- [+] hab da auch ein Beispiel
- Das hier ist übrigens die Story of my life.
Fast 7 der letzten Jahre.
Viel zu konflikthaft und peinlich, um darüber zu sprechen bisher, wer sollte das auch
verstehen, ohne nicht ziemlich befremdet gewesen zu sein.
Und ich vermute, es war in meinem Fall noch krasser, weil auch noch kein Gefühl da war, reine
Pragma-Beziehung.
Wo er jetzt noch komplett 30 Jahre hätte mit weitermachen können, aber ich nicht, weil die
letzten Monate einige emotionale Wellen in mir hochschwappten, die mir zeigten, was mir
fehlt und wichtig ist.
Ich wusste wenig über Asexualität und hätte nicht gedacht, dass "manche Steine eher
nicht zu rühren sind" (oder umgekehrt). Genausowenig wusste ich etwas über starke
emotionale Abspaltung, und dass jemand NIE das Bedürfnis nach Freunden hat oder
echtem und inneren Austausch.
Man redet sich ein, mit Geduld und Hilfe und verschiedenen Strategien wird das schon.
(zwei Unikliniken, psychische Abklärung in einer Ambulanz, Paartherapeut, Sexualtherapeut).
Und irgendwann wird es auch total ätzend, etwas mit aller Macht (oder auch Geduld,
unerschütterlichem Glauben)erwirken zu wollen.
Von außen können sich noch so viele abkaspern, wenn man von innen eigentlich
ganz zufrieden ist und gar nichts ändern will, und gerne ein Stein ist. (wohl auch aus
Schutz), und auf diese ganze Emotion usw scheißt.
Jedem das Seine. Nur da ist dann auch null Entgegenkommen und das Leid auf
meiner Seite wurde dann schon auch größer und der Frust.
Dennoch kam für mich persönlich die Entscheidung, kann ich damit leben (bei mir war es so, ja
warum nicht,hab die letzten 10 Jahre auch sexlos gelebt und so stimmig und wichtig war es eh nie,
eigene Baustellen).
Dann kam auch so ne Rationalisierung, jede Beziehung ist doch eh individuell (stimmt ja auch),
dann ist es eben anders als sonst in der Gesellschaft.
Weiter festhalten.
Vermutlich irgendwann auch Prinzip "sunk cost fallacy" - einmal entschieden- jetzt noch zurück?
Plus: kenne meine Bedürfnisse zu wenig, kann mich sehr anpassen und verzichten.
Leb eh stellenweise emotional abgekapselt,Realität und Bewegungen im Leben strengen extrem an.
Depression, Sozialphobie. Medikamente, damit alles auf funktionalem Level gehalten wird.
Einen dumpfen Tunnel bauen und die Grundeinsamkeit nicht spüren müssen. Hauptsache
starr funktionieren und weitermachen. keine "well oiled machine" aber eine Maschine.
Reicht doch.Reicht doch?
Also bleibt man und lebt in einem Schneckenhaus zu zweit, so wie vorher auch im Schneckenhaus
alleine, und immerhin, das Schneckenhaus bietet etwas Schutz und ist geräumiger als
das alleine. Für beide ein gewisser Vorteil, um in der Welt klar zu kommen.
Das ist wie ein gegenseitiges Betreutes Wohnen für zwei sonst angeschlagene Menschen.
(Er wurde vorher alleine auch gemobbt im ehemaligen Wohnhaus, als komisch beschimpft).
Zu zweit ist man da etwas autonomer.
Und in manchen Zeiten reicht das ja auch, sieht man so in die Geschichte und andere
Kontexte jenseits westlicher Welt.
Kommt man so aus Zeiten mit wenig Wohlstand und wenig individueller
Selbstverwirklichung, reicht es völlig aus, pragmatisch zu überleben.
Relativ schnell dann getrennte Betten, eigener Raum und getrennte Aktivitäten.
Nur ein paar pragmatische Strukturen gemeinsam, z B gemeinsam mal essen.
