Minderwertigkeitskomplexe?

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Freyja

Minderwertigkeitskomplexe?

Beitrag von Freyja »

Hallo zusammen :)

Wahrscheinlich wurden schon ähnliche Themen behandelt, trotzdem möchte ich euch gerne meine Situation berichten:
Seit etwa einem Jahr bin ich(26) nun mit meinem ersten Partner(22) zusammen. Wir haben uns im berufichen Umfeld kennengelernt und obwohl ich ihn von Anfang sehr attraktiv fand, hielt ich ihn bei unserer ersten Begegnung nicht für sonderlich "kompatibel". Er war zu der Zeit noch Raucher und ist generell ein aufgeschlossener, selbstbewusster Mensch mit einem großen Freundeskreis.
Auf einem Ausflug haben wir uns dann zum ersten mal "privater" unterhalten und Nummern ausgetauscht. Ich war am laufenden Band überrascht und fasziniert, wie viele Gemeinsamkeiten wir doch haben, wo ich ihn so ganz anders eingeschätzt hatte. Wir trafen uns öfter und je mehr er versuchte mir näher zu kommen, desto misstrauischer wurde ich. Ich konnte einfach nicht glauben, dass so ein "normaler" Mann ernsthaft interesse an so einem stillen, verkrampften Ding wie mir haben könnte.
Es kam natürlich der Moment, in dem der Körperkontakt intimer wurde (ich rede jetzt nur von einer innigen Umarmung) und ich so nervös wurde, dass ich anfing zu zittern. Das war alles so surreal für mich, obwohl es nur eine Umarmung war. Ich kam also nicht drumherum meine Reaktion zu erklären und habe ihm gesagt, dass ich nie Jemandem so nah war. Ich war überzeugt, dass er das Interesse verlieren würde, aber er lies nicht locker und war sehr einfühlsam. Nach und nach bin ich aufgetaut und habe Vertrauen zu ihm aufgebaut. :oops:
Als ich merkte, dass er es wirklich ernst mit mir meint, fiel die ganze Unsicherheit von mir ab und von da an ging alles wie von selbst. Mein Erstes mal war toll, als hätte ich nie etwas anderes gemacht :lol: und ist bis jetzt immer intimer und schöner geworden. Auch im Alltag werde ich immer offenner, bin aber einfach ein ruhiger Typ.

Nach der langen Einleitung aber endlich zum Problemchen!
Ich weiss, dass er schon zwei ernste Beziehungen und einige Liebeleien hatte. Wie das im Zeitalter der Social Networks so ist, konnte ich es nicht lassen, mir seine Ex-Freundinnen anzusehen. Und sie waren GANZ anders als ich. Sehr hübsche, junge Mädels. Extrovertiert, gerne auf Partys unterwegs. Teilten den gleichen Freundeskreis. In dem es übrigens auch nur so verdammt hübsche und eher aufgedrehte Mädels gibt... Und ich passe einfach überhaupt nicht da rein. Jedes mal, wenn wir Bekannte von ihm Treffen (außer Familie - mit der verstehe ich mich wunderbar), bin ich extrem gehemmt. Ich habe Angst, dass die mit so einer Spaßbremse wie mir nichts anfangen können und ich möchte nicht für doofe Stimmung sorgen. Deshalb sage ich oft, ich hätte keine Zeit, wenn ich eingeladen werde, obwohl ich gerne mitgehen würde... Und dann denke ich jedes mal, seine Ex-Freundinnen sind bestimmt immer mitgekommen und waren nicht so langweilig...
Ich habe Probleme das meinem Partner gegenüber anzusprechen, weil es mir peinlich ist, dass ich mich überhaupt so mit den anderen Frauen in seinem Umfeld vergleiche. :(
Vielleicht ging es ja einem von euch ähnlich und kann mir sagen, wie er/sie damit umgegangen ist.

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Heathcliff
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Re: Minderwertigkeitskomplexe?

Beitrag von Heathcliff »

Freyja hat geschrieben:konnte ich es nicht lassen, mir seine Ex-Freundinnen anzusehen. Und sie waren GANZ anders als ich. Sehr hübsche, junge Mädels. Extrovertiert, gerne auf Partys unterwegs. Teilten den gleichen Freundeskreis.
Uuuuund sie sind, wie Du ja auch schreibst, seine EX-Freundinnen, was seine Gründe haben dürfte... :mrgreen:
Wer keinen Mut zu träumen hat, der hat auch keine Kraft zu kämpfen!
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Nasobem

Re: Minderwertigkeitskomplexe?

