Zunächst einmal hat man mit den meisten Leuten, die man dort trifft, eine Sache gemeinsam: Man ist ein AB. Mag sein, daß einige Anwesende inzwischen Ex-ABs sind. (Gehen auch „am Thema interessierte“ Normalos zu AB-Treffen?) Aber alle Anwesenden wissen, daß man selbst ein AB ist, und machen daraus kein großes Drama. Auch die Begleitumstände des ABtums, und was auch immer zum ABtum geführt hat, wird nicht irgendwie schräg angesehen – jeder hat (oder hatte) da so seine Probleme.
Zu Alphas und Womanizern mutierte Ex-ABs, die jetzt versuchen, allen ABs ihre „Weisheit“ einzutrichtern, weil sie ja jetzt erleuchtet sind und es besser wissen, gehen, soweit ich weiß, nicht zu Treffen.
Außerdem trifft man sich mit Leuten, die man mitunter vorher schon online kennengelernt hat. Wenn man nicht zum ersten Mal zu einem AB-Treffen geht, trifft man vielleicht auch solche, die man schon einmal getroffen hat.
Ich persönlich habe aber – das muß ich schon sagen – den Vorteil, daß ich beschlossen habe, daß ich meinen Ruf in der AB-Szene kaum mehr verschlimmern kann und daher über gefühlt alles reden kann bis hin zu freakigen Fandoms, zumindest mit neugierigen, aufgeschlossenen Menschen – und die treffe ich da tatsächlich.
Wenona hat geschrieben: ↑31 Mär 2018 14:52
Naja, aber alle
wissen, dass man AB ist, also alle die sich dort verabredet haben.
Und sind überwiegend selbst ABs. Und die, die keine ABs sind, sind Ex-ABs, waren also früher auch ABs.
Gegenüber ABs muß einem nicht peinlich sein, daß man AB ist. Im Gegenteil – wenn man zu einem AB-Treffen geht, wird erst einmal davon ausgegangen, daß jeder, von dem es nicht anderweitig bekannt ist, AB ist. Das wird bei AB-Treffen als Normalzustand angesehen.
Wenona hat geschrieben: ↑31 Mär 2018 14:52
Und die Leute an den Nebentischen hören die AB-Gespräche mit.
Es wird selten übers ABtum gesprochen, schon gar nicht mit Lautstärken, daß die Leute an den Nebentischen es unmöglich überhören können.
Wenona hat geschrieben: ↑31 Mär 2018 14:52
Und wenn euch vorher jemand fragt, ob ihr an dem Tag Zeit habt, dann sagt ihr "Nein, ich gehe zu einem AB-Treffen.".
Ich sage, daß ich keine Zeit habe. Was genau ich tue, daß ich keine Zeit habe, sage ich nicht, denn das geht niemanden etwas an.
Wenona hat geschrieben: ↑31 Mär 2018 14:56
Vielleicht auch für mich selbst einen Grund finden (an den ich bisher noch gar nicht gedacht hatte), um hinzugehen.
Ein guter Grund ist, daß man auf einem AB-Treffen, also beim Treffen von Angesicht zu Angesicht und beim lockeren Gespräch, ganz anders in Erscheinung tritt als im Schriftverkehr über ein Forum. Zu den Nicknames gibt es auf einmal ein Gesicht, eine Stimme, eine Sprechmelodie, Emotionen, die nicht mit Emoticons dargestellt werden.
Und so manch einer verhält sich bei AB-Treffen ganz anders als im Forum. Wenn du mich im Real Life treffen würdest, würdest du kaum glauben, daß ich das bin (außer ich habe wieder einmal Convention-Programmhefte dabei).
schwarzkaeppchen hat geschrieben: ↑31 Mär 2018 15:01
Es gibt Leute, die sich freuen würden, DICH kennenzulernen. Die neugierig auf DICH sind.
Dazu zähle ich mich übrigens selbst.
Ringelnatz hat geschrieben: ↑31 Mär 2018 17:13
Wenona hat geschrieben: ↑31 Mär 2018 16:33
Noch eine Frage an euch:
Was tut ihr, wenn ihr zu nem AB-Treffen geht, und euch die Leute dort Scheiße finden?
Wenn mich alle scheiße finden würden, dann würde ich wieder gehen. Ansonsten würde ich mich an die halten, zu denen Sympathie besteht.
Genau. Zusätzlich würde ich zukünftige Treffen, bei denen die sind, die mich nicht leiden können, meiden und gezielt zu denen gehen, mit denen ich gut auskomme.
Optimistin hat geschrieben: ↑31 Mär 2018 19:24
Wenona hat geschrieben: ↑31 Mär 2018 14:56
Vielleicht auch für mich selbst einen Grund finden (an den ich bisher noch gar nicht gedacht hatte), um hinzugehen.
Du bist eine erwachsene Frau, Wenona, und wir erwachsene Menschen.
Sich zu was bequatschen lassen ist für Kinder, nicht für denkende Zeitgenossen.
Geh zum Treffen hin oder lass es bleiben.
Noch bessere Idee: Ihr zwei trefft euch. Die Optimistin ist eine der sympathischsten ABinen unter der Sonne. Und sie hat mindestens einen Hund.
Wenona hat geschrieben: ↑31 Mär 2018 21:09
Beim Hingehen alleine bleibts ja nicht. Wenn man sich gezielt in Gesellschaft begibt, muss man gesellig sein. Das bin ich nunmal nicht, so sehr ich mir auch Mühe gebe. Man muss die anderen unterhalten.
Ganz und gar nicht. Ich habe bei AB-Treffen schon sehr zurückhaltende, stille, schüchterne Leute erlebt, die einfach nur da waren. Nicht jeder muß Stimmung machen.