Aber bei allem anderen, nicht kompatibel, auf die Art wie wir es tun.
z B wird spazieren bei einem Pragmatiker zum sturen Akt. Man muss noch messen
eifern und bestimmen, und ich schwelge und dümple so durch die Landschaft,
sehe mich am Licht satt, spüre die Luft, laufe nicht gerade sondern stolpere hin und
her wo mich der Instinkt gerade hinträgt, mag Musik und Weite,
alldieweil komme ich bei Typ Pragma schon nicht mehr hinterher, bis man feststellt,
da können wir es gleich alleine machen, statt dass ich mich wieder auf alles einstellen muss
und mich zurücklassen und eng in ein Korsett einfügen. So war es mit fast allem,
bis nichts mehr blieb.
Was nur schräg und eine Fessel wurde mit der Zeit, wieso das ganze als "Paar- oder
Liebesbeziehung"bezeichnen.
Hab da vor paar Wochen mal aufgeräumt und Gespräch gesucht und deutlich gemacht,
was es für mich ist. Wohngemeinschaft / Betreutes Wohnen für zwei Gehandicapte.
Besser als von staatlichen Hilfen abhängig zu sein.
Und dass ich mich als ungebunden sehe, sowohl in Richtung, kann sein dass ich wegziehe,
wenn es stimmig ist, dass ich neue Dinge tue, neue Freunde kennenlerne und ggf.
auch Emotion und Nähe erlebe und ihm nun sicher nicht exklusiv "gehöre".
Dass das denken, das ist eine Beziehung, reiner Mindfuck ist. Ohne Inhalt.
Seine Reaktion: total gleichgültig. Ja, wenn das so ist, gut.
Mehr so selbstbezügliche Reaktionen.
Wie zu erwarten war, wenn einen nix verbindet.
Und irgendwie Erleichterung. Das beim Namen genannt zu haben und wieder
für mich zu stehen und offen sen zu können in den Emotionen, im Leben.
Große Preisfrage: Würde eine solche Art von Beziehung den AB Status ändern?
Eher nicht, denke ich. Obwohl ja äußerlich ein paar Dinge imitiert wurden, und dann
mit der Etikette Beziehung versehen. Kompliziert.
Als normalo eine Beziehung mit einem AB
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Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
Danke für diesen Beitrag.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
@kreisel: Dein Betrag läßt mich ratlos zurück. Ich möchte dir etwas raten, weiß aber nicht was.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.
Wilhelm von Humboldt
Deutscher Staatsmann und Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin
1767 - 1835
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Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
War auf jeden Fall richtig einen Schlussstrich zu ziehen.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
Sehr ehrlicher, differenzierter İnnenblick, kreisel. İch hatte ihn gestern schon gelesen und will unbedingt auch noch genauer darauf antworten, wenn ich die Zeit finde.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
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Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
Ihr müsst nix sagen. Ich wollte es mir nur mal von der Seele schreiben.
Dass halt nicht immer alles normal ist. In meinem Leben nicht.
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Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
Hab mich fast 10 Jahre lang mit Online-Dating rumgeschlagen.
Hatte parallel dazu ein OdB, das auch wollte und sich ebenso wenig traute. Ging ebenfalls über Jahre.
Alles völlig irre.
Hatte parallel dazu ein OdB, das auch wollte und sich ebenso wenig traute. Ging ebenfalls über Jahre.
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Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
@Kreisel: wie seid ihr überhaupt zusammen gekommen? Hast du die Initiativen ergriffen? Hattest du ihn mal geliebt? Klingt so, als ob er nicht nur asexuell ist sondern auch aromatisch.
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Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
aromatisch ?!
Hmm... oder eher mmmmmhhhh....
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Un jour sans chocolat, c'est comme un jour sans soleil.
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Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
Gemeint ist "aromantisch".
Der Begriff scheint hauptsächlich im Forum für Asexuelle zu existieren.