Beitrag von Nasobem »

Freyja hat geschrieben:Nach der langen Einleitung aber endlich zum Problemchen!
Ich weiss, dass er schon zwei ernste Beziehungen und einige Liebeleien hatte. Wie das im Zeitalter der Social Networks so ist, konnte ich es nicht lassen, mir seine Ex-Freundinnen anzusehen. Und sie waren GANZ anders als ich. Sehr hübsche, junge Mädels. Extrovertiert, gerne auf Partys unterwegs. Teilten den gleichen Freundeskreis. In dem es übrigens auch nur so verdammt hübsche und eher aufgedrehte Mädels gibt... Und ich passe einfach überhaupt nicht da rein. Jedes mal, wenn wir Bekannte von ihm Treffen (außer Familie - mit der verstehe ich mich wunderbar), bin ich extrem gehemmt. Ich habe Angst, dass die mit so einer Spaßbremse wie mir nichts anfangen können und ich möchte nicht für doofe Stimmung sorgen. Deshalb sage ich oft, ich hätte keine Zeit, wenn ich eingeladen werde, obwohl ich gerne mitgehen würde... Und dann denke ich jedes mal, seine Ex-Freundinnen sind bestimmt immer mitgekommen und waren nicht so langweilig...
Ich habe Probleme das meinem Partner gegenüber anzusprechen, weil es mir peinlich ist, dass ich mich überhaupt so mit den anderen Frauen in seinem Umfeld vergleiche. :(
Vielleicht ging es ja einem von euch ähnlich und kann mir sagen, wie er/sie damit umgegangen ist.
Wenn ich zusammen mit meiner Freundin zu Freunden von ihr gegangen bin, hatte ich anfänglich auch meine Mühe (wobei ihr Freundeskreis fast ausschliesslich weiblich ist). Die meisten waren aber sehr nett zu mir, mit einigen verstehe ich mich auch sehr gut. Nur, weil Frauen "extrovertierte hübsche Mädels sind", müssen sie nicht zwigend ein Problem mit dir haben. Du musst dich auch nicht mit allen gut verstehen, vielleicht findest du ja zwei oder drei nette Leute unter ihnen, mit denen du gut klar kommst.
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klex
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Re: Minderwertigkeitskomplexe?

Beitrag von klex »

Hallo, Freyja, und herzlich willkommen hier im Forum! :-)

Du hast ja mehrere Eigenschaften herangezogen (Schönheit, Extrovertiertheit, ...). Ich münze meinen Beitrag mal auf die Schönheit, es würde aber auch für die anderen analog funktionieren.

Kann es sein, dass du dich durch den Schönheitsvergleich mit den anderen Mädels unbewusst in eine selbst auferlegte Wettbewerbssituation begeben hast? ("Sie sieht schön aus und ich nicht. Sie wird alles gewinnen und ich alles verlieren.")

Mir selbst passiert es manchmal und es zieht mich dann runter. Dann sage ich mir, dass ich mich nicht mit anderen messen muss, sondern nur mit mir selbst - und das auch nur, wenn ich will und Lust habe. ;-) Dann stelle ich mich vor den Spiegel und gucke, ob ich mich selbst schön finde (nicht, ob andere mich schön finden könnten). Wenn ja, dann ist alles gut. Ansonsten probiere ich halt etwas aus. Und wenn es mal nichts geworden ist, na ja, dann bin ich jetzt schlauer und morgen ist ja immer noch ein Tag.

Vergleichen ist gut und manchmal notwendig, aber es muss kein innerlich gefühlter Wettbewerb daraus werden.

Gruß, klex
Es ist nicht das Gefühl, auf dem letzten Platz zu stehen, sondern das Gefühl, nicht mitspielen zu dürfen.
Hareton Earnshaw

Re: Minderwertigkeitskomplexe?

Beitrag von Hareton Earnshaw »

Zwei Sachen:
- Das "nicht Mitkommen" lässt dich natürlich erst recht als "Spaßbremse" erscheinen.
- Er hatte vermute ich die Wahl und hat sich aus freien Stücken für Dich entschieden. Und Menschen verändern sich und entwicklen sich weiter. In meiner Firma gab es einen (mir nur entfernt bekannten) Kollegen, der eher so der Aufreißer-Typ war. Am 6 Dezember musste er dann früher los und ein mir enger Kollege erzählt, der hätte jetzt eine Freundin mit Kind aus einer vorigen Beziehung und spielt den Nikolaus für den Kleinen. Der sei jetzt der totale Familienmensch. Ich konnte den nie so recht leiden (ist ein BWLer), aber irgendwie hat mich das total gerührt.
Sila

Re: Minderwertigkeitskomplexe?

Beitrag von Sila »

Auch von mir ein herzliches Willkommen!

