Hamburg89 hat geschrieben: ↑24 Apr 2023 15:43
Moin,
ich hatte am WE wieder gesehen wie ein echt hübsches Mädel um einen Typen offensiv geworben hat, dieser aber kein Interesse (zumindest offenkundig) hatte.
Ich habe es schon häufiger mitbekommen, dass andere Männer es automatisch schaffen Jemanden zu finden. Da ich auch recht viel im Nachtleben unterwegs bin und da auch mit sehr vielen Leuten rede, bekomme ich sowas oft mit. Nur passiert dies leider nie bei mir.
Wie kann man sich damit abfinden? Ich dachte eigentlich, dass es mich nicht so wirklich stört mehr. Aber in letzter Zeit nimmt mich das wieder so stark mit.
halbkaputt hat geschrieben: ↑24 Apr 2023 16:13
was heißt schon abfinden? ich würde eher sagen, dass man sich mit den Jahren daran gewöhnt, chancenlos zu sein
Jo, je älter man wird, desto klarer wird einem auch warum und so (persönliche Historie, psychische Disposition, konkrete Vorerfahrungen, etc.), und wenn man (deshalb ... also wegen der Historie) eh ein hoffnungsloser Fall ist (wie ich z.B.), dann
versteht man zumindest,
warum man ein hoffnungsloser Fall ist.
Die Welt ist danach immer noch genauso unfair wie vorher, aber man weiß wenigstens, dass man nicht selbst
Schuld ist am eigenen Schicksal...
Nimmt etwas Druck raus, dass man krampfhaft versucht, sich weiterhin um etwas zu bemühen, was halt niemals für einen gedacht war, etwas, worin man quasi
automatischerweise niemals auch nur
irgendwas an Erfolgschancen würde hätte haben können und demnach halt auch niemals haben wird
.
Wie man sich besser damit "abfindet" ... im Sinne von: Es zu
100% akzeptieren kann (was ja defacto dem Eingeständnis einer Niederlage gleichkommt - egal ob man selbst agency hätte haben können oder nicht), also die eigene Chancenlosigkeit zu
100% akzeptieren kann ... (dass man niemals wird grazile weiche weibliche Kurven auf der eigenen männlichen kratzigen, durchfurchten Hauptplatine wird spüren können oder sich mit Hingabe durch die Kissen wird wälzen können gemeinsam mit ... der Frau der eigenen pflaumenbäumigen Träume)... keine Ahnung. Da bin ich auch noch nicht. Wie gesagt: Es ist nur
etwas leichter geworden im Laufe der Zeit.
Auf der anderen Seite:
Beispiel "ich": Ungefähr die Hälfte von meinem Leben ist jetzt um. Früher oder später muss man sich also auch mit der eigenen Endlichkeit auseinandersetzen*⁾. Da gibt es also zumindest noch mal
ein noch deutlich größeres Thema, irgendwann in der Zukunft, wo man sich künftig mal irgendwann eine "Niederlage" (oder so ähnlich) wird eingestehen müssen... (die Niederlage gegenüber der großen schließenden geschweiften Klammer**⁾ der eigenen
zellulitis zellulären Maschine). Gegen dieses größere Thema nimmt sich das AB-Thema eher klein aus.
Ist auch kein Trost, aber rückt vielleicht noch mal die Verhältnisse ins "richtige" Licht.
Sorry, falls ich helfen konnte...
( ...von der Leichtigkeit des AB-Seins zum Tod (oder besser: zum
TOD, in
all-capslock), ich bin echt eine grandiose Stimmungskanone...
)
____
*⁾
Plus: Der Endlichkeit der eigenen Libido. "Libido FFN - die besten Hits der 90er, der 00er, der 10er, und tja... das war's dann auch, heute gibt es nur noch Schlager und Omas Lieblingslied: 'Möge der Schnittlauch endlich wieder stehen'"
**⁾
Sorry, Informatiker-Inside-Joke. Für alle Nicht-Infen: Gemeint ist natürlich das Grande Finale, der seelenfadenschnitzelnde Schnitter, Exitus, the final countdown, das Ende der Landstraße, oder, wie manche Terroristen einer gewissen religiösen Schule sagen: Willkommen bei den 72 Jungfrauen Trauben. (Das mit den 72 Jungfrauen als Lohn für Teilnahme am Heiligen Krieg war glaub ich ein Übersetzungsfehler. Tja. Shit happens. Obstschale 4ever statt sexy virgins 4ever 4 seventy-two days of the eternity.)