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Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
Hallo Kreisel,
habe deinen Beitrag gelesen und finde, das was du da beschreibst, schon nochmal einen anderen Einblick in eine "AB-Welt" geben kann. Es ist natürlich schade für dich, aber mit diesem AB, so wie du ihn beschreibst, ist wohl keine Beziehung möglich, einfach, weil er es nicht kann und vielleicht auch gar nicht braucht. Was ich mich frage, wie habt ihr euch denn kennen gelernt, wer hat den ersten Schritt gemacht, wie seit ihr dann zusammen gekommen, was waren da seine Motive? Vielleicht magst du da noch was dazu schreiben?
Viele Grüße,
Milchkaffee
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Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
Hallo Kreisel,
generalisieren auf die AB-Welt so meinte ich das gar nicht. Eher so dass es einen Einblick in eine Form eines AB-seins gibt, wie es eben auch sein kann. Wenn die Initiative zu Beginn von ihm mehr ausging, dann hätte er wohl schon gern gewollt, aber eben nicht gekonnt. Eine Beziehung und Sex zu haben wird ja in unserer Gesellschaft doch eher als normal angesehen und ist für viele eben auch Normalität und der ein oder andere stellt dann bei Versuch vielleicht fest, dass es dann doch nicht das Richtige für ihn ist. Ich denke auch, dass man da als Partner nix machen kann, egal wie sehr man auf den anderen eingeht und zu welchen Veränderungen man bereit ist, egal was man investiert. Auch keine andere Frau würde das dann schaffen.
Weshalb ich die Frage stelle? Ja ich kenne auch so einen AB.
Viele Grüße, Milchkaffee
generalisieren auf die AB-Welt so meinte ich das gar nicht. Eher so dass es einen Einblick in eine Form eines AB-seins gibt, wie es eben auch sein kann. Wenn die Initiative zu Beginn von ihm mehr ausging, dann hätte er wohl schon gern gewollt, aber eben nicht gekonnt. Eine Beziehung und Sex zu haben wird ja in unserer Gesellschaft doch eher als normal angesehen und ist für viele eben auch Normalität und der ein oder andere stellt dann bei Versuch vielleicht fest, dass es dann doch nicht das Richtige für ihn ist. Ich denke auch, dass man da als Partner nix machen kann, egal wie sehr man auf den anderen eingeht und zu welchen Veränderungen man bereit ist, egal was man investiert. Auch keine andere Frau würde das dann schaffen.
Weshalb ich die Frage stelle? Ja ich kenne auch so einen AB.
Viele Grüße, Milchkaffee
Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
Es stellt sich wohl vor allem die Frage wie dieser AB ist. Handelt es sich um einen der zwär hätte seinen Status ändern können es aber aus gewissen Gründen nicht getan hat, oder um einen AB der zumindest in momentanten Zustand einfach beziehungsunfähig ist. Dann kommt es auch auf den sogenannten "Normalo" an, ist ja nicht so als ob diese unbedingt weniger irgendwelche "Mankos" haben.
Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
@kreisel da sag ich doch auch noch danke für deinen Text. (Wenn auch ein Jahr zu spät) Ein paar Parallelen konnte ich da durchaus erkennen - auch wenn "mein AB" nicht aromantisch ist.
Aber ja, manche Steine sind nicht dafür gedacht bewegt zu werden.
Aber ja, manche Steine sind nicht dafür gedacht bewegt zu werden.
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Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
Ich habe oft daran gedacht wie es euch wohl geht.....keine Veränderung?
Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
Hi Sunshine LadySunshine Lady hat geschrieben: ↑01 Nov 2019 21:02
Ich habe oft daran gedacht wie es euch wohl geht.....keine Veränderung?
Nein, leider gab es weiterhin keine Veränderung und ich habe es aufgegeben.
Auch wenn ich selbst nach knapp 4 Jahren daran gezweifelt habe, ob das wirklich eine begründete Trennung ist
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Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
Du hast dich also von ihm getrennt? Wenn jemand auch nach so langer Zeit seine Ängste nicht überwinden kann und auch nicht bereit ist, etwas zu unternehmen, ist das wohl die einzig sinnvolle Lösung...
Re: Als normalo eine Beziehung mit einem AB
Ja hab ich ich denke auch, dass die Möglichkeiten ausgeschöpft waren.
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