Der erste Teil deiner Geschichte klingt sehr schön. Ich bin grad in einer ähnlichen Situation und kann deine Gedanken von damals nachvollziehen und hoffe, dass ich in einem jahr genauso weit bin, wie du jetzt.
Dazu schonmal meinen Herzlichen Glückwunsch!

Zu deinen Problemen: Ja ich kann die schon nachvollziehen, aber denke auch, dass das Meiden dir nicht hilft.
Die Ex-Freundinnen waren anders, na und? Jetzt hat er sich für dich entschieden (und vielleicht einfach die Schauze voll von solchen).
Wenn du gerne mitgehen würdest, dann trau dich einfach mal. Vielleicht sind sie ja doch ganz nett und harmlos ;) Ich bin auch ein Mensch, der sich über alles immer einen Kopf macht und versuche das gerade etwas einzudämmen und einfach die Situation zu genießen.
Und wenn du deinem Partner vertraust, dann sprich es vielleicht doch mal an. Vielleicht hilft dir das im nachhinein.

Und vielleicht sagst du dir einfach öfter mal selbst: Ich bin eine tolle Frau und nicht langweilig! :mrgreen:

Ich drücke dir die Daumen!
Peter

Re: Minderwertigkeitskomplexe?

Beitrag von Peter »

Freyja hat geschrieben:
Nach der langen Einleitung aber endlich zum Problemchen!
Ich weiss, dass er schon zwei ernste Beziehungen und einige Liebeleien hatte. Wie das im Zeitalter der Social Networks so ist, konnte ich es nicht lassen, mir seine Ex-Freundinnen anzusehen. Und sie waren GANZ anders als ich. Sehr hübsche, junge Mädels. Extrovertiert, gerne auf Partys unterwegs. Teilten den gleichen Freundeskreis. In dem es übrigens auch nur so verdammt hübsche und eher aufgedrehte Mädels gibt...
Nach meiner Erfahrung finden Frauen immer die Ex-Freundin ihres Partners hübscher als sich selbst ;)
Das ist eine Wahrnehmung, mit der Du nicht alleine stehst. Das hüpfende Komma ist aber, dass er mit DIR zusammen ist. Er wird Dich also gut finden, so wie Du bist.

Wenn ich so darüber nachdenke, ist es eigentlich nicht besonders selten, dass ein Pärchen einen unterschiedlichen Freundeskreis hat. Das ist und war bei mir eigentlich auch immer so. So lange es Deinem Freund nicht stört, dass Du an diesen Treffen nicht häufig teil nimmst, ist doch alles im grünen Bereich.
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Nell The Sentinel
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Re: Minderwertigkeitskomplexe?

Beitrag von Nell The Sentinel »

Ich bin auch der Meinung, dass du die Situation nicht verbessern wirst, wenn du ein Treffen weiter vermeidest. Mal ungeachtet deiner Komplexe, hattest du nicht am Anfang von deinem Freund eine völlig andere Einschätzung, die sich später als komplett falsch herausgestellt hat? Und ihm hast du die Chance gegeben. Gib sie nun seinen Freunden und lass ihnen die Möglichkeit, dich vom möglichen Gegenteil zu überzeugen.
Mit dem was du jetzt machst (dir ein Urteil von ihnen bilden, obwohl du ihnen noch nichtmal persönlich begegnet bist), tust du genau das Gleiche, was du ihnen andichtest (ach, die können mit mir nichts anfangen, weil sie nur coole, aufgedrehte Leute mögen und die, die es nicht sind eben nicht). Oder kurz: Du hast Angst, dass sie dich abwerten, wertest sie im gleichen Atemzug aber ebenfalls ab.

Du hast ja bereits erlebt, dass sich deine Befürchtungen als nicht zutreffend herausgestellt haben. Sei jetzt nochmal mutig und gehe die nächste (deine) Hürde an.
Baustelle :hallo:
Fuzzi
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Re: Minderwertigkeitskomplexe?

Beitrag von Fuzzi »

@Frejya
Das ist eine meiner größten Ängste, dass ich für einen Mann zu fad bin und kein aufgedrehtes Feiermäuschen.

Aaaaaaaaber, man will doch (fast) immer das was anders ist als man selbst oder anders als das was man hat oder hatte.

Ach, ja. Das liebe Selbstbewusstsein..... :roll:
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Mannanna
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Re: Minderwertigkeitskomplexe?

Beitrag von Mannanna »

Fuzzi hat geschrieben:@Frejya
Das ist eine meiner größten Ängste, dass ich für einen Mann zu fad bin und kein aufgedrehtes Feiermäuschen.

Aaaaaaaaber, man will doch (fast) immer das was anders ist als man selbst oder anders als das was man hat oder hatte.
Rainald Grebe in "Krümel":
"Man will immer, was man nicht hat
und wenn man's hat, ist's langweilig."

;)
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")

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