in einer WG. Ich habe es gehasst und mich meist für meine mitbewohner versteckt - bis sie aus den weg geblieben. Mit jeden tag das ich alleine lebe wird die bereitschaft, meine wohnung noch mal mit jemanden anderem zu teilen, kleiner.)

Ich kenne schon mehreren die bereits seit jahrzehnten beziehungslos und ziemlich isoliert alleine in eine wohnung leben.
Werden vom jahr zum jahr seltsamer.
Isolierte introvertierten werden zum eigenbrötler. Auch ich.
Ich würde die allerwenigsten noch eine beziehung zutrauen.

Das ist die kehrseite.
Gatem

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Gatem »

LonesomeCoder hat geschrieben: 25 Jun 2019 20:12 Und wer würde den schon ohne weiteren Kommentar schreiben, dass er beiden Eltern wohnt? Doch keiner, da würde doch immer der Grund nachkommen. Der Grund kann auch von Vernunft zeugen, etwa Geld sparen oder nicht die Wohnungsnot verstärken wollen. Das Argument gilt nicht, schon alleine weil die Wohnsituation "im Elternhaus" nie wer ohne Grund zusammen bringen wird.
Ich finde es ist ein Fehler, von den zu Hause wohnenden einen Grund dafür verlangen zu wollen, oder – als jemand der selbst in der Situation ist – der Meinung zu sein es begründen zu müssen.
Denkt nochmal genau drüber nach. Bei den Eltern zu wohnen ist in erster Linie der natürliche Normalzustand… und das von Geburt an. Es ist absolut nicht nachvollziehbar, von jemandem eine Begründung für den Normalzustand zu verlangen. Wenn es jemanden gibt, der dem anderen eine Begründung schuldig ist, dann derjenige der diesen Zustand ändert, ergo derjenige der auszieht.
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Krausig »

Gatem hat geschrieben: 26 Jun 2019 07:47
LonesomeCoder hat geschrieben: 25 Jun 2019 20:12 Und wer würde den schon ohne weiteren Kommentar schreiben, dass er beiden Eltern wohnt? Doch keiner, da würde doch immer der Grund nachkommen. Der Grund kann auch von Vernunft zeugen, etwa Geld sparen oder nicht die Wohnungsnot verstärken wollen. Das Argument gilt nicht, schon alleine weil die Wohnsituation "im Elternhaus" nie wer ohne Grund zusammen bringen wird.
Ich finde es ist ein Fehler, von den zu Hause wohnenden einen Grund dafür verlangen zu wollen, oder – als jemand der selbst in der Situation ist – der Meinung zu sein es begründen zu müssen.
Denkt nochmal genau drüber nach. Bei den Eltern zu wohnen ist in erster Linie der natürliche Normalzustand… und das von Geburt an. Es ist absolut nicht nachvollziehbar, von jemandem eine Begründung für den Normalzustand zu verlangen. Wenn es jemanden gibt, der dem anderen eine Begründung schuldig ist, dann derjenige der diesen Zustand ändert, ergo derjenige der auszieht.
Ab einem gewissen Alter ist es in unserer Gesellschaft eben NICHT der Normalzustand!
Nonkonformist

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Nonkonformist »

Krausig hat geschrieben: 26 Jun 2019 07:50 Ab einem gewissen Alter ist es in unserer Gesellschaft eben NICHT der Normalzustand!
Ja, da kommt er wieder, der gruppenzwang....
knopper

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von knopper »

Gatem hat geschrieben: 26 Jun 2019 07:47 Denkt nochmal genau drüber nach. Bei den Eltern zu wohnen ist in erster Linie der natürliche Normalzustand… und das von Geburt an. Es ist absolut nicht nachvollziehbar, von jemandem eine Begründung für den Normalzustand zu verlangen. Wenn es jemanden gibt, der dem anderen eine Begründung schuldig ist, dann derjenige der diesen Zustand ändert, ergo derjenige der auszieht.
richtig.... aber in unserer heutigen modernen Gesellschaft hat sich da irgendwie das Bild vom Normalzustand erheblich gewandelt wie ich finde.
Ich weiß nicht ob jeder der von zuhause auszieht dies nicht unter einem gewissen Druck tut, nach dem Motto "jetzt musst du aber mal".
Auch hat man ja bitteschön kein Heimweh zu haben, wenn man plötzlich 500 km weiter weg wohnt in einer völlig anderen Stadt oder so.... nein im Gegenteil, es wird ständig propagiert, dass es ja meeega toll ist, die erste eigene Wohnung usw... Nun ja grade was WG's und deren Konfliktpotential angeht glaube ich da nicht so wirklich dran....
Mögen ja auch viele richtig toll finden, grade wenn man ein geselliger Mensch ist, schnell neue Freunde findet und die Elter einem wirklich auf den Geist gehen….aber eben nicht alle. :D