Das ist allenfalls dann etwas unangenehm, wenn
alle sehr introvertiert sind. Das passiert aber praktisch nie (außer wenn sich das Treffen auflöst, die Leute in Grüppchen von dannen gehen und das eine oder andere Grüppchen nur aus Introvertierten besteht); zumindest die Organisatoren sind für gewöhnlich gesprächsfreudig.
Für die Introvertierten ist es auf jeden Fall von Vorteil, überhaupt unter Leute zu kommen. Man wird ja nicht ignoriert, weil man nur dasitzt und nichts sagt, geschweige denn des Treffens verwiesen. Ab und an wird man in Gespräche eingebunden und lernt so vielleicht auch Leute besser kennen, denen man zukünftig mehr vertrauen kann.
Ein guter Tip für Scheue und für AB-Treffen-Anfänger ist, sich zunächst einmal in einem kleineren Rahmen zu treffen, also nicht über 20 Leute, sondern vielleicht nur vier. Mein vorletztes Treffen war zu viert, und das ist wirklich eine prima Größe, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Da wird man unweigerlich eingebunden.
NeC hat geschrieben: ↑01 Apr 2018 09:09
Ein weiterer guter Grund kam (glaube ich) noch nicht zur Sprache:
Viele ABs leben ja sozial etwas zurückgezogen. Mit einem sehr überschaubaren Freundes- und Bekanntenkreis. Vielleicht sind die Bekannten schon verpartnert, vielleicht ist es schon eine kleine Familie ... die versuchen dann zwar auch, ihre netten Single-Bekannten zu integrieren, aber man merkt halt schon, dass sich deren Leben um komplett andere Dinge dreht und fühlt sich vielleicht als fünftes Rad am Wagen. Und allein losziehen macht auch keinen Spaß. Erst recht nicht als etwas introvertierte Persönlichkeit. Die AB-Treffen bieten die Möglichkeit, ganz unkompliziert mal in der Gruppe etwas zu unternehmen. Nicht jeder kann das 'so einfach' mit anderen Leuten auch machen.
Als jemand, der keinen nicht zweck- bzw. themengebundenen Bekanntenkreis hat und schon gar keinen Freundeskreis, kann ich das nur bestätigen. Es tut einfach gut, unter Leute zu gehen. Mir haben die letzten beiden Treffen so gut gefallen, daß ich an einem Samstag schon vormittags nach Bremen gefahren bin, obwohl der Freitag sehr, sehr lang war (Fisch sucht Fahrrad) und ich daher wenig Schlaf hatte.
t385 hat geschrieben: ↑02 Apr 2018 13:18
Die Frauen dort werden sich sowieso denken, dass die Männer da nur in der Hoffnung auflaufen, eine Abine würde sich ihrer erbarmen und darum würde ich mich die ganze Zeit bewertet, bzw. observiert fühlen.
Mitnichten. Und das sage ich als jemand, bei dessen letzten zwei Treffen die Hälfte und knapp die Hälfte Frauen waren.
Glockenspiel hat geschrieben: ↑02 Apr 2018 13:23
Gilt das gleiche nicht auch für die ABinen dort? Ist ja nicht so, dass sie in einer anderen Situation sind.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich auf AB-Treffen kaum jemals entsprechende Signale empfange. Und ich kann mir da sicher sein, wenn ich selbst Monate später nicht zu dem Schluß gekommen bin, daß da Signale gewesen sein könnten.
Saraj hat geschrieben: ↑02 Apr 2018 14:13
Wenona hat geschrieben: ↑02 Apr 2018 13:38
Man könnte sich ja auch einfach mit einzelnen Personen treffen, von mir aus jede Woche jemand Neues, dann lernt man auch viele neue Leute kennen. Auf mich wirkt die Gruppe als solche abschreckend. Viele Augen, die einen beobachten und begutachten, viele Ohren, die einem zuhören, viele Personen, die einen bewerten und ggf. über einen reden.
Ich empfinde ein Einzeltreffen (mit einer mir unbekannten Person) aus eben diesen Gründen als viel anstrengender als ein Gruppentreffen mit unbekannten Personen. Ich bin schließlich die einzige, die dann beobachtet, begutachtet, bewertet werden kann. In einer Gruppe kann man sich auch mal zurücklehnen und kurz ausklinken.
Richtig. Auch ein Grund, warum Treffen in kleinen Gruppen von vielleicht vier ABs sehr angenehm sind: Man kommt leichter in die Gruppe hinein, ist aber im Gegensatz zum Treffen mit Einzelpersonen nicht gezwungen, sich einzubringen.
Selbst wenn man von sich aus nicht viel sagt – in kleiner Runde wird man doch ab und an ins Gespräch gezogen, man wird nach etwas gefragt, z. B. nach seinen Interessen.
Bei meinem vorletzten Treffen waren wir wie gesagt nur zu viert, darunter zwei ziemlich offene, extrovertierte Damen, die sich allerdings schon sehr gut kannten. Wir begaben uns erst vom Bahnhof zu einer Art Wissenschaftsausstellung – schon während der Straßenbahnfahrt kamen wir ins Gespräch. Der gemeinsame Gang über die Ausstellung war recht interessant und auf eine Art weniger langweilig, als wenn man sie sich allein angesehen hätte. Anschließend fuhren wir wieder zurück in die Innenstadt und saßen noch ein paar Stunden zusammen in einem Steakhouse, wo ausgiebig weiter über alles Mögliche geredet wurde. Gerade in einer Viererrunde bleibt man nicht so leicht außen vor, will sagen, eigentlich überhaupt nicht.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs