Schön und bespielhaft heuchlerisch. Mit Pflege kann man eine Menge Geld machen - und das primär in kirchlichen Einrichtungen. Da läßt man lieber ein armes Schwein noch Jahre leiden, Hauptsache die Kasse stimmt.ABChancenlos hat geschrieben: tja, nur leider passiert das ja ständig. An den Debatten um Sterbehilfe wird das zum Teil sehr krass deutlich. Letztenendes steckt ja dahinter, dass Pflege Geld kostet.
Und man sieht ja zunehmend, dass der Gott, dem hier mehr und mehr gefolgt, und auf dessen Wort mehr und mehr gehört wird, das Geld ist.
Oder ein anderer Gott: Wirtschaftswachstum. Die Nachrichten von Überlastung und Burnout gingen ja vor kurzem durch die Presse. Wirtschaftswachstum ist ein Götze, der (so wie jeder Götze) Menschenopfer fordert.
Ein weiterer Gott: Wellness. Da machen Leute Kreuzfahrten in Länder, wo Frauen teilweise Zeitungen auskochen und ihren Kindern zu essen geben, weil sie nichts haben. Weil aber dieses Elend das Wohlfühl-Erlebnis stören würde, wird das ausgeblendet. Das ist unmenschlich, aber dieser Gott fordert das so.
Und noch ein Gott: Beliebtheit. Dringend nötig wären grundlegende Änderungen im Rentensystem. Weiß man seit Jahrzehnen. ABER man weiß auch, dass es bei diesen Änderungen den Leuten ans Portemonnaie gehen würde. Und damit würde eine Regierung sich unbeliebt machen. So folgt man dem, was der Beliebtheits-Gott fordert.
Realpolitik folgt im Großen, so wie jede kleine Entscheidung im Persönlichen, immer irgendwelchen Göttern (auch wenn man das heute nicht mehr so bezeichnet). Deshalb ist die Frage nicht OB, sondern immer nur WELCHEM Gott gehorcht wird.
Und, ob der Gott, dem da gehorcht wird, es gut mit den Menschen meint, oder ob es ein Gott ist, dem es nur um sich geht und dem die Menschen gleichgültig sind.
Und auch die anderen Befindlichkeiten der selbstvermehrenden Sozialindustrie müssen natürlich bezahlt werden.
Wiederum beispielhaft an dem dritte-Welt-Elend, welches maßgeblich durch religiöse Bevormundung und Verdummung der Betroffenen verursacht wird z.B. dem Verhütungsverbot, der religiös legitimierten Unterdrückung der Frauen etc. und der Deckung welche solche Unsitten dann gerade von Gutmenschen bekommen.
Gegen all diese Probleme könnte sachlich angegangen werden, wenn nicht religiöse Kreise genaus daraus ihre Macht und Bereicherungen ziehen würden und so das Süppchen immer weiter am köcheln halten würden.