Is n gesellschaftliches Ding....es geht uns halt hier in Deutschland einfach zu gut! Meine Meinung. :D
Krausig hat geschrieben: 26 Jun 2019 07:50
Ab einem gewissen Alter ist es in unserer Gesellschaft eben NICHT der Normalzustand!
wie gesagt...in unserer Überflussgesellschaft...
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Nonkonformist »

knopper hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:04 wie gesagt...in unserer Überflussgesellschaft...
Ach, überfluss.
Versuch mal in München eine bezahlbare bude zu finden....
knopper

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von knopper »

Nonkonformist hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:09
knopper hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:04 wie gesagt...in unserer Überflussgesellschaft...
Ach, überfluss.
Versuch mal in München eine bezahlbare bude zu finden....
ja...ich würde mal sagen dass ist die Folge davon. Sehr hohe Nachfrage, alle wollen in die Großstädte usw.... Spekulanten nutzten es schamlos aus....
So ist das. :hammer:
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Krausig »

Nonkonformist hat geschrieben: 26 Jun 2019 07:54
Krausig hat geschrieben: 26 Jun 2019 07:50 Ab einem gewissen Alter ist es in unserer Gesellschaft eben NICHT der Normalzustand!
Ja, da kommt er wieder, der gruppenzwang....
Kein Zwang. Die allermeisten wollen irgendwann eine eigene Wohnung. Deswegen sage ich, es ist normal, sprich die Mehrheit macht es so.
Peter

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Peter »

Die Diskussion scheint mir überbewertet zu sein.

Heißt es nicht, dass die Kinder heutzutage immer länger bei ihren Eltern wohnen bleiben?

Da gibt es doch die unterschiedlichsten Konstellationen. Von Jugendzimmer neben dem Schlafzimmer über eigene Wohnung im Elternhaus bis hin zu eigenem Haus auf dem Grundstück der Eltern.

Jugendzimmer ist wohl tatsächlich auch eine Frage des Alters. Ab einem gewissen Alter mag es merkwürdig erscheinen.

Aber letztlich, wenn die Liebe aufschlägt, entwickelt sich früher oder später die Wohnsituation eh in eine neue Richtung.
Milkman

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Milkman »

Peter hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:29 Aber letztlich, wenn die Liebe aufschlägt, entwickelt sich früher oder später die Wohnsituation eh in eine neue Richtung.
Das ist der springende Punkt. Tut sie das? Oder wird dann vielleicht wie selbstverständlich erwartet, dass die/der neue Partner/in mit ins Haus der Eltern einzieht?
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Nonkonformist »

Krausig hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:24
Ja, da kommt er wieder, der gruppenzwang....
Kein Zwang. Die allermeisten wollen irgendwann eine eigene Wohnung. Deswegen sage ich, es ist normal, sprich die Mehrheit macht es so.
"Was die mehrheit macht ist normal" = Gruppenzuwang...
Es ist menschen deren individuelle lebensgestalltung absagen.
Was die mehrheit macht ist so ungefähr die meist irrelevante information den es überhaupt gibt.
Krausig
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Krausig »

Milkman hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:37
Peter hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:29 Aber letztlich, wenn die Liebe aufschlägt, entwickelt sich früher oder später die Wohnsituation eh in eine neue Richtung.
Das ist der springende Punkt. Tut sie das? Oder wird dann vielleicht wie selbstverständlich erwartet, dass die/der neue Partner/in mit ins Haus der Eltern einzieht?
Echt komische Frage. Die Allermeisten werden dann wohl eine eigene Wohnung wollen. Klar es gibt auch Andere, das hängt dann aber auch sehr von den Umständen ab.
Selbstverständlich ist meiner Meinung nach in einer neuen Partnerschaft eh nichts.
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Krausig »

Nonkonformist hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:41
Krausig hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:24
Ja, da kommt er wieder, der gruppenzwang....
Kein Zwang. Die allermeisten wollen irgendwann eine eigene Wohnung. Deswegen sage ich, es ist normal, sprich die Mehrheit macht es so.
"Was die mehrheit macht ist normal" = Gruppenzuwang...
Es ist menschen deren individuelle lebensgestalltung absagen.
Was die mehrheit macht ist so ungefähr die meist irrelevante information den es überhaupt gibt.
Es ist aber trotzdem kein Zwang. Dass du zwanghaft anders sein willst ist klar. Deine Sache.
Peter

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Peter »

Milkman hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:37
Peter hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:29 Aber letztlich, wenn die Liebe aufschlägt, entwickelt sich früher oder später die Wohnsituation eh in eine neue Richtung.
Das ist der springende Punkt. Tut sie das? Oder wird dann vielleicht wie selbstverständlich erwartet, dass die/der neue Partner/in mit ins Haus der Eltern einzieht?
Das ist so eine Sache bei Diskussionen hier im Forum. Es wird sich über Probleme Gedanken gemacht, die vielleicht auftauchen könnten, statt einfach sich die Dinge entwickeln zu lassen.

Es gibt hier im Forum ein schönes Beispiel dafür, wie so eine Situation (Einzug des Partners wird von der Familie erwartet) vorhanden sein kann und das Paar im Laufe der Zeit auf eine für beide tragbare Art ihr Leben gestalten. Nicht ohne Schwierigkeiten, aber letztlich eben doch.

Man hätte natürlich der Liebe von Anfang an keine Chance geben können. Statt sich der Situation zu stellen und nach und nach einen gemeinsamen Weg zu finden.

Ich bin kein Freund davon, auf Grund von vielleicht auftretenden Problemen die Vielschichtigkeit des Lebens von vornherein auszusperren. Wie sang schon ein berühmter Barte: Das Leben kommt von vorn.
Milkman

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Milkman »

Peter hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:48
Milkman hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:37
Peter hat geschrieben: 26 Jun 2019 08:29 Aber letztlich, wenn die Liebe aufschlägt, entwickelt sich früher oder später die Wohnsituation eh in eine neue Richtung.
Das ist der springende Punkt. Tut sie das? Oder wird dann vielleicht wie selbstverständlich erwartet, dass die/der neue Partner/in mit ins Haus der Eltern einzieht?
Das ist so eine Sache bei Diskussionen hier im Forum. Es wird sich über Probleme Gedanken gemacht, die vielleicht auftauchen könnten, statt einfach sich die Dinge entwickeln zu lassen.

Es gibt hier im Forum ein schönes Beispiel dafür, wie so eine Situation (Einzug des Partners wird von der Familie erwartet) vorhanden sein kann und das Paar im Laufe der Zeit auf eine für beide tragbare Art ihr Leben gestalten. Nicht ohne Schwierigkeiten, aber letztlich eben doch.

Man hätte natürlich der Liebe von Anfang an keine Chance geben können. Statt sich der Situation zu stellen und nach und nach einen gemeinsamen Weg zu finden.

Ich bin kein Freund davon, auf Grund von vielleicht auftretenden Problemen die Vielschichtigkeit des Lebens von vornherein auszusperren. Wie sang schon ein berühmter Barte: Das Leben kommt von vorn.
Es ist auch so eine Sache bei Diskussionen hier im Forum, dass auf kurze Gedankenspiele (nichts anderes war mein Beitrag...) so eine Argumentations-Breitseite abgefeuert wird. :)

Nur zur Verdeutlichung: Ich date momentan keine noch bei ihren Eltern wohnende Frau. Insofern muss ich da nichts sich entwickeln lassen und auch nichts befürchten - das mache ich, wenn sich diese Situation konkret bei mir einstellt, und wie ich oben schrieb, würde ich mit Zuversicht an die Sachen rangehen. Also: was mich angeht, alles